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MISSION STS-121
18. ISS Flug (ULF-1.1)
FAHRZEUG
Discovery/OV-103
Besatzung STS-121
STANDORT
gelandet, Mission abgeschlossen
Kom -- Steven W. Lindsey

Plt -- Mark E. Kelly

MS -- Piers Sellers

MS -- Michael E. Fossum

MS -- Lisa Nowak

MS -- Stephanie Wilson

ISS/FI -- Thomas Reiter (ESA - zur ISS)

KSC STARTZEITPUNKT
4. Juli 2006, 20:37:55 Uhr MESZ
STARTRAMPE:
39B
STARTFENSTER
20:34:26 -20:41:36 Uhr MESZ
LANDEZEITPUNKT
17. Juli 2006, 15:14 Uhr MESZ
LANDEBAHN:
Kennedy Raumfahrtzentrum, Landebahn 15
MISSIONSDAUER
12 Tage, 18 Std., 37 Min., 54 Sek. 
BAHNHÖHE und -NEIGUNG:
360 km / 51.6 Grad
NUTZLAST:
MPLM LEONARDO,Versorgungsgüter für ISS
Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan STS-121/DISCOVERY
Aufstellung über die planmäßigen Countdownunterbrechungen
Aktivitäten der Besatzung vor dem Start
Informationen zur letzten DISCOVERY-Mission STS-114


Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte STS-121:
17. Juli 2006, Montag, 14. Missionstag
Landetag!
Die Besatzung wurde heute Morgen um 7:08 Uhr mit dem Lied "The Astronaut" von Something Corporate
geweckt, das für Steve Lindsey von seiner Familie ausgesucht worden war.
Direkt nach dem Aufstehen haben die Astronauten mit den Vorbereitungen für das Verlassen der Umlaufbahn begonnen. Dafür wurden die Sitze der Missionsspezialisten wieder aufgebaut und letzte Gegenstände verstaut und für das Wiedereinsetzen der Schwerkraft gesichert.
Um 11:19 Uhr MESZ hat die Missionsleitung der Besatzung grünes Licht für das Schließen der Ladebucht gegeben. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Landevorbereitung, da der Orbiter nun nicht mehr in der Lage ist, die Wärme in seinem Innern über die Radiatoren an der Innenseite der Ladebuchttore an das Weltall abzugeben. Um 11:37 Uhr waren die großen Tore geschlossen und für den Wiedereintritt gesichert.
Das größte Problem heute dürfte wie beim Start das Wetter darstellen. Im Norden Floridas befindet sich eine Front aus Wolken und es hat Schauer über dem Atlantik gegeben. Doch zur Zeit sind die Bedingungen im Bereich der Landebahn am KSC gut für eine Landung.
Die Shuttle-Kommandanten Kent Rominger und Mike Bloomfield sind mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) im Bereich der Landeeinrichtung (SLF) unterwegs, um das Wetter zu beobachten und Probeanflüge auf die Landebahn 33 durchzuführen, und so die Verhältnisse für DISCOVERYs Endanflug abzuschätzen.
Gegen 12:45 Uhr hat die Besatzung mit dem Anlegen der orangenen Fluganzüge begonnen, die sie auch schon beim Start getragen hat.
Um kurz vor 13 Uhr wurde die Besatzung angewiesen, Flüssigkeit und Salztabletten zu sich zu nehmen, was ihnen die Anpassung an die Schwerkraft erleichtern wird. Während der Zeit im All haben ihre Körper einen Teil Flüssigkeit abgebaut, der nun wieder nachgefüllt werden muß.
Um 13:07 Uhr, gut eine Stunde vor dem geplanten Bremsmanöver hat die Besatzung begonnen, sich in den Sitzen festzuschnallen.
13:33 Uhr: In einer Viertelstunde wird die Entscheidung von Flugdirektor Steve Stich erwartet, ob DISCOVERY für die Landung freigegeben wird und das Bremsmanöver einleiten soll. Die OMS-Triebwerke haben ein Bewegungsprofil durchlaufen, um ihre Steuerbarkeit zu testen. Die Triebwerke werden drei Minuten lang den Bremsschub für das Einleiten des Wiedereintritts liefern.
13:45 Uhr: Die Meteorologen beobachten weiter die Entwicklung des Wetters im Norden des KSC. Ein Gewitter und damit verbundene Amboßwolken befinden sich etwa 65 km nördlich der Landeeinrichtung und es ist nicht klar, ob es sich in den nächsten anderthalb Stunden in die 50-km-Zone um die SLF bewegt. Unterdessen hat CAPCOM Steven Frick die Freigabe für das Einnehmen der Lage für das Bremsmanöver gegeben. Kommandant Lindsey führt jetzt das Nickmanöver aus, das das Shuttle in eine Ausrichtung kopfüber und Heck voran bringt.
13:57 Uhr: DISCOVERY wurde für die Landung freigegeben. Das Bremsmanöver kann wie geplant um 14:06:55 Uhr MESZ beginnen. Das Gewitter stellt nach Meinung der Meteorologen keine Gefahr für die Landung dar.
14:03 Uhr: Pilot Mark Kelly hat eine der drei APUs für die Landung eingeschaltet.
14:07 Uhr: Die OMS-Triebwerke laufen! Das Bremsmanöver wurde über der Küste Sumatras eingeleitet und in den folgenden 3 Minuten und 2 Sekunden wird das Raumfahrzeug um rund 90 Meter/Sekunde (320 km/h) abgebremst, was ausreicht, es eine halbe Erdumrundung später in die obere Atmosphäre zu bringen.
14:10 Uhr: Das Bremsmanöver wurde erfolgreich abgeschlossen und Kommandant Lindsey wird jetzt den Orbiter durch ein Nickmanöver in die richtige Lage, mit der Nase leicht angehoben und der Unterseite voran, bringen. Eine Rückkehr in die Umlaufbahn ist jetzt nicht mehr möglich.
14:15 Uhr: Kommandant Lindsey hat die Anweisung bekommen, überflüssigen Treibstoff aus dem Manövriertriebwerkssystem abzulassen. Ab jetzt werden nur noch die aerodynamischen Steuerflächen der Raumfähre benötigt.
14:17 Uhr: Der Konvoi der Servicefahrzeuge, die DISCOVERY nach der Landung sichern, ist auf dem Weg zur SLF. In rund 25 Minuten wird der Eintritt in die Atmosphäre erwartet.
14:24 Uhr: STA-Pilot Mike Bloomfield berichtet, daß die DISCOVERY beim Endanflug eine aufgebrochenen Wolkendecke in etwa 4800 Meter Höhe erwarten würde, die aber in 3000 Meter Höhe auflöst.
14:30 Uhr: Das Nickmanöver ist so gut wie abgeschlossen. DISCOVERY befindet sich jetzt etwa in der Fluglage, die für den Wiedereintritt am günstigsten ist. Der Anstellwinkel beträgt dann etwa 40°.
14:32 Uhr: Auch die anderen beiden APUs sind jetzt in Betrieb.
14:44 Uhr: Noch 30 Minuten bis zur Landung. Soeben hat die DISCOVERY die oberen Schichten der Erdatmosphäre erreicht und ist noch rund 120 km hoch. Dies wird die 62. Landung einer Raumfähre am Kennedy Raumfahrtzentrum in Florida.
14:48 Uhr: Das Shuttle hat das erste von mehreren Querlagenmanövern eingeleitet.
14:51 Uhr: Die Besatzung wurde informiert, daß sich südlich des KSC die Wetterlage verschlechtert hat, und das man überlege, den Anflug abzuändern und von Norden her die Landebahn anzufliegen (also Landebahn 15).
14:54 Uhr: Die DISCOVERY hat in etwa 70 km Höhe den Äquator passiert.
14:57 Uhr: In rund 60 km Höhe erfährt der Orbiter die größte Hitzebelastung. Zur Zeit ist keine Verbindung mehr mit der Raumfähre möglich.
15:00 Uhr: Keine 1500 km mehr bis zum KSC. Die DISCOVERY überfliegt gerade Mexiko und Belize.
15:04 Uhr: Kommunikation wurde wieder hergestellt. Die Höhe beträgt nur noch rund 45 Kilometer. Das Navigationssystem des Orbiters bekommt jetzt Daten von der Landestelle.
15:06 Uhr: DISCOVERY hat die Südwestküste von Florida erreicht und ist noch 40 km hoch. Geschwindigkeit Mach 5.
15:10 Uhr: Der Orbiter hat hat spezielle Luftmeßgeräte ausgefahren, mit denen unter anderem Fluggeschwindigkeit und Anstellwinkel gemessen werden können. Eine der Sonden ist offensichtlich nicht ausgefahren.
15:12 Uhr: DISCOVERY befindet sich in der Endanflugskurve. Höhe 11 km, Geschwindigkeit 1200 km/h, Entfernung noch 35 km.
15:14 Uhr: Der Orbiter ist durch die Wolkendecke gebrochen und ist im Blickfeld der Kameras. Die Landebahn ist unmittelbar vor der Raumfähre.
DISCOVERY landet
Oben: Mitarbeiter der NASA und von United Space Alliance stehen in der Nähe des Anfangs der Landebahn und beobachten das Einfliegen der Raumfähre DISCOVERY zu einer Bilderbuchlandung. (Photo: NASA/KSC)
15:15 Uhr: Landung erfolgreich! DISCOVERY ist zurück auf der Erde!
Offizielle Landezeiten:
15:14:48 Uhr MESZ: Aufsetzen des Hauptfahrwerks
15:14:58 Uhr MESZ: Aufsetzen des Bugfahrwerks
15:15:49 Uhr MESZ: Fahrzeugstillstand
Gesamte Missionszeit: 12 Tage, 18 Stunden, 37 Minuten, 54 Sekunden

