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MISSION STS-122
24. ISS Flug (1E)
RAUMFAHRZEUG
Orbiter Atlantis/OV-104
Besatzung Logo von STS-122
STANDORT Z. ZT.
gelandet
Kom -- Stephen N. Frick

Plt -- Alan G. Poindexter

MS -- Leland D. Melvin

MS -- Rex Walheim

MS -- Hans Schlegel (ESA)

MS -- Stanley G. Love

ISS/FI --  Léopold Eyharts (ESA - zur ISS)

ISS/FI -- 
Daniel M. Tani (von ISS)

KSC STARTZEITPUNKT
7. Februar 2008, 20:45:25 Uhr MEZ
STARTRAMPE:
39A
STARTFENSTER
5 Minuten
LANDEZEITPUNKT
20. Februar 2008, 15:07 Uhr MEZ
LANDEBAHN:
Kennedy Raumfahrtzentrum
MISSIONSDAUER
12 Tage, 18 Std., 22 Min.
BAHNHÖHE und -NEIGUNG:
350 km / 51.6 Grad
NUTZLAST:
Europäisches Labordruckmodul COLUMBUS
Missionsberichte
Orbiter-Abfertigungsberichte
Terminplan STS-122/ATLANTIS;
Aufstellung über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Aktivitäten der Mannschaft am Starttag.
Aktuelle Informationen zur letzten ATLANTIS-Mission: STS-117

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
20. Februar 2008, Dienstag, Wiedereintritt und Landung
Die Besatzung nach der Landung
Oben: Nach der Landung und dem traditionellen Rundgang um den Orbiter posiert die Besatzung für ein letztes Photo vor dem Bug des Orbiters. Von links: Leland Melvin, Hans Schlegel, Stanley Love, Rex Walheim, Alan Poindexter und Steven Frick. (Photo: NASA/JSC)
16:55 Uhr MEZ: Nach der Ansprache von Kommandant Frick und ein paar weiteren Photos von der Mannschaft begeben sich die Astronauten zum Astrovan, der sie zu den Mannschaftsquartieen bringt. Das CTV mit Dan Tani ist bereits auf dem Weg dorthin. Morgen werden die Raumfahrer zurück nach Houston fliegen, wo in einem Hangar des Luftwaffenstützpunktes Ellington Field eine Willkommenszeremonie abgehalten werden wird.
Der Orbiter wird in wenigen Stunden in die Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF) geschleppt, wo er für seine nächste Mission STS-125 zur Wartung des Weltraumteleskops HUBBLE vorbereitet wird.
Dies beschließt die Berichterstattung zur Mission STS-122. Die nächste Mission ist STS-123/ENDEAVOUR, die am 11. März starten wird.
Schlegel am Hauptfahrwerk
Oben: Hans Schlegel und ein Kollege von der ESA begutachten nach der Landung eines der Räder vom Hauptfahrwerk des Orbiters. (Photo: NASA/JSC)
16:51 Uhr MEZ: Die Besatzung steht jetzt am Bug des Orbiters für Photos und um ein paar Worte zu den Anwesenden zu sagen.
16:45 Uhr MEZ: Während die Astronauten den traditionellen Rundgang um und unter dem Orbiter beginnen ist der Astrovan vorgefahren, der die Raumfahrer in die Mannschaftsquartiere zurückbringen soll. Auch das Entladen der zeitkritischen Experimente auf dem Mitteldeck hat begonnen.
16:43 Uhr MEZ: Die Besatzung verläßt das CTV und wird von den hohen NASA-Funktionären begrüßt, darunter Bill Gerstenmaier, Mike Leinbach, Leroy Cain und Gerhard Thiele, der Chef des europäischen Astronautenkorps.
16:40 Uhr MEZ: Die Astronauten sollen in 5 Minuten aussteigen. Bis auf Dan Tani werden es alle sein.
16:32 Uhr MEZ: Am CTV wird jetzt die Treppe ausgefahren.
16:30 Uhr MEZ: Während sich bereits jede Menge Leute unter dem Orbiter tummeln, die alle auf den Ausstieg der Besatzung warten, haben Techniker mit den ersten Inspektionen am Orbiter begonnen. Darunter eine erste Sichtung der Beschädigungen in den Hitzeschutzkacheln und Inspektionen des Fahrwerks und der Fahrwerksklappen. Das CTV setzt jetzt vom Orbiter zurück. Der Ausstieg der Besatzung steht jetzt kurz bevor.
16:00 Uhr MEZ: Die Sprühwasserverdampfer, die nach dem Schließen der Ladebucht und dem Abschalten der Radiatoren für die Kühlung des Orbiters gesorgt haben, wurden jetzt abgeschaltet.
15:50 Uhr MEZ: Die Besatzung hat jetzt den Orbiter verlassen und befindet sich im CTV zur medizinischen Untersuchung. Auf dem Mitteldeck werden jetzt besonders zeitkritische Experimente herausgeholt und für den Transport zu den jeweiligen Einrichtungen verladen.
15:35 Uhr MEZ: Die offiziellen Landezeiten:
Aufsetzen des Hauptfahrwerks: 15:07:10 Uhr MEZ
Aufsetzen des Bugfahrwerks:    15:07:20 Uhr MEZ
Stillstand der Räder:                 15:08:08 Uhr MEZ
15:30 Uhr MEZ: Am Heck des Orbiters haben Service-Fahrzeuge mit der Versorgung der Triebwerke begonnen. Restliche Treibstoffe werden aus dem OMS abgesaugt und die Haupttriebwerke in eine "Regenablaufposition" geschwenkt.
15:28 Uhr MEZ: Das Mannschaftstransportfahrzeug (CTV), ein umgebauter Flugzeugzubringer, dessen Kabine hydraulisch angehoben werden kann, steht bereit, an den Orbiter heranzufahren. In ihn werden die Astronauten als erstes herübersteigen. Dort findet eine erste medizinische Untersuchung statt.
15:25 Uhr MEZ: Ein Fahrzeug mit Zugangsraum und Treppe fährt an die Backbordseite des Orbiters heran. Die Bodenmannschaft macht sich beriet das Zugangsschott zu öffnen. Alle drei APUs sind jetzt abgeschaltet.
15:23 Uhr MEZ: Alan Poindexter fährt jetzt die APUs herunter. Die Besatzung hat die Erlaubnis bekommen, die Fluganzüge abzulegen.
15:11 Uhr MEZ: Die Missionsleitung geht jetzt mit der Besatzung durch die Checkliste für nach der Landung. Die Orbitersysteme werden jetzte nach und nach abgeschaltet oder gesichert. Der Landekonvoi nähert sich dem gelandeten Raumfahrzeug um die Sicherung von Außen durchzuführen, nach austretenden Resttreibstoff zu schnüffeln und nach offensichtlichen Beschädigungen zu schauen.
15:08 Uhr MEZ: Der Orbiter ist zum Stillstand gekommen.
ATLANTIS landet
Oben: Nach 12 Tagen, 18 Stunden und 22 Minuten hat die ATLANTIS wieder festen Boden unter den Rädern. (Photo: NASA/JSC)
15:07 Uhr MEZ: Landung! Die ATLANTIS ist zurück zu Hause.
15:06 Uhr MEZ: Die ATLANTIS hat jetzt die Landebahn genau vor sich.
15:04 Uhr MEZ: Frick hat jetzt die manuelle Steuerung übernommen und fliegt den Anflugausrichtungszylinder ab, der ihn genau in eine Linie mit der Landebahn bringt.
15:02 Uhr MEZ: Kommandant Frick wurde mitgeteilt, daß der Anflug wie geplant durchgeführt und der Bremsschirm nach der Landung normal ausgeworfen werden kann. Noch 5 Minuten bis zur Landung.
15:01 Uhr MEZ: Der Orbiter hat jetzt die Luftdatensonden ausgefahren, um Information zum Flugzustand zu gewinnen. Noch gut 120 km bis zur Landebahn.
14:59 Uhr MEZ: Das Wetter am Kap ist hervorragend: Klarer Himmel und leichter Wind an diesem frühen Morgen in Florida. Die ersten Bilder vom Orbiter werden von Boden-Kameras erfaßt. Noch 32 km Höhe.
14:57 Uhr MEZ: Der Orbiter passiert jetzt die Küste von Florida in Nordöstliche Richtung in der Höhe von Fort Myers. Noch 10 Minuten bis zur Landung.
14:55 Uhr MEZ: Die Kommunikation mit der Merritt Island Bahnverfolgungsstation am KSC wurde hergestellt.
14:54 Uhr MEZ: Die Raumfähre passiert gerade die Westspitze Kubas.
14:52 Uhr MEZ: Noch 15 Minuten bis zur Landung. ATLANTIS ist noch 1500 km entfernt vom KSC und hat gerade den mittelamerikanischen Isthmus in die Karibik hinein überquert.
14:47 Uhr MEZ: Noch 20 Minuten bis zur Landung. ATLANTIS hat soeben den Äquator von Süden nach Norden überflogen.
14:41 Uhr MEZ: ATLANTIS hat das erste von vier Flugmanövern begonnen, bei der der Orbiter sich mehr auf die Seite legt, um der Luft mehr Angriffsfläche zu bieten. Nach einer kurzen Zeit wird sich der Orbiter von der linken Seite auf die rechte legen, danach noch einmal auf die linke und auf die rechte. Höhe noch 75 km.
14:35 Uhr MEZ: Etwa um diese Zeit herum sollte der Orbiter zum ersten Mal mit den obersten Luftschichten in Berührung kommen. Die Raumfähre befindet sich derzeit über dem Südpazifik in 120 km Höhe. An der SLF ist der Landekonvoi in Position und erwartet die Landung der ATLANTIS.
14:27 Uhr MEZ: Noch 40 Minuten bis zur Landung. Die APUs sind jetzt hochgefahren und die aerodynamischen Steuerflächen wurden erfolgreich getestet.
14:21 Uhr MEZ: Die ATLANTIS hat jetzt ihren Bauch der Erde entgegengewandt, die Nase hoch bei einem Anstellwinkel von rund 40 Grad, bereit für den Wiedereintritt. Alan Poindexter fährt jetzt die APU 2 hoch.
14:16 Uhr MEZ: In rund 20 Minuten wird der erste Kontakt des Orbiters mit den obersten Schichten der Atmosphäre erwartet.
14:08 Uhr MEZ: Der Landekonvoi bewegt sich jetzt zur Landebahn. Noch knapp eine Stunde bis zur Landung.
14:05 Uhr MEZ: Die ATLANTIS führt jetzt ein Nickmanöver aus, um in die richtige Lage für den Wiedereintritt zu kommen. Die Bordrechner wurden jetzt in den Hauptmodus 303 geschaltet, der für den Wiedereintritt vorgesehen ist.
14:02 Uhr MEZ: Die Triebwerke wurden wieder abgeschaltet. ATLANTIS ist nun auf dem Weg nach Hause.
13:59 Uhr MEZ: Zündung! Das Bremsmanöver läuft. Die Triebwerke werden jetzt 2 Minuten und 44 Sekunden brennen.
13:58 Uhr MEZ: Das OMS-System ist unter Druck gesetzt. Der Orbiter hat jetzt die korrekte Lage für das Bremsmanöver.
13:56 Uhr MEZ: Noch 3 Minuten.
13:54 Uhr MEZ: Noch 5 Minuten bis zum Zünden der OMS-Triebwerke. Pilot Alan Poindexter hat jetzt die APU 2 hochgefahren.
13:49 Uhr MEZ: Noch 10 Minuten.
13:44 Uhr MEZ: Noch 15 Minuten. Die ATLANTIS hat soeben Mitteleuropa überquert.
13:39 Uhr MEZ: Noch 20 Minuten bis zum Bremsmanöver. Kommandant Frick wird jetzt die Raumfähre in eine Lage kopfüber, Heck voran manövrieren, damit die OMS-Triebwerke ihre Arbeit tun können.
13:33 Uhr MEZ: Das Missionsleitzentrum hat die Freigabe für das Bremsmanöver erteilt.
13:29 Uhr MEZ: Noch 30 Minuten bis zum Zünden der OMS-Triebwerke. Flugdirektor Lunney fragt jetzt alle Stationen nach ihrem Status bezüglich einer Landung ab.
13:25 Uhr MEZ: Der Vorstart der Hilfskraftanlagen (APUs) wurde durchgeführt. Kurz vor dem Bremsmanöver wird erst eine APU hochgefahren, um die Hydraulikkraft für die Vektorsteuerung der OMS-Triebwerke bereitzustellen. Später, im Verlauf des Wiedereintritts, werden auch die anderen beiden APUs hochgefahren, damit auch die aerodynamischen Steuerflächen (Ruder und Klappen) sicher eingesetzt werden können, sobald der Orbiter sich durch die Atmosphäre bewegt.
13:20 Uhr MEZ: Die Astronauten haben gerade begonnen sich in ihren Sitzen anzuschnallen.
13:14 Uhr MEZ: Noch 45 Minuten bis zum Bremsmanöver. In den nächsten 20-25 Minuten wird die endgültige Entscheidung über die Freigabe erwartet. Flugdirektor Bryan Lunney wird vorher noch ein bis zwei aktuelle Wetterberichte von der Meteorologischen Gruppe einholen.
13:05 Uhr MEZ: Am KSC führt Chefastronaut Steven Lindsey mit einem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) Landeanflüge auf die SLF durch. Sein Bericht von seinem letzten Anflug zeigt gute Bedingungen für ATLANTIS auf Landebahn 15.
13:00 Uhr MEZ: Die Besatzung hat die Anweisung bekommen, mit der Einnahme von Flüssigkeit zu beginnen. Die Astronauten, die jetzt ihre Fluganzüge tragen, werden eine größere Menge an Flüssigkeit zu sich nehmen, um den Flüssigkeitsverlust aufgrund der Anpassung an die Schwerelosigkeit auszugleichen. Diese Flüssigkeit werden sie bei wiedereinsetzender Schwerkraft zur Stabilisierung ihres Kreislaufs dringend benötigen.
Anflugweg von ATLANTIS
Oben: Diese Graphik zeigt den wahrscheinlichen Anflugweg von ATLANTIS über die Karibik auf Florida zu. (Abbildung: NASA/JSC)
12:55 Uhr MEZ: Am KSC hat jetzt die Morgendämmerung eingesetzt. ATLANTIS wird also im ersten Morgenlicht über dem KSC auf die Landebahn einschwenken und landen.
12:50 Uhr MEZ: Das letzte Update beinhaltete auch, daß der Zeitpunkt der Zündung der OMS-Triebwerke um 13:59:22 Uhr MEZ erfolgen soll. Die Brenndauer wird 2 Minuten und 43 Sekunden betragen.b Die ATLANTIS wird dabei rund 320 km/h an Geschwindigkeit verlieren, genug um sie weniger als eine halbe Erdumrundung später in die obersten Schichten der Erdatmosphäre zu führen.
12:40 Uhr MEZ: Das Missionsleitzentrum hat über den Raumfahrzeugkommunikator (CAPCOM) Astronaut Jim Dutton die aktuellen Daten für die Landung am KSC an Kommandant Steve Frick und Pilot Alan Poindexter durchgesagt. ATLANTIS wird danach wahrscheinlich auf der Landebahn 15 der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) des KSC landen. Ursprünglich sollte die Raumfähre auf der Landebahn 33, also in Gegenrichtung, landen, doch ein ungünstiger Scherwind im Anflugweg hat die Missionsleitung zu der Umplanung veranlaßt.
12:30 Uhr MEZ: ATLANTIS hat soeben über dem Indischen Ozean den Äquator überquert. Der Orbiter ist damit nur noch eine Erdumrundung von dem Punkt entfernt, wo er das Bremsmanöver ausführen wird. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Besatzung mit dem Anlegen der orangenen Fluganzüge beginnen.
12:15 Uhr MEZ: Alles ist bereit für eine Landung am KSC heute Nachmittag um 15:07 Uhr MEZ, d.h. es sind keine drei Stunden mehr bis zur Landung. Die Besatzung hat um 10:05 Uhr mit den Vorbereitungen für das Verlassen der Erdumlaufbahn begonnen. Vor rund einer Dreiviertelstunde wurden die Ladebucht des Orbiters geschlossen. Die Besatzung hat berichtet, daß alle Freon-Kühlschläuche, von denen einer vor dem Start zu einem kleinen Problem geführt hatte, glatt in ihre Lagerbehälter eingefahren sind. Um 11:40 Uhr wurden die Bordrechner mit dem Softwarepaket für Wiedereintritt und Landung (OPS-3) geladen. Die ATLANTIS hat ihre Lage dahingehend geändert, daß eine günstige Kommunikationsverbindung aufrechterhalten werden kann.

20. Februar 2008, Dienstag, 14. Missionstag
Die letzten Stunden vor der Rückkehr zur Erde sind um 6:55 Uhr MEZ mit dem Lied "Hail for the Spirit of Liberty" von John Philip Sousa für die siebenköpfige Besatzung der ATLANTIS angebrochen. das Lied wurde für Pilot Alan Poindexter gespielt.
Die Landung ist für 15:07 Uhr MEZ am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) vorgesehen. Bislang steht diesem Vorhaben nichts im Weg. Das Wetter am Kap ist günstig, das Raumfahrzeug ist in einwandfreiem Zustand für Wiedereintritt und Landung.
Die Astronauten werden um 11:19 Uhr die Ladebucht schließen. Danach werden sie die Fluganzüge anlegen und in ihren Sitzen Platz nehmen, die zuvor aufgebaut wurden. Sobald feststeht, daß sie die Landung durchfhren, werden sie aufgefordert, mit der Flüssigkeitsaufnahme zu beginnen. Dies ist notwendig, um die Flüssigkeit, die sie aufgrund der Anpassung an die Schwerelosigkeit verloren haben, wieder auszugleichen. Etwa gegen 13:50 Uhr MEZ wird Kommandant Frick das Raumfahrzeug in eine Lage kopfüber mit dem Heck voran bringen. In dieser Position wird er um 13:59 Uhr für gut 2 Minuten die zwei Orbital-Manövriersystem-Triebwerke feuern, was das Raumfahrzeug so weit abbremst, daß es etwa einen halben Erdumlauf später mit den obersten Schichten der Erdatmosphäre in Berührung kommt. Den Rest macht die Luftreibung.
Nach der Landung auf der Landebahn 33 der Shuttle-Landeeinrichtung des KSC wird der Orbiter zuerst von des Service-Fahrzeugen des Landekonvois versorgt. Die Astronauten werden etwa eine Stunde nach der Landung zunächst in ein Transportfahrzeug überwechseln, wo sie einer ersten medizinischen Untersuchng unterzogen werden. Danach werden sie (bis auf Astronaut Dan Tani) das Fahrzeug verlassen und den traditionellen Rundgang um den Orbiter durchführen, bei dem sie von vielen Mitarbeitern der NASA und des KSC begrüßt und begleitet werden.

19. Februar 2008, Dienstag, 13. Missionstag
Die sieben Besatzungsmitglieder der ATLANTIS werden heute ihre letzten Vorbereitungen für ihre Heimkehr abschließen, und damit auch eine 13-tägige Mission. Die Landung bleibt weiter für Mittwoch Nachmittag um 15:07 Uhr am Kennedy Raumfahrtzentrum angesetzt.
Der Weckruf des heutigen Morgens um 6:45 Uhr MEZ war das Lied "Always Look on the Bright Side" aus dem Film "Das Leben des Brian" von Monty Pythons, das für Kommandant Steve Frick gespielt wurde.
Die Besatzung begann ab 9:45 Uhr mit den routinemäßigen Vorbereitungen für das Verlassen der Erdumlaufbahn und das Verstauen nicht mehr benötigter Dinge in der Flugkabine. Danach, um 11:10 Uhr fuhren Frick, Pilot Alan Poindexter und Missionsspezialist Rex Walheim die Hilfskraftanlagen (APUs) hoch, um die aerodynamischen Steuerflächen zu überprüfen. Die APUs liefern die Hydraulikkraft, um die Ruder bewegen zu können. Um 12:20 Uhr feuerten sie zum Test jede einzelne Steuerdüse des Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystems (RCS), bis auf die vier Vernier-Steuerdüsen am Heck des Orbiters.
Heute Nacht hatten die Heizelemente dieser Steuertriebwerke versagt. Diese Steuerdüsen, die an den Seiten der OMS-Gondeln liegen, sind kleine Lageregelungstriebwerke, die dazu gedacht sind, die Orientierung des Orbiters feineinzustellen und werden während des Wiedereintrittsmanövers nicht benötigt. Nach dem Schließen der Ladebucht werden sie abgeschaltet.
Gegen 14:35 Uhr unterbrachen die Shuttle-Astronauten ihre Packarbeiten für ein Interview mit ABC News, CNN und WRIC-TV in Richmond, Virginia, nahe der Heimatstadt von Leland Melvin.
Um 19:15 Uhr stellten Walheim und der zurückkehrende Expedition 16 Flugingenieur Dan Tani auf dem Mitteldeck einen speziellen Liegesitz auf, den Tani während Wiedereintritt und Landung verwenden soll. Melvin und Hans Schlegel fuhren um 20:50 Uhr die Ku-Band-Kommunikationsantenne ein. Von diesem Augenblick an endeten alle Video-Übertragungen von Bord des Raumfahrzeugs.
Dieser Vorgang war um eine Stunde verschoben worden, damit die Besatzung weitere Photos zur Erde übertragen konnte.
Die Besatzung der Internationalen Raumstation genoß heute einen freien Tag, bevor sie mit einem dichtgepackten Arbeitsplan beginnen. Sie müssen sich auf die Ankunft der ersten Sektion des japanischen Labormoduls KIBO und des vielarmigen, gewandten kanadischen Robotsystems DEXTRE, die mit der nächsten Space-Shuttle-Mission STS-123 am 11. März gestartet werden sollen, vorbereiten.
ATLANTIS soll am Mittwoch um 15:07 Uhr MEZ am KSC landen. Die Wetteraussichten für Florida sind günstig.
Für Mittwoch gibt es insgesamt 4 Landegelegenheiten:
Orbit
Landeb.
Bremsm.
Landung
202
KSC
13:59 Uhr
15:07 Uhr
203
KSC
15:35 Uhr
16:42 Uhr
204
Edwards
17:05 Uhr
18:12 Uhr
205
Edwards
18:41 Uhr
19:47 Uhr
(Alle Zeiten MEZ)

Da nach dem Schließen der Ladebucht die Kühlung der Raumfähre nur über die Sprühwasserverdampfer gewährleistet wird, können aufgrund des Wasservorrats an Bord nur drei aufeinanderfolgende Landegelegenheiten für eine Landung in Betracht gezogen werden (also entweder 202,203,204 oder 203,204,205). Sollten die Wetteraussichten für das KSC morgen immer noch gut sein, wird man die erste Variante versuchen; sollten die Aussichten morgen aber wider Erwarten plötzlich doch schlecht ausfallen, wird man die zweite Variante wählen und erst die zweite Landegelegenheit am KSC als erstes versuchen.
Im Verlaufe des Tages war die Besatzund vom Missionsleitzentrum informiert worden, daß nach der Analyse der Inspektionsaufnahmen der Hitzeschild für die Landung freigegeben wurde.
Heute soll die Besatzung um 22:45 Uhr MEZ zu Bett gehen und morgen früh um 6:45 Uhr wieder geweckt werden.

18. Februar 2008, Montag, 12. Missionstag
Schlegel am Fenster
Oben: Hans Schlegel ist hier an einem der Dachfenster des Shuttles, durch das während der Umrundung die Internationale Raumstation zu sehen ist. (Photo: NASA/JSC)
Die Raumfähre ATLANTIS hat heute um 10:24 Uhr MEZ nach neun Tagen gemeinsamer Aktivitäten der beiden Besatzungen, bei denen das neue europäische Labormodul COLUMBUS indienstgestellt wurde, von der Internationalen Raumstation abgelegt.
Der Tag begann für die Astronauten der Raumfähre um 6:53 Uhr MEZ mit dem Lied "Over The Rainbow/What a Wonderful World", gesungen vom hawaiianisch-japanischen Sänger Israel Kamakawiwo'ole, bgleitet von seiner Ukulele, das für Dan Tani gespielt wurde.
Nach der Lieferung des neuen Labormodul verlassen die STS-122-Astronauten eine Station, die nicht nur größer ist, sondern auch vergrößerte Forschungskapazität besitzt. Das Forschungsmodul COLUMBUS fügt fast 90 Kubikmeter an bewohnbarem Volumen und Platz für 10 Experimenten Schränken, jeder ein unabhängiges wissenschaftliches Labor, hinzu.
ATLANTIS läßt auch das neue Expedition 16 Besatzungsmitglied
Léopold Eyharts, gut 40 kg an Sauerstoff und 630 kg an Wasser zurück.
Nach dem Ablegen, das rund 5 Minuten früher als geplant erfolgte, um bessere Lichtverhältnisse auszunutzen, hatte sich die ATLANTIS zunächst bis auf 120 Meter vor die Station entfernt, bevor Pilot Alan Poindexter zu einer vollen Umrundung der Station ansetzte, so daß seine Besatzungskollegen Video- und Digitalphotoaufnahmen von dem an HARMONYs rechter Seite angekoppeltem COLUMBUS-Modul anfertigen konnten. Unmittelbar nach der physischen Trennung der beiden Raumfahrzeuge läutete ISS-Kommandantin Peggy Whitson die Schiffsglocke der Station, um das Ablegen der ATLANTIS zu verkünden.
COLUMBUS-Modul an der ISS
Oben: Während der Umrundung der Station konnten die Astronauten Nahaufnahmen aus allen Richtungen vor allem vom neuen Labormodul COLUMBUS anfertigen. (Photo: NASA/JSC)
Sobald das Shuttle wieder die Flugbahn vor der Station kreuzte, betätigte Poindexter die Manövrierdüsen, um die Trennung einzuleiten. Um 12:10 Uhr leitete er das OMS-Manöver ein, mit dem sich die ATLANTIS dann endgültig aus dem Bereich der ISS entfernte.
Die Besatzung begann ab 14:20 Uhr mit der abschließenden Inspektion des Hitzeschutzsystems des Orbiters unter Zuhilfenahme des Orbiter-Sensorauslegersystems (OBSS). DieAstronauten untersuchten die Flügelvorderkantensegmente und die Nasenkappe aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) erneut auf Anzeichen für Beschädigungen durch Mikrometeoriten und Weltraummüll.
Für den nächsten Tag bewegt sich die Raumfähre in rund 67 km Entfernung hinter der ISS her, während die Astronauten auf das Ergebnis der Bildanalysen und die Freigabe für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre warten. Sollte eine Beschädigung entdeckt werden, so kann die Raumfähre immer noch zum Außenposten zurückkehren, den Orbiter reparieren oder dort warten, bis sie von einer anderen Raumfähre abgeholt werden.
Während die übrigen Besatzungsmitglieder die Landung vorbereiten, die für Mittwoch um 15:07 Uhr MEZ am Kennedy Raumfahrtzentrum vorgesehen ist, trainiert Dan Tani, der seit Oktober im All ist, intensiv seinen Körper, um ihn wieder auf den Zug der Schwerkraft vorzubereiten.
Die Besatzung ging heute um 22:45 Uhr zu Bett und wird morgen um 6:45 Uhr wieder geweckt, um ihren letzten vollen Tag in der Umlaufbahn zu beginnen.

17. Februar 2008, Sonntag, 11. Missionstag
Gemeinsamer Tag
Oben: Die zwei Besatzungen haben sich für ein gemeinsames Photo im Service-Modul SWESDA versammelt. Von Oben nach unten und von links nach rechts: Dan Tani, Alan Poindexter, Léopold Eyharts, Hans Schlegel, Stanley Love, Steven Frick, Jurij Malentschenko, Peggy Whitson, Rex Walheim und Leland Melvin. (Photo: NASA/JSC)
Die siebenköpfige Besatzung der ATLANTIS hat heute ihre letzten Frachttransfers abgeschlossen, ihren Teil der Installation und Inbetriebnahme von COLUMBUS beendet und dann Lebewohl zur Expedition 16 Besatzung gesagt.
Die Verabschiedungszeremonie der beiden Besatzungen gegann um 18:15 Uhr MEZ, und wurde gefolgt vom Schließen der Schotts um 19:02 Uhr.
Der Weckruf für den letzten Tag gemeinsamer Tätigkeiten an Bord des Außenpostens kam um 7:45 Uhr MEZ. Gespielt wurde "Hail Thee, Harvey Mudd", die Hymne des Harvey Mudd College, komponiert von Amy Lewkowicz, das für Stan Love gespielt wurde. Love hat im Jahr 1987 an der privaten mathematisch-wissenschaftlich-technischen Hochschule in Claremont, Kalifornien graduiert.
Über Nacht hatte die ATLANTIS rund 41,5 kg Sauerstoff in die Tanks des Schleusenmoduls QUEST herübergepumpt. Zusätzlich wurde eine letzter Dichtigkeitstest der Verbindung zwischen HARMONY und COLUMBUS durchgeführt. Dafür waren die Schotts zwischen den beiden Modulen über Nacht geschlossen und am Morgen wieder geöffnet worden.
Vor dem Schließen der Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen beendeten die sieben Besatzungsmitglieder der ATLANTIS letzte Frachttransfers zwischen den beiden Raumfahrzeugen. ATLANTIS ist mit einem der schwersten Mitteldecks in der Geschichte des Space-Shuttle-Programms gestartet und wird mit dem schwersten Mitteldeck überhaupt, knapp eine Tonne an Fracht, die zur Erde zurückgeführt wird, landen.
Der wichtigste abgeschlossene Transfer ist indes die Rückkehr von Astronaut Dan Tani. Tani, der im Oktober zur Expedition 16 Besatzung gestoßen war, wird von ESA-Astronaut Léopold Eyharts abgelöst, der mit STS-122 zur ISS gekommen war. Eyharts wird die Inbetriebnahme von COLUMBUS abschließen.
Die ATLANTIS soll die Raumstation am Montag verlassen. Das Ablegen ist für 10:26 Uhr MEZ vorgesehen.
Die Besatzung wird heute um 22:45 Uhr zu Bett gehen und morgen um 6:45 Uhr MEZ wieder geweckt werden, um mit den Vorbereitungen für das Ablegen zu beginnen.

