Zurück zur Startseite Orbiter Atlantis
MISSION STS-115 
19. ISS Flug (12A)
FAHRZEUG
Atlantis/OV-104
Besatzung STS-115 Logo
STANDORT Z. ZT.
KSC, gelandet
Kom -- Brent Jett 

Plt -- Christopher Ferguson

MS -- Joseph Tanner

MS -- Daniel Burbank

MS -- Steven MacLean 
(Kanada/CSA)

MS -- Heidemarie 
Stefanyshyn-Piper
 

 

KSC STARTZEITPUNKT
9. September 2006, 17:15:00 Uhr MESZ
STARTRAMPE
39B
LANDEZEITPUNKT
21. September 2006, 12:21 Uhr MESZ
LANDEBAHN: 
Kennedy Raumfahrtzentrum
STARTFENSTER
17:10-17:20 Uhr MESZ
MISSIONSDAUER
11 Tage, 19 Std., 6 Min.
BAHNHÖHE und -NEIGUNG:
397 km / 51.6 Grad
NUTZLAST:
Integrierte Trägerstruktur, Tragwerksegment P3/P4
Photovoltaikmodul(Solarzellen)
Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan STS-115/ATLANTIS;
Aufstellung über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Aktivitäten der Mannschaft am Starttag.
Aktuelle Informationen zur letzten ATLANTIS-Mission: STS-112

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte STS-115:
Anmerkung des Redakteurs: In den Medien ist immer wieder die Rede davon, daß neue "Sonnensegel" an der Station montiert würden. Das ist natürlich Unsinn!
Ein Sonnensegel (engl.: solar sail) ist per Definition eine Fläche, die den Druck der Sonnenstrahlung (und auch des Sonnenwindes) zur Vortriebserzeugung nutzt, ist also eine Antriebsmethode. Das neue Modul der ISS dagegen besitzt Solarzellenflächen (engl.: solar array), die das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln, dient also der Energieerzeugung und ist damit etwas völlig anderes.

21. September 2006, Donnerstag, 13. Missionstag
Anflugpfad der ATLANTIS
Oben: Nach der Bremszündung der OMS-Triebwerke um 11:14:28 Uhr wird die ATLANTIS von Süden über Mexiko kommend nach Florida zum KSC einfliegen. Die Landung wird für 12:21 Uhr erwartet. (Abbildung: NASA/JSC)
Landetag!
Die Besatzung wurde um 4:00 Uhr heute morgen mit dem Lied "Better than Ezra" geweckt.
Gleich darauf begannen sie mit den Vorbereitungen für die Landung, die heute Mittag um 12:21 Uhr MESZ in Florida erfolgen soll. Die Wetteraussichten dafür sehen weiterhin gut aus.
Um 8:24 Uhr hat die Missionsleitzentrale grünes Licht für das Schließen der Ladebucht gegeben und um 8:35 Uhr wurde sowohl von der Besatzung als auch von den Flugleittechnikern bestätigt, daß die beiden riesigen Tore sich über den Laderaum gelegt und die Verschlüße eingerastet seien.
Im Anschluß daran wurde die Software der Raumfähre vom Softwarepaket OPS-2, das den Betrieb der Raumfähre im Orbit unterstützt, auf OPS-3, das bei Wiedereintritt und Landung verwendet wird, umgestellt. Diese Umstellung war um 8:51 Uhr abgeschlossen.
9:14 Uhr MESZ: Noch zwei Stunden bis zum Bremsmanöver. Die Besatzung hat damit begonnen, die Fluganzüge anzulegen. Vom Wetterstandpunkt ist die ATLANTIS für den Wiedereintritt freigegeben. Man rechnet mit klarem Himmel, guter Sichtbarkeit und leichten norwestlichen Winden. Die ATLANTIS wird 48 Minuten vor Sonnenaufgang landen. Die endgültige Freigabe für den Beginn der Landeprozedur wird für 11 Uhr erwartet.
9:35 Uhr MESZ: Steve Lindsey und Kent Rominger sind soeben mit dem Shuttle-Übungsflugzeug (STA), einer umgebauten Gulfstream, gestartet, um Wetteraufklärung durchzuführen und Landeanflüge zu proben.
9:45 Uhr MESZ: Nach dem Anlegen der orangenen Fluganzüge hat die Besatzung jetzt begonnen große Mengen an Flüssigkeit und Salztabletten zu sich zu nehmen, was die Anpassung bei der Rückkehr zu normalen Schwerkraftverhältnissen erleichtert. Während des Aufenthaltes in der Schwerelosigkeit hatten ihre Körper einen Teil der Körperflüssigkeit abgebaut, der nun ersetzt werden muß.
10:11 Uhr MESZ: Kommandant Brent Jett hat berichtet, daß die Besatzung die Vorbereitungen für den Wiedereintritt abgeschlossen hat.
10:14 Uhr MESZ: Noch eine Stunde bis zum Bremsmanöver. Das Missionsleitzentrum berichtet, daß die Wetteraussichten weiterhin gut seien. Einzige Sorge stelle zur Zeit die mögliche Bildung von Nebel dar.
10:29 Uhr MESZ: Noch 45 Minuten bis zur Zündung der OMS-Triebwerke. Sie 2:43 Min. lang betrieben und reduzieren dabei die Geschwindigkeit der Raumfähre um gut 90 m/s (ca. 325 km/h). Das reicht aus, um den Tiefpunkt der Bahn in die obersten Schichten der Atmosphäre abzusenken, wo die Luftreibung die weitere Verzögerung übernimmt.
10:38 Uhr MESZ: Ein Bewegungstest der Schubdüsen der OMS-Triebwerke wird zur Zeit durchgeführt.
10:44 Uhr MESZ: Die Auslaßklappen der ATLANTIS wurden für den Wiedereintritt geschlossen. Noch 30 Minuten bis zur Zündung.
10:53 Uhr MESZ: Kommunikationsoffizier (CAPCOM) Tony Antonelli hat die Besatzung über die aktuelle Wetterlage informiert. Danach haben Steve Lindsey und Kent Rominger im STA keine Anzeichen für  Bodennebel entdeckt und auch die Vorhersage sieht keinen Nebel. Es wurden nur vereinzelte Wolken in 900 Metern Höhe entdeckt, die sich in den letzten anderthalb Stunden nicht verändert hätten. Der Flugdirektor für den Wiedereintritt, Steve Stitch, hat grünes Licht für das Bremsmanöver gegeben.
10:55 Uhr MESZ: Das Missionsleitzentrum hat die ATLANTIS angewisen, die Lage für die Bremszündung einzusteuern, d.h. auf dem Kopf mit dem Heck in Flugrichtung.
11:10 Uhr MESZ: Pilot Chris Ferguson hat eine der drei Hilfskraftanlagen in Betrieb gesetzt, um Hydraulikkraft für die Triebwerkssteuerung zur Verfügung zu haben.
11:14 Uhr MESZ: Zündung! Die OMS-Triebwerke sind in Betrieb und verzögern den Orbiter für den Wiedereintritt. ATLANTIS befindet sich zur Zeit über dem Indischen Ozean westlich von Sumatra.
11:17 Uhr MESZ: Nach 2 Minuten und 43 Sekunden haben die OMS-Triebwerke ihren Betrieb wieder eingestellt. Das Missionsleitzentrum hat bestätigt, daß das Bremsmanöver perfekt verlaufen ist und keine Korrektur erforderlich ist. ATLANTIS ist auf dem Weg nach Hause.
11:21 Uhr MESZ: Noch 60 Minuten bis zur Landung. Der Orbiter dreht jetzt in die Lage für den Wiederintritt. Pilot Ferguson läßt überschüssigen Treibstoff aus dem Manövriertriebwerkssystem ab. Die Steuertriebwerke werden nicht mehr benötigt.
11:35 Uhr MESZ: Der Konvoi aus Service-Fahrzeugen steht an der Landebahn in Bereitschaft. Heute früh war der Belag bereits nach Gegenständen abgesucht worden, die beim Aufsetzen für die Raumfähre gefährlich werden könnten. ATLANTIS ist jetzt für den Wiedereintritt ausgerichtet. In dieser Lage, leicht angestellt mit dem Bauch voran, sind die schwarzen Hitzeschutzkacheln auf der Unterseite und die aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) bestehenden Flügelvorderkanten und die Nasenkappe in der Lage, die Reibungshitze vom Innern des Orbiters abzuhalten.
11:50 Uhr MESZ: Die Raumfähre hat die obersten Schichten der Atmosphäre erreicht. Sie beginnt nun die Reibungshitze zu spüren, die sich an ihrer Außenseite aufbaut. Dieser Bereich wird als "Eintrittsschnittstelle" bezeichnet.
11:55 Uhr MESZ: Rund 80 km Höhe. ATLANTIS bewegt sich auf den Äquator zu. Der Orbiter hat mit dem ersten einer Reihe von Rollmanövern begonnen, mit dem vorwiegend Geschwindigkeit abgebaut werden soll.
12:00 Uhr MESZ: ATLANTIS bewegt sich auf die Küste von Guatemala zu. ISS-Flugingenieur Jeff Williams berichtete, er könne den Feuerschweif, den die ATLANTIS hinter sich herzieht deutlich aus dem Fenster heraus sehen. Noch rund 70 km Höhe.
12:05 Uhr MESZ: ATLANTIS hat fast die Küste erreicht. Sie wird Guatemala überqueren und dann über die Halbinsel von Yucatan hinweg in den Golf von Mexiko vorstoßen.
12:10 Uhr MESZ: Die Raumfähre bewegt sich jetzt über dem Golf von Mexiko auf die Küste von Florida zu. Die Höhe beträgt nur noch etwa 50 km. Die Landung soll in 11 Minuten erfolgen. Die Kommunikation mit der Besatzung wurde wieder hergestellt.
12:12 Uhr MESZ: Der Orbiter erhält Navigationsdaten vom KSC. Er hat die Küste von Florida in der Nähe von Naples erreicht.
12:15 Uhr MESZ: ATLANTIS fliegt in gut 20 km Höhe mit Mach 2 über Zentralflorida. Landung nur noch 6 Minuten entfernt.
12:18 Uhr MESZ: Der Endanflug hat begonnen. Infrarotkameras haben den Raumgleiter eingefangen. Kommandant Brent Jett sitzt an der Steuerung und lenkt das Shuttle auf die Landebahn.
ATLANTIS landet
Oben: ATLANTIS schwebt auf die Landebahn 33 des Kennedy Raumfahrtzentrums ein. Dies war die 15. Nachtlandung in Florida und die 21. insgesamt. (Photo: NASA TV)
12:21 Uhr MESZ: LANDUNG! ATLANTIS hat auf der Landebahn 33 des KSC aufgesetzt. Der Bremsschirm ist draußen und bremst den Orbiter ab.
Die offiziellen Landezeiten:
Aufsetzen des Hauptfahrwerks: 12:21:30 Uhr MESZ
Aufsetzen des Bugfahrwerks:    12:21:36 Uhr MESZ
Stillstand der Räder:                 12:22:16 Uhr MESZ

12:22 Uhr MESZ: ATLANTIS ist zum Stillstand gekommen und erwartet die Ankunft der Service-Fahrzeuge.
12:30 Uhr MESZ: Die Sicherheitsprozeduren sind angelaufen. Ein "Schnüffelkommando" sucht die Außenseite des Hecks nach giftigen Gasen ab, die möglicherweise austreten. Die Außentankverbindungsklappen wurden geöffnet. Die Sprengvorrichtungen für die Seitenluke, den Bremsschirm und das Fahrwerk wurden gesichert. Die Besatzung geht die Checkliste für die Sicherung und Abschaltung der Orbitersystem durch.
12:37 Uhr MESZ: Die Besatzung hat die Erlaubnis bekommen, die Fluganzüge abzulegen.
12:40 Uhr MESZ: Die Hilfskraftanlagen (APUs), die die ATLANTIS während des Wiedereintritts und dem Landeanflug mit der Hydraulikkraft zur Bewegung der aerodynamischen Steuerflächen versorgt haben, wurden abgeschaltet. Zuvor wurden die Düsen der Haupttriebwerke in eine Position gedreht, in der Regen aus den Düsen ablaufen kann. Die Morgendämmerung hat begonnen.
12:45 Uhr MESZ: Die Lüftungsklappen wurden geöffnet und die Bordcomputer werden heruntergefahren.
12:48 Uhr MESZ: Das Fahrzeug mit dem Ausstiegsraum wird an den Orbiter herangefahren. Nachdem die Zugansluke geöffnet wurde, wird zunächst ein Flugarzt an Bord gehen und die Besatzungsmitglieder einer ersten Untersuchung unterziehen. Dann werden die Astronauten in das Fahrzeug herüberwechseln, dort eingehender untersucht und sich dann auf den endgültigen Ausstieg vorbereiten.
Die Besatzung nach der Landung
Oben: Nach dem Ausstieg posiert die Besatzung vor dem Raumfahrzeug, das die letzten 12 Tage ihr Heim gewesen war. Von links: Dan Burbank, Heidemarie Stefanyshyn-Piper, Steve MacLean, Chris Ferguson, Brent Jett und Joe Tanner. (Photo: NASA/JSC)
13:00 Uhr MESZ: Das Zugansschott wurde um 12:52 Uhr geöffnet und die Besatzung geht jetzt in den mobilen Ausstiegsraum hinüber.
13:25 Uhr MESZ: Das interne Kühlungssystem des Orbiters wurde abgeschaltet. Kühlung der Systeme erfolgt jetzt von außen. Dafür wurden entsprechende Geräte der Service-Fahrzeuge an die dafür vorgesehenen Anschlüße angekoppelt.
13:45 Uhr MESZ: Die Service-Mannschaften sind weiterhin damit beschäftigt, den Orbiter zu sichern und für den Abtransport vorzubereiten.
14:00 Uhr MESZ: Die Astronauten haben das Transportfahrzeug verlassen. Sie wurden von NASA-Administrator Mike Griffin willkommen geheißen. Danach haben sich alle auf den traditionellen Rundgang um den Orbiter begeben.
14:18 Uhr MESZ: Nach dem Rundgang haben die Astronauten den Astrovan bestiegen, der sie zu den Mannschaftsquartieren bringt, wo sie mit ihren Familien ein Wiedersehen feiern. Sie werden die Nacht in Florida verbringen, bevor sie morgen nach Houston zurückfliegen. Dort ist für für morgen Abend 18 Uhr MESZ eine öffentliche Wilkommenszeremonie in Hangar 990 auf dem Stützpunkt Ellington Field geplant.
17:40 Uhr MESZ: ATLANTIS ist auf dem Weg zum Orbiterabfertigungswerk.Dort wird der Orbiter für die nächste Mission, STS-117 vorbereitet, deren Start zunächst auf 22. Februar 2007 angesetzt wurde.

Dies war nach 11 Tagen 19 Stunden und sechs Minuten der Abschluß der 116. Space Shuttle Mission und der 27. für die Raumfähre ATLANTIS. Heute war die 63. Landung am Kennedy Raumfahrtzentrum, die 21. Nachtlandung insgesamt und die 15. in Florida.

20. September 2006, Mittwoch, 12. Missionstag
Die Besatzung der Raumfähre ATLANTIS begann am frühen Morgen eine weitere Inspektion des Hitzeschildes, nachdem die Missionsleitung entschieden hatte, daß das Raumfahrzeug einen weiteren Tag im All verbleiben sollte. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem Kameras am Dienstag Morgen ein Bruchstück in der Nähe des Shuttles entdeckt hatten.
Die Untersuchung soll sicherstellen, daß ATLANTIS bereit für den Wiedereintritt und für die Landung am Kennedy Raumfahrtzentrum ist. Das Wetter für eine Landung am Mittwoch sah auch nicht sehr günstig aus.
Die Besatzung wachte um 3:45 Uhr MESZ zu den Klängen von "Beautiful Day" von U2 auf, das für Heidemarie-Stefanyshyn-Piper gespielt wurde. Nach der üblichen Zeit für persönliche Dinge begannen sie gegen 6:30 Uhr mit der Untersuchung. Pilot Chris Ferguson und die Missionsspezialisten Dan Burbank und Steve MacLean setzten den Robotarm und den Sensorausleger (OBSS) ein um einen vollen Überblick über das Hitzeschutzsystem der ATLANTIS zu gewinnen.
Nachdem Spezialisten auf der Erde das so gewonnene Bildmaterial durchgesehen und analysiert hatten, wurde die ATLANTIS für die Landung freigegeben. Es wurden keine Beschädigungen an entscheidenden Stellen des Orbiters entdeckt. Nur eine kleine Folie, die bei einer früheren Inspektion auf der Unterseite des Orbiters zwischen zwei Kacheln hängend entdeckt worden war, ist nun verschwunden. Sie scheint sich bei den Tests von Antrieb und Steuerung losgerappelt zu haben. Es ist allerdings nicht klar ob dies eines der Teilchen war, die auf den Videoaufnahmen von der ATLANTIS gesichtet wurden.
Die nächstmögliche Landegelegenheit der ATLANTIS ist morgen, Donnerstag um 12:22 Uhr MESZ, wobei die Bremszündung gut eine Stunde früher um 11:14 Uhr erfolgen muß. Die Ladebucht wird um 8:44 Uhr geschlossen. Die Wettervorhersage sieht gutes Wetter für morgen im Bereich der Shuttle-Landeeinrichtung in Florida mit nur wenigen Wolken und leichten Winden.
ATLANTIS hat genügend Vorräte, um bis Samstag im All zu bleiben.

Am Morgen ist die Expedition 14 Besatzung aus Kommandant Michael Lopez-Alegria und Flugingenieur Michail Tjurin zusammen mit der Raumflugteilnehmerin Anouscheh Ansari an der Internationalen Raumstation angekommen. Ihre Sojus TMA-9 legte um 7:21 Uhr MESZ am hinteren Andockport des SWESDA-Moduls an. Die Schotts zwischen den Raumfahrzeugen wurden um 10:33 Uhr geöffnet und die Neuankömmlinge herzlich begrüßt.

19. September 2006, Dienstag, 11. Missionstag
Freizeit auf der ISS
Oben: Diese Aufnahme von einem unidentifiziertem Teil, das in der Nähe der Raumfähre trieb, wurde von Astronaut Dan Burbank angefertigt. Insgesamt wurden vier Objekte gesichtet, deren Ursprung nicht ermittelt werden konnte. (Photo: NASA/JSC)
Eine Weltraumkonferenz verband heute morgen drei Raumfahrzeuge miteinander. Die drei Raumfahrer an Bord der Sojus TMA-9 sprachen mit den sechs Astronauten der ATLANTIS und den drei Mann der Expedition 13 an Bord der Internationalen Raumstation.
Die Verbindung wurde durch das Missionsleitzentrum in Houston zustande gebracht. Die 12 Leute auf den drei Raumfahrzeugen begannen ihren Chat gegen 9 Uhr.
"Es ist ein bißchen voll hier am Himmel heute", meinte Jeff Williams von der Station aus. "Wir freuen uns darauf euch hier an Bord bei uns zu haben, Leute", sagte er der Sojus-Besatzung. "Wir sehen uns irgendwann demnächst auf der Erde", meinte ATLANTIS-Kommandant Brent Jett zur Expedition 13.
Die Expedition 13 Besatzung, Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Jeff Williams und Thomas Reiter, erwarten die Ankunft der Expedition 14 Besatzung, Kommandant Michael Lopez-Alegria und Flugingenieur Michail Tjurin. Mit ihnen kommt die Raumflugteilnehmerin Anouscheh Ansari. Sie sollen am Mittwoch um 7:24 Uhr MESZ an der Station anlegen.
Der unbemannte Transporter PROGRESS-58 war heute Nacht um 2:30 von der Station abgekoppelt worden. Er trat in die Erdatmosphäre ein und verglühte
gegen 6 Uhr über dem pazifischen Ozean.
Die Besatzung der ATLANTIS wurde um 4:15 Uhr mit dem Lied "Ne partez pas sans moi" für Steve MacLean, gesungen von seiner kanadischen Landsfrau Celine Dion. Die Besatzung überprüfte die aerodynamischen Steuerflächen und die Triebwerke des Lageregelungssystems der ATLANTIS und fuhren mit dem Verstauen der Ausrüstung und anderen Vorbereitungen für die Landung fort.
Schließen der Schleuse
Oben: Auf diesem Bild ist das erste geheimnisvolle Objekt, das kurz nach dem Steuertriebwerkstest entdeckt wurde, schwach zu erkennen. (Photo: NASA TV)
Um 16:45 Uhr MESZ informierte sie das Missionsleitzentrum in Houston, daß die für Mittwoch geplante Landung wegen einer ungünstigen Wettervorhersage und wegen einer möglichen zusätzlichen Inspektion der Raumfähre verschoben werden mußte.
Ein Objekt war von den Flugleittechnikern auf einem Videomonitor in der Nähe des Orbiters entdeckt worden. Es wurde kurz nach dem Standardtest des Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystems (RCS) und der Hydrauliksysteme gegen 8:45 Uhr heute morgen gesichtet worden. Die Techniker fahren mit der Analyse der Situation fort und haben die Sorge, daß das Teil sich irgendwo von der ATLANTIS abgelöst haben könnte.
Die Programmleiter haben heute abend auf einer Besprechung beschlossen, daß die Besatzung eine weitere Inspektion des raumfahrzeugs durchführen soll. Diese Inspektion soll sicherstellen, daß die ATLANTIS sicher für den Wiedereintritt ist. Die Raumfähre hat Ausrüstung an Bord, mit der der Hitzeschild und andere Bereiche genauestens untersucht werden können.
Die frühestmögliche Landegelegenheit am KSC in Florida ist jetzt am Donnerstag um 12:21 Uhr MESZ.
Die Wettervorhersage für das Kennedy Raumfahrtzentrum sieht besseres Wetter am Donnerstag. Die Meteorologen werden die Situation weiter aufmerksam beobachten. Die Wettervorhersage hatte zur Landezeit Mittwoch unakzeptable Gewitter und starke Winde an der Landeeinrichtung gesehen.
Bevor die Raumfahrer der ATLANTIS um 19:45 Uhr zu Bett gingen, positionierten sie den Robotarm oberhalb der Ladebucht und das Missionsleitzentrum setzte die Kameras ein, um die Oberseite des Orbiters zu inspizieren. Die Kameras am Robotarm werden morgen von der Besatzung benutzt, um Bereiche auf der Unterseite der Raumfähre zu untersuchen.

18. September 2006, Montag, 10. Missionstag
Schließen der Schleuse
Oben: Ein Blick auf Hurrikan Gordon, der auf Europa zusteuert (Photo: NASA/JSC)
Rund 80 km hinter der Raumstation wurde die Besatzung der ATLANTIS um 5:15 Uhr MESZ  mit dem Lied "Rocky Mountain High" geweckt, das für Tanner gespielt wurde.
Der heutige Tag sah eine weitere Inspektion des Hitzeschildes der ATLANTIS. Dabei soll sichergestellt werden, daß während des Aufenthaltes auf der Station keine Mikrometeoriten oder Weltraummüll den Orbiter getroffen und beschädigt haben. Ferguson, Burbank und MacLean setzten den Robotarm des Orbiters zusammen mit dem Sensorausleger ein, um einen letzten Blick auf die Flügelvorderkanten und die Nasenkappe der Raumfähre zu werfen. Abgesehen von ein paar kleineren Aufgaben war dies ein leichter Arbeitstag. Die Besatzung begann ihre Schlafperiode um 20:15 Uhr MESZ und soll morgen um 4:15 Uhr zu ihrem letzten vollen Tag im All geweckt werden. ATLANTIS soll am Mittwoch zum Kennedy Raumfahrtzentrum zurückkehren.


17. September 2006, Sonntag, 9. Missionstag
Schließen der Schleuse
Oben: Dieser Blick auf die Internationale Raumststion wurde kurz nach dem Ablegen der Raumfähre gewonnen. Gut zu erkennen sind auf der linken Seite die neuen Solarzellenflügel, die von der ATLANTIS-Besatzung an der ISS angebaut wurden. (Photo: NASA/JSC)
Heute war der Tag des Abschieds.
Die Besatzung wurde um 6:15 Uhr MESZ mit dem Lied "Danger Zone" von Kenny Loggins (aus dem Film "Top Gun") geweckt, das für Pilot Chris Ferguson gespielt wurde. In seiner Antwort dankte Ferguson dem führenden Flugleitechniker für Führung, Navigation und Steuerung Charles Altford, der nach 40 Jahren im Dienst der NASA in den Ruhestand tritt. Der Pilot dankte außerdem all denen im Missionsleitzentrum, die geholfen hatten, diese Mission möglich zu machen.
Dies war Fergusons Tag. Als die ATLANTIS von der Station ablegte und eine Eineinviertelumkreisung der Raumstation durchführte, bevor sie den Bereich der ISS endgültig verließ, saß er am Steuer.
Gegen 12:10 Uhr verabschiedeten sich die Besatzungen herzlich voneinander und um 12:17 Uhr verkündete Jeff Williams, bevor er die Schiffsglocke der ISS zweimal anschlug: "Houston, die Besatzung der ATLANTIS geht von Bord!"
Danach wurden die Schotts zwischen den Raumfahrzeugen wieder eingesetzt; um 12:27 Uhr war der Verbindungstunnel geschlossen und der Dichtigkeitstest begann. Um 12:33 Uhr wurde die Lageregelung
abgeschaltet und der Komplex aus Shuttle und Raumstation ging in freie Drift über. Dies ist notwendig, damit beim Ablegen das Lageregelungssystem des Orbiters nicht die Relativbewegungen und Kräfte zu kompensieren versucht.
ATLANTIS und ISS vor der Sonne
Oben: Diese phantastische Aufnahme konnte am 17. September kurz nach dem Ablegen der Raumfähre von Thierry Legault angefertigt werden, als beide Raumfahrzeuge vor der Sonnenscheibe vorbeizogen. (Photo: ESA/Thierry Legault)
Mit dem Lösen der Halteklammern um 14:49:57 Uhr MESZ drückten die Federn des Andockmechanismus ATLANTIS und die Station sanft voneinander fort. In einigen Metern Entfernung schaltete Pilot Ferguson das Lageregelungssystem der Raumfähre wieder ein und betätigte die Steuerdüsen um die Relativgeschwindigkeit zu erhöhen, mit der die beiden Raumfahrzeuge voneinandereinander wegdrifteten. An Bord der ISS hatte man zuvor die Solarzellenflächen auf Kantenstellung zum Orbiter gebracht, damit ihre Oberflächen nicht von den Abgasen der Steuerdüsen verunreinigt werden.
In 120 Metern Entfernung begann Ferguson um 15:11 Uhr mit dem Rundflug um die Raumstation. Ein solcher Rundflug war zuletzt vor vier Jahren, bei der Mission STS-113, durchgeführt worden und hat den Sinn, die Raumstation aus allen Richtung in der neuen Konstellation dokumentieren zu können.
Gegen 16 Uhr befand sich das Shuttle wieder vor der Station und führte das erste von zwei Bahnänderungsmanövern durch, die es aus der Nähe der ISS bringen sollten. Wenige Minuten später, wieder über der Station, folgte das zweite.
Die ATLANTIS begann nun sich schnell von der ISS zu entfernen. Für den Rest des Fluges ist eine weitere Inspektion des Hitzeschildes geplant; für den Fall, daß dabei noch Beschädigungen durch Mikrometeoriten entdeckt werden, wird sich der Orbiter nicht weiter als 110 km von der Station entfernen, um gegebenfalls zurückkehren und den sicheren Hafen aufsuchen zu können.
Die Besatzung ging um 21:15 Uhr MESZ zu Bett und wird morgen um 5:15 Uhr MESZ wieder geweckt.

Am Boden laufen indes die Vorbereitungen für den Start der nächsten Bewohner der Raumstation. Die Expedition 14 Besatzung aus Kommandant Michael Lopez-Alegria und Flugingenieur Michail Tjurin, wird zusammen mit der Weltraumtouristin Anouscheh Ansari mit der Sojus TMA-9 am Montag Morgen um 6:09 Uhr MESZ vom Kosmodrom
Baikonur in Kasachstan starten. Sie sollen zwei Tage später am orbitalen Außenposten anlegen.

16. September 2006, Samstag, 8. Missionstag
Freizeit auf der ISS
Oben: Die Astronauten genießen einen Tag leichter Tätigkeiten an Bord der ISS. Hier sind Pawel Winogradow, Jeff Williams, Thomas Reiter, Joe Tanner (oben schwebend), Chris Ferguson und Heidemarie Stefanyshyn-Piper zu sehen, die ein paar lockere Momente im Knotenmodul UNITY verbringen. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzung der ATLANTIS hat heute ein wenig wohlverdiente Zeit zum Entspannen genossen. Nach der erfolgreichen Hinzufügung neuer Komponenten zur Internationalen Raumstation, fünf Tagen gemeinsamer Aktivitäten mit der Stationsbesatzung und drei erfolgreichen Außeneinsätzen hatten sie heute morgen einige Stunden Freizeit.
Die Besatzung konnte heute länger schlafen und wurde erst um 7:15 Uhr MESZ mit dem Lied "Twelve Volt Man" von Jimmy Buffett geweckt, das für Dan Burbank gespielt wurde.
Am Morgen hielt sie zusammen mit den Kollegen der Expedition 13 Besatzung, Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Jeff Williams und Thomas Reiter, eine gemeinsame Pressekonferenz ab. Später wurden sie auch von CBS News, NBC News und ABC News interviewt. Am Nachmittag schlossen sie den Transfer von Versorgungsgütern und Ausrüstung zur Station ab, darunter rund 50 kg an Sauerstoff und entfernten die wiederaufladbare Batterieanlage für Außeneinsätze (REBA).