15:16 Uhr: DISCOVERY ist ausgerollt und steht in der Mitte der Landebahn.
15:20 Uhr: Erste Servicefahrzeuge nähern sich dem Orbiter. Zunächst soll überprüft werden, ob irgendwelches Hydrazin aufgrund des kleinen Lecks an der APU1 ausgetreten ist.
15:34 Uhr: Schnüffelmannschaften sind am Orbiter, um austretenden Treibstoffe aufzuspüren. Die Haupttriebwerke wurden in eine spezielle Position geschwenkt, bei der Regen sofort ablaufen kann. Die APUs wurden abgeschaltet.
15:37 Uhr: Die Astronauten haben grünes Licht bekommen, ihre Fluganzüge auszuziehen.
15:50 Uhr: Das Weißraumfahrzeug ist an die Einstiegsluke der DISCOVERY herangefahren. Jetzt wird die Luke geöffnet und ein Flugarzt wird an Bord gehen, um die Besatzung erstmalig zu untersuchen. Dann werden die Raumfahrer in den Weißraum überwechseln, wo sie genauer untersucht werden und sich für den endgültigen Ausstieg vorbereiten können. Inzwischen haben die übrigen Servicefahrzeuge mit dem Sichern der Antriebsanlagen des Shuttles begonnen. Noch vorhandene Treibstoffreste werden aus den Tanks abgesaugt, Treibstoffleitungen werden gespült und der Orbiter wird vorbereitet, um in das OPF herübergeschleppt zu werden.
16:15 Uhr: Die Besatzung ist noch mit dem Abschalten und/oder Sichern der Systeme des Shuttles beschäftigt.
16:25 Uhr: Alle Astronauten sind jetzt in das Weißraumfahrzeug übergewechselt.
16:40 Uhr: Das Weißraumfahrzeug mit den sechs Astronauten ist vom Orbiter weggerückt. Die Besatzung soll jede Minute das Fahrzeug verlassen. Inzwischen ist auch der Asdtrovan vorgefahren, der die Besatzung später in die Mannschaftsquartiere zurückfahren soll.
16:44 Uhr: Die DISCOVERY-Astronauten haben das Weißraumfahrzeug verlassen und werden von NASA-Administrator Mike Griffin und anderen hohen NASA-Funktionären begrüßt. Danach beginnen sie mit dem traditionellen Rundgang um das Raumfahrzeug und schauen sich das Hitzeschutzschild am Bauch des Orbiters an.
Eine Menge NASA-Prominenz hat sich an der SLF versammelt. Neben Mike Griffin unter anderem Jim Kennedy, Leiter des KSC, Bill Gerstenmaier, Stellevertretender Administrator für Raumfahrtoperationen, Mike Leinbach, Shuttle-Startdirektor am KSC, Leroy Cain, ehemaliger Flugdirektor am JSC (u.a. beim Wiedereintritt der COLUMBIA vor drei Jahren), und eine Menge Techniker und Ingenieure vom KSC.
17:00 Uhr: Die Besatzung hält eine kurze Ansprache zu den anwesenden Reportern und Leuten der NASA und KSC. Steve Lindsey dankte den Mitarbeitern der NASA für ihre Unterstützung und seiner Besatzung für die perfekte Arbeit, die sie geleistet hatte. "Sie haben so hart gearbeitet, daß ich schon kurz davor war sie zu bremsen und ihnen etwas mehr Freizeit zu verordnen." Lindsey meinte, sie hätten zwei Ziele gehabt, die Testphase nach den Umbauten, die STS-114 eingeleitet hatte, zu Ende zu bringen, und die Shuttle-Flotte wieder in den normalen Betrieb zu überführen, und als zweites die Internationale Raumstation für den weiteren Aufbau vorzubereiten. Beides habe man erreicht.
Die STS-121-Besatzung besteigt jetzt den Astrovan, der sie zu den Mannschaftsquartieren zurückbringt.
Die DISCOVERY wird voraussichtlich in ein paar Stunden von einem Schleppfahrzeug zum Orbiter-Abfertigungswerk gezogen, wo mit derm Ausladen der Nutzlast und der Überholung und Vorbereitung für die nächste Mission STS-116 begonnen werden wird.

16. Juli 2006, Sonntag, 13. Missionstag
Zu ihrem letzten vollen Tag im All wurde die Besatzung um 7:18 Uhr MESZ mit dem Lied "Just like Heaven" von The Cure geweckt, das für Piers Sellers von seiner Familie ausgesucht worden war.
DISCOVERYS Landung ist derzeit für Montag, 15:14 Uhr MESZ am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) vorgesehen. Für diese Landegelegenheit müssen die OMS-Triebwerke der Raumfähre um 14:07 Uhr gezündet werden, damit der Abstieg eingeleitet werden kann. Eine zweite Landegelegenheit steht für 16:50 Uhr am KSC zur Verfügung mit einem Bremsmanöver um 15:43 Uhr. Die Missionsleitung hat keine weiteren Landegelegenheiten an anderen Landeeinrichtungen für Montag vorgesehen.
Die Planung für die Landung sieht dann so aus:
11:27 Uhr MESZ: Die Nutzlastbuchttore werden geschlossen;
13:07 Uhr MESZ: Die Astronauten ziehen die Fluganzüge an und schnallen sich in ihren Sitzen an;
13:48 Uhr MESZ: Die Missionsleitung entscheidet, ob das Bremsmanöver eingeleitet werden soll;
14:07 Uhr MESZ: Bremsmanöver;
15:14 Uhr MESZ: Landung;
Die Wettervorhersage für Montag sieht die Möglichkeit von Regen in der Umgebung der KSC Landeeinrichtung, der eine Landung verhindern könnte. Sollte die Landung morgen nicht möglich sein, werde man für Dienstag auch die anderen beiden Landeeinrichtung, den US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien und White Sands in Neu Mexiko, in Bereitschaft versetzen. Die Möglichkeit einer Landung am Mittwoch sei auch gegeben.
DISCOVERYs Kommandant Steve Lindsey und Pilot Mark Kelly überprüften am Vormittag das Landesystem und die Steuerdüsen. Ein Testlauf einer der drei Generatoren, die das Hydrauliksystem des Orbiters unter Druck setzen, zeigte, daß diese Hilfskraftanlage (APU) normal arbeitet. Das winzige Leck in diesem System hat sich wie erwartet nicht ausgeweitet. Die Ingenieure gehen jetzt davon aus, das hier der Stickstoff, der das APU-Versorgungssystem unter Druck setzt, und nicht das Hydrazin selbst austritt. Alle drei APUs sollen deshalb bei der Landung eingesetzt werden.
Die Astronauten haben den Rest ihres letzten vollen Tags im All mit dem Verstauen von Geräten und dem Sichern des Shuttles für den Nachhauseweg verbracht. Die rechte Flügelvorderkante und die Nasenkappe wurden nach der Bildanalyse der Ingenieure am Boden für gut befunden und das Hitzeschildsystem der DISVCOVERY für die Landung freigegeben.

15. Juli 2006, Samstag, 12. Missionstag
Abschied von der ISS
Oben: Kurz nach dem zweiten Betätigen der OMS-Triebwerke fällt die DISCOVERY allmählich hinter der Internationale Raumstation zurück. Gut zu erkennen die zwei zur Zeit an der Station angekoppelten PROGRESS-Transporter. (Abbildung: NASA/JSC)
Der heutige Tag markiert den letzten, an dem die beiden Besatzungen von DISCOVERY und ISS gemeinsame Aktivitäten verrichten.
Die Besatzung der Raumfähre wurde um 7:08 Uhr MESZ mit dem Lied "Beautiful Day" von U2 geweckt. Das Lied war für Pilot Mark Kelly, der am heutigen Tag eine wichtige Rolle beim Ablegen von der Station und dem Umfliegen der ISS spielen wird. Die ISS-Besatzung wurde wie üblich eine halbe Stunde später geweckt.
Nach einigen letzten Vorbereitungen hatte sich die nun nur noch sechsköpfige Besatzung der DISCOVERY von der auf drei Personen angewachsenen ISS-Besatzung herzlich verabschiedet und die Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen waren um 10:15 Uhr MESZ geschlossen worden. Nach Überprüfung der Dichtigkeit, wurden um 12:08 Uhr MESZ die Klammern, die die beiden Teile des Andockmechanismus zusammenhielten, gelöst und die Federn im Andockring der Raumfähre drückten die DISCOVERY sanft vom Orbitalkomplex fort. Nur wenige Minuten später, in ein paar Metern Entfernung, betätigte Pilot Kelly zum ersten Mal die Steuertriebwerke des Orbiters und erhöhte damit die Geschwindigkeit mit der sie sich von der Raumstation entfernten. 10 Minuten nach dem Ablegen betrug die Entfernung bereits über 40 Meter.
Um 12:30 Uhr, in einer Entfernung von 120 Metern, betätigte Kelly die Triebwerke des Orbitalmanövriersystems und leitete eine 90° Kurve ein, die die DISCOVERY über die Raumstation führte. Um 12:42 Uhr hatte die Raumfähre den Punkt genau über der ISS erreicht und bewegte sich von nun an auf paralleler Linie zu ihr, allmählich zurückfallend,
weiter.
Um 12:58 Uhr MESZ zündete Kelly zum zweiten Mal die OMS-Triebwerke, diesmal um die Raumfähre endgültig aus dem Bereich der ISS zu bringen.
Gegen 14:50 Uhr, etwa 10 km von der Station entfernt, begann die Besatzung den Robotarm mit dem Auslegersensorsystem für die Inspektion der Steuerbordtragfläche und der Nasenkappe einzusetzen. Wie schon gestern, als man die Vorderkante der Backbordtragfläche untersucht hatte, überprüft man die Segmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) auf Beschädigungen durch Mikrometeoriten oder Weltraummüllpartikeln während des Aufenthaltes an der Raumstation. Sollte man tatsächlich etwas finden, würde die Raumfähre zur Station zurückkehren. Daher wird sich die DISCOVERY bis zum Ergebnis der Bildauswertung nicht weiter als etwa 70 km von der ISS entfernen.
Die Durchsicht der Aufnahmen von der Hitzeschildinspektion hatte nach der ersten Durchsicht der Missionsleitung keinen Grund zur Beanstandung gefunden; die Analyse wird noch fortgesetzt.
Im Augenblick wird eine Landung am KSC für 15:07 Uhr MESZ am Montag angepeilt. Dafür muß das Bremsmanöver um 14:07 Uhr eingeleitet werden. Ein zweite Landegelegenheit am KSC besteht für 16:50 Uhr MESZ; dann muß das Bremsmanöver um 15:43 Uhr efolgen.