16. Februar 2008, Samstag, 10. Missionstag
Pressekonferenz
Oben: Die zwei Besatzungen bei der traditionellen gemeinsamen Pressekonferenz im neuen Labormodul COLUMBUS. Vorne von links: Dan Tani, Steven Frick, Peggy Whitson, Leland Melvin und Jurij Malentschenko. Hinten von links: Stanley Love, Hans Schlegel, Léopold Eyharts, Rex Walheim und Alan Poindexter. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzung wurde heute um 9:21 Uhr MEZ mit dem Lied "I Believe I Can Fly", gesungen von Yolanda Adams, geweckt, das für Missionsspezialist Leland Melvin gespielt wurde. Der Weckruf kam heute gut eine halbe später, um der Besatzung etwas mehr Schlaf zu gönnen, nachdem nahezu alle wichtigen Aufgaben der Mission absolviert wurden.
Auf dem Arbeitsplan für heute stehen weitere Transfers zwischen Shuttle und ISS, die Fortführung der Ausstattung des neuen Labormoduls COLUMBUS, ein Bahnanhebungsmanöver durch das Shuttle und eine gemeinsame Pressekonferenz mit Reportern aus den USA und Europa.
Dies ist der letzte volle Tag, den die Besatzungen der ATLANTIS und der ISS zusammen verbringen. Am Sonntag werden sie bereits um 18:15 Uhr MEZ die Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen schließen. Das Ablegen von der Station ist für Montag, 12:26 Uhr MEZ geplant.
Während die Besatzung mit der weiteren Ausstattung des COLUMBUS-Moduls beschäftigt war, wurde um 13:17 Uhr ein Bahnanhebungsmanöver begonnen. Vier Steuertriebwerke des Orbiters feuerten für rund 36 Minuten, um die ISS auf eine 2,2 Kilometer höhere Bahn zu bringen, die günstiger ist für die Ankunft der Raumfähre ENDEAVOUR am 13. März und die Ankunft der Sojus TMA-12 am 10.April, mit der die Expedition 17 Besatzung zur ISS kommt. Am 28. Februar wird mit den Triebwerken des SARJA-Moduls ein weiteres Bahnkorrekturmanöver durchgeführt, das die Bahn weiter verfeinern soll.
Um 14:40 Uhr fand die traditionelle Pressekonferenz mit allen Besatzungsmitgliedern statt. Fragen wurden aus mehreren NASA-Zentren, sowie aus dem europäischen Astronautentrainingszentrum in Köln und dem CNES-Zentrum in Paris gestellt.
Die Besatzung ging um 23:45 Uhr zu Bett und wird morgen um 7:45 Uhr wieder geweckt werden.

15. Februar 2008, Freitag, 9. Missionstag
Walheim am COLUMBUS-Modul
Oben: Rex Walheim hält sich während des dritten Außeneisatzes der Mission an einem Handgriff am COLUMBUS-Modul fest. (Photo: NASA/JSC)
Der Weckruf des heutigen Tages war Drafi Deutscher's "Marmor, Stein und Eisen bricht", das um 9:47 Uhr MEZ für den deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel gespielt wurde. Tatsächlich war die Besatzung, oder zumindest ein Teil von ihr, zu diesem Zeitpunkt aber schon wach.
Die ersten Stunden des neuen Missionstages wurden von den Vorbereitungen für den dritten und letzten Außeneinsatz eingenommen, der von Rex Walheim und Stan Love bestritten wurde. Walheim und Love haben die Nacht bei vermindertem Luftdruck im Schleusenmodul QUEST verbracht.
Der Außeneinsatz begann um 14:07 Uhr MEZ, rund 30 Minuten früher als ursprünglich geplant. Ihre erste Aufgabe war die Installation eines Observaroriums, mit dem die Sonnenaktivität überwacht werden soll, SOLAR genannt, an der oberen Außenträgerplattform von COLUMBUS. Pilot Alan Poindexter leitete den Außeneinsatz von Walheim und Love vom Inneren der Sztion aus, während Leland Melvin und Léopold Eyharts den Robotarm der Station steuerten, um die Astroanuten und Gegenstände an die richtigen stellen zu bugsieren.
Nach der Anmontage von SOLAR brachten die beiden Astronauten zunächst einen fehlerhaften Steuermomentenkreisel (CMG), mit dem die Lage der Raumstation geregelt worden war, und das auf der letzten Mission STS-120 gegen ein neues CMG ausgetauscht worden war, von seiner vorübergehenden Lagerstelle zur Ladebucht des Orbiters und befestigten es auf dem integrierten Frachtträger. Von dort nahmen sie dann das zweite Außenexperiment für COLUMBUS auf, EuTEF, ein Träger für Experimente, die der Umgebung des Weltalls ausgesetzt werden sollen.
Love am COLUMBUS-Modul
Oben: Stanley Love ist hier bei der Anbringung von zusätzlichen Haltegriffen am COLUMBUS-Modul zu sehen. Die Aufnahme wurde aus der Raumfähre geschossen. Im Hintergrund ist die Steuerbordseite der Tragwerkstruktur mit bislang nur einem Photovoltaikmodul zu sehen  (Photo: NASA/JSC)
Nachdem sie diese Hauptaufgaben erledigt hatten, untersuchten Walheim und Love einen beschädigten Handgriff an der Außenseite des Schleusenmoduls QUEST. Sie verwendeten ein improvisiertes Werkzeug, das mit Raumanzugstoff überzogen war und rieben damit über die beschädigte Stelle, um zu schauen, ob dies die Ursache für Beschädigungen an Raumanzughandschuhen war, die bei den jüngsten Missionen während Außeneinsätzen aufgetreten waren. Die Vermutung ist, daß die Beschädigung am Handgriff durch einen Mikrometeoriteneinschlag entstanden ist. Die Missionsleiter in Houston werden die Ergebnisse diskutieren, um zu bestimmen, ob es sich tatsächlich um die Ursache für die Schnitte in den Raumanzügen handelt.
Der 104. Außeneinsatz, der dem Ausbau und der Wartung der ISS gewidmet war, endete nach 7 Stunden und 25 Minuten um 21:32 Uhr.
Morgen um 13:17 Uhr MEZ wird das Shuttle seine Steuertriebwerke für 31 Minuten und 13 Sekunden zünden, um die Umlaufbahn der Raumstation anzuheben. Dieses Bahnanhebungsmanöver ist notwendig, um die Bahn für die Ankunft der Raumfähre ENDEAVOUR auf ihrer Mission STS-123 im nächsten Monat anzupassen.
Eine Pressekonferenz, an der alle
10 Besatzungsmitglieder teilnehmen werden, ist für morgen 14:40 Uhr geplant. Dabei werden Fragen aus den Vereinigten Staaten und aus Europa von den Astronauten beantwortet.
Die NASA hat heute außerdem erklärt, daß sie die ATLANTIS am Mittwoch schon möglichst beim ersten Versuch herunterholen möchte. D.h. daß wenn in Florida das Wetter zu schlecht für eine Landung ist, wird man auf eine der Ersatzlandebahnen in Kalifornien oder eventuell auch Neu Mexiko ausweichen. Normalerweise macht man dies erst am zweiten Tag der Landeversuche. Grund dafür ist, daß man der US-Marine ein möglichst großes Fenster für den Abschuß eines außer Kontrolle geratenen Spionagesatelliten gewähren möchte, der erst nach der Landung der Raumfähre erfolgen soll.

14. Februar 2008, Donnerstag, 8. Missionstag
Frick im HARMONY-Modul
Oben: Kommandant Steve Frick arbeitet im HARMONY-Modul. Im Hintergrund ist der Durchgang zum DESTINY-Labor. Der Durchgang zum COLUMBUS-Modul ist hinter der Kamera links. (Photo: NASA/JSC)
Nach einem arbeitsreichen Tag im All am Mittwoch haben die Besatzungen der Raumfähre ATLANTIS und der Internationalen Raumstation einen leichteren Tag vor sich, der Freizeit, Interviews und Vorbereitungen für den Außeneinsatz am Freitag beinhaltet.
Die Astronauten wurden um 9:45 Uhr MEZ mit "Consider Yourself Home", einem Lied aus dem Musical "Oliver", das für Missionsspezialist Stan Love gespielt wurde.
Das erste größere Ereignis des Tages begann um 15:55 Uhr MEZ, als Shuttle Kommandant Steve Frick, die Missionsspezialisten Hans Schlegel und Dan Tani, Stationskommandantin Peggy Whitson und die Flugingenieur Jurij Malentschenko und Léopold Eyharts mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, ESA-Generaldirektor Jean-Jaques Dordain und ESA-Astronaut Thomas Reiter sprechen konnten. Das Interview wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in Berlin aus geführt; die Astronauten hatten sich im Labormodul COLUMBUS versammelt.
Das zweite Ereignis folgt um 17:10 Uhr, als Tani, Whitson und Malentschenko mit Reportern von NBC News, WOI-TV und WBBM Radio sprachen. WOI-TV ist in Des Moines, Iowa beheimatet, der Hauptstadt von Whitsons Heimatstaat in den USA. WBBM Radio hatte sich aus Chicago gemeldet, wo ganz in der Nähe Lombard, Illinois, die Heimatstadt von Dan Tani, liegt.
Bevor sich der Tag dem Ende neigt, werden die Besatzungsmitglieder die Pläne für den dritten und letzten Außeneinsatz der Mission durchgehen. Stan Love und Missionsspezialist Rex Walheim werden Experimentenplattformen an der Außenseite des neuen Labormoduls COLUMBUS anbringen und einen fehlerhaften Steuermomentenkreisel in der Ladebucht des Orbiters verstauen. Sie werden auch einen genaueren Blick auf einen beschädigten Handgriff an der Luftschleuse QUEST werfen, der die Ursache für Schnittbeschädigungen an Raumanzughandschuhen auf mehreren vorangegangenen Außeneinsätzen sein könnte.
Besatzung auf dem Mitteldeck
Oben: Astronauten haben sich während ihrer Freizeit auf dem Mitteldeck des Orbiters versammelt. In der Mitte Kommandant Steve Frick. Um ihn von unten im Uhrzeigersinn die Missionspezialisten Rex Walheim, Leland Melvin und Stanley Love. (Photo: NASA/JSC)
Ein Teil der Vorbereitungen werden die Herstellung eines Werkzeugs sein, das für die Inspektion verwendet werden soll. Astronauten werden einen Überhandschuh über einen Stab ziehen und dann dieses Werkzeug über den beschädigten Handgriff ziehen um zu sehen, ob es dort Kanten gibt, die scharf genug sind, um durch das Handschuhmaterial zu schneiden.
Zum Ende des Missionstages begaben sich Walheim und Love in das Schleusenmodul QUEST, wo sie die nacht bei vermindertem Luftdruck verbringen werden, um einen Großteil des in ihrem Blut gelösten Stickstoffs auszuatmen. Sie werden dann morgen in ihren Raumanzügen reinen Sauerstoff bei einem Druck von nur rund 300 Millibar atmen. Der niedrige Druck ist notwendig, um in den Anzügen beweglich zu bleiben, denn mit jeder Bewegung arbeitet man gegen den Innendruck des Anzugs an, was zu einer anstrengenden Angelegenheit wird. Der niedrige Druck führt aber auch dazu, daß der Stickstoff in den Blutgefäßen ausgast und sich die berüchtigte Taucherkrankheit einstellt, deshalb muß vor dem Außeneinsatz eine entsprechend lange Voratmung durchgeführt werden, um den Stickstoff vorher aus dem Körper herauszuziehen. Das Übernachten in der Luftschleuse bei auf  700 Millibar vermindertem Luftdruck reduziert diese Voratemzeit beträchtlich.
Die Besatzung ging heute Nacht um 1:45 Uhr MEZ zu Bett und wird morgen Vormittag um 9:45 Uhr wieder geweckt.

13. Februar 2008, Mittwoch, 7. Missionstag
Schlegel im All
Oben: Astronaut Hans Schlegel arbeitet am P1-Modul am Austausch der Stickstoffdrucktankanlage (NTA). (Photo: NASA/JSC)
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des zweiten Außeneinsatzes der Mission, der von Rex Walheim und Hans Schlegel bestritten wurde. Hauptaufgabe des Außeneinsatzes war der Austausch einer Stickstoffdrucktankanlage (NTA) für das Ammoniakkühlsystem der Station. Die NTA befand sich am Tragwerksegment P1 und wurde während des ersten Außeneinsatzes am Montag von Walheim und Stanley Love bereits für den Austausch vorbereitet.
Die Astronauten der ATLANTIS wurden um 10:45 Uhr MEZ mit dem Lied "Oysters and Pearls" von Jimmy Buffett geweckt, das für Pilot Alan Poindexter gespielt wurde.
Die beiden Raumfahrer begannen den Außeneinsatz um 15:27 Uhr MEZ mit dem Ausstieg aus dem Schleusenmodul QUEST, in dem sie auch die Nacht bei vermindertem Luftdruck verbracht hatten, um die Voratmungszeit unmittelbar vor dem Ausstieg zu reduzieren. Die Dauer war auf sechseinhalb Stunden angesetzt. Für Schlegel war dies der erste Außeneinsatz, nachdem er aufgrund seiner Unpäßlichkeit am Samstag vorsorglich vom ersten Außeneinsatz der Mission abgezogen und durch Love ersetzt worden war.
Walheims und Schlegels erste Aufgabe war, die neue NTA aus der Ladebucht des Shuttles zu holen und mit dem Robotarm zum P1-Modul herüberzuschaffen. Walheim, der in der Fußhalterung am Ende des CANADARM2 eingeklinkt war, hielt dafür das Gerät schlicht fest, während er von Tani und Leland zur Einsatzstelle manövriert wurde. Dort wurde die alte NTA zunächst ausgebaut und auf einem der beiden CETA-Karren gesichert. Um 18:29 Uhr MEZ hatten sie dann die neue eingebaut.
Unter Zuhilfenahme des Robotarms brachten sie schließlich die alte NTA wieder in die Ladebucht der
Walheim bewegt die NTA
Oben: Rex Walheim, eingeklinkt in die Fußhalterung am Ende des CANADARM2, hält die neue NTA in seinen Händen, während er von Melvin und Tani mit dem Robotarm zum Einsatzort manövriert wird. (Photo: NASA/JSC)
ATLANTIS zurück und verstauten sie dort auf dem integrierten Frachtträger. Die neueingebaute NTA wurde um 19:40 Uhr in Betrieb genommen. Zum Abschluß brachte Schlegel noch Wärmeschutzabdeckungen an den vier Lagerzapfen an, über denen das Labormodul COLUMBUS in der Ladebucht des Shuttles verankert war. Dies war eine Zusatzaufgabe, die eigentlich für den nächsten Außeneinsatz vorgesehen war. Auf ihrem Weg zurück zum Schleusenmodul QUEST inspizierten Schlegel und Walheim noch ein paar Mikrometeoritenschilde, die zwischen dem Knotenmodul UNITY und dem Labormodul DESTINY angebracht sind. Die Schilde scheinen sich gelockert zu haben und die beiden Raumfahrer zogen die Befestigungen nach. Um 21:40 Uhr begaben sie sich zur Luftschleuse. Um 22:05 Uhr schloß Schlegel hinter sich das äußere Schleusenschott und beschloß so den Außeneinsatz nach 6 Stunden und 38 Minuten.
Der Robotarm der Station wurde von Dan Tani und Leland Melvin gesteuert. Pilot Alan Poindexter und Missionsspezialist Stan Love standen den beiden Außenarbeitern beratend zur Verfügung und leiteten sie durch den Außeneinsatz.
Dies war der 103. Außeneinsatz, der dem Ausbau und der Wartung der ISS gewidmet war.
Nach der Wartung der Raumanzüge und der Herrichtung der Werkzeuge für den dritten Außeneinsatz am Freitag, wird die Besatzung um 1:45 Uhr MEZ zu Bett gehen und morgen um 9:45 Uhr wieder geweckt werden.
Die Missionsleitung hat heute auf Antrag der ISS-Missionsleitung beschlossen, die Mission der ATLANTIS um einen weiteren Tag zu verlängern, um die Inbetriebnahme des COLUMBUS-Moduls fortsetzen zu können. Das Shuttle wird jetzt am nächsten Mittwoch, dem 20. Februar um 15:06 Uhr MEZ landen. Sie gab außerdem den Hitzeschild der ATLANTIS für die Landung frei. Weitere routinemäßige Inspektionen erfolgen erst nach dem Ablegen der Raumfähre von der Station.

12. Februar 2008, Dienstag, 6. Missionstag
Nachdem COLUMBUS sicher angekoppelt wurde, kann heute die Austattung des neuen ESA-Laboratoriums beginnen.
Die Besatzung der ATLANTIS begann ihren Tag um 10:45 Uhr MEZ mit dem Wecklied "Dream Come True" von Jim Brickman, das für Missionsspezialist Rex Walheim gespielt wurde.
Tani in COLUMBUS
Oben: Astronaut Dan Tani arbeitet im Labormodul COLUMBUS an der Innenausstattung. Eine Reihe von Experimental- und Stauschränken müssen eingebaut und angeschlossen werden. Tani bringt hier eine Griffleiste an der Wand an. (Photo: NASA/JSC)
Die Hauptaktivität des Tages ist, das neueste internationale Modul der Internationalen Raumstation betriebsbereit zu machen. Die Besatzung begannen mit den Arbeiten zur Ausstattung des Forschungsmoduls gegen 13:40 Uhr MEZ. In der Nacht waren bereits Dichtigkeitstests der Verbindung zwischen COLUMBUS und HARMONY durchgeführt worden, die alle positiv ausfielen.
Die
ESA-Astronauten Missionsspezialist Hans Schlegel und Expedition 16 Flugingenieur Léopold Eyharts öffneten um 15:08 Uhr MEZ zum ersten Mal das Schott zum Forschungsmodul und Eyharts brachte mit der Hilfe von Kommandantin Peggy Whitson die Ventilation zwischen dem Modul und dem Rest der Station in Gang, schloß die Stromversorgung an und schaltete das Licht ein.
Da die Besatzungsmitglieder von Shuttle und ISS entschieden, mit der Ausstattung des Moduls voranzukommen, wurde auf die offizielle erste Begehung des Moduls, die für 18:55 Uhr MEZ geplant war, verzichtet. Stattdessen sprachen Eyharts und Schlegel ein paar kurze Worte, in denen sie die Bedeutung der Inbetriebnahme von COLUMBUS hervorhoben. "Dies ist ein großer Moment", meinte Eyharts, "und Hans und ich sind sehr stolz, hier zu sein und COLUMBUS zum ersten Mal zu betreten."
Die Besatzung blieb während der gesamten Inbetriebnahme von COLUMBUS ihrem Zeitplan voraus, während sie im Innern arbeitete, um Computer, Luftumwälzung und Kühlsysteme zum Laufen zu bringen. Während sie das Kühlsystem des Moduls in das der Station integrierten führten Temperaturschwankungen dazu, daß das System sich als Vorsichtsmaßnahme teilweise abschaltete. Das System wurde wieder hochgefahren und später ohne weiteren Zwischenfall angeschlossen.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Labors begann auch das COLUMBUS-Leitzentrum in Oberpfaffenhofen mit der Unterstützung des Missionsbetriebs.
Zwischen den Arbeiten an COLUMBUS und Transferarbeiten werden sich ein paar Besatzungsmitglieder Zeit nehmen, um mit Reportern zu reden. Um 14:53 Uhr werden Kommandant Steve Frick und die Missionsspezialisten Leland Melvin, Stanley Love und Walheim mit FOX News and Friends, KGO-TV in San Francisco und der Tavis Smiley Show auf PBS sprechen. Und um 22:35 Uhr wird Frick zusammen mit Pilot Alan Poindexter und Missionsspezialist Hans Schlegel von CBS News und den Fernsehstationen KDKA-TV und WPXI-TV aus Pittsburgh interviewt.
In der Nacht schließlich begaben sich Rex Walheim und Schlegel in die Luftschleuse QUEST, wo sie die Nacht bei vermindertem Luftdruck verbringen, eine Vorbereitung auf ihren Außeneinsatz, dem zweiten der Mission, der morgen Nachmittag um 15:35 Uhr MEZ beginnen soll.
Die Besatzungen werden am Vormittag um 10:45 Uhr MEZ wieder geweckt.

11. Februar 2008, Montag, 5. Missionstag
COLUMBUS bewegt sich
Oben: COLUMBUS kurz nach dem Herausheben aus der Ladebucht des Shuttles. (Photo: NASA/JSC)
Ein fast acht Stunden dauernder Außeneinsatz und das Ankoppeln des europäischen Forschungslabors waren der Höhepunkt dieses Tages.
Der fünfte Missionstag begann um 10:45 Uhr MEZ mit dem Lied "Fly Like an Eagle" von Steve Miller, das für Missionsspezialist Leland Melvin gespielt wurde, an dem Tag, an dem er den Robotarm der Station einsetzen wird, um das Labormodul COLUMBUS aus der Ladebucht des Shuttles herauszuheben.
Die Missionsspezialisten Rex Walheim und Stanley Love verließen um 15:15 Uhr MEZ das Schleusenmodul QUEST für einen über siebeneinhalbstündigen Außeneinsatz, um bei der Installation von COLUMBUS am Knotenmodul HARMONY zu helfen. Im Innern der Station steuerten Melvin und Dan Tani den Robotarm und Pilot Alan Poindexter und Missionsspezialist Hans Schlegel
unterstützten die zwei Außenarbeiter beratend.
Walheim und Love brachten zuerst eine Greifhalterung für den Robotarm (PDGF) an der Außenseite von COLUMBUS an, während es noch in der Ladebucht lag. Die Arbeiten dauerten länger als geplant und schließlich waren Walheim und Love rund eine Stunde hinter ihrem Zeitplan zurück. Danach bereiteten die beiden Raumfahrer den Austausch eines großen Stickstofftanks am Tragwerkmodul P1 vor, der für die Druckbeaufschlagung des
Walheim am P1-Modul
Oben: Astronaut Rex Walheim ist hier am Tragwerkmodul P1 direkt neben der Stickstoffdruckgasanlage (NTA), die sie für den Austausch am Mittwoch vorbereitet haben. (Photo: NASA/JSC)
Ammoniak-Kühlsystems der Station verwendet wurde. Der Tank muß ausgetauscht werden, da sein Stickstoffinhalt nahezu verbraucht ist. Den Austausch werden am Mittwoch Walheim und Schlegel auf dem zweiten Außeneinsatz der Mission vornehmen. Schlegel wurde in der Zwischenzeit von den Flugärzten wieder für voll einsatzfähig erklärt.
In der Zwischenzeit hatten Melvin, Tani und Léopold Eyharts mit dem CANADARM-2 COLUMBUS an der PDGF gegriffen. Um 20:55 Uhr wurde das Modul aus der Ladebucht gehoben und an die Steuerbordseite des HARMONY-Moduls
manövriert. Um 22:29 Uhr MEZ koppelte COLUMBUS an das Knotenmodul an und um 22:44 Uhr waren die Haltebolzen des Kopplungsmechanismus eingefahren und stellten eine feste Verbindung zwischen den beiden Modulen her. COLUMBUS ist jetzt offiziell ein Teil der Internationalen Raumstation. Sobald das Labormodul angekoppelt war, begannen die Besatzungsmitglieder mit dem ersten Dichtigkeitstest der neuen Verbindung. Gegen 23 Uhr begaben sich Walheim und Love wieder in die Luftschleuse und beendeten den Außeneinsatz.
COLUMBUS ist der Hauptbeitrag der Europäischen Raumfahrtagentur ESA zur Internationalen Raumstation und das erste europäische Laboratorium, das der Langzeitforschung im Weltall gewidmet ist.
Die Besatzung ging um 2:45 Uhr MEZ zu Bett und wird morgen Vormittag um 10:45 Uhr wieder geweckt werden.

10
. Februar 2008, Sonntag, 4. Missionstag
Der vierte Missionstag begann um 10:46 Uhr MEZ mit dem Lied "Männer" von Herbert Grönemeyer, das für den deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel gespielt wurde, ausgesucht von seiner Familie. Schlegel und sein amerikanischer Kollege Rex Walheim sollten ursprünglich heute den ersten von drei Außeneinsätzen durchführen. Der Außeneinsatz wurde aber wegen eines medinischen Problems in der Besatzung auf Montag verschoben und wird jetzt von Walheim und Missionsspezialist Stanley Love durchgeführt.
Während die NASA keinen Kommentar zum gesundheitlichen Zustand der Besatzungsmitglieder abgibt, erklärte inzwischen Volker Damann vom Medizinischen Büro für Astronauten der ESA, daß Schlegel mit perfekter Gesundheit in's All gestartet sei, daß sich aber am dritten Missionstag bei ihm ein
Die FREEDOM STAR legt an
Oben: Mit der geborgenen ausgebrannten Hülse einer der beiden Feststoffstartraketen (SRB) an ihrer Seite legt das SRB-Bergungsschiff FREEDOM STAR im Hafen von Port Canaveral an. Die SRB-Hülsen werden gereinigt, zerlegt und dann zur Wiederbefüllung zu ATK Thiokol nach Utah geschickt. (Photo: NASA/KSC)
Gesundheitszustand eingestellt habe, der, wenn auch nicht lebensbedrohend, mit den Anforderung an einen Außeneinsatz nicht vereinbar sei. Auf den Aufnahmen, die heute von der ISS heruntergesendet wurden, wirkte der 56-jährige wieder recht fit und gelöst und arbeitete mit vollem Einsatz an den Aufgaben, die an Bord zu erledigen waren, mit.
Die Besatzung der ATLANTIS hat den Tag mit einer detaillierten Inspektion der Wärmeschutzmatte an der Steuerbordgondel des Orbitalmanövriersystems (OMS) verbracht und bereitete sich intensiv auf den Außeneinsatz vor.
Walheim, Love, Schlegel und Pilot Alan Poindexter arbeiteten den größten Teil des Tages an der Checkliste für den Außeneinsatz, der am Montag Nachmittag um 15:35 Uhr MEZ beginnen soll. Als Vorbereitung darauf werden Love und Walheim die Nacht bei vermindertem Luftdruck im Innern der US-Luftschleuse QUEST verbringen, um den größten Teil des in ihrem Blut gelösten Stickstoffs herauszuatmen.
Der morgige Tag wird ganz im Zeichen der Ankopplung von COLUMBUS am HARMONY-Modul stehen. Walheim und Love werden zuerst eine Greifhalterung an dem Labormodul in der Ladebucht anbringen. Die Astronauten im Innern der ISS werden dann den Robotarm der Station einsetzen, um das Modul an dieser Halterung zu greifen, es aus der Ladebucht herauszuheben, zur Steuerbordseite von HARMONY zu manövrieren und es am dortigen Verbindungsport anzukoppeln.
Whitson, Walheim und Love in QUEST
Oben: ISS-Kommandantin Peggy Whitson und die Missionsspezialisten Rex Walheim (unten) und Stanley Love (rechts) arbeiten im Schleusenmodul QUEST an der Vorbereitung des ersten Außeneinsatzes der Mission. (Photo: NASA/JSC)
Sobald die detailliert Inspektion abgeschlossen ist und alle Aufnahmen zum Boden übertragen wurden, werden die Analysten am Missionsleitzentrum in Houston die Daten auswerten, um sicherzustellen, daß es kein Problem mit dem Hitzeschutzsystem des Shuttles gibt.
Die Besatzung ist um 2:45 Uhr MEZ in der Nacht zu Bett gegangen und soll morgen Vormittag um 10:45 Uhr wieder geweckt werden.