15. September 2006, Freitag, 7. Missionstag
Schließen der Schleuse
Oben: Kommandant Brent jett und ISS-Flugingenieur Thomas Reiter schließen hinter Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner das Schott zur Schleusenkammer im QUEST-Modul. (Photo: NASA/JSC)
Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des dritten und letzten Außeneinsatz des Mission von Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner.
An diesem vierten Tag gemeinsamer Aktivitäten zwischen den Besatzungsmitgliedern der beiden Raumfahrzeuge wurden die Astronauten der ATLANTIS um 6:15 Uhr MESZ mit dem Lied "Hotel California" von den Eagles geweckt. Das Lied wurde für Tanner gespielt.
Auch in dieser Nacht kampierten Tanner und Piper im Schleusenmodul QUEST bei geringerem Luftdruck um das Voratmungsprozedere am Morgen zu verkürzen. Während sie sich dort auf den Außeneinsatz vorbereiteten, fiel ein Stromfernregler (RPC), eine Art Stromkreisunterbrecher, aus und ließ die Absaugpumpe der Schleuse ohne Strom stehen. Während Flugleittechniker und Ingenieure die Ursache für den Ausfall zu ermitteln suchten, wechselten Tanner und Piper in das benachbarte UNITY-Modul, wobei sie die Atemmasken aufbehielten, durch die sie als Teil der Voratmungsprozedur reinen Sauerstoff atmeten.
Der Ausfall des Stromreglers wurde wohl durch eine Spannungsspitze in der Absaugpumpe ausgelöst. Nach der Überprüfung der Daten, um sicherzustellen, daß das System keinen Kurzschluß hat, wurde der Regler zurückgesetzt und die Pumpe wieder in Betrieb genommen.
Aufgrund des Problems begann der heutige Außeneinsatz etwas später, um 12 Uhr MESZ.
Ihre erste Aufgabe führte sie zum P6 Tragwerksegment, das oben auf dem Knotenmodul UNITY sitzt. Tanner brachte ein paar Schraubsicherungen an der P6 Beta-Kardanvorrichtung an, mitb der die Neigung der Solarzellenflügel eingestellt werden kann. Er wandte auch eine neue Technik an, um eine Gelenksperre einzufahren, die sich bei der Mission STS-97 nicht bewegen ließ.
Tragwerk
Oben: Heidemarie Stefanyshyn-Piper arbeitet am Radiator des P4 Tragwerksegments. (Photo: NASA/JSC)
In der Zwischenzeit holte Piper die Werkstoffproben des ISS-Experiments 5 (MISSE-5) ein. Dieses Werkstoffexperiment testet die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf mögliche neue Werkstoffe für den Raumfahrzeugbau.
Sie bewegte sich dann zum neuen P4-Modul und löste die Haltesicherungen des wärmeabstrahlenden Radiators, der später ausgefahren werden sollte. Nachdem Tanner die Arbeiten am P6 abgeschlossen hatte, half er Piper bei der Vorbereitung des Radiators. Danach setzten beide noch Fußhalteplattformen um, die bei der nächsten Mission STS-116 im Dezember benötigt werden.
Als nächstes ersetzten sie die Stützvorrichtung für die S-Band-Antenne am Steuerbord-Tragwerkmodul S1 und brachten eine Abdeckung über der alte Stütze an, die sie am Z1-Modul deponierten und die bei einer späteren Mission zur Erde zurückgebracht werden soll.
Während sie mit den Arbeiten an der Antenne beschäftigt waren, gaben die Flugleittechniker gegen 15 Uhr MESZ das Kommando an die Radiatorsteuerung, das Entfalten zu beginnen. Um 13:11 Uhr war der Radiator vollständig augefahren.
Nach dem Austausch der Stützvorrichtung brachte Tanner an der Ku-Band-Antenne eine Wärmeschutzabdeckung an, während Stefanyshyn-Piper den S-Band-Transponder am S1-Tragwerk durch einen moderneren ersetzte.
Tanner testete dann eine Infrarotkamera, indem er Aufnahmen von den aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) bestehenden Flügelvorderkanten der ATLANTIS anfertigte.
Da die Raumfahrer in ihrem Arbeitsplan für diesen Außeneinsatz zurückhingen wurde eine weitere Extraaufgabe, die Installation einer externen Instrumentensystemantenne, gestrichen.
Mit beendigung ihrer letzten Tätigkeiten begaben sich Piper und Tanner wieder in die Luftschleuse und beendeten den Außeneinsatz offiziell nach 6 Stunden 42 Minuten um 18:42 Uhr MESZ. Die Gesamtzeit der Außeneinsätze dieser Mission akkumulierte damit zu 20 Stunden und 19 Minuten.
Später am Tag wurde der mobile Transporter, die bewegliche Basisstation des CANADARM2 auf das neuangebaute P3-Segment bewegt, um diese Arbeitsposition auszutesten. Von dieser Stelle wird bei der nächsten Mission der Robotarm operieren, um das P5-Modul und später auch das P6-Modul anzubringen.

14. September 2006, Donnerstag, 6. Missionstag
Solarzellenflügel
Oben: Das Ausfahren der Solarzellenflächen funktionierte fast problemlos. Hier sieht man das Endergebnis. Die Besatzung hat dabei von den Erfahrungen mit dem P6 Modul profitiert, daß vor sechs Jahren bei der Mission STS-97 angebaut wurde. Bereits damals waren Brent Jett und Joe Tanner dabei. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzungsmitglieder wurden heute morgen um 6:15 Uhr MESZ mit dem Lied "Wipe Out" von Surfaris geweckt. Das Lied wurde für Pilot Chris Ferguson gespielt.
Die Internationale Raumstation entfaltete heute einen zweiten Satz von Flügeln, riesigen Solarzellenflächen, die die an Bord erzeugte Stromleistung nahezu verdoppeln wird.
Die Ingenieure waren in der Nacht in der Lage, das Problem mit der
Antriebskupplung DLA-2 zu lösen. Der Fehler lag in der Steuersoftware, die die Kommandos zum Einfahren nicht korrekt umgesetzt hatte. Die Ingenieure entwickelten eine Umgehung des Problems und die Überprüfung des SARJ wurde daraufhin wieder aufgenommen und am Morgen abgeschlossen. Die Flugleittechniker begannen danach mit den Vorbereitungen für das Ausfahren der 72 Meter langen Solarzellenflügel, die mit dem P3/P4-Tragwerksegment heraufgebracht wurden.
Um 14:44 Uhr MESZ waren beide Flügel des Tragwerksegments vollständig ausgefahren.
Der von den Flächen erzeugte Strom wird nicht vor der nächsten Shuttle-Mission im Dezember verwendet. Während dieser Mission, STS-116, werden die Astronauten den Komplex neu verdrahten und das Kühlsystem in Betrieb setzen. Die Solarzellenflächen produzieren zur Zeit nur Strom für ihr eigenes System, darunter Batterien und Elektronik.
Die Solarzellenflächen, die an der Backbordseite der Station angebracht sind, haben eine Spannweite von 72 Metern. Sie können bis zu 66 Kilowatt an Leistung produzieren.
Die Flugleittechniker gaben um 11 Uhr die Kommandos für das entfalten der Flächen. Ursprünglich sollten sie bereits Donnerstag früh ausgefahren werden, aber ein Softwarefehler während der Überprüfung des Solar-Alpha-Drehgelenks (SARJ), das die Flügel dreht, verzögerte das Ausfahren.
Einer nach dem anderen wurden die Flügel zunächst nur zur Hälfte ausgefahren, bevor sie vollständig entfaltet wurden. Während des Entfaltens bemerkten die Astronauten der ATLANTIS, daß ein paar Flächensegmente aneinander haften blieben. Das Phänomen, das als "Haftreibung" bekannt ist, trat auch beim Ausfahren der ersten Solarzellenflügel während der Mission STS-97 im Dezember 2000 auf.
Die Besatzung bewegte auch den Robotarm CANADARM2 vom mobilen Basisystem zum Labormodul DESTINY in einem raupenartigen Vorgang.
Morgen werden Joe Tanner und Heidemarie Stefanyshyn-Piper den dritten und letzten Außeneinsatz der Mission absolvieren. Dabei werden sie Startsicherungen am Kühlradiator des neuen Tragwerksegments entfernen. Der Radiator wird später entfaltet. Sie werden auch eine externe kabellose TV-Übertragungsantenne anbringen, um die TV-Übertragung von den Helmkameras der Raumanzüge zu verbessern. Es wird erwartet, daß Tanner und Piper auch noch Zeit haben werden, ein Werkstoffexperiment von der Außenhülle des Schleusenmoduls QUEST abzubauen, um es zur Erde zurückzubringen.

13. September 2006, Mittwoch, 5. Missionstag
Außenarbeiten 3
Oben: Wo sind die Astronauten? Auf dieser Panoramaaufnahme sind Dan Burbank und Steve MacLean nur schwer zu finden. Gut zu sehen ist dafür der eine Flügel des Solarmoduls, dessen Folienbehälter ausgeklappt sind. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzungen der ATLANTIS und der Expedition 13 hatten einen arbeitsreichen gemeinsamen Tag im All, als sie heute die neueste Erweiterung der Internationalen Raumstation, die sie am Dienstag angebaut hatten, zum Leben erweckten.
Während des zweiten Außeneinsatzes der STS-115-Mission kümmerten sich die Missionsspezialisten Daniel Burbank und Steve MacLean um die letzten Schritte zur Inbetriebnahme des Solar-Alpha-Drehgelenks (SARJ). Das SARJ ist ein Drehgelenk von der Größe eines Automobils, daß es den Solarzellenflächen ermöglicht, der Sonne nachgeführt zu werden, so daß sie immer senkrecht zum einfallenden Sonnenlicht stehen. Burbank und Maclean lösten Sperren, die das Gelenk während des Starts an Bord der ATLANTIS gesichert hatten. Während ihrer Arbeit hatten sie mit mehreren kleineren Problemen zu kämpfen, darunter eine nicht funktionierende Helmkamera, eine kaputte Inbusnuß, eine widerspenstige Halteschraube und eine Schraube, die sich (wie schon gestern) von dem Mechanismus löste, der sie festhalten sollte und im All verschwand. Die widerspenstige Schraube erforderte die Kraft beider Raumfahrer um sie schließlich zu lösen.
Burbank und MacLean verbrachten sieben Stunden und elf Minuten außerhalb der Station. Sie begannen ihren Außeneinsatz um 11:05 Uhr MESZ und beendeten ihn um 18:16 Uhr. Zusätzlich zu der Arbeit am SARJ, führten sie noch eine Reihe von Extraarbeiten, ursprünglich für nachfolgende Außeneinsätze geplant, aus.
Außenarbeiten 4
Oben: Hier sind Dan Burbank (links mit der roten Strich-Punkt-Markierung) und Steve MacLean (rechts mit der gestrichelten roten Markierung) besser bei ihrer Arbeit am P3/P4-Segment zu erkennen. MacLean trägt auch zwei Ausrüstungstaschen. (Photo: NASA/JSC)
Sobald der Außeneinsatz abgeschlossen war, begann die Missionsleitzentrale mit der geplanten vierstündigen Inbetriebnahme und Überprüfung des SARJ. Die Überprüfung soll sicherstellen, daß sowohl das primäre, als auch alle Ersatzsysteme des Mechanismus korrekt funktionieren. Bereits recht früh während des Prüfverfahrens, gegen 19:45 Uhr MESZ, fuhren sie die erste der beiden Antriebseinrastkupplungen, DLA-1, ein und rotierten das große Gelenk um 180°.
Später sollte dann die zweite Antriebskupplung DLA-2 eingefahren und das Gelenk erneut um 360° gedreht werden. Als die Techniker das DLA-2 anwiesen, einzufahren, erhielten sie keine Rückmeldung über ein erfolgtes Einrasten. Die Techniker sandten Anweisungen für eine Prozedur, die entwickelt worden war, für den Fall, daß die Antriebskupplung nicht richtig einrastet, bekamen aber dennoch nicht die Rückmeldung über ein korrektes Einkuppeln.
Die Ingenieure untersuchten daraufhin das Problem und verschoben dafür vorübergehend das Ausfahren der neuen Solarzellenflächen aufgrund der noch ausstehenden Arbeiten zur Überprüfung des SARJ. Der Zeitplan sieht genügend Zeit für die Fortsetzung der Problembehandlung während der Nachtstunden vor, so daß das Ausfahren der Solarzellenflächen immer noch am Donnerstag erfolgen kann.

12. September 2006, Dienstag, 4. Missionstag
Außenarbeiten
Oben: Joe Tanner (links) und Heidemarie Stefanyshyn-Piper  (rechts) bereiten das neue Tragerkssegment für die Inbetriebnahme vor (Photo: NASA/JSC)
ATLANTIS' Astronauten wurden heute früh um 6:15 Uhr mit "My Friendly Epistle", einem ukrainischem Lied von Tara Tschewtschenko, geweckt. Es war für Heidemarie Stefanyshyn-Piper, die heute um kurz nach 11 Uhr ihren ersten Außeneinsatz zusammen mit ihrem Kollegen Joe Tanner absolviert. Beide haben die Nacht bei vermindertem Luftdruck in der US-Luftschleuse QUEST verbracht. Dies hatte den Zweck, möglichst viel Stickstoff aus ihren Körpern zu befördern und so die eigentliche Vorbereitung auf den Außeneinsatz, bei dem sie in ihren Raumanzügen reinen Sauerstoff bei etwa 300mbar atmen, zu verkürzen.
Gegen 8 Uhr begannen der kanadische Astronaut Steve MacLean und Expedition 13 Flugingenieur Jeff Williams das neue Tragwerksegment mit dem Robotarm der Station an die richtige Position am Ende des P1-Segmentes zu bewegen. Gegen 9:30 Uhr MESZ lagen die Segmente aneinander und die motorbetrieben Haltebolzen begannen eine feste Verbindung zwischen den beiden Modulen herzustellen. Um 10:35 Uhr waren drei der vier Bolzen eingefahren worden, genug damit der Robotarm seinen Griff vom Segment lösen konnte. Damit war die Masse der Station offiziell von 196 auf 212 Tonnen angewachsen.
Mit erfolgtem Anflanschen des Tragwerksegmentes wurde grünes Licht für den Beginn des ersten Außeneinsatzes der Mission, durchgeführt von Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner, gegeben. Sie verließen die Station durch die Luftschleuse QUEST um 11:17 Uhr MESZ. Sie bewegten sich zügig zu ihrer Arbeitsstelle und begannen effektiv ihre Aufgaben zu erfüllen, wobei so manche komplizierter Arbeitsschritt bei ihnen kinderleicht auszusehen schien, und schon bald waren sie ihrem Arbeitsplan deutlich voraus. bereits nach dreieinhalb Stunden begannen sie mit der ersten Extraarbeit, die eigentlich für den morgigen Außeneinsatz von MacLean und Burbank vorgesehen waren.
Außenarbeiten 2
Oben: Piper arbeitet hier am Photovoltaikmodul, deren Solarfolienbehälter noch nicht auseinandergeklappt sind (oben im Bild links vom runden Mastbehälter). Sie entfernte unter anderem Befestigungsklammern und Sicherungsbolzen, die das Modul für den Start in der Transportkonfiguration gehalten haben. (Photo: NASA/JSC)
Tanner und Piper verbanden Stromkabel am neuen Tragwerksegment, lösten Sperriegel, die die beweglichen Teile am Solarzellenfolienbehälter, an den Solarzellenflügeln und am Beta-Kardangelenk beim Start gesichert hatten und entfernten zwei Stromkreisunterbrecher, eine Vorbereitung für die nächste Mission, STS-116. Sie richteten auch das Solar-Alpha-Drehgelenk her, mit dem das Photovoltaikmodul der Sonne nachgeführt werden kann. Dazu gehörte unter anderem, eine Reihe von Schutzabdeckungen zu entfernen. Als Tanner die Abdeckung Nr. 21 entfernte, lösten sich eine Schraube und eine Unterlegscheibe und trieben in's All ab. Bei der Pressekonferenz nach dem Außeneinsatz bestätigten ISS-Flugdirektor John McCullough und der Direktor für Außeneinsätze John Haensly, daß die Teile nicht in die Struktur getrieben seien. Man werde morgen mehr Vorsicht walten lassen.
Um 17:44 Uhr MESZ waren beide wieder in der Luftschleuse und begannen den Druck auszugleichen, womit der Außeneinsatz nach sechs Stunden und 26 Minuten beendet war. Dies war der sechste Außeneinsatz für Tanner und der erste für Piper. Piper ist die insgesamt achte Frau und die siebte Amerikanerin, die im Raumanzug in's All ausgestiegen ist.
Während des ganzen Tages unterstützten die übrigen Besatzungsmitglieder den Außeneinsatz, brachten Ausrüstung und Versorgungsgüter zur Station herüber und bereiteten den Außeneinsatz von Steve MacLean und Dan Burbank morgen vor. MacLean und Burbank hatten heute schon die Aktivitäten von Stefanyshyn-Piper und Tanner koordiniert und die Robotarme bedient, die von günstigen Stellen aus, Videoaufnahmen von den Arbeiten am Tragwerksegment angefertigt hatten. Die beiden Missionsspezialisten verbringen die Nacht in der Luftschleuse bei vermindertem Luftdruck, wie am Tag zuvor schon Stefanyshyn-Piper und Tanner.
Am Morgen hatte die Missionsleitzentrale dem Kommandanten der ATLANTIS, Brent Jett, mitgeteilt, daß eine Sonderinspektion besonderer Stellen des Hitzeschildes nicht notwendig sei. Dies bedeutet, daß die Mission nicht um einen zusätzlichen Tag verlängert wird und die Besatzung mit ihrer nominellen 11-Tage-Mission wie geplant fortfahren kann.

11. September 2006, Montag, 3. Missionstag
ISS von unten
Oben: Ein Blick auf die ISS von unten.In der Mitte, oberhalb des SARJA-Moduls ist die Sojus TMA-8 zu sehen, mit der die Expedition 13 Besatzung Ende des Monats zur Erde zurückkehrt. Darunter, am PIRS-Modul angedockt ist eine der beiden PROGRESS-Kapseln.  (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzung der ATLANTIS hat heute einen arbeitsreichen und auch aufregenden Tag begonnen. Das Shuttle hat um 12:46 Uhr an der Internationalen Raumstation angelegt und damit sieben Tage gemeinsamer Aktivitäten begonnen.
Die Astronauten wurde um 6:15 Uhr MESZ zu einem Solo-Chello-Spiel von Daniel Burbank's Kindern geweckt. Rund eine Stunde später begannen sie mit den Vorbereitungen für das Rendezvousmanöver.
Nachdem sich die Raumfähre der Station bis auf 12 Kilometern angenähert hatte wurde um 10:08 Uhr MESZ das Backbordtriebwerk des Orbitalmanövriersystems (OMS) für 11 Sekunden betätigt. Dadurch wurde die Bahn des Shuttles endgültig auf die der ISS angehoben. In den folgenden anderthalb Stunden bewegen Kommandant und Pilot die Raumfähre in eine Position etwa 200 Meter unter der Station.
Um 11:38 Uhr begannen sie mit dem jetzt obligatorischen Überschlagsmanöver, bei dem das Shuttle nach hinten um 360° um die Querachse rotiert. Dies ermöglichte der Besatzung der ISS hochauflösende Photos von der Unterseite, dem für den Wiedereintritt lebensnotwendigen Hitzschild zu schießen. Erste Analysen des Bildmaterials zeigen keine Beschädigungen an den Hitzeschutzkacheln.
Vier Minuten später war das Manöver abgeschlossen und
Kommandant Jett steuerte den Orbiter in eine Position rund 100 Meter vor die Station, in Flucht mit dem Andockadapter am Labormodul DESTINY. Dann setzte er die Raumfähre langsam zurück bis die beiden Andockstutzen nur mehr wenige Meter voneinander trennten. Mit nur wenigen Zentimetern pro Sekunde bugsierte er den Andockring der ATLANTIS genau in den Stutzen des
ATLANTIS beim Überschlag
Oben: Die Raumfahrer der ISS haben diese Aufnahme von der ATLANTIS während des Überschlags geschossen. Bildanalysten der NASA wollen damit den Zustand des Hitzeschildes bestimmen. (Photo: NASA/JSC)
Andockadapters 3 der ISS. Im Augenblickdes Kontakts um 12:48 Uhr führten die Triebwerke der ATLANTIS einen vorprogrammierten Feuerstoß aus, der verhindern soll, daß nach dem ersten Kontakt die beiden Raumfahrzeuge nur voneinander abprallen und stattdessen die Andockadapter ineinander einrasten. In den folgenden Minuten wartete man ab, bis die relative Schwingbewegung, die sich eingestellt hatte, abgedämpft war, dann wurde der Andockring der ATLANTIS eingezogen und nach dem Einrasten der Haltebolzen war eine feste Verbindung zwischen Shuttle und Raumstation hergestellt.
Noch während die Dichtigkeitstests liefen, die sicherstellen sollten, daß über dem neugebildeten Verbindungstunnel keine kostbare Luft verloren ginge, manövrierten Pilot Chris Ferguson und Missionsspezialist Dan Burbank den Robotarm der ATLANTIS zum P3/P4-Tragwerksegment in der Ladebucht und rasteten ihn an einer der Ansatzstellen ein.
Um 14:30 Uhr öffneten sich die Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen schließlich und die sechs Astronauten der ATLANTIS wurden herzlich von Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow und den Flugingenieuren Jeffrey Williams und Thomas Reiter begrüßt. Sie sind der erste Besuch auf der Raumstation seit zwei Monaten.
Viel Zeit für eine Wiedersehensfeier blieb nicht. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung durch Jeff Williams ging man gleich wieder an die Arbeit. Chris Ferguson und Dan Burbank lösten das Tragwerkmodul aus der Ladebucht und bugsierten es in eine Position von wo es Steve MacLean und Jeff Williams mit dem Robotarm der Station übernehmen konnten. Steve MacLean ist der erste Kanadier, der den in Kananda hergestellten Robotarm der ISS steuert. Um 16:52 Uhr rastete der Endeffektor des CANADARM2 am dafür vorgesehenen Ansatzpunkt ein. Wenige Minuten später entließ der Robotarm der Fähre das knapp 16 Tonnen schwere Bauteil aus seinem Griff. Es wird über Nacht in dieser Position verbleiben und erst morgen an seine Montageposition bugsiert und an das P1-Tragwerksegment angeflanscht.
Willkommen auf der ISS
Oben: Nach dem Öffnen der Schotts werden die Neuankömmlinge von der Besatzung der ISS begrüßt. Von links: ISS-Flugingenieur Jeff Williams, ISS-Kommandant Pawel Winogradow, STS-115-Kommandant Brent Jett und Missionsspezialist Dan Burbank. (Photo: NASA/JSC)
Der Tag endetet damit, daß Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner in der Luftschleuse QUEST ihr Lager aufschlugen und dort kampierten (allerdings ohne Lagerfeuer und Marshmallows). Sie nutzen ein neuentwickeltes Verfahren, um die Voratmungszeit vor dem Beginn ihres Außeneinsatzes zu reduzieren, indem sie die Nacht über bei vermindertem Luftdruck (ca 700 mbar) schlafen. Das Voratmen von reinem Sauerstoff ist wichtig, um den Stickstoff aus dem Körper zu bekommen. Astronauten atmen in ihren Raumanzügen reinen Sauerstoff bei 300 mbar Druck. Ohne Voratmen würde der Stickstoff im Blut ausgasen und die gefährliche Taucherkrankheit auslösen. Das Kampieren in der Luftschleuse hilft dabei, einen Großteil des Stickstoffs aus dem Körper zu treiben, und die eigentliche Vorbereitung auf den Außeneinsatz deutlich zu verkürzen.
Piper und Tanner sollen morgen Stromkabel am frisch angeflanschten P3/P4-Modul mit dem Rest der Station verbinden, Halte- und Sicherungsvorrichtungen an den Behältern, die die Solarzellenflächen enthalten, lösen, ebenso wie das Solar-Alpha-Drehgelenk installieren, mit dem die Solarzellenflächen der Sonne nachgeführt werden können.
Die Besatzung soll um 21:45 Uhr MESZ schlafen gehen, die Besatzung der ISS 30 Minuten später.

10. September 2006, Sonntag, 2. Missionstag
CANADARM mit OBSS
Oben: Diese Aufnahme zeigt den Sensorausleger, der am einen Ende vom Robotarm der ATLANTIS gegriffen wurde. Am anderen Ende des Auslegers befindet sich ein Sensorpaket, mit dem die Flügelvorderkanten und die Nasenkappe auf Beschädigungen untersucht werden. (Photo: NASA/JSC)
Nach den vielen Tagen, die sie in der Quarantäne erwacht waren, ist die Besatzung der ATLANTIS heute in der Schwerelosigkeit aufgewacht. Die sechsköpfige Besatzung wurde um 7:17 Uhr MESZ mit dem Lied "Moon River", gesungen von Audrey Hepburn, das für Brent Jett von seiner Frau Janet ausgesucht worden war, zu ihrem ersten vollen Tag im All geweckt.
Es war ein produktiver Tag für die sechs Astronauten an Bord der ATLANTIS. Die Besatzung inspizierte das Hitzeschild des Shuttles, bereitete sich auf das Anlegen an die Internationale Raumstation vor und richtete die Raumanzüge für die bevorstehenden drei Außeneinsätze her.
Die Besatzung untersuchte die ATLANTIS gründlich mit dem Orbiterauslegersensorsystem (OBSS), einer 15 Meter langen Verlängerung des Robotarms der Raumfähre. Pilot Chris Ferguson und die Missionspezialisten Dan Burbank und Steve MacLean führten eine langsame, gleichmäßige Inspektion der Segmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff an den Vorderkanten der Tragflächen und an der Nasenkappe durch. Bildananalysten am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston werden die Daten der Inspektion durchsehen, um den Zustand der kritischen Oberflächen der ATLANTIS zu bestimmen. Bislang wurde noch keine Entscheidung getroffen, ob später während des Fluges noch eine genauere, auf bestimmte Stellen beschränkte Inspektion durchgeführt werden soll.
Die Besatzung war den ganzen Tag ihrem Arbeitsplan voraus, während sie das Raumfahrzeug für das Anlegen bereitmachte und Vorbereitungen für die drei Außeneinsätze traf.
Missionsspezialisten Joe Tanner und Heide Stefanyshyn-Piper überprüften die Raumanzüge und Werkzeuge, die sie, Burbank und MacLean während der Außeneinsätze an den Flugtagen 4, 5 und 7 verwenden werden. Bei diesen Außeneinsätzen sollen das auslegerartige Tragwerksegment P3/P4 montiert, die neuen Solarzellenflächen ausgefahren und für den Betrieb vorbereitet werden.
Heidemarie Stefanyshyn-Piper
Oben: Bei Aktivitäten auf dem Mitteldeck konsultiert Heidemarie Stefanyshyn-Piper das Handbuch. (Photo: NASA/JSC)
Auf der Raumstation hat Expedition 13 Flugingenieur Jeff Williams das orbitale Raumlabor für die morgige Ankunft von ATLANTIS vorbereitet. Er legte die Digitalkameras bereit, mit denen hochauflösende Photos vom Hitzeschild des Shuttle angefertigt werden sollen. Mit Hilfe von Stationskommandant Pawel Winogradow setzte er den Andockadapter 2 am Ende des US-Laboratotiums DESTINY wo ATLANTIS ankoppeln soll, unter Druck. Winogradow packte außerdem Ausrüstung zusammen, die zur Erde zurückgeführt werden soll.
Morgen am dritten Tag der Mission, wird Jett die manuelle Steuerung der ATLANTIS übernehmen und einen langsamen Rückwärtsüberschlag mit dem Orbiter durchführen. Dies wird es Winogradow und Williams ermöglichen, Photos von der Unterseite des Shuttles zu schießen.
Sobald der Überschlag beendet ist, wir Jett die ATLANTIS an den Andockport manövrieren und damit eine ganze Woche gemeinsamer Tätigkeiten der beiden Besatzungen einleiten.
Noch bevor die Schotts zwischen den Raumfahrzeugen geöffnet werden, werden Ferguson und Burbank mit dem Robotarm der Raumfähre das massive P3/P4-Tragwerksegment greifen. Sobald der Verbindungstunnel geöffnet ist, wird MacLean sich zu Williams an die Arbeitstation für den CANADARM2, dem Robotarm der ISS, gesellen, um damit den von Burbank und Ferguson aus der Ladebucht herausgehobenen P3/P4 zu übernehmen. Das Tragwerksegment wird dann über Nacht am CANADARM2 befestigt bleiben.
Die Besatzung ist um 22:15 Uhr MESZ schlafen gegangen. Sie wird morgen früh um 6:15 Uhr wieder geweckt. Das Andocken ist für 12:46 Uhr am Montag geplant.

9. September 2006, Samstag, 1. Missionstag
Außentank
Oben: Nach dem Abtrennen wurde der Außentank von den Astronauten der ATLANTIS photographiert, um sie von Analysten auf Stellen untersuchen zu lassen, wo Isolierschaum abgeplatzt ist. Gut zu sehen sind auch die Brandspuren von der Abtrennung der Steuerbordstartrakete. (Photo: NASA/JSC)
ATLANTIS ist heute in einen nahezu wolkenlosen Himmel über Florida zu einer elftägigen Mission gestartet, die die Fortführung des Aufbaus der Internationalen Raumstation einleitet.
Heute ist das erste Mal in nahezu vier Jahren, daß eine größere neue Stationskomponente in's All gebracht wurde. Die Mission der ATLANTIS beginnt eine Reihe von komplexen Stationserweiterungsmissionen, die zu den größten Herausforderungen in der Geschichte der bemannten Raumfahrt zählen.
Kommandant Brent Jett, Pilot Chris Ferguson und die Missionsspezialisten Hedemarie Stefanyshyn-Piper, Joe Tanner, Dan Burbank und Steve MacLean von der kanandischen Raumfahrtagentur, hoben um 17:14:55 Uhr MESZ nach einem problem- und ereignislos verlaufenem Countdown von der Startrampe 39B des Kennedy Raumfahrtzentrums (KSC) ab.
Während des Aufstiegs in die Umlaufbahn wies das Missionsleitzentrum die Besatzung an, eine Kühlanlage, an der Eisbildung festgestellt wurde, umzukonfigurieren. Durch die neue Konfiguration wurde das Eis im sogenannter Blitzverdampfersystem aufgelöst und es funktionierte in der Folge weiterhin normal. Zeitweilige Eisbildung ist bei diesem Kühlsystem nicht ungewöhnlich und ist bereits auf mehreren vorangegangenen Mission aufgetreten.
Nur Augenblicke nach dem Abschalten der Haupttriebwerke, 8,5 Minuten nach dem Start, setzten Tanner und MacLean Handphotoapparate und Videokameras ein, um den Zustand des Außentanks nach dem Abtrennen zu dokumentieren. Dieses BIldmaterial wird, ebenso wie das von den Kameras im Anschlußschacht auf der Unterseite des Orbiters, wo der Außentank mit der ATLANTIS verbunden war, wird zur Durchsicht zum Boden übermittelt.
Beim Start der ATLANTIS befand sich die Raumstation in rund 353 km Höhe über dem Nordatlantik zwischen Grönland und Island. An Bord des Außenpostens befinden sich der russische Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow, der amerikanische Flugingenieur und NASA-ISS-Wissenschaftsoffizier Jeffrey Williams, sowie der deutsche Flugingenieur und ESA-Wissenschaftsastronaut Thomas Reiter. Sie verfolgten den Start mittels einer live TV-Übertragung vom Johnson Raumfahrtzentrum in Houston. ATLANTIS soll am Montag, 11. September um 11:46 Uhr MESZ am Komplex anlegen.
Joe Tanner
Oben: Astronaut Joe Tanner baut einen der Sitze ab, auf denen bei Start und Landung die Raumfahrer platz nehmen. Die Sitze nähmen während der Mission zuviel Platz weg, deshalb werden sie abgebaut und verstaut und erst wieder vor dem Wiedereintritt aufgebaut. (Photo: NASA/JSC)
Die Besatzung der ATLANTIS soll das rund 16 Tonnen schwere P3/P4-Segment an der integrierten Tragwerkstruktur anbringen, das einen zweiten Satz Solarzellenflächen, Batterien und damit verbundene Elektronik enthält. Dieser Anbau wird die Solarstromerzeugung der Station nahezu verdoppeln. Das P3/P4-Tragwerksegment ist rund 13,5 Meter lang.
Drei Außeneinsätze sind für die Montage des Tragwerksegments, dem Ausfahren der Solarzellenflächen und der Vorbereitung für den Betrieb geplant. Die Außeneinsätze werden von zwei Teams, Tanner und Stefanyshyn-Piper zum einen und Burbank und MacLean zum anderen, durchgeführt.
Während der Mission wird eine gründliche Inspektion des Hitzeschilds der ATLANTIS im Orbit durchgeführt, wie es schon bei den vorangegangenen zwei Missionen geschehen ist. ATLANTIS' Aufenthalt an der Station könnte um ein bis zwei Tage verlängert werden, falls mehr Zeit benötigt wird, um diese Inspektionen abzuschließen oder andere Aufgaben auszuführen. Eine zweite Inspektion des Hitzeschilds ist gegen Ende des Fluges geplant, nachdem die Raumfähre die Station verlassen hat, um sicherzustellen, daß sie weiter in gutem Zustand für eine Landung geblieben ist.
Wenn ATLANTIS an der Station anlegt wird es das zweite Mal sein, daß Vertreter von vieren der internationalen Partner an Bord anwesend sind.
STS-115 ist die 116. Raumfährenmission und die 19. die die Raumststion besucht. ATLANTIS absolviert den 27. Flug in's All und den sechsten zur Station.
Die Besatzung der ATLANTIS hat um 22:15 Uhr MESZ ihre erste Schlafperiode begonnen und wird morgen früh um 6:15 Uhr wieder geweckt, um ihren ersten vollen tag im All zu beginnen.