14. Juli 2006, Freitag, 11. Missionstag
Der Tag begann zackig mit der Aggie Kriegshymne, gespielt von der Fighting Texas Aggie Band. Das Stück war für Missionsspezialist Mike Fossum, ein Absolvent der Texas A&M Universität.
Nach dem Entladen seiner Fracht und dem Wiederbefüllen mit Gütern zur Rückführung zur Erde ist das Mehrzweck-Logistikmodul LEONARDO wieder zurück in die Ladebucht der Raumfähre DISCOVERY gelegt worden, und nur noch Stunden verbleiben bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Orbiter von der Internationalen Raumstation ablegt und heimwärts fliegt.
Als erstes heute Morgen haben Kommandant Steve Lindsey und ISS-Flugingenieur Thomas Reiter das Frachtmodul abgeschaltet, die Schotts geschlossen und es für die Abkopplung vom Knotenmodul UNITY vorbereitet. Kurz nach 15:32 Uhr MESZ setzten die Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stephanie Wilson den Manipulatorarm der Station ein, um LEONARDO von der ISS abzutrennen; das MPLM wurde um 17 Uhr in die Ladebucht des Shuttles zurückgelegt und gesichert.
Mehr als 3400 kg Fracht waren im Frachtmodul zur ISS geliefert worden und rund 2000 kg an anderem Material, darunter Experimentenproben, kaputte Geräte und Müll sind nun in sein Inneres für die Rückkehr zur Erde gepackt.
Nachdem das MPLM zur DISCOVERY zurückgebracht worden war, verwendeten Nowak und Wilson den Manipulatorarm der Raumfähre und das Auslegersensorsystem um die Backbordtragfläche zu inspizieren. Ähnlich wie bei der Inspektion am 2. Missionstag, die dazu gedacht war, Beschädigungen durch Bruchstücke beim Start aufzudecken, wurde bei dieser Inspektion nach möglichen Beschädigungen durch Partikel in der Umlaufbahn gesucht. Nichts wurde gefunden; die Inspektion der Steuerbordtragfläche und der Nasenkappe werden morgen nach dem Ablegen von der Raumstation durchgeführt, das um 12:08 Uhr MESZ erfolgen soll.
Heute Morgen, als Lindsey und Reiter mit dem MPLM beschäftigt waren, führten die übrigen Besatzungsmitglieder von DISCOVERY und der ISS Interviews mit CNN, ABC, NBC und CBS über den Verlauf ihrer Mission.
Die Besatzungen gingen heute Abend um 23:08 Uhr MESZ schlafen.
Die ISS von DISCOVERY aufgenommen
Oben: Die Lage des Hydrazintanks der APU 1 an der Backbordwand des Orbiter-Heckgehäuses. Die APUs selbst liegen an der Frontwand zur Ladebucht. APUs sind Turbopumpen, die das Hydrauliksystem des Shuttles mit Druck versorgen. Aus Redundanzgründen besitzt jeder Orbiter drei davon. (Abbildung: NASA/JSC,M.Pätzold)
Auf einer Pressekonferenz nach der Besprechung der Missionsleitung, bei der über den Zustand der Hilfskraftanlagen (APUs) der DISCOVERY gesprochen wurde, erklärte John Shannon, stellvertretender Leiter des Shuttle-Programms, daß die Leckage im Bereich des Hydrazintanks von APU1 stabil bliebe. Man wisse aber noch nicht, ob es der Stickstoff sei, der austrete oder gar das Hydrazin. Aber selbst wenn es Hydrazin sei, wären es nur etwa sechs Tropfen in der Stunde, was über den Verlauf der Mission einem Verlust von 5 kg gleichkäme. Das könne man nicht als ein größeres Leck ansehen. Bei einem größeren Hydrazinverlust müsse man die APU als fehlerhaft ansehen. Am Sonntag werde man deshalb einen besonderen Test (neben dem üblichen Testbetrieb der APUs zur Überprüfung der Hydraulikanlage des Shuttles vor dem Wiedereintritt) durchführen, der Aufschluß darüber geben soll, ob Hydrazin oder Stickstoff austritt. Sollte nach dem Testbetrieb am Sonntag der Druckabfall größer werden, werde man das gesamte Hydrazin verfeuern und nur noch mit zwei operablen APUs landen. Das ist möglich, wenn man auch bestimmte Systeme, die nur von der APU1 mit Hydraulikdruck versorgt werden, verlöre. Dazu gehört vor allem das Fahrwerk, das man aber mit einem doppelt redundanten pyrotechnischen System ausfahren könne. Dieses Verfahren sei zu 100% sicher, aber üblicherweise zieht man das hydraulische Ausfahren des Fahrwerks vor.
Ein Thermostatfehler an der APU3 stelle dagegen kein Hindernis dar, die APU bei der Landung zu verwenden.
 
13. Juli 2006, Donnerstag, 10. Missionstag
Der neunte volle Tag der Besatzung im All begann heute Morgen um 7:08 Uhr MESZ mit der Titelmelodie der Fernsehserie "Charlie's Angels" ("Drei Engel für Charlie"), die das Ausbildungsteam am Johnson Raumfahrtzentrum für die gesamte Besatzung ausgesucht hatte. Die Besatzung der ISS wurde wie immer eine halbe Stunde später auf die nüchterne Art und Weise geweckt.
Die Astronauten hatten heute einen wohlverdienten Tag Freizeit, nachdem sie drei Außeneinsätze erfolgreich absolviert und ein paar Tausend Kilogramm an Ausrüstung und Versorgungsgütern zwischen den Raumfahrzeugen bewegt haben.
Die einzigen Veranstaltungen, die heute auf dem Programm standen, waren Interviews sowohl von der ISS- als auch von der DISCOVERY-Besatzung.
Missionsspezialist Mike Fossum bekam heute um 18:58 Uhr MESZ einen Anruf von Texas' Gouverneur Rick Perry, der genauso wie Fossum ein Absolvent der Texas A&M Universität ist.
Um 19:44 Uhr wurden Mike Fossum und Lisa Nowak von MSNBC und Fox News Live interviewt.
Expedition 13 Besatzungsmitglied Jeff Williams bestätigte die Schritte und abschließenden Verfahren für das Verschließen des Mehrzweck-Logistikmoduls morgen, das am Freitag in die Ladebucht des Orbiters zurückbewegt werden soll.
Die Besatzung des Shuttles wird morgen außerdem eine zweite Überprüfung des Hitzeschildes des Orbiters durchführen und dabei einen letzten Blick auf die Backbordtragfläche werfen um sicherzugehen, daß
seit der ersten Inspektion zu Beginn der Mission keine orbitalen Trümmerstücke den Flügel getroffen und beschädigt haben.
Das Missionsleitzentrum verfolgte außerdem zwei kleinere Probleme mit den Hilfskraftanlagen (APUs) der Raumfähre. Der Hydrazintank von APU1 zeigte in den vergangenen acht Tagen einen etwas höheren Druckverlust, als die Tanks der beiden
anderen APUs. Ein Druckverlust in den Tanks ist im Grunde normal, da sich das Heckgehäuse und damit auch die Tanks in den Tagen nach dem Start langsam abkühlen. Den erhöhten Druckverlust in Tank von APU1 führen die Ingenieure aber eher auf ein Leck zurück. Es ist noch nicht klar, ob hier Stickstoff, das als Druckbildungsmedium verwendet wird, austritt oder das Hydrazin selbst, aber die Meinungen gehen überwiegend in Richtung Stickstoff, da man schon im OPF ein Problem mit der Stickstoffdruckanlage an dieser APU behandelt hatte.
An APU3 ist das Problem dagegen ein Heizelement an einer der Treibstoffleitungen, das nicht mehr abgeschaltet hat. Auch das Ersatzelement, auf das umgeschaltet wurde, schaltete nicht mehr ab. Die Erklärung dafür könnte eine abgelöste Ummantelung der Heizelemente sein, durch die das Thermostat ständig eine zu niedrige Ist-Temperatur angezeigt bekommt, was den Regler veranlaßt, die Heizelemente ständig eingeschaltet zu lassen. Beide APUs werden aber nicht als ausgefallen betrachtet.
Die Hilfskraftanlagen versorgen die Hydraulik des Orbiters mit dem für den Betrieb der aerodynamischen Steuerflächen bei der Landung notwendigen Betriebsdruck. Im Prinzip reicht dafür eine APU aus.
Die Besatzung ist heute um 23:08 Uhr MESZ zu Bett gegangen.

12. Juli 2006, Mittwoch, 9. Missionstag
Zu ihrem achten vollen Tag im All wurde die Besatzung der DISCOVERY um 7:08 Uhr MESZ mit dem Lied "I believe I can fly" geweckt. Das Lied war für Stephanie Wilson. Wie üblich wurde die ISS-Besatzung eine halbe Stunde später etwas weniger musikalisch aus dem Schlummer gerissen.
Die Astronauten an Bord der DISCOVERY haben heute während des dritten Außeneinsatzes, der Teil der fortgeführten Tests über die Möglichkeiten zur Reparatur eines beschädigten Orbiters ist, wertvolle Daten gesammelt. Kommunikationsoffizier Julie Payette vom Missionsleitzentrum meinte nach der Rückkehr der Raumfahrer in die Schleuse, dies sei ein Traumtag für einen Chemieingenieur gewesen.
Die Missionsspezialisten Piers Sellers und Mike Fossum begannen ihren Ausflug in's All um 13:20 Uhr MESZ und bereiteten eine Fußhalterung am Ende des CANADARM2, des Manipulatorarms der Station, vor. Sellers ritt auf dem Arm, der von den Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stephanie Wilson geführt wurde, zur Steuerbordtragfläche der DISCOVERY, wo er eine Infrarotkamera einsetzte, um 20-Sekunden-Videos von ausgesuchten RCC-Segmenten der Flügelvorderkante aufzunehmen. Die Infraroraufnahmen könnten zur Auffindung von Schäden auf der Innenseite dieser Segmente beitragen.
Fossum bewegte sich an das hintere Ende der Ladebucht, wo er mit Sellers zusammen einen Kasten mit 12 RCC-Probenstücken für die Hauptaufgabe dieses Außeneinsatzes, das Testen eines Reparaturwerkstoffes mit der Bezeichnung NOAX,  vorbereitete. Der Nichtoxidische Experimentalklebstoff ist ein präkeramischer Polymerdichtstoff, der eine pulverförmige Mischung aus Kohlenstoff und Siliziumkarbid enthält und dessen Eignung zur Reparatur von beschädigten Segmneten aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) getestet werden soll.
Daten, die bei Tests während der Mission STS-114 im letzten Jahr gewonnen wurden, zeigen, daß NOAX am effektivsten ist, wenn es auf das RCC aufgetragen wird, während dessen Temperatur in den Bereich zwischen 0 und 50°C abgesunken ist. Daher wurden die Raumfahrer angewiesen, das NOAX auf die vorher beschädigten RCC-Proben abhängig von deren Temperatur aufzutragen. In den folgenden zweieinhalb Stunden füllten Fossum und Sellers drei Furchen und zwei Risse mit dem NOAX auf und versorgten das Missionsleitzentrum mit einem kontinuierlichen Bericht über ihre aktuellen Tätigkeiten und wie das NOAX jeweils darauf reagierte. Sie nahmen außerdem vier der Proben mit der Infrarotkamera auf, die Sellers zuvor schon für die Aufnahmen an der DISCOVERY verwendet hatte.
Gegen Ende des Außeneinsatzes gab ihnen die Missionsleitung noch eine zusätzliche Aufgabe. Da die Raumfahrer voll im Arbeitsplan lagen ud noch mehr als genug Vorräte in ihren Anzügen hatten, verwendete Sellers den Akkuschrauber, um am integrierten Frachtträger in der Ladebucht des Orbiters eine Greifhalterung abzumontieren, mit der das Pumpenmodul während des zweiten Außeneinsatzes am Montag bewegt worden war. Er brachte die Greifhalterung dann zum Tragwerksegment S1 der ISS wo ihm Fossum bei der Anbringung an einem Ammoniaktank im inneren der Tragwerkstruktur, so daß der Tank bei einer späteren Montagemission mit dem Robotarm bewegt werden kann.
Das Fluten der Luftschleuse QUEST begann um 20:31 Uhr und beendete den 7 Stunden und 11 Minuten dauernden Außeneinsatz, den 68., der dem Aufbau un der Wartung der ISS gewidmet war. Die drei Außeneinsätze bringen es damit insgesamt auf 21 Stunden und 29 Minuten. Sellers gesamte Außenbordzeit bei sechs Außeneinsätzen hat sich auf 41:10 Stunden akkumuliert, was ihn auf den vierten Platz unter den US-Raumfahrern und auf den neunten Platz weltweit bringt.
ISS-Expedition-13-Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Jeff Williams und Thomas Reiter konzentrierten sich heute weiter auf das Beladen des Mehrzweck-Logistikmoduls mit zurückzuliefernden Experimentenproben, nicht mehr benötigter Gerätschaft und Müll. Das LEONARDO-Modul soll am Freitag wieder in die Ladebucht der DISCOVERY zurückgelegt werden.