9. Februar 2008, Samstag, 3. Missionstag
Die Raumfähre ATLANTIS hat heute das europäische Labormodul COLUMBUS zur Internationalen Raumstation geliefert, aber die Ankopplung wird noch einen Tag warten müssen, da der Außeneinsatz, der für Sonntag geplant war wegen eines medizinischen Problems beim deutschen ESA-Astronauten Hans Schlegel um 24 Stunden verschoben werden mußte. Beim ersten Außeneinsatz wird jetzt Missionsspezialist Stan Love die Aufgaben von Schlegel übernehmen. Der stellvertretende Leiter des Space Shuttle Programms John Shannon erklärte dazu auf der Pressekonferenz in der Nacht, daß es sich um kei lebensbedrohliches Problem handele, wollte aber wegen der ärztlichen Schweigepflicht keine Einzelheiten über die Art des medizinischen Problems bei Schlegel nennen. Schlegel sei derzeit in ständigem Kontakt mit den Flugärzten am Boden. Es werde noch darüber beraten, ob Schlegel an dem zweiten der drei Außeneinsätze teilnehmen kann.
Der heutige Tag begann für die Besatzung mit dem Titellied von Garrison Keillors "A Prairie Home Companion" Radioshow, "Tishomingo Blues", geschrieben von Spencer Williams, aber mit einem Text speziell für die Show, das für Kommandant Stephen Frick gespielt wurde.
Frick und seine Besatzungskollegen begannen um 12:30 Uhr MEZ mit den Rendezvous-Operationen. Um 17:23 Uhr MEZ, in einer Entfernung von nur 180 Metern unterhalb der Station, steuerte Frick die ATLANTIS in einen Rückwärtsüberschlag, so daß ISS-Kommandantin Peggy Whitson und Flugingenieur Jurij Malentschenko rund 300 hochauflösende Photos von der Unterseite des Orbiters anfertigen konnten. Diese Digitalaufnahmen wurden anschließend an das Missionsleitzentrum zur Analyse übertragen.
Die ISS vor dem Anlegen
Oben: Während des RPMs bot sich den Astronauten der ATLANTIS dieser Anblick der Internationalen Raumstation von unten. (Photo: NASA/JSC)
Die Ingenieure am Boden widmen ihre Aufmerksamkeit auch Photos von einer Hitzeschutzmatte an der Steuerbord-OMS-Gondel, die sich offenbar an einer Ecke etwas abgelöst hat. Eine ähnlich Situation war bereits während der Mission STS-117 aufgetreten und während eines Außeneinsatzes repariert worden. Shannon erklärte hierzu, daß dies keine große Sorge bereite, da diese spezielle Matte während des Wiedereintritts keine großen Temperaturen aushalten muß.
Nach Abschluß des Nickmanövers steuerte Frick das Shuttle direkt vor die Station steuern und setzte dann langsam vor den Andockport der ISS zurück, an den er, etwas früher als geplant, die ATLANTIS um 18:17 Uhr MEZ an der Station anlegte.
Nach dem Öffnen der Schotts, um 19:40 Uhr MEZ, schafften die Besatzungsmitglieder die Ausrüstung für die Außeneinsätze in das Schleusenmodul QUEST hinüber. Die Missionsspezialisten Rex Walheim und Stan Love werden am Montag aussteigen und und das COLUMBUS-Modul für das Herausheben aus der Ladebucht mit dem Robotarm und das Ankoppeln an das Knotenmodul HARMONY vorbereiten.
Shannon erklärte dazu, daß die Leute am Boden derzeit den Arbeitsplan für die Besatzung umarbeiteten, um die neue Situation zu berücksichtigen. Es sollte keinen Einfluß auf die Erfüllung der Missionsziele haben, abgesehen davon, daß alles um einen Tag verschoben werde.
Walheim und Schlegel
Oben: Die Missionsspezialisten Rex Walheim und Hans Schlegel kurz nachdem sie in die ISS herübergewechselt waren. Walheim und Schlegel sollten ursprünglich den ersten Außeneinsatz am Sonntag bestreiten, der aber wegen eines medizinischen Problems bei Schlegel verschoben wurde. (Photo: NASA/JSC)
Aufgrund der Verschiebung wird die Besatzung so viel Energie wie möglich sparen, damit die Raumfähre einen weiteren Tag an der Station angedockt bleiben kann. Die ATLANTIS ist bereits mit der Option eines weiteren Missionstages in's All gestartet, der für zusätzliche Arbeiten für die Inbetriebnahme von COLUMBUS hätte verwendet werden sollen. Durch die Hinzufügung eines zweiten Tages kann die Besatzungen ihre Aktivitäten um einen Tag verschieben und trotzdem noch die Zeit für alle Arbeiten, die nach der Installation des Moduls anfallen, zur Verfügung haben.
Die Ablösung von Stationsmitglied Dan Tani, der im Oktober mit der DISCOVERY zur Station gekommen war, durch Léopold Eyharts wurde indes nicht verschoben. Der Transfer war offiziell um 0:20 Uhr MEZ in der Nacht durchgeführt, nachdem Eyharts Sojus-Sitzschale in der am SARJA-Modul angekoppelten Sojus TMA-11 eingebaut worden war. Eyharts ist nun Mitglied der Expedition 16 Besatzung und Tani der STS-122-Besatzung der ATLANTIS.
Das Anlegen an die Station verlief glatt bis auf ein Problem mit einem der fünf Hauptrechner der Station. Nachdem es ein Problem mit der Flugleit- und Navigationssoftware auf dem Rechner gab, entschied die Besatzung einen andere Rechner für das Rendezvous mit der Raumfähre einzusetzen. Nur ein Rechner wird dazu benötigt mit einem weiteren als Ersatz. Die Missionsleitung wird die Software des Rechners überprüfen, um ihren Zustand bestimmen.
Eine der letzten Aufgaben des Tages war das Herunterheben des Sensorauslegers (OBSS) der ATLANTIS vom Steuerbordsims der Ladebucht mit dem Robotarm der Station und der Übergabe an den Robotarm der Raumfähre. Durch die miteinander verbundenen Andockadapter ist der Robotarm der ATLANTIS nicht mehr in der Lage, den OBSS selbst herunterzuheben.
Die Besatzung der ATLANTIS ist um 2:45 Uhr MEZ zu Bett gegangen, die der ISS eine halbe Stunde früher. Beide Besatzungen werden morgen Vormittag um 10:45 Uhr MEZ wieder geweckt werden.

9. Februar 2008, Samstag, Rendezvous und Andocken
20:11 Uhr MEZ: Die Besatzung ist jetzt etwa in der Mitte der Sicherheitseinweisung durch Stationskommandantin Whitson. Dabei werden sie über die Sicherheitseinrichtungen, die Sicherheitsprozeduren und das richtige Verhalten an Bord des Außenposten informiert. Nach Abschluß der Einweisung werden sich die Besatzungsmitglieder aufteilen und verschiedene Aufgaben beginnen. Zum einen wird die Sojus-Sitzschale von Léopold Eyharts von der ATLANTIS zur Station herübergeschafft und in der Sojus TMA-11 installiert, während die Sitzschale von Dan Tani zur Raumfähre herübergebracht wird. Damit ist dann Eyharts offizielles Mitglied der Expedition 16 Besatzung. Dann wird der Robotarm der Station eingesetzt, um den Sensorausleger (OBSS) der ATLANTIS vom Steuerbordsims der Ladebucht herunterzuheben und und an einer Halterung der Station zwischenzulagern. Zuletzt werden sich Hans Schlegel und Rex Walheim auf ihren Außeneinsatz morgen vorbereiten, indem sie die Raumanzüge, die sie morgen tragen werden, in das Schleusenmodul QUEST herüberbringen und später es sich im Modul bequem machen, wo sie die Nacht bei vermindertem Luftdruck verbringen werden. Dadurch wird ein großer Teil des in ihrem Blut gelösten Stickstoffs ausgeschieden und so die direkte Voratemzeit unmittelbar vor dem Außeneinsatz deutlich reduziert. Die Besatzungen werden gegen 2:45 Uhr MEZ zu Bett gehen und morgen um 10:45 Uhr zum ersten gemeinsamen tag auf der ISS wieder geweckt werden.
19:45 Uhr MEZ: Stationskommandantin Peggy Whitson hat soeben gemeldet, daß sie jetzt die Sicherheitseinweisung für die Neuankömmlinge durchführen wird.
19:40 Uhr MEZ: Die Schotts sind geöffnet und die Besatzungen von ISS und ATLANTIS begrüßen sich herzlich.
19:37 Uhr MEZ: Der Druckausgleich wurde hergestellt und die Besatzung öffnet jetzt die Schotts.
19:35 Uhr MEZ: Es wurde jetzt bestätigt, daß die ISS die Lageregelung übernommen hat.
19:33 Uhr MEZ: In der Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeug wird jetzt der Druckausgleich hergestellt.
19:31 Uhr MEZ: Das Missionsleitzentrum hat soeben bestätigt, daß man bereit sei, die Lageregelung des Komplexes auf die ISS zu übertragen. Damit übernehmen die Steuermomentenkreisel (CMG) am Z1-Modul der Station den Ausgleich aller Störmomente, die an dem Doppelkomplex angreifen.
19:18 Uhr MEZ: Als helleuchtender Stern überquerte die ISS soeben Mitteleuropa und Deutschland, bis sie in den Erdschatten eintrat. An Bord gehen indes die Vorbereitungen für das Öffnen der Schotts weiter, das für die nächsten Minuten erwartet wird.
19:03 Uhr MEZ: Gegen 19:16 Uhr MEZ wird der neugebildete Komplex aus Shuttle und Station über Deutschland sichtbar sein.
18:51 Uhr MEZ: Die Schott zwischen dem HARMONY-Moduls und dem Andockadapter PMA-2 sind jetzt offen und Whitson und Malentschenko arbeiten jetzt im PMA-2 und bereiten das Öffnen des Schotts im PMA-2 vor. Der Dichtigkeitstest im Zwischenraum zwischen dem PMA-2 und dem Shuttle-Andockadapter läuft noch.
18:39 Uhr MEZ: Die Besatzungen der Raumfähre und der ISS führen jetzt die Dichtigkeitstests durch, um sicherzustellen, daß über die  frisch geschlossene Verbindung keine Innenluft entweicht.
18:31 Uhr MEZ: Die Andockadapter liegen jetzt mit ihren Dichtflächen direkt aufeinander und die Haken und Ösen sind ineinander gefahren. Damit besteht eine feste Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeugen.
18:26 Uhr MEZ: Die offizielle Andockzeit ist 18:17 Uhr MEZ, 8 Minuten früher als ursprünglich geplant. Zu diesem Zeitpunkt bewegten sich beide Raumfahrzeuge in rund 330 km Höhe über die Südwestküste von Australien hinweg. Das öffnen der Schotts wird voraussichtlich in rund 90 Minuten stattfinden, nachdem die Dichtigkeitstests absolviert wurden.
18:23 Uhr MEZ: Nachdem die Schwingungen von dem ersten Kontakt abgedämpft wurden, wird der Andockring der ATLANTIS langsam eingezogen und zieht die beiden Raumfahrzeuge zueinander.
18:18 Uhr MEZ: Kontakt! ATLANTIS hat an der ISS angelegt. Die Station ist jetzt in freier Drift, um zu verhindern, daß das Lageregelungssystem des Außenpostens die Störkräfte, die durch das Anlegen erzeugt werden, versucht auszugleichen, solange noch keine feste Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeugen besteht.
18:17 Uhr MEZ: Noch 3 Meter.
18:16 Uhr MEZ: Noch etwa 4 Meter.
18:15 Uhr MEZ: Annäherungsgeschwindigkeit beträgt etwa 3 cm/s.
18:14 Uhr MEZ: Entfernung noch 7,5 Meter. Das Anlegen dürfte in etwa 4-5 Minuten erfolgen.
18:12 Uhr MEZ: Das Anlegen wird im Dunkeln stattfinden. Die Sonne wird etwa 5-6 Minuten nach dem ersten Kontakt aufgehen.
18:10 Uhr MEZ: Entfernung jetzt nur noch 10 Meter.
18:06 Uhr MEZ: Noch 20 Meter. Das Anlegen soll in etwa 16 Minuten erfolgen.
18:03 Uhr MEZ: Noch 30 Meter. Bisher ist das Andockmanöver sehr gut verlaufen. Das Anlegen könnte ein paar Minuten früher erfolgen als ursprünglich geplant.
18:00 Uhr MEZ: Noch 40 Meter.
17:57 Uhr MEZ:
Noch 50 Meter.
17:53 Uhr MEZ: Entfernung noch 60 Meter.
17:51 Uhr MEZ: Der Orbiter setzt jetzt langsam zurück und die Entfernung zwischen den beiden Andockadaptern schrumpft langsam.
17:49 Uhr MEZ: Die ATLANTIS hat einen Viertelkreis geflogen und befindet sich jetzt in 120 Metern Entfernung in einer Flucht mit der Längsachse der Station. Die Besatzung hat jetzt die Freigabe für den Beginn des Anlegemanövers erhalten.
17:36 Uhr MEZ: Kommandant Frick hat jetzt damit begonnen, die ATLANTIS nach vorne, direkt vor die Station zu manövrieren.
17:32 Uhr MEZ: Der Orbiter ist jetzt wieder in der Lage mit der Ladebucht zur Station. Whitson und Malentschenko machen jetzt noch ein paar Aufnahmen von der Steurbord-OMS-Gondel. Danach ist das RPM beendet.
17:30 Uhr MEZ: Das Heck der ATLANTIS mit den Triebwerken zeigt jetzt zur Station. Die Photosequenz ist abgeschlossen.
17:28 Uhr MEZ: Die Unterseite ist jetzt in voller Sicht. Whitson und Malentschenko haben mit den Photoaufnahmen begonnen.
17:26 Uhr MEZ: Die Nase der Raumfähre weist jetzt zur Station und die Unterseite kommt in's Sichtfeld.
17:24 Uhr MEZ: Das RPM hat begonnen. ATLANTIS dreht jetzt langsam rückwärts über die Querachse. Das Manöver dauert insgesamt 9 Minuten.
17:15 Uhr MEZ: Peggy Whitson und Jurij Malentschenko bereiten jetzt im SWESDA-Modul die Photokameras mit den 400 und 800 mm Teleobjektiven vor, mit denen sie innerhalb von 100 Sekunden rund 300 hochauflösende Digitalaufnahmen von der Unterseite des Orbiters anfertigen werden.
17:10 Uhr MEZ: ATLANTIS ist jetzt in Position 180 Meter unterhalb der ISS. Das RPM soll in 15 Minuten beginnen.
17:05 Uhr MEZ: Noch 200 Meter.
17:00 Uhr MEZ: Entfernung noch 300 Meter.
16:58 Uhr MEZ: ATLANTIS ist jetzt 360 Meter unterhalb der Station. Die Missionsleitzentrale hat die Freigabe für das RPM erteilt.
16:55 Uhr MEZ: Noch 30 Minuten bis zum Beginn des RPM.
16:54 Uhr MEZ: Von der Station hat man jetzt einen sehr guten Blick auf das Shuttle und in die Ladebucht, wo das Labormodul COLUMBUS gut zu erkennen ist.
16:52 Uhr MEZ: Entfernung noch 600 Meter. Die ATLANTIS schiebt sich jetzt allmählich zwischen ISS und Erde.
16:47 Uhr MEZ: Die Raumfahrzeuge sind jetzt noch rund 1,5 km auseinander.
16:44 Uhr MEZ: Das dritte Mittkursmanöver MC-3 wurde soeben erfolgreich ausgeführt. Die Vorbereitungen werden jetzt für das vierte und letzte Mittkursmanöver MC-4 getroffen.
16:32 Uhr MEZ: Die Entfernung beträgt noch 4,5 km.
16:24 Uhr MEZ: Die Besatzung hat die Freigabe für das zweite Mittkursmanöver MC-2 bekommen.
16:20 Uhr MEZ: Die beiden Raumfahrzeuge sind noch 9 Kilometer voneinander entfernt. Beim Andocken wird die Station sich in einer schrägen Lage in Bezug zur Erde befinden, um die Stromerzeugung durch die Solarzellenflächen zu optimieren.
16:10 Uhr MEZ: Die beiden Raumfahrzeuge bewegen sich gerade über Mitteleuropa hinweg.
16:00 Uhr MEZ: Die Raumfähre ist noch rund 14 km von der Station entfernt.
15:59 Uhr MEZ: MC-1 wurde erfolgreich durchgeführt.
15:57 Uhr MEZ: Die ATLANTIS hat gerade die Freigabe für eines der kleineren Mittkursmanöver (MC-1) bekommen, die bis zum Rendezvous noch ausstehen. Während die großen Bahnmanöver mit dem OMS ausgeführt werden, wird für die MCs das Manövriertriebwerkssystem (RCS) des Orbiters eingesetzt.
15:50 Uhr MEZ: Peggy Whitson wurde vor wenigen Minuten angewiesen, während des Rendezvous-Nickmanövers (RPM) ein paar zusätzliche Photos von der Steuerbord-OMS-Gondel des Shuttles zu schießen. Auf der Gondel, die eines der beiden Orbital-Manövriertriebwerke enthält, hat sich offenbar eine der Hitzeschutzmatten leicht abgelöst und die Ingenieure möchten gerne einen genaueren Blick darauf werfen.
15:38 Uhr MEZ: Das TI-Manöver wurde erfolgreich durchgeführt und eine Korrektur ist nicht erforderlich. Innerhalb der nächsten anderthalb Erdumläufe bringt dies die ATLANTIS in unmittelbare Nähe der Station.
15:36 Uhr MEZ: Die Raumfähre ist korrekt für das Manöver eingerichtet, wie jetzt bestätigt wurde.
15:35 Uhr MEZ: Die Raumfähre ist von der Station bereits als entfernter heller Punkt zu sehen. Noch zwei Minuten bis zum TI-Manöver.
15:30 Uhr MEZ: Die Raumfähre hat sich der Station zu einem Punkt angenähert, an dem es nur noch einer letzten größeren Bahnkorrektur bedarf, um sie in die unmittelbare Nähe der ISS zu bringen. Dieses Korrekturmanöver, das abschließende Einschußmanöver (TI-Burn) wird um 15:37 Uhr MEZ erfolgen, also in sieben Minuten, und gleicht die Bahnen von Station und Shuttle weitestgehend an. Die Freigabe für das TI-Manöver wurde vor gut einer Viertelstunde erteilt. Dem waren in den vergangen zwei Tagen vier größere Bahnänderungsmanöver (NC-Burns) vorangegangen, durch die die Bahnhöhe des Shuttles schrittweise von ca. 230 km auf jetzt 350 km angehoben wurde. Das erste NC-Manöver fand nur wenige Stunden nach dem Start statt, das letzte erfolgte heute um 14:06 Uhr MEZ.

8. Februar 2008, Freitag, 2. Missionstag
Ladebucht von ATLANTIS
Oben: Ein Blick in die Ladebucht des Orbiters. In der oberen Bildhälfte ist der Robotarm der Raumfähre zu sehen, der für die Inspektion der Flügelvorderkanten mit dem OBSS verlängert wurde. (Photo: NASA/JSC)
Die sieben Besatzungsmitglieder der Raumfähre ATLANTIS haben ihren ersten vollen Tag im All einer elftägigen Mission begonnen, während der das neueste Forschungsmodul, das europäische Labormodul COLUMBUS, zur Internationalen Raumstation gebracht werden soll. Sie sind bereit für das Anlegen an der Internationalen Raumstation, das für morgen, 18:25 Uhr MEZ geplant ist.
Der Anbau des Labormoduls, das nach Christoph Columbus benannt wurde, ist die Hauptaufgabe dieser 121. Space-Shuttle-Mission. Durch das Modul wächst das druckgeregelte Volumen der Station um 71,5 Kubikmeter, und vier Experimental- und ein Stauschrank erweitern ihre Möglichkeiten.
Die Besatzung wurde am heutigen Morgen um 10:45 Uhr MEZ mit dem Lied "The Book of Love" von Peter Gabriel geweckt, das für den ESA-Astronauten Léopold Eyharts gespielt wurde. Eyharts wird ein Mitglied der Expedition 16 Besatzung und Flugingenieur Dan Tani ablösen, sobald die ATLANTIS am Samstag an der ISS angelegt hat.
Kommandant Stephen Frick, Pilot Alan Poindexter und die Missionsspezialisten Leland Melvin, Rex Walheim, Stanley Love, Hans Schlegel und Eyharts  führten heute eine fünfstündige Inspektion von ATLANTIS' Hitzeschild durch, bei der sie den Robotarm und den Sensorausleger (OBSS) der ATLANTIS einsetzen. Bildanalysten und Ingenieure am Boden werden die heute gewonnenen dreidimensionalen Sensorabtastungen den bereits angefertigten Bildern und Beschleunigungsdaten hinzufügen, die bei Start und Aufstieg in die Umlaufbahn gewonnen wurden und werden damit die Analyse des Hitzeschildes fortsetzen.
Abgelöste Hitzeschutzmatte
Oben: Auf dieser Aufnahme von der OMS-Steuerbordgondel ist links am Rand die aufgebogene Ecke einer Wärmeschutzmatte zu sehen. Im Verlauf der Mission werden die Astronauten noch einen genaueren Blick darauf werfen. (Photo: NASA/JSC)
Morgen wird Frick 180 Meter unterhalb der Station das Rendezvous-Nickmanöver ausführen, ein Rückwärtsüberschlag des Orbiters, der es ISS-Kommandantin Peggy Whitson und Flugingenieur Jurij Malentschenko ermöglichen wird, Hunderte von hochauflösenden Photos von der Unterseite der Raumfähre anzufertigen. Nach Abschluß des Nickmanövers wird Frick den Orbiter direkt vor die Station fliegen und dann langsam vor den Andockport der Station zurücksetzen und dort anlegen.
Außerdem haben sie heute auch die Werkzeuge überprüft, die sie morgen für Rendezvous und Andocken an die Station benötigen werden, haben die Mittellinienkamera im Andocksystem des Orbiters installiert und den Andockring ausgefahren.
Die Außenarbeiter Walheim, Schlegel und Love haben die Raumanzüge, die sie bei den drei Außeneinsätzen (zwei von Walheim und Schlegel und einer von Walheim und Love) tragen werden,
überprüft. Um 20:02 Uhr MEZ meldete Walheim, daß die Anzüge für den Transfer zur Raumstation vorbereitet seien.
Die Expedition-16-Besatzung der Internationalen Raumstation, Whitson,
Malentschenko und Flugingenieur Dan Tani, begann ihren Tag um 11 Uhr MEZ. Sie haben heute die Station für die Ankunft der ATLANTIS vorbereitet und einen Dichtigkeitstest des druckbeaufschlagten Andockadapters PMA-2 durchgeführt, an dem die ATLANTIS am Samstag Abend anlegen soll.
Am morgige Tag ist auch der 48. Geburtstag von Whitson. Sie meinte heute, daß sie die Ankunft der ATLANTIS als ein Geburtstagsgeschenk ansehe und sich darauf freue.
Die Besatzung der ATLANTIS ist heute Nacht um 2:45 Uhr zu Bett gegangen und wird um 10:45 Uhr MEZ morgen Vormittag wieder geweckt.

Auf der Pressekonferenz am Abend erklärte der Vorsitzende des Missionsleitungsteams, John Shannon, daß der Orbiter nahezu einwandfrei funktioniere und der Start sehr sauber verlaufen sei.
Die ersten Berichte über das Verhalten der Außentankisolierung zeigten "absolut nichts von Interesse", wie Shannon meinte. "Die zwei Schaumabplatzer, die wir bei 70 und 110 Sekunden beobachteten, hatten, wie die Experten meinten, wohl nicht genügend Masse, als daß wir uns darüber sorgen machen müßten. Außerdem scheinen sie nicht die Unterseite des Orbiters getroffen zu haben.
Es gab noch ein anderes kleines Schaumstück bei 440 Sekunden. So wie es aussieht, ist es von der Unterseite des Orbiters abgeprallt, aber da waren wir schon weit außerhalb der Atmosphäre. Das war weit nach dem Zeitpunkt, an dem man sich darüber Gedanken machen müßte. Daher, was den Aufstieg betrifft, zumindest was wir bisher mit den bodengestützen Kameras und denen an Bord sehen konnten, sieht es so aus, als ob wir einen äußerst sauberen Start und Aufstieg hatten."
Genaue Aussagen über den Zustand des Hitzeschildes werden aber erst nach Auswertung aller Photos und Daten, insbesondere auch der Aufnahmen die am Samstag vor dem Anlegen geschossen werden, gemacht werden können. Bislang sieht es aber nicht danach aus, daß nach dem Anlegen noch bestimmte Stellen des Hitzeschildes genauer untersucht werden müßten.

7. Februar 2008, Donnerstag, 1. Missionstag
Alan Poindexter steigt in das STA ein
Oben: Der Start der ATLANTIS war bis zum Schluß eine Zitterpartie. Obwohl der Countdown äußerst glatt verlief und keine technischen Probleme auftraten, schien das Wetter nicht mitspielen zu wollen. Erst im letzten Moment zog ein sich bildendes Gewitter aus dem Gebiet des KSC ab und öffnete so der Raumfähre ein "Tor zum Himmel". (Photo: NASA/KSC)
Auf den Tag genau sieben Jahre nachdem das erste Labormodul zur Internationalen Raumstation gestartet worden war, brach die Raumfähre ATLANTIS am Abend mit dem zweiten, dem europäischen Labor COLUMBUS, in's All auf.
ATLANTIS hob um 20:45:25 Uhr MEZ vom Kennedy Raumfahrtzentrum zur Mission STS-122 ab. An Bord befinden sich Kommandant Stephen Frick, Pilot Alan Poindexter und die Missionsspezialisten Leland Melvin, Rex Walheim, Stanley Love, Hans Schlegel und Léopold Eyharts. Schlegel und Eyharts gehören dem europäischen Astronautenkorps an.
ATLANTIS ist in ausgezeichnetem Zustand. Das Shuttle soll am Samstag an der Internationalen Raumstation anlegen. Am Freitag wird die Besatzung den Robotarm der Raumfähre einsetzen um den Hitzeschild der ATLANTIS an den Flügelvorderkanten und der Nasenkappe zu untersuchen. Sie werden außerdem die Raumanzüge überprüfen, die während der drei Außeneinsätze der Mission verwendet werden.
Nachdem ATLANTIS an der Station angekommen ist, wird Eyharts ein Mitglied der Expedition-16-Besatzung aus Kommandantin Peggy Whitson und Flugingenieur Jurij Malentschenko werden. Flugingenieur Dan Tani, der seit Oktober 2007 auf der Station ist, wird mit der ATLANTIS zur Erde zurückkehren.
Der Start der ATLANTIS ist der 121. einer US-Raumfähre und der 29. Flug der ATLANTIS. Das COLUMBUS-Modul ist Europas Hauptbeitrag zur ISS. COLUMBUS wird Experimente auf den Gebieten Humanphysiologie, Physik und Erdwissenschaften beherbergen.
Die Flugbesatzung ist um 2:45 Uhr MEZ zu Bett gegangen und wird am Freitag Morgen um 10:45 Uhr zu ihrem ersten vollen Tag im All geweckt werden.

Orbiter-Abfertigungsberichte:
7. Februar 2008, Donnerstag, Starttag
22:39 Uhr MEZ, T+1:54 Std. (laufend): Nach dem Öffnen der Ladebucht und der Bestätigung, daß die Freon-Kühkeisläufe des Orbiters einwandfrei funktionieren, fragte Flugdirektor Norm Knight die Stationen im Missionsleitzentrum nach ihrem Status bezüglich der Aufnahme des Orbitalbetriebes ab. Alle Stationen gaben grünes Licht, und so wurde die Freigabe gegeben.
Damit endet die Live-Berichterstattung vom Start der Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-122/ISS E1.