Shuttle-Abfertigungsberichte:
9. September 2006, Samstag
Starttag!
Beim Entleeren des Außentanks gestern abend zeigte sich, daß der ECO-Sensor Nr.3 des Wasserstoffbehälters erneut falsch anzeigte. Er wechselte nicht wie die anderen drei auf den Status "trocken" um, sondern blieb auf "naß", so als ob er noch von flüssigem Wasserstoff umgeben wäre.
Um 6:30 Uhr heute morgen hat die Missionleitung auf der obligatorischen Besprechung vor dem Tanken grünes Licht für den Beginn der Außentankbefüllung gegeben.
Um 7:20 Uhr MESZ wurde der Countdown bei der Marke T-6 Std. fortgesetzt und das erneute Befüllen des Außentanks
hatte begonnen. Zunächst wurden die Zugangsleitungen von der Startrampe zur Startplattform und weiter zum Shuttle und zum Außentank kontrolliert abgekühlt, damit sie keinen Kälteschock erfahren, wenn die kryogenen Treibstoffe durch sie hindurchschießen, aber auch, damit sich nicht zuviel Gas bereits in den Leitungen bildet.
Das eigentliche Befüllen begann schließlich um 7:30 Uhr am Wasserstoffbehälter im langsamen Füllmodus. Um 7:50 Uhr wurde dann auch mit dem Befüllen des Sauerstoffbehälters im lngsamen Füllmodus begonnen. Während dieser Zeit beobachten die Techniker aufmerksam das Verhalten der ECO-Sensoren. Sollte erneut nur der Sensor Nr. 3 einen falschen Zustand anzeigen, ist damit zu rechnen, daß die NASA aufgrund ihrer neuen Startkriterien für diesem Fall den Start trotzdem freigeben und mit nur drei von vier funktionierenden ECO-Sensoren fliegen wird.
8:20 Uhr MESZ, T-5:00 Std.(laufend): Die Besatzung sitzt inzwischen zum Frühstück zusammen.
Die Schnellbefüllung hat zuerst um 8:10 Uhr beim Sauerstoffbehälter und jetzt auch beim Wasserstoffbehälter begonnen. Die ECO-Sensoren sollten um 8:06 Uhr naß geworden sein.

Die Wetteraussichten für den heutigen Tag sind ausgesprochen gut. Die Meteorologen sehen nur eine 20%-ige Wahrscheinlichkeit dafür, daß schlechte Wetterverhältnisse den Start verhindern könnten. Die Hauptsorge gilt dabei wie meist Kumuluswolken im Bereich um 32 km um die Shuttle-Landeeinrichtung, die für den Fall gebraucht würde, wenn ein Problem in der frühen Phase des Aufstiegs aufträte und der Orbiter zum Startplatz zurückkehren müßte. Träte ein Problem später auf, wenn eine Rückkehr zum KSC nicht mehr möglich ist, so können Landeeinrichtungen in Südeuropa angesteuert werden, in Saragossa und Moron in Spanien, sowie in Istres in Frankreich. Auch hier müssen die Wetterbedingungen günstig sein, damit ein Start durchgeführt werden kann.
9:35 Uhr MESZ, T-3:45 Std.(laufend): Das Befüllen ist nahezu beendet. Jetzt beginnt das Abtoppen der Gase, die sich in den Behältern durch Verdampfung gebildet haben. Dies geschieht über die Kappe, die auf der Spitze des Außentanks aufgesetzt wurde. Durch das Abtoppen wird in den Behältern wieder Volumen frei, um weiteres Flüssiggas nachzupumpen. Der Wasserstoffwird abgeleitet und in einer Fackel Nahe der Rampe verbrannt. Der Sauerstoff wird über ein Rohr hinter der Kappe direkt in die Luft abgelassen. Da das gas noch extrem kalt ist, läßt es die Luftfeuchtigkeit kondensieren und eine Wolkenfahne bilden, die vom Auslaß wegzieht. Diese Fahne ist auf den Aufnahmen gut sichtbar.
10:20 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Beide Behälter sind jetzt gefüllt und im stabilen Nachfüllmodus. Dabei wird kontinuierlich verdampfte und als Gas abgetoppte Flüssigkeit nachgefüllt. Da durch das Verdampfen der Flüssigkeit Wärme entzogen wird, wird durch den stabilen Nachfüllmodus diese gekühlt und so die Temperatur in den Behältern reguliert. Der Countdown wurde planmäßig bei T-3 Std. angehalten.
11:00 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Weißraummannschaft ist inzwischen auf der Startrampe und bereitet den Orbiter auf den Einstieg der Besatzung vor. Ebenfalls vor Ort ist das Rampenispektionsteam, auch Eisteam genannt, daß den Außentank, die Startraketen, den Orbiter und die Startrampe nach Anzeichen für Eisbildung absucht.
Die Live-Übertragung von NASA-TV hat begonnen.
Wie gemeldet wurde funktionieren heute morgen alle vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren des Wasserstoffbehälters korrekt, einschließlich des Sensors Nr. 3, der gestern für die Startverschiebung gesorgt hatte.
11:20 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam ist jetzt auf der 59-Meter-Bühne des Startturms. Es hat seine Inspektion auf der 76-Meter-Bühne begonnen und ist dann weiter zur 65-Meter-Bühne heruntergegangen.
Das Team besteht aus sieben Personen der NASA und Vertragsfirmen. Sie sind mit Binokularen und einem Teleskop ausgerüstet, um bestimmte Stellen von besonderem Interesse aus der Nähe betrachten zu können. Außerdem haben sie Infrarotscanner, mit denen sie Temperaturunterschiede anmessen können, vor allem aber auch kleine Wasserstoffflammen, die aufgrund von Lecks entstanden sein könnten. Wasserstoff verbrennt farblos und kann mit normalen optischen Aufnahmegeräten oder auch mit dem Auge leicht übersehen werden. Alle Mitglieder des Inspektionsteams tragen orangene Overalls, die feuerfest und antistatisch sind und haben ein Beatmungsgerät am Mann, das ihnen im Notfall zehn Minuten lang Luft spendet.
Bislang liegen keine Berichte über technische Probleme vor, die zur Zeit von den Ingenieuren und Technikern behandelt werden.
11:40 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Besatzung sitzt beim traditionellen Imbiß zusammen. Dabei genießen sie einen Kuchen mit den Insignien der STS-115-Mission.
11:43 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam ist nun auf der 40-Meter-Bühne und wird danach herunter auf die mobile Startplattform heruntersteigen. Bislang wurden durch das Team keine problematischen Stellen gemeldet.
11:58 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam ist nun auf der Startplattform, kurz vor dem Ende ihres Rundgangs.
Ein vorläufiger Bericht betraf die Steuerdüse, von der gestern nacht die Regenabdeckung abgefallen war. Das Team berichtete, daß die Düse gut aussehe, und da es in der Zwischenzeit nicht geregnet hatte, geht man davon aus, daß das Triebwerk kein Problem darstellen wird.
12:50 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(angehalten): Die Besatzung hat gerade die Wettereinweisung erhalten und ist dabei die Fluganzüge anzulegen. Die Wetterlage zeigt, daß von den Überseenotlandeeinrichtungen (TAL) Moron in Spanien das beste Wetter aufweist.
Die Morgendämmerung hat am Kap eingesetzt.
13:20 Uhr MESZ, T-3:00 Std.(laufend): Der Countdown wurde planmäßig bei der Marke T-3 Std. wiederaufgenommen. Das Rampeninspektionsteam hat keine ungewöhnliche Eisbildung am Startaufbau und auch keine Beschädigungen oder sonstige Probleme von der Rampe berichtet. Das Inspektionsteam hat die Startrampe verlassen.
Der Tank des Lärmunterdrückungssystems ist mit Wasser gefüllt. beim Start wird dieses Wasser über die mobile Startplattform gesprüht, was den Lärm und die Vibrationen vom Abgasstrahl dämpft.
Der Weißraum und die Flugkabine des Orbiters sind für den Einstieg der Besatzung vorbereitet, die jeden Augenblick das Betriebs- und Prüfgebäude verlassen wird, um mit dem Astrovan zur Startrampe zu fahren.
13:23 Uhr MESZ, T-2:56 Std.(laufend): Die Besatzung hat das Gebäude verlassen und den Astrovan bestiegen. Mit an Bord ist, wie schon gestern, Shuttle-Kommandant Kent Rominger.
13:35 Uhr MESZ, T-2:45 Std.(laufend): Der Astrovan hat in Höhe des Pressezentrums, gegenüber des 100 Meter hohen Montagegebäudes angehalten. Kent Rominger verläßt das Fahrzeug. Er wird weiter zur Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) fahren, wo er das Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) besteigt, um Wetteraufklärung zu fliegen und Landeanflüge durchzuführen und so die Windverhältnisse an der SLF zu bestimmen.
Die Journalisten kommen, wie es schon Tradition ist, aus dem Pressezentrum gelaufen, um der Besatzung zum Abschied zuzuwinken und viel Glück zu wünschen.
13:37 Uhr MESZ, T-2:43 Std.(laufend): Der Astrovan ist jetzt auf der Straße neben dem Raupenfahrweg zum Startkomplex 39.
13:42 Uhr MESZ, T-2:38 Std.(laufend): Der Astrovan hat die Startrampe erreicht und die Astronauten verlassen das Fahrzeug und gehen zum Aufzug hinüber, der sie auf die 59 Meter-Bühne bringen wird, wo sich am langen Auslegerarm der Weißraum und der Einstieg zum Orbiter befindet. Vorher haben sie noch einen Blick von unten auf den Startaufbau geworfen - ebenfalls eine Tradition.
13:45 Uhr MESZ, T-2:35 Std.(laufend): Die sechs Astronauten sind auf der 59-Meter-Bühne angelangt und werden von der Weißraummannschaft, alles Mitarbeiter von United Space Alliance (USA), begrüßt. Als erstes wird Kommandant Brent Jett für den Einstieg in den Orbiter vorbereitet.
13:55 Uhr MESZ, T-2:25 Std.(laufend): Brent Jett und Joe Tanner sind jetzt auf ihren Sitzen im Orbiter, Jett vorne links auf dem Flugdeck, Tanner links auf dem Mitteldeck. Beide legen jetzt ihre Helme und die Handschuhe an. Pilot Chris Ferguson macht sich für den Einstieg bereit.
14:05 Uhr MESZ, T-2:15 Std.(laufend): Pilot Chris Ferguson und Heidemarie Stefanyshyn-Piper sind jetzt ebenfalls an Bord. Ferguson nimmt den Sitz vorne rechts auf dem Flugdeck ein, Stefanyshyn-Piper den mittleren Sitz auf dem Mitteldeck. Ein rechter Sitz ist bei dieser Mission nicht auf dem Mitteldeck eingebaut. Währenddessen wird Steve MacLean für den Einstieg vorbereitet.
14:22 Uhr MESZ, T-1:58 Std.(laufend): Der kanadische Missionsspezialist Steve MacLean hat in der ATLANTIS auf dem rechten hinteren Sitz auf dem Flugdeck Platz genommen. Nur noch Daniel Burbank wartet darauf eingelassen zu werden.
14:30 Uhr MESZ, T-1:50 Std.(laufend): Die Startraketen-Bergungsschiffe, LIBERTY STAR und FREEDOM STAR, sind an ihrer Einsatzstelle rund 260 km nordöstlich von Cape Canaveral (vor der Küste von Jacksonville, Florida) angelangt. Sie werden nach erfolgtem Start die leergebrannten Hülsen der Feststoffstartraketen (SRB) bergen und nach Port Canaveral zurückschleppen, von wo sie zur SRB-Überholungseinrichtung von ATK Thiokol im US-Bundesstaat Utah transportiert werden, wo sie gereinigt, instandgesetzt und neu befüllt werden. Die Bergungsoperation wird etwa sechs Stunden dauern.
14:35 Uhr MESZ, T-1:45 Std.(laufend): Auch Daniel Burbank ist nun an Bord der Raumfähre. Er sitzt auf dem mittleren hinteren Sitz auf dem Flugdeck und hat neben Kommandant und Pilot die beste Sicht nach vorne aus dem Shuttle heraus.
14:43 Uhr MESZ, T-1:37 Std.(laufend): Der Bodenstartsequenzer (GLS) wurde initialisiert. Der GLS ist der Hauptrechner im Startkontrollraum, der die letzten neun Minuten des Startcountdowns steuert.
14:45 Uhr MESZ, T-1:35 Std.(laufend): Die Besatzung führt Kommunikationstests mit der Startkontrolle des KSc und der Missionsleitung in Houston durch. Nachdem alle besatzungsmitglieder an ihren Sitzen festgeschnallt sind, entfernen die Arbeiter des Weißraumteams die Trittplanken aus der Flugkabine, die verhindern sollen, daß jemand unbeabsichtigt auf Schalter oder Geräte an der Rückseite der kabine tritt und diese verstellt oder gar beschädigt.
15:03 Uhr MESZ, T-1:17 Std.(laufend): Nachdem grünes Licht gegeben wurde, hat die Weißraummannschaft das Zugangsschott zum Orbiter geschlossen und verriegelt Als nächstes wird die Dichtheit der Luke überprüft.
15:11 Uhr MESZ, T-1:09 Std.(laufend): Die Dichtigkeitsprüfung ist im Gange.
Bislang wurden keine technischen Probleme gemeldet und alles sieht gut aus für einen Start um 17:15 Uhr MESZ.
15:26 Uhr MESZ, T-54 Min.(laufend): Kent Rominger und Steve Lindsey sind mit dem STA aufgestiegen, um die Wettersituation an der SLF zu testen. Das STA ist eine Lockheed Gulf Stream II, die so modifiziert wurde, daß sie das Flugverhalten der Raumfähre exakt simuliert.
15:47 Uhr MESZ, T-33 Min.(laufend): Die Weißraummannschaft hat den Weißraum für den Start hergerichtet und verläßt nun die Startrampe.
15:49 Uhr MESZ, T-31 Min.(laufend): Kommandat Brent Jett setzt das Stickstoffgassystem des Orbitalmanövriersystems unter Druck und Pilot Chris Ferguson aktiviert die Stickstoffversorgung der Sprühwasserkühlanlage der Hilfskraftanlagen (APUs).
15:59 Uhr MESZ, T-20 Min.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei der Marke T-20 Min. für 10 Minuten angehalten.
Jeff Spaulding, der NASA-Testdirektor hat Anweisung gegeben, daß alle Kommunikation nur noch über dem Boden-Luft-Kanal (Kanal 202) zu laufen hat. Im Startkontrollraum 4 werden alle Computerprogramme auf die richtige Konfiguration und ihre Verfügbarkeit für den Start überprüft. Außerdem werden Vorbereitung für den Übergang in den Computerhauptmodus 101 getroffen. Dieser versetzt die Computerspeicher in die endgültige Startkonfiguration.
Kent Rominger und Steve Lindsey überprüfen mit dem STA eine Wolkenfront im Westen, die möglicherweise zu einer Verletzung der Wetterstartkriterien führen könnte.
16:09 Uhr MESZ, T-20 Min.(laufend): Der Countdown läuft für weitere 11 Minuten weiter.
16:20 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Der Countdown ist in die letzte planmäßige Unterbrechung getreten. In den folgenden 44 Minuten und 39 Sekunden wird die exakte Position der ISS bestimmt und daraus der genaue Startzeitpunkt für ATLANTIS abgeleitet. Abschließend wird der Startdirektor Mike Leinbach alle Stationen nach ihrem Status bezüglich des Starts abfragen. Wenn alle Stationen grünes Licht geben, wird der Countdown bei T-9 Minuten fortgesetzt, wobei der GLS die Steuerung übernimmt.
16:40 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Die Wetteraussichten sind positiv sowohl für das KSC, als auch für die Überseenotlandeeinrichtungen.
16:45 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Noch eine halbe Stunde bis zum Start!
17:02 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Das STA berichtet, daß die Wettersituation im Westen sich verbesert hat.
Der Startdirektor Mike leinbach hat die Abfrage an die Stationen durchgeführt und alle haben mit "go" geantwortet. Einem Start steht jetzt so gut wie nichts mehr im Weg.
17:06 Uhr MESZ, T-9 Min.(laufend): Der Countdown läuft für die letzten neun Minuten vor dem Start. Der GLS hat die Steuerung übernommen und wird alle Aktivitäten bis zur Zündung der Startraketen leiten.
17:10 Uhr MESZ, T-5 Min.(laufend): Der Zugangsausleger wurde von der ATLANTIS weggeschwenkt. Die Hilfskraftanlagen (APUs) wurden gestartet. Die APUs versorgen das Hydrauliksystem des Orbiters mit Druck. Alle Systeme werden auf interne Versorgung umgestellt.
Start von ATLANTIS
Oben: In einem Bilderbuchstart nach einem problem- und ereignislos verlaufenen Countdown steigt ATLANTIS in den Himmel über Florida, um den Ausbau der Internationalen Raumstation fortzusetzen. (Photo: NASA/KSC)
17:14:55 Uhr MESZ, T-0 Min.(laufend): START! Die Haupttriebwerke und die Startraketen haben gezündet und ATLANTIS steigt auf dem grellgelben Abgasstrahl in den Himmel über Florida auf.
17:16 Uhr MESZ, T+1 Min.(laufend): bei T+49 Sek. wurden die Haupttriebwerke gedrosselt, um den maximalen Staudruck nicht zu überschreiten.
17:17 Uhr MESZ, T+2:08 Min.(laufend): Die Feststoffstartraketen wurden abgetrennt.
17:19 Uhr MESZ, T+4 Min.(laufend): ATLANTIS hat den Bereich überschritten, wo sie noch zum KSC hätte zureckkehren können. Eine Rückkehr müßte jetzt zu der TAL Istres in Frankreich erfolgen. Bislang sieht aber alles gut aus.
17:23 Uhr MESZ, T+8:34 Min.(laufend): MECO! Die Haupttriebwerke haben abgeschaltet. Die Abtrennung des Außentanks erfolgt. ATLANTIS ist nun in einem vorübergehendem Orbit. Der Orbiter wird nun in eine Position gebracht aus der der zurückfallende Außentank am besten beobachtet und photographiert werden kann. Joe Tanner wird diese Photos mit einer Photokamera durchführen.
17:32 Uhr MESZ, T+17 Min.(laufend): Die APUs wurden abgeschaltet. Sie werden erst wieder bei der Landung benötigt.
17:34 Uhr MESZ, T+19 Min.(laufend):  ATLANTIS fliegt gerade über Großbritannien hinweg und wird in wenigen Minuten auch den Südzipfel Deutschlands überqueren.
17:38 Uhr MESZ, T+23 Min.(laufend): Pilot Chris Ferguson hat die Klappe über die Treibstoffleitungsanschlüße an der Unterseite des Orbiters geschlossen. Hier war die Verbindung mit den Zuleitungen vom Außentank.
17:52 Uhr MESZ, T+37 Min.(laufend): Die Triebwerke des Orbitalmanövriersystems (OMS) wurden gezündet. Das Manöver bringt die Raumfähre endgültig in eine stabile Umlaufbahn. Die Brenndauer ist etwas mehr als zwei Minuten.
17:55 Uhr MESZ, T+40 Min.(laufend): Das OMS-2 Manöver wurde erfolgreich durchgeführt und keine Korrektur ist erforderlich. ATLANTIS ist jetzt in einer elliptischen Umlaufbahn von 284 zu 228 Kilometern Höhe.
18:04 Uhr MESZ, T+49 Min.(laufend): Eine erste Inaugenscheinnahme der Aufnahmen vom Start zeigt, daß nach dem Abtrennen der SRBs eine Reihe kleiner Stücke vom Außentank abgeplatzt sind. Insgesamt ist der Start aber sehr sauber verlaufen und es scheint nicht so, als ob Beschädigungen am Shuttle zu erwarten sind.
18:54 Uhr MESZ, T+1:39 Min.(laufend): Die Ladebuchttore wurden geöffnet und das Missionsleitzentrum hat grünes Licht für den Beginn der Aktivitäten in der Umlaufbahn gegeben. Die Astronauten werden jetzt ihre Fluganzüge ablegen und das Shuttle für den Betrieb im Orbit herrichten.
19:02 Uhr MESZ, T+1:47 Min.(laufend): Die Ku-Band-Antenne, an der noch vor dem Start zwei Befestigungsschrauben ausgetauscht wurden, wurde erfolgreich ausgefahren.
20:14 Uhr MESZ, T+2:59 Min.(laufend): Ein weiteres Bahnänderungsmanöver unter Einsatz des Orbitalmanövriersystems wurde durchgeführt. In den nächsten zwei Tagen werden noch mehr dieser Manöver durchgeführt, um die Umlaufbahn der ISS zu erreichen.
20:35 Uhr MESZ, T+3:20 Min.(laufend): Der 15 Meter lange Robotarm wurde erstmals bewegt. Er wird morgen eingesetzt, um die nasenkappe und die Flügelvorderkanten des Orbiters auf Beschädigungen zu untersuchen. Am Montag wird er eingesetzt, um die Nutzlast, das Tragwerksegment P3/P4 mit dem Photovoltaikmodul aus der Ladebucht zu heben und an den Robotarm der ISS zu übergeben.

8. September 2006, Freitag
1. Startversuch!
In der Nacht sind die Missionsleiter erneut zusammengekommen, um über den Startstatus bezüglich des Beginns der Betankungsoperationen zu beraten. Um 7:59 Uhr MESZ wurde grünes Licht dafür gegeben. Für den Beginn der Außentankbefüllung gab es eine kleine Verzögerung, da Mechaniker noch ein fehlerhaftes Regelventil in der Stickstoff-Spülgasleitung austauschen mußten. Die Außentankbefüllung soll jetzt um 8:30 Uhr beginnen.
Die Besatzung wurde um 6:42 Uhr geweckt und ist um 8:12 Uhr zum gemeinsamen Frühstück zusammengekommen.
Die Meteorologen sehen eine 70%-ige Wahrscheinlichkeit für günstiges Wetter zum geplanten Startzeitpunkt.
8:49 Uhr MESZ, T-4:46 Std.(laufend): Die Außentankbefüllung hat mit dem Herunterkühlen der Zuleitungen zur Startplattform und zum Orbiter begonnen. Der Flüssigtreibstoff, Wasserstoff und Sauerstoff wird dann aus Vorratstanks neben der Startrampe in die beiden Treibstoffbehälter des Außentanks gepumpt. Der obere Behälter wird insgesamt rund 540.000 Liter flüssigen Sauerstoff bei -148°C aufnehmen, der untere, größere Behälter rund 1.450.000 Liter flüssigen Wassertoff bei -217°C.
10:45 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig bei der Marke T-3 Std. angehalten.
11:33 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Das Befüllen des Wasserstoffbehälters und des Sauerstoffbehälters ist abgeschlossen. Beide Behälter sind jetzt im Modus des kontinuierlichen Abtoppen von Gasen und gleichzeitigem Nachfüllen von neuem Flüssiggas. Durch das ständige Verdampfen wird dem Flüssiggas Wärme entzogen, was einen Kühleffekt hat und somit der Temperaturegulierung dient. Dieser Modus wird als "Stabiles Nachfüllen" bezeichnet.
Zur Zeit wird ein Problem mit einem Niedrigfüllstandsabschaltsensor
(ECO-Sensor) im Wasserstoffbehälter behandelt. Der Sensor Nr. 3 hatte bei der Befüllung des Außentanks den Zustand "Naß" angezeigt, obwohl er noch trocken war. Jetzt wird geprüft, ob der Start auch mit nur drei funktionierenden ECO-Sensoren durchgeführt werden kann. Die Startkriterien der NASA schreiben vor, daß alle vier Sensoren funktionieren müssen. Die NASA hat aber seit den Problemen bei der Mission STS-114 eine Möglichkeit für eine Ausnahme von dieser Regel erarbeitet. Danach müsse der Start um 24 Stunden verschoben werden, um das Problem genauer zu analysieren. Sollte dabei festgestellt werden, daß das Problem in der Steuerelektronik begründet liegt und nicht in dem Sensor selbst, könne auch mit drei funktionierenden Sensoren gestartet werden.
11:46 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Der Betankungsvorgang wurde für offiziell abgeschlossen erklärt. Beide behälter sind im stabilen Nachfüllmodus. Damit ist der Weg frei für die Weißraummannschaft zur Startrampe zu fahren und mit den Vorbereitungen für das Einsteigen der Besatzung zu beginnen. Ein Inspektionsteam wird außerdem den Außentank nach möglicher Eisbildung während der Betankung absuchen.
12:11 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Das Inspektionsteam und die Weißraummannschaft sind an der Startrampe angekommen und beginnen mit Ihrer Arbeit. Die Flugbesatzung hat den traditionellen Imbiß eingenommen. Kommandant Brent Jett, Pilot Chris Ferguson und Flugingenieur Dan Burbank werden jetzt über die Wettersituation am KSC und den Auweichlandeeinrichtungen in Spanien, Frankreich, Neu Mexiko und Kalifornien informiert. Die übrigen Besatzungsmitglieder beginnen mit dem Anlegen der Fluganzüge.
12:33 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Jett, Feruson und Burbank haben nun auch mit dem Anlegen der Fluganzüge begonnen.
Bislang ist noch keine Entscheidung gefallen, wie bezüglich des fehlerhaften ECO-Sensors zu verfahren ist. Die Missionsleitung tagt noch.
12:45 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Die planmäßige Countdownunterbrechung geht in die dritte Stunde. Die Mitglieder des Rampeninspektionsteams in ihren leuchtend orangenen feuerfesten und antistatischen Overalls sind überall auf der Startrampenstruktur zu sehen. Sie haben spezielle Infrarotmeßgeräte, die es ihnen ermöglichen, Temperaturunterschiede am Außentank, den Startraketen und der Rampenstruktur zu entdecken, die auf Eisbildung, Gaslecks oder sogar brennenden Wasserstoff hinweisen. Unter anderem wirft das Team auch einen Blick auf eine der Steuerdüsen des Orbiters, von dem in der vergangenen Nacht die Regenschutzabdeckung abgefallen war. Über dem KSC beginnt der Morgen zu dämmern.
13:05 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Die Missionsleiter grübeln weiter über zwei Möglichkeiten, mit dem Problem des ECO-Sensors umzugehen: entweder den Start auf morgen verschieben, den Außentank entleeren und morgen beim erneuten Befüllen zu schauen, wie er sich dann verhält oder zu entscheiden, trotz des fehlerhaften Sensors zu starten. ECO-Sensoren sind eine Sicherung, die verhindern soll, daß die Triebwerke die Treibstoffbehälter leer fahren. Normalerweise sollte dies nicht passieren, da das Shuttle mit mehr Treibstoff als für das Erreichen der Umlaufbahn notwendig ist, startet, und der Navigationscomputer die Triebwerke abschaltet, bevor der Tank leer ist. Sollte aber die Situation auftreten, daß mehr Treibstoff verbraucht wird, z.B. als Folge eines kleinen Lecks, wie es bei STS-93/COLUMBIA im Juli 1999 der Fall war, müssen die Triebwerke abgeschaltet werden, bevor die Turbopumpen Gas ansaugen, wegen der Lastminderung durchdrehen und explodieren können. Die Niedrigfüllstandsabschaltsensoren geben genau diese Information an die Triebwerkssteuerelektronik. Wenn mindestens zwei der Sensoren den Zustand "trocken" melden, schaltet die Elektronik in der sogenannten Punktsensorbox die Triebwerke ab.
13:18 Uhr MESZ, T-3 Std.(angehalten): Die Astronauten haben ihre orangenen Fluganzüge angelegt. Zur Zeit werden noch Dichtigkeitsprüfungen durchgeführt. Sobalt der Countdown in knapp einer halben Stunde wieder aufgenommen wird, werden sie den Aufzug in das Erdgeschoß des Betriebs- und Prüfgebäudes nehmen, das Gebäude verlassen und den Astrovan besteigen, der sie zur Startrampe bringt.
Die Besatzung verläßt das Gebäude
Oben: Die Besatzung verläßt das Betriebs- und Prüfgebäude. Vorne Pilot Chris Ferguson und Kommandant Brent Jett; in der Mitte die Missionsspezialisten Steve MacLean und Dan Burbank; den Abschluß bilden Heidemarie Stefanyshyn-Piper und Joe Tanner. (Photo: NASA/KSC)
13:45 Uhr MESZ, T-3 Std.(laufend): Der Countdown wurde nach dreistündiger planmäßiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Die nächste Unterbrechung ist für 16:25 Uhr MESZ bei T-20 Min. geplant. Das Rampeninspektionsteam ist inzwischen unten auf der Startplattform angekommen. Bislang wurden keine kritischen Probleme von ihnen berichtet. Der Startaufbau wird inzwischen von der gerade über dem Meer aufgegangen Sonne angestrahlt.
13:45 Uhr MESZ, T-3 Std.(laufend): Die Besatzung verläßt das Betriebs- und Prüfgebäude und besteigt unter dem Jubel anwesender KSC-Angestellter den Astrovan. Mit an Bord des Astrovan ist Shuttle-Kommandant Kent Rominger. Er wird unterwegs abgesetzt und begibt sich dann zur Shuttle-Landeeinrichtung, wo er das Shuttle-Trainingsflugzeug besteigt um zu Wetteraufklärungsflügen über dem KSC-Areal zu starten.
14:00 Uhr MESZ, T-2:45 Std.(laufend): Der Astrovan hat angehalten, um Kent Rominger nahe des Pressezentrums abzusetzen. Jetzt fährt er weiter und biegt auf die Straße, die neben dem Raupenfahrweg zum Startkomplex 39 verläuft, ein.
14:05 Uhr MESZ, T-2:40 Std.(laufend): Der Astrovan ist auf den Fahrweg zur Startrampe 39B abgebogen.
14:08 Uhr MESZ, T-2:37 Std.(laufend): Der Astrovan ist auf der Startrampe angelangt. Die Astronauten verlassen den Wagen und gehen zum Aufzug herüber, der sie auf die Höhe des Weißraums mit dem Einstieg in den Orbiter in knapp 60 Meter Höhe bringen wird.
14:12 Uhr MESZ, T-2:33 Std.(laufend): Die Astronauten haben den Weißraum erreicht und Kommandant Brent Jett bereitet sich auf den Einstieg in den Orbiter vor.
14:17 Uhr MESZ, T-2:28 Std.(laufend):
Missionsspezialist Joe Tanner ist der zweite. Er wird auf dem linken Sitz auf dem Mitteldeck Platz nehmen. Kommandant Jett nimmt inzwischen auf dem linken vorderen Sitz auf dem Flugdeck Platz.
14:20 Uhr MESZ, T-2:25 Std.(laufend): Pilot Christopher Ferguson wird jetzt für den Einstieg vorbereitet. Die Astronauten legen im Weißraum zusätzliche Überlebensausrüstung an, darunter der Fallschirm, aber auch die Kommunikationsmütze, scherzhaft Snoopy-Cap genannt. Im Orbiter selbst, wenn sie auf ihrem Sitz liegen, wird dann der Helm aufgesetzt und die Handschuhe angelegt.
14:24 Uhr MESZ, T-2:21 Std.(laufend): Nr.4 ist Heidemarie Stefanyshyn-Piper, die auf dem zweiten Sitz auf dem Mitteldeck Platz nehmen wird.
14:30 Uhr MESZ, T-2:15 Std.(laufend): Als fünfter wird Steve MacLean für den Einstieg vorbereitet. Danach folgt als Letzter Daniel Burbank, der auf dem Sitz in der Mitte hinter Kommandant und Pilot sitzen wird.
14:50 Uhr MESZ, T-1:55 Std.(laufend): Steve MacLean hat jetzt den Orbiter bestiegen. Er wird auf dem Sitz hinter Pilot Ferguson festgeschnallt. Nachdem die Astronauten die Helme aufgesetzt und an die Versorgungssysteme und die Kommunikationsanlage des Shuttles angeschlossen wurden, melden sie sich beim Startkontrollraum des KSC und am Missionsleitzentrum in Houston zum Kommunikationstest.
15:00 Uhr MESZ, T-1:45 Std.(laufend): Die Weißraumtechniker haben die Trittplanken aus dem Mitteldeck entfernt. Diese werden benötigt, damit sie beim Anschnallen der Astronauten nicht auf Geräte und Schalter an der Rückwand des Mitteldecks (ebenso auf dem Flugdeck) treten und diese verstellen oder möglicherweise sogar beschädigen.
15:02 Uhr MESZ, T-1:43 Std.(laufend): Jetzt ist auch der letzte Astronaut, Dan Burbank, in den Orbiter eingestiegen.
15:10 Uhr MESZ, T-1:35 Std.(laufend): Die Missionsleitung diskutiert noch immer mit den Ingenieuren das Problem des fehlerhaften ECO-Sensors. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
15:30 Uhr MESZ, T-1:15 Std.(laufend): Die Wetteraussichten sind weiterhin gut für einen Start am heutigen Nachmittag. Allerdings sind für später am Tag gewitter angekündigt, die für den Shuttle ein Problem darstellen könnten, wenn der Start abgebrochen und verschoben werden sollte.
15:35 Uhr MESZ, T-1:10 Std.(laufend): Die Genehmigung für das Schließen des Zugangsschotts wurde gegeben.
15:40 Uhr MESZ, T-1:05 Std.(laufend): Das Zugangsschott wurde geschlossen. Als nächstes muß die Dichtigkeit überprüft werden. Dafür wird der Kabineninnendruck etwas erhöht, und dann über einen gewissen Zeitraum beobachtet, ob er absinkt. Tut er das nicht, ist das Schott dicht und das Weißraumteam kann den Zugangsraum für den Start herrichten.
16:05 Uhr MESZ, T-40 Min.(laufend): Die abschließende technische Beurteilung bezüglich des ECO-Sensor-Problems findet zur Zeit statt. Eine Entscheidung der Missionsleitung wird in Kürze erwartet.
16:25 Uhr MESZ, T-20 Min.(angehalten): Der Countdown wurde planmäßig zum vorletzten Mal vor dem Start für 10 Minuten angehalten. In dieser Zeit findet eine Besprechung des NASA-Testdirektors statt. Außerdem wird die gesamte Software im Startraum 4, von dem der Start aus gesteuert wird, überprüft, um sicherzustellen, daß die korrekten Programme an jeder Station zur Verfügung stehen.
16:35 Uhr MESZ, T-20 Min.(laufend): Der Countdown läuft für weitere 11 Minuten weiter. Die Bordcomputer wurden in den Modus 101 versetzt, sie sind jetzt in der endgültigen Startkonfiguration. Außerdem werden die Daten des Primären Avionik-Softwaresystems (PASS) heruntergeladen. Die Daten eines jeden PASS-Rechners werden verglichen, um sicherzustellen, daß alle die korrekte Software geladen und aktiviert haben.
16:46 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Der Countdown wurde zum letzten Mal planmäßig angehalten. In den nächsten 45 Minuten wird die genaue Position der ISS bestimmt und daraus die exakte Startzeit ermittelt. Zum Schluß wird der Startdirektor alle Stationen nach ihrem Status bezüglich des Start abfragen. Wenn alle Stationen grünes Licht geben, wird der Countdown rechtzeitig bei T-9 Minuten fortgesetzt.
16:54 Uhr MESZ, T-9 Min.(angehalten): Startabbruch! Der Startdirektor hat soeben den Kommandanten Brent Jett darüber informiert, daß die Missionsleitung beschlossen ha,t den Start nicht am heutigen Tag durchzuführen, sondern auf morgen zu verschieben. Startzeit morgen wird um 17:15 Uhr MESZ liegen. Die Besatzung wird den Orbiter wieder verlassen und der Außentank wird entleert. Der Countdown wird auf die Marke T-11 Std. abgerollt.
Beim erneuten Befüllen des Außentanks morgen Vormittag sollen weitere Daten über das Verhalten des ECO-Sensors gesammelt werden, um zu entscheiden, ob es sich um ein schwerwiegenderes Problem handelt, das eine Reparatur erfordert, oder ob das Shuttle problemlos mit nur drei funktionierenden ECO-Sensoren fliegen kann.
17:28 Uhr MESZ: Der Astrovan und die Weißraummannschaft sind zurück an der Startrampe.
17:46 Uhr MESZ: Das Zugangsschott zum Orbiter wurde wieder geöffnet.
17:48 Uhr MESZ: Joe Tanner und Heidemarie Stefanyshyn-Piper verlassen als erste das Shuttle.
18:00 Uhr MESZ: Nachdem auf dem Flugdeck die Trittplanken wieder eingesetzt wurden, steigen nun auch die übrigen Besatzungsmitglieder aus.
18:10 Uhr MESZ: Alle Astronauten haben jetzt den Orbiter verlassen und fahren mit dem Fahrstuhl zum Astrovan herunter, der sie zurück zu den Mannschaftsquartieren bringen wird.
18:15 Uhr MESZ: Der Astrovan verläßt jetzt die Startrampe.