11. Juli 2006, Dienstag, 8. Missionstag
Heute Morgen wurde die Besatzung der DISCOVERY um 8:08 Uhr MESZ mit dem Lied "All Star" von Smashmouth geweckt. Das Lied war für Missionsspezialistin Lisa Nowak von ihrer Familie ausgesucht worden. Die Besatzung der ISS wurde eine halbe Stunde später, um 8:38 Uhr, mit dem Standardweckton geweckt.
Zwischen den Außeneinsätzen haben die beiden Besatzungen von DISCOVERY und der Internationalen Raumstation heute ihre Aufmerksamkeit auf das Beladen des Logistikmoduls LEONARDO für dessen Rückkehr zur Erde gerichtet. Zusätzliche Zeit wurde heute für das Durchgehen der Prozeduren für den dritten Außeneinsatz aufgewandt, der am Mittwoch um 13:13 Uhr MESZ beginnen soll.
Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Jeff Williams und Thomas Reiter verbrachten die meiste Zeit des Tages mit dem Verpacken von nicht mehr benötigten Gegenständen in das Mehrzweck-Logistikmodul LEONARDO, das an der Station angekoppelt ist. Bevor es am Freitag wieder in die Ladebucht der Raumfähre zurückgelegt wird, wird das in Italien hergestellte Modul mit rund 2000 kg an Experimentenproben, nicht mehr benötigten Geräten und Müll beladen.
Zu den rund 3,4 Tonnen an Versorgungsgütern, die zur Station gebracht wurden, waren ein neues Fenster und eine Fensterdichtung für den Mikrogravitationsexperimenten-Handschuhkasten (MSG), ein von der Europäischen Weltraumagentur entwickelter abgeschlossener Arbeitsbereich für wissenschaftliche Experimente mit Fluiden, Flammen, Partikeln oder Rauchen.
ESA-Astronaut Reiter, der in der letzten Woche zu der ISS-Besatzung gestoßen war, hat heute das neue Fenster und die Fensterdichtung eingebaut. Es werden aber noch zusätzliche Arbeiten notwendig sein, nachdem das Shuttle von der Station abgelegt hat, bevor das MSG wieder in Betrieb genommen werden kann.
Die Missionsspezialisten Piers Sellers und Mike Fossum, die bereits während zweier Außeneinsätze 14 Stunden und 18 Minuten außerhalb des DISCOVERY-ISS-Komplexes verbracht haben, widmeten einen Großteil des Tages der Herrichtung ihrer Raumanzüge und der Werkzeuge für ihre dritte Arbeitsexkursion in's All. Bei dem auf sechseinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatz soll ein nichtoxidischer Klebstoff als Reparaturwerkstoff für die aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) bestehenden Flügelvorderkantensegmente und eine Infrarotkamera, mit der nicht sichtbare Schäden am RCC aufgedeckt werden sollen, getestet werden.
Um 14:18 Uhr MESZ heute Nachmittag haben Fossum und Sellers zusammen mit Pilot Mark Kelly und den Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stephanie Wilson ein Interview mit Reportern der Associated Press und USA Today über den Fortschritt ihrer Mission gehalten.

10. Juli 2006, Montag, 7. Missionstag
Der Weckruf des Tages war das Lied "Clocks" von Coldplay, das um 8:08 Uhr MESZ für Piers Sellers, ausgesucht von seiner Familie, gespielt wurde, der heute seinen insgesamt fünften Außeneinsatz durchführte. Die Besatzung der Raumstation wurde eine halbe Stunde später mit dem Standardton geweckt.
Ein 6 Stunden und 47 Minuten dauernder Außeneinsatz von den Astronauten der DISCOVERY stellte heute die volle Betriebsfähigkeit des als "Mobiler Transporter" bezeichneten Schienenfahrzeugs der Internationalen Raumstation wieder her und lieferte ein Ersatzpumpenmodul für das Kühlsystem der Station.
Piers Sellers und Mike Fossum verließen das Schleusenmodul QUEST um 14:14 Uhr MESZ und kletterten hinunter in die Ladebucht der Raumfähre, wo sie das Pumpenmodul von seiner Stauplattform herunterhoben, so daß die Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stephanie Wilson es mit dem 17 Meter langen Robotarm greifen konnten. Während der Arm das Modul zu seiner Zielposition bewegte, bewegten sich Fossum und Sellers zum Tragwerksegment S0 um mit der Arbeit an der Hauptaufgabe dieses Außeneinsatzes zu beginnen, dem Austausch des Versorgungsschleppkabels (TUS) auf der Nadirseite.
Ein TUS enthält je eine Strom- Daten- und Videoleitung, die den Mobilen Transporter versorgen, während er das Tragwerk der Station entlang fährt; das Nadir-TUS war im letzten Jahr unbeabsichtigterweise beschädigt worden und mußte ersetzt werden. Als ersten Schritt in diesem Prozess ersetzte Sellers die Versorgungsschnittstelle (IUA), die Komponente die den Schneider enthält, mit einer neuen IUA ohne Schneide.
Zu diesem Zeitpunkt erreichte der CANADARM2 mit dem Pumpenmodul die Externe Stauplattform 2 an der Frontseite des QUEST-Moduls; Sellers und Fossums begaben sich zu der Plattform und nahmen das Modul vom Arm in Empfang, sicherten es auf der Plattform und kehrten zur TUS-Reparaturstelle zurück.
Die Raumfahrer entfernten das beschädigte TUS von innerhalb des S0-Tragwerksegments und Fossum brachte es, auf dem Robotarm reitend, in die Nutzlastbucht. Als er dort ankam, löste Sellers das neue TUS von der Nutzlastbuchtplattform und die zwei tauschten die Kabelrollen aus.
Sellers verstaute das alte TUS auf dem Querträger in der Bucht, während der Arm Fossum zur Arbeitsstelle am Tragwerk
zurückbrachte, wo Sellers mit seinem Besatzungskollegen wieder zusammentraf, um den Einbau der neuen TUS und die richtige Verlegung seiner Strom-, Daten- und Videokabel zur IUA zu beenden.
An zwei Zeitpunkten währen des Außeneinsatzes hielt Fossum inne um sich um eine lose Verbindung am Notdüsenpaket von Sellers' Raumanzug zu kümmern, die er beim ersten Mal mit einem Sicherheitsband befestigte.
Die Astronauten schlossen um 21:01 Uhr MESZ die Schleuse und stelleten den Druckausgleich im QUEST-Modul her, womit sie die Exkursion nach 6 Stunden und 47 Minuten beendeten; damit steigt die gesamte Außenarbeitszeit dieser Mission auf 14 Stunden und 18 Minuten. Ein dritter Außeneinsatz, der dem Testen von möglichen Reparaturtechniken und -materialien gewidmet ist, soll am Mittwoch stattfinden.
Während des Außenenisatzes überwachte Pilot Mark Kelly den Zeitplan der Außenarbeiter, während Kommandant Steve Lindsey die Kameras handhabte und zwei Behälter mit Wasser zur ISS herüberbrachte. Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Jeff Williams und Thomas Reiter setzten ihre Arbeit fort, Ausrüstung und Versorgungsgüter aus dem Mehrzweck-Logistikmodul zur Station herüberzubringen und zu verstauen.

9. Juli 2006, Sonntag, 6. Missionstag
Die Besatzung wurde heute Morgen um 9:08 Uhr MESZ mit dem Lied "I have a dream" von ABBA geweckt, das für Pilot Mark Kelly von seiner Familie ausgesucht worden war. Die drei Besatzungsmitglieder der ISS wurden eine halbe Stunde später mit dem Standard-Weckton geweckt.
Die Übergabe von Ausrüstung und Versorgungsgütern, die in einem in Italien hergestellten Frchtcontainer heraufgebracht wurden, war heute die Haupttätigkeit der Besatzungen der DISCOVERY und der ISS. Die Astronauten trafen auch Vorbereitungen für den zweiten Außeneinsatz der Mission, dessen Beginn für Montag Nachmittag vorgesehen ist.
LEONARDO, das Mehrzweck-Logistikmodul, das in der Ladebucht der Raumfähre die Reise in die Umlaufbahn angetreten hatte, war mit mehr als 3.400 kg an neuer Stationsausrüstung und Versorgungsgütern für die Besatzung gestartet. Zu den heutigen Tätigkeiten gehörte der Transfer eines Wärmetauschers für den Kabinenluftauffrischer, einer Komponente des Umweltregelsystems der ISS, das Kondenswasser aus der Stationsluft sammelt, sowie eines Ersatzraumanzuges und eines Notdüsenpakets.
Während sie auf der einen Seite den Inhalt LEONARDOs in die Station herüberschaffen, füllen sie das Modul auf der anderen Seite mit 2 Tonnen
an nicht mehr benötigtem Material, wie Experimentproben, Müll und kaputter Ausrüstung.
Mehrere Stunden lange haben heute die Missionsspezialisten Piers Sellers und Mike Fossum mit dem Wiederauffüllen ihrer Raumanzüge und der Vorbereitung ihrer Werkzeuge und der benötigten Ausrüstung für ihren zweiten Außeneinsatz verbracht. Während dieser sechseinhalbstündigen Exkursion, die morgen Nachmittag
um 14:13 Uhr MESZ beginnen soll, werden sie ein Ersatzpumpenmodul an einer Stauplattform anbringen und das Versorgungsschleppkabel an der Nadirseite (erdzugewandte Seite) des Tragwerksegments S0 ersetzen. Der Austausch wird dem mobilen Schienentransporter der Station eine redundante Stromversorgung, Video- und Datenverbindung zur Verfügung stellen, so daß er sich zur Unterstützung zukünftiger Montagetätigkeiten die Tragwerkstruktur entlang bewegen kann.
Am Nachmittag stellten sich beide Besatzungen gemeinsam den Fragen von Reportern an NASA-Zentren und am Europäischen Astronautenzentrum in Köln über ihre Mission.
Am Abend verkündete der stellvertretende Programmleiter und Vorsitzende des STS-121-Missionsleitteams John Shannon, daß die DISCOVERY für die Rückkehr zur Erde freigegeben worden sei, und erklärte, daß der Hitzeschutzschild der Raumfähre frei von jeglicher Beschädigung sei.
Die Besatzung wird gegen Ende der Mission eine weitere Inspektion vornehmen, um vor der Landung nach Beschädigungen durch orbitale Objekte, wie Weltraummüll und Mikrometeoriten zu suchen.
Die Besatzung der DISCOVERY begann ihre Schlafphase kurz nach 0 Uhr und wird am Montag um 8:08 Uhr MESZ für ihren siebten Flugtag geweckt.