22:37 Uhr MEZ, T+1:52 Std. (laufend): Gerade wurde die Bestätigung gegeben, daß die Ladebuchttore der ATLANTIS geöffnet wurden. Damit ist die Raumfähre bereit für den Beginn des Orbitalbetriebes.
22:32 Uhr MEZ, T+1:47 Std. (laufend): Die Vorbereitungen zum Öffnen der Ladebucht gehen weiter während die ATLANTIS den Nordatlantik überquert. Sobald die Ladebuchttore geöffnet sind, wird das Raumlabor COLUMBUS zum ersten Mal der Weltraumumgebung ausgesetzt sein.
22:18 Uhr MEZ, T+1:33 Std. (laufend): Während die Raumfähre sich zum Ende ihres ersten Erdumlaufs der Küste von Mexiko nähert, laufen die Vorbereitungen für das Öffnen der Ladebucht. Dies ist unbedingt notwendig, da sich auf der Innenseite der Tore die wärmeabstrahlenden Radiatoren befinden. Über diese radiatoren wird vor allem die Wärme abgeführt, die von den elektrischen Geräten und Systemen der ATLANTIS produziert wird. Bislang wird die Wärmeregelung von den Spritzwasserverdampfern im Heck des Orbiters durchgeführt.
22:00 Uhr MEZ, T+1:15 Std. (laufend): Auf der Pressekonferenz nach dem erfolgreichen Start erklärte Bill Gerstenmaier, daß bei der ersten flüchtigen Durchsicht der Videos vom Start drei Ereignisse von abfallenden Isolierschaumstücken erkannt wurden, die aber alle sehr klein waren. Welche Signifikanz diese Ereignisse haben, wird erst nach der Untersuchung des Hitzeschildes an den folgenden beiden Tagen gesagt werden können.
21:45 Uhr MEZ, T+1 Std. (laufend): Die Besatzung arbeitet die Liste mit den notwendigen Aufgaben nach Erreichen der Erdumlaufbahn ab. Die Astronauten haben inzwischen die Fluganzüge abgelegt, die fünf Sitze der Missionsspezialisten verstaut und konfiguriert die Bordrechner für den Orbitalbetrieb.
21:25 Uhr MEZ, T+39 Min. (laufend):Das OMS-2-Manöver wurde erfolgreich abgeschlossen. Eine Korrektur ist nicht erforderlich. ATLANTIS befindet sich nun in einer nahezu kreisförmigen Umlaufbahn mit einem Tiefpunkt (Perigäum) in 219 km und einem Hochpunkt (Apogäum) in 229,5 km Höhe. Als nächstes kann sich die Besatzung um die Abarbeitung der Prüfliste für nach Erreichen einer stabilen Umlaufbahn kümmern. Der Abschluß dieser Liste wird von dem Öffnen der Ladebucht markiert.
21:23 Uhr MEZ, T+37 Min. (laufend):Das OMS-2 Manöver hat begonnen. Das Manöver dauert etwa 1 Minute und 44 Sekunden und bringt ATLANTIS auf eine stabile, nahezu kreisförmige Umlaufbahn. Die Triebwerke des Orbitalmanövriersystems (OMS) liegen links und rechts oberhalb der Haupttriebwerke und werden für gewöhnlich für Bahnänderungsmanöver eingesetzt.
21:18 Uhr MEZ, T+32 Min. (laufend): Noch 5 Minuten bis zum OMS-2-Manöver.
21:09 Uhr MEZ, T+23 Min. (laufend): Die Klappen der Treibstoffleitungsanschlußschächte werden geschlossen.
21:02 Uhr MEZ, T+16 Min. (laufend): Die Besatzung geht jetzt durch die Prüfliste für nach dem Aufstieg. Der nächste wichtige Schritt, um endgültig in die Umlaufbahn zu gelangen ist das OMS-2-Manöver, das bei T+37 Minuten durchgeführt werden wird. Danach hat die ATLANTIS eine erste stabile Umlaufbahn erreicht. Die APUs wurdenb wieder abgeschaltet. Sie werden erst wieder beim Wiedereintritt benötigt.
20:58 Uhr MEZ, T+12 Min. (laufend): Das Nickmanöver, um in eine gute Position für Photoaufnahmen zu kommen, wurde beendet.
20:56 Uhr MEZ, T+11 Min. (laufend): Ein normaler Brennschluß der Triebwerke wurde bestätigt. Direkt nach dem Abkoppeln des Außentanks hat Kommandant Frick den Orbiter in eine Lage gedreht, in der die Kameras im Treibstoffleitungsanschlußschacht auf der Unterseite den wegtreibenden Tank photographieren können. Danach dreht er ihn weiter um die Querachse (nicken), damit Leland Melvin und Hans Schlegel mit Kameras weitere Aufnahmen und Videos anfertigen können.
20:54 Uhr MEZ, T+9 Min. (laufend): MECO! Die Triebwerke haben nach 8 Minuten und 30 Sekunden Betrieb abgeschaltet und der Außentank wurde abgekoppelt.
20:52 Uhr MEZ, T+7 Min. (laufend): Die Triebwerke werden jetzt langsam wieder gedrosselt, um die Beschleunigungsgrenze von 3g nicht zu überschreiten.
20:49 Uhr MEZ, T+4 Min. (laufend): ATLANTIS kann jetzt nicht mehr zum KSC zurückkehren. Sollte ein Problem auftreten, muß der Orbiter in Europa auf einer der drei TALs landen. Aber alles sieht gut aus.
20:48 Uhr MEZ, T+3 Min. (laufend): Der Start verläuft vollkommen nach Plan. Die OMS-Triebwerke wurden in Betrieb genommen, um ATLANTIS beim Aufstieg zu unterstützen.
20:47 Uhr MEZ, T+2 Min. (laufend): Die Triebwerke wurden wieder hochgefahren und die SRBs wurden abgetrennt.
20:46 Uhr MEZ, T+1 Min. (laufend): Die Triebwerke werden gedrosselt, als sich das Shuttle dem höchsten Staudruck entgegensieht.
Start von ATLANTIS
Oben: Unter heftiger Rauch- und Dampfentwicklung hebt die Raumfähre ATLANTIS von der Startrampe 39A ab. (Photo: NASA/KSC)
20:45 Uhr MEZ, T-0 Min. (laufend): START! Die Feststoffstartraketen haben gezündet und das Shuttle hebt von der Startrampe ab.
20:44 Uhr MEZ, T-1 Min. (laufend): Die Nasenkappe wird vom Außentank weggeschwenkt.
20:43 Uhr MEZ, T-2 Min. (laufend):Die Triebwerke werden ein letztes Mal durchgespült und die aerodynamischen Steuerflächen werden geschwenkt. Ebenso wie die Triebwerke, um die Funktion der Aktuatoren zu bestätigen.
20:42 Uhr MEZ, T-3 Min. (laufend): Die Brennstoffzellen werden auf interne Versorgung geschaltet. Ab jetzt erhält der Orbiter seinen Strom aus seinen bordeigenen Kraftwerken.
20:40 Uhr MEZ, T-5 Min. (laufend): Die drei Hilfskraftanlagen (APUs), die Hydraulikkraft für die Bewegung der Triebwerke und der aerodynamischen Steuerflächen liefern, wurden eingeschaltet.
20:38 Uhr MEZ, T-7 Min. (laufend): Der Ausleger mit dem Weißraum wird weggeschwenkt.
20:36 Uhr MEZ, T-9 Min. (laufend): Der Countdown wurde für die letzten 9 Minuten wieder aufgenommen. Einem Start der ATLANTIS steht nichts mehr im Weg. Der Bodenstartsequenzer übernimmt die Steuerung der letzten Minuten.
20:33 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Die Abfrage ist soeben erfolgt. Alle Stationen haben grünes Licht gegeben. Der Countdown kann damit wieder aufgenommen werden.
20:29 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Die Unterbrechung dauert noch sieben Minuten. Die abschließende Statusabfrage der Stationen durch Startdirektor Doug Lyons steht unmittelbar bevor.
20:22 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Eine Abfrage des Missionsleitungsteams durch den Chef LeRoy Cain im Startraum 4 ergibt, daß alle Stationen grünes Licht geben.
20:20 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Derzeit sind alle Wetterkriterien wieder erfüllt. Das Gewitter hat sich aus dem kritischen Gebiet um das KSC entfernt.
20:10 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): In etwa 10 Minuten wird Startdirektor Doug Lyons alle Stationen nach ihrem Status für den Start abfragen. Geben alle Stationen grünes Licht, dann wird der Countdown um 20:36:25 Uhr MEZ wieder aufgenommen. Eine der Station ist der Wetteroffizier, dessen Status wohl heute die Entscheidung für oder gegen einen Start geben wird. Im Augenblick hofft man, daß das Gewitter, daß sich westlich des KSC gebldet hat, nördlich vorbeiziehen wird, und zum Startzeitpunkt die Wetterkriterien wieder erfüllt sind.
20:00 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Noch rund 45 Minuten bis zum Start. Zu erwähnen sei, daß der heutige Start von ATLANTIS, sofern er stattfindet, genau sieben Jahre nach dem Start von ATLANTIS zur Mission STS-98 kommt, bei der das erste Labormodul, DESTINY, der ISS hinzugefügt wurde.
19:57 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Die Wetterbedingungen haben sich wieder verschlechtert. Im Westen baut sich eine Gewitterwolke auf, die womöglich dem heutigen Start einen Strich durch die Rechnung machen könnte.
19:51 Uhr MEZ, T-9 Min. (angehalten): Der Countdown wurde zum letzten Mal für rund 45 Minuten angehalten. Die Wetterbedingungen sind weiterhin innerhalb der Kriterien.
19:49 Uhr MEZ, T-11 Min. (laufend): Das Missionsleitzentrum in Houston hat die Rechner der ATLANTIS mit den notwendigen Flugdaten für die geplante Startzeit geladen.
19:45 Uhr MEZ, T-15 Min. (laufend): Pilot Alan Poindexter konfiguriert seine Anzeigeinstrumente für den Start, während Kommandant Frick die Notabbruchsteuerung einschaltet. Noch eine Stunde bis zum Start.
19:43 Uhr MEZ, T-17 Min. (laufend): Steve Lindsey führt zur Zeit mit dem STA Landeanflüge auf die Shuttle-Landebahn (SLF) des KSC durch, um die Bedingungen zu bestimmen. Sollten z.B. die Scherwinde zu stark sein, dürfte das Shuttle nicht starten.
19:40 Uhr MEZ, T-20 Min. (laufend): Der Countdown wurde planmäßig wieder aufgenommen und wird jetzt bis zur Marke T-9 Minuten herunterlaufen, bei der die letzte Unterbrechung erfolgt. Die Bordrechner der ATLANTIS sind jetzt im Modus 101. Außerdem kopieren die Ingenieure die Speicher des Primären Avionik Software Systems (PASS) und vergleichen sie miteinander, um sicherzustellen, daß in jedem PASS-Rechner die gleiche Software geladen ist.
19:37 Uhr MEZ, T-20 Min. (angehalten): Derzeit werde die Wetterbedingungen als grün eingestuft, auch wenn einige Kilometer im Westnordwesten Schauer niedergehen.
19:35 Uhr MEZ, T-20 Min. (angehalten): Die Weißraummannschaft ist mit den letzten Arbeiten zur Herrichtung des Weißraums für den Start beschäftigt. Bis 19:45 Uhr MEZ muß der Bereich der Startrampe geräumt sein, was bedeutet, daß sich die Weißraummannschaft in einen Bunker in der Nähe zurückziehen wird, aus dem sie bei Bedarf schnell wieder zur Rampe zurückkehren kann, z. B. wenn der Start doch noch abgebrochen werden sollte.
19:30 Uhr MEZ, T-20 Min. (angehalten): Der Countdown wurde planmäßig zum vorletzten Mal angehalten. Die Unterbrechung dauert zehn Minuten. In den folgenden Minuten werden alle Computer im Startkontrollraum auf die richtigen Programme überprüft, der Status des Landekonvois wird abgefragt und der Status der Notlandeeinrichtungen wird überprüft, ob sie in der Lage sind, eine Notlandung zu unterstützen. Vorbereitungen werden getroffen, die Hauptrechner des Orbiters in den Modus 101 zu versetzen, sobald die Unterbrechung beendet wird. Dies konfiguriert die Rechnerspeicher in eine endgültige Startanordnung.
19:12 Uhr MEZ, T-38 Min. (laufend): Die Bodensprengzündsteuergeräte (PICs) sollten um diesen Zeitpunkt herum eingeschaltet werden. Über die PICs werden beim Zünden der Feststoffstartraketen (SRBs) die Sprengbolzen gezündet durch die die Haltepfosten, die die SRBs auf der Startplattform halten, gelöst werden. Außerdem werden die beiden Hauptereignissteuerungen (MECs) getestet. Über die MECs werden die Kommandos zum Zünden und später zum Absprengen der SRBs und des Außentanks gegeben.
19:10 Uhr MEZ, T-40 Min. (laufend): Der Countdown läuft jetzt geradewegs auf die nächste Unterbrechung zu, die bei T-20 Min. für 10 Minuten erfolgt. Die Weißraummannschaft bereitet jetzt den Weißraum für das Wegschwenken des Zugangsauslegers vor.
19:06 Uhr MEZ, T-44 Min. (laufend): Der Kabinendichtigkeitstest wurde erfolgreich beendet.
19:04 Uhr MEZ, T-46 Min. (laufend): Die Ausrichtung der Trägheitsmeßinstrumente (IMUs) ist abgeschlossen. Die IMUs sind wichtige Navigationsinstrumente, die über die den Navigationsrechner mit Daten über die Bewegung des Raumfahrzeugs versorgen.
18:55 Uhr MEZ, T-55 Min. (laufend): Der Kabinendichtigkeitstest hat begonnen.
18:51 Uhr MEZ, T-59 Min. (laufend): Am westlichen Horizont ist der Aufbau von großen Kumulus- und Amboßwolken zu beobachten, die entstehen, weil die herannahende Kaltfront mit der auflandigen Seebrise zusammenstößt.
18:49 Uhr MEZ, T-1:01 Std. (laufend): Das Schott ist nun geschlossen und wird gesichert. Als nächstes folgt ein Dichtigkeitstest, bei dem die Flugkabine unter leichtem Überdruck gesetzt wird, um zu schauen, ob über die Schottdichtung Luft austritt.
18:46 Uhr MEZ, T-1:04 Std. (laufend): Die Startleitung hat die Freigabe für das Schließen des Schotts erteilt.
18:45 Uhr MEZ, T-1:05 Std. (laufend): Die Weißraummannschaft hat berichtet, daß sie bereit für das Schließen des Schotts sind. Noch zwei Stunden bis zum Start.
18:43 Uhr MEZ, T-1:07 Std. (laufend): Die NASA-Meteorologin Kathy Winters hat die Wahrscheinlichkeit für günstige Bedingungen zum Startzeitpunkt auf 40% angehoben. Die Aussichten sind also besser geworden.
18:40 Uhr MEZ, T-1:10 Std. (laufend): Das aktuelle Flugprofil ist den Navigationsrechner der ATLANTIS geladen worden.
18:32 Uhr MEZ, T-1:18 Std. (laufend): Die Weißraummannschaft hat die Trittbretter, auf denen sie gestanden haben, während sie die Astronauten angeschnallt haben, entfernt und zieht sich aus dem Orbiter zurück. Innerhalb der nächsten zehn Minuten sollten sie mit dem Schließen des Zugangsschotts beginnen.
18:24 Uhr MEZ, T-1:26 Std. (laufend): Nachdem alle Besatzungsmitglieder an Bord festgeschnallt sind, führen sie jetzt die gemeinsamen Kommunikationstests mit den verschiedenen Stationen durch.
18:19 Uhr MEZ, T-1:31 Std. (laufend): NASA-Meteorologin Kathy Winters berichtet, daß ein Schauer rund 12 km westsüdwestlich der Startanlage niedergeht.
18:07 Uhr MEZ, T-1:43 Std. (laufend): Als letzter besteigt jetzt auch Rex Walheim die Raumfähre.
18:04 Uhr MEZ, T-1:46 Std. (laufend): Tom Paige, der Leiter des Rampeninspektionsteams hat seinen Bericht beim Startdirektor Doug Lyons abgegeben. Danach sei der Außentank in außerordentlich gutem Zustand und es sei praktisch keine Eisbildung zu entdecken gewesen.
18:02 Uhr MEZ, T-1:48 Std. (laufend): Schlegel ist derzeit mit den Kommunikationstests beschäftigt.
17:56 Uhr MEZ, T-1:54 Std. (laufend): Stan Love ist jetzt im Orbiter und nimmt auf dem mittleren Sitz auf dem Mitteldeck Platz.
17:55 Uhr MEZ, T-1:55 Std. (laufend): Als letzter wird Rex Walheim auf den Einstieg vorbereitet. Als Flugingenieur ist sein Platz auf dem Flugdeck in der Mitte hinter Kommandant und Pilot.
17:52 Uhr MEZ, T-1:58 Std. (laufend): Auch Melvin ist jetzt in der Raumfähre und wird auf seinem Sitz festgeschnallt.
17:46 Uhr MEZ, T-2:04 Std. (laufend): Im Weißraum wird jetzt Stan Love auf den Einstieg vorbereitet, während Melvin darauf wartet einsteigen zu können. Melvin soll auf dem Platz rechts hinten auf dem Flugdeck Platz nehmen. Noch knapp drei Stunden bis zum Start. Die Wetterkriterien für den Start sind inzwischen von grün auf rot umgeschlagen aufgrund niedriger Wolken, die über das KSC hinein gezogen sind.
17:43 Uhr MEZ, T-2:07 Std. (laufend): Hans Schlegel ist jetzt in den Orbiter eingestiegen und klettert in seinen Sitz.
17:40 Uhr MEZ, T-2:10 Std. (laufend): Alan Poindexter hat jetzt den Orbiter bestiegen und nimmt auf dem rechten vorderen Platz auf dem Flugdeck Platz. Kommandant Frick ist inzwischen fertig angeschnallt und führt die routinemäßige Überprüfung der Kommunikationsverbindungen durch. Im Weißraum wird jetzt Leland Melvin auf den Einstieg vorbereitet.
17:35 Uhr MEZ, T-2:15 Std. (laufend): Als nächster wird der deutsche ESA-Astronaut und Missionsspezialist Hans Schlegel für den Einstieg vorbereitet. Schlegel wird auf dem linken Sitz auf dem Mitteldeck, neben dem Schott Platz nehmen.
17:30 Uhr MEZ, T-2:20 Std. (laufend): Jetzt wird Pilot Alan Poindexter im Weißraum auf den Einstieg vorbereitet. Eyharts ist jetzt an Bord und klettert in seinen Sitz.
17:25 Uhr MEZ, T-2:25 Std. (laufend): Der erste der in den Orbiter einsteigen wird ist Kommandant Stephen Frick. Er wird auf dem Sitz vorne links auf dem Flugdeck Platz nehmen. Ihm folgt der französische ESA-Astronaut Leopold Eyharts, der auf dem Platz ganz rechts außen auf dem Mitteldeck Platz nehmen wird. Im Innern der Flugkabine werden ihnen Mitglieder der Weißraummannschaft helfen, in ihren Sitz zu steigen, sie dort festschnallen, den Helm aufsetzen und die Handschuhe anziehen.
17:15 Uhr MEZ, T-2:35 Std. (laufend): Die Astronauten haben jetzt den Fahrstuhl verlassen und begeben sich über den Ausleger herüber zum Weißraum.
17:13 Uhr MEZ, T-2:37 Std. (laufend): Der Astrovan hat die Startrampe erreicht. Die Astronauten steigen aus und werfen noch einen Blick auf den startbereiten und mit 2000 Kubikmetern Treibstoff befüllten Startaufbau, bevor sie in den Aufzug steigen, der sie auf die Ebene mit dem Weißraum bringt.
Das Rampeninspektionsteam ist inzwischen von der Startrampe zurückgekehrt und erstatt dem Startdirektor Doug Lyons Bericht.
17:08 Uhr MEZ, T-2:42 Std. (laufend): Der Konvoi ist jetzt auf der Straße parallel zum breiten Raupenweg zur Startrampe 39A.
17:07 Uhr MEZ, T-2:43 Std. (laufend): Der Konvoi hat ein weiteres Mal direkt am Startleitzentrum angehalten und Jerry Ross und einen anderen hochrangigen NASA-Funktionär herauszulassen.
17:05 Uhr MEZ, T-2:45 Std. (laufend): Der Konvoi mit dem Astrovan ist an der Abzweigung zum Startleitzentrum im Schatten des riesigen Montagegebäudes angekommen und hält an, um Steve Lindsey herauszulassen.
16:56 Uhr MEZ, T-2:54 Std. (laufend): Die Flugbesatzung verläßt jetzt das Betriebs- und Prüfgebäude und besteigt den Astrovan. Mit im Fahrzeug ist der Chef des Astronautenbüros, Steven Lindsey. Lindsey wird in Höhe des Startleitzentrums das Fahrzeug wieder verlassen und mit einem anderen Fahrzeug zur SLF weiterfahren. Dort wird er zunächst mit einem T-38-Trainingsflugzeug aufsteigen und Wetteraufklärung fliegen. Nach seiner Landung wird er in das Shuttle-Trainingsflugzeug überwechseln, damit aufsteigen und Landeanflüge auf die SLF durchführen, um die Bedingungen zu testen, insbesondere die Windverhältnisse. Zu starke Scherwinde stellen eine Verletzung der Startkriterien dar, da das Shuttle im Notfall möglicherweise zur SLF zurückkehren und dort landen muß.
16:50 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (laufend): Der Countdown wurde planmäßig bei T-3 Std. wieder aufgenommen. In wenigen Minuten wird die Flugbesatzung das Betriebs- und Prüfgebäude verlassen.
16:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Allmählich kommen mehr und mehr Wolken auf. Die Kumuluswolken werden immer größer und kündigen die sich nähernde Kaltfront an. Noch zehn Minuten bis zur Wiederaufnahme des Countdowns.
16:35 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Alle Astronauten sind im Ankleideraum, haben die Fluganzüge angelegt und führen die letztenAnpassungen an Anzug und Helm durch, während sie darauf warten, daß der Countdown wieder aufgenommen wird und sie zum Astrovan gehen können.
16:25 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Auch Frick, Poindexter und Walheim begeben sich jetzt in den Ankleideraum.
16:15 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Kommandant Stephen Frick, Pilot Alan Poindexter und Flugingenieur Rex Walheim erhalten ihre letzte Wettereinweisung, während die übrigen Besatzungsmitglieder sich in den Ankleideraum begeben, und mit dem Anlegen der Fluganzüge beginnen. Die Besatzung soll nach der Wiederaufnahme des Countdowns um 16:55 Uhr das Gebäude verlassen und mit dem Astrovan zur Startrampe gebracht werden.
15:55 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Die Mitglieder des Rampeninspektionsteams sind jetzt auf der Startplattform.
15:50 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Die Countdownunterbrechung wird jetzt noch eine Stunde andauern. Das Rampeninspektionsteam hat berichtet, daß der Außentank bislang sehr gut aussieht mit keinen Anzeichen für Eisbildung. Das Team begibt sich jetzt herunter zur mobilen Startplattform. Die Besatzung sitzt gerade beim traditionellen Startimbiss. In knapp einer halben Stunde werden sie zum Ankleideraum des Betriebs- und Prüfgebäudes herübergehen, um die Fluganzüge anzulegen.
15:45 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Noch fünf Stunden bis zum geplanten Start von ATLANTIS.
15:30 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): PROGRESS M-63 hat soeben an der ISS angelegt. Offizielle Andockzeit war 15:30:13 Uhr MEZ. Der Transporter bringt rund 1300 kg Versorgungsgüter, wie Nahrung, Kleidung und Ausrüstung, 520 kg an Treibstoff, 410 kg Wasser und 45 kg an Luft und Sauerstoff zur Station.
15:15 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Auf NASA TV wird jetzt das Anlegen von PROGRESS M-63 (ISS 28P) an der Internationalen Raumstation übertragen. Der unbemannte Frachter war vorgestern mit gut anderthalb Tonnen Versorgungsgütern für die Expedition 16 Besatzung an Bord vom russischen Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. PROGRESS M-63 soll gegen 15:38 Uhr MEZ am Andockmodul PIRS anlegen.
15:05 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Noch rund 1 Std. und 45 Minuten in dieser Countdownunterbrechung. Das Rampeninspektionsteam arbeitet weiter die Startrampe von oben nach unten ab und die Weißraummannschaft bereitet den Einstieg der Flugbesatzung vor, der in gut zweieinviertel Stunden erfolgen soll. In einer Viertelstunde wird die Besatzung zum traditionellen Imbiß mit Phototermin zusammenkommen. Das Startleitzentrum hat bestätigt, daß das Befüllen des Wasserstoffbehälters des Außentanks um 13:56 Uhr MEZ beendet war und das Befüllen des Sauerstoffbehälters um 14:18 Uhr MEZ. Beide Behälter sind im stabilen Nachfüllmodus.
14:45 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Noch sechs Stunden bis zum geplanten Startzeitpunkt.
14:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Das Rampeninspektionsteam hat inzwischen mit der Arbeit begonnen. Die sieben Inspekteure gehen die Startrampe von oben bis hinunter zur Startplattform ab und dokumentieren den Zustand des Außentanks. Dafür benutzen sie Infrarotmeßgeräte, die ansonsten unsichtbare Wasserstoffflammen aufgrund ihrer Wärmeentfaltung sichtbar machen können, und Kameras mit Teleobjektiven, mit denen sie mögliche Problemstellen aus der Nähe beobachten und photographieren können. Sie sind gekleidet in orangenen antistatischen und feuerfesten Overalls und ausgerüstet mit einem Notbeatmungsgerät.
14:35 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Auch der letzte Funktionstest des ECO-Sensorsystems wurde erfolgreich durchgeführt, wie Startdirektor Doug Lyons zu berichten weiß. Da bislang keine weiteren technischen Probleme aufgetreten sind, ist der einzige Unsicherheitsfaktor weiterhin das Wetter.
14:30 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Der letzte Funktionstest des ECO-Sensorsystems ist noch im Gange. Das Rampeninspektionsteam ist inzwischen an der Rampe angekommen und wird mit der Inspektion beginnen. Ebenfalls vor Ort an der Rampe ist die Weißraummannschaft, die die Flugkabine des Orbiters und den Weißraum für die Ankunft und Einstieg der Flugbesatzung vorbereitet. Die Besatzung wird derzeit einer letzten medizinischen Untersuchung unterzogen.
14:20 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei der Marke T-3 Std. unterbrochen. Das Befüllen des Außentanks ist abgeschlossen. Das Rampeninspektionsteam macht sich jetzt auf den Weg zur Startrampe 39A.
14:15 Uhr MEZ, T-3:05 Std. (laufend): Beide Behälter des Außentanks sind jetzt im stabilen Nachfüllmodus. In fünf Minuten wird der Countdown bei der Marke T-3 Std. ein weiteres Mal für zweieinhalb Stunden angehalten.
14:05 Uhr MEZ, T-3:15 Std. (laufend): Das Testteam im Startraum 4 wird in den nächsten Minuten eine weitere Testreihe zur Überprüfung der Funktion des ECO-Sensorsystems durchführen.
14:00 Uhr MEZ, T-3:20 Std. (laufend): Der Flüssigwasserstoffbehälter ist jetzt im stabilen Nachfüllmodus. Der Flüssigsauerstoffbehälter wird dem in den nächsten 15 Minuten nachfolgen. Das Rampeninspektionsteam ist bereit zur Startrampe aufzubrechen. Das siebenköpfige Team aus Mitarbeitern der NASA, Lockheed-Martin und United Space Alliance soll die Startrampe und den Außentank nach Gaslecks und Eisbildung absuchen. Das Inspektionsteam wird zur Rampe aufbrechen, sobald der Countdown bei T-3 Std. angehalten wird.
13:45 Uhr MEZ, T-3:35 Std. (laufend): Noch 7 Stunden bis zum geplanten Startzeitpunkt. Die Schiffe LIBERTY STAR und FREEDOM STAR, die nach erfolgtem Start die leergebrannten Hülsen der Feststoffstartraketen bergen sollen, liegen inzwischen auf Position rund 230 km vor der Küste. Sie waren gestern von Port Canaveral ausgelaufen und werden voraussichtlich morgen mit den Hülsen im Schlepp dorthin zurückkehren, sofern der Start heute abend stattfindet. Sollte der Start um 24 Stunden verschoben werden, werden sie diese Zeit auf See verbringen.
13:35 Uhr MEZ, T-3:45 Std. (laufend): Der neueste Bericht zum Wetter von der Meteorologin Kathy Winters sieht die sich nähernde Kaltfront etwas verlangsamen. Nichtsdestoweniger wird mit Wolkentürmen und Regenschauern zum Startzeitpunkt gerechnet. Die Regengebiete sind nur noch etwa 70 km vom KSC entfernt. Man erwartet die ersten Kumuluswolken gegen 17:30 Uhr auftauchen zu sehen. Die Wahrscheinlichkeit, den Start durchführen zu können, liegt weiterhin bei nur 30%.
13:30 Uhr MEZ, T-3:50 Std. (laufend): Wenn der Wasserstoffbehälter in den stabilen Nachfüllmodus übergeht, wird immer genau soviel Flüssigwasserstoff in den Tank gepumpt, wie als Gas an der Spitze des Tanks abgetoppt wird. Dieser Vorgang dient nicht nur der Aufrechterhaltung des Füllstandes sondern auch der Temperaturregulierung, da durch die Verdampfung dem flüssigen Wasserstoff Wärme entzogen wird, die dann mit dem Gas abgeführt wird.
13:20 Uhr MEZ, T-4:00 Std. (laufend): Der Betankungsvorgang läuft jetzt seit zwei Stunden. Der Wasserstoffbehälter ist inzwischen zu 98% voll und das Abtoppen der verdampften Gase hat begonnen. Der Tank wird in den nächsten Minuten in den stabilen Nachfüllmodus übergehen. Der Sauerstoffbehälter ist etwa zur Hälfte voll.
13:15 Uhr MEZ, T-4:05 Std. (laufend): Die Wetteraussichten sind weiterhin unverändert. Die Meteorologen beobachten die Bewegung der Kaltfront, die von Westen über Zentralflorida hereinzieht und zum Startzeitpunkt über dem KSC hängen soll. Es wird mit starker Bewölkung und Regenschauern gerechnet, sowie möglichwerweise mit zu starken Scherwinden an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF).
13:10 Uhr MEZ, T-4:10 Std. (laufend): Die Antennenschüsseln der MILA-Bahnverfolgungsstation werden jetzt auf die Startrampe ausgerichtet. Unmittelbar nach dem Start läuft die gesamte Kommunikation zwischen der Raumfähre und dem Startleitzentrum am KSC sowie dem Missionsleitzentrum in Houston über MILA.
13:00 Uhr MEZ, T-4:20 Std. (laufend): Am Kap geht jetzt die Sonne auf. Die Triebwerksingenieure wollen noch abwarten, bis ein letzter Test erfolgreich durchgeführt wurde, wenn der Behälter um 14:20 Uhr im stabilen Nachfüllmodus ist, bevor sie die Siegesfahnen schwenken.
12:55 Uhr MEZ, T-4:25 Std. (laufend): Alle Tests an dem ECO-Sensorsystem sind abgeschlossen und das System funktioniert bislang einwandfrei.
12:50 Uhr MEZ, T-4:30 Std. (laufend): Der Wasserstoffbehälter ist jetzt zu gut ein Drittel gefüllt. Das Testen der ECO-Sensoren wird fortgesetzt. Aber auch wenn dieser letzte Testlauf erfolgreich verlaufen sollte, werden die Sensoren für den restlichen Verlauf des Countdowns weiterhin aufmerksam beobachtet. Ein letzter Test findet bei T-9 Minuten statt, bevor der automatische Startsequenzer die Steuerung übernimmt. Getestet werden übrigens nicht nur die Sensoren allein, sondern das gesamte Sensorsystem, von den Sensoren im Tank über die Durchleitungsverbinder bis zu der Auswertelektronik im Heck des Orbiters.
12:45 Uhr MEZ, T-4:35 Std. (laufend): Noch 8 Stunden bis zum geplanten Start. Noch ist unklar, ob das Wetter der Raumfähre eine Chance gibt, vom Boden abheben zu können. Die NASA hofft buchstäblich nach eine Lücke zwischen den Wolken.
12:35 Uhr MEZ, T-4:45 Std. (laufend): Das Testteam ist noch mit dem Testen der ECO-Sensoren beschäftigt. Bislang gibt es keine negativen Nachrichten zu vermelden. Die gute Nachricht ist, daß der Zeitpunkt bereits überschritten ist, bei dem beim letzten Startversuch die ECO-Sensoren versagt hatten. Ein Testlauf steht noch aus. Alle anderen sind bislang erfolgreich verlaufen.
12:30 Uhr MEZ, T-4:50 Std. (laufend): Die Füllstände sowohl des Wasserstoff- als auch des Sauerstoffbehälters liegen jetzt bei 25%.
12:25 Uhr MEZ, T-4:55 Std. (laufend): Der Countdown wird vom Startraum 4 des Startleitzentrums des KSC gesteuert. An der Triebwerksüberwachungskonsole ist man derzeit dabei, mit den Tests der ECO-Sensoren zu beginnen.
12:20 Uhr MEZ, T-5:00 Std. (laufend): Der Betankungsvorgang läuft jetzt seit einer Stunde. Der Sauerstoffbehälter faßt rund 630 Kubikmeter an Flüssigkeit, während der Wasserstoffbehälter rund 1700 Kubikmeter aufnimmt. Ihn auf die richtige Befülltemperatur abzukühlen dauert deshalb wesentlich länger als es beim Sauerstoffbehälter der Fall ist, nicht zuletzt auch deshalb, weil der Wasserstoff mit deutlich niedrigerer Temperatur (-253 °C - etwa 20 °K) gehandhabt wird, als der Sauerstoff (-183 °C).
12:10 Uhr MEZ, T-5:10 Std. (laufend): Die Befüllung des Sauerstoff- und des Wasserstoffbehälters wird jetzt im schnellen Modus fortgesetzt. Der 5%-Füllstandsensor des Wasserstoffbehälters ist bestätigt "naß".
12:05 Uhr MEZ, T-5:15 Std. (laufend): Die NASA hat bestätigt, daß beide Tankbehälter jetzt im langsamen Modus befüllt werden. Die Funktionstests an den ECO-Sensoren haben noch nicht begonnen.
12:00 Uhr MEZ, T-5:20 Std. (laufend): Zu diesem Zeitpunkt beginnt das Befüllen des Sauerstoffbehälters im langsamen Befüllmodus.
Bei der NASA ist man derzeit verhalten optimistisch, daß die ECO-Sensoren dieses Mal richtig funktionieren. Dies würde bedeuten, daß sich die Anstrengungen der letzten zwei Monate ausgezahlt haben und man mit dem Startcountdown über das Befüllen des Außentanks hinaus weitermachen kann.