In der Pressekonferenz, die um 18:40 Uhr MESZ begann, haben Shuttle-Programmleiter Wayne Hale und Missionsleiter LeRoy Cain bestätigt, was vorher schon berichtet wurde. ECO-Sensor Nr. 3 im Wasserstoffbehälter war kurz nach Beginn der Betankung nicht von "trocken" auf "naß" umgeschaltet hatte. Seit dem Problem mit ECO-Sensoren im letzten Jahr hat die NASA neue Regeln für den Umgang mit ECO-Sensor-Problemen erarbeitet. Diese erfordern, daß nur noch drei von vier Sensoren funktionieren müssen, um das Startkriterium zu erfüllen. Das ursprüngliche Startkriterium sah genau das vor, doch nach der CHALLENGER-Katastrophe hatte man einen genaueren Blick darauf geworfen und festgestellt, daß jeweils zwei der Sensoren über dieselbe Stromleitung versorgt werden. Ein Fehler an dieser Leitung hätte gleich den Ausfall von zwei Sensoren bedeutet. Daher wurde das Kriterium zu "vier von vier" geändert. Inzwischen hat man das aber wieder geändert, soll heißen, jeder Sensor hat seine eigene Stromversorgung. Deshalb sind eine ganze Reihe von Shuttle-Verantwortliche (darunter auch Wayne Hale) der Ansicht, daß die alte Regel wieder eingeführt werden sollte. Die aktuelle regelung, die seit Juni diesen Jahres aktiv ist, besagt, daß wenn ein Sensor falsch anzeigt, der Start um einen Tag verschoben werden soll, damit man zusätzliche Daten und Informationen während des Entleerungsvorgangs und beim Wiederbetanken am nächsten Tag gewinnen kann. Bleibt es dann beim Ausfall des einen Sensors, kann mit den Startvorbereitungen fortgefahren werden. Genau dieser Fall ist heute eingetreten. Die Missionsleitung stand vor der Frage, ob man dieser Regel folgt, oder ob man den Start trotzdem heute freigibt. Man entschied sich konservativ zu bleiben, da man der Ansicht war, daß nicht genügend Daten auf dem Tisch lagen, um ein Fortfahren des Startcountdowns zu rechtfertigen. Die Sensoren, die in diesem Außentank verbaut wurden, ebenso wie die Sensoren, die im Juli mit der DISCOVERY geflogen sind, gehören zu einer im Jahr 2003 gefertigten Charge, die als verbessert und robuster gilt, als die 1996 gefertigten Sensoren, die im letzten Jahr die Probleme bei STS-114 verursachten. Während die Sensoren im STS-121-Außentank wie erwartet funktioniert haben, scheint sich in den Sensoren vom ET-118 erneut der Fehlerteufel eingeschlichen zu haben.
Ein anderes Problem, das LeRoy Cain ansprach, war, daß über Nacht an einem Steuertriebwerk auf der Backbordseite des Bugs die papierne Regenschutzabdeckung abgefallen war. Diese soll verhindern, daß Wasser, ob durch Regen oder nur aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit, in die Düse eindringen kann. Diese Düsen werden zwar erst in der Umlaufbahn benötigt, aber beim Aufstieg kann durch die Außendruckabsenkung ein Teil des Wassers verdampfen und durch den Wärmeentzug der Rest gefrieren. Wenn dieses Eis ausgerechnet auf einem der Triebwerkssensoren zu liegen kommt, kann das zu falschen Meßwertanzeigen führen, die den Steuerrechner veranlaßt, dieses Triebwerk als fehlerhaft anzusehen. Wenn es möglich ist, möchte man deshalb versuchen, die Abdeckung wieder anzubringen, insbesondere in Hinsicht auf die zu dieser Jahreszeit üblichen Nachmittagsgewitter. Die Papierabdeckungen fallen normalerweise beim Start von selbst ab.
Leutnant Kaleb Nordgren von der 45. Wetterschwadron der US-Luftwaffe erläuterte die Wettersituation für den morgigen Tag. Die Wetteraussichten sind grundsätzlich gut mit nur einer 20%-igen Wahrscheinlichkeit, daß die Startkriterien verletzt werden könnten.

7. September 2006, Donnerstag
Brennstoffzelle
Oben: Eine Brennstoffzelle, wie sie in den Shuttles verwendet wird. In jedem Orbiter sind drei davon eingebaut. Sie wiegen etwa 115 kg,  sind rund 100 cm lang, 38 cm breit und 35 cm hoch. Jedes dieser Geräte enthält einen Stapel aus neun in Reihe geschalteten alkalischen Brennstoffzellen. In jeder der Zellen werden Wasserstoff und Sauerstoff in Wasser umgewandelt und die dabei entstehende Reaktionsenergie unmittelbar in Strom umgewandelt. Da dabei auch Abwärme entsteht, muß der Stapel gekühlt werden, um zu verhindern, daß das Gerät überhitzt. Ein Freon-Kühlkreislauf transportiert diese Wärme ab, wärmt danach den zufließenden flüssigen Wasserstoff auf und gibt schließlich die Restwärme in einem Wärmetauscher an das Kühlsystem des Orbiters ab. Die Umwälzung des Freons in dem Kühlkreislauf wird  von einer drehstrommotorbetriebenen Pumpe bewerkstelligt. (Photo: NASA)
Auf der Pressekonferenz heute Nacht erläuterten Shuttle-Programmleiter Wayne Hale und der stellvertretende Orbiter-Projektleiter Ed Mungo, warum das aktuelle Problem so schwierig zu erfassen sei. An der Brennstoffzelle Nr.1 war gestern morgen eine der drei Phasen des Drehstrommotors, der die Freon-Kühlmittelpumpe der Zelle antreibt, ausgefallen. Etwa zehn Minuten nach dem Hochfahren der Zelle sah man bei dieser Phase eine Spannungsspitze gefolgt von einem vollständigem Spannungsabfall. Da der Motor aber auch mit zwei Phasen noch läuft, habe die Zelle weiterhin in Betrieb bleiben können und habe bislang einwandfrei funktioniert. Wäre die Kühlmittelpumpe ausgefallen, hätte sich die Zelle innerhalb von neun Minuten überhitzt und wäre dann ausgefallen. Dies wäre der Fall, wenn noch eine weitere Phase versagte.
Tatsächlich seien die ganze Zeit keine Startkriterien verletzt gewesen. Da für die erfogreiche Durchführung der Mission drei funktionierende Brennstoffzellen vonnöten seien, und die weitere Funktion der Zelle 1 davon abhänge, daß keine weitere Phase ausfalle, wolle man sichergehen, daß dieses nicht während des Starts oder im Orbit geschehe und es auch kein allgemeines Problem sei, von dem auch die anderen Brennstoffzellen betroffen sein könnten. Das sei aber augenscheinlich nicht der Fall; das Problem scheint ausschließlich auf den Pumpenmotor von Zelle 1 beschränkt zu sein und betreffe auch nicht die zweite Pumpe des Geräts, die das produzierte Wasser aus der Zelle herausfördert. Man habe deshalb die Geschichte der Zelle überprüft und sich mit den Herstellern von Zelle und Pumpenmotor in Verbindung gesetzt. Zur Zeit sammle man noch weitere Daten; da noch nicht alle Fakten auf dem Tisch lagen, als die Besprechung der Missionsleitung begann, hielt man es für sicherer, den Start weiter auf Freitag zu verschieben, um den Ingenieuren mehr Zeit für eine gründliche Analyse zu geben.
Ein solches Problem sei in der 25-jährigen Geschichte des Shuttle-Programms noch nicht aufgetreten.
Jede der drei Brennstoffzellen produziert in Dauerleistung 7 KW Gleichstrom und kurzfristig bis zu 12 KW. Der durchschnittliche Strombedarf während der Mission beträgt etwa 14 kW, was zwei einwandfrei funktionierende Zellen erfordert. Hale erklärte, daß man mit zwei Zellen die Mission zwar sicher aber nicht erfolgreich zuende bringen könne, da man bei Ausfall einer Zelle gezwungen wäre, die Mission vorzeitig abzubrechen. Zur Zeit suche man aber eher nach Möglichkeiten, bei Bedarf einen oder zwei zusätzliche Tage der Mission hinzuzufügen. Die Montage des neuen Photovoltaikträgers sei eine so komplexe Aufgabe, daß man beim Auftreten von Schwierigkeiten genügend Handlungsspielraum zur Verfügung haben möchte, um darauf reagieren zu können. Theoretisch bestünde noch die Möglichkeit, am Samstag Morgen zu starten, aber dann müsse man auf einen Extratag verzichten, da das Shuttle wegen des geplanten Sojus-Starts am 18. September spätestens am 17. September von der Station abgelegt haben müsse.
Hale erläuterte, daß wenn die Analyse ergebe, daß man problemlos mit der Brennstoffzelle starten könne, werde man am Freitag einen Startversuch unternehmen. Freitag ist der letzte mögliche Starttermin im aktuellen Startplanungsfenster. Sollten die Ingenieure keinen problemfreien Betrieb garantieren können, werde man die Zelle auf der Startrampe austauschen. Dies dauere etwa eine Woche. Nach der Landung der Sojus TMA-8 mit der Expedition 13-Besatzung an Bord wäre theoretisch noch ein Start Ende September möglich, dann aber bei Nacht. Dies erfordere aber, daß die Tageslichtbeschränkung aufgehoben werde, die man sich selbst auferlegt habe, um das Verhalten der Außentankisolierung während des Aufstiegs genauestens dokumentieren zu können. Die nächste Startmöglichkeit bei Tageslicht sei erst Ende Oktober (26., 27.) gegeben, was aber wiederum zur Folge hätte, daß der geplante Start von STS-116/DISCOVERY auf Januar verschoben werden müßte, da vorher noch von der ISS-Besatzung dringende Arbeiten am neuinstallierten Tragwerksegment und dem Photovoltaikmodul durchgeführt werden müssen.
Update:
Heute Abend um 20 Uhr ist die Missionsleitung zusammengekommen, um die neuen Erkenntnisse zu erörtern und zu bestimmen, ob man am Freitag starten oder den Start weiter verschieben
will, um die Brennstoffzelle auszutauschen. In der anschließenden Pressekonferenz um 0 Uhr MESZ wurde erklärt, daß man nach vielen Diskussionen am Ende nahezu einstimmig der Ansicht war, daß man am Freitag starten könne. Shuttle-Betriebsleiter Steve Poulos erklärte detailliert, daß man einen dünnen Draht als höchstwahrscheinliche Ursache für die Spannungsspitze in der 1. Phase am Drehstrommotor der Kühlmittelpumpe der Brennstoffzelle 1 identifiziert hat. Man habe die Phase deshalb vorsorglich abgeschaltet. Alle denkbaren Szenarien legen nahe, daß die übrigen zwei Phasen und auch die zwei anderen Brennstoffzellen davon nicht beeinflußt werden können. Aus diesem Grund sehe man keinen Grund, nicht mit den Startvorbereitungen fortzufahren. Eine genaue Analyse der Ursache werde man erst durchführen können, wenn ATLANTIS wieder gelandet ist und man die Zelle im OPF ausgebaut hat. Für den Fall, daß man nicht bis zum Wochenende starten könne und eine längere Startverzögerung eintrete, werde man die Brennstoffzelle nicht auf der Startrampe austauschen, sondern zu einem späteren Zeitpunkt mit der Zelle, so wie sie ist, fliegen. Das Risiko, beim Austausch eine Beschädigung am Orbiter zu verursachen, sei größer, als mit der Brennstoffzelle zu fliegen. "Diese Pumpenmotoren sind sehr zuverlässig." meinte Wayne Hale. "Das ist keine Raketenwissenschaft, sondern Technologie aus dem 19. Jahrhundert. George Westinghouse hat das Funktionsprinzip erfunden. ... Wir hatten in 25 Jahren nicht ein Problem mit diesen Motoren. Ich wünschte mein Auto wäre so zuverlässig."
ISS-Programmleiter Mike Suffredini erklärte, daß man mit den Russen übereingekommen sei, auch den Samstag als möglichen Strattag nutzen zu können, ohne einen Extramissiontag einbüßen zu müssen; d.h. daß die ATLANTIS wenn erforderlich erst am 18., also am Starttag der Sojus, von der Station ablegen kann.
Lt. Kaleb Nordgren, Meteorologe bei der US-Luftwaffe, beschrieb die aktuelle Wetterlage und daß die Wahrscheinlichkeit, daß das Wetter einen Start am Freitag oder Samstag verhindern könnte, bei nur noch jeweils 20% liegt.


6. September 2006, Mittwoch
Rampe in der Morgendämmerung
Oben: Der Morgen dämmert über Cape Canaveral, während der Orbiter noch von Lampen der Startrampe angeleuchtet wird. (Photo: NASA/KSC)
Der für heute geplante Start der Raumfähre ATLANTIS wurde abgesagt. Grund dafür ist eine unerklärliche Spannungsspitze im Stromkreis des Kühlmittelpumpenmotors von Brennstoffzelle Nr. 1, die kurz nach dem Einschalten der Zelle heute Nacht auftrat. Da das Problem nicht rechtzeitig gelöst werden konnte, um mit dem Befüllen des Außentanks beginnen zu können, wurde der Start verschoben.

Gestern abend um 20:49 Uhr wurde die Zugangsstruktur (RSS) vom Startaufbau weggeschwenkt. Um 1:33 Uhr MESZ wurde der Countdown planmäßig bei T-11 Std. fortgesetzt. In der Nacht, um 2:45 Uhr, wurden die Brennstoffzellen der ATLANTIS in Betrieb gesetzt. Sie versorgen den Orbiter während der Mission mit Strom, während sie gleichzeitig als "Abfall" Wasser produzieren. Dieses Wasser wird von der Besatzung als Trinkwasser und zur Rehydrierung des Essens verwendet. Außerdem wird ein großer Teil während des Aufenthaltes auf der ISS zur Station herübergebracht, wo es für vielfältige Zwecke verwendet wird. Um 3:20 Uhr wurde das Spülgas für die Treibstoffleitungen von Luft auf Stickstoffgas umgestellt.
Um 6:33 Uhr wurde der Countdown planmäßig für zwei Stunden
Die RSS wird weggeschwenkt
Oben: Die gerüstartige Zugangsstruktur wird vom Startaufbau weggeschwenkt. (Photo: NASA/KSC)
unterbrochen, in denen das Startteam feststellt, ob alle Kriterien für den Beginn der Haupttreibstofftankbefüllung erfüllt sind.
Um 8:33 Uhr wurde der Countdown zunächst planmäßig bei T-6 Std.fortgesetzt. Die Missionsleiter besprachen ab 7:45 Uhr den aktuellen Status bezüglich des bevorstehenden Beginns der Außentankbefüllung. Mit Fortführung des Countdowns sollte die Befüllung des Außentanks mit dem Herabkühlen der Zuflußleitungen beginnen.
Um 8:46 Uhr wurde bekannt, daß die Ingenieure ein Problem mit der Brennstoffzelle Nr.1 behandeln. Das Problem tauchte offenbar beim Hochfahren heute Nacht auf, als im Stromkreis des Kühlmittelpumpenmotors der Zelle eine unerklärliche Spannungsspitze auftrat. Die Techniker versuchten das Problem durch Abschalten und erneutes Hochfahren der Zelle zu lösen oder zumindest zu verstehen. Das Befüllen des Außentanks mit rund 2 Millionen Litern Flüssigtreibstoff wurde dafür vorsorglich ausgesetzt. Da das Problem nicht bis 10 Uhr MESZ gelöst werden konnte, hat die NASA den Start für heute abgesagt. Dafür wird der Countdown wieder auf die Marke T-11Std. abgerollt.
Sollte das Problem so schwerwiegend sein, daß die Zelle ausgetauscht werden muß, müßte die Nutzlast entladen und der Startaufbau zurück in das VAB gerollt werden
, was eine Startverschiebung von mehreren Wochen bedeuten könnte. Die Brennstoffzellen befinden sich im Mittelschiffsgehäuse unter der Ladebucht; Zugang ist nur durch Luken am Boden des Frachtraums möglich. Um noch dieses Startplanungsfenster nutzen zu können, muß ATLANTIS bis spätestens Freitag gestartet sein, da das Shuttle ansonsten in Konflikt mit dem geplanten Start der russischen Sojus TMA-9 geriete, die spätestens zum 18. September gestartet sein muß. Die Sojus bringt eine neue Besatzung zur ISS.
Die Missionsleitung kam am Abend um 19 Uhr MESZ zusammen, um die Lage zu besprechen.Dabei wurde entschieden den Start um einen weiteren Tag auf Freitag zu verschieben, um mehr Zeit für die technische Analyse des Problems zu haben und entscheiden zu können, ob man mit der Zelle so fliegen kann wie sie ist, oder ob man sie austauschen sollte.
Ein Start am Freitag könnte um 17:40:37 Uhr MESZ erfolgen.

5. September 2006, Dienstag
Die ISS über der Startrampe
Oben: Am Vorabend des Starts wird ATLANTIS auf der Startrampe von Flutlichtern angestrahlt, während gleichzeitig die Internationale Raumstation über Florida hinwegzieht. Das Photo wurde vom Pressezentrum des KSC aus aufgenommen. (Photo: Ben Cooper/Spaceflight Now)
Auf der Startrampe 39B laufen die Vorbereitungen für den Start am Mittwoch. Der Funktionstest der Außentankkamera ist abgeschlossen. Regenschutzabdeckungen wurden über die Düsenöffnungen der Lageregelungstriebwerke angebracht; sie fallen beim Start von alleine ab. Die roten Schutzhüllen um Haupt- und OMS-Triebwerke wurden für den Start entfernt. Ausrüstung der Flugbesatzung wird weiterhin von Arbeitern in der Flugkabine verstaut. Die Kommunikationssysteme des Orbiters wurden für den Flug hochgefahren. Die drehbare Zugangsstruktur (RSS) der Startrampe wird heute vom Shuttle weggeschwenkt.
Die Meteorologen sagen günstige Wetterverhältnisse für den Startversuch am Mittwoch voraus mit nur einer 30%-igen Wahrscheinlichkeit, daß der Start wegen des Wetters nicht durchgeführt werden kann. Ein Tiefdruckgebiet könnte sich am Mittwoch über Zentralflorida bilden, was zu einer Erhöhung der Luftfeuchtigkeit führen kann. Dennoch geht man davon aus, daß aufgrund der frühen Tageszeit beim Start die nachmittäglichen Gewitter vermieden werden können. Die Hauptsorge zur Startzeit gilt Kumuluswolken innerhalb von 16 km um die Startrampe und lokalen Schauern innerhalb des Bereichs von 32 km um die Shuttle-Landeeinrichtung.

4. September 2006, Montag
Auf der Countdown-Statusbesprechung am Montag um 16 Uhr MESZ wurde berichtet, daß alle Systeme bereit für einen Start am Mittwoch um 18:29 Uhr seien.
NASA-Testdirektor Jeff Spaulding erklärte, daß das Befüllen der Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems abgeschlossen ist und daß zur Zeit keine technischen Probleme verfolgt würden und der Countdown im Zeitplan verlaufe. Spaulding deutete an, daß das Wegschwenken der drehbaren Zugangsstruktur für 21 Uhr am Dienstag vorgesehen sei. Spaulding sagte: "Ich freue mich verkünden zu dürfen, daß das Warten beinahe um ist und wir bereit für den Start von ATLANTIS am Mittwoch sind."
Robbie Ashley, der STS-115-Nutzlastmanager, erläuterte, daß während der Verschiebung keine Arbeiten an der STS-115-Nutzlast geplant waren und daß die einzige Nutzlast, die noch aussteht, ein Experiment sei, das am Dienstag verstaut werden soll.
NASA-Meteorologin Kathy Winters berichtete, daß das Wetter für den Start am Mittwoch abend günstig sei, und nur eine 20%-ige Wahrscheinlichkeit bestünde, daß der Start aufgrund des Wetters verschoben werden müsse.
Der Countdown begann gestern um 14 Uhr MESZ bei der Marke T-43 Stunden. Er enthält über 33 Stunden planmäßiger Countdownunterbrechungen. Der geplante Startzeitpunkt liegt in der Mitte des zehnminütigen Startfensters.
Die Besatzung, die am Samstag zum KSC zurückgekehrt war, verbringt die Zeit bis zum Start mit der Durchsicht der Missionsplanung und Kommandant Brent Jett und Pilot Christopher Ferguson führen Landeanflüge mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA), einer modifizierten Gulf Stream II, auf die Shuttle-Landeeinrichtung durch.

1. September 2006, Freitag
Auf der Startrampe 39B laufen die Vorbereitungen für den Start am Mittwoch; der Beginn des Startcountdowns ist für Sonntag, 14 Uhr MESZ geplant. Die Transferleitungen für flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff, die für das Befüllen des Außentanks benötigt werden, wurden wieder an die mobile Startplattform angeschlossen.Der Anschluß der Wasserstoffentlüftungsleitung ist abgeschlossen. Die Sprengvorrichtungen wurden abgeklemmt, um ein Hochfahren der Orbitersysteme zu ermöglichen und werden an diesem Wochenende wieder angeklemmt. Die Orbitermittschiffsversorgungseinheit (OMBUU) ist verbunden. Dies ist der Anschlußpunkt der Versorgungsleitungen für das Befüllen der internen Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems. Die Arbeiten am Wochenende beinhalten auch, daß das Orbitalmanövriersystem (OMS), das Lageregelungstriebwerkssystem (RCS) und das Hauptantriebssystem (MPS) unter Druck gesetzt werden. Die zwei Zugangsklappen zum Heckgehäuse wurden entfernt, um Zugang zu den Sprengvorrichtungen zu erhalten, und sie werden am Wochenende wieder eingesetzt, um die Abnahmeprüfung am Sonntag zu ermöglichen. Dabei werden alle Systeme des Heckgehäuses des Orbiters eingeschaltet und getestet, wie z.B. die Stromkreise des MPS.
Am Dienstag war der Startaufbau wegen Tropensturm Ernesto vorsorglich von der Rampe gefahren, dann aber, nach rund drei Kilometer Fahrt in Richtung Montagegebäude, wieder zur Startrampe zurückgerollt worden, als die Wettervorhersagen günstiger wurden. Am Donnerstag haben Ingenieure das Hitzeschutzsystem des Außentanks inspiziert und drei Stellen gefunden, an denen die Schaumisolation geringfügig beschädigt war. Eine Stelle, etwa 1 cm groß, befindet sich etwa im Mittelbereich des Sauerstofftanks, gut einen halben Meter neben den Eis-/Frostrampen. Eine zweite Stelle, etwa 2,5x0,2 cm groß befindet sich nahe der hinteren Anschlußstelle der Steuerbordstartrakete. Beide Beschädigungen, die eher als Kratzer zu bezeichnen sind, sind gut zugängig und leicht zu reparieren. Eine dritte Stelle, ein fehlendes Schaumteil zwischen Tank und Backbordstartrakete, etwa anderthalb Meter unterhalb der Intertankflanschverschalung, wird keine Reparatur erfordern.

31. August 2006, Donnerstag
Das Shuttle wird sturmbereit gemacht
Oben: Nachdem der Startaufbau wieder auf der Rampe abgesetzt wurde, bewegt sich der Raupentransporter unter Plattform hervor. Kurz danach wurde die drehbare Zugangsstruktur, die links neben dem Shuttle zu sehen ist, vor den Orbiter geschwenkt, um ihn vor Tropensturm Ernesto zu schützen. (Photo: NASA/KSC)
Das Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) hat heute den normalen Betrieb wieder aufgenommen, nachdem der Tropensturm Ernesto am Mittwoch darüber hinweggezogen ist. Es gibt keine offensichtlichen Schäden an der Raumfähre ATLANTIS auf der Startrampe 39B. Die Inspektionen werden heute fortgesetzt. Ebenso wurden keine Schäden an den Einrichtungen des KSC und des US-Luftwaffenstützpunktes Cape Canaveral (CCAFS) entdeckt.
Die maximale gemessene Windgeschwindigkeit an der Rampe 39B betrug rund 70 km/h und die gesamte Niederschlagsmenge 105,6 Liter pro Quadratmeter. Auf der Spitze des 150 Meter hohen Wetterturmes nördlich des Montagebäudes wurde eine Spitzenwindgeschwindigkeit von 90 km/h gemessen.
Die NASA hat den neuen Starttermin für STS-115 auf den 6. September, 18:29 Uhr MESZ angesetzt. Sollten das Wetter oder andere Probleme einen Start von ATLANTIS an diesem Tag verhindern, sind weitere Startgelegenheiten am 7. und 8. September verfügbar. Alle Starttermine ermöglichen die Erfüllung aller Missionsschwerpunkte und gewährleisten, daß die Raumfähre bis spätestens 17. September von der ISS abgelegt hat. Dies ist notwendig, damit die nächste ISS-Besatzung, Expedition 14,
am 18. September mit der Sojus TMA-9 zur Raumstation starten kann.
Viele der Standard-Startvorbereitungen konnten vor der abgebrochenen Fahrt zum Montagegebäude und der Rückkehr zur Rampe am Dienstag erledigt werden. Während der nächsten Tage werden sich die Bodenmannschaften auf den Abschluß weiterer Startvorbereitungen konzentrieren, so daß am Sonntag um 14 Uhr MESZ der Countdown beginnen kann.
Die STS-115-Besatzung ist zur Zeit wieder in Houston und führt Startsimulationen durch. Die Astronauten werden am Samstag zum KSC zurückkehren. Sie haben bereits damit begonnen, aufgrund des veränderten Startzeitpunktes ihren Schlafrhythmus an den neuen Missionsverlauf anzupassen.