8. Juli 2006, Samstag, 5. Missionstag
Die Besatzung der DISCOVERY wurde heute um 9:08 Uhr MESZ mit dem Lied "God of Wonders" von Marc Byrd und Steve Hindalong für Mike Fossum geweckt, der heute seinen ersten Außeneinsatz bestreiten wird.
Der Höhepunkt des heutigen Tages war der 7 Stunden und 31 Minuten dauernde Außeneinsatz, bei dem das Schienenfahrzeug der Internationalen Raumstation instandgesetzt und ein Reparaturkran getestet wurde. Unterdessen lieferten andere Astronauten der DISCOVERY einen neuen Sauerstoffgenerator und einen Laborgefrierschrank zur Station.
Der Außeneinsatz startete offiziell um 15:17 Uhr MESZ, als die Missionsspezialisten Mike Fossum und Piers Sellers ihre Raumanzüge auf Batterieversorgung stellten. Nachdem sie ihre Werkzeuge und Sicherheitsleinen hergerichtet hatten, bewegten sie sich zum Tragwerksegment S0 hinüber und installierten eine Schneidensicherung an der Versorgungskabelschnittstelleneinheit, um das unbeschädigte Strom-, Daten- und Videokabel zu schützen. Dann verlegten sie das Kabel neu, so daß der Mobile Transporter in Position für den Austausch des beschädigten Schleppversorgungskabel am Montag gebracht werden kann.
Der Rest des heutigen Außeneinsatzes war dem Test der Kombination aus Shuttle-Robotarm und dem Orbiterauslegersensorsystem (OBSS) gewidmet, die Astronauten als Arbeitsplattform für Reparaturen an einem beschädigten Orbiter dienen soll. Sellers stieg dazu in eine Fußhalterung am OBSS, rund 30 Meter von der Stelle entfernt, wo der Robotarm auf dem Sims der Ladebucht montiert ist, und vollführte eine Reihe von Bewegungen, die zeigen sollten, wie die dadurch erzeugten dynamischen Kräfte von Arm und OBSS aufgenommen werden. Fossum befand sich dabei in der Nähe und gab seine Beobachtungen von der Bewegung von Arm und OBSS weiter.
Dann gesellte sich Fossum zu Sellers am Ende des OBSS für eine weitere Demonstrationsrunde, wobei die Messungen wiederum von einer Lastzelle unter der Fußhalterung aufgenommen wurden. Für die letzte Messung wurde der Arm in eine Position manövriert, bei der Fossum gegen das Ende des Tragwerksegments P1 drücken konnte.
Sellers, der den Anzug mit den roten Streifen trug, und Fossum, der den
weißen Anzug ohne Streifen an hatte, begaben sich um 22:48 Uhr MESZ wieder in die Außenkammer des Schleusenmoduls QUEST und beendeten damit den ersten von drei Außeneinsätzen der Mission. Dies war der vierte Außeneinsatz in Sellers' und der erste in Fossums Raumfahrerkarriere.
Pilot Mark Kelly unterstützte die beiden Astronauten vom Innern des Raumfahrzeugs, indem er sie im Arbeitsplan hielt und Informationen vom Missionsleitzentrum in Houston an sie weitergab, während die Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stephanie Wilson, sowie Expedition 13 Flugingenieur Jeff Wlliams den Shuttle-Robotarm bedienten und DISCOVERY-Kommandant Steve Lindsey ihre Tätigkeiten überwachte, während er nebenher Wasser von der Raumfähre zur ISS herüberbrachte.
Während des Außeneinsatzes entluden ISS-Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Thomas Reiter Fracht aus dem Mehrzweck-Logistikmodul. Darunter war ein neuer Sauerstoffgenerator, der in den nächsten Monaten im Labormodul DESTINY installiert werden soll, sowie eine Laborgefriereinrichtung, mit der bei -80°C Laborproben bis zu ihrer Rückkehr zur Erde aufbewahrt werden können.
Die Überführung der Fracht aus dem MPLM zur ISS wird die Hauptaktivität der Astronauten am Sonntag sein, während der zweite Außeneinsatz am Montag ab 14:13 Uhr MESZ stattfinden wird.
Ebenfalls am Samstag hat die Missionsleitung den gesamten Orbiter bis auf eine Stelle nahe der Außentank-Anschlußschachtklappe, die die Ingenieure genauer analysiert hatten, für den Wiedereintritt und die Landung freigegeben. An dieser Stelle steht ein Spaltfüllstreifen hervor, was man noch genauer analysieren will, wie Steve Poulos, der Leiter des Orbiter-Projektbüros erklärte. Es sehe aber so aus, als werde auch diese Stelle freigegeben, meinte Poulos, aber die Bildbearbeiter werden dennoch die ganze Samstag Nacht durcharbeiten, um sicherzugehen.
Insgesamt hat das Hitzeschutzschild des Raumfahrzeugs nur wenige kleinere Dellen abbekommen und der Vorsitzende des Missionsleitteams, John Shannon, erklärte, DISCOVERY sei bei weitem der sauberste Orbiter, was Beschädigungen am Hitzschild angehe.
Die Besatzung ging um 2:08 Uhr MESZ zu Bett.

7. Juli 2006, Freitag, 4. Missionstag
Die Besatzung der Raumfähre wurde heute Morgen um 9:14 Uhr MESZ mit dem Lied "Good Day Sunshine" von den Beatles geweckt. Das Lied war Lisa Nowak gewidmet, die ihren ersten Raumflug absolviert. Die Besatzung der Raumstation wurde eine halbe Stunde später mit dem Standard-Weckton geweckt.
Das STS-121-Missionsleitteam hat heute entschieden, den Flug der DISCOVERY um einen zusätzlichen Tag auf 13 zu verlängern, nachdem sie die Rate beobachtet hat, mit der die Raumfähre ihre Betriebsstoffe verbraucht. Der zusätzliche Tag wird einen dritten Außeneinsatz ermöglichen, mit dem Reparaturtechniken am Hitzeschild und eine Wärmebildkamera
getestet werden sollen.
Mit dieser Missionserweiterung wird die Landung nun frühestens am Montag, 17. Juli um 15:12 Uhr MESZ am Kennedy Raumfahrtzentrum stattfinden.
Zu den Höhepunkten am Freitag gehörte der Transfer des Mehrzweck-Logistikmoduls (MPLM) LEONARDO von der Ladebucht der DISCOVERY zu seinem zeitweiligem Andockpunkt am Knotenmodul UNITY der ISS. Missionsspezialistin Stephanie Wilson steuerte den Robotarm der Station, als sie gegen 11:45 Uhr mit der Prozedur begann. Nach einigen anfänglichen Bedenken, daß lose Bänder an der Verkleidung des Kopplungsmechanismus am Andockport des UNITY-Moduls eine luftdichte Verbindung zwischen LEONARDO und UNITY nicht zustande kommen könnte, wurde das MPLM um 14:15 Uhr MESZ erfolgreich an seinem neuen Platz verankert. Nachdem die Dichtigkeitstests keinen Druckverlust zeigten, war LEONARDO bereit, von den Astronauten betreten zu werden, die in den nächsten Tagen seinen Inhalt aus Ausrüstungsgegenständen, Experientalschränken und Versorgungsgütern zur ISS herüberschaffen werden.
Am Ende des Tages gingen die Astronauten noch den Arbeitsablauf und die Verfahren für den morgigen Außeneinsatz durch. Fossum und Sellers bereiteten die Werkzeuge, die sie morgen einsetzen werden und das Schleusenmodul QUEST, durch das sie die Station verlassen werden, vor.
Die Astronauten der DISCOVERY gingen um kurz nach 1 Uhr zu Bett und sollen am Samstag um kurz nach 9 Uhr geweckt werden, um mit den Vorbereitungen für den ersten Außeneinsatz der Mission zu beginnen.
Ebenfalls am Freitag haben die Missionsleiter die vorläufigen Begutachtungen des Hitzeschilds der DISCOVERY durchgesehen und einige Bereiche für einen genaueren Blick ausgesucht. Auf sechs Stellen richtete sich die Aufmerksamkeit, darunter zwei hervorstehende Spaltfüllstreifen, die Nasenkappe und eine Hitzeschutzdecke.
In der Pressekonferenz nach der Besprechung der Missionsleitung am Freitag, gab der Leiter des Orbiter-Projektbüros Steve Poulos Details über die Inspektionen am Hitzschild bekannt. Keine der Stellen, die man jetzt noch einmal genauer unter die Lupe nähme, gebe Anlaß zur Besorgnis, erklärte Poulos, aber es müssten noch weitere Analysen folgen, bevor man dem Hitzeschild der DISCOVERY ein einwandfreies Gesundheitszeugnis ausstellen könne.