11:55 Uhr MEZ, T-5:25 Std. (laufend): Die NASA hat soeben mitgeteilt, daß die ECO-Sensoren im Wasserstofftank naß geworden sind, früher als erwartet. Die Sensoren werden jetzt aufmerksam beobachtet.
11:50 Uhr MEZ, T-5:30 Std. (laufend): Kurz nachdem die ECO-Sensoren das erste Mal mit flüssigem Wasserstoff in Berührung kommen, werden sie intensiv getestet werden. Zunächst wird überprüft, ob sie korrekt von "trocken" auf "naß" umgeschaltet haben. Danach wird den vier Sensoren ein elektrisches Kommando gesandt, daß eine simulierte trockene Umgebung angenommen werden soll. Die Sensoren funktionieren korrekt, wenn sie darauf auf "trocken" umschalten.
11:40 Uhr MEZ, T-5:40 Std. (laufend): Der Befüllvorgang läuft weiter im langsamen Befüllmodus bis etwa fünf Minuten nachdem die ECO-Sensoren im Boden des Wasserstoffbehälters naß geworden sind. Dies sollte um 12:05 Uhr MEZ der Fall sein. Weiterhin werden keine technischen Probleme gemeldet. Der Countdown verläuft außerordentlich glatt.
11:30 Uhr MEZ, T-5:50 Std. (laufend): Das Befüllen des Wasserstoffbehälters im Außentank beginnt nun im langsamen Befüllmodus. Dieser dient in erster Linie des kontrollierten Herabkühlen des Behälters, bevor er mit dem vollen Volumenstrom an Flüssigwasserstoff betankt wird. Das Befüllen des Sauerstoffbehälters beginnt um 12 Uhr MEZ.
11:20 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (laufend): Der Countdown wurde planmäßig wieder aufgenommen. Der Befüllvorgang beginnt nun mit dem Herunterkühlen der Zuflußleitungen von der Startrampe zum Triebwerksgehäuse des Orbiters und von dort zum Außentank.
11:16 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Die Missionsleitung hat soeben ihre Betankungsbesprechung abgeschlossen und die Freigabe für den Beginn des Betankungsvorgang in vier Minuten wurde gegeben.
11:15 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Das Befüllen des orangenen Außentanks mit 2000 Kubikmetern kryogenen (superkalten) Flüssigtreibstoffen ist ein sehr kritischer Vorgang. Er ist für diese Mission aber auch von besonderer bedeutung, da durch die Fehlfunktion von den Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) im Wasserstoffbehälter der Start im Dezember zweimal abgebrochen werden mußte. Heute wird sich zeigen, ob die vorgenommenen Reparaturmaßnahmen (Austausch eines Durchleitungsverbindungsadapters in der Tankwandung) Erfolg hatten.
11:10 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Der Countdown soll in 10 Minuten wieder aufgenommen werden. NASA TV zeigt bereits Live-Bilder vom Shuttle auf der Startrampe. Noch liegt keine Bestätigung über eine Freigabe des Betankungsvorgangs vor.
11:05 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Die Wetteraussichten für den heutigen Start sind weiter schlecht. Die Meteorologen sehen nach dem letzten Stand eine 30%-ige Wahrscheinlichkeit für günstige Wetterbedingungen zum Startzeitpunkt heute abend um 20:45 Uhr MEZ. Das Wetter an den Ausweichlandebahnen sowohl in Europa (TALs Saragossa, Moron und Istrès) als auch im Westen der USA (Edwards und White Sands) sind dagegen gut. Diese dürften keinen Grund für eine Startverschiebung produzieren.
11:00 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten):Willkommen zur Berichterstattung zum dritten Startversuch der Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-122. Der Countdown ist derzeit bei T-6 Std. planmäßig angehalten und soll in etwa 20 Minuten wiederaufgenommen werden. Zur Zeit ist die Betankungsbesprechung im Gange, bei der unter anderem auch die Wetterlage für ein sicheres Befüllen des Außentanks erörtert wird. Berichte darüber liegen derzeit noch nicht vor. Die offiziellen Berichterstattungen sowohl der NASA als auch anderer Medien haben noch nicht begonnen. In Cape Canaveral ist es jetzt 5 Uhr in der Frühe.

7. Februar 2008, Donnerstag
Die RSS wird weggeschwenkt
Oben: Als die RSS in der Nacht weggeschwenkt wurde gab sie den Orbiter ATLANTIS frei. Die erste Bewegung der Struktur kam um 1:27 Uhr MEZ, anderthalb Stunden später als ursprünglich geplant. (Photo: NASA/KSC)
Der Countdown verläuft weiterhin problemlos. In der Nacht, um 1:27 Uhr MEZ, wurde die drehbare Zugangsstruktur (RSS) vom Orbiter weg in Parkposition geschwenkt. Die bewegliche Gerüststruktur, die rund 31 Meter lang, 15 Meter breit und 40 Meter hoch ist, wird von der NASA eingesetzt, um Zugang zum Äußeren des Orbiters und seiner Ladebucht für Arbeiten zur Wartung und Startvorbereitung zu ermöglichen, während sich das Shuttle auf der Startrampe befindet. Um 4:20 Uhr MEZ wurde der Countdown bei T-11 Std. wieder aufgenommen. Um 5:30 Uhr wurden die Brennstoffzellen und um 6:20 Uhr die Segmentflansch-Heizelemente der Feststoffstartraketen eingeschaltet. Die Startrampe wurde gegen 9 Uhr von allem nicht benötigtem Personal geräumt.
Um 9:20 Uhr, nach Abschluß der Brennstoffzellenintegritätsprüfung wurde der Countdown erneut für zwei Stunden bei der Marke T-6 Std. angehalten. Während dieser Zeit wird sich die Missionsleitung zur Betankungsbesprechung zusammenfinden und darüber entscheiden, ob alle Kriterien für ein Befüllen des Außentanks erfüllt sind. Fällt die Entscheidung positiv aus, beginnt mit der Wiederaufnahme des Countdowns die Befüllung des riesigen orangenen Tanks mit gut 2000 Kubikmetern flüssigen Wasserstoffs und Sauerstoffs.
Die Besatzung wurde gegen 10:15 Uhr geweckt, um mit ihren Startvorbereitungen zu beginnen.

6. Februar 2008, Mittwoch
Der Countdown verläuft weiterhin planmäßig. In der Nacht wurden die Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff befüllt. Um 3 Uhr begann die zweite planmäßige Countdownunterbrechung bei T-19 Std., die bis 7 Uhr dauerte. Während dieser Zeit wurde die mittschiffs angebrachte Versorgungseinheit (OMBUU), über die die bordinternen Tanks befüllt wurden, abgekoppelt, die Flugkabine gründlich gesaugt und das innere der mobilen Startplattform verschlossen. Nach der Wiederaufnahme des Countdowns wurden die Hauptereignissteuerungen eingeschaltet und die Abdeckungen auf den Triebwerken entfernt. Auf die Öffnungen der Steuerdüsen wurden Papierabdeckungen geklebt, die verhindern sollen, daß Regen dort eindringt. Das Papier wird beim Start vom Fahrtwind abgerissen. Am Morgen wurden die Dichtvorhänge der drehbaren Zugangsstruktur (RSS) eingezogen und eine Inspektion der Hitzeschutzkacheln durchgeführt. Um 15 Uhr MEZ bei T-11 Std. begann die längste Countdownunterbrechung, die 13 Stunden und 20 Minten andauern wird.
Um 12 Uhr wurde mit dem Befüllen der Tanks des Lärmunterdrückungssystem mit 1130 Kubikmetern Wasser begonnen. Das Wasser wird unmittelbar vor dem Start auf die Startplattform versprüht, um den Lärm der Triebwerke zu dämpfen.
Bis 23 Uhr werden alle Außenarbeiten am Orbiter abgeschlossen und um 0 Uhr heute Nacht wird dann die RSS in Parkposition geschwenkt, wodurch dann der Startaufbau freisteht.
Die Wetteraussichten sehen nur noch eine 30%-ige Wahrscheinlichkeit für günstige Bedingungen zum Startzeitpunkt. Eine Kaltfront zieht am Donnerstag über Florida hinweg und wird just zum geplanten Startzeitpunkt über dem KSC sein. Die Meteorologen erwarten Verletzungen der Wolkendecken-, Scherwind-, Kumulus- und Amboßwolkenregeln für die Gegend. Da die Meteorologen befürchten, daß die Kaltfront länger über Florida hängen bleiben könnte, als zuvor angenommen, wurde die Prognose für die folgenden Tage auf nur 60% günstige Bedingungen am Freitag und 70% am Samstag angehoben.
Am Abend ereignete sich ein Unfall auf der Startrampe. Ein Mitarbeiter einer Vertragsfirma fiel bei der Arbeit gegen 19:30 Uhr MEZ von einer 2,5 Meter hohen Leiter. Nach Angaben der NASA war noch unklar, ob sich der Arbeiter verletzt hat. Er habe keine offensichtlichen Verletzungen gezeigt und auch nicht das Bewußtsein verloren. Zur Vorsicht wurde er in das nächstgelegene Krankenhaus geflogen, wo er eingehen untersucht und gegebenenfalls behandelt werden soll. Der Zwischenfall soll keinen Einfluß auf den für morgen geplanten Start der Raumfähre haben.

5. Februar 2008, Dienstag
Alan Poindexter steigt in das STA ein
Oben: STS-122-Pilot Alan Poindexter besteigt das STA, um zusammen mit Kommandant Frick Landeanflüge auf die SLF zu üben. (Photo: NASA/KSC)
In der Nacht wurde die Countdownuhr planmäßig bei T-43 Std. gestartet. In der ersten Phase des Countdowns werden zunächst die Rampensysteme eingerichtet und gesichert, Arbeitsplattformen aus der Flugkabine entfernt, die Flugsoftware in den Massenspeichern der ATLANTIS überprüft, Ersatzsoftware in die Hauptrechner geladen und die Navigationssysteme getestet.
Um 15 Uhr MEZ, bei T-27 Std., beginnt die erste von mehreren planmäßigen Countdownunterbrechungen. In den vier Stunden, in denen die Uhr angehalten sein wird, werden die Zündsteuergeräte für die Sprengvorrichtungen getestet. Nach Wiederaufnahme des Countdowns beginnt dann um 20:30 Uhr MEZ das Befüllen der Brennstoffzellenversorgungstanks mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff.
Die Flugbesatzung bereitet sich indes intensiv auf ihre Mission vor. Kommandant Steven Frick und Pilot Alan Poindexter haben den Tag mit Landeübungen im Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) begonnen. Das STA ist ein umgebautes Lockheed Gulfstream II Passagierflugzeug, durch dessen Bordcomputer die Flugeigenschaften des rund 100 Tonnen schweren Orbiters exakt simuliert werden können. Damit können Shuttle-Piloten Landeanflüge auf die Shuttle-Landebahn (SLF) unter realistischen Bedingungen üben.
Die Wetteraussichten sind nicht so gut. Die Meteorologen sehen derzeit nur eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit für günstige Bedingungen zum Startzeitpunkt.

4. Februar 2008, Montag
Ladebucht wird geschlossen
Oben: Beim Schließen des Steuerbordladebuchttores verwenden die Mechaniker ein speziell angefertigtes Werkzeug, um dafür zu sorgen, daß der Kühlmittelschlauch des Radiators (oben) korrekt in seinen Lagerkasten geführt wird. (Photo: NASA/KSC)
Die Ladebuchttore der ATLANTIS wurden in der Nacht gegen 4 Uhr MEZ geschlossen, ohne daß ein Problem mit dem Radiator-Kühlmittelschlauch entstanden wäre. Während des Schließens des Steuerbordtores, wurde der Vorgang achtmal unterbrochen, um mit dem speziell angefertigten Werkzeug den Schlauch beim Einfahren in den Schlauchbehälter zu unterstützen. Die Mechaniker waren nachdem das Tor zugefahren war mit der Lage des Schlauches zufrieden.
Die Flugbesatzung von STS-122/ATLANTIS kam am Montag Nachmittag um 16:30 Uhr MEZ mit einem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) erneut am Kennedy Raumfahrtzentrum an.
Für 23 Uhr ist der Beginn des Countdowns angesetzt, der die letzte Phase der Startvorbereitungen einläutet.

1. Februar 2008, Freitag
Auf der Startrampe 39A gehen die Vorbereitungen für den Start der Raumfähre ATLANTIS weiter. Für den 4. Februar um 22:30 Uhr ist die Startmannschaft auf ihre Stationen gerufen. Eine halbe Stunde später beginnt der Countdown bei T-43 Stunden.
Das Problem mit dem Kühlmittelschlauch am hinteren Radiator im Steuerbordtor der Ladebucht wird zur Zeit behoben. Die Röntgenprüfung hat gezeigt, daß der Metallschlauch nicht beschädigt und keine Undichtigkeit aufgetreten ist. Ingenieure haben ein Werkzeug konstruiert, mit dem der Flexschlauch in seine Lagerkiste geführt werden soll. Techniker hatten am Donnerstag die Methode erfolgreich getestet. Am Sonntag sollen die Ladebuchttore unter Verwendung der neuen Methode geschlossen werden.
Am Donnerstag wurden auch die Verschluß- und Verkleidungsarbeiten am Heckgehäuse des Orbiters abgeschlossen. Ein Dichtigkeitstest wurde am Spülanschluß der Brennstoffzelle Nr. 2 durchgeführt, der ohne Befund blieb. Außerdem wurde Ausrüstung der Flugbesatzung verstaut.

30. Januar 2008, Mittwoch
Auf höchster NASA-Ebene wurde heute über die Startbereitschaft der Raumfähre ATLANTIS entschieden. Die Leiter der NASA gaben den Start der Mission STS-122 für den 7. Februar um 20:45 Uhr MEZ frei, vorausgesetzt, ein Problem mit einem Kühlmittelschlauch an einem der Radiatoren werde rechtzeitig beseitigt.
geknickter Schlauch
Oben: Der flexible Metallschlauch in der Mitte leitet Freon-Kühlmittel in einen der vier Radiatoren des Orbiters. Beim Schließen der Ladebuchttore hat er, anstatt über die Führung eingezogen zu werden, sich offenbar verhakt, aufgewölbt und ist nun leicht geknickt. (Photo: NASA/KSC)
Während einer Inspektion am Dienstag war entdeckt worden, daß einer von vier Schläuchen, die Freon in die Radiatoren des Orbiters leiten, geknickt und nicht ordentlich in seinen Lagerkasten zurückgefahren war. Alle anderen Schläuche waren in Ordnung und korrekt eingezogen. Die Bodenmannschaften untersuchen das Problem derzeit und versuchen zu bestimmen, ob irgendwelche zusätzlichen Arbeiten notwendig werden, wie z.B. ein Austausch des Schlauches. Die Leiter werden am Samstag zusammenkommen, darüber beraten und eine Entscheidung diesbezüglich treffen.
ATLANTIS' Starttermin war zum Abschluß der Flugbereitschaftsabnahmebesprechung auf NASA-Exekutivebene
(FRR-Agency) bekanntgegeben worden. Die eintägige Video-Telekonferenz wurde vom NASA-Hauptquartier in Washington aus geleitet. Hochrangige Leiter der NASA und von Vertragsfirmen erörterten jegliche Risiken, die die Mission beinhaltet und bestimmten, ob die Ausrüstung der Raumfähre, die Versorgungssysteme und die Verfahrensabläufe bereit für den Flug sind. Die erste Flugbereitschaftsabnahmebespechung auf der Exekutivebene für STS-122 hatte am 30. November 2007 stattgefunden.

28. Januar 2008, Montag
Die Arbeiter am Kennedy Raumfahrtzentrum der NASA in Florida bereiten die Raumfähre ATLANTIS auf der Startrampe 39A für einen Start am 7. Februar vor. Am Mittwoch werden die höchsten leitenden Angestellten der NASA im Anschluß an die obligatorische Flugbereitschaftsabnahmebesprechung über den offiziellen Starttermin entscheiden.
Am Freitag hatten bereits die leitenden Angestellten im Space-Shuttle-Programm die Raumfähre für den Start freigegeben. Sie besprachen die Informationen über die modifizierten elektrischen Verbindungsadapter im Triebwerksabschaltsensorsystem (ECO-Sensorsystem) des Außentanks. Der modifizierte Adapter ersetzt einen fehlerhaften, der bereits zu zwei Startabbrüchen im Dezember geführt hatte.

25. Januar 2008, Freitag
Nach dem Austausch eines fehlerhaften elektrischen Verbindungsadapters haben die meisten Leute der Bodenmannschaften, die die ATLANTIS auf den Start vorbereiten, das Wochenende freibekommen und brauchen erst wieder am Montag zur Arbeit erscheinen, um die letzten Arbeiten vor dem Beginn des Countdowns in Angriff zu nehmen.
Die erste von zwei Flugbereitschaftsabnahmebesprechungen wurde am Freitag ohne irgendwelche Anzeichen von Hindernissen für den Start der ATLANTIS am 7. Februar beschlossen. Die Sitzung wurde per Video-Telekonferenz von NASA-Funktionären der Space-Shuttle-Programmebene
abgehalten.
Eine zweite Besprechung, die als Flugbereitschaftsabnahmebesprechung auf NASA-Exekutivebene bezeichnet wird (FRR-Agency), ist für Mittwoch angesetzt. Dabei werden die Funktionäre auf der Exekutivebene der NASA über den Zustand und den Stand der Startvorbereitungen des Raumfahrzeugs und des in Europa gebauten ISS-Labormoduls COLUMBUS informiert. Diese Funktionäre haben dann die Gelegenheit den offiziellen Starttermin festzulegen. Zur Zeit wird der 7. Februar um 20:45 Uhr angepeilt. Die Besprechungen sind normaler Bestandteil der Tage vor dem Start einer Raumfährenmission.

18. Januar 2008, Freitag
Der Einbau des Durchleitungsadapters in der Außenhülle des Außentanks ist abgeschlossen und die Anbringung des Isolierschaums an der externen J-Box und des PAL-Rampen der Feststoffstartraketen wird am Wochenende fortgesetzt. Die Verkabelung der ECO-Sensorsystem-Testinstrumentierung wurde entfernt und die Überprüfung des Systems wurde durchgeführt. Alles Sensoren wurden erfolgreich getestet. Die jährliche Überprüfung und Wartung der Notevakuierungsseilbahnkörbe an der Startrampe 39A wird am Wochenende fortgesetzt. Die erneute Überprüfung der SRB-Hydraulikanlagen wurde am Montag abgeschlossen. Am Dienstag wurde der Flüssigsauerstoffvorratstank unter Druck gesetzt und das Überdruckventil erfolgreich getestet.

16. Januar 2008, Mittwoch
Techniker am Kennedy Raumfahrtzentrum der NASA bringen wieder den Isolierschaum an, der an einer kleinen Stelle am Außentank der ATLANTIS entfernt worden war, um Zugang zum fehlerhaften Durchleitungsverbinder des Triebwerksabschaltsensorsystems zu bekommen. Der externe Anschluß wurde ausgetauscht. Die Arbeiten am Isolierschaum werden noch für den Rest der Woche andauern.
Mechaniker entfernen auch die Testausrüstung, die im Heckgehäuse der ATLANTIS und in der mobilen Startplattform aufgebaut worden war, um das Problem mit den ECO-Sensoren während eines Betankungstests zu untersuchen. Die Testausrüstung wird für den Start nicht mehr benötigt.
Gegen Ende der Woche werden die Techniker das Sensorsystem, das vom Inneren des Hecks des Außentanks in das Maschinengehäuse der ATLANTIS und bis zu den Computern auf dem Flugdeck verläuft, gründlich testen.
Die abschließenden Standardstartvorbereitungen werden am 29. Januar beginnen, um einen Start am 7. Februar um 20:45 Uhr MEZ zu ermöglichen.

14. Januar 2008, Montag
Techniker begutachten Stelle am Außentank
Oben: Nachdem das Kabel aus dem Inneren des Tanks und das Kabel, das zum Orbiter führt, am Durchleitungsverbinder angeschlossen wurden, wird der Verbinder wieder an der Außenwand des Tanks angesflanscht. (Photo: NASA/KSC, George Shelton)
Techniker am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) haben die Montage eines Ersatz-Durchleitungsverbinders für das ECO-Sensorsystem am inneren Anschluß des Außentanks abgeschlossen. Der Durchleitungsverbinder führt die Strom- und Datenkabel aus dem Inneren des Tanks nach Außen.
Die Steckkontakte des Verbinders wurden fachkundig zusammengelötet, um sicherzustellen, daß die Sensorsignale aus dem Inneren des Tanks ungestört zu den Computern an Bord der ATLANTIS geführt werden.

11. Januar 2008, Freitag
Die Ersatzteile für die externen Kabelanschlüße wurden für den Einbau freigegeben und zur Rampe geliefert. Der Beginn der Einbauarbeiten ist zunächst für Samstag angesetzt. Das Testen der fehlerhaften ECO-Sensor-Verbinder geht am Marshall Raumflugzentrum in Huntsville, Alabama, weiter. Am Donnerstag wurden die Dichtigkeitstests der Kugelventile der Haupttriebwerke erfolgreich durchgeführt. Die Aufstiegs-Schubvektorsteuerung (ATVC) Nr.2 wurde am 5. Januar ausgetauscht und am 6. getestet. Der Hydrauliktest an den Feststoffstartraketen ist für heute angesetzt.

4. Januar 2008, Freitag
Techniker begutachten Stelle am Außentank
Oben: Dieser Durchleitungsverbinder wurde neu zusammengelötet, um sicherzustellen, daß die Signale von den ECO-Sensoren ungestört zur Auswertelektronik im Heck des Orbiters geleitet werden. (Photo: NASA/KSC, George Shelton)
Die Space-Shuttle-Programmleitung haben am Donnerstag angefragt, daß die Flugleitteams und Bodenmannschaften sich für einen möglichen Start am 24. Januar bereithalten sollten. Während die Arbeiten voranschreiten, könnte dieses Datum, falls erforderlich, sich noch weiter verändern. Weitere Startgelegenheiten könnten zwischen dem 24. Januar und der ersten Februarwoche in Betracht kommen.
Auf der Startrampe 39A haben die Vorbereitungen für die Modifikation der Niedrigfüllstands-Triebwerksabschaltsensoren (ECO-Sensoren) begonnen. Neue externe Kabelanschlüsse und Durchleitungsverbinder werden am 5. und 6. Januar am KSC eintreffen. Es wird erwartet, daß der Austausch am 10. Januar abgeschlossen sein wird. Das Testen der fehlerhaften ECO-Sensoren geht am Marshall Raumflugzentrum weiter. Tests in superkalter (kryogener) Umgebung sind für nächste Woche geplant.
Die Fehleruntersuchung an der Aufstiegs-Schubvektorsteuerung (ATVC) wurde am 3. Januar durchgeführt und die ATVC wird am Wochenende ausgetauscht und erneut getestet.

21. Dezember 2007, Freitag
Ein Betankungstest wurde am Dienstag auf der Startrampe 39A durchgeführt, der Licht in die Ursache für die Fehlfunktion der Niedrigfüllstands-Triebwerksabschaltsensoren (ECO-Sensoren) bringen soll. Techniker hatten zusätzliche Leitungen in das elektrische System der ECO-Sensorik eingespleißt und das Verfahren der Zeitbereichs-Reflektometrie (TDR) eingesetzt, um die Stelle aufzufinden, an der die elektrische Anomalie im Stromkreis auftritt. Das Ergebnis des Tests deutet auf eine Unterbrechung des Stromkreises in einem Durchleitungsverbindungsadapter hin, der in der Wandung an der Unterseite des Außentanks sitzt. Der Durchleitungsverbinder verbindet die elektrischen Leitungen im Innern des Tanks mit den Kabeln die von der Außenseite wegführen.Heute haben die Techniker die Schaumisolierung entfernt, die den Verbindungskasten bedeckt und Mechaniker von Lockheed-Martin werden mit der Inspektion und dem Testen des Verbinders beginnen, sobald die Genehmigung für den Ausbau in der nächsten Woche erteilt wurde.
Die Programmleitung wird am 27. Januar zusammenkommen, um die Daten des Betankungstests genauer einzusehen und um einen Plan für das weitere Vorgehen aufzustellen.

19. Dezember 2007, Mittwoch
Techniker begutachten Stelle am Außentank
Oben: Techniker des KSC begutachten die Stelle am Außentank, an der Isolationsmaterial entfernt werden soll, um einen darunterliegenden fehlerhaften Datenkabelanschluß für Reparaturarbeiten freizulegen. (Photo: NASA/KSC, Kim Shiflett)
Die Space-Shuttle-Programmleiter haben am Mittwoch einem Plan zugestimmt, den Isolierschaum um einen Anschluß am Außentank der Raumfähre ATLANTIS zu entfernen. Die Entscheidung gründet auf den Daten des umfassenden Tests des Treibstoffüllstandssensorsystems, der am Dienstag am KSC durchgeführt worden war.
Der Chef der Programmleitung, Wayne Hale, hatte nach dem Test erklärt, daß die Meßinstrumente den Fehler im Sensorsystem auf einen Kabelanschluß am Außentank isoliert hatten. Die Ingenieure fahren damit fort, die Daten auszuwerten. Die Programmleiter werden am 27. Dezember wieder zusammenkommen, um das Problem und mögliche Abhilfemaßnahmen zu diskutieren.

18. Dezember 2007, Dienstag
Die NASA hat heute auf der Startrampe 39A des Kennedy Raumfahrtzentrum den Betankungstest am Außentank von STS-122/ATLANTIS durchgeführt, dessen Zweck das Gewinnen von Daten über das Verhalten der Niedrigfüllstandsabschaltsensoren im Wasserstoffbehälter war. Der Test begann gegen 13 Uhr MEZ mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen und wurde zunächst vom langsamen, dann vom schnellen Befüllmodus gefolgt. Schon bald nachdem die Sensoren von flüssigem Wasserstoff bedeckt waren, fiel ECO-Sensor Nr. 1 aus und die Sensoren Nr. 2 und 3 zeigten wechselnde Anzeigen. Sensor Nr. 4 funktionierte einwandfrei.
Nach dem Wegschwenken der RSS
Oben: Im Inneren der Mobilen Startplattform (MLP) auf der Startrampe 39A bauen Ingenieure und Techniker die TDR-Meßapparaturen für den Betankungstest auf. (Photo: NASA/KSC, Kim Shiflett)
Die Ingenieure und Techniker hatte zusätzliche Instrumente in die Schaltkreise eingespleißt, die genau bestimmen sollten, wie und wann die elektrischen Impulse durch die Leitungen geführt werden. Durch das als "Zeitbereichs-Reflektometrie" (TDR) bezeichnete Meßverfahren war es nach Angaben der NASA möglich, die Ursache für die falschen Sensoranzeigen auf einen dreiteiligen Durchleitungsverbinder am Tank zurückzuführen, durch den die Impulse sowohl der vier ECO-Sensoren als auch des 5%-Füllstandssensor geleitet werden, der ebenfalls beim ersten Startversuch am 6. Dezember versagt hatte. Die Space Shuttle-Programmleitung zeigte sich zufrieden über dieses Ergebnis, da zum einen die Sensoren selbst nicht schadhaft zu sein scheinen, zum anderen die Reparatur auf der Startrampe ausgeführt werden kann. Die Ingenieure werden am Mittwoch die Programmleitung ausführlich über die Ergebnisse des Betankungstests informieren und einen Plan für die Reparatur vorstellen. Sollte der Fehler in einem der Teile außerhalb des Tanks liegen, so würde nach Angaben von Programmleiter Wayne Hale die Reparatur etwa eine Woche bis 10 Tage dauern. Liegt der Fehler aber an dem Teil des Verbinders auf der Innenseite der Tankwandung, so müßten die Mechaniker über ein Mannloch am Heck des Außentanks sich Zugang verschaffen. In diesem Fall könnte die Reparatur etwas länger dauern. Genau Angaben wollte man aber bislang noch nicht machen.