30. August 2006, Mittwoch
ATLANTIS ist wieder auf der Startrampe. Der Startaufbau wurde gegen 2 Uhr MESZ vom Raupentransporter auf die Pfosten abgesetzt. Bodenmannschaften begannen sofort, die drehbare Zugangsstruktur (RSS) vor den Orbiter zu schwenken und die notwendigen Anschlüße zwischen der Startplattform und den Rampenanlagen wiederherzustellen. Die RSS schützt das Shuttle vor dem Wind und aufgewirbelten Teilchen, die durch Ernesto heute abend zu erwarten sein werden.
Auf der Pressekonferenz gestern Abend erklärte Startdirektor Mike Leinbach, man werde sich bemühen soviel Arbeit wie möglich vor dem Eintreffen von Ernesto zu schaffen. Nach dem Ausreiten des Sturms werde man am Donnerstag sofort mit den Vorbereitungen für den Start fortfahren. Die Ladebucht werde wieder geöffnet, um die Batterien neu aufzuladen. Nach der Herrichtung der Startplattform werden die Sprengvorrichtungen wieder installiert und das Hauptantriebssystem und die Manövriertriebwerkssysteme wieder unter Druck gesetzt. Dann könne man wieder in einen vollen, drei Tage dauernden Startcountdown eintreten. Sollte Ernesto keine zu großen Verzögerungen verursachen, könne ein Start möglicherweise schon am 6. September erfolgen.
Inzwischen hat die NASA bekanntgegeben, daß das Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) am Mittwoch geschlossen werde und nicht erforderliches Personal nicht zur Arbeit erscheinen solle. Nur eine Notbesatzung werde am KSC verbleiben und den Sturm ausreiten. Ausgehend von den aktuellen Vorhersagen werde das Zentrum am Donnerstag, 31. August, wieder geöffnet.

29. August 2006, Dienstag
Der Raupentransporter auf dem Weg zur Rampe
Oben: Der Raupentransporter Nr.2 bewegt sich auf dem Fahrweg zur Startrampe 39B, wo der STS-115-Startaufbau mit der ATLANTIS wartet. (Photo: NASA/KSC)
Nach ausgiebiger Beobachtung von Tropensturm Ernesto und Analysen zur Bestimmung seiner weiteren Entwicklung hat die NASA heute Nachmittag endgültig entschieden, ATLANTIS in das VAB zurückzufahren. Der Raupentransporter, der in der Zwischenzeit unter die mobile Startplattform bewegt wurde, hat den Startaufbau von den Pfosten angehoben und um 16:04 Uhr MESZ die Fahrt zum Montagegebäude begonnen, die etwa 10 Stunden dauern wird. Die NASA hofft, vor Einsetzen des nachmittäglichen Gewitters, die zu dieser Jahreszeit an der Tagesordnung sind, die Überführung abgeschlossen zu haben. Erschwert wird der Vorgang durch den Ausfall des zweiten Raupentransporters, der die mobile Startplattform mit dem im Aufbau begriffenen STS-116-Startaufbau aus der Hochmontagehalle 3 des VAB fahren sollte, um Platz für ATLANTIS zu schaffen. Halle 3 ist dem Raupenfahrweg zur Startrampe direkt zugewandt. Dadurch ist Halle 3 blockiert und ATLANTIS muß in Halle 2 auf der abgewandten Seite des VAB untergebracht werden. Die Umfahrung des VABs wird wegen der engen Kurven etwa drei zusätzliche Stunden dauern.
Dies ist das fünfte Mal, daß ein Shuttle wegen eines aufziehenden Sturms in das VAB zurückgefahren werden mußte.
Update: Um 20:42 Uhr erging an die Ingenieure und Techniker die Anweisung, die Fahrt zu stoppen und den Startaufbau zur Startrampe zurückzurollen. Startdirektor Mike Leinbach erklärte, daß Tropensturm Ernesto den neuesten Vorhersagen zufolge das KSC am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von rund 83 km/h und Winböen bis zu 105 km/h treffen wird, was unterhalb der Sicherheitsmarge von 130 km/h liegt, wenn das Shuttle auf der Rampe steht. Auf der Rampe wird der Orbiter durch die Blitzableiteranlage der Rampe vor Blitzen und durch die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur vor Wind und Regen geschützt. Sobald das Shuttle wieder auf der Rampe steht, könne ein Start, je nachdem, wie lange die Vorbereitungen durch den Sturm unterbrochen werden, am 6. oder 7. September erfolgen.

28. August 2006, Montag
Die Missionsleitung hat heute Mittag beschlossen, den für Dienstag geplanten Start abzusagen und mit den Vorbereitungen für das Zurückfahren des STS-115-Startaufbaus in das Montagegebäude (VAB) zu beginnen. Auf der Pressekonferenz um 16:15 Uhr MESZ (10:15 Uhr Ortszeit) haben der Chef der Missionsleitung, LeRoy Cain und der der Shuttle-Startdirektor Mike Leinbach erklärt, daß keine Verbesserung der Verhältnisse bezüglich Tropensturm Ernesto erkennbar sei. Deshalb werde ATLANTIS dafür vorbereitet, morgen, voraussichtlich gegen 14 bis 15 Uhr MESZ, in das VAB zurückgerollt zu werden. Von dem Augenblick an, an dem man zur Startrampe zurückkehren könne, habe man etwa acht Tage bis zu einem möglichen Startversuch. Kathy Winter, Meteorologin am KSC, erklärte, daß der Sturm aller Voraussicht nach am Mittwoch Abend Florida treffen werde und dann am Donnerstag auf den Atlantik entschwinde. Dies bedeute, daß das Zurückrollen zur Startrampe frühestens Donnerstag Abend oder Freitag Morgen erfolgen könne. Damit ergibt sich der frühestmögliche Starttermin für den 9. September, was aber zu einem Konflikt mit der russischen Raumfahrtagentur führt, die ihrerseits den anstehenden Start von Sojus TMA-9 auf nach den 20. September verschieben müßte, was sie nach Möglichkeit zu vermeiden sucht.
Die jetzt anstehenden Aufgaben sind das Entleeren der Tanks für das Brennstoffzellenversorgungssystem, das deinstallieren der Sprengbolzenvorrichtungen und das Abkoppeln der Versorgungsleitungen zwischen Startplattform und den Startrampenanlagen. Die Tanks mit den hypergolen Brennstoffen für die Hilfskraftanlagen (APUs) müssen nicht entleert werden. Ebenso kann die Nutzlast in der Ladebucht verbleiben.

27. August 2006, Sonntag
Die NASA hat heute bekanntgegeben, daß der Start der ATLANTIS weiter auf Dienstag verschoben ist. Diese Verschiebung ist das Ergebnis des Blitzeinschlags am Freitag und der Notwendigkeit für weitere Untersuchungen der Systeme von Shuttle und Bodenanlagen. Bislang wurden keine Beschädigungen am Raumfahrzeug und an der Startrampe gefunden, aber mehr Zeit für weitere Analysen erfordert eine Startverschiebung um einen weiteren Tag. Der neue Startzeitpunkt ist voraussichtlich 21:41:43 Uhr MESZ am 29. August.
Ein ernsteres Problem stellt der sich jüngst südlich von Hispaniola gebildete Tropensturm Ernesto dar. Ernesto hat einen Nordwestkurs eingeschlagen und befindet sich zur Zeit vor der Südküste von Kuba. Die Vorhersagen sehen ihn für Mittwoch Nacht als Hurrikan der Kategorie 1 in der Florida Straße mit Kurs auf Zentralflorida. Sollte eine hohe Wahrscheinlichkeit bestehen, daß das KSC in der zweiten Wochenhälfte in den Einflußbereich des Sturms gerät und ATLANTIS bis dahin noch nicht gestartet sein, müßte der Startaufbau in das Montagegebäude zurückgerollt werden. Die NASA behält sich eine Entscheidung dafür bis Montag vor.

26. August 2006, Samstag
Blitzschlag!
Oben: Einer der stärksten Blitze, der jemals gemessen wurden, war am Freitag in den Blitzableitermast der Rampe 39B eingeschlagen. Während der Blitzableiter die ATLANTIS vor einem direkten Treffer schützte, führten Induktionsströme zu Spannungsspitzen in einem der Hauptstromkreisläufe der Raumfähre und in einem Steuergerät für einen Sprengbolzen an der Rampe. (Photo: NASA/KSC)
Die Missionsleitung hat heute beschlossen, den Start um einen Tag zu verschieben. Er ist jetzt für Montag, 28. August um 22:04 Uhr MESZ angesetzt. Am Freitag um 19:49 Uhr MESZ war ein Blitz in das Blitzableitersystem der Startrampe eingeschlagen. Die Missionsleiter sind der Ansicht, daß mehr Zeit benötigt wird, um sicherzustellen, daß keine Systeme der Rampe und des Shuttles davon in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Die Missionsleitung wird am Sonntag erneut zusammenkommen, um die Flugbereitschaft weiter zu erörtern. Der Countdown ist zur Zeit in einer ausgedehnten Unterbrechung bei T-11 Std..
Auf der Startrampe 39B gehen indes die Vorbereitungen weiter. Das Befüllen der Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems wurde Freitag Nacht beendet, nachdem sich der Vorgang aufgrund des Wetters um sechs Stunden verzögert hatte. Das Verschließen der Rampensysteme und das Verstauen der letzten Ausrüstungsgegenstände der Flugbesatzung sind im Gange.
Die Meteorologen der US-Luftwaffe sehen für Montag nur eine 20%-ige Wahrscheinlichkeit, daß schlechtes Wetter den geplanten Start verhindern könnte. Die Hauptsorge gilt weiterhin der Möglichkeit von Schauern innerhalb des Bereiches von 37 km um die Shuttle-Landeeinrichtung (SLF).





25. August 2006, Freitag
STS-115 rollt zur Startrampe
Oben: Ein Blick in den Nutzlastaustauschraum der drehbaren Zugangsstruktur der Startrampe 39B. Nachdem die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse beendet und die Zugangsklappen eingesetzt wurden, bereiten die Mechaniker das Schließen der Ladebuchttore vor. Gut zu erkennen ist in der Mitte der Ladebucht die "Fracht", das Tragwerksegment P3/P4. Im unteren Teil sieht man die zwei langen Behälter mit den entrollbaren Photovoltaikbahnen, und links davon die zusammengefalteten Radiatorflächen. (Photo: NASA/KSC)
Die Nutzlastbuchttore wurden am frühen Morgen für den Flug geschlossen und das Befüllen der Tanks des Brennstoffzellenversorgungssystems (PRSD) ist jetzt im Gange. Am späten Nachmittag hatte zwar schlechtes Wetter die PRSD-Betankung verzögert, aber es wird erwartet, daß der Vorgang in der Nacht abgeschlossen sein wird. Dies wird keine Auswirkungen auf den Rest des Countdown haben. Ebenso wurden die Tyvek-Ringabdeckungen am vorderen Manövriertriebwerkssystem angebracht. Diese Abdeckungen schützen die Steuerdüsen vor rauhem Wetter. Sie sind so ausgelegt, daß sie sich kurz nach dem Start, wenn das Shuttle die Startrampe hinter sich läßt, vom Orbiter lösen.
Die Missionsleitung hat sich am Abend zusammengefunden, um den bisherigen Fortschritt zu besprechen, und hat ihre Zustimmung gegeben, mit den Startvorbereitungen fortzufahren. Es wurden keine Probleme erörtert, die einen pünktlichen Start am Sonntag Abend verhindern könnten.
Die Meteorologen sehen zur Zeit eine Wahrscheinlichkeit von 40% für schlechtes Wetter zum Startzeitpunkt. Eine Bermuda-Hochdruckfront über der Straße von Florida erzeugt eine südwestlich gerichtete Luftströmung über Zentralflorida, die die nachsten zwei Tage für Nachmittagsgewitter sorgt. Die Hauptsorge am Sonntag stellen Amboßwolken, Schauer und Gewitter innerhalb des Bereiches von 37 Kilometern um die Shuttle-Landeeinrichtung dar.

24. August 2006, Donnerstag
Die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse des Orbiters sind abgeschlossen und die Zugangsklappen sind eingesetzt. Techniker haben die Abnahmeprüfung für die Hecksysteme durchgeführt. Die Ladebuchttore werden heute für den Flug geschlossen.
Der Beginn des Countdowns wurde von Mitternacht auf heute 18 Uhr MESZ vorverlegt, um ein früheres Befüllen der Brennstoffzellenversorgungstanks zu ermöglichen. Der Grund dafür ist, daß man den Vorgang abgeschlossen haben möchte, bevor die für Freitag Nachmittag erwarteten Gewitter eintreffen. Dafür wird die Countdownunterbrechung bei T-19 Std. um sechs auf zehn Stunden verlängert. Ab der T-19-Std.-Marke wird der Countdown wieder wie ursprünglich geplant weiterlaufen und in einem Start am Sonntag, 22:30 Uhr MESZ münden.
Die STS-115-Flugbesatzung ist heute um 17:30 Uhr MESZ vom Johnson Raumfahrtzentrum bei Houston, Texas, kommend auf der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) des KSC eingetroffen. Sie wird die nächsten Tage vor dem Start mit weiterer Durchsicht der Flugpläne verbringen.
Meteorologen der US-Luftwaffe sehen zur Zeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 30%, daß schlechtes Wetter den Start verhindern könnte. Die Hauptsorge gilt dabei Amboßwolken, Regenschauern und Gewittern, die in den Bereich von 37 Kilometern um die SLF eindringen könnten.

23. August 2006, Mittwoch
Die Arbeiten zum Verschließen des Heckgehäuses des Orbiters werden fortgesetzt und das Einsetzen der Zugangsklappen soll heute Nachmittag erfolgen. Sobald die Klappen eingesetzt sind, werden die Techniker mit den Abnahmeprüfungen für den Heckbereich beginnen. Dies beinhaltet das Einschalten und Testen aller Systeme im Heckgehäuse, wie z.B. die Stromkreise des Hauptantriebssystems. Die Druckbeaufschlagung des Orbitalmanövriersystems (OMS) des Lageregelungs- und Steuertriebwerkssystems (RCS) und des Hauptantriebssystems (MPS) ist abgeschlossen. Das Verstauen der Ausrüstung der Flugbesatzung in der Flugkabine ist weiter im Gange und die Kabine und der Weißraum werden für den Start vorbereitet. Mechaniker werden heute die Ladebucht öffnen, um die Ladebuchtbatterien aufladen zu können. Die Ladebuchttore werden am Donnerstag für den Flug geschlossen. Letzte Verschlußarbeiten an den Feststoffstartraketen und dem Außentank werden heute noch beendet sein.

22. August 2006, Dienstag
Die Arbeiten zur Versiegelung des Heckgehäuses gehen weiter und das Unterdrucksetzen von OMS, RCS und MPS ist im Gange. Ebenso wird das Verstauen der Ausrüstung der Flugbesatzung in der Flugkabine fortgesetzt. Die Herrichtung der Ladebucht wird am Mittwoch fortgesetzt. Verschlußarbeiten an den Feststoffstartraketen und am Außentank werden heute beendet werden.
In Houston führt die Besatzung heute ihre letzte Simulation des Aufstiegs durch. Sie wird am Donnerstag zum Kennedy Raumfahrtzentrum fliegen

21. August 2006, Montag
Auf der Startrampe 39B haben die Mechaniker das Befüllen der hypergolen Betriebsstoffe in den Orbiter und die Feststoffstartraketen (SRB) abgeschlossen. Nachdem die Missionsleitung entschieden hatte, zwei Befestigungsschrauben des Ku-Band-Antennenaktuators im vorderen Teil der Ladebucht der ATLANTIS auszutauschen, haben Mechaniker das Wochenende mit der Vorbereitung der Zugangsplattformen, dem Austausch der Schrauben und dem Wiederabbau des Zugangsgerüstes verbracht. Der Austausch der Schrauben war am Sonntag Morgen beendet. Am Sonntag Nachmittag wurden dann die Ladebuchttore geschlossen und mit dem Einbau der Sprengvorrichtungen (Sprengbolzen, u.a. für die Abtrennung der SRBs und des Außentanks) begonnen, der am Montag Morgen abgeschlossen war. Die Techniker sind nun mit den Versiegelungsarbeiten am Heckgehäuse beschäftigt, und das Unterdrucksetzen des Orbitalmanövriersystems (OMS), des Manövriertriebwerkssystems (RCS) und des Hauptantriebssystems (MPS) soll morgen beginnen. Das Verstauen der Ausrüstung der Flugbesatzung in der Flugkabine ist im Gange.
In Houston hat für die STS-115-Besatzung die Quarantänezeit in Hinblick auf den geplanten Start am 27. August begonnen.

18. August 2006, Freitag
Auf der Startrampe 39B wird heute das Befüllen der an Bord des Orbiters befindlichen Tanks mit hypergolen Treibstoffen beendet. Nach einer Entscheidung der Missionsleitung, zwei Schraubbolzen am Aktuatorgehäuse der Ku-Band-Antenne auszutauschen, bereiten Mechaniker jetzt Zugangsstege vor und werden die Arbeit am Wochenende ausführen. Die Schrauben werden mit längeren Ausführungen ersetzt, da die ursprünglichen zu kurz waren und die Mutter nur zwei Gänge tief aufgeschraubt werden konnte. Obwohl dieser Konstruktionsfehler bereits vor über 25 Jahren entstanden war und ATLANTIS mit der so befestigten Antenne 26 Mal geflogen ist, entschied man, die Schrauben jetzt zu ersetzen. Der Einbau der Sprengvorrichtungen ist jetzt für Sonntag Abend vorgesehen, Abhängig vom Abschluß dieser Zusatzarbeit.
Mechaniker für Flugbesatzungssysteme haben in dieser Woche die Außenbordmanövriereinheiten (EMU) in der Flugkabine verstaut. Die Raumanzüge werden von Besatzungsmitgliedern während der Außeneinsätze getragen.
In Houston beendet die Flugbesatzung ihr letztes Training vor dem Start und hat eine letzte Flugdatenbesprechung heute, bevor sie am Wochenende in die Quarantäne für den Start am 27. August geht.

16. August 2006, Mittwoch
Das Betanken der hypergolen Treibstoffe geht weiter und sollte am Donnerstag abgeschlossen sein. Die Installation der Sprengvorrichtungen soll Donnerstag und Freitag vorgenommen werden. Zur Zeit werden an der Rampe 39B die Lagertanks für flüssigen Wasserstoff und Sauerstoff aufgefüllt. Der Treibstoff aus diesen Tanks wird am Starttag zur Befüllung des Außentanks verwendet.
Heute ist die Flugbereitschaftsabnahme beendet worden. Die Missionsleitung hat den Starttermin 27. August 2006, 22:30 Uhr bestätigt. Alle Verantwortlichen haben grünes Licht für einen Start gegeben. Bis auf ein Problem mit der Befestigung der Ku-Band-Antenne verlaufe alles nach Plan, erklärte die NASA auf der anschließenden Pressekonferenz.

14. August 2006, Montag
Die Funktionstests und Überprüfungen von Shuttle- und Rampensystemen gehen weiter. Das Betanken der hypergolen (kontaktendzündlichen) Treibstoffe wird fortgesetzt. Der Einbau der Sprengvorrichtungen ist für Donnerstag und Freitag vorgesehen. Das Sensorpaket für den Robotarmausleger wurde installiert und die Nachprüfungen sind abgeschlossen. Der Einbau der T-0 Instrumentierung ist im Gange. T-0-Verbindungen sind Anschlußpunkte am Heck des Orbiters, durch die Strom, Treibstoff und Daten fließen. Die Instrumentierung wird Daten während des Starts zur Verfügung stellen.
Am Dienstag und Mittwoch kommen die Mitarbeiter der Missionsleitung für die Flugbereitschaftsabnahmebesprechung zusammen, während der eingehend der Zustand der Raumfähre ATLANTIS bezüglich des anstehenden Startserörtert wird. Daraus werden sich eine Reihe von Schlüsselentscheidungen ergeben, darunter der offizielle Starttermin von STS-115.

11. August 2006, Freitag
Auf der Startrampe 39B sind Funktionstests und Überprüfungen der Systeme des Shuttles und der Rampe im Gange. Der Einbau der Ellbogenkamera des Fernmanipulatorsystems ist abgeschlossen. An diesem Wochenende wird mit dem Befüllen der hypergolen Treibstoffe in die Tanks des Manövriertriebwerkssystem und der Hilfskraftanlagen des Orbiters und in die der Hydraulikturbopumpen der Feststoffstartraketen begonnen.
Letzten Samstag wurde die Nutzlast, das backbordseitige Tragwerksegment P3/4 mit seinen beiden Solarzellenflächen, die ein Viertel der Gesamtstromversorgung der ISS bereitstellen sollen, in den Frachtraum der ATLANTIS verladen.
Die STS-115-Besatzung hat diese Woche das KSC für die Durchführung der abschließenden Countdown-Generalprobe besucht. Diese Übung gibt der Besatzung die Möglichkeit, an zahlreichen simulierten Countdown-Aktivitäten teilzunehmen, sich mit der Ausrüstung vertraut zu machen, sowie einen Notausstieg auf der Rampe zu proben.
Die Mitarbeiter der Missionsleitung werden in der nächsten Woche zu der zwei Tage dauernden Flugbereitschaftsabnahmebesprechung zusammenkommen, während der eingehend der Zustand der Raumfähre ATLANTIS bezüglich des anstehenden Starts erörtert wird. Auf dieser Besprechung werden eine Reihe von Schlüsselentscheidungen über STS-115 gefällt, darunter der offizielle Starttermin.

4. August 2006, Freitag
Am Mittwoch Morgen ist die Raumfähre ATLANTIS von der Hochmontagehalle 3 des Montagegebäudes zur Startrampe 39B überführt worden. Am Donnerstag Morgen wurden die APUs erfolgreich getestet. Ebenfalls am Donnerstag Morgen wurde die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur vor den Startaufbau geschwenkt und umgibt nun den Orbiter, während er auf der mobilen Startplattform ruht. Funktionstests und Überprüfung der Systeme des Shuttles und der Startrampe sind im Gange.
Die Nutzlast von STS-115 soll am Samstag in den Frachtraum der Raumfähre verladen werden.
Nutzlast ist das Backbordsegment 3/4 (P3/P4) der Tragwerkstruktur, die einmal fast 100 Meter überspannen soll. Deren zwei große Solarzellenflächen sollen ein Viertel der gesamten Stromerzeugung der vollständigen Raumstation bereitstellen.
Die Missionsleitung hat die Entscheidung gefällt, den Beginn des Startplanungsfensters auf den 27. August vorzuziehen. Diese Entscheidung wurde getroffen, nachdem feststand, daß die Lichtbedingungen während des Starts und der Abtrennung des Außentanks ausreichend für das Anfertigen von Aufnahmen für die anschließende Bildanalyse sein werden.
In der nächsten Woche wird die Besatzung zum KSC kommen, um die obligatorische
abschließende Countdown-Generalprobe (TCDT) durchzuführen.

2. August 2006, Mittwoch
STS-115 rollt zur Startrampe
Oben: Abgesetzt vor der aufgehenden Sonne rollt der STS-115-Startaufbau die flache Steigung zur Startrampe 39B hinauf. (Photo: NASA/KSC)
ATLANTIS ist heute zur Startrampe überführt worden. Um 7:05 Uhr setzte sich der Raupentransporter mit der mobilen Startplattform und dem STS-115-Startaufbau auf seinem Rücken in Bewegung und verließ das Montagegebäude in Richtung Startrampe 39B. Nach fast acht Stunden und 6,5 Kilometern zurückgelegter Wegstrecke hat der Raupentransporter die Startplattform um 14:54 Uhr MESZ auf den Pfosten abgesetzt. Als nächstes werden die Plattform und das Shuttle mit den Versorgungseinrichtungen der Startrampe verbunden. Danach ist ein heißer Betriebstest der Hilfskraftanlagen (APUs) geplant. Anschließend wird die drehbare Wartungs- und Zugangsstruktur vor den Orbiter geschwenkt und mit dem Verladen der Nutzlast begonnen.

1. August 2006, Dienstag
Auch heute früh mußte das Herausrollen des STS-115-Startaufbaus wegen anhaltend schlechten Wetters am Kap verschoben werden. Als neuer Termin wird jetzt der Dienstag Morgen um 8 Uhr MESZ angepeilt.


31. Juli 2006, Montag
Die Überführung des ATLANTIS-Startaufbaus zur Startrampe 39B, der heute morgen um 6:01 Uhr MESZ erfolgen sollte, wurde um knapp einen Tag verschoben, da Sturmwetter mit Gewitter und starken Regenfällen die Ausfahrt aus dem VAB verhinderten. Der nächste Versuch soll morgen Nacht um 4 Uhr stattfinden, so das Wetter mitspielt.

28. Juli 2006, Freitag
STS-115 Nutzlast wird in den PCR gehoben
Oben: An der Startrampe 39B wird der Container mit der STS-115-Nutzlast in den Nutzlastverladeraum (PCR) gehoben. (Photo: NASA/KSC)
Am Montag wurde die ATLANTIS von der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes zum Montagegebäude herübergerollt, wo die Raumfähre in die Hochmontagehalle 3 gehoben wurde, um mit dem Außentank und den Feststoffstartraketen verbunden zu werden. Verbindungsarbeiten und Überprüfungen sind im Gange. Der Startaufbau soll am Montag, 31. Juli zur Startrampe 39B hinübergefahren werden; erste Bewegung ist für 6:01 Uhr MESZ geplant. Die STS-115-Nutzlast wurde am Mittwoch zur Startrampe verbracht und soll am 2. August in die Ladebucht der ATLANTIS verladen werden. Die Missionsleitung hat die Entscheidung getroffen, den Beginn des Startplanungsfensters um einen Tag auf den 27. August vorzuziehen. Diese Entscheidung wurde gefällt, nachdem festgestellt wurde, daß die Lichtverhältnisse beim Start und bei der Abtrennung des Außentanks für die Bildanalyse ausreichend sind.
Die Nutzlast von STS-115 ist das Backbordtragwerksegment 3/4 mit zwei großen Solarzellenflächen, die ein Viertel der gesamten Stromerzeugung der vollständigen Raumstation bereitstellen werden.

24. Juli 2006, Montag
ATLANTIS wird zum VAB gefahren
Oben: Aufgebockt auf dem Shuttle-Transportfahrzeug wird der Orbiter ATLANTIS zum Montagegbäude herübergefahren. (Photo: NASA/KSC)
ATLANTIS wurde heute in das Montagegebäude überführt. Erste Bewegung des Transporters erfolgte gegen 13:34 Uhr MESZ und gegen 14:45 Uhr war der Schwerlasttransport im VAB angekommen. ATLANTIS wird jetzt in die Krantraverse eingehängt und in die Hochmontagehalle 3 gehoben, wo bereits der STS-115-Startaufbau wartet.
Die Überführung erfolgte einen Tag früher als ursprünglich geplant und auch das Herausrollen zur Startrampe 39B wird voraussichtlich einen Tag früher, am nächsten Montag, erfolgen. Dies spiegelt die Anpassung des Startplans wieder, nach dem der Start bereits einen Tag früher am 27. August stattfinden soll, um mehr Spielraum für die Mission zu haben, bevor die russische Sojus-Kapsel zur ISS startet. Zum einen kann die Sojus nicht an der ISS anlegen, wenn das Shuttle noch angedockt ist, da die internen Systeme nicht 12 Personen versorgen können. Andererseits läßt sich der Start der Sojus nicht beliebig weit in den September hinein verschieben, da sonst bei der Landung der Expedition 13 Besatzung mit der jetzt an der Station angedockten Sojus TMA-8 bei Beginn der Bergungsarbeiten noch Nacht herrschen würde. Der spätestmögliche Starttermin für Sojus TMA-9 ist der 20. September, was heißt, das ATLANTIS spätestens am 8. gestartet sein und am 18. von der Station abgelegt haben muß. Ob ATLANTIS tatsächlich am 27. August starten kann hängt aber von der fortgeführten Analyse der Ingenieure ab, die zu bestimmen versuchen, ob die Lichtverhältnisse an diesem Tag ausreichend sind, um den Tank während des gesamten Aufstiegs für die Kamerabeobachtungen umfassend auszuleuchten.

21. Juli 2006, Freitag
ATLANTIS wurde auf den Transporter gesetzt, der den Orbiter in das Montagegebäude bringen soll. Die Überführung ist im Augenblick für Montag Mittag geplant. Sobald der Orbiter im VAB angekommen ist, wird er in die Hochmontagehalle 3 gehoben, wo er mit dem wartenden Startaufbau aus Außentank und Feststoffstartraketen verbunden werden soll.

17. Juli 2006, Montag
Letzte Vorbereitungen sind im Gange für die Überführung des Orbiters in das Montagegebäude (VAB), die am Dienstag, 25. Juli erfolgen soll. Die Verschlußarbeiten am Buggehäuse gehen weiter und die T-0 Versorgungsleitungsverbindungstrenner sollen heute fertig werden. Die T-0 Versorgung ist der Anschluß für die Bodenstromversorgung des Orbiters. Das abschließende Abschalten der Stromversorgung für die Überführung soll heute erfolgen. Auch die Reifen sollen heute auf Flugdruck aufgepumpt werden. In dieser Woche soll der Orbiter aufgebockt und Gewicht und Schwerpunkt ermittelt werden, was als letztes vor dem Aufladen von ATLANTIS auf den Orbitertransporter am Mittwoch geschieht.

14. Juli 2006, Freitag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes sind die Mechaniker vollauf mit den Vorbereitungen für die Überführung der ATLANTIS in das Montagegebäude beschäftigt, die zur Zeit für die letzte Juliwoche vorgesehen ist. Abschließende Arbeiten an Spaltfüllstreifen und Hitzeschutzkacheln sind im Gange. Die Nutzlastbucht wurde geschlossen. Die Haupttriebwerke und die Manövriertriebwerksysteme sind für die Überführung hergerichtet. Die Verschlußarbeiten am Buggehäuse gehen weiter. Am Montag wird ATLANTIS für die Überführung von der Stromversorgung abgeklemmt.
In der Hochmontagehalle 3 des Montagegebäudes sind die Verschlußarbeiten im Gange für die Montage des Außentanks von STS-115, ET-118, zwischen die Feststoffstartraketen.

7. Juli 2006, Freitag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes sind die Arbeiter mit den Vorbereitungen für die Überführung von ATLANTIS in das Montagegebäude (VAB) beschäftigt. Diese soll nach der aktuellen Planung in der letzten Juli-Woche stattfinden. Letzte Arbeiten an den Hitzeschutzkacheln und den Spaltfüllstreifen sind im Gange und die Abschlußinspektion der Radiatoren ist beendet.
Die Nutzlastbuchttore sollen heute Abend für die Überführung zum VAB geschlossen werde. Mechniker haben die Haupttriebwerke für die Überführung herrgerichtet und beenden die letzen Verschlußarbeiten am Bug und Heckgehäuse.
In der Hochmontagehalle 3 des VAB ist der Außentank von STS-115, ET-118, aus der Prüfzelle herausgehoben worden und zur Zeit laufen die Arbeiten, ihn mit den beiden Feststoffstartraketen zu verbinden.