6. Juli 2006, Donnerstag, 3. Missionstag
Die ISS von DISCOVERY aufgenommen
Oben: So präsentierte sich die ISS für die Besatzungsmitglieder der DISCOVERY, als sie sich der Station von unten annäherten. Am unteren Ende befindet sich der Andockport für den Orbiter. (Photo: NASA/JSC)
Die Internationale Raumstation hat heute einen neuen Bewohner bekommen. Nach dem Anlegen der DISCOVERY um 16:52 Uhr MESZ und dem Öffnen der Schotts zwischen den Raumfahrzeugen gegen 18:30 Uhr ist der deutsche ESA-Astronaut auf den orbitalen Außenposten umgezogen. Seit Mai 2003 hat die ISS damit erstmals wieder ihre volle Personalstärke und ist mit einem Amerikaner, einem Russen und einem Europäer zum ersten Mal wahrlich international.
Die Besatzung der Raumfähre wurde um 9:38 Uhr MESZ mit dem Lied "Daniel", gesungen von Elton John geweckt, das Reiter gewidmet war, quasi als Abschied von der DISCOVERY-Besatzung. Zur gleichen Zeit wurde die Besatzung der ISS mit dem Standard-Weckton geweckt.
Gleich nach dem Aufstehen und einem kurzen Frühstück machte sich die Besatzung an die Vorbereitungen für das anstehende Rendezvous mit der ISS. Nach zwei weiteren Bahnkorrekturmanövern, die die Raumfähre in die unmittelbare Nähe der Raumstation brachte, leitete Kommandant Steven Lindsey um 15:51 Uhr MESZ in rund 180 Metern Entfernung unterhalb der Station das Rendezvous-Nickmanöver ein, bei dem der Orbiter einen Rückwärtsüberschlag mit nur einem dreiviertel Grad pro Sekunde vollführte, so daß die ISS-Besatzung, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Jeff Williams, mit den mit 400 und 800 mm Objektiven ausgestatten Digitalkameras Aufnahmen von DISCOVERY's Unterseite schießen konnte. Diese Aufnahmen vom Hitzeschild sollen Aufschluß darüber geben, ob beim Aufstieg Hitzeschutzkacheln beschädigt oder, wie schon bei der Mission STS-114, Spaltfüllstreifen herausgedrückt wurden.
Die ISS von DISCOVERY aufgenommen
Oben: Thomas Reiter und Steven Lidsey arbeiten zusammen im Schleusenmodul QUEST. Im Hintergrund ist der Raumanzug, den Piers Sellers beim ersten Außeneinsatz tragen wird. (Photo: NASA/JSC)
Danach dirigierte Lindsey das Raumfahrzeug in einer 90° Kurve in eine Position in der Längsachse der Station, etwa 100 Meter vom Andockadapter am Labormodul DESTINY entfernt, mit dem "Rücken" der Raumfähre diesem zugewandt. In einem Bilderbuchmanöver führte er dann das Shuttle an die Station heran, zum Schluß mit nur 3 cm/s Annäherungsgeschwindigkeit, bis schließlich um 16:52 Uhr MESZ die beiden Kopplungsmechanismen von Fähre und Station ineinander einrasteten. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Station über dem Südpazifik südlich der Pitcairn Inseln (die bekannt wurden, weil sich die Meuterer der "Bounty" hier niederließen). Die ISS war hierfür in freie Drift gegangen, damit das Lageregelungssystem nicht versucht, die Relativbewegung zwischen den beiden Raumfahrzeugen auszugleichen, was die Verbindung stark beansprucht hätte. Nach dem Abklingen der Schwingbewegung wurde der Kopplungsring eingezogen und Bolzen rasteten in Ösen ein, wodurch die Verbindung zwischen Shuttle und ISS gesichert wurde. Es folgten eine Reihe von Tests, bei dem unter anderem die Druckdichtigkeit der Koppelungsstelle überprüft wurde. Schließlich gab die Missionsleitstelle ihr Ok und um 18:30 Uhr MESZ, rund 20 Minuten früher als geplant, wurden die Schotts zwischen den Raumfahrzeugen geöffnet und die Besatzungen, die schon seit kurz vor 15 Uhr in direktem Funkkontakt miteinander gestanden hatten, konnten sich nun persönlich begrüßen.
DISCOVERY landet
Oben: Das Bergungsschiff LIBERTY STAR trifft mit einer ausgebrannten Startraketenhülse im Schlepp im Hafen von Port Canaveral ein. Die Hülse wurde nach dem Anlegen mit einem Kran an Land gehievt und in die SRB-Überhol- und Befülleinrichtung verbracht. (Photo: NASA/KSC)
Thomas Reiter war der erste, der durch den Tunnel schwebte und von seinen neuen Kameraden besonders herzlich begrüßt wurde. Nach einer Sicherheitseinweisung für die Shuttle-Besatzung, half Kommandant Winogradow Reiter seine Sitzschale aus der Raumfähre herüberzubringen und in die Sojuskapsel einzubauen, sowie seinen SOKOL-Fluganzug zu überprüfen. Damit war der Deutsche offiziell Mitglied der Expedition 13 Besatzung.
Die Astronauten gingen gleich zur Arbeit über, holten die Raumanzüge, die Fossum und Sellers bei ihren Außeneinsätzen an den Flugtagen 5 und 7 verwenden werden, herüber und brachten sie im Schleusenmodul QUEST unter. Als Vorbereitung für den ersten Außeneinsatz hoben Nowak, Wilson und Williams mit dem Robotarm der Station den neuen Auslegerarm aus der Ladebucht des Orbiters und übergaben ihn an den Robotarm des Shuttles. Fossum und Sellers werden auf dessem Ende stehend Reparaturen am Orbiter simulieren, um zu testen, ob sich die 15-Meter-Verlängerung des Robotarms als Arbeitsplattform eignet.
Die übrigen Astronauten begannen inzwischen mit der langwiederigen Aufgabe der Überführung von mehr als 14 Tonnen an Versorgungsgütern, von denen sich ein Großteil im Innern des Mehrzweck-Logistikmoduls LEONARDO befindet, das morgen aus der Ladebucht herausgehoben und am Knotenmodul UNITY der Station angekoppelt werden soll.
Die Besatzungen sind heute Nacht gegen 2:08 Uhr MESZ zu Bett gegangen.

5. Juli 2006, Mittwoch, 2. Missionstag
Die Besatzung der DISCOVERY, Kommandant Steve Lindsey, Pilot Mark Kelly und die Missionsspezialisten Mike Fossum, Lisa Nowak, Stephanie Wilson, Piers Sellers und Thomas Reiter wurden heute Vormittag um 11:08 Uhr MESZ mit dem Lied "Lift every Voice and sing", gesungen vom New Galveston Chorale, geweckt. Das Missionsleitteam hatte ihnen eine extra halbe Stunde gegönnt vor ihrem ersten und anstrengendem Tag im All.
Photos und Meßwerte vom Shuttle, sowie Photos vom Start und Aufstieg, die von über 100 boden- und luftgestützten Kameras und Radaranlagen gewonnen wurden, werden zur Zeit von Experten am Boden untersucht.
Heute haben die Astronauten ihr Raumfahrzeug mit dem Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS) in Augenschein genommen und keine Hinweise auf Beschädigung durch abfallende Teile während des gestrigen Aufstiegs entdeckt.
Die mehrstündige Inspektion begann kurz nach 13 Uhr MESZ, nachdem sie Missionsspezialistinnen Lisa Nowak und Stepahie Wilson überprüft hatten, daß der Robotarm richtig funktioniert. Dann bewegten sie ihn zum 15 Meter langen OBSS, um ihn vom Sims auf der Steuerbordseite der Ladebucht herunterzuheben.
Unterstützt durch Kommandant Steve Lindsey, Pilot Mark Kelly und Missionsspezialist Mike Fossum begannen Nowak und Wilson kurz vor 15:30 Uhr MESZ die langsame und gleichmäßige Untersuchung der Flügelvorderkantensegmente aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff (RCC) an
der Backbordtragfläche, bei der sie nach möglichen Schäden Ausschau hielten.
Die Inspektion, bei der der dynamische Laserabstandsmesser, das Laserkamerasystem und die verstärkte Fernsehkamera am Ende des Auslegers zum Einsatz kamen, wurde anschließend an der Nasenkappe des Orbiters und an der rechten Tragfläche fortgesetzt. nachdem sie den Ausleger wieder an seinen Platz in der Ladebucht zurückgelegt hatten, verbrachten Nowak, Wilson
und Fossum eine Stunde mit der Untersuchung der Außenseite der Mannschaftskabine mit den Kameras des Robotarms.
Eine erste Auswertung brachte keine Beschädigungen an den neuralgischen Punkten, den Flügelvorderkanten des Orbiters, zum Vorschein. Nur etwas Vogelkot hatte offenbar den Aufstieg unbeschadet überstanden.
Während die Untersuchung voranging, beendete Piers Sellers das Einrichten der Bordrechner und Kameras und Misionspezialist Thomas Reiter von der Europäischen Raumfahrtagentur bereitete das Mitteldeck der DISCOVERY für den geplanten Transfer von Versorgungsgütern zur  Internationalen Raumstation vor. Der erste Gegenstand, der nach dem für morgen, 16:52 Uhr geplanten Andockvorgang herübergebracht werden soll, ist Reiters speziell auf ihn angepaßte Sojus-Sitzschale; dadurch wird er offizielles Mitglied der Expedition 13 Besatzung und der erste ISS-Raumfahrer, der weder Russe noch Amerikaner ist.
Sellers und Fossum, die auch die Mittellinienkamera in DISCOVERY's Andockmechanismus installiert haben, beendeten die Überprüfung der Raumanzüge, die sie während ihrer Außeneinsätze (EVA) am 5. und 7. Flugtag tragen werden. Die EVAs werden Eignung der Kombination aus ISS-Robotarm (CANADARM2) und OBSS als Arbeitsplattform für Astronauten, die eine Reparatur an einem beschädigten Shuttles durchführen, testen und die
volle Betriebsfähigkeit des Mobilen Transporters der Station wiederherstellen, damit er den fortgesetzten Aufbau der Station unterstützen kann.
An Bord der ISS statteten Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Jeff Williams die Digitalkameras mit 400 und 800 mm Linsen aus. Diese werden gebraucht, um hochauflösende Photos vom Hitzschild der Raumfähre anzufertigen, wenn diese 180 Meter unterhalb der Station einen Rückwärtsüberschlag vollführt. Sie bereiteten außerdem den druckbeaufschlagten Andockadapter 2 (PMA2) am vorderen Ende des Labormoduls DESTINY vor, an dem morgen Nachmittag die DISCOVERY anlegen wird.
Die Astronauten sind gegen 1:38 Uhr zu Bett gegangen und sollen gegen 9:38 Uhr MESZ geweckt werden um die letzten Vorbereitungen für das Anlegen an der ISS zu treffen.

4. Juli 2006, Dienstag, 1. Missionstag
Start von DISCOVERY
Oben: Unter einem sonnig-blauen Himmel über Florida schießt die DISCOVERY auf ihrem Flammenstrahl reitend in's All.(Photo: NASA/KSC)
Am 230. Geburtstag der amerikanische Nation raste die DISCOVERY in den Himmel über Florida, womit die Flüge der Raumfährenflotte nach beinahe einjähriger Pause wieder aufgenommen wurden.
Als erstes irdisches Raumfahrzeug, das an einem amerikanischen Nationalfeiertag gestartet ist, hat die DISCOVERY eine Reise begonnen, um die Internationale Raumstation zu versorgen und zu warten. Kommandant Steven Lindsey, Pilot Mark Kelly und die Missionsspezialisten Mike Fossum, Lisa Nowak, Stephanie Wilson, Piers Sellers und Thomas Reiter hoben nach einem reibungslos verlaufenen Countdown um 20:38 Uhr MESZ von der Startrampe 39B ab.
In den nächsten 12 Tagen wird die Besatzung neue Techniken zur Inspektion und zum Schutz des Hitzschildes der Raumfähre demonstrieren und die Besatzung der ISS zum ersten Mal seit Mai 2003 wieder auf ihre Sollstärke von drei Personen aufstocken. Außerdem werden wichtige Geräte, die für den weiteren Ausbau der ISS benötigt werden, ersetzt. Die Besatzung soll während der Mission zwei Außeneinsätze durchführen. Wenn die Vorräte es erlauben, könnte die Missionsleitung die Mission um einen weiteren Tag verlängern, was die Durchführung eines weiteren Außeneinsatzes erlauben würde.
Ein System von neuen und aufgewerteten bodengestützten Kameras, Radaranlagen und flugzeuggestützten Kameras in großer Höhe dokumentierten den Start der DISCOVERY. Dieses Bildmaterial, zusammen mit den Daten die bei den Inspektionen während des Fluges gewonnen werden, werden verwendet um sicherzustellen, daß der Hitzeschild in gutem Zustand ist. Die Inspektionen werden von der Besatzung mit dem Robotarm der Raumfähre, einer Verlängerung und einem Lasersystem ausgeführt. Außerdem werden bei der Annäherung an die Station von dort aus Photos von der Unterseite angefertigt, während das Shuttle einen Rückwärtsüberschlag ausführt.
Momente nach dem Abschalten der Haupttriebwerke, knapp neun Minuten nach dem Start, verwendeten Fossum und Wilson Handphoto- und -videokameras um den Zustand des Außentanks zu dokumentieren, nachdem er vom Orbiter getrennt wurde. Dieses Bildmaterial zusammen mit Photos, die mit der Kamera im Schacht auf der Unterseite des Orbiters gewonnen wurden, wo die Treibstoffleitungen vom Tank angeschlossen waren, werden zur Durchsicht zur Erde übermittelt.