14. Dezember 2007, Freitag
Die Shuttle-Programmleitung hat am Donnerstag entschieden, den 10. Januar als neuen Starttermin für STS-122 anzupeilen.
Auf der Startrampe 39A gehen die Vorbereitungen für den Betankungstest am 18. Dezemberweiter, bei dem das Problem mit den Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) weiter untersucht werden soll. Zu diesem Zweck wurden zusätzliche elektrische Leitungen in das bereits vorhandene elektrische ECO-Sensor-Meß- und Steuersystem im Heck des Orbiters eingespleißt. Diese zusätzliche Verkabelung führt in das Innere der mobilen Startplattform, wo die Meß- und Auswertelektronik für das als "Zeitbereichsreflektometrie" (TDR) bezeichnete Meßverfahren aufgebaut werden wird. Diese Verkabelung wird heute getestet. Am Mittwoch wurde das TDR bereits im VAB am Außentank für STS-123 eingesetzt. Dies ermöglichte, eine Temperatursignatur für eine "trockene" Umgebung festzustellen. Am Freitag wird
außerdem die TDR-Instrumentierung in der Kryogenen Testeinrichtung des KSC einer "nassen", superkalten Umgebung ausgesetzt, um die Signatur einer kryogenen Umgebungen aufzuzeichnen und so die TDR-Meßinstrumente zu kalibrieren. Am Samstag wird die TDR zur Startrampe verbracht und aufgebaut. Das Nachfüllen der Brennstoffzellentanks wurde durchgeführt. Dichtigkeitstests am Manövriertriebwerkssystem im Heck und im Bug sind beendet. Die Schutzabdeckungen für die Orbiterfenster wurden angebracht.

13. Dezember 2007, Donnerstag
Die Space-Shuttle-Programmleitung der NASA peilt den 10. Januar 2008 als neues Startdatum für die Mission STS-122/ATLANTIS zur Internationalen Raumstation an.
Wayne Hale, der Programmleiter erklärte am Jognson Raumfahrtzentrum, daß die Belegschaft am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) jede Herausforderung des Jahres gemeistert habe, und die Verschiebung werde es den meisten Mitarbeitern ermöglichen, die wichtigen Weihnachtsfeiertage mit ihren Familien und Freunden zu verbringen. In diesem Jahr sei ihnen eine Menge abverlangt worden und das werde auch in 2008 so sein.
Das Startdatum hängt von der Lösung eines Problems mit dem Treibstoffsensorensystem zusammen. Die NASA plant jetzt einen Betankungstest am 18. Dezember durchzuführen, bei dem mit zusätzlichen Meßinstrumenten, die in die Stromkreise im Heck des Orbiters eingeklinkt wird, mehr Daten über das Verhalten der Füllstandssensoren im Wasserstoffbehälter des Außentanks und der damit zusammenhängenden Stromkreise gesammelt werden sollen.
Wenn ATLANTIS am 10. Januar startet, wird dies um 8:26 Uhr MEZ sein. Das Anlegen an der ISS erfolgte dann am 12. Januar um 5:13 Uhr MEZ und am 21. Januar um 4:24 Uhr kehrte die Raumfähre zur Erde zurück.

11. Dezember 2007, Dienstag
Techniker und Ingenieure des Space Shuttle Programms der NASA planen das Niedrigfüllstandsabschaltsensorsystem an Bord der ATLANTIS zu testen, indem sie superkalten Flüssigwasserstoff in den Außentank pumpen. Der Test ist vorläufig für den 18. Dezember angesetzt. Er wird auf der Startrampe 39A des Kennedy Raumfahrtzentrums durchgeführt, auf der die Raumfähre ATLANTIS weiter auf ihren Start wartet.
Space Shuttle Programmleiter Wayne Hale erklärte, daß zusätzliche Instrumente während des Tests eingesetzt werden würden, um die Ursache des Problems zu ermitteln, das zu falschen Anzeigen während zweier vorangegangener Startversuche geführt hatte.
Die Firmen, die die einzelnen Teile des Space Shuttle Systems gebaut haben, führen an anderen Einrichtungen weitere Tests durch, um die Suche nach der Ursache zu unterstützen.
Dies sei Teil eines breitangelegten Maßnahmenkatalogs, wie Hale erklärte.

10. Dezember 2007, Montag
Missionsleiter und Ingenieure am Kennedy Raumfahrtzentrum untesuchen weiter das Problem mit den Treibstoffsensoren im Flüssigwasserstoffbehälter des Außentanks, bevor sie die nächsten Schritte festlegen. Das Team ist in den letzten Zügen der Ausarbeitung eines Plans, der am Dienstag der Space-Shuttle-Programmleitung vorgestellt werden soll. Der Start von ATLANTIS ist jetzt für frühestens 2. Januar 2008 angesetzt.
Die sieben Astronauten, die mit der ATLANTIS starten sollten, sind nach Houston zum Johnson Raumfahrtzentrum zurückgekehrt und werden ihr Training für die Mission zur Internationalen Raumstation fortsetzen.

9. Dezember 2007, Sonntag, Startversuch 2
15:40 Uhr MEZ, T-3:00 Std. (angehalten): Die NASA hat beschlossen, den Start auf Januar zu verschieben. Das Startfenster schließt in dieser Woche und die nächstmögliche Startgelegenheit ergibt sich frühestens für den 2. Januar 2008, 11:45 Uhr MEZ.
Die Ereignisse des heutigen Startversuchs sind in einer Zusammenfassung hier nachlesbar. Sobald neue Informationen bezüglich der weiteren Vorgehens von der NASA erhältlich sind, wird auf diesen Seiten darüber berichtet werden.

14:20 Uhr MEZ, T-3:56 Std. (laufend): Doug Lyons, der Startdirektor für STS-122, hat beschrieben, was heute während des Betankens vorgefallen ist: nachdem man beim Wasserstoffbehälter in den schnellen Befüllmodus gegangen war und alle ECO-Sensoren beim ersten Kontakt mit dem kryogenen Wasserstoff gekommen waren, korrekt "naß" anzeigten, hatte man den ersten Test eingeleitet, bei dem den Sensoren Kommandos gegeben wurden, die eine trockene Umgebung vorspiegeln sollten. Daraufhin hatten zunächst alle vier Sensoren korrekt auf die Anzeige "trocken" umgeschaltet und auch die Spannungsanzeige von der zusätzlichen Instrumentierung, die eingebaut worden war, um den Zustand der Sensoren zu überwachen, zeigte an, daß die Sensoren korrekt funktionierten. Doch etwa zwei Minuten später wechselte Sensor Nr. 2 erneut auf "naß" zurück, was eine Fehlfunktion ist. Das Fehlverhalten von Sensor 3 entsprach dabei exakt dem, was die Sensoren 3 und 4 schon am Donnerstag gezeigt hatten. Sensor 4 dagegen verhielt sich heute wie erwartet. Die neuaufgestellten Startdurchführungskriterien verlangten nun, daß die Startvorbereitungen abgebrochen werden sollten. Darüber habe man zunächst mit den Leitern der Startleitung diskutiert, sei aber schließlich übereingekommen, den Regeln zu folgen und den Start für heute abzusagen. Auf der Besprechung der Missionsleitung um 15 Uhr MEZ soll nun das weitere Vorgehen besprochen werden.
14:00 Uhr MEZ, T-3:56 Std. (laufend): Für 15 Uhr ist eine Besprechung des Missionsleitungsteams angesetzt. Danach wird es eine Pressekonferenz geben, bei der der Verlauf des heutigen Startversuchs erörtert wird und die Entscheidungen über den weiteren Verlauf der Startkampagne bekanntgegeben werden.
Im Augenblick wird das Entleeren des Sauerstoffbehälters im Außentank fortgesetzt.
13:42 Uhr MEZ, T-4:14 Std. (laufend): Der Startversuch wurde jetzt offiziell in einen Betankungstest umgewandelt, der etwa vier Stunden vom Beginn um 11:55 Uhr MEZ bis zum Ende dauern wird.
13:34 Uhr MEZ, T-4:22 Std. (laufend): Das Entleeren des Sauerstofftanks wurde jetzt eingeleitet. Der Countdown wird noch weitergezählt, um eine Zeitskala für die weiteren Operationen zur Verfügung zu haben.
13:25 Uhr MEZ, T-4:31 Std. (laufend): Startabbruch! Die NASA hat den Start jetzt offiziell abgesagt. Die Anweisung kam von LeRoy Cain, dem Vorsitzenden des Missionsleitungsteams. Dennoch wird mit dem Betankungstest fortgefahren, um weitere Daten zu sammeln, die für die Fehleranalyse und -behandlung wichtig sind.
13:19 Uhr MEZ, T-4:37 Std. (laufend): Die Verantwortlichen der Startleitung, darunter Mike Leinbach und Startdirektor für STS-122 Doug Lyons, diskutieren weiter über den Fortgang der Operationen, während der Außentank auf 5% Füllstand entleert wird. Der erste Plan ist, daß ab da der Wasserstoff verdampfen soll, bis er die ECO-Sensoren freilegt. Dann müßten die Sensoren auf "natürlichem Weg" veranlaßt werden, von "naß" auf "trocken" umzuschalten. Beim Test während des Befüllens hatte man ihnen nur vorgegaukelt, daß sie sich in einer trockenen Umgebung befinden, um ein Umschalten zu erzwingen. Dabei hat Sensor 3 nicht wie erwartet umgeschaltet, sondern war im Zustand "naß" geblieben.
13:09 Uhr MEZ, T-4:47 Std. (laufend): Die Missionsleitung hat die Antriebsgruppe angewiesen, einen Zeitplan aufzustellen, um den Sauerstoff- und Wasserstoffbehälter zunächst auf 5% Füllstand zu entleeren, dann weitere Analyse der Sensorenfunktion durchzuführen und dann die Behälter entgültig zu entleeren. Während der Start noch nicht offiziell abgesagt wurde, ist klar, daß aufgrund der verschärften Flugregeln ein Start mit einem fehlerhaft funktionierenden ECO-Sensor nicht stattfinden kann. Nichtsdestoweniger nutzt man jetzt die Gelegenheit für einen Betankungstest, bei dem man Daten sammeln kann, mithilfe derer die Situation und der Grund für das Fehlverhalten des Sensors besser analysiert werden kann. Inzwischen ist die Sonne am Kap aufgegangen.
13:04 Uhr MEZ, T-4:52 Std. (laufend): Der Unterschied zum ersten Startversuch am Donnerstag ist, daß nur noch ein Sensor, Sensor Nummer 3, versagt hat. Dieser Sensor zeigt aber das gleiche Fehlerverhalten, wie am Donnerstag. Der Erfahrung nach hätten die Sensoren, die beim ersten Mal versagt haben, beim zweiten Betanken funktionieren müssen (wie es bei Sensor 4 auch der Fall ist). Die Missionsleitung berät noch darüber, ob der Start abgebrochen wird, während die Ingenieure und Techniker weiter die Situation analysieren.
13:00 Uhr MEZ, T-4:56 Std. (laufend): Das Befüllen des Außentanks wird noch für mindestens eine halbe Stunde fortgesetzt, während das Problem mit Sensor 3 untersucht wird. Zur Zeit wird noch darüber beraten, wie fortgefahren werden soll.
12:52 Uhr MEZ, T-5:04 Std. (laufend): Die NASA berichtet soeben, daß die Überwachungstation für die ECO-Sensoren festgestellt hat, daß der ECO-Sensor Nr. 3 beim Test im flüssigen Medium versagt hatund nicht korrekt anzeigt. Dies könnte einen Abbruch der Startvorbereitungen nach sich ziehen.
12:48 Uhr MEZ, T-5:08 Std. (laufend): Die Sensoren, die eine 5%-ige Füllung des LH2-Behälters anzeigen sind nun ebenfalls "naß" und auch beim Wasserstoffbehälter wird jetzt das Betanken im schnellen Befüllmodus fortgesetzt.Am Kap hat inzwischen die Dämmerung eingesetzt.
12:46 Uhr MEZ, T-5:10 Std. (laufend): Beim Sauerstofftank wurde in den schnellen Befüllmodus übergewechselt. Bislang gibt es keine Anzeichen für eine Fehlfunktion.
12:39 Uhr MEZ, T-5:17 Std. (laufend): Das Befüllen des Wasserstoff- (LH2) und Sauerstoffbehälters (LOX) im Außentank des Shuttles geht im langsamen Befüllmodus weiter. Die ersten Anzeigen von den Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) des LH2-Behälters deuten daruf hin, daß sie bislang korrekt funktionieren.
12:30 Uhr MEZ, T-5:26 Std. (laufend): Es gibt erste Anzeichen dafür, daß die ECO-Sensoren mit der kryogenen Flüssigkeit in Berührung gekommen sind. Die Ingenieure beobachten das Verhalten der Sensoren sehr genau. Sollte ein Sensor nicht richtig funktionieren, werden, wie es die neuerarbeiteten Flugregeln verlangen, die Startvorbereitungen sofort abgebrochen.
12:21 Uhr MEZ, T-5:35 Std. (laufend): Noch neun Stunden bis zum Start. Gegen 12:41 Uhr, also in etwa 20 Minuten sollten die ECO-Sensoren des Wasserstoffbehälters "naß" werden.
12:10 Uhr MEZ, T-5:46 Std. (laufend): Auch das Befüllen des Sauerstoffbehälters hat im langsamen Befüllmodus begonnen. Im langsamen Befüllmodus wird zunächst nur ein kleiner Teil des Tanks mit Flüssigkeit befüllt. Die verdampfende Flüssigkeit kühlt den Behälter weiter herab und bereitet ihn auf die Ankunft der vollen Flüssigkeitsmenge vor, wenn in den schnellen Befüllmodus geschaltet wird.
12:07 Uhr MEZ, T-5:49 Std. (laufend): Das Befüllen des Wasserstoffbehälters hat im langsamen Befüllmodus begonnen. Das Herabkühlen der Zuflußleitungen für den Flüssigsauerstoff dauert noch an.
12:00 Uhr MEZ, T-5:56 Std. (laufend): Die NASA hat soeben bestätigt, daß der Betankungsvorgang eingeleitet wurde. Alles verläuft bislang planmäßig; es gibt keine technischen Probleme und das Wetter scheint günstig für einen Start zu sein.
11:56 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (laufend): Zu diesem Zeitpunkt sollte der Countdown planmäßig wiederaufgenommen werden. Gleichzeitig beginnt das Befüllen des Außentanks mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen von der Startrampe zum Orbiter. Der Treibstoff wird über das Heckgehäuse des Orbiters in die beiden Behälter des Außentanks gepumpt. Umlenkventile in den Haupttreibstoffleitungen des Hauptantriebssystem steuern die Richtung des Treibstoffflußes entweder zwischen Startrampe und Tank oder zwischen Tank und den drei Haupttriebwerken.
11:21 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Wenn heute alles glatt läuft, dann sind es jetzt noch 10 Stunden bis zum Start.
11:00 Uhr MEZ, T-6:00 Std. (angehalten): Willkommen zur Berichterstattung zum zweiten Startversuch der Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-122. Der Countdown ist derzeit bei T-6 Std. planmäßig angehalten und soll in etwa 55 Minuten wiederaufgenommen werden. Um 4:05 Uhr MEZ heute früh wurde die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur (RSS) vom Startaufbau weggeschwenkt. Nach der aktuellen Planung für den heutigen Starttag sollten gegen 6:06 Uhr die Brennstoffzellen eingeschaltet worden sein. Der Integrationstest der Zellen sollte um 9:41 Uhr beendet worden sein und um 9:55 Uhr wurde der Countdown für zwei Stunden angehalten. Die Missionsleitung wird gegen 11:11 Uhr für die Betankungsbesprechung zusammenkommen und sich darüber informieren, ob alle Vorbereitungen für den Befüllvorgang abgeschlossen sind, welche technischen Probleme aufgetaucht sind und als wichtigstes, ob die Wettersituation ein Befüllen des Außentanks zuläßt. Sollte die Missionsleitung darauf basierend eine Freigabe erteilen, wird mit der Wiederaufnahme des Countdowns auch der kritischen Betankungsvorgangs eingeleitet, bei dem der orangefarbene Außentank mit rund 1,9 Millionen Litern kryogenen (superkalten) Flüssigtreibstoffen befüllt wird.
Jetzt, um diese Zeit herum, wird auch die Flugbesatzung geweckt. Sie wird sich zurechtmachen, in etwa einer halben Stunde zu einem Frühstück zusammenkommen und danach einer medizinischen Untersuchung unterzogen.

9. Dezember 2007, Sonntag
Nach einer weiteren ausführlichen Besprechung gestern abend hat die Missionsleitung einmütig beschlossen, einen Startversuch am Sonntag durchzuführen, trotz der möglicherweise fehlfunktionierenden Niedrigfüllstandsabschaltsensoren. Die Missionsleiter beschlossen noch strengere Flugregeln anzuwenden, um die Sicherheit weiter hochzuhalten. Bislang mußten drei der vier ECO-Sensoren bei den Tests während des Betankens korrekt funktionieren, damit ein Start durchgeführt werden durfte. Jetzt müssen alle vier Sensoren korrekt funktionieren, allerdings werden dabei auch die Daten der zusätzlichenen Instrumente berücksichtigt, die mehr über den Zustand der Sensoren aussagen, als bislang der Fall war. Am Sonntag wird um 11:55 Uhr MEZ mit dem Betanken begonnen. Kurz nachdem die ECO-Sensoren mit Flüssigwasserstoff bedeckt sind (etwa eine Stunde später) wird der erste Test durchgeführt, bei dem den Sensoren simuliert eine trockene Umgebung vorgegaukelt wird und wodurch die Sensoren auf "trocken" umschalten sollen. Dies soll sicherstellen, daß die Sensoren, sollten sie tatsächlich während des Aufstiegs freigelegt werden, korrekt umschalten. Die Erfahrung der Ingenieure von vorangegangen Starts hatte gezeigt, daß die Probleme, die am Donnerstag beobachtet wurden, immer nur beim ersten Mal, wenn die Sensoren mit superkaltem Wasserstoff in Kontakt kommen, auftreten. Bei einem erneutem Betanken tauchen diese Fehlfunktionen üblicherweise dann nicht auf. Sollte deshalb beim Betanken am Sonntag Mittag ein Sensor erneut anfangen zu spinnen, ist dies ein Fall der nicht der Erfahrung der NASA-Ingenieure entspricht und infolgedessen wird der Start sofort abgebrochen und andere Optionen, einschließlich einer Reparatur im VAB, werden in Erwägung gezogen. Der Start dürfte dann bis frühestens Anfang Januar verschoben werden.
Als weitere Maßnahme wurde das Startfenster, das üblicherweise fünf Minuten weit ist, auf eine Minute reduziert, so daß, wenn das Shuttle startet, in jedem Fall mehr Treibstoff als benötigt im Tank vorhanden ist und so die Wahrscheinlichkeit, daß die ECO-Sensoren überhaupt zum Einsatz kommen, weiter reduziert wird.
Das Wetter für Sonntag abend sieht recht günstig aus mit nur einer 30%-igen Wahrscheinlichkeit für ungünstige Bedingungen zum Startzeitpunkt.

8. Dezember 2007, Samstag
In der Nacht, nach einer erneut stundenlangen Besprechung, hat die Missionsleitung bekanntgegeben, daß sie den Start der ATLANTIS erneut um einen Tag verschiebt. Der nächste Startversuch wird jetzt für Sonntag um 21:21 Uhr MEZ angepeilt.
"Das Team ist sehr gründlich und maßvoll an diese Sache herangegangen", erklärte der NASA-Shuttle-Programmleiter Wayne Hale auf der anschließenden Pressekonferenz. "Wir sind uns sehr der Tatsache bewußt, das man es nicht mag, wenn Risiken auf der Startrampe eingegangen werden, wir wollen kein Startfieber bekommen. Ungeachtet dessen, daß COLUMBUS da draußen in der Ladebucht steckt und jeder ungeduldig darauf wartet, daß wir das Ding endlich gestartet bekommen, wollen wir sicherstellen, daß es sicher ist, wenn wir startet, oder zumindest so sicher wie es üblicherweise in diesem risikoreichen Geschäft ist."
Der langerwartete Flug war am Donnerstag verschoben worden, nachdem zwei der vier Niedrigfüllstandabschaltsensoren im Wasserstoffbehälter des Außentanks während des Auftankens nicht richtig auf Anweisungen reagiert hatten. Später spielte ein dritter Sensor während des Entleerens des Tanks ebenfalls verrückt. Die Verantwortlichen bei der NASA hatten überlegt, ATLANTIS ohne Änderungen und Reparaturen am Samstag zu starten, aber nach einer langen Diskussion entschieden sie vorsichtigerweise, auf einen Startversuch am Sonntag hinzuarbeiten, sollten zusätzliche Prüfungen zeigen, daß der Plan sicher ist und alle vier Sensoren korrekt arbeiten.
Obwohl die Ingenieure nicht genau wissen, was der Grund für das Problem ist, zeigen Erfahrungen mit den widerspenstigen Sensoren aus der Vergangenheit, daß sie dazu neigen, bei nachfolgenden Betankungsvorgängen normal zu funktionieren. Wegen der Prpbleme mit den Sensoren hatte man bereits umfangreiche Modifikationen an der Verdrahtung der ECO-Sensoren vorgenommen. Wie es aber nun aussieht, scheint die Verdrahtung nie der Grund für das Spinnen der Sensorenanzeigen gewesen zu sein. Es gibt Vermutungen, die den ersten Kontakt mit der superkalten Flüssigkeit dafür verantwortlich machen.
Zusätzlich wird das Startfenster des Shuttles, üblicherweise fünf Minuten lang, auf eine etwa Minute um den Zeitpunkt herum verkürtzt, an dem die Drehung der Erde die Startrampe genau in die Bahnebene der ISS bringt. Dies wird die Menge an Treibstoff, die für die Aufholjagd mit dem orbitalen Laborkomplex benötigt wird minimieren und eine weitere Reserve gegen unerwartete Ausfälle und zusätzliche Sensorenprobleme, die eine frühzeitige Triebwerksabschaltung auslösen könnten, bereitstellen.
Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme werden neue Instrumente, die entworfen wurden, um die Gesundheit der ECO-Sensoren zu überwachen, von der Missionsleitung während des Aufstiegs eingesetzt, um die Stromkreise zu beobachten, für den Fall, daß ein Versagen einen Eingriff durch die Besatzung erforderlich werden läßt.
Nichtsdestoweniger will man noch einige technischen Aspekte überprüfen, da man noch immer nicht die genaue Grundursache für das Fehlverhalten der Sensoren kennt. Aus diesem Grund werden die Sensoren beim Betanken morgen wieder genau beobachtet. Sollten sie erneut verrückt spielen, wird man den Start weiter zurückstellen. Die aktuelle Planung sieht vor, daß das Befüllen des Außentanks am Sonntag um 11:56 Uhr MEZ mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen beginnt. Die ECO-Sensoren sollten dann um 12:41 Uhr "naß" werden, also von Flüssigwasserstoff mit einer Temperatur von -253 °C bedeckt werden.
Die Missionsleitung wird heute abend um 19 Uhr erneut zusammenkommen um die abschließende Einschätzung der Ingenieure zu diskutieren. Sollten keine weiteren größeren Probleme auftauchen, wird man für einen Start am Sonntag fortfahren.
Die Wetteraussichten für Sonntag sind etwas besser als für heute, mit 70% Wahrscheinlichkeit für gute Bedingungen zum Startzeitpunkt. Es gibt einige Bedenken wegen der Notlandebahnen für einen Abbruch nach einem Umlauf (CONUS) in Edwards, Kalifornien und White Sands, Neu Mexiko, für die ungünstigere Wetterbedingungen erwartet werden. Bezüglich der transatlantischen Notlandebahnen (TALs) werden für Saragossa, Spanien und Istrès, Frankreich ungünstige Bedingungen erwartet, aber Moron, Spanien sieht gutem Wetter entgegen. Für eine weitere Verschiebung um 24 Stunden auf Montag sind die Wetteraussichten ähnlich wie für Sonntag.

7. Dezember 2007, Freitag
Nach einer rund fünf Stunden dauernden Besprechung hat die Missionsleitung in der Nacht entschieden den Start der ATLANTIS weiter auf frühestens Samstag zu verschieben. Der Grund dagfür ist, daß die Ingenieure mehr Zeit benötigen, um die genaue Ursache für die Fehlfunktion der zwei ECO-Sensoren im Außentank zu ermitteln, von der man inzwischen glaubt, daß sie in einem Stromkreis zwischen einem Schaltkasten im Orbiter und den Sensoren liegt. Es wurde aber ausgeschlossen, daß das Maschingehäuse des Orbiters oder der Tank geöffnet werden sollen. Stattdessen konzentriere man sich auf die Erstellung von möglichen Prozeduren, bei denen die Sensoren manuell überwacht werden sollen, so daß man ohne Reparatur fliegen könne. Ein neuer Satz von Instrumenten wache über die Sensoren und böte zusätzliche Daten über das, was sie sehen, so daß durchaus Chancen bestehen, die ATLANTIS auch mit nur zwei von vier funktionierenden Sensoren zu starten. Die bisherige Flugregel schreibt drei funktionierende Sensoren für eine Starterlaubnis vor. Ob dies aber bis Samstag geschafft werden kann, ist noch fraglich.
Ebenso wurde die Möglichkeit eines reinen Betankungstestes am Freitag ausgeschlossen. Stattdessen werde man die Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems abtoppen und nachfüllen, so daß man für Samstag und Sonntag zwei Startgelegenheiten hintereinander hat und dennoch genügend Wasserstoff und Sauerstoff im System, um zwei statt einem zusätzliche Tage im All bleiben und möglicherweise auch einen weiteren Außeneinsatz durchführen zu können.
Der Start wird jetzt frühestens am Samstag um 21:43:31 Uhr MEZ stattfinden, mit einem Anlegen an der Raumstation am Montag Abend gegen 18:56 Uhr MEZ. Die Wetteraussichten für Samstag sehen zu 60% günstige Bedingungen für einen Start, während sich die Bedingungen am Sonntag noch einmal leicht auf 70% verbessern könnten.