26. Juni 2006, Montag
Das Wasser, das in der letzten Woche in einem der Stringer am Intertank von ET-118 entdeckt worden war, ist entfernt worden. Stringer sind verstärkende Hohlprofile auf der Außenhaut des Intertanks. Die vorläufige Analyse des Wassers ergab nur eine geringes Maß an Korrosivität und Salzgehalt. Deshalb wird hier keine Beeinträchtigung für die Verwendung als Außentank für STS-115 oder für eine Bedarfsmission zur Unterstützung von STS-121 gesehen.

23. Juni 2006, Freitag
In der Werkhalle 1 des Orbiterabfertigungswerkes läuft zur Zeit der Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest (CEIT) mit mit der Besatzung von STS-115 und wird noch bis Samstag andauern. Dieser Test ermöglicht es den Besatzungsmitgliedern sich mit dem Raumfahrzeug und den Geräten, die sie im Orbit verwenden sollen, vertraut zu machen.
Die Verschlußarbeiten im Heck-und Mittschiffbereich der ATLANTIS gehen weiter. Der Freon-Kühlkreislauf Nr. 2 ist befüllt und die Vorbereitungen für die Befüllung des Wasser-Kühlkreislaufs Nr. 1 sind im Gange. Der Kühlkreislauf ist Teil des Systems, das die Flugelektronikschaltkästen im Mittelschiff und im Heck des Orbiters kühlen.
In der Hochmontagehalle 3 des Montagegebäudes ist der Aufbau der Treibstoffsegmente der Feststoffstartraketen abgeschlossen. Die vorderen Montagesektionen sind miteinander verbunden und die Versiegelung der Verbindungen ist im Gange.
Die Vorbereitung des Außentanks für STS-115, ET-118 wird im Montagegebäude fortgesetzt. Arbeiter vom Michoud-Montagewerk bei New Orleans, Louisiana, die für den Austausch der vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) zum KSC gekommen sind, haben ihre Arbeit beendet.
Als in dieser Woche Arbeiter eine kleine Delle an der Seite des ET-118 reparierten, fiel ihnen ein paar Wassertropfen auf, die aus dem Isolierschaum zu dringen schienen. Es sieht so aus, als ob das Wasser während Hurrikan Katrina in die Stringer des Intertanks eingedrungen war. Zur Zeit wird eine Untersuchung durchgeführt, die am Wochenende oder Anfang nächster Woche abgeschlossen werden soll. Es wird nicht erwartet, daß dies einen Starts bei Bedarf zur Unterstützung der STS-121 oder der STS-115 beeinflußt.

21. Juni 2006, Mittwoch
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF) bereiten Mechaniker die ATLANTIS für den Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest (CEIT) mit der Besatzung von STS-115 vor. Dieser Test ermöglicht es der Besatzung, sich mit dem Fluggerät vertraut zu machen, zu überprüfen, ob Geräteanschlüße passen und die Konfiguration der Geräte und Systeme des Orbiters, die sie in der Umlaufbahn einsetzen sollen, korrekt ist.
Am Montag haben Arbeiter im Montagegebäude unabsichtlich mit einer mobilen Arbeitsplattform den STS-115-Außentank ET-118 angestoßen und eine etwa 1 cm tiefe Delle in der Schaumisolierung hinterlassen. Der Schaden ist im oberen Teil des Tanks, etwas links von der Mittellinie. Der Schaden soll repariert und gründlich analysiert und inspiziert werden. Es wird nicht erwartet, daß diese Arbeiten die Möglichkeit eines Starts bei Bedarf zur Unterstützung von STS-121 oder von STS-115 beeinträchtigen werden.

16. Juni 2006, Freitag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes gehen die Abschlußarbeiten an der ATLANTIS weiter. Fenster Nr. 5 wurde ausgetauscht. Die Vorbereitungen für die Befüllung des Freon-Kühlkreislaufs Nr. 2 sind im Gange. Der Kühlkreislauf ist Teil des Systems, das die Flugelektronikkästenim Mittelschiff und im Heck des Orbiters kühlt. Die Dichtigkeitsprüfungen am Hauptantriebssystem sind beendet unddie Punktsensorbox wurde ausgetauscht.
Im Montagegebäude geht der Aufbau der STS-115-Feststoffstartraketen weiter. Am Donnerstag wurde das linke hintere Zentralsegment aufgesetzt und das linke vordere Zentralsegment soll jetzt in die Montagehalle Nr. 3 gehoben werden..
Die Abfertigung des Außentanks ET-118 wird in der Prüfzelle des VABs fortgesetzt. Arbeiter vom Michoud-Montagewerk in Louisiana werden in der nächsten Woche die Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) des Wasserstoffbehälters austauschen.

12. Juni 2006, Montag
Der Außentank Nr. 118, der mit der Mission STS-115 gestartet werden soll, ist am Freitag Abend per Lastkahn im Wendebecken des KSC angekommen. Er ist noch am selben Abend in das Montagegebäude gebracht worden. Am Samstag wurde der Tank in die Prüfzelle von Hochmontagehalle 2 gehoben, wo er für den Start vorbereitet wird.

9. Juni 2006, Freitag
In der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes wurde das Haupttriebwerk 3 in die ATLANTIS eingebaut und die Dichtigkeitstests des Antriebssystems sind im Gange. Das Testen und Überprüfen des Orbiterauslegersensorsystems ist abgeschlossen. Fenster 2 wurde ersetzt und es ist geplant, Fenster 5 in der nächsten Woche ebenfalls auszutauschen.
Im Montagegebäude (VAB) geht der Aufbau der STS-115-Feststoffstartraketen weiter. Das vordere Mittelstück des rechten SRBs ist am Mittwoch auf die mobile Startplattform 2 in der Montagehalle 3 gehoben worden.
Der Außentank von STS-115, ET-118, soll heute Nacht per Lastkahn im Wendebecken des KSC angelandet und in das VAB transportiert
werden. Er wird am Wochenende in die Prüfzelle des VAB gehoben, so daß die Techniker ihn für den Start vorbereiten können.

7. Juni 2006, Mittwoch
Der Außentank, der mit der ATLANTIS auf der Mission STS-115 fliegen soll, hat am Montag das Michoud Montagewerk bei New Orleans verlassen. Die LIBERTY STAR, eines der beiden Bergungsschiffe für die Feststoffstartraketen, hat den Lastkahn mit dem Tank in Schlepptau und soll am Freitag in Port Canaveral ankommen.

2. Juni 2006, Freitag
In der Halle 1 des OPF wurde in dieser Woche die Stromversorgung der Atlantis eingeschaltet um Nutzlasttests zu ermöglichen. Anfang der Woche war die Überprüfung und Abnahme der APU-Steuereinheiten erfolgreich durchgeführt worden. Die Vorbereitungen für den Einbau von Haupttreibwerk Nr. 3 sind abgeschlossen, der Einbau selbst soll am Montag erfolgen. Triebwerke 1 und 2 sind bereits an ihrem Platz im Orbiter.
Am Donnerstag hat im VAB die Montage des STS-115-Startaufbaus mit der Lieferung des untersten Segment der linken Feststoffstartrakete(SRB) vom SRB-Überholungs- und Wiederbefüllungswerk begonnen. Das Segment wurde in die Hochmontagehalle 3 des VAB gehoben und auf der mobilen Startplattform Nr. 2 (MLP2) abgesetzt. Das Hecksegment des rechten SRBs wurde am Freitag in's VAB verbracht und auf der MLP plaziert.

26. Mai 2006, Freitag
Im OPF werden weiterhin Systemtests am Orbiter bei eingeschalteter Stromversorgung durchgeführt. Im Mittelschiff sind die Dichtigkeitstests an Leitungen und Behältern für Stickstoffgas abgeschlossen.
Das Fernmanipulatorsystem, auch Robotarm genannt, wurde eingebaut und die Funktionstests absolviert. Techniker haben auch das Manipulatorpositionierungsmeshanismus überprüft und getestet. Das MPM besteht aus Lagerpfosten am Rand der Ladebucht, auf denen der Arm fixiert wird, wenn er nicht benötigt wird, vor allem bei Start und Landung.
Am Mittwoch hat der Raupentransporter die mobile Startplattform Nr. 2 in die Hochmontagehalle 3 des Montagegebäude (VAB) gebracht. Auf ihr soll in der nächsten Woche der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRBs) für die Mission STS-115 beginnen.

5. Mai 2006, Freitag
Techniker führen weiter Tests bei eingeschalteter Stromversorgung des Orbiters durch. Aus den Kühlwasserkreisläufen werden Proben genommen.
Das Fernmanipulatorsystem, oder Robotarm, soll Anfang nächster Woche eingebaut werden. Der Robotarm manövriert eine Nutzlast aus der Ladebucht des Orbiters an seine Absetzposition und gibt sie dort frei. Der Arm kann auch eine freifliegende Nutzlast greifen, sie in die Ladebucht bugsieren und im Orbiter verankern..

28. April 2006, Freitag
Techniker führen weiterhin Tests an den eingeschalteten Systeme der ATLANTIS durch. Am Hauptfahrwerk montieren Mechaniker die Räder.
Die Arbeiten zur Ausrichtung des Manipulator-Positionierungsmechanismus gehen weiter. Ebenfalls fortgesetzt werden die Arbeiten an den Hitzeschutzkacheln und -decken, sowie den Spaltfüllstreifen.

14. April 2006, Freitag
Techniker fahren mit dem Testen der hochgefahrenen Systeme der ATLANTIS fort. Der Funktionstest der Verschlußklappe für die Verbindung zum Außentank ist für Anfang nächster Woche vorgesehen.
Mit dem Kran wurde am Mittwoch das Orbiterauslegersensorsystem aus der Ladebucht für weitere Arbeiten am Manipulatorpositioniermechanismus herausgehoben und später wieder eingesetzt. Der Positioniermechanismus besteht aus den Pfosten, auf denen der Ausleger ruht, wenn er nicht gebraucht wird. Der 15 Meter lange Ausleger wird an den Robotarm angeflanscht und ist eine der neuen Sicherheitsmaßnahmen die für die Wiederaufnahme der Shuttle-Flüge zur letzten Mission im Juli 2005 eingeführt wurden.

7. April 2006, Freitag
Systemtests bei eingeschalteter Stromversorgung werden von den Technikern an ATLANTIS fortgesetzt. Das Befüllen des Kühlwasserkreislaufs Nr. 2 nach dem Austausch des Kühlwasserpumpenpakets ist abgeschlossen. Die Techniker führten außerdem  erfolgreich die Drucktests an der Kühlwasserpumpe durch.
Das Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS) wurde am Montag in der Ladebucht der ATLANTIS eingebaut. Der 15 Meter lange Ausleger wird an den Manipulatorarm der Raumfähre angeschlossen und ist eine der neuen Sicherheitsmaßnahmen, die für den Rückkehr zum Flugbetrieb im letzten Jahr eingeführt wurden. Das OBSS stattet den Orbiter mit Kameras und Lasersystemen für die Inspektion des Hitzeschildes der Raumfähre in der Umlaufbahn aus.

31. März 2006, Freitag
Techniker fahren mit dem Testen der hochgefahrenen Systeme der ATLANTIS fort. Das Befüllen des Kühlwasserkreislaufs Nr. 2 wurde nach dem Austausch des Kühlwasserpumpenpakets fortgesetzt.
Heute beginnen die Vorbereitungen für den Einbau des Orbiter-Auslegersensorsystems in die Ladebucht der ATLANTIS. Der 15m lange Ausleger, der eine der neuen Sicherheitsmaßnahmen ist, die im letzten Jahr für die Rückkehr zum Flugbetrieb eingeführt wurden, wird an den Manipulatorarm angeflanscht. Er stattet den orbiter mit Kameras und Lasersystemen aus, mit denen der Hitzeschild der Raumfähre inspiziert werden kann, während sie sich in der Umlaufbahn befindet.

24. März 2006, Freitag
Techniker fahren mit dem Testen der laufenden Systeme der ATLANTIS fort. Das letzte Haupttriebwerk soll Anfang April eingebaut werden, gefolgt von den abschließenden Dichtigkeitstests am Hauptantriebssystem. Die Funktionstests am Globalen Ortsbestimmungssystem (GPS) sollen heute weitergehen. Der Austausch des Pumpenpakets von Kühlwasserkreislauf Nr. 2 wurde am Mittwoch abgeschlossen. Nach dem Einbau des Pumpenpakets wurde das System erneut getestet und die Dichtigkeitstests abgeschlossen..

17. März 2006, Freitag
Die Stromversorgung ist am 10. März wieder eingeschaltet worden. Die Arbeit geht mit den Tests der laufenden Systeme weiter. Dichtigkeits- und Funktionstests am Hauptantriebssystem wurden am Dienstag abgeschlossen, wobei die letzten Arbeiten an den Haupttriebwerken fortgesetzt werden, sobald Triebwerk Nr. 3 wieder eingebaut worden ist.

10. März 2006, Freitag
Die Systeme des Raumfahrzeugs bleiben weiterhin planmäßig abgeschaltet, wobei für heute die Stromversorgung eingeschaltet werden soll, nachdem der Kühlwasserkreislauf befüllt wurde. Am Donnerstag haben Dichtigkeitstests am Flüssigsauerstoffsystem der Haupttriebwerke begonnen.

3. März 2006, Freitag
Die Techniker fahren in der Halle 1 des OPF mit der Abfertigung der ATLANTIS für ihre Mission zur Internationalen Raumstation fort, deren Start nicht vor dem 28. August erfolgen soll. Die Stromversorgung des Raumfahrzeugs bleibt weiterhin abgeschaltet und soll frühestens in der nächsten Woche wieder eingeschaltet werden.
Die Dichtigkeitstests am Wasserkühlkreislauf Nr. 1 wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Befüllung des Kreislaufs ist für Mitte nächster Woche vorgesehen. Die Arbeiten am Hitzeschutzschild (TPS) gehen mit dem Austausch der Spaltfüllstreifen weiter.

24. Februar 2006, Freitag
Die Vorbereitungen gehen weiter für das Wiederbefüllen der Freon-Kühlkreisläufe am Freitag.
Nur 57 offene Stellen des Hitzeschutzschildes müssen noch mit Hitzeschutzkacheln geschlossen werden. Mehr als 680 Spaltfüllstreifen wurden bereits an der Unterseite des Orbiters ausgetauscht. Diese Arbeiten wurden notwendig, nachdem
während der letzten Mission, STS-114, zwei Streifen an der Unterseite der DISCOVERY hervorgeragt hatten. Neue Montageverfahren wurden entwickelt, um sicherzustellen, daß die Streifen an ihrem Platz bleiben und während des Wiedereintritts keine Gefahr darstellen.

10. Februar 2006, Freitag
Die Stromversorgung der ATLANTIS ist weiterhin abgeschaltet. Mehr als 400 Spaltfüllstreifen wurden bislang an der Unterseite des Shuttles ausgetauscht. Sobald die Arbeiten an den Füllstreifen der DISCOVERY beendet sind, wird das gesamte Team an der ATLANTIS weiterarbeiten und rund 350 Streifen pro Wochen austauschen.

3. Februar 2006, Freitag
Vorbereitungen laufen für den Einbau des Orbiterauslegersensorsystems (OBSS) in der Nutzlastbucht des Orbiters. Etwa 200 Spaltfüllstreifen wurden bislang an der Unterseite der ATLANTIS ausgetauscht. Sobald die Arbeit an den Füllstreifen der DISCOVERY beendet sind, wird die gesamte Füllstreifenarbeitsgruppe an der ATLANTIS weitermachen, wodurch rund 350 Streifen pro Woche ausgetauscht werden können.

27. Januar 2006, Freitag
Die Arbeiten bei abgeschalteter Stromversorgung gehen weiter. Der Austausch der Kühlplatte im Heck der ATLANTIS wurde diese Woche durchgeführt. Die mechanischen Löseklammern für den Shuttle-Arm sind montiert und Belastungstests sind im Gange.
Der Austausch der Spaltfüllstreifen hat diese Woche im wichtigsten Bereich der Orbiter-Unterseite begonnen. Einer von zwei Manövrierantrieben am Heck der Raumfähre wurde eingebaut. Diese Antriebe versorgen die Manövriertriebwerke in den Gondeln des Orbitalmanövriersystems während des Aufenthalts im All mit Schubgas. Techniker haben die Mittellaststeuereinheiten 2 und 3 zur Untersuchung ausgebaut. Diese Einheiten sind Teile des Systems, das die Stromverteilung im Orbeiter regelt.

20. Januar 2006, Freitag
ATLANTIS' Stromversorgung wurde heruntergefahren, damit eine Kühlplatte ausgetauscht werden konnte. Der Austausch ist inzwischen abgeschlossen und die Dichtigkeitstests sind im Gange. Kühlplatten halten die Elektronikkästen kühl.
Anfang Februar sollen die Arbeiten an den Spaltfüllstreifen der ATLANTIS beginnen. Die Techniker werden dann etwa 3000 Streifen im Hauptbereich des Hitzeschildes bei einer Rate von rund 100 pro Tag austauschen. Diese Arbeit wird durchgeführt, weil während der letzten Mission, STS-114, zwei Streifen an der Unterseite der DISCOVERY hervorgeragt hatten. Neue Montageverfahren wurden entwickelt, um sicherzustellen, daß die Streifen an ihrem Platz bleiben und während des Wiedereintritts keine Gefahr darstellen.

6. Januar 2006, Freitag
Die Nutzlastbucht wurde in dieser Woche geöffnet und die Ku-Band-Antenne ausgefahren.
Am Dienstag wurde die Transportverpackung vom Fernmanipulatorsystem entfernt und Vorbereitungen begannen für den Einbau.

16. Dezember 2005, Freitag
Der Freon-Kühlkreislauf Nr.1 wurde entleert, um den Austausch einer Kühlplatte zu ermöglichen. Das vordere Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem, das für Manöver in der Umlaufbahn benötigt wird, war in der letzten Woche eingebaut und inzwischen auch angeschlossen worden. Die mechanischen Löseklammern für den Shuttle-Arm werden zur Zeit montiert.
Die Inspektion und Vermessung der Spaltfüllstreifen geht im vorderen und mittleren Bereich der Unterseite weiter. Vier Manövrierschubdüsen des Orbitalmanövriersystems wurden ausgetauscht.

9. Dezember 2005, Freitag
Vorbereitungen sind im Gange für das Entleeren des Freon-Kühlkreislaufs Nr. 1 um eine Kühlplatte ausbauen und ersetzen zu können. Das vordere Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem ist am Dienstag eingebaut worden. Diese Triebwerksanlage sitzt hinter der Nasenkappe und stellt Schubleistung für Rotationsmanöver und kleine Geschwindigkeitsänderungen entlang der Orbiter-Hauptachsen zur Verfügen.

2. Dezember 2005, Freitag
Die Zugtests an den Spaltfüllstreifen sind abgeschlossen. Jetzt soll als nächstes der Austausch ausgewählter Streifen folgen, die während der Zugtests und der Analyse identifiziert wurden. Diese Arbeit wird durchgeführt, da bei der letzten Mission der DISCOVERY, STS-114, zwei Füllstreifen an der Unterseite des Orbiters hervorgeragt hatten. Neue Montageverfahren werden entwickelt, die sicherstellen sollen, daß die Streifen an ihrem Platz bleiben und beim Wiedereintritt in die Atmosphäre keine Gefahr darstellen.
Die Vorbereitungen für den Einbau des vorderern Lageregelungs- und Manövriertriebwerksystems (FRDC) gehen weiter. Die Abschlußphotos von dem Hohlraum im Bug, der das FRCS aufnehmen soll, wurden am Donnerstag angefertigt und der Einbau des Systems ist für Anfang nächster Woche geplant. Das Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem (RCS) stellt den Schub für Lageänderungsmanöver (Gier-, Nick und Rollbewegungen) und für kleine Geschwindigkeitsänderung entlang der Orbiterhauptachsen zur Verfügung.

22. November 2005, Dienstag
Die Inspektion der Verkabelung und das Hinzufügen von Scheuerschutzvorrichtungen wird an den Lageregelungsantrieben im Bug und am Heck des Raumfahrzeugs fortgesetzt.
Im Bug- und Mittschiffsbereich geht die Inspektion und Vermessung der Spaltfüllstreifen des Hitzeschutzsystems weiter. Zur Zeit sind alle wichtigen Zonen festgestellt und 9 der 10 Zonen sind bereits kartiert. Diese Arbeit wird durchgeführt, da bei der letzten Mission der DISCOVERY, STS-114, zwei Füllstreifen an der Unterseite des Orbiters hervorgeragt hatten. Neue Montageverfahren werden entwickelt, die sicherstellen sollen, daß die Streifen an ihrem Platz bleiben und beim Wiedereintritt in die Atmosphäre keine Gefahr darstellen.

10. November 2005, Donnerstag
Die Abfertigung der ATLANTIS in der Halle 1 des OPF für ihre Mission zur ISS verläuft nach Plan. Techniker fahren mit der Inspektion der Verkabelung und dem Hinzufügen von Scheuerschutzvorrichtungen an den Lageregelungsantrieben fort. Das Fernmanipulatorsystem ist am Dienstag aus dem Orbiter ausgebaut worden.
Im Bug- und Mittschiffsbereich geht die Inspektion und Vermessung der Spaltfüllstreifen des Hitzeschutzsystems weiter. Zur Zeit sind alle wichtigen Zonen festgestellt und 9 der 10 Zonen sind bereits kartiert. Diese Arbeit wird durchgeführt, da bei der letzten Mission der DISCOVERY, STS-114, zwei Füllstreifen an der Unterseite des Orbiters hervorgeragt hatten.

28. Oktober 2005, Freitag
Techniker fahren mit der Abfertigung des Orbiters für seine Mission zur Internationalen Raumstation fort. Zur Zeit sind Vorbereitungen im Gange, eine Kühlplatte im Flugelektronikkasten auszubauen. Dafür muß der Wasser-Kühlkreislauf Nr.2 entleert werden.
Die Nutzlast der ATLANTIS auf der Mission STS-115 ist das Tragwerksegment P3/P4, das in der Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten vorbereitet wird. Der Ammoniaktest für das P3/P4-Frachtelement, der sicherstellen soll, das das Segment auch volle Funktionalität beim Betrieb im Orbit besitzt,ist abgeschlossen. Das P3/P4-Segment wird an das P1-Segment an der Backbordseite der integrierten Tragwerkstruktur der raumstation angeflanscht. Mit seinen zwei großen Solarzellenflächen wird das P3/P4-Segment ein Viertel der gesamten Stromproduktionskapazität der ISS bestreiten.

2. September 2005, Freitag
Der Orbiter ATLANTIS wurde heute von seinen Starthilfselementen, dem Außentank und den beiden Feststoffstartraketen, getrennt und in den Mittelgang des Montagegebäudes (VAB) abgelassen. ATLANTIS wird bis nach dem Feiertagswochenende im VAB bleiben und dann am Dienstag, 6. Sept. in die Halle 1 desOrbiterabfertigungswerkes (OPF) verbracht.

26. August 2005, Freitag
Der Orbiter ATLANTIS verbleibt weiterhin im Montagegebäude (VAB), aufgesetzt auf seinen Startaufbau aus Außentank (ET-120) und Feststoffstartraketen. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen, den Orbiter vom Außentank abzunehmen. ATLANTIS soll in der nächsten Woche in den Transfer- oder Mittelgang des VAB abgelassen und Anfang September zurück in die Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes gerollt werden. Der ET-120, der erste umkonstruierte Außentank, der zum KSC geliefert worden war und ursprünglich mit der DISCOVERY zur STS-114 hätte starten sollen, soll schließlich zu den Michoud-Montagewerken nach New Orleans zurückverfrachtet werden, wo man weitere Tests durchführen will. Inzwischen wurde schon der ET-119, der dritte Außentank, der erst im Juni zum KSC geliefert und bislang in der Prüfzelle untersucht worden war, auf der Pegasus, dem speziellen Lastkahn der NASA, wieder zurückgeschifft.
Im VAB werden dann die Feststoffstartraketen (SRB) wieder auseinandergebaut und zur Überarbeitung zu ATK Thiokol nach Utah zurückverfrachtet. Im Dezember würden die SRB-Segmente sonst den Zeitraum überschreiten, den sie längstens vor einem Start errichtet und befüllt sein dürfen. Für den Start der ATLANTIS wird dann ein neuer Satz SRBs aufgebaut.

18. August 2005, Donnerstag
Die NASA hat heute bestimmt, daß der nächste Space Shuttle Flug frühestens am 4. März 2006 stattfinden wird und hat die Mission STS-121 der Raumfähre DISCOVERY zugeteilt. ATLANTIS wird dafür jetzt die Mission STS-115 fliegen.

22. Juli 2005, Freitag
ATLANTIS wird zum VAB gefahrenHeute wurde der Orbiter ATLANTIS mit dem Orbiter-Transporter vom OPF zum VAB überführt. Die Fahrt begann um 15:41 Uhr MESZ und der Transport erreichte um 16:20 sein Ziel. Hier soll der Orbiter in der Hochmontagehalle 3 auf den dort wartenden Startaufbau mit dem Tank ET-120 gehoben werden.

Links: ATLANTIS wird auf dem Orbiter-Transporter aus der Halle 1 des OPF herausgerollt. (Photo: NASA/KSC)

Die Überführung mußte um zwei Tage verschoben werden, weil eine fehlerhafte Verbindung zu einem Reifendrucksensor in ATLANTIS linkem Vorderrad die Techniker veranlaßte, das Rad auszutauschen. Die NASA-Verantwortlichen meinten, daß der Austausch schneller durchzuführen war, als die Reparatur der Sensor-Verbindung. Weitere Probleme beim Einfahren des Fahrwerks verzögerten die Überführung weiter. Während des Transports muß das Fahrwerk vollständig eingefahren sein.

1. Juli 2005, Freitag
Techniker fahren im OPF mit der Abfertigung von ATLANTIS für ihre Mission zur Internationalen Raumstation im September fort.
Der Modale Test des Orbiters wurden diese Woche abgeschlossen. Bei diesem Test werden mit sogenannten "Shakern" Vibrationen auf den Orbiter aufgebracht. Meßinstrumente, sogenannte "Akzelerometer", sind überall im Raumfahrzeug positioniert um die Auswirkungen der Vibrationen aufzunehmen, damit der strukturelle Zustand des Fahrzeugs überprüft werden kann.
Am Dienstag Morgen wurde die mobile Startplattform mit dem STS-121-Startaufbau von der Hochmontagehalle 1 des VAB in die Halle 3 herübergefahren, um die Halle 1 für anstehende Modifikationsarbeiten frei zu machen.

24. Juni 2005, Freitag
Die Funktionstests des Fahrwerkes wurden erfolgreich durchgeführt. Das Fahrwerk wurde mehrmals aus und wieder eingefahren, um die Druckdichtigkeit der neuen Hitzeschutzdichtungen zu testen.
Im VAB steht der Startaufbau aus Außentank ET-120 und den SRBs, die ursprünglich mit DISCOVERY starten sollten, in der Hochmontagehalle 1 für ATLANTIS bereit. Anfang nächster Woche wird ein Raupentransporter den Aufbau in die Halle 3 herüberfahren, damit Modifikationen und andere Arbeiten in der Halle 1 durchgeführt werden können.

17. Juni 2005, Freitag
Die Systemtests am Orbiter ATLANTIS sind nahezu abgeschlossen.
Die Ladebucht wurde für den Flug gereinigt und die Ladebuchttore wurden geschlossen. Um die Scharnierkante der Tore herum haben die Techniker die Kacheln angebracht, die den Hitzeschutz des Orbiters ausmachen. Die Tore wurden ein letztes Mal geöffnet, um diese Kacheln zu überprüfen um dann zum letzten Mal vor der Überführung in das Montagegebäude geschlossen zu werden.
Die Techniker führen weiterhin Ein- und Ausfahrtests am Bug- und Hauptfahrwerk durch, um die Druckdichtigkeit der neuen Hitzeschutzdichtung zu überprüfen, die neu hinzugefügt wurde. Der Fahrwerksfunktionstest ist jetzt für Anfang nächster Woche geplant.
Im Montagegebäude (VAB) sind der Außentank (ET-120) und die Feststoffstartraketen, die ursprünglich mit der DISCOVERY starten sollten, jetzt in der Hochmontagehalle 1. Dieser Aufbau wird nun mit der ATLANTIS fliegen. Die Heizelemente für die Kompensatorbalgen der Sauerstoffhauptleitung wurden diesem Tank hinzugefügt und letzte Arbeiten an der Schaumisolierung gehen voran.

9. Juni 2005, Donnerstag
Systemtests sind zu 95% abgeschlossen. Abschlußarbeiten am Bug-, Mittschiff- und Heckgehäuse gehen weiter. ATLANTIS soll Mitte Juli vom Abfertigungswerk zum VAB herübergerollt werden.
Techniker fahren damit fort, Hitzeschutzkacheln an die ATLANTIS anzukleben, von denen nur noch neun ausstehen. Die Arbeiten an den Ruderbremsklappen (RSB) sind beendet. Die vierzehn Monate dauernden Arbeiten beinhalteten den Ausbau, die Inspektion und den Wiedereinbau der vier RSB-Aktuatoren und -Flächen, sowie der Hitzeschutzabdeckungen. Während die Klappen abgebaut waren, wurden sie sandgestrahlt und für einen verbesserten Korrosionsschutz
neu lackiert.
Techniker haben mit der Reinigung der Ladebucht begonnen, in Hinblick auf das endgültige Schließen der Ladebucht am 14. Juni. Die Funktionstests des Fahrwerks sind für nächste Woche geplant.

3. Juni 2005, Freitag
Techniker setzen die Systemtests an Raumfähre ATLANTIS in der Halle 1 des OPF fort. Abschlußarbeiten am Bug-, Heck- und Mittschiffgehäuse gehen weiter. ATLANTIS soll Mitte Juli vom OPF zum Montagegebäude (VAB) überführt werden.
Tests der Elektrik des Orbitalmanövriersystems (OMS) und des vorderen Manövriertriebwerkssystem (FRCS) sind im Gange. Nächste Woche werden Techniker mit der Reinigung der Ladebucht beginnen. Sobald alle diese Arbeiten abgeschlossen worden sind, wird die Ladebucht zum letzten Mal vor dem Start im Orbiterabfertigungswerk geschlossen.
Der dritte umgestaltete Außentank, ET-119 soll am 9. Juni von den Michoud-Montagewerken in New Orleans, US-Bundesstaat Louisiana,
auf einem speziellen Lastkahn zum KSC transportiert werden und dort fünf Tage später eintreffen. Der ET-119 könnte mit ATLANTIS auf die Mission STS-121 gehen.

27. Mai 2005, Freitag
Techniker setzen die Systemtests bei angeschlossener Stromversorgung fort. Abschlußarbeiten am Buggehäuse, Mittelschiff und Heckgehäuse gehen weiter.
Nach der Entdeckung eines kleinen Risses am Einfahrmechanismus des rechten Hauptfahrwerks ist der Gelenkmechanismus
zur Analyse ausgebaut worden. Ein Ersatzteil wurde am Donnerstag eingebaut.
Dichtigkeitstests an den Haupttriebwerken und an der Hydraulik sind beendet. Letzte Tests der Flugsteuerung sind abgeschlossen; ebenso die Tests der KU-Band-Antenne und die Überprüfung der aerodynamischen Steuerflächen.