Start von DISCOVERY
Oben: Diese Aufnahme wurde kurz nach dem Abtrennen des Außentanks von der Kamera im Anschlußschacht auf der Unterseite des Orbiters geschossen.(Photo: NASA/JSC)
Erste Auswertungen des Bild und Videomaterials vom Start hatten gezeigt, daß kleine Stücke Isolierschaums vom Tank abgefallen waren und mindestens zwei davon die Unterseite des Orbiters gestreift hatten. Die NASA erklärte dazu, daß diese Stücke aber deutlich kleiner gewesen seien, als die zulässige Größe, ab der man sich Sorgen machen müßte. Auch wären sie deutlich nach dem Zeitraum abgefallen, von dem man annimmt, daß dort eine Gefährdung für das Raumfahrzeug besteht.
Als die DISCOVERY abhob, befand sich die Internationale Raumstation in 353 km Höhe über dem Südpazifik, südlich von Tasmanien. An Bord des Außenpostens verfolgten Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow und NASA-Wissenschaftsoffizier Jeff Williams den Start per Fernsehübertragung vom Missionsleitzentrum. Die DISCOVERY soll am Donnerstag um 16:51 Uhr MESZ an dem Komplex anlegen.
Morgen wird die Besatzung den Robotarm testen und dann damit die 15 Meter langen Verlängerung, das Orbiter-Auslegersensorsystem, aufnehmen. Dieser Ausleger hat ein Lasersystem und TV-Kameras an seinem Ende, mit denen die Flügelvorderkanten und das Hitzeschild untersucht werden.
Während ihrer zwei Außeneinsätze werden Sellers und Fossum die Fähigkeiten des Auslegers testen, indem sie ihn als Arbeitsplattform nutzen, von der aus sie Reparaturen am Hitzeschild durchführen könnten. Sie werden außerdem ein Kabelsystem am Schienenfahrzeug der Station reparieren. Dabei handelt es sich um eine Basis für den Robotarm der Station, der für zukünftige Montagearbeiten benötigt wird. Sollte die Mission um einen weiteren Tag verlängert werden, wird der dritte Außeneinsatz genutzt, um in der Entwicklung befindliche Techniken zur Reparatur von Teilen aus verstärktem Kohlefaserverbundwerkstoff, aus denen der Hitzeschild an den Flügelvorderkanten besteht, zu testen.
Im Innern des Mehrzweck-Logistikmoduls LEONARDO in der Ladebucht der DISCOVERY und an anderen Stellen im Shuttle sind rund 14 Tonnen an Gerätschaften und andere Versorgungsgütern auf dem Weg zur Station. Die besatzung der DISCOVERY wird um 2:38 Uhr MESZ ihre erste Schlafperiode beginnen und um 10:38 Uhr am Mittwoch Vormittag zu ihrem ersten vollen Tag im Orbit wieder geweckt.

Shuttle Abfertigungsberichte:
4. Juli 2006, Dienstag
In der Nacht hat die Missionsleitung beschlossen, den Start der DISCOVERY wie geplant heute Abend um 20:37:55 Uhr MESZ versuchen zu wollen. Das abgeplatzte Stück Isolierschaumstoff an einer gelenkigen Halteklammer der Hauptsauerstoffleitung des Außentanks stelle kein Problem dar. Dabei wurden drei Dinge untersucht: aerodynamische Aufheizung, Eisbildung und ob eine Inspektion direkt an der Stelle erforderlich sei. Bill Gerstenmaier, beigeordneter NASA-Administrator für Weltraumoperationen, erklärte, daß für die aerodynamische Aufheizung ein Sicherheitsfaktor von 5 gelte und auch die Eisbildung sollte keine Sorge bereiten, da an dieser Stelle immer noch genügend Schaum vorhanden sei. Die Techniker haben inzwischen die Stelle von Nahem in Augenschein genommen, indem sie ein rund zweieinhalb Meter langes Rohr mit einer Boroskopkamera am Ende gebastelt hatten, um bis auf 50 Zentimeter an den Riß heranzukommen. Die Photos, die sie von der Strebe angefertigt hatten, zeigten keine weiteren Risse. Der Riß sei vermutlich beim Entleeren des Haupttanks am Sonntag Abend entstanden. An der Strebe hätte sich etwas Eis gebildet und als sich der Tank wieder aufwärmte und ausdehnte, führte die Gelenkstrebe eine Ausgleichsbewegung um rund 7 cm aus, durch die das Eis in den Schaum gedrückt wurde und diesen aufbrach. Als das Eis schließlich schmolz kam auch das Schaumstück frei und fiel auf die Plattform herab. Bislang ist nur ein Fall ähnlicher bekannt, bei dem ein Stück Isolierung von einer Gelenkstrebe abgeplatzt ist, beim Start von STS-51.
8 Uhr MESZ (T-7:42 Std., laufend): Um 4:52 MESZ Uhr wurden die Brennstoffzellen wieder in Betrieb genommen. Gegen halb Zehn wird die Missionsleitung zur obligatorischen Betankungsfreigabebesprechung zusammenkommen. Um 10:42 Uhr wird dann mit dem Befüllen des Außentanks begonnen.
Zur Zeit wird nur eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit dafür angegeben, daß schlechtes Wetter den Start erneut verhindern könnte. Für morgen, Mittwoch, liegt diese Wahscheinlichkeit dann schon wieder bei 60%.
13 Uhr MESZ (T-3:42 Std., laufend):Das Befüllen des Außentanks ist im Gange und verläuft bislang problemlos. Es sollte in rund einer Dreivierteltunde abgeschlossen sein. Bisher wurden auch keine Undichtigkeiten oder erhöhte Konzentration von Wasserstoff oder Sauerstoff im Heckgehäuse des Orbiters gemeldet. Die Niedrigfüllstands-Abschaltsensoren (ECO-Sensoren) funktionieren ebenfalls wieder erwartungsgemäß.
Die Wetterbedingungen für heute Abend sehen sehr gut aus. Die Meteorologen gehen jetzt mit 80%-iger Wahrscheinlichkeit davon aus, daß die Wetterkriterien für einen Start erfüllt werden. Zur Zeit bewegt sich ein kleines Schauergebiet nahe der Startrampe 39B vorbei.
13:42 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten):Die Außentankbefüllung mit über 2300 Kubikmetern kryogenem Flüssigtreibstoff ist abgeschlossen. Ab jetzt wird nur noch der Wasserstoff und Sauerstoff nachbefüllt, der als Gas über die Kappe auf der Spitze des Außentanks abgetoppt wird. Der Countdown wurde für drei Stunden angehalten und sowohl das Inspektionsteam als auch das Weißraumteam befinden sich auf dem Weg zur Startrampe.
14:00 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten):Das Inspektionsteam befindet sich zur Abschlußinspektion auf der Startrampe. Sie werden unter anderem auch die Stelle an der gelenkig gelagerten Halteklammer der Hauptsauerstoffleitung des Außentanks, wo vorgestern Abend ein Stückchen Isolierschaum abgeplatzt war, begutachten, um zu schauen, ob sich dort erneut Eis gebildet hat.
Auch das Weißraumteam ist an der Rampe und hat damit begonnen, die Flugkabine für den Einstieg der Astronauten vorzubereiten. Diese werden voraussichtlich gegen Viertel vor Fünf zur Startrampe aufbrechen.

15:00 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten):Das Inspektionsteam hat berichtet, daß keine Eisbildung an der Halteklammer der Hauptsauerstoffleitung entdeckt werden konnte.
Inzwischen ist ein Problem mit einem 100 Ampère Schutzschalter, über den der Strom für die Heizelemente der Segmentverbindungen der Feststoffstartraketen (SRBs) läuft, aufgetreten. Der Schaltschrank, in dem der Schutzschalter untergebracht ist, befindet sich auf der mobilen Startplattform. Ein spezielles Mechanikerteam steht bereit, zur Rampe herauszufahren, um das Problem zu untersuchen und zu beheben.
Die Startrampe selbst liegt unter einem sonnig-blauen Himmel mit deutlich weniger Bewölkung, als in den vorangegangenen Tagen. Die Meteorologen sagen weiterhin 80% günstiges Wetter für heute Abend voraus.
Die Besatzung sitzt gerade beim traditionellen Imbiß vor dem Anlegen der Fluganzüge.
16:00 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten):  Das Inspektionsteam aus Ingenieuren und Sicherheitsfachleuten von NASA, United Space Alliance und dem Tankhersteller Lockheed-Martin haben ihre Abschlußinspektion der Startrampe beendet. Es wurden keine Undichtigkeiten, versteckte Wasserstoffflämmchen, Isolationsschäden, vergessene oder abgefallene Gegenstände oder übermäßige Eisbildung am Tank bzw. am Orbiter beobachtet. Die Inspekteure verlassen jetzt die Startrampe.
Das Problem mit dem Schutzschalter auf der Startplattform wird nicht weiter behandelt und auch das Notfallmechanikerteam wurde nicht zur Startrampe geschickt, da es sich beim dem ausgefallenen Schutzschalter nur um ein redundantes Ersatzsystem handelt und das primäre System weiterhin problemlos läuft. Außerdem sind die aktuellen Temperaturbedingen dergestalt, daß die Heizelemente kaum benötigt werden, um die Flanschverbindungen zwischen den SRB-Segmenten auf Temperatur zu halten.
Zur Zeit sind alle Wetterkriterien für einen Start erfüllt. An der Shuttle-Landeeinrichtung haben die Scherwinde nahezu nicht akzeptable Geschwindigkeiten erreicht.
Die Besatzung beginnt in wenigen Minuten mit dem Anlegen der Fluganzüge.
16:48 Uhr MESZ (T-2:52 Std., laufend): Vor wenigen Minuten hat die Countdownunterbrechung geendet und die Uhr läuft wieder.
Die Besatzung hat ihre Fluganzüge angelegt und verläßt gerade das Gebäude, um den Astrovan zu besteigen, der sie zur Startrampe bringt. Sollte die DISCOVERY heute starten, so wäre dies das erste Mal an einem amerikanischen Unabhängigkeitstag.