6. Dezember 2007, Donnerstag, Starttag 1
16:45 Uhr MEZ, T-3 Std.(angehalten): Startdirektor Doug Lyons hat erläutert, wie es zu dem Startabbruch kam. Etwa 16 Minuten, nachdem man beim Wasserstofftank in den schnellen Befüllmodus gegangen war, wurden von der Leitstelle Kommandos an die vier ECO-Sensoren gesandt auf "trocken" zu schalten. Sensor Nr. 1 und 2 folgten dieser Anweisung, Nr. 3 und 4 blieben dagegen auf "naß". Nach ersten Untersuchungen vermuten die Ingenieure, daß ein offener Stromkreis den Fehler ausgelöst haben könnte, z.B. dadurch daß ein Kabelverbinder abgegangen ist. Nachdem der Tank entleert ist, wird das Problem genauer vor Ort untersucht. In der Zwischenzeit wurde das Rampeninspektionsteam, daß standardmäßig zu dieser Zeit auf der Rampe den Tank auf Lecks und Eisbildung absuchen soll, trotzdem zur Rampe geschickt, um Daten über den gefüllten Tank zu sammeln. Allerdings sollten sie ihre Arbeit beschleunigt, in einer statt zweieinhalb Stunden, durchführen, damit sobald als möglich mit dem Entleeren des Außentanks begonnen werden kann. Für heute Abend um 20 Uhr ist eine Besprechung der Missionsleitung angesetzt, bei der das Problem und das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Danach (frühestens um 22 Uhr) werden in einer Pressekonferenz die Ergebnisse und Entscheidungen vorgestellt.
16:06 Uhr MEZ: Startabbruch! Die NASA hat aufgrund des Problems mit den ECO-Sensoren den für heute abend geplanten Start der Raumfähre ATLANTIS abgesagt. Näheres wird in einer jetzt kommenden Pressekonferenz erläutert. Der nächstmögliche Startversuch wäre morgen um 22:09 Uhr MEZ. Der Countdown wird jetzt wieder zurückgerollt und der Startaufbau und die Startrampe in den Zustand bei T-11 Std. gebracht. Die Entscheidung, den Start abzubrechen, wurde um 15:56 Uhr MEZ gefällt.
16:01 Uhr MEZ, T-3:05 Std.(laufend): Beide Behälter sollten jetzt im stabilen Nachfüllmodus sein. Damit ist das Befüllen des Außentanks praktisch abgeschlossen.
15:45 Uhr MEZ, T-3:21 Std.(laufend): Die NASA-Ingenieure sind weiter mit der Problembehandlung bezüglich der zwei ECO-Sensoren im Wasserstoffbehälter des Außentanks beschäftigt. Sollten die Sensoren sich in der Tat als fehlerhaft herausstellen, könnte das bedeuten, daß sie beim Aufstieg unter Umständen noch Wasserstoff im Tank anzeigen, wo keiner mehr ist. Dies könnte katastrophale Auswirkungen haben, denn wenn die Turbopumpen der Haupttriebwerke keinen Flüssigwasserstoff mehr fördern, sondern stattdessen nur noch Gas ansaugen, würden sie durchdrehen und explodieren. Dies kann allerdings nur passieren, wenn aufgrund eines Lecks (z.B. im Triebwerksbereich) mehr Wasserstoff verbraucht wird als geplant und der Wasserstofftank vor dem regulären Abschalten der Haupttriebwerke leergesaugt wird. Normalerweise werden die Triebwerke vom Navigationsrechner abgeschaltet und dann sollte der Boden des Behälters und die ECO-Sensoren noch gut mit Flüssigkeit bedeckt sein.
15:31 Uhr MEZ, T-3:35 Std.(laufend): Sollte das Problem mit den ECO-Sensoren noch gelöst werden, sind es jetzt noch sieben Stunden bis zum Start. Das Wetter ist weiterhin gut. Noch 35 Minuten bis zur nächsten planmäßigen Countdownunterbrechung. Zur Zeit ist noch nicht klar, ob das Problem mit den ECO-Sensoren von ihnen selbst, von dem Stromkreis, mit dem die Sensoren verbunden sind oder durch einen anderen Fehler im System verursacht wurde.
15:17 Uhr MEZ, T-3:49 Std.(laufend): Wie von Space.com gemeldet wurde, scheint während des Betankungsvorgangs ein Problem mit zwei der vier ECO-Sensoren im Wasserstoffbehälter (Nr. 3 und 4) aufgetreten zu sein. Die Sensoren, die benötigt werden für den Fall, daß während des Aufstiegs der Behälter aus welchen Gründen auch immer früher entleert ist, und dann die Haupttriebwerke abschalten sollen, haben offenbar nicht korrekt von "trocken" auf "naß" umgeschaltet, als sie von Wasserstoff bedeckt wurden. Die Flugregeln schreiben vor, daß maximal ein Sensor falsch anzeigen darf. Dieses Problem könnte zu einem Abbruch der Startvorbereitungen und einer Startverschiebung um mindestens einen Tag führen.
15:06 Uhr MEZ, T-4:00 Std.(laufend): Die Betankung läuft jetzt seit zwei Stunden. In rund 10 Minuten, wenn der Wasserstofftank fast gefüllt ist, wird mit dem Abtoppen des Wasserstoffgases begonnen, das sich durch Verdampfen gebildet hat. Danach wird nur noch der Wasserstoff nachgefüllt, der oben als Gas abgetoppt wird. Dieser als "stabiler Nachfüllmodus" bezeichneter Vorgang dient der Temperaturregulierung, da durch das Verdampfen der Flüssigkeit Wärme entzogen wird. Der Sauerstofftank wird voraussichtlich in einer Dreiviertelstunde in den stabilen Nchfüllmodus übergehen.
14:31 Uhr MEZ, T-4:35 Std.(laufend): Noch 8 Stunden bis zum Start.
14:06 Uhr MEZ, T-5:00 Std.(laufend): Das Befüllen des Außentanks ist jetzt seit einer Stunde im Gange. Soeben sollte für den Wasserstoffbehälter auf den schnellen Befüllmodus geschaltet worden sein.
13:56 Uhr MEZ, T-5:10 Std.(laufend): Das Befüllen des Sauerstoffbehälters wird nun im schnellen Befüllmodus fortgesetzt.
13:51 Uhr MEZ, T-5:15 Std.(laufend): Die Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) des Flüssigwasserstoffbehälters (LH2-Behälter) sollten jetzt naß geworden sein.
13:46 Uhr MEZ, T-5:20 Std.(laufend): Auch das Befüllen des Sauerstoffbehälters hat jetzt im langsamen Befüllmodus begonnen. Da der Behälter wesentlich kleiner als der Wasserstoffbehälter ist und der Flüssigsauerstoff nicht so tief gekühlt ist, kann bereits in zehn Minuten auf volle Pumpleistung geschaltet werden. Beim Wasserstoffbehälter wird dies erst um 14:06 Uhr der Fall sein.
13:30 Uhr MEZ, T-5:36 Std.(laufend): Inzwischen wurde durch SpaceflightNow.com bestätigt, daß das Befüllen des Außentanks planmäßig begonnen hat. Es gibt keine technischen Probleme, die bearbeitet werden müßten und die Wetteraussichten für den Startzeitpunkt sind weiterhin günstig.
13:16 Uhr MEZ, T-5:50 Std.(laufend): Die Leitungen des Hauptantriebssystems des Orbiters sollten jetzt herabgekühlt werden und das Befüllen des Wasserstoffbehälters sollte nun im langsamen Befüllmodus beginnen. Die kryogenen (superkalten) Flüssigtreibstoffe werden durch das Hauptantriebssystem im Heck des Orbiters in die separaten Behälter des Außentanks gepumpt. Der Sauerstoffbehälter nimmt das obere Drittel des Tanks ein. Er wird mit rund 630 Kubikmetern Flüssiggas bei -183 °C befüllt. Die unteren zwei Drittel werden vom Wasserstoffbehälter eingenommen, der mit 1700 Kubikmetern Flüssigwasserstoff bei -253 °C (gut 20 °K) befüllt wird. Der langsame Befüllmodus dient dem Herabkühlen der Treibstoffbehälter bevor die Pumpleistung auf optimalen Durchfluß hochgefahren wird wird.
13:06 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(laufend): Der Countdown wurde planmäßig wieder aufgenommen. Zu diesem zeitpunkt sollte mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen für den flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff begonnen werden. Dies dient hauptsächlich dem Zweck zu verhindern, daß es durch den Kälteschock, wenn die Flüssigkeiten das erste Mal durch die Leitungen strömen, zu Überspannungen im Material durch das ungleichmäßige Zusammenziehen kommt, was zum Reißen des Werkstoffes führen könnte.
13:00 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): In wenigen Minuten wird der Countdown bei der Marke T-6 Std. wiederaufgenommen. Zur Zeit gibt es noch keine bestätigung von Seiten der NASA, aber es ist damit zu rechnen, daß dann auch der Betankungsvorgang eingeleitet wird.
12:45 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Zur Zeit sollte die Betankungsbesprechung laufen, bei der über die Freigabe der Betankungsoperation entschieden wird. Es ist jetzt 6:45 Uhr morgens Ortszeit in Cape Canaveral und die Sonne ist noch nicht aufgegangen.
12:15 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Um 12 Uhr wurde auch die Besatzung geweckt, die sich jetzt zurechtmacht und gleich das Frühstück einnehmen wird. Danach wird eine medizinische Untersuchung folgen, die noch einmal sicherstellen soll, daß alle Astronauten fit und gesund für den Start und die Mission sind.
12:05 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): An Bord der Internationalen Raumstation bereitet sich unterdessen die Expedition 16 Besatzung aus Kommandantin Peggy Whitson, und den Flugingenieuren Jurij Malentschenko und Dan Tani auf die Ankunft der Raumfähre vor. Wenn der Start heute abend pünktlich erfolgt, wird ATLANTIS voraussichtlich am Samstag Abend um 19:15 Uhr MEZ an dem orbitalen Außenposten anlegen. Während dieser Mission wird Tani durch den französischen ESA-Astronaut Léopold Eyharts als ISS-Flugingenieur abgelöst.
12:00 Uhr MEZ, T-6:00 Std.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig um 11:06 Uhr MEZ bei der Marke T-6 Std. angehalten.  Zuvor wurde der Brennstoffzellen-Integritätstest abgeschlossen. In knapp einer halben Stunde wird die Missionsleitung zusammenkommen, um die Freigabebesprechung für den Beginn des Betankungsvorganges abzuhalten. Soweit scheint es dafür keine Hindernisse zu geben, deshalb kann damit gerechnet werden, daß die Freigabe erteilt wird und mit der Wiederaufnahme des Countdowns um 13:06 Uhr das Befüllen des Außentanks mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen eingeleitet werden wird. Sollte heute alles weiterhin nach Plan verlaufen wird in zehneinhalb Stunden der Start erfolgen.

6. Dezember 2007, Donnerstag
Nach dem Wegschwenken der RSS
Oben: Nach dem Wegschwenken der RSS (links) heute früh um 2 Uhr steht der Startaufbau nun frei. Die RSS erlaubt unter anderem auch Zugang zur Ladebucht, während das Space Shuttle auf der Rampe steht. Gut zu erkennen in der Struktur ist der Nutzlastaustauschraum über den COLUMBUS in die ATLANTIS verladen wurde. (Photo: NASA/KSC, Kim Shiflett)
Der Starttag ist gekommen und die letzten Vorbereitungen für den Start sind angelaufen. Die Countdownuhr hat um 8:06 Uhr die T-9 Std. Marke erreicht, zwei Stunden nachdem der Countdown um 6:06 Uhr planmäßig wiederaufgenommen wurde. In der Nacht, gegen 2 Uhr wurde die drehbare Zugangsstruktur (RSS) vom Orbiter weggeschwenkt und die Arbeiter sichern jetzt die Startrampe für den bevorstehenden Start. Um 7:36 Uhr wurden die Brennstoffzellen in Betrieb genommen. Sie laufen zur Zeit im Leerlaufmodus, da der Orbiter bis kurz vor dem Start noch über die Startrampe mit Strom versorgt wird. Die Zellen müssen aber eine gewisse Betriebstemperatur haben, wenn sie endgültig zur Versorgung des Orbiters mit Strom herangezogen werden. Außerdem wird bis zur nächsten Countdownunterbrechung um 11:06 Uhr die Integritätsprüfung der Brennstoffzellen durchgeführt.
Um 8:06 werden die Heizelemente für die Segmentverbindungen der Feststoffstartraketen eingeschaltet. Diese Heizelemente wurden nach dem CHALLENGER-Unglück eingeführt, um ein Einfrieren der O-Ring-Dichtungen zu verhindern.
Ab 9:36 Uhr wird der Bereich um die Startrampe weiräumig von jeglichem nichtbenötigtem Personal geräumt. Mit Eintritt in die Countdownunterbrechung bei der Marke T-6 Std. beginnen die letzten Vorbereitungen für das Befüllen des Außentanks. Um 12:21 Uhr wird die Missionsleitung zusammenkommen und anhand des Fortschritts der Arbeiten und des Wetters über die Freigabe des Betankungsvorgangs entscheiden. Mit der Wiederaufnahme des Countdowns um 13:06 Uhr beginnt dann das Befüllen des großen orangenen Außentanks mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen.
Die Wetterbedingungen sind weiterhin gut. Für die Betankung werden keine möglichen Beeinträchtigungen durch das Wetter gesehen und für den Start wird weiter nur eine 10%-ige Wahrscheinlichkeit für ungünstiges Wetter angegeben.

5. Dezember 2007, Mittwoch, Aktualisierung 20:00 Uhr
Auch auf der heutigen Countdown-Pressekonferenz, die diesmal von NASA-Testdirektor Jeff Spaulding und NASA-Meteorologin Kathy Winters bestritten wurde, wurde der äußerst glatte Verlauf des Countdowns betont. Zur Zeit werden keine technischen Probleme bearbeitet, die den Start gefährden könnten und das Wetter zeigt sich weiterhin von seiner guten Seite. Spaulding erläuterte, daß das Befüllen des Brennstoffzellenversorgungssytems in der Nacht problemlos verlaufen sei, daß man hinterher aber ein minderes problem mit einem Ventil des Entlüftungssystems auf der Startrampe festgestellt habe. Dies sei zunächst kein Problem, das man sofort reparieren müßte, da das Shuttle genügend Flüssigwasserstoff und -sauerstoff an Bord habe, um bis zu vier Startversuche hintereinander durchführen zu können und trotzdem noch genügend an Bord behalten wird, um die komplette Mission und einen geplanten weiteren Tag für Notfälle im All verbringen zu können. Danach werde man allerdings das Ventil austauschen müssen um das Abtoppen von Gasen aus den Versorgungstanks zu ermöglichen, das Bestandteil des Nachfüllvorgangs sind. Die Mission ist auf nur elf Tage ausgelegt, da ATLANTIS nicht wie die beiden anderen Orbiter über das Station-zu-Shuttle-Stromtransfersystem (SSPTS) verfügt, das es dem Orbiter ermöglichen würde, seinen Strombedarf aus dem Stromversorgungssystem der ISS zu decken, solange er dort angedockt ist. Ein Grund dafür, daß das SSPTS nicht in ATLANTIS eingebaut wurde dürfte sein, daß nach der aktuellen Planung für ATLANTIS nur noch eine weitere Mission vorgesehen ist, nämlich STS-125 zur Wartung und Reparatur von HUBBLE im August nächsten Jahres. Allerdings wird noch darüber diskutiert, ob ATLANTIS nach der HUBBLE-Mission nicht doch noch für ein oder zwei weitere Missionen eingeteilt wird, sollten weitere größere Verzögerungen den Gesamtflugplan in Gefahr bringen.
Das einzige andere Problem, das die Ingenieure derzeit beschäftigt, hat mit der Dokumentation des Tankverhaltens während der Aufstiegsphase zu tun. Der Tank wird im Erdschatten von der ATLANTIS abgetrennt werden, aber selbst wenn günstigere Lichtverhältnisse herrschen würden, würde ein Softwareproblem die Übertragung der Bilder von der Kamera auf der Unterseite der Raumfähre verhindern. Allerdings werden die Bilder an Bord gespeichert und können so nach der Landung ausgewertet werden.
Weiterhin verhindert eine fehlerhaftes Firmware-Aktualisierung der Flügelvorderkantensensoren, daß während des Aufstiegs und der Mission Daten durch sie gesammelt werden können. LeRoy Cain, der leiter der Shuttle-Integration am Kennedy Raumfahrtzentrum hatte dazu am Dienstag erklärt, daß es dennoch sicher sei zu starten, da sowohl die Kamera in der Außentankverbindungsgrube des Orbiters, als auch die Flügelvorderkantensensoren nur als zusätzliche Methoden zur Detektierung von kritischen Schäden am Hitzeschild und Isolierschaumverlust am Außentank eingesetzt würden. Wie bei jeder Mission werde die Besatzung auch dieses Mal am zweiten Missionstag eine umfangreiche Inspektion des Hitzeschildes mit Kameras und Laserabtastern durchführen und erneut nach dem Ablegen von der Raumstation.
Kathy Winters berichtete, daß die Wetterprognosen weiterhin eine 90%ige Wahrscheinlichkeit für günstige Bedingungen für einen Start morgen abend um 22:31 Uhr MEZ zeigten. Auch alle drei TALs würden mit guten Wetterbedingungen aufwarten, wie auch die Landebahnen in Kalifornien und Neu Mexiko. Für den Beginn des Betankungsvorgangs morgen Mittag um 13:06 hr MEZ werden sogar zu 100% günstige Wetterbedingungen prognostiziert. Erst für Freitag und Samstag würden sich die Wetterbedingungen verschlechtern, weil eine Kaltfront vom Meer in das Gebiet ziehe. Für die kommende Woche werde das Wetter aber wieder besser.
ATLANTIS muß bis zum 13. Dezember gestartet sein, da sonst die Solarzellenflächen der ISS während der gedockten Phase keinen günstigen Winkel zur Sonne mehr einnehmen können.
Um 17 Uhr wurde planmäßig der Countdown für 13 Std. und 6 Minuten unterbrochen. Um 2 Uhr heute Nacht wird die drehbare Zugans und Wartungsstruktur (RSS) um 120 Grad in Parkposition geschwenkt, wo sie dem Orbiter und den Abgasen beim Start nicht im Weg ist. Die RSS schützt den Orbiter für die meiste Zeit auf der Startrampe, da sie ihn schützend umschließt und Arbeiten in der Ladebucht und seinen Gerätegehäusen ermöglicht, während er senkrecht auf der Startrampe steht.
Nach der Wiederaufnahme des Countdowns morgen früh um 6:06 Uhr werden um 7:16 Uhr
die Brennstoffzellen eingeschaltet.

5. Dezember 2007, Mittwoch
Der Countdown verläuft weiterhin problemlos. In der Nacht wurden die Brennstoffzellenversorgungstanks mit kryogenem (superkaltem) Flüssigwasserstoff und -sauerstoff befüllt. Während der Dauer dieser Operation (22:30 Uhr - 3:30 Uhr MEZ) war die Startrampe aus Sicherheitsgründen von jeglichem Personal geräumt. Nach erfolgreichem Abschluß der Betankung kehrten die Arbeiter, die Aufgaben an der Rampe und im Orbiter zu erledigen haben, wieder zur Startrampe 39A zurück. Um 5 Uhr heute morgen wurde der Countdown planmäßig zum zweiten Mal bei der Marke von T-19 Std. für vier Stunden unterbrochen. Um 5:30 Uhr wurden die mittschiffs angebrachten Versorgungsleitungen (OMBUU), über die die Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems befüllt wurden, abgekoppelt. Die Flugkabine wurde mit dem Staubsauger gereinigt. Um 6 Uhr wurden die Schutzabdeckungen von den Haupttriebwerken und den Auslaßdüsen der Hilfskraftanlagen (APUs) entfernt und Papierabdeckungen über die Auslaßöffnungen der Manövriertriebwerke angebracht. Letztere sollen verhindern, das Regen und Feuchtigkeit in die Steuerdüsen eindringen. Sie werden beim Start vom Fahrtwind wieder abgerissen. Um 9 Uhr wurde der Countdown planmäßig wiederaufgenommen. Die nächste Unterbrechung wird um 17 Uhr bei T- 11 Std. erfolgen und 13 Std. und 6 Min. dauern.
Auf der Pressekonferenz gestern abend mit
dem Vorsitzenden des Missionsleitungsteams Leroy Cain, dem Shuttle-Startdirektor Doug Lyons, dem Leiter des ISS-Programms bei der NASA Mike Suffredini, dem Leiter des ISS-Programms bei der ESA Alan Thirkettle und US-Luftwaffenhauptmann Chris Lovett vom 45. US-Wetteraufkärungsgeschwader in Cape Canaveral wurde noch einmal betont wie außerordentlich glatt dieser Countdown bisher verlaufen sei. "Wir mögen es so", meinte Doug Lyons. Alan Thirkettle von der ESA meinte, "wir sind außerordentlich aufgeregt. Wir wollen COLUMBUS endlich da sehen, wo es hingehört." Mike Suffredini erklärte, daß die Astronauten auf ihren Außeneinsätzen eine Art Überhandschuh tragen werden, um sie vor Schnitten, wie sie bei den letzten Missionen an den Raumanzughandschuhen aufgetreten sind zu vermeiden. "Das werden wir aber nicht generell machen, da dies die Außeneinsätze schwieriger gestaltet und mehr Zeit kostet, sondern nur von Fall zu Fall bei Außeineinsätzen verwenden, bei denen die Gefahr besteht, daß die Handschuhe verletzt werden könnten."
Das Wetter meint es weiterhin gut mit den Astronauten und Startvorbereitern: Zur Zeit wird mit mindestens 90% Wahrscheinlichkeit von günstigen Wetterverhältnissen zum Startzeitpunkt ausgegangen.

4. Dezember 2007, Dienstag, Aktualisierung 16:30 Uhr MEZ
Auf der täglichen Countdown-Pressekonferenz heute Nachmittag um 16 Uhr mit NASA-Testdirektor Steve Payne, der Leiterin der Nutzlastabfertigung für STS-122, Debbie Hahn und der NASA-Wetteroffizierin Kathy Winters vom 45. Wetteraufkärungsgeschwader des Luftwaffenstützpunktes Cape Canaveral wurde berichtet, daß der Countdown bislang außerordentlich glatt verlaufe. Zur Zeit werden keine technischen Probleme am Startaufbau, dem Orbiter, der Startrampe und der Nutzlast bearbeitet. Um 17 Uhr wird die erste planmäßige Countdownunterbrechung eingeleitet, die vier Stunden dauern wird. Nach der Wiederaufnahme des Countdowns wird um 22:30 mit dem Befüllen der Brennstoffzellenversorgungstanks begonnen. Zuvor werden das Mittschiffs- und Heckgehäuse des Orbiters mit Stickstoffgas geflutet und die Startrampe 39A von nichtbenötigtem Personal geräumt.
Frick und Poindexter
Oben: Bereits in der Nacht sind Kommandant Frick (rechts) und Pilot Poindexter mit dem STA aufgestiegen und haben erste Landeübungen auf die SLF durchgeführt. (Photo: NASA/KSC)
Die Wetteraussichten sind ausgesprochen gut. Für Donnerstag wurde die Wetterprognose auf 0% Wahrscheinlichkeit für ungünstige Wetterbedingung verbessert. Auch für die Landebahnen Edwards in Kalifornien und White Sands in Neu Mexiko werden gute Wetterbedingungen gesehen, ebenso wie für die transatlantischen Notlandebahnen (TALs) in Istrès, Frankreich, und Saragossa und Moron in Spanien. Erst bei einer Startverschiebung um 24 bzw. 48 Stunden werden deutlich schlechtere Wetterbedingungen erwartet. Für Freitag und Samstag besteht je eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit für ungünstige Wetterbedingungen zum Startzeitpunkt. Schlechtere Wetterbedingungen werden an beiden Tagen auch für die TAL Saragossa erwartet, sowie für White Sands und Edwards. Für das Befüllen des Außentanks, das am Donnerstag Mittag um 13:07 Uhr MEZ beginnen soll, wird zu 95% mit günstigem Wetter gerechnet.
Am Wochenende wurde ein kleineres Problem behandelt. Am Außentank waren drei Beschädigungen an der Isolation des Außentank entdeckt worden, die größte etwa 5 Zentimeter groß. Die Stellen wurden in den vergangenen zwei Tagen mit Sand saubergestrahlt und mit Spezialschaum wiederaufgefüllt. Die Reparatur wurde gestern abend gegen 21 Uhr MEZ beendet. Während des Countdowns werden noch mehrere Inspektionen des Außentanks stattfinden, die wichtigste beginnt am Donnerstag um kurz nach 16 Uhr, nach Beendigung der Außentankbefüllung.
Die nächste Pressekonferenz ist heute abend um 22 Uhr mit dem Vorsitzenden des Missionsleitungsteams Leroy Cain, dem Shuttle-Startdirektor Mike Leinbach und dem US-Luftwaffenhauptmann Chris Lovett
vom 45. Wetteraufkärungsgeschwader.

4. Dezember 2007, Dienstag
Die Ladebucht wird geschlossen
Oben: Die Ladebucht der ATLANTIS wird geschlossen. In der unteren Hälfte liegt das Labormodul COLUMBUS, darüber, auf einem Träger, die ersten Außenexperimente. (Photo: NASA/KSC)
Heute Nacht um 1 Uhr hat der Startcountdown planmäßig bei der Marke T-43 Stunden begonnen. Einschließlich der sieben eingeplanten Countdownunterbrechungen von insgesamt 26 Std. und 31 Minuten wird dieser Countdown genau zu einem Start am Donnerstag Abend um 22:31 Uhr MEZ führen. Zur Zeit (T-35 Std.) laufen erste Arbeiten zur direkten Startvorbereitung. Das Ersatzflugsystem wird überprüft; die Flugsoftware in den Massenspeichern und Anzeigegeräten wird noch einmal durchgesehen; Die Software des Ersatzflugsystems wird in die Hauptrechner des Orbiters geladen; die Arbeitsplattformen auf dem Flug- und Mitteldeck werden entfernt; das Navigationssystem wird eingeschaltet und getestet; das Befüllen der bordinternen Tanks zur Aufnahme der kryogenen Betriebsstoffe der Brennstoffzellen wird vorbereitet; Beenden der vorläufigen Inspektion des Flugdecks. Das Befüllen der Brennstoffzellenversorgungstanks mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff ist für heute Abend um 22:30 Uhr vorgesehen. Die erste Countdownunterbrechung beginnt um 17 Uhr und dauert 4 Stunden.
Das Wetter sieht weiterhin günstig aus. Die Meteorologen prognostizieren weiterhin eine 80%-ige Wahrscheinlichkeit für gutes Wetter zum Startzeitpunkt.
Gestern abend wurden außerdem die Ladebuchttore für den Start geschlossen. Sie werden erst wieder rund zwei Stunden nach dem Start in der Umlaufbahn geöffnet.

3. Dezember 2007, Montag

Heute Abend um 18:27 Uhr MEZ ist die Flugbesatzung von STS-122/ATLANTIS mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA), einer modifizierten Lockheed Gulfstream II, für den Start am Kennedy Raumfahrtzentrum bei Cape Canaveral in Florida eingetroffen. In den nächsten Tagen bis zum Start werden sie die Missionspläne durchgehen, sich auf den Start vorbereiten und Kommandant Frick und Pilot Poindexter werden mit dem STA Landeanflüge auf die Landebahn der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) durchführen.
Nach der Ankunft richteten die Astronauten jeder ein paar Worte an die wartenden Reporter.
Kommandant Steve Frick meinte, daß sie froh seien, wieder in Florida zu sein. "Wir hoffen das Wetter bleibt so schön die ganze Woche über, so daß wir pünktlich am Donnerstag starten können."
Pilot Alan Poindexter meinte begeistert: "Wir sind vor der Landung an der Startrampe mit ATLANTIS vorbeigeflogen und es war ein toller Anblick."
STS-122-Besatzung bei der Ankunft am KSC
Oben: Die Besatzung von STS-122 nach der Ankunft auf der SLF des KSC. Von links: Léopold Eyharts, Stan Love, Hans Schlegel, Rex Walheim, Leland Melvin, Alan Poindexter und Stephen Frick. Im Hintergrund das STA, mit sie von Houston nach Cape Canaveral geflogen sind. Frick und Poindexter werden damit in den verbleibenden Tagen bis Start Landeanflüge auf die SLF üben. (Photo: NASA/KSC)
Hans Schlegel, der deutsche ESA-Missionsspezialist in der STS-122-Besatzung unterstrich die Bedeutung der Mission für Europa: "Mit dem Transport von COLUMBUS zur ISS, dem Ankoppeln an die Station, der Erstausrüstung und der Inbetriebnahme wird Europa Seniorpartner am ISS-Projekt." Schlegel wird während der Mission an zwei Außeneinsätzen zum Anschließen des Labormoduls an die Stationssysteme und zur Montage der beiden Außenexperimentsanlagen an COLUMBUS teilnehmen.
Der französische ESA-Astronaut Léopold Eyharts, der für zwei Monate an Bord der Raumstation bleiben wird und die Inbetriebnahme des Labormoduls fortsetzen wird, verwies auch auf ein weiteres Erstereignis, das Europas Rolle am ISS-Programm stärken wird. Im Januar soll das erste europäische Frachtraumfahrzeug, das ATV "Jules Verne" mit einer Ariane 5 vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guiana gestartet werden und an der ISS ankoppeln. Das ATV hat eine erheblich größere Frachtkapazität als die russischen PROGRESS-Transporter und bringt Versorgungsgüter, Ersatzteile und Treibstoff zur ISS. Eyharts soll die Annäherung, das Rendezvous und das Ankoppeln des ATVs an die Station überwachen.
"Es hat lange gedauert, diesen Augenblick vorzubereiten"
, erklärte Frick, "und wir sind jetzt absolut bereit zu fliegen."
Die Wettervorhersagen versprechen Gutes: Die Meteorologen sehen eine 80%-ige Wahrscheinlichkeit für günstige Wetterbedingungen am Donnerstag Abend.

30. November 2007, Freitag
Auf der Startrampe 39A sind die letzten Vorbereitungen für den Start im Gange. Das Verschließen des Hauptantriebsgehäuses soll am Sonntag abgeschlossen sein und der letzte Abnahmetest der Hecksysteme soll unmittelbar danach erfolgen. Der Test soll sicherstellen, daß alle elektrischen Systeme im Heckgehäuse korrekt angeschlossen sind. Der Einbau und das Anschließen der Sprengvorrichtungen am Orbiter und den Feststoffstartraketen wurde durchgeführt. Die Überprüfung und das Verstauen der Außenbord-Manövriereinheiten (EMUs, oder Raumanzüge) in der Schleuse des Orbiters sind abgeschlossen und die Schleuse wurde für den Start geschlossen. Das Verschließen der Feststoffstartraketen und des Außentanks wird heute noch beendet werden. Morgen früh werden das Hauptantriebssystem und die Manövriertriebwerkssysteme unter Druck gesetzt und die Verschlußarbeiten werden das Wochenende über andauern. Die Ladebuchttore werden am Montag für den Start geschlossen.
Die Verantwortlichen des Space-Shuttle-Programms sind heute für die obligatorische Flugbereitschaftsabnahme auf der Leitungsebene (FRR-Agency) zusammengekommen und haben diese mit der offiziellen Festlegung des Starttermins auf den 6. Dezember um 22:31:44 Uhr MEZ beendet. Die Astronauten werden am Montag um 18:30 Uhr MEZ am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) erwartet und der Startcountdown beginnt in der Nacht zum Dienstag um 1 Uhr MEZ im Kontrollraum 4 des Startleitzentrums.