20. Mai 2005, Freitag
Techniker setzen die Systemtests an Orbiter ATLANTIS in der Halle 1 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF) fort. Das Raumfahrzeug ist von der Stromversorgung abgeklemmt worden um Arbeiten an der elektrischen Verkabelung und den Verbindungen zu ermöglichen. Die Abschlußarbeiten am Buggehäuse, Mittelschiff und im Heckbereich gehen weiter.
Anfang der Woche war ein kleiner Riß am Einfahrmechanismus des rechten Hauptfahrwerks entdeckt worden. Der Gelenkmechanismus wird ausgebaut und ersetzt werden. Die Spalt- und Überstandmessungen am Hitzeschutzsystem (TPS) des backbordseitungen Hauptfahrwerks sind abgeschlossen. Die neue TPS-Dichtung ist für den Flug eingebaut und die Druckdichtigkeitstests sind erfolgreich durchgeführt worden.
In der Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten ist der -80°-Laborfroster für den Forschungsschrank der Raumstation im Mehrwecklogistikmodul (MPLM) LEONARDO verladen worden. LEONARDO wird die Hauptnutzlast der Mission STS-121 sein. Der Schrank mit der Bezeichnung MELFI wird in vier wärmeisolierten Behältern, "Dewars" genannt, deren Temperatur individuell zwischen -80 und +4°C eingestellt werden kann, Kühlung und Lagerungsmöglichkeiten für wissenschaftliche Experimentalproben und begrenzt haltbare Materialien bereitstellen. MELFI wird auch genutzt, um Proben zur und von der Internationalen Raumstation zu transportieren. MELFI wurde als Laborhilfseinrichtung von der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) bereitgestellt.

13. Mai 2005, Freitag
Der Orbiter ist zur Zeit von der Stromversorgung abgeklemmt, um Arbeiten an der elektriktischen Verkabelung und den Verbindungen zu ermöglichen. Abschlußarbeiten im Bug, Mittelschiff und Heckbereich gehen weiter.
Die Überprüfung der Kamera am Fernmanipulatorsystem in der Nutzlastbucht ist beendet. Auf der Steuerbordseite wurde erfolgreich getestet, daß das neue Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS) nicht das Ladebuchttor behindert.
Funktionstests am Bug- und Hauptfahrwerk beginnen heute. Im Bereich der Ladebuchttorscharniere ist die Anbringung der Hitzeschutzkacheln abgeschlossen und Techniker überprüfen nun die Festigkeit.

6. Mai 2005, Freitag
Systemtests sind zu 70% abgeschlossen. Abschlußarbeiten im Bug- und Heckgehäuse des Orbiters gehen weiter.
Eine neue Hitzeschutzdichtung wurde am Bug- und Hauptfahrwerk hinzugefügt. Das Hydrauliksystem wurde hochgefahren und Vorbereitungen sind im Gange für die für nächste Woche geplanten Funktionstests am Fahrwerk.
Die Manipulatorpositioniermechanismen auf der Backbord- und der Steuerbordseite der Ladebucht wurden erfolgreich zwischen dem Verstauzustand und dem ausgefahrenen Zustand getestet. Das sind die Pfosten in der Ladebucht, auf denen der Robotarm und der neue Ausleger des OBSS ruhen. Die Montage der Hitzeschutzkacheln und abdeckungen an den Ruderbremsklappen geht weiter. ATLANTIS wird voraussichtlich mit dem Außentank ET-119 fliegen. Der Außentank soll im nächsten Monat von den Michoud Montagewerken in New Orleans kommend am KSC eintreffen. Der Aufbau der Feststoffstartraketen in Hochmontagehalle 1 ist beendet und Abschlußarbeiten werden durchgeführt.

29. April 2005, Freitag
Wegen Änderung im Startplanungsfenster für DISCOVERY ist der Start von ATLANTIS auf September verschoben worden.
Nach dem Einbau der neuen Wärmeschutzdichtungen sind das Bug- und das Hauptfahrwerk ausgefahren worden. Die Funktionstests für das Fahrwerk ist für das Wochenende geplant. Die Überprüfung der Heizelemente der Hilfskraftanlagen (APU) ist abgeschlossen. Der Anbau der Hitzeschutzabdeckung an den Ruderbremsklappen geht weiter. Die Arbeiten an den Hitzeschutzkacheln und die Funktionstests an der Verschlußklappe der Verbindungsanschlüsse für die Zuleitungen zum Außentank sind beendet.
Der Aufbau der Feststoffstartraketen für ATLANTIS ist nahezu abgeschlossen. Das Bugsegment des Backbordboosters wurde gestern aufgesetzt und das des Steuerbordboosters soll heute montiert werden. Der Außentank ist in der Prüfzelle für letzte Tests.

22. April 2005, Freitag
Am Donnerstag ist die Besatzung von STS-121 am Kennedy Raumfahrtzentrum für den Ausrüstungs- und Schnittstellentest (CEIT) eingetroffen. Dieser Test gibt der Besatzung die Möglichkeit, den Orbiter und die Ausrüstung, mit denen sie während der Mission arbeiten werden, praktisch zu erfahren.
Die Systemtests am Orbiter sind zu beinahe 60 Prozent abgeschlossen. Techniker haben den Anbau der domförmigen Hitzeschilde an den Haupttriebwerken abgeschlossen. Die Überprüfung der Schnittstellen an der
OMS-Steuerbordgondel wird fortgesetzt. Nach dem Einbau der neuen Hitzschutzdichtungen an den Fahrwerksklappen ist das Bugfahrwerk eingefahren worden, um die Dichtungen Drucktests auszusetzen.
Der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRB) geht in der Hochmontagehalle 3 des Montagegebäudes (VAB) weiter. Der Außentank verbleibt weiterhin in der Prüfzelle für letzte Tests. Nach Abschluß der SRB-Montagearbeiten soll der Tank am 6. Mai aus der Zelle herausgehoben und zwischen die SRBs montiert werden.

15. April 2005, Freitag
Nach dem Einbau der Haupttriebwerke haben die Techniker mit dem Anbau der domförmigen Hitzeschilde der Triebwerke begonnen. Diese Hitzeschilde sind je zwei halbkreisförmige, gewölbte, mit Hitzeschutzkacheln beklebte Abdeckplatten, die um die Schnittstellen der Triebwerke herum eingepaßt werden. Die Steuerbordgondel des Orbitalmanövriersystems ist am Donnerstag anmontiert worden.
ATLANTIS' neues Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) ist im VAB abschließende Überprüfungen und Tests unterzogen worden und ist in der letzten Woche eingebaut worden.
Der Zusammenbau der Feststoffstartraketen für ATLANTIS' Startaufbau geht in der Hochmontagehalle 3 des VAB weiter. Der Außentank bleibt weiter in der Prüfzelle für abschließende Tests. Sobald die SRBs zusammengebaut sind wird der Tank Ende April herübergehoben und zwischen die Startraketen montiert.

1. April 2005, Freitag
In der Halle 1 des OPF geht die Abfertigung für ATLANTIS' Mission zur Internationalen Raumstation weiter. Zur Zeit werden Die Sitze von Kommandant und Pilot auf dem Flugdeck eingebaut. Der Einbau der Space-Shuttle-Haupttriebwerke (SSME) hat heute mit der Verbringung von Triebwerk Nr. 1 von der Antriebswerkstatt zur Werkhalle der ATLANTIS, wo es in das Heck eingesetzt wird. Die anderen beiden Triebwerke sollen später am Tag eingesetzt werden.
D
as neue Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) ist im Fernmanipulatorsystemlabor des VAB zur Überprüfung und letzte Tests vor dem Einbau in den Orbiter. Der Ausleger soll am 4. April in die Werkhalle 1 des OPF verbracht werden und am 6. April montiert werden.
Der Zusammenbau der Feststoffstartraketen (SRB) für ATLANTIS' Startaufbau begann gestern, nachdem das Heckteil des linken Boosters von der Überholungs- und Wiederbefülleinrichtung zum VAB transportiert worden ist. Der Außentank bleibt weiter in der Prüfzelle für abschließende Tests. Nach Abschluß der SRB-Montage wird der Tank Ende April aus der Zelle herausgehoben und zwischen die SRBs montiert.

25. März 2005, Freitag
In der Ladebucht von Orbiter ENDEAVOUR ist beschädigte Verkabelung gefunden worden, bei der Befestigungsklemmen die Kabelisolierungen leicht angescheuert haben. Entsprechende Reparaturen an der DISCOVERY sind beendet und Boroskop-Untersuchungen an der ATLANTIS sind im Gange.
Letzte Woche ist das neue
Orbiterauslegersensorsystems (OBSS) am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) angeliefert und in das Fernmanipulatorsystemlabor im VAB verbracht worden, wo es geprüft und Abschlußtests unterzogen wird, bevor es in das Raumfahrzeug eingebaut wird. Der Ausleger soll am 4. April in das OPF gebracht und am 6. April eingebaut werden. Die vier Manipulatorpositioniermechanismen, die das OBSS auf der Steuerbordseite der Ladebucht festhalten, sind montiert. Das 15 Meter lange OBSS wird an den Robotarm angekoppelt und stattet den Orbiter mit mit Kameras und Lasermeßsystemen aus, mit denen das Hitzschutzsystem der Raumfähre während ihres Aufenthaltes im All inspiziert werden kann.
In der nächsten Woche wird mit dem Zusammenbau der Feststoffstartraketen (SRB) für den Start von ATLANTIS begonnen. Der rechte hintere Booster soll von der Überholungs- und Wiederbefülleinrichtung zum VAB gebracht und auf die mobile Startplattform gehoben werden. Der Außentank (ET) bleibt noch für abschließende Tests in der Prüfzelle. Nach Abschluß des SRB-Zusammenbaus Ende April wird der ET herüberbewegt und zwischen die beiden SRBs montiert.

18. März 2005, Freitag
In der Werkhalle 1 des Orbiterabfertigungswerkes gehen die Arbeiten für die Rückkehr ATLANTIS' zum Flugbetrieb, der Mission STS-121 zur Internationalen Raumstation, weiter. Techniker schließen letzte Vorbereitungen für den Einbau der Hauptriebwerke ab, der für nächste Woche geplant ist. Dichtigkeitstests und Funktionstests der Elektrik des Haupttantriebssystems gehen weiter. Die Überprüfung der Elektrik an den Brennstoffzellen 1 und 3 sind beendet.
Vorbereitungen sind im Gange für den Einbau des neuen
Orbiterauslegersensorsystems (OBSS), welches gestern am KSC eintreffen sollte. Die Überprüfung und der Einbau der vier Manipulatorpositioniermechanismen, die das OBSS auf der Steuerbordseite der Ladebucht halten, sind im Gange.
Der neue Außentank für STS-121 ist am Dienstag im Wendebecken des Startkomplexes 39 des KSC angekommen. Er wurde vom Lastkahn entladen und zum VAB transportiert, wo er am Mittwoch
für die abschließenden Vorbereitungen in die Prüfzelle gehoben wurde.

11. März 2005, Freitag
Die Steuerbordgondel des OMS ist am Mittwoch abgebaut worden und in die Wartungswerkstatt für hypergole Antriebe verbracht worden. Die Gondel wurde abgebaut, um den Wartungszyklus für die Schubdüsen einzuhalten. Nächsten Monat wird eine andere Gondel zur Montage an das Raumfahrzeug angeliefert.
Überprüfung und Montage der vier Manipulatorpositioniermechanismen, die das Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) auf der Steuerbordseite von ATLANTIS' Ladebucht halten, sind im Gange. Das 15 Meter lange OBSS wird an das Fernmanipulatorsystem, auch "Shuttle-Robotarm" genannt, angeschlossen und ist eine der neuen Sicherheitsmaßnahmen für den Rückkehr der Shuttles zum Flugbetrieb. Er stattet die Orbiter mit mit Kameras und Lasermeßsystemen aus, mit denen das Hitzschutzsystem der Raumfähre während ihres Aufenthaltes im All inspiziert werden kann.
Der zweite umkonstruierte Außentank, der für die Mission STS-121 vorgesehen ist, ist am Mittwoch nach einer 1450 km langen Reise von den Michoud-Montagewerken in New Orleans an Bord eines vom Startraketenbergungsschiff FREEDOM STAR geschleppten Lastkahns in Port Canaveral eingetroffen. Ende nächster Woche werden Schlepper den Lastkahn zum KSC bringen, wo der Tank abgeladen und in das Montagegebäude (VAB) transportiert wird.

4. März 2005, Freitag
Wasserkühlkreislauf Nr. 2 wurde komplett entleert, um Arbeiten an den Schlauchleitungen zu ermöglichen. Erste Dichtichkeitstests am Besatzungsmodul sind abgeschlossen und wurden für gut befunden. Die Arbeiten an den Ruderbremsklappen gehen mit dem Einziehen der Dichtungen weiter und zur Zeit werden die Flächen eingestellt.
An ATLANTIS Flügelvorderkanten sind inzwischen Halterungen und Segmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) flugbereit montiert. Die unteren Vorderkantenuntersystemplatten (LESS) der linken Tragfläche sind bereits angebracht und die oberen LESS werden zur Zeit montiert.

25. Februar 2005, Freitag
Systemtests gehen mit der Wartung von Wasserkühlkreislauf 1 und dem Ablassen von Nr.2, Dichtigkeitsüberprüfungen der Brennstoffzellen und der Überprüfung des Globalen Ortsbestimmungssystem (GPS) und des Orbiter-Andocksystems weiter.
Das fernmanipulatorsystem, auch Raumfährenarm genannt, ist am Donnerstag angeliefert worden und soll am Wochenende in ATLANTIS' Nutzlastbucht montiert werden. Das FRCS wurde am Montag in das Raumfahrzeug eingebaut und die Arbeit geht nun mit den Verschraubungen weiter. Der Anbau der Ruderbremsklappen ist nahezu abgeschlossen, während das Einziehen der Dichtungen und das Anbringen der Hitzeschutzdecken weitergehen.

18. Februar 2005, Freitag
Abfertigung und Systemtests gehen in der Halle 1 des OPF weiter. Die Anmontage der Rumpfklappen wurde in dieser Woche abgeschlossen, ebenso wie der Anbau der backbordseitigen OMS-Gondel. Die Wartung des Wasserkühlkreislaufs Nr. 1 ist im Gange und Kreislauf 2 soll in der nächsten Woche entleert werden. Die Montage der Ruderbremsklappen ist nahezu abgeschlossen, während der Einbau der Dichtungen und das Anbringen der Hitzeschutzdecken am vertikalen Stabilisator weitergehen. Der Mechanische Einbau von Brennstoffzelle 3 und ihre Druckbeaufschlagung sind durchgeführt und Dichtigkeitstests wurden an allen drei Zellen erfolgreich absolviert. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für den Einbau des vorderen Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystems (FRCS) in der nächsten Woche.
Die mobile Startplattform Nr. 3 ist diese Woche
in Vorbereitung für den Zusammenbau des STS-121-Startaufbaus in die Hochmontagehalle 3 des VAB verbracht worden.

11. Februar 2005, Freitag
Techniker fahren in der Halle 1 des OPF mit der Abfertigung der ATLANTIS für ihre Mission zur Internationalen Raumstation fort. Die Rumpfklappenantriebseinheit wurde in Vorbereitung für die Anmontage der Rumpfklappen am Raumfahrzeug für den Flug in der letzten Woche eingebaut. Die optische Ausrichtung des Positioniermechanismus (MPM) des Fernmanipulatorsystems (RMS). MPMs sind die Pfosten, auf denen der Robotarm des Shuttles in der Ladebucht ruht und gesichert wird. Auch die Überprüfung der Elektrik der MPMs auf der Steuerbordseite, wo der Arm installiert wird, ist abgeschlossen.
Die neue Backbordgondel des Orbitalmanövriersystems soll in der nächsten Woche montiert werden. Eine OMS-Gondel war von ATLANTIS abgebaut worden und in die Werkstatt für hypergole Antriebe für eine Inspektion der Schubdüsen verbracht worden. Die Verbindungsanschlüsse für die Hilfskraftanlagen (APU) 1, 2 und 3 sind fertig und die Steuereinheiten sind eingebaut.

28. Januar 2005, Freitag
Vorbereitungen laufen für die Wartung von Wasserkühlkreislauf Nr. 1, die an diesem Wochenende beginnen soll. Der Einbau der Rumpfklappenaktuatoren, von denen bereits drei installiert sind, geht weiter. Die Rumpfklappen schirmen die Haupttriebwerke während des Wiedereintritts vor der heißen Luft ab und sorgen für eine aerodynamische Trimmung des Orbiters um die Querachse.
Die Backbordgondel des Orbitalmanövriersystems (OMS) war am Donnerstag abmontiert worden und wird in der nächsten Woche in die Werkstatt für hypergole Antriebe verbracht. Dort sollen Inspektionen an den Schubdüsen durchgeführt werden. Nachdem auch die Düsen der anderen Gondel überprüft wurden, werden beide Gondeln zurück in die OPF-Halle gebracht, wo sie wieder am Raumfahrzeug angebaut werden. Der Missions- und Ereigniszeitgeber auf dem hinteren Flugdeck wurde am Mittwoch eingebaut. Die Antriebswellen für den Manipulatorpositionierungsmechanismus, der das neue Orbiterauslegersensorsystem unterstützt, ist auf der Steuerbordseite von ATLANTIS' Ladebucht montiert worden.

21. Januar 2005, Freitag
Das Testen der Orbitersysteme ist in vollem Gange. Die Luftschleuse wurde am Montag eingebaut und der Funktionstest des Schleusenschotts wurde erfolgreich abgeschlossen.
Die Aktuatoren für die linke Innen- und Außen- sowie die rechte Innenrumpfklappe sind flugbereit eingebaut. Elektrische Verbindungen zu den Brennstoffzellen sind nahezu fertig. Das vordere Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem (FRCS) ist am Mittwoch einbaufertig im OPF eingetroffen. Die Wartung des Freon-Kühlkreislaufs Nr. 2 ist beendet. Installation der Flügelvorderkantensensoren und die Verkabelungsmodifikationen für die Außentankkamera gehen weiter.

14. Januar 2005, Freitag
Die Abfertigung von ATLANTIS für seine Mission zur Internationalen Raumstation geht gut voran. Zur Zeit werden die Systeme des Orbiters getestet. Die Ruderbremsklappen und ihre Aktuatoren sind eingebaut und die optischen Überprüfungen sind abgeschlossen und gut ausgefallen.
Brennstoffzellen 2 und 3 sind eingebaut. Am Wochenende soll die Luftschleuse und Anfang nächster Woche
das FRCS eingebaut werden.

7. Januar 2005, Freitag
Techniker haben eine enorme Menge an Arbeit in Vorbereitung für ATLANTIS' Rückkehr zum Flugbetrieb bewältigt. In der Halle 1 des OPF ist der Orbiter am 29. Dezember wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden, nachdem seine systeme mehrere Monate lang abgeschaltet waren, um Arbeiten an der elektrischen Verkabelung zu ermöglichen.
Geräte zur Versorgung der Radiatoren wurden installiert und zur Zeit werden Anschlüsse gelegt in Vorbereitung für die Funktionstests. Der Einbau von Hitzeschutzdecken in das Gehäuse des vorderen Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystems (FRCS) wird fortgesetzt. Die Überprüfung der neuen Instrumente in den Flügelvorderkanten ist abgeschlossen. Die Ruderbremsklappen und deren Aktuatoren wurden eingebaut und Messungen durchgeführt. Als nächstes soll die Antriebssperre eingebaut werden.

17. Dezember 2004, Freitag
In der Halle 1 des OPF geht die Abfertigung von Orbiter ATLANTIS weiter. ATLANTIS ist noch nicht wieder an die Stromversorgung angeschlossen worden, damit letzte Arbeiten an der Verkabelung neuer Sensorsysteme, die für die Rückkehr zum Flugbetrieb eingbaut werden müssen, ausgeführt werden können. Der Orbiter soll jetzt in der nächsten Woche wieder mit Strom versorgt werden.
Anfang Januar soll die Rumpfklappe eingebaut werden. Die Rumpfklappenaktuatoren waren zuvor ausgebaut und untersucht worden. Nach den Feiertagen soll die externe Luftschleuse eingebaut werden.

10. Dezember 2004, Freitag
ATLANTIS ist weiterhin noch nicht an die Stromversorgung angeschlossen, während er im Orbiterabfertigungswerk (OPF) für seine Mission zur Internationalen Raumstation vorbereitet wird. Techniker fahren mit der Installation elektrischer Verkabelung für das Orbiterauslegersensorsystem, die Flügelvorderkantensensoren und die Außentankabtrennungskamera fort.
Nach der Montage aller vier Ruderbremsklappenaktuatoren in der letzten Woche haben Techniker die Klappen und Wellen der Steuerbordseite installiert. Die Backbordwellen sollen heute eingebaut werden.

3. Dezember 2004, Freitag
Letzte Arbeiten am Orbiter in der Periode ohne Strom sind fast beendet. Anfang nächster Woche soll ATLANTIS wieder an die Stromversorgung angeschlossen und seine System hochgefahren werden. Die Ladebuchttore wurden letzte Woche geschlossen, um geplante Wartungsarbeiten in der Bucht zu ermöglichen. Nach dem erfolgreichen Abschluß der Wartungsarbeit wurden die Tore wieder geöffnet und die normale Abfertigung konnte beginnen.
Die Brennstoffzellen 1 und 3 wurden für den Flug eingebaut und Nr. 2 soll heute installiert werden. Alle vier Ruderbremsklappenaktuatoren sind überprüft und wieder eingebaut worden. Techniker beginnen jetzt mit dem Anbau der Klappen und Dichtungen.

19. November 2004, Freitag
An Orbiter ATLANTIS laufen letzte Arbeiten während der stromlosen Periode, um Inspektionen und Installationen an der Elektrik durchführen zu können. ATLANTIS' Systeme sollen im Dezember wieder an die Stromversorgung angeschlossen werden.
Brennstoffzelle Nr. 1 wurde in der letzten Woche eingebaut. Im Mittelschiff des Orbiters geht an der Backbordseite die Montage der Manipulatorsockelhalterungen für den Robotarm weiter. Diese Stützen werden den Arm halten, wenn er nicht in Gebrauch ist. Der Freon-Kühlkreislauf Nr.1, der elektrische Komponenten während des Fluges kühlt, wurde in dieser Woche gewartet.

12. November 2004, Freitag
Die abschließenden Arbeiten vor dem Wiederanschließens des Orbiters an die Stromversorgung gehen im Orbiterabfertigungswerk weiter.
Vorbereitungen für den Einbau der Brennstoffzellen sind im Gange. Zelle 1, 2 und 3 sind aus dem Transportbehälter netnommen und Zelle 1 wurde inspiziert und soll heute eingebaut werden. Brennstoffzellen verwenden Sauerstoff und Wasserstoff um während der Mission Strom zu produzieren.

5. November 2004, Freitag
Letzte Arbeiten an ATLANTIS werden im Orbiterabfertigungswerk durchgeführt, bevor der Orbiter am 15. November wieder an die Stromversorgung angeschlossen und seine Systeme wieder hochgefahren werden. Während der ausgedehnten stromlosen Periode haben Techniker wichtige Modifikationen als Voraussetzung für die Rückkehr zum Flugbetrieb (RTF) durchgeführt, darunter Verkabelungsinstallationen für die Außentankabtrennungskamera, die Flügelvorderkantensensoren und Relaiseinheiten, sowie für das Orbiterauslegersensorsystem.
Die Wartung der Freon-Kühlkreisläufe geht weiter. Das Freon soll heute dem Kreislaul hinzugefügt werden. Dichtigkeitsprüfungen wurden erfolgreich am Sprühwasserkühler Nr. 3 durchgeführt und das Gerät wurde wieder in das Fahrzeug eingebaut. Jeder Sprühwasserkühler kühlt das Schmieröl- und Hydrauliksystem einer jeweiligen Hilfskraftanlage (APU) durch das Aufsprühen von Wasser auf die Rohrleitungen. Das Anbringen der Hitzeschutzdecken in der Ladebucht geht weiter.

29. Oktober 2004, Freitag
ATLANTIS verbleibt weiterhin in seiner ausgedehnten stromlosen Periode, während der Techniker wichtige RTF-Modifikationen durchführen. Der größte Teil der Schutzleiterinspektionen ist beendet. Inspektionen der Struktur und Bogenentladungsspurinspektionen der Verkabelung werden überall im Fahrzeug fortgesetzt.
Nachdem alle Radiatoren für den Flug angebracht wurden, beendeten Techniker auch die Installation der Schlauchzuleitungen der Radiatoren in Vorbereitung für die Wiederinbetriebnahme der Systeme des Orbiters. Der Austausch der Schlauchleitungen im Abwassersystem gegen feste Rohrleitungen und die Modifikationen an den Schlauchleitungen des Trinkwasserabwassersystem  gehen gut voran. Schlauchleitung en werden im gesamten Fahrzeug für die verschiedensten Zwecke eingesetzt, wenn sich die Endstücke gegeneinander bewegen können, oder wenn Flexibilität aufgrund einfachen Einbaus und/oder Austauschs gewünscht wird.

22. Oktober 2004, Freitag
ATLANTIS wird in der Woche um den 15. November wieder an die Stromversorgung angeschlossen, nachdem in einer ausgedehnten Periode ohne Strom wichtige Modifikationen und Inspektionen an der Elektrik durchgeführt wurden. Unter anderem gehörten dazu die Verkabelung des Orbiterausleger-Sensorsystems und die Installation der Flügelvorderkantensensoren.
Jeweils alle vier Radiatoren sowohl der Backbordseite, als auch der Steuerbordseite, sind eingebaut und bereit für den Flug. Die abschließenden Arbeiten an der Kinnplatte, der halbkreisförmigen Sektion aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff unterhalb der Nasenkappe, sind im Gange. Techniker fahren im gesamten Fahrzeug mit wichtigen Kabelverlegungsarbeiten, Strukturinspektionen und Modifikationen an der Elektrik fort.

15. Oktober 2004, Freitag
ATLANTIS bleibt weiterhin von der Stromversorgung abgeklemmt. Wichtige Inspektionen der Verkabelung und der Struktur, sowie Modifikationen an der Elektrik werden überall im Orbiter fortgesetzt. Empfohlene Modifikationen für die Rückkehr zum Flugbetrieb (RTF), wie die Verkabelung des Orbiterausleger-Sensorsystems und die Installation der Flügelvorderkantensensoren, gehen planmäßig voran.
Die Radiatoren der Steuerbordseite sind eingebaut und auch auf der Backbordseite sind Nr. 1, 2 und 3 montiert. Der letzte soll noch heute eingebaut werden. Die Anbringung der Hitzeschutzdecken und Inspektionen am backbordseitigen Ladebuchttor wird fortgesetzt in Vorbereitung für das Verschließen dieses Bereiches für den Flug.

8. Oktober 2004, Freitag
Die wichtigen Kabelinspektionen und -modifikationen gehen weiterhin planmäßig voran. Ebenso die Strukturinspektionen im gesamten Orbiter.
Alle steuerbordseitigen Radiatoren sind montiert und nächste Woche soll mit den backbordseitigen begonnen werden. An der Steuerbordtragfläche sind alle Holmanschlußstücke montiert und alle 22 RCC-Vorderkantensegmente ebenfalls. Die Backborvorderkante ist vollständig montiert einschließlich der T-Dichtungen, die zwischen die einzelnen RCC-Segmente eingezogen werden.

1. Oktober 2004, Freitag
Die drei Raumfähren der NASA, DISCOVERY, ATLANTIS und ENDEAVOUR, zusammen mit den Startplattformen und der übrigen wichtigen Gerätschaft für die Orbiter und der Internationalen Raumstation, haben keinen Schaden durch Hurrikan Jeanne genommen, der am letzten Wochenende über das Kennendy Raumfahrtzentrum hinweggezogen ist.
Am Dienstag begannen Mechniker wiedre damit die Orbiter aus der Hurrikan-Sicherheitsverwahrung herauszuholen und wieder in den normalen Abfertigungsprozess einzubinden. DISCOVERY wurde am Dienstag wieder an die Stromversorgung angeschlossen und die Nutzlastbuchttore wurden geöffnet. ATLANTIS und ENDEAVOUR wurden ebenfalls wieder in den Zustand vor dem Hurrikan versetzt.
ATLANTIS ist zur Zeit in einer Periode, in der sie von der Stromversorgung abgekoppelt ist, um wichtige Verkabelungsinspektionen und -modifikationen zu ermöglichen. Auf der Steuerbordseite wurden die Radiatoren 1, 2, und 3 eingebaut. Das letzte
Holmanschlußstück, eine Reihe von Loslagergelenken, die die RCC-Segmente mit der Tragfläche verbinden, ist an der rechten Flügelvorderkante angebracht worden.
Das KSC war am Montag für nicht erforderliches Personal geschlossen, damit die Schadenbestimmungsteams damit beginnen konnten, abzuschätzen, welche Beschädigungen das Zentrum durch Hurrikan Jeanne davongetragen hat. Am Dienstag kehrte das gesamte Personal wieder zur Arbeit zurück.

17. September 2004, Freitag
Die drei Raumfähren der NASA, DISCOVERY, ATLANTIS und ENDEAVOUR, zusammen mit den Startplattformen und der übrigen wichtigen Gerätschaft für die Orbiter und der Internationalen Raumstation, war gut geschützt und nahm keinen Schaden durch Hurrikan Frances über das Wochenende vom amerikanischen "Tag der Arbeit".
Am Montag haben Mechniker wieder damit begonnen, die Orbiter aus der Hurrikan-Sicherheitsverwahrung herauszunehmen und die normale Abfertigung wieder aufzunehmen.
Auch ATLANTIS und ENDEAVOUR sind zu den Abfertigungstätikeiten von vor dem Hurrikan zurückgekehrt, nachdem sie aus dem Sicherheitszustand rekonfiguriert wurden.
Space-Shuttle-Einrichtungen, wie das Montagegebäude, die Hitzeschutzsystemwerkstatt und das Abfertigungskontrollzentrum, haben am meisten unter dem Sturm gelitten und erheblichen Schaden davongetragen. Das KSC-Bergungsteam ist weiter damit beschäftigt, das Ausmaß des Schadens zu bestimmen und Wiederherstellungsmaßnahmen zu planen, um die vollständige Betriebsfähigkeit der Space-Shuttle-Einrichtungen so schnell als möglich zu gewährleisten.
Am Montag sollen Abfertigungsarbeiten beginnen, die die Hitzeschutzkacheln betreffen. Nachdem die Herstellung der Hitzeschutzdecken aus der zweiten Etage in einen Hangar der Shuttle-Landeeinrichtung verlegt worden war, sollte die Produktion der Decken bereits zum 27. September wieder aufgenommen werden können.
Die Führung des KSC beobachtet zur Zeit intensiv den Verlauf von Hurrikan Jeanne, um zu bestimmen, ob und wann notwendige Schritte eingeleitet werden müssen, um die Einrichtungen zu sichern. Am Samstag soll eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Zentrum in Hurrikan-Warnstufe IV (80 km/h Windgeschwindigkeit innerhalb der nächsten 72 Stunden erwartet)
versetzt werden soll. Sollte Warnstufe III (80 km/h Windgeschwindigkeit innerhalb der nächsten 48 Stunden erwartet) ausgerufen werden, müssen die Orbiter erneut in die Sicherheitsverwahrung überführt werden, um sie unbeschadet durch den Sturm zu bringen.

