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Artikel 14. September 2010
NASA wählt Astronauten für mögliche allerletzte Shuttle-Mission aus
Chris Ferguson als Kommandant - STS-135 muß aber noch vom Kongreß bestätigt werden

Chris Ferguson
Oben: Chris Ferguson soll die ATLANTIS kommandieren, entweder wenn eine weitere reguläre Mission bewilligt wird, oder falls erforderlich zur Rettung der ENDEAVOUR Besatzung. (Photo: NASA/Jim Grossman)
Die NASA hat die vier Astronauten bekanntgegeben, die die allerletzte Space-Shuttle-Mission im nächsten Sommer flögen, sollte der US-Kongreß den Extraflug bewilligen.

Derzeit verbleiben noch zwei Shuttle-Missionen: Die STS-133 mit der DISCOVERY, die am 1. November starten soll und die STS-134 mit der ENDEAVOUR im Februar 2011. Nichtsdestoweniger hat die NASA eine letzte Mission, STS-135, bewilligt, die mit der ATLANTIS im nächsten Juni zur Internationalen Raumstation flöge. Der US-Kongreß ist sich aber immer noch uneins, ob diese Extramission bewilligt werden soll, oder nicht.

Sollte der Kongreß für die STS-135 die Zustimmung geben, dann würde die ATLANTIS von Chris Ferguson kommandiert, einem pensionierten Kapitän der US-Marine und Veteran zweier vorangegangener Shuttle-Missionen. Astronaut und Oberst der US-Marinelandetruppen Doug Hurley würde als Pilot diesen und die Astronauten Sandra Magnus und US-Luftwaffenoberst Rex Walheim würden als Missionsspezialisten mitfliegen.

Außerdienststellung der Shuttle-Flotte

Doug Hurley
Oben: Doug Hurley soll als Pilot der ATLANTIS fungieren. (Photo: NASA)
Diese letzte Shuttle-Mission würde Versorgungsgüter und große Ersatzteile für die Raumstation transportieren, die nur von den amerikanischen Raumfähren geladen werden können.

Die ATLANTIS ist zuletzt im Mai diesen Jahres zur Raumstation geflogen, auf einer Mission, die ursprünglich als die letzte der Raumfähre vorgesehen war. Sollte der US-Kongreß einen weiteren Ausflug für den Orbiter bewilligen, wäre die Mission STS-135 die 135. Mission der Raumfährenflotte oder des Weltraumtransportsystems (STS) der NASA. Die Space Shuttles wurden seit April 1981 in's All geschossen.

Die NASA stellt ihre aus drei Raumfähren bestehende Flotte außer Dienst, um Platz für einen neuen Weltraumexplorationsplan zu machen, nach dem Astronauten bis 2025 zu einem Asteroiden geschickt werden sollen. Die Pläne zur Außerdienststellung der Space Shuttles wurden ursprünglich schon im Jahr 2004 vom damaligen US-Präsident George W. Bush im Nachklang des tragischen Verlustes der Raumfähre COLUMBIA und ihrer sieben Asteroiden vorgelegt.

Im August diesen Jahres billigte der US-Senat Pläne für einen zusätzlichen Flug der ATLANTIS als Teil seiner Authorisierungsvorlage, aber die Version des Repräsentantenhauses muß noch verabschiedet werden.

Training für die Rettungsmission

Selbst wenn der Kongreß die STS-135 nicht genehmigte würden die vier Astronauten dennoch für eine mögliche Zeit im All trainieren.

Sandra Magnus
Oben: Sandra Magnus, eine der beiden Missionsspezialisten, hat bereits mehrere Monate auf der ISS verbracht. (Photo: NASA)
Sie wären dann die Rettungsmannschaft, die die Besatzung der STS-134/ENDEAVOUR von der Raumstation nachhause holen würden, wenn bei der irgendetwas schieflaufen sollte. Die NASA bezeichnet diese mögliche "Start bei Bedarf"-Mission mit STS-335. Auch für diese Mission ist die ATLANTIS vorgesehen.

Basierend auf den Empfehlungen, die nach dem Verlust der COLUMBIA ausgesprochen wurden, hat die NASA eine Start-bei-Bedarf-Besatzung ausgebildet, die bereitstehen soll zu fliegen, sollte ein irreparabler Schaden am Shuttle auftreten, während er sich in der Erdumlaufbah befindet. Üblicherweise dient die jeweils nächste Shuttle-Besatzung als die Rettungsmannschaft für die aktuelle Mission.

"Diese Astronauten werden ihr Training sofort sowohl als eine Rettungsmannschaft, als auch entsprechend der Basisanforderungen für einen weiteren [regulären] Shuttle-flug beginnen", erläuterte der beigeordnete Administrator des NASA-Missionsdirektorats für Weltraumoperationen Bill Gerstenmaier in einer Äußerung. "Der normale Trainingsgrundplan für eine Shuttle-Besatzung beginnt rund ein Jahr vor dem Start, deshalb müssen wir jetzt mit dem Training beginnen, um die Flexibilität zu behalten, um eine Rettungsmission bei Bedarf zu fliegen oder den Kurs zu ändern und eine weitere Shuttle-Mission zu fliegen, sollte die Entscheidung dafür fallen."

Alle vier Besatzungsmitglieder haben bereits Erfahrung auf den Raumfähren gesammelt.

Ferguson flog auf STS-115 im Jahr 2006 und auf STS-126 in 2008. Hurley diente als Pilot bei STS-127 im Jahr 2009. Magnus flog im Jahr 2002 auf der Mission STS-112 und startete im Jahr 2009 mit der Mission STS-126 zur Raumstation, wo sie viereinhalb Monate als Flugingenieurin und Wissenschaftsoffizierin diente, bevor sie mit der Mission STS-119 wieder zurückkehrte. Walheim flog mit STS-110 im Jahr 2002 und mit STS-122 im Jahr 2008 in's All.

Rex Walheim
Oben: Das vierte Besatzungsmitglied von STS-135, Rex Walheim, hier zusammen mit dem deutschen Astronauten Hans Schlegel (rechts) während der Mission STS-122 auf der ISS. (Photo: NASA)


Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 18. September MMX