21. November 2007, Mittwoch
Am Letzten Wochenende haben Ingenieure und Techniker erfolgreich ein Problem mit einem hängenden Ventil in ATLANTIS vorderem Manövriertriebwerksystem (FRCS) gelöst, indem sie den Fehler auf einem gebrochenen Kabelschuh am Erdungskabel des Helium-Isolationsventil-Stromkreises eingrenzten. Während der Woche fuhren Arbeiter mit der Überprüfung der Verbindungen zwischen Shuttle-Startaufbau und Startrampe fort. Am 28. November beginnen die Verschlußarbeiten am Orbiter. Da keine größeren technischen Probleme bearbeitet werden und die Abfertigung für den Start glatt verläuft, bekommen die Arbeitsmannschaften das Erntedankwochenende bis Sonntag frei.
Am Samstag, 17. November war die Flugbesatzung von STS-122 zum KSC gekommen, um die abschließende Countdown-Generalprobe (TCDT) durchzuführen, was eine Simulation der letzten Stunden des Countdowns beinhaltete, wobei die Besatzung in voller Montur im Shuttle angeschnallt war. Nach erfolgreichem Abschluß der Countdown-Simulation und der anschließenden Notfallübung kehrte die Besatzung am Dienstag Abend zum Johnson Raumfahrtzentrum (JSC) nach Houston, Texas zurück.

19. November 2007, Montag
STS-122-Besatzung vor dem TCDT
Oben: Die Besatzung der ATLANTIS posiert bei einem Pressetermin vor der Startrampe 39A mit dem STS-122-Startaufbau. Von links: Hans Schlegel, Rex Walheim, Leland Melvin, Alan Poindexter, Stephen Frick, Stanley Love und Léopold Eyharts. (Photo: NASA/KSC)
Die Besatzung der Raumfähre ATLANTIS hat sich heute im Schatten des startbereiten Raumfahrzeugs versammelt, um die Mission STS-122 mit der Presse zu diskutieren. Sie war am Samstag Abend am KSC eingetroffen, um am heutigen Montag und am Dienstag an der abschließenden Countdown-Generalprobe teilzunehmen.
Bei ihrem Gespräch mit den Reportern nahe der Startrampe 39A am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) der NASA in Florida, spezifizierten die sieben Astronauten ihre Rollen während der Mission und betonten ihre Bedeutung für den orbitalen Außenposten.
"Für uns Europäer ist dies ein ganz besonderes Ereignis", erklärte der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel, der als Missionsspezialist bei der Mission fungiert. "Es ist eine Ehre, eine Pflicht und eine Freude." Schlegel flog zuletzt im Jahr 1993 als Teil der Mission STS-55, der zweiten deutschen Spacelab-Mission D-2.
Der Franzose Leopold Eyharts wird der zweite ESA-Missionsspezialist an Bord der ATLANTIS sein und drei Monate an Bord der Station bleiben. Eyharts wird den NASA-Astronauten und ISS-Flugingenieur Daniel Tani ablösen, der mit der letzten Mission, STS-120, zur Raumstation gekommen war.
NASA-Astronaut Stephen Frick wird die Mission kommandieren. Alan Poindexter dient als sein Pilot und Leland Melvin, Rex Walheim und Stanley Love als weitere Missionsspezialisten. Die Gruppe wird drei Außeneinsätze durchführen, um das Labormodul COLUMBUS an der Station anzukoppeln, und für einen weiteren ausgerüstet sein.

16
. November 2007, Freitag
Am 10. November wurde der STS-122-Startaufbau vom Montagegebäude (VAB) zur Startrampe 39A herausgerollt, wo die Mechaniker die Verbindungsarbeiten mit den Rampensystemen und Abnahmeprüfungen durchführen. Die Nutzlast der ATLANTIS, darunter das europäische Labormodul COLUMBUS, war am Sonntag in der Ladebucht verladen worden. Die hypergolen Treibstoffe, mit denen die Manövriertriebwerkssysteme berieben werden, wurden in die Tanks des Orbiters und der Feststoffstartraketen gepumpt. Die Astronauten werden am Samstag zum Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) kommen, um an der abschließenden Countdowngeneralprobe teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine Simulation des Countdowns einschließlich einer Notfallübung für die Astronauten. Die Simulation wird am 20. November mit der Flugbesatzung im Shuttle beendet. Sie werden an den letzten drei Stunden des Countdowns teilnehmen und mit der Mannschaft im Startraum 4 des Startleitzentrums zusammenarbeiten.
Ein Problem mit einem der Helium-Isolationsventilen in ATLANTIS' vorderem Manövriertriebwerkssystem (FRCS) wurde während der Betankung der hypergolen Treibstoffe entdeckt. Das Ventil bleibt offen, selbst wenn es Kommandos zu Schließen bekommt. Techniker werden am Wochenende  das Problem weiter analysieren. Space-Shuttle-Programmleiter Wayne Hale erklärte während einer Pressekonferenz gegenüber den Medien, daß man das Problem entweder beseitigen werde, oder sich auf die Systemredundanz und die hohe Verläßlichkeit der Komponenten verlassen werde und in diesem Zustand fliegen werde.

14. November 2007, Mittwoch
ATLANTIS und COLUMBUS haben die erste größere bürokratische Hürde für einen Start am 6. Dezember genommen. Auf der eintägigen Flugbereitschaftsabnahme auf Programmebene (FRR-Program) haben die Missionsleiter und Ingenieure einmütig beschlossen, mit den Startvorbereitungen fortzufahren. Eine zweite Flugbereitschaftsabnahme auf höherer NASA-Ebene (FRR-Agency) wird am 30. November durchgeführt. Dort wird dann auch der offizielle Starttermin festgelegt.

9. November 2007, Freitag
SRB-Spitze
Oben: Am 11. November wurde das europäische Labormodul COLUMBUS in der Ladebucht des Orbiters verladen. (Abbildung: NASA/KSC)
Am 3. November wurde ATLANTIS von der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerks zum Montagegebäude (VAB) gerollt, wo der Orbiter in die Hochbucht 3 gehoben wurde, um ihn auf den Startaufbau auf der mobilen Startplattform aufzusetzen. Mechaniker haben die Woche mit dem Anbringen und überprüfen der Verbindungen zwischen den Startraketen, dem Außentank und dem Orbiter verbracht und haben Schnittstellentests durchgeführt, um sicherzustellen, daß alle Space-Shuttle-Elemente als voll integrierter Startaufbau funktionieren. Das Herausrollen vom VAB zur Startrampe 39A ist für 10 Uhr MEZ am Samstag geplant. Das Labormodul COLUMBUS wird am Sonntag in die Ladebucht der Raumfähre verladen. Die abschließende Generalprobe mit den STS-122-Astronauten wird vom 18. - 20. November stattfinden.

2. November 2007, Freitag
Im Orbiterabfertigungswerk wurde ATLANTIS auf den Orbitertransporter aufgesetzt und soll am Samstag um 13 Uhr zum Montagegebäude (VAB) überführt werden.
Die Aktivitäten, um ATLANTIS auf den Startaufbau aufzusetzen, werden unmittelbar nach der Ankunft im VAB beginnen. Der Orbiter wird dafür in eine Spezialtraverse eingehängt und in die Hochbucht 3 des VAB gehoben. Der Schnittstellentest, der sicherstellen soll, daß alle Elemente der Raumfähre als vollintegrierter Startaufbau funktionieren, soll am 7. November beginnen. Das Herausrollen des Startaufbaus zur Startrampe 39A ist derzeit für 10. November um 10 Uhr MEZ geplant.

29. Oktober 2007, Montag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes wurden heute Gewicht und Schwerpunkt von Orbiter ATLANTIS bestimmt. Die Verschlußarbeiten am Bug-, Mittschiffs- und Heckgehäuse sind beendet. Die Funktionstests der Orbitersysteme sind ebenfalls beendet und die Stromversorgung des Raumfahrzeuges wurde für das Herüberfahren zum Montagegebäude (VAB) abgeschaltet.
Am Freitag wurden die Reifendrücke ein letztes Mal angeglichen und die Thermograhieuntersuchung der Flügelvorderkantensegmente wurde ebenfalls abgeschlossen. Basierend auf der visuellen Inspektion der DISCOVERY wurde heute eine letzte Inspektion der Hitzeschutzdecken an den beiden Gondeln des Orbitalmanövriersystems (OMS) durchgeführt. Am Dienstag wird ATLANTIS auf den Orbiter-Transporter aufgeladen. Die Überführung zum VAB ist zur Zeit für den 4. November um 13 Uhr MEZ vorgesehen.
In der Hochbucht 3 des VABs gehen die Abschlußarbeiten an den Verbindungen zwischen Feststoffstartraketen und Außentank von STS-122 weiter.
Auf der Startrampe 39A gehen die Arbeiten zur Wiederherrichtung der Rampe für das Herausrollen des Startaufbaus aus dem VAB, das ffür den 11. November geplant ist, weiter.

12. Oktober 2007, Freitag
SRB-Spitze
Oben: Im VAB wird das Bugsegment einer der beiden Feststoffstartraketen von STS-122 in die Hochbucht 3 gehoben, wo sie auf den Rumpf aufgesetzt werden soll. (Abbildung: NASA/KSC)
Verschlußarbeiten und Inspektionen am Mittelschiffsgehäuse sind abgeschlossen und die Ladebuchttore wurden für die Überführung zum VAB geschlossen. Die Mechaniker sind weiter mit den Verschluß- und Inspektionsarbeiten am Bug- und Heckgehäuse beschäftigt. Die Funktionstests des Fahrwerks wurden erfolgreich durchgeführt.
Im Montagegebäude (VAB) geht die Abfertigung von ET-125, dem Außentank der Mission STS-122 weiter. Die Reparaturen an
der Isolierung der Halteklammern der Flüssigsauerstoffhauptleitung sind beendet und die Zugangsplattformen wurden abgebaut. In der Hochbucht 3 ist der Aufbau der Feststoffstartraketen auf der mobilen Startplattform abgeschlossen.

5. Oktober 2007, Freitag
Die Mechaniker bringen zur Zeit die Triebwerkshitzeschilde an. Der Einbau und Test der Triebwerke ist abgeschlossen. Techniker haben außerdem die Überprüfung der Sprühwasserverdampfer beendet. Die Funktionstests der Außentankanschlußklappen wurde durchgeführt. Die Verschlußarbeiten am Mittelschiffgehäuse gehen weiter und das Schließen der Ladebuchttore ist für nächste Woche geplant.
Im VAB geht die Abfertigung des Außentanks ET-125 weiter, darunter die Reparatur der Isolierung an den Halteklammern der Flüssigsauerstoffhauptleitung. In der Hochbucht 3 ist der Aufbau der Feststoffstartraketen im Gange. Am Donnerstag wurde das vordere Mittelsegment der Steurbordrakete auf die Plattform gehoben und das entsprechende Segment der Backbordrakete soll heute und am Samstag aufmontiert werden.

28. September 2007, Freitag
Die Mechaniker haben die Überprüfung der Anschlüße an der Backbord-OMS-Gondel beendet. Der Einbau der Sprengvorrichtungshalterungen am Andocksystem ist abgeschlossen. Techniker überprüfen weiter die Sprühwasserverdampfer. ATLANTIS' drei Haupttriebwerke wurden diese Woche eingebaut. Der Dichtigkeitstest und der elektrische Funktionstests der Hilfskraftanlagen (APUs) wurden ebenfalls durchgeführt.
Am Freitag und am Samstag wird die Besatzung von STS-122 am Kennedy Raumfahrtzentrum anwesend sein, um den Besatzungsausrüstungs-Schnittstellentest durchzuführen, während dessen sich die Astronauten mit der Konfiguration der Ausrüstung in der Flugkabine und der Ladebucht vertraut macht.
Im Montagegebäude (VAB) geht die Vorbereitung des ET-125, des Außentanks von STS-122, weiter. Der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRBs) begann am Donnerstag mit dem Heraufheben des linken SRB-Hecksegments auf die mobile Startplattform in der Hochbucht 3.

21. September 2007, Freitag
Mechaniker haben die Backbord-OMS-Gondel wieder anmontiert, die für eine Reparatur an einem Ventil abgenommen worden war, und die Überprüfung der Verbindungen ist im Gange. Techniker fahren mit der Überprüfung des Sprühwasserverdampfer-Kühlsystem fort. Die Vorbereitungen für den Einbau der Haupttriebwerke, der nächste Woche erfolgen soll, schreiten ebenfalls voran. Die Überprüfung des Orbiter-Andocksystems sind abgeschlossen.
ET-125, der Außentank der Mission STS-122, ist letztes Wochenende in die Prüfzelle des VAB gehoben worden und wird jetzt für den Start hergerichtet. Eine mobile Startplattform wurde in dieser Woche in die Hochbucht 3 des VAB gefahren und der Aufbau der STS-122-Feststoffstartraketen soll nächste Woche beginnen.

14. September 2007, Freitag
Die Überprüfung und Abnahme des Fernmanipulatorsystems ist beendet. Techniker bauen zur Zeit die Backbord-OMS-Gondel wieder an, die für eine Ventilreparatur abgenommen worden war. Im Raumfahrzeug gehen die Systemtests weiter. Techniker überprüfen das Sprühwasserverdampfer-Kühlsystem.
Außentank ET-125, der Außentank für STS-122, ist heute abend um 18:30 Uhr MESZ mit einem Lastkahn am Kennedy Raumfahrtzentrum eingetroffen. Der Tank wurde vom Kahn herunter- und zum Montagegebäude (VAB)
gefahren, wo er am Samstag in die Prüfzelle gehoben wird, um dort für den Start vorbereitet zu werden.

7. September 2007, Freitag
Die Modifikationen an der Verkabelung der ECO-Sensoren sind abgeschlossen. Diese Arbeiten beinhalteten das Neuverlegen von Leitungen und das Einfügen neuer Widerstände. Die Abnahme des Stromversorgungssystems wurde durchgeführt. Techniker beendeten am letzten Wochenende auch das Imprägnieren des Hitzeschutzsystems des Orbiters. Die Überprüfung und Abnahme des Fernmanipulatorsystems (RMS), auch Robotarm genannt, ist im Gange.

31. August 2007, Freitag
Die Modifikationen an der Verkabelung der ECO-Sensoren werden fortgesetzt. Die Inspektion der Strömungsbuchsen des Hauptantriebssystems ist beendet und die Bremsschirmklappe wurde eingebaut. Die Abnahme des Stromversorgungssystems wird nächste Woche, nach dem Einschalten der Stromversorgung, durchgeführt.

24. August 2007, Freitag
Die Modifikationen an der Verkabelung der ECO-Sensoren gehen weiter. Diese Arbeiten beinhalten das Neuverlegen von Leitungen und das Einfügen neuer Widerstände. Mechaniker sind auch mit dem Anbringen neuer, stärkerer Kacheln, den sogenannten Wiederverwendbaren Boeing-Isolationskacheln (BRI-Kacheln), im Bereich der Hauptfahrwerksklappen beschäftigt. Der Einbau der Tanks des Hauptantriebssystems ist abgeschlossen und die Dichtigkeitstests sollen nächste Woche ausgeführt werden. Das Imprägnieren des Hitzeschutzsystems gegen Wasser ist für Sonntag geplant. Die Backbord-OMS-Gondel wurde abgebaut um den Austausch eines Ventils zu ermöglichen.

17. August 2007, Freitag
Mechaniker haben diese Woche mit den Modifikationen an der Verkabelung der Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) begonnen, was die Neuverlegung von Kabeln und den Einbau neuer Widerstände beinhaltet. Mechaniker fuhren ebenfalls mit dem Anbringen neuer, widerstandsfähigerer Kacheln, sogenannten BRI-Kacheln, im Bereich der Hauptfahrwerksklappen fort. Der Einbau der internen Tanks des Hauptantriebssystems sind im Gange. Der Abbau der backbordseitigen OMS-Gondel, um den Austausch eines Ventils zu ermöglichen, ist für heute Abend vorgesehen.

10. August 2007, Freitag
Arbeiter bringen neue, festere Kacheln, sogenannte BRI-Kacheln, im Bereich der Fahrwerksklappen des Orbiters an. Das hydraulische Positionieren der Rumpfklappe und der Elevone wurde durchgeführt. Die Räder des Hauptfahrwerks wurden montiert. Der Austausch der Brennstoffzell Nr. 3 wegen anormaler Spannungsanzeigen ist im Gange.

27. Juli 2007, Freitag
Das Orbiter-Auslegersensorsystem wurde abgenommen, inspiziert und wieder in der Ladebucht installiert. Die Fenster 1, 2, 4, 5 und 6 wurden ausgetauscht. Der Außentankverbindungsklappen-Schubtest, der die Leistungsfähigkeit der Aktuatoren testet, wurde durchgeführt. Techniker führen derzeit Test am Hypergolen Treibstoffsystem der OMS-Gondeln durch.

20. Juli 2007, Freitag
Die Triebwerkshitzeschilde und die Haupttriebwerke wurden ausgebaut. Die Überprüfung des vorderen Manövriertriebwerksystems ist abgeschlossen. Die Fenster Nr. 5 und 6 wurden ausgetauscht. Orbiter-Auslegersensorsystem wurde von den Lagerpfosten heruntergenommen und inspiziert und soll in der nächsten Woche wieder auf dem Sims der Ladebucht angebracht werden.

13. Juli 2007, Freitag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF) ist die Inspektion des Hitzeschutzsystems der ATLANTIS zu 80% abgeschlossen. Dies schließt die thermographische Inspektion der Flügelvorderkanten, der Kinnplatte und der Nasenkappe aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RSS) ein. Die Räder des Hauptfahrwerks wurden abmontiert, die Kippträger wurden an den Ladebuchtroren angebracht und die Ladebucht geöffnet. Die Inspektion des vorderen Manövriertriebwerkssystems und der Steuerdüsen hat diese Woche begonnen, ebenso wie der Abbau der Hitzeschilddome der Haupttriebwerke. Die Vorbereitungen für den Ausbau der Haupttriebwerke sind im Gange.

6. Juli 2007, Freitag
ATLANTIS ist am Dienstag um 14:24 Uhr MESZ auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeuges (SCA) vom Dryden Flugversuchszentrum in Kalifornien kommend zum Kennedy Raumfahrtzentrum in Florida zurückgekehrt. Der Orbiter wurde vom SCA heruntergehoben und zur Halle 1 Orbiterabfertigungswerk geschleppt, wo er nach mehreren wetterbedingten Verzögerungen endlich am Mittwoch Abend um 23 Uhr eintraf. Zur Zeit wird der Heckkegel, der zum Schutz der Triebwerke während des Überführungsfluges angebracht worden war, abmontiert. Die Inspektion der Fenster ist abgeschlossen und weiche Schutzabdeckungen wurden angebracht. Techniker überprüfen das Hitzeschutzsystem, darunter die Flügelvorderkanten, die Nasenkappe und Kinnplatte.

3. Juli 2007, Dienstag
ATLANTIS ist zurück zuhause. Nachdem das Shuttle-Transportflugzeug (SCA) mit dem Orbiter über Nacht auf dem Armeestützpunkt Fort Campbell im Süden Kentuckys geblieben war, hatten sich die Wetterverhältnisse über dem Südosten der USA verbessert. Das SCA startete um 12:15 Uhr MESZ zum letzten Teilstück seiner Reise und setzte um 14:27 Uhr auf der Landebahn 15 des KSC, der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF), auf, nachdem sie zuvor einen medienwirksamen Tiefflug entlang der Küste bei Cape Canaveral durchgeführt hatte. ATLANTIS wird noch heute von der Boeing 747 heruntergehoben und in die Halle 1 des Orbiterabfertigungswerks geschleppt.

ATLANTIS auf dem Weg zurück
Oben: Kurz nach 15 Uhr am 1. Juli hebt das SCA mit der ATLANTIS von der Startbahn des Luftwaffenstützpunktes Edwards ab. Erstes Ziel ist Amarillo in Texas, wo nachgetankt wird. (Photo: NASA/Dryden FRC/Carla Thomas)
2. Juli 2007, Montag
Nachdem das SCA mit der ATLANTIS über Nacht auf dem Luftwaffenstützpunkt Offut bei Omaha, Nebraska an der Grenze zu Iowa verweilt hatte, hatte es die nächste Etappe zum Nachtanken zum US-Armee-Stützpunkt Fort Campbell in Kentucky gebracht. Da das Wetter über dem Südosten der USA aber weiterhin nicht günstig genug ist, verbleibt die Boeing 747 mit der Raumfähre über Nacht auf dem Flugplatz an der Grenze zu Tennessee und wird erst morgen nach Cape Canaveral, Florida weiterfliegen.

1. Juli 2007, Sonntag
ATLANTIS ist auf dem Weg nach Hause! Der Start des SCA mit dem Orbiter auf seinem Rücken erfolgte heute Nachmittag um 15:05 Uhr MESZ. Um kurz vor 18 Uhr landete das Gespann auf dem Regionalflughafen von Amarillo in Texas zum Nachtanken, eine der seltenen Gelegenheiten, daß das Shuttle auf einem zivilen Flughafen Zwischenstop machte. Zwei Stunden später startete die 747 wieder und flog weiter zum Luftwaffenstützpunkt Offut südlich von Omaha in Nebraska (Landung 21:45 Uhr MESZ), wo man über Nacht bleiben wird. Die Wetterlage wird bestimmen, wann man morgen Vormittag weiterfliegen und welche Route man wählen wird.
Die Ankunft in Florida wird frühestens für Montag Abend erwartet.

29
. Juni 2007, Freitag
Am Dryden Flugforschungszentrum der NASA am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien hat die ATLANTIS eine Woche an Vorbereitungen für den Rücktransport zum KSC auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeuges (SCA) hinter sich. Das SCA ist eine modifizierte Boeing 747. Die erste Gelegenheit für den ein- bis zweitägigen Überführungsflug ist am Samstag und hängt von den Wetterverhältnissen über den USA ab.

22
. Juni 2007, Freitag
ATLANTIS in der Hebevorrichtung
Oben: Nach der Landung wurde der Orbiter ATLANTIS zur Hebeeinrichtung des Flugforschungszentrums Dryden geschleppt, wo er für die Rücküberführung nach Florida auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeugs (SCA) am Freitag vorbereitet wird. Die Vorbereitungen beinhalten unter anderem das Aufsetzen des Heckkegels. (Photo: NASA/Dryden FRC/Carla Thomas)
Nach erfolgreichem Abschluß der Mission STS-117 befindet sich der Orbiter jetzt am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien, wo die Raumfähre heute abend um 21:49 Uhr gelandet ist. Die ATLANTIS wird jetzt für die Rücküberführung zum KSC vorbereitet.

17. April 2007, Dienstag
Die NASA hat heute bekanntgegeben, daß infolge der Startverschiebung von STS-117 der Mission STS-122 der Orbiter ATLANTIS zugeordnet wird. Der frühestmögliche Starttermin wurde auf den 6. Dezember 2007 gelegt.

12. Februar 2007, Montag
Heute wurde das letzte Besatzungsmitglied von STS-122 bekanntgegeben. Der französische ESA-Astronaut Léopold Eyharts wird mit der DISCOVERY zur ISS fliegen und dort zwei Monate als Teil der Expedition 16 Besatzung aus Kommandantin Peggy Whitson und Flugingenieur Jurij Malentschenko verbleiben. Seine Aufgabe wird die Inbetriebnahme des europäischen Raumlabors COLUMBUS sein, das er auf dieser Mission zusammen mit seinem ESA-Kollegen Hans Schlegel einrichten wird. Eyharts wird zwei Monate später mit der Mission STS-123 zur Erde zurückkehren.

20. Juli 2006, Donnerstag
Der deutsche ESA-Astronaut Hans Schlegel wurde heute der Besatzung von STS-122 zugewiesen. Seine Aufgabe wird sein, nach der Ankoppelung von COLUMBUS an der ISS, das Modul zu öffnen, die Systeme einzurichten und das Labor in Betrieb zu nehmen.

2. Juni 2006, Freitag
Das europäische Raumlabormodul COLUMBUS ist gestern mit einem Airbus-Beluga Frachtflugzeug zum Kennedy Raumfahrtzentrum geliefert worden und wurde heute in einer feierlichen Zeremonie in der Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten des KSC willkommen geheißen.

 
Terminplan STS-122/ATLANTIS
Überführungsflug von Edwards AFB nach KSC 1. - 2. Juli 2007
Überführung in Orbiter-Abfertigungs-Gebäude (OPF) 2. Juli 2007
Beginn Abfertigung im OPF 3. Juli 2007
Überführung zum VAB 3. November 2007
Überführung der Nutzlast zur Startrampe 39A
6. November 2007
Überführung des Startaufbaus zur Startrampe 39A 10. November 2007
Verladen der Nutzlast in der Ladebucht  11. November 2007
Flugbereitschaftsabnahme Programmebene (FRR-Program)
13.-14. November 2007
abschließende Countdown-Generalprobe 18.-20. November 2007
Verschlußarbeiten am Heckgehäuse beginnen 28. November 2007
Installation der Sprengvorrichtungen  29. November 2007
Flugbereitschaftsabnahme NASA-Ebene (FRR-Agency)
30. November 2007
Verschlußarbeiten am Heckgehäuse enden
2. Dezember 2007
Schließen der Laderaumtore für die ersten Startversuche
3. Dezember 2007
Erster Startversuch 6. Dezember 2007
Zweiter Startversuch 9. Dezember 2007
erneute Flugbereitschaftsabnahme Programmebene (FRR-Program) 25. Januar 2008
Wiederaufnahme der regulären Startvorbereitungen
29. Januar 2008
erneute Flugbereitschaftsabnahme NASA-Ebene (FRR-Agency) 30. Januar 2008
Beginn Countdown 4. Februar 2008, 23 Uhr MEZ
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks für die Brennstoffzellen 5. Februar 2008, 20:30 Uhr MEZ
Abkoppeln der mittschiffs gelegenen Versorgungsleitungen (OMBUU)
6. Februar 2008, 3:30 Uhr MEZ
Entfernen der Abdeckungen von Triebwerken und APUs 6. Februar 2008, 8 Uhr MEZ
Verstauen der letzten Ausrüstungsgegenstände der Flugbesatzung 6. Februar 2008, 20 Uhr MEZ
Wegschwenken der drehbaren Zugangsstruktur (RSS) in Parkposition 7. Februar 2008, 0 Uhr MEZ
Einschalten der Brennstoffzellen 7. Februar 2008, 5:30 Uhr MEZ
Befüllen des Haupttanks 7. Februar 2008, 11:20 Uhr MEZ
Beginn Startrampeninspektion (2,5 Std.) 7. Februar 2008, 14:20 Uhr MEZ
Besatzung besteigt Orbiter 7. Februar 2008, 17:25 Uhr MEZ
Zugangsschott wird geschlossen 7. Februar 2008, 18:30 Uhr MEZ
Einschalten der Hilfskraftanlagen für das Hydrauliksystem (APUs) 7. Februar 2008, 20:40:25 Uhr
Start 7. Februar 2008, 20:45:25 Uhr MEZ
Andocken an Station 9. Februar 2008, 18:17 Uhr MEZ
Öffnen des Schotts 9. Februar 2008, 19:40 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 1 11. Februar 2008, 15:15 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 2 13. Februar 2008, 15:35 Uhr MEZ
Außeneinsatz EVA 3 15. Februar 2008, 14:07 Uhr MEZ
Ablegen von Station 18. Februar 2008, 10:24 Uhr MEZ
Bremsmanöver 20. Februar 2008, ca.13:59 Uhr MEZ
Landung 20. Februar 2008, 15:06 Uhr MEZ
nnb: Datum noch nicht bekannt

Übersicht über die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-122
T-Zeitpunkt Dauer der Unterbrechung Unterbrechung beginnt (MEZ)
Unterbrechung endet (MEZ)
T-27 Std. 4 Std.  5. 2. 2008, 15 Uhr 19 Uhr
T-19 Std. 4 Std. 6. 2., 3 Uhr 7 Uhr
T-11 Std. 13 Std., 20 Minuten
15 Uhr 7. 2., 4:20 Uhr
T-6 Std.  2 Std.  9:20 Uhr 11:20 Uhr
T-3 Std.  2:30 Std. 14:20 Uhr 16:50 Uhr
T-20 Min.  10 Minuten  19:30 Uhr 19:40 Uhr
T-9 Min.  etwa 45 Minuten  19:51 Uhr 20:36:25 Uhr

* Nach Zurückrollen des Startcountdowns aufgrund von Startabbruch


Übersicht über die Tätigkeiten der STS-122 Mannschaft am Starttag (7. Februar 2008)
Ostküstenzeit (EST) Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
4:15 a.m.
10:15 Uhr
Wecken der Mannschaft
4:45 a.m.
10:45 Uhr
Frühstück
- - Medizinische Untersuchung
9:25 a.m.
15:25 Uhr
Imbiß und Mannschaftsphoto
10:15 a.m.
16:15 Uhr
Wettereinweisung (KOM, PLT, MS2)
10:15 a.m.
16:15 Uhr
Anlegen der Startanzüge (MS1, MS3)
*10:25 a.m.
16:25 Uhr Anlegen der Startanzüge (KOM, PLT, MS2)
*10:55 a.m.
16:55 Uhr
Abfahrt zur Startrampe 39A
*11:25 a.m.
17:25 Uhr
Ankunft im Weißraum und Einstieg in’s Shuttle
*12:30 p.m.
18:30 Uhr
Schließen der Mannschaftsluke
*2:45:25 p.m.
20:45:25 Uhr
Start
* Durch Kameras übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA Shuttle Status Report, NASA Presseerklärungen, Beschreibung Orbiter Discovery(engl.)


letzte Änderung am 19. Februar MMVIII