27. August 2004, Freitag
ATLANTIS ist in einer viermonatigen Periode, in der seine Systeme von der Stromversorgung abgekoppelt sind, damit wichtige Verkabelungsinspektionen und elektrische Modifikationen durchgeführt werden können. Diese verlaufen nach Plan. Kritische Kabeltrennungsmodifikationen werden fortgesetzt und der Einbau der Schalttafeln auf dem Flugdeck sind im Gange.
Die Nasenkappe aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) wurde am Dienstag am Raumfahrzeug montiert. Sie war im Oktober letzten Jahres abmontiert worden und für eine gründliche zerstörungsfreie Untersuchung und Neubeschichtung
zum Hersteller versandt worden. Eine thermographische Untersuchung war ebenfalls am KSC durchgeführt worden, um nach inneren Schwachstellen zu suchen. Dabei werden Stellen mit hochintensivem Licht bestrahlt und sofort danach mit Infrarotkameras photographiert. Auf den Aufnahmen zeigen sich Temperaturvariationen, die auf Schwachstellen hinweisen.

20. August 2004, Freitag
Vorbereitungen laufen für den Einbau der Ruderbremsklappenaktuatoren und -flächen.
Bei der Montage der
Steuerbordflügelvorderkante sind bislang 14 RCC-Segmente und 21 Holmanschlußstücke angebracht. Techniker fahren außerdem mit dem Einbau der Hitzeschutzdecken in die Nasenkappe des Orbiters fort. Die Nasenkappe selbst soll Anfang nächster Woche am Bug montiert werden.

6. August 2004, Freitag
Steuerbordseitig wurden jetzt 13 RCC-Vorderkantensegmente angebracht und backbordseitig 17. Der Einbau der Wärmeschutzdecken in die Nasenkappe geht weiter. Diese Decken, die am Kennedy Raumfahrtzentrum aus hitzebeständigen Fasern hergestellt werden, bedecken die Innenseite der aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) gefertigten Nasenkappe, um den Orbiter zusätzlich gegen Wärme zu isolieren.
Techniker überprüfen in dieser Woche weiter die Verspannung der Fahrwerksklappen und bereiteten die Wasserkühlkreisläufe für das Ablassen vor.

30. Juli 2004, Freitag
Strukturelle und Hauptverkabelungsinspektionen gehen im gesamten Raumfahrzeug weiter, gemeinsam mit Kabeltrennungs- und RTF-Modifikationen. Kabeltrennungsmodifikationen werden von den Technikern als Sicherheitsmaßnahme durchgeführt, damit redundante Kabelstränge nicht nebeneinander liegen und möglicherweise durch dasselbe destruktive Ereignis unterbrochen werden können.
Die Arbeiten an den Flügelvorderkanten gehen mit der erfolgten Anbringung von 13 RCC-Segmenten und 19
Holmanschlußstücken an der steuerbordseitigen Tragfläche weiter. Nach der Anbringung der Kinnplatte arbeiten die Techniker jetzt an der Versiegelung dieses Bereiches.

23. Juli 2004, Freitag
Die Modifikationen für die "Rückkehr zum Flugbetrieb"(RTF) und an der Verkabelung gehen gut voran. Die Rumpfklappenaktuatoren wurden ausgebaut und die Qualitätskontrolle führt die Nachinspektionen durch.
Die Arbeiten an den Flügelvorderkanten gehen nach der Anbringung von vier RCC-Segmenten und 17
Holmanschlußstücken ander der Steuerbordtragfläche weiter. Die Holmanschlußstücke sind eine Reihe von Loslagergelenken, die die RCC-Segmente mechanisch mit der Tragfläche verbinden, und die die mechanischen Spannungen, die während des Fluges durch die Luftkräfte in den Vorderkantensegmenten entstehen, auf die Tragflächenstruktur ableiten.

16. Juli 2004, Freitag
Die Vorbereitungen für den Ausbau der Rumpfklappen haben begonnen. Die Rumpfklappen und ihre Aktuatoren selbst sollen in der kommenden Woche aus dem Orbiter ausgebaut werden.
Die Kinnplatte, die direkt unter der Nasenklappe liegende RCC-Hitzeschutzplatte, ist montiert. In der Nasenkappe wird weiter an dem Einbau der Wärmeschutzdecken gearbeitet und die Kappe selbst soll nächste Woche am Bug des Orbiters angebracht werden. Backbordseitig sind vier Trägerplatten an der Flügelvorderkante montiert worden.

9. Juli 2004, Freitag
An der Steuerbordtragfläche sind 13 Holmanschlußstücke montiert. Die Montage der Kinnplatte ist im Gange. Die Kinnplatte ist ein RCC-Segment, das unmittelbar unter der Nasenkappe angebracht wird und diese empfindliche Stelle vor der Hitze beim Wiedereintritt schützt.

2. Juli 2004, Freitag
Bei der Mehrzahl der externen Schlauchleitungen ist die Inspektion beendet und die Inspektion der internen Schlauchleitungen hat begonnen. Jeder Orbiter hat etwa 300 flexible Schlauchleitungen, die jede zwischen zwei festen Enden eingespannt sind.
Auf der Backbordseite sind vier Trägerplatten an der Flügelvorderkante montiert, an denen die RCC-Segmente angebracht werden. Auf der Steuerbordseite ist mit der Montage der Holmanschlußstücke begonnen worden. Die RCC-Segmente werden über die Holmanschlußstücke mechanisch mit der Tragfläche verbunden, welche aus einer Reihe von Loslagergelenken bestehen, mit denen während des Fluges Spannungen in den Segmenten abgebaut wird.

25. Juni 2004, Freitag
ATLANTIS ist noch immer von der Stromversorgung abgekoppelt um Arbeiten an der Verkabelung des Orbiters zu ermöglichen. Die Planung sieht vor, daß die Stromversorgung am 1. Oktober wieder angeschlossen wird.
Die Installation der backbordseitigen Trägerplatten, der Platten des Hitzeschutzsystems, auf die die RCC-Segmente der Flügelvorderkante aufmontiert werden, ist im Gange. Steuerbordseitig sind alle 22 Segmente und T-Dichtungen zusammengebaut und bereit zur Montage.

18. Juni 2004, Freitag
Am Mittwoch wurden die Radiatoren Nr. 3 und 4 auf der Steuerbordseite abmontiert.
An der Backbordflügelvorderkante wurden die RCC-Segmente 19 und 20 wieder abgebaut, um die Installation von Meßinstrumenten in die Flügelvorderkante zu ermöglichen. Die Meßfühler werden es der Missionsleitung ermöglichen, während des Starts Einschläge jedweder Art zu registrieren.

10. Juni 2004, Donnerstag
Der Einbau der Hitzeschutzdecken in die Nasenkappe der ATLANTIS geht weiter und die Kappe soll laut Planung in der nächsten Woche wieder am Fahrzeug angebracht werden. Die Inspektion der Rumpfklappenaktuatoren und der Mehrzahl der externen Schlauchleitungen ist abgeschlossen.

4. Juni 2004, Freitag
Die Freon-Kühlkreisläufe 1 und 2 sind entleert und für die stromlose Phase konfiguriert. Die Radiatoren wurden verstaut und gesichert. Der Austausch der Ruderbremsklappenaktuatoren verläuft weiter nach Plan.

28. Mai 2004, Freitag
Heute werden die Systeme von ATLANTIS für vier Monate heruntergefahren und der Orbiter von der Stromversorgung abgekoppelt, um umfangreiche Inspektionen und Modifikationen an der Verkabelung durchzuführen. Diese Stromleitungen sollen das Hinzufügen des Orbiter-Auslegersensorsystems, sowie den Einbau von Meßfühlern in die Flügelvorderkanten ermöglichen.
Inspektionen der Orbiterstruktur und der Hauptverkabelung, sowie Vorbereitungen für das Entleeren des Freon-Kühlmittelkreislaufs 2 sind im Gange. Der Aufbau der Backbordflügelvorderkante ist abgeschlossen und bis auf eine wurden alle T-Dichtungen montiert.

21. Mai 2004, Freitag
Die vier RSB-Aktuatoren sind vom Orbiter abgebaut und in der Titan-Röntgenprüfeinrichtung auf dem Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral geröntgt worden. Die prüfung zeigte, daß alle vier Aktuatoren in der richtigen Anordnung zusammengebaut wurden. Beim Hersteller werden die Aktuatoren jetzt einer vollständigen Inspektion unterzogen.
Die Anbringung der Wärmeschutzdecken in
ATLANTIS' Nasenkappe geht weiter. Die Kappe aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff  war vom Orbiter abgenommen und für eine zerstörungsfreie Prüfung und Neubeschichtung zum Hersteller versandt worden. Jetzt werden die Decken wieder angebracht, bevor die Techniker die Nase wieder am Fahrzeug anmontieren.

14. Mai 2004, Freitag
Am Montag begann der Ausbau der Brennstoffzellen.
Die vier RSB-Flächen und -Aktuatoren wurden vom dem Fahrzeug abgebaut. Die Aktuatoren werden geröntgt um herauszufinden, ob die Getriebegänge in der richtigen Anordnung zusammengebaut wurden, und dann für eine vollständige Inspektion zum Hersteller verschickt. Der Aufbau der backbordseitigen Flügelvorderkante ist abgeschlossen und 20 Segmente für die Steuerbordkante sind zusammengebaut worden und warten auf den Anbau an die Vorderkante.

7. Mai 2004, Freitag
Die Luftschleuse ist entfernt und nun werden die Brennstoffzellen ausgebaut.
Die erste Ruderbremsklappenfläche ist am Dienstag abgebaut worden, gefolgt von den übrigen dreien. Sobald auch die anderen Flächen demontiert sind, werden die Aktuatoren ausgebaut und für eine vollständige Inspektion zum Hersteller geschickt.

30. April 2004, Freitag
Techniker haben mit den Vorbereitungen für den Ausbau der Luftschleuse begonnen. Der Abbau der Ruderbremsklappen (RSB) soll an diesem Wochenende beginnen und in der nächsten Woche soll der Ausbau der Aktuatoren folgen.
Die Nasenkappe von ATLANTIS wurde thermographisch untersucht und die Anbringung der Wärmeschutzdecken geht weiter. Der Aufbau der Vorderkante der Backbordtragfläche geht weiter, wobei die 22 T-Dichtungen fertiggestellt und 20 der Segmente angebracht wurden.

22. April 2004, Donnerstag
ATLANTIS' Systeme wurden hochgefahren, um die Missionsabfertigung für den zukünftigen Flug zur internationalen Raumstation zu unterstützen.
Die Vorbereitungen für den Ausbau der Ruderbremsklappenaktuatoren gehen weiter. Der Abbau der Klappenflächen ist für Anfang Mai geplant, bald darauf gefolgt vom Ausbau der Aktuatoren.
Der Aufbau aller 22 backbordseitigen T-Dichtungen, der C-förmig gebogenen Dichtungen, die zwischen
jeweils zwei RCC-Vorderkantensegmente eingefügt werden, ist abgeschlossen und 19 davon wurden bereits angebracht. An der Steuerbordtragfläche ist der Aufbau noch im Gange, wobei 8 der 22 Segmente montiert wurden.

15. April 2004, Donnerstag
Die Vorbereitung für den Abbau der beiden OMS-Gondeln des Orbiters sind abgeschlossen.
19 T-Dichtungen wurden zwischen die Segmente der Linken Vorderkante eingefügt. Der Aufbau der rechten Vorderkante geht weiter..

9. April 2004, Freitag
RCC-SegmenteDie Abfertigung von ATLANTIS im Orbiterabfertigungswerk geht mit den Vorbereitungen für den Ausbau der Seitenruderbremsklappenaktuatoren weiter.

Links: Auf diesem Photo kann man erkennen, wie die RCC-Segmente an der Vorderkante angebracht sind. Die auf dem Holm angebrachten Halterungen sind so montiert, daß sie die aerodynamische Last auf die Segmente aufnehmen und auf den Holm übertragen kann. In den dünnen Spalt zwischen den zwei Segmenten wird noch eine T-Dichtung eingepaßt. (Photo: NASA/KSC)

Alle 44 RCC-Vorderkantensegmente sind nun wieder am Kennedy-Raumfahrtzentrum (KSC) und die 22 der linken Tragflächenvorderkante sind alle montiert. Dazu kommen sechzehn der T-Dichtungen, die C-förmig gebogenen Dichtleisten, die genau in die schmale Lücke zwischen jeweils zwei Segmente passen. Der Aufbau der rechten Vorderkante und die damit zusammenhängenden Holmanschlußhalterungen ist in Arbeit. Die Thermographie der Nasenkappe ist beendet.

2. April 2004, Freitag
Die Stromversorgung von ATLANTIS wurde wieder eingeschaltet, um die Abfertigung des Orbiters für seine nächste Mission zur Internationalen Raumstation zu unterstützen. Techniker bereiten weiter den Ausbau der Seitenruderbremsklappenaktuatoren vor.
Die Arbeit an den Vorderkanten fährt mit der Montage der T-Dichtungen an der linken Tragfläche und dem Aufbau der rechten RCC-Vorderkante fort. Die Hochspannungstests am Fernmanipulatorsystem wurden erfolgreich abgeschlossen.

26. März 2004, Freitag
Die Röntgenuntersuchung und Inspektion der Schlauchleitungen sind abgeschlossen und die Ingenieure werten zur Zeit die Ergebnisse aus.
Fünfzehn T-Dichtungen, die C-förmig gebogenen Dichtleisten, die genau zwischen je zwei RCC-Vorderkantensegmente passen, wurden an der linken Tragfläche montiert. Die Messungen an den Segmenten der rechten Tragfläche sind beendet und die Montage ist nun im Gange.
Am Donnerstag, 25. März wurde die Nasenkappe zurück in das OPF verbracht. Sie war zuletzt in der Werkstatt für das Wärmeschutzsystem, in dem Techniker die Innenseite mit Wärmeschutzdecken ausgekleidet haben.

18. März 2004, Donnerstag
Die Vorbereitungen für den Ausbau der Aktuatoren der Seitenruderbremsklappen sind im Gange.
13 T-Dichtungen wurden inzwischen in der linken Flügelvorderkante montiert. Der Aufbau der rechten Vorderkante einschließlich der zugehörigen Holmbefestigungen wird weiter fortgesetzt.

12. März 2004, Freitag
Sieben T-Dichtungen, die den Zwischenraum zwischen jeweils zwei RCC-Segmenten ausfüllen, sind an der linken Flügelvorderkante des Orbiters angebracht worden. Der Aufbau der rechten Flügelvorderkante einschließlich der zugehörigen Holmbefestigungen ist im Gange.
Die Nasenkappe wurde am Dienstag zur Einrichtung für das Hitzeschutzsystem (TPSF) verbracht. Techniker des TPSF stellen jetzt die Wärmeschutzdecken her, die im Innern der Basenkappe angebracht werden. Der Einbau von Fenster Nr. 2 ist für heute angesetzt.


5. März 2004, Freitag
Die Abfertigung von ATLANTIS in Vorbereitung auf seine nächste Mission geht am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) weiter. Die Montage der C-förmig gebogenen T-Dichtungen, die zwischen jeweils zwei RCC-Flügelvorderkantensegmenten passen, beginnt nun an der linken Tragfläche. An der rechten Tragfläche werden die Anschlußstücke, mit denen die RCC-Segmente am Tragflächenholm befestigt werden, angebracht. Die ersten Segmente sollen nächste Woche montiert werden.
Hochspannungstests am Fernmanipulatorsystem sind im Gange. Der Einbau von Fenster Nr. 2 soll nächste Woche beginnen.

27. Februar 2004, Freitag
Techniker im Orbiterabfertigungswerk am Kennedy Raumfahrtzentrum fahren mit der Vorbereitung von ATLANTIS für zukünftige Missionen fort. Alle verstärkten Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC)-Vordekantensegmente wurden abmontiert, zum Hersteller verbracht, dort inspiziert und einer Thermographieuntersuchung (Untersuchung der Abbildung im infraroten Licht) unterzogen, wieder zum KSC zurückverbracht. Alle 22 Vorderkantensegmente des linken Flügels sind inzwischen montiert worden.
Die Mechaniker beginnen nun mit der Anbringung der C-förmigen T-Dichtungen, die zwischen die RCC-Segmente eingesetzt werden. Die Montage der RCC-Segmente und -Dichtungen des rechten Flügels beginnen in der nächsten Woche.

ATLANTIS' Nasenkappe17. Oktober 2003, Freitag
Im Orbiterabfertigungswerk haben Mechaniker die Nasenkappe des Orbiters ATLANTIS abgenommen, um sie einer routinemäßigen Inspektion zuzuführen. Die Nasenkappe ist aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff hergestellt und ist für einen Temperaturbereich von -157°C bis +1650°C ausgelegt.

4. Oktober 2003, Samstag
Die Mission STS-115 wird jetzt nach der Mission STS-121/ATLANTIS, die als zusätzliche Mission eingeschoben wurde, geflogen und voraussichtlich nicht vor Anfang 2005 starten können. Als Orbiter wurde jetzt die DISCOVERY der Mission zugeteilt.

12. August 2003, Donnerstag
Nach dem Verlust der COLUMBIA und der Zuweisung einer Überholungs- und Umrüstphase für Orbiter ENDEAVOUR, wurde der Mission STS-115 jetzt der Orbiter ATLANTIS zugeordnet, der diese Mission nach Abschluß der Mission STS-114 fliegen soll.

14. März 2003, Freitag
Orbiter ATLANTIS wurde heute im Montagegebäude(VAB) wieder vom STS-114 Startaufbau abgenommen und nach dem Absetzen im Transfergang des Gebäudes vom VAB zum OPF geschleppt. Die NASA hatte beschlossen, in der Zeit, in der die Raumfähren aufgrund der COLUMBIA-Unfalluntersuchung am Boden bleiben müssen, für die nächsten Jahre vorgesehene Überholungs- und Aufwertungsmaßnahmen vorzuziehen. Man möchte spätestens bis Sommer 2004 den Flugbetrieb wiederaufnehmen und dann alle drei Orbiter einsatzfähig und auf dem neuesten Stand zur Verfügung haben.
ATLANTIS wird vom Startaufbau gehobenDer Orbiter wird aus dem VAB geschlepptAnkunft im OPF

30. Januar 2003, Donnerstag
Orbiter ATLANTIS wurde am Dienstag auf den Orbitertransporter verladen und am Mittwoch zum Montagegebäude (VAB) überführt, wo er nun in Vorbereitung für den am 1. März geplanten Start zur internationalen Raumstation mit dem Haupttank und den zwei Feststoffstartraketen zum STS-114 Startaufbau zusammengefügt wird.

27. Januar 2003, Montag
Techniker haben die Abfertigung des Orbiters ATLANTIS in Vorbereitung für den Start zur Mission STS-114 im März zur ISS beendet. Der Orbiter wird heute gewogen und sein Schwerpunkt bestimmt, bevor er am Dienstag auf den Orbitertransporter aufgeladen wird, mit dem er zum Montagegebäude (VAB) verbracht werden soll.
Die Expedition 7 Besatzung ist zur Zeit noch beim Training im Sternenstädtchen in Moskau und wird nächste Woche zum Abschlußtraining wieder nach Houston zurückkehren.

23. Januar 2003, Donnerstag
Die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse sind abgeschlossen und zur Zeit sind die Verschlußarbeiten am Buggehäuse im Gange.

21. Januar 2003, Dienstag
Die Überprüfung der elektrischen Ersatzsysteme sowohl des OMS, als auch des RCS ist in Arbeit. Die Verschlußarbeiten an der Ladebucht sind abgeschlossen und die Nutzlastbuchttore wurden geschlossen.

9. Januar 2003, Donnerstag
Die Überprüfung der Spritzwasserkühleinrichtungen, die Montage der Triebwerkshitzeschilde und der Einbau des FRCS sind zur Zeit in Arbeit.

6. Januar 2003, Montag
ATLANTIS wird weiter für die Mission STS-114 zur internationalen Raumstation im März vorbereitet. Heute wurde mit der Montage der Triebwerkshitzeschilde fortgefahren. Außerdem wurde mit den Vorbereitungen für den Einbau des vorderen Lageregelungs- und Manövriertriebwerksystems  (FRCS) begonnen. Nach Abschluß der BSTRA-Überprüfung wurden alle drei Haupttriebwerke eingebaut und die Anschlüsse auf Dichtigkeit geprüft. Auch der Mannschaftsausrüstungsschnittstellentest (CEIT) wurde beendet.

19. Dezember 2002, Donnerstag
Der Test der Nutzlastaufnahmen ist abgeschlossen und es wurde mit der Überprüfung des Brennstoffzellenversorgungssystem und Dichtigkeitstests am Hauptantriebssystem und den Haupttriebwerken begonnen. Als Teil der Analyse bezüglich des Risses, der an einem BSTRA von DISCOVERY gefunden wurde, beendeten Techniker nun die Inspektion der Treibstoffleitungen und fanden keine Risse.

16. Dezember 2002, Montag
Die Vorbereitungen für den Nutzlastaufnahmetest sind im Gange. Als Teil der Analyse bezüglich eines Risses in an einer BSTRA-Kugel DISCOVERYs beendeten Techniker eine Inspektion an den Treibstoffleitungen von ATLANTIS und fanden dort keine Risse. Nach Abschluß dieser Inspektionen wurden am Samstag die drei Haupttriebwerke eingebaut.

12. Dezember 2002, Donnerstag
Der Test der Nutzlastaufnahmen in der Ladebucht wird zur Zeit vorbereitet. In der nächsten Woche soll das vordere Manövrier- und Lageregelungstriebwerkssystem (FRCS) sowie das Fahrwerk eingebaut werden.
Als Teil der Analyse wegen eines Risses, der im BSTRA von DISCOVERY gefunden wurde, untersuchen Techniker nun gleiche Bauteile von ATLANTIS. Bislang wurden keine Risse entdeckt. Abhängig vom Ausgang der Untersuchung, können weitere Inspektionen folgen, was den für morgen geplanten Einbau der Haupttriebwerke verzögern könnte.

9. Dezember 2002, Montag
Die Vorbereitungen für den Einbau der Hauptriebwerke, der morgen beginnen soll, sind im Gange. Die Dichtigkeits- und Funktionstests der APUs sind abgeschlossen.

2. Dezember 2002, Montag
Dichtigkeits- und Funktionstests der Hilfskraftanlagen (APU), sowie die Überprüfung der Hauptereignissteuerung sind in Arbeit. Geplant ist jetzt die Wartung der Stickstoffanlage des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems.

25. November 2002, Montag
Der Austausch der OMS-Schubdüsen ist beendet. Das Orbiterandocksystem wurde am Freirag, 22. Nov. nach einem erfolgreich verlaufenen Funktionstest verstaut. Zur Zeit sind Funktions- und Dichtigkeitstest der Hilfskraftanlagen (APU) in Arbeit.

4. November 2002, Montag
Der Abbau des Hitzeschildes auf der Haube ist abgeschlossen und die Inspektion der Strömungsbuchsen hat begonnen. Das vordere Manövriertriebwerkssystem wird am Mittwoch ausgebaut.

31. Oktober 2002, Donnerstag
Der Ausbau der Haupttriebwerke ist abgeschlossen.

28. Oktober 2002, Montag
Die Flugabschlußinspektionen der Mission STS-112 gehen weiter in Vorbereitung für die Mission STS-114, deren Start im Frühjahr nächsten Jahres geplant ist. Die Hitzeschilde wurden abgenommen und der Ausbau der Haupttriebwerke soll am Dienstag erfolgen.

24. Oktober 2002, Donnerstag
Die Flugabschlußinspektion von ATLANTIS wird fortgesetzt. Ingenieure untersuchen zur Zeit ein Problem, daß beim Start von STS-112 die Sprengbolzen, mit denen die Feststoffstartraketen auf der Startrampe befestigt werden, nicht ausgelöst hatten. Nur ein zweites reduntantes System hatte schließlich gezündet und die mechanischen Verbindungen getrennt. Im Augenblick werden sowohl Systeme an Bord der ATLANTIS, wie die Hauptereignissteuerung, die Kabel und Verbindungen, die mit den Sprengvorrichtungen zu tun haben, überprüft, als auch damit in Zusammenhang stehendes Gerät auf der mobilen Startplattform untersucht. Bislang ist man aber noch zu keinem Schluß gelangt.

21. Oktober 2002, Montag
ATLANTIS ist am Freitag nach einer erfolgreich verlaufenen Mission, bei der das Tragwerksegment S1 an der Internationalen Raumstation montiert wurde, in Florida gelandet. Erste Inspektionen des Orbiters ergaben, daß das Wärmeschutzsystem von 107 Teilchen getroffen worden ist, wobei 25 Löcher größer als 2,5 cm geschlagen wurden. Dies ist weniger als die durchschnittliche Anzahl bei Missionen. Die Inspektion der Räder und Bremsen ergab keine ungewöhnlichen Beschädigungen. Die Flugabschlußüberprüfungen sind nun im Gange, um ATLANTIS auf die Abfertigung für die Mission STS-114 vorzubereiten.
Indes arbeiten Ingenieure an einem Problem, das während des Starts von ATLANTIS aufgetreten war. Einige Explosivladungen, die Haltebolzen, die die Feststoffstartraketen (SRBs) auf der Startplattform festhalten, ebenso wie Bodenverbindungen mit dem Haupttank, beim Start lösen, hatten nicht wie geplant gezündet. Ein zweites redundantes System löste glücklicherweise wie vorgesehen aus und kappte so die Befestigungen aus pyrotechnischen Bolzen.
Die Ingenieure überprüfen nun die Systeme der ATLANTIS, einschließlich der an Bord befindlichen Hauptereignissteuerungen, der Kabel und Verbindungen, die mit den Pyrotechnika zusammenhängen. Ebenso werden damit zusammenhängende Gerätschaften auf der mobilen Startplattform überprüft. Obwohl die Analyse noch zu keinem Schluß gelangt ist, wurde einiges Gerät am Boden zur Sicherheit ausgetauscht.

19. Oktober 2002, Samstag
Nach erfolgreicher Landung von ATLANTIS und dem Abschluß der STS-112 Mission wurde der Orbiter in der Nacht zum Orbiterabfertigungswerk geschleppt, wo jetzt die Überholung und Abfertigung für die nächste Mission STS-114 beginnt.


 
Terminplan STS-115/ATLANTIS
Beginn Überholung in OPF für STS-114
19. Oktober 2002
Überprüfung von Gewicht und Schwerpunkt 27. Januar 2003
Überführung zum VAB 29. Januar 2003
Rücküberführung zum OPF für Abfertigung STS-121
14. März 2003
Erneute Überführung zum VAB 22. Juli 2005
Erneute Rücküberführung zum OPF für Abfertigung STS-115
September 2005
Beginn Montage des STS-115-Startaufbaus im VAB
2. Juni 2006
Außentank erreicht KSC
9. Juni 2006
Überprüfung von Gewicht und Schwerpunkt 18. Juli 2006
Erneute Überführung des Orbiters zum VAB 24. Juli 2006
Überführung der Nutzlast zur Startrampe 27. Juli 2006
Überführung des Startaufbaus zur Startrampe 39 B 2. August 2006
Verladen der Nutzlast in die Ladebucht  5. August 2006
abschließende Countdown-Generalprobe (TCDT)
9.-10. August 2006
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks (Hydrazin) 12. August 2006
Abnahme der Flugbereitschaft (FRR)
15.-16. August 2006
Installation der Sprengvorrichtungen  20.-21. August 2006
Versiegelungsarbeiten am Heckgehäuse abgeschlossen 24. August 2006
Besatzung trifft am KSC für den Start ein
24. August 2006
Rücküberführung zum VAB wegen Hurrikan Ernesto
29. August 2006, 14:04 Uhr
Erneute Überführung zur Startrampe 39B
29. August 2006, 20:42 Uhr
Besatzung trifft erneut am KSC für den Start ein
2. September 2006, 16:30 Uhr
Schließen der Ladebuchttore für den Start  2. September 2006
Beginn Countdown (T-43Std.)
3. September 2006, 14 Uhr
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks für die Brennstoffzellen 4. September 2006, 10 Uhr
Entfernen der Abdeckungen von Triebwerken und APUs
4. September 2006, 20 Uhr
Verstauen der Ausrüstung der Flugbesatzung 5. September 2006, 17:10 Uhr
Wegschwenken der drehbaren Zugangsstruktur (RSS) in Parkposition 5. September 2006, 20:49 Uhr
Einschalten der Brennstoffzellen
8. September 2006, 1:31 Uhr
Beginn Haupttankbefüllung 8. September 2006, 7:15 Uhr
Beginn Startrampeninspektion (ca. 3 Std.)
8. September 2006, ca. 10:19 Uhr
Besatzung besteigt Orbiter
8. September 2006, 13:54 Uhr
Zugangsschott wird geschlossen
8. September 2006, 15:03 Uhr
Einschalten der Hilfskraftanlagen für das Hydrauliksystem (APUs)
8. September 2006, 17:09:55 Uhr
Start 9. September 2006, 17:14:55 Uhr MESZ
Andocken an Station 11. September 2006, 12:48 Uhr
Öffnen des Schotts 11. September 2006, 14:30 Uhr
P3/P4 aus Ladebucht heben
11. September 2006, 16:05 Uhr
P3/P4 an Tragwerk angekoppelt
12. September 2006, 9:55 Uhr
Außeneinsatz EVA 1 12. September 2006, 11:17-17:44 Uhr
Außeneinsatz EVA 2 13. September 2006, 11:05-18:16 Uhr
Außeneinsatz EVA 3 15. September 2006, 12:00-18:42 Uhr
Ablegen von Station 17. September 2006, 14:50 Uhr
Bremsmanöver 21. September 2006, 11:14 Uhr
Landung 21. September 2006, 12:21 Uhr
nnb: Datum noch nicht bekannt
Übersicht über die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-115/ATLANTIS
T-Zeitpunkt Dauer der Unterbrechung Unterbrechung beginnt Unterbrechung endet
T-27 Std. 4 Std.  4. 9., 6 Uhr 10 Uhr
T-19 Std. 10 Std. 18 Uhr 5. 9.,4 Uhr
T-11 Std. 84 Std., 20 Minuten  12 Uhr 9. 9., 0:19 Uhr
T-6 Std.  2 Std.  5:19 Uhr 7:19 Uhr
T-3 Std.  3 Std. 10:19 Uhr 13:19 Uhr
T-20 Min.  10 Minuten  15:59 Uhr 16:09 Uhr
T-9 Min.  etwa 45 Minuten  16:21 Uhr 17:06 Uhr

Übersicht über die Tätigkeiten der STS-115-Besatzung am Starttag (9. 9. 2006)
Ostküstenzeit (EDT) Mitteleuropäische Zeit(MESZ)
0:17 a.m.
6:17 Uhr
Wecken der Mannschaft
1:47 a.m.
7:47 Uhr
Frühstück; med. Untersuchung
5:42 a.m. 11:42 Uhr Mannschaftsphoto
6:46 a.m.
12:46 Uhr Wetterbriefing (KOM, PLT, MS2)
6:46 a.m.
12:46 Uhr Anlegen der Startanzüge (MS1, MS3, MS4)
*6:56 a.m.
12:56 Uhr
Anlegen der Startanzüge (KOM, PLT, MS2)
*7:25 p.m.
13:25 Uhr Abfahrt zur Startrampe 39B
*7:55 p.m.
13:55 Uhr
Ankunft im Weißraum und Einstieg in das Shuttle
*9:10 a.m
15:10 Uhr
Schließen der Mannschaftsluke
*11:40:37 a.m.
17:14:55 Uhr
Start
* Durch Kameras übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA Shuttle Status Report, NASA Presseerklärungen, Beschreibung Orbiter Atlantis(engl.)


letzte Änderung am  20. September MMVI