17:10 Uhr MESZ (T-2:32 Std., laufend): Die Besatzung hat die Startrampe erreicht und den Aufzug bestiegen, der sie auf die 42-Meter-Ebene mit der Zugangsbrücke zum Weißraum und der Einstiegsluke in die Raumfähre bringt. Die Raumfahrer beginnen jetzt mit dem Anlegen der Fallschirme und der "Snoopy"-Kappe und steigen dann in die Mannschaftskabine ein, jeweils zwei gleichzeitig, je einer auf dem Flugdeck und einer auf dem Mitteldeck, da immer nur eine Person pro Deck von den Starthelfern am Sitz festgeschnallt werden kann. Wie auch bei den ersten beiden Startversuchen am Samstag und am Sonntag machen Kommandant Steven Lindsey und der deutsche ESA-Missionsspezialist Thomas Reiter den Anfang. Reiter ist der Astronaut mit der längsten Weltraumerfahrung. Er hatte bereits im Rahmen der Euromir-Mission von 1995 bis 1996 179 Tage an Bord der Raumstation MIR verbracht und zwei Außeneinsätze an der russischen Raumstation durchgeführt. Während seines Aufenthaltes an Bord der ISS soll er ebenfalls an zwei Außeneinsätzen teilnehmen.
Als nächstes folgen Pilot Mark Kelly und Missionsspezialist Piers Sellers, dann Mike Fossum und Stephanie Wilson. Das Schlußlicht bildet wieder Lisa Nowak, die auf dem Sitz in der Mitte hinter Kommandant und Pilot Platz nimmt.
Pilot Kelly ist nicht der einzige Raumfahrer in der Familie. Auch sein Bruder Scott ist aktiver Shuttle-Kommandant bei der NASA.
18:00 Uhr MESZ (T-1:42 Std., laufend):  Alle Besatzungsmitglieder sind an Bord. Im Augenblick wird noch Lisa Nowak festgeschnallt. Die Weißraummannschaft wird danach mit dem Entfernen der Laufplanken und Schutzabdeckungen beginnen und in etwa einer halben Stunde die Luke schließen. Die Besatzung beginnt jetzt mit der Überprüfung der Kommunikationsverbindungen.
Der Countdown verläuft weiter nach Plan. Keine technischen Probleme werden verfolgt und auch das Wetter bleibt günstig für einen Start.
Noch gut zweieinhalb Stunden bis zum Start.
18:32 Uhr MESZ (T-1:10 Std., laufend):  Die Weißraummannschaft hat die Luke geschlossen. Jetzt wird die Dichtigkeit überprüft, indem die Flugkabine unter leichten Überdruck gesetzt wird. Anhand des Druckverlustes kann dann bestimmt werden, ob eine Undichtigkeit vorliegt oder nicht.
18:50 Uhr MESZ (T-52 Min., laufend):  Soeben ist NASA-Astronaut und Shuttle-Kommandant Mike Bloomfield mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug aufgestiegen, um wie in den vergangenen Tagen Wetterbeobachtungen durchzuführen und durch Anflüge auf die Shuttle-Landebahn (SLF) des KSC die Verhältnisse für eine mögliche Notlandung zu bestimmen. Insbesondere die Scherwinde hatten in den letzten Stunden einige Sorgen bereitet. Sollten die Wind-und Wetterverhältnisse an der SLF nicht akzeptabel sein, darf das Shuttle nicht starten. Dasselbe gilt für die transatlantischen Notlandebahnen in Spanien, Frankreich und Marokko, sowie für die Landebahnen am US-Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien und dem Raketentestgelände White Sands in Neu Mexiko.
19:10 Uhr MESZ (T-32 Min., laufend): Die Aktivierung des Startsequenzerprogramms ist abgeschlossen. Das Programm ist bereit, in den letzten neun Minuten des Countdowns mehr als 1000 Meßwerte und Systeme zu überwachen und zu regeln.
Die Weißraummannschaft bereitet den Weißraum für das Wegschwenken vor. Die Seitenwände und Übergangsbrücken zu Luke wurden weggeklappt. Jetzt verläßt das Team die Startrampe.
19:22 Uhr MESZ (T-20 Min., angehalten): Der Countdown wurde planmäßig für 10 Minuten angehalten. Die beiden Hauptereignissteuerungen werden getestet. Das Sprengbolzensystem, das die Haltevorrichtungen, die den Orbiter, den Außentank und die Feststoffstartraketen auf der Plattform festhalten, im Augenblick des Starts löst, wurde initialisiert.
Kommandant Lindsey hat das Stickstoffdruckgassystem aktiviert, das die hypergolen (kontaktentzündlichen) Treibstoffe in die Triebwerke des Manövriertriebwerkssystem presst. Pilot Kelly hat dasselbe für die APU-Versorgung getan.
Während der kommenden 10 Minuten findet eine Besprechung des NASA-Testdirektors statt. Hierbei wird die Verfügbarkeit aller Notlandebahnen abgefragt und die Computer im Startkontrollraum 4 werden dahingehend überprüft, ob die korrekten Programme laufen.
Scherwinde an der SLF stellen weiterhin die größte Sorge der Meteorologen dar, ansonsten sind alle Wetterkriterien auf grün.
19:32 Uhr MESZ (T-20 Min., laufend): Die Countdown Uhr läuft wieder. DISCOVERYs Hauptcomputer ist auf Startmodus gestellt worden. Die Uhr tickt jetzt weitere 11 Minuten bis zur nächsten entscheidenden Startunterbrechung herunter. Pilot Mark Kelly stellt die Anzeigen für den aerodynamischen Flug auf seiner Seite ein. Sie werden benötigt für den Fall, daß der Flug kurz nach dem Start abgebrochen werden muß und die Raumfähre zur Landebahn fliegen muß.
19:43 Uhr MESZ (T-9 Min., angehalten): Der Countdown wurde zum letzten Mal angehalten. Im Startleitzentrum wird jetzt die exakte Position der Internationalen Raumstation bestimmt und darauf basierend die exakte Startzeit und das Startfenster für die DISCOVERY festgelegt. Außerdem wird der Startdirektor Mike leinbach alle Stationen nach ihrem Status für den Start abfragen. Diese Unterbrechung wird etwa 45 Minuten dauern. Es gibt weiterhin keine technischen Probleme, die den Start beeinflußen könnten. Michael Bloomfield berichtet, daß die Scherwinde an der SLF zwar etwas rauh, aber kontrollierbar seien. Soweit sind damit alle Wetterkriterien auf grün.
20:00 Uhr MESZ (T-9 Min., angehalten): Der Zeitpunkt, an dem sich das Startfenster schließt wurde leicht angepaßt auf 20:41:36 Uhr MESZ. Außerdem wurde die Möglichkeit einer weiteren, unplanmäßigen Countdownunterbrechung bei T-31 Sek. in den Raum gestellt. Dies werde kurzfristig entschieden und dient einer kurzfristigen Startverzögerung, falls eines der Startkriterien unmittelbar vor dem Start nicht erfüllt sein sollte (z.B. die Scherwindsituation an der SLF).
20:10 Uhr MESZ (T-9 Min., angehalten): Die Ingenieure berichten, daß die Möglichkeit besteht, daß kurz vor dem Start die Einlaßtemperatur des Flüssigsauerstoffs etwas zu hoch sein könnte. Deshalb habe man vorgeschlagen, in diesem Fall bei T-31 Sek. eine weitere einminütige Countdownunterbrechung einzufügen, um durch die automatische Gasabsaugung die Temperatur wieder auf akzeptable Werte abzukühlen.
Rund 225 km nordöstlich auf dem Atlantik haben die beiden Startraketen-Bergungsschiffe FREEDOM STAR und LIBERTY STAR Stellung bezogen. Sie waren am frühen Morgen von Port Canaveral ausgelaufen. Nach dem Start werden sie die abgesprengten und ausgebrannten Feststoffstartraketen bergen, sichern und nach Port Canaveral zurückschleppen.

20:29 Uhr MESZ (T-9 Min., laufend): Der Countdown wurde wieder gestartet. Die letzten Minuten sind angebrochen. Alle Stationen haben grünes Licht gegeben, das Wetter ist gut und DISCOVERY wurde freigegeben für den Start. Alle Systeme werden jetzt von dem Startsequenzerprogramm im Startleitzentrum gesteuert und geregelt.
20:31 Uhr MESZ (T-7 Min., laufend): Die Brücke mit dem Weißraum am Ende wird weggeschwenkt.
20:35 Uhr MESZ (T-3 Min., laufend): Die APUs sind gestartet und die Triebwerke durchlaufen ein Bewegungsprofil, mit dem ihre Steuerbarkeit verifizert werden soll. Die Brennstoffzellen werden auf interne Versorgung geschaltet.
20:38 Uhr MESZ (T-0 Sek., laufend): Start! DISCOVERY ist auf dem Weg in's All!
20:40 Uhr MESZ (T+2 Min., laufend): Die Triebwerke wurden planmäßig gedrosselt um den Staudruck und die aerodynamischen Kräfte zu begrenzen und und nach rund 20 Sekunden wieder hochgefahren.
20:41 Uhr MESZ (T+3 Min., laufend): Die Startraketen wurden abgesprengt. Die gefährlichste Phase des Fluges ist vorüber. Bis jetzt wurden keine Probleme festgestellt.
20:43 Uhr MESZ (T+5 Min., laufend): Halbzeit beim Aufstieg. Alle Systeme laufen normal.
20:47 Uhr MESZ (T+9 Min., laufend): MECO! Die Haupttriebwerke wurden abgeschaltet, nachdem alle hervorragend funktioniert haben. Kurz danach wurde der Außentank abgekoppelt. Als nächstes steht der erste Betrieb der OMS-Triebwerke an, mit denen DISCOVERY seinen Orbit etabliert. Das Feuern der OMS-Triebwerke ist für 21:15 Uhr MESZ vorgesehen.
20:49 Uhr MESZ (T+11 Min., laufend): Kommandant Lindsey steuert die Raumfähre so, daß die Kamera an der Unterseite des Orbiters den zurückfallenden Außentank beobachten kann. Mike Fossum und Stephanie Wilson schnallen sich von ihren Sitzen los um mit Video- und Photokameras ebenfalls Aufnahmen vom Tank aus den Fenstern heraus zu machen.
20:52 Uhr MESZ (T+14 Min., laufend): Der technische Direktor hat grünes Licht für das Abschalten der Hilfskraftanlagen (APUs) gegeben, die während des Aufstiegs den Hydraulikdruck für die Bewegung der Triebwerke und für die aerodynamischen Steuerflächen bereitstellen.
21:00 Uhr MESZ (T+22 Min., laufend): Zwei Klappen an der Unterseite des Orbiters werden geschlossen und decken damit die Treibstoffleitungsanschlüsse ab, über die während des Aufstiegs die Haupttriebwerke versorgt wurden.
21:15 Uhr MESZ (T+37 Min., laufend): Die OMS-Treibwerke haben gezündet und laufen normal.
21:17 Uhr MESZ (T+39 Min., laufend): DISCOVERY hat erfolgreich die Erdumlaufbahn erreicht. Der Betrieb der OMS-Triebwerke war erfolgreich und problemlos. Jetzt werden die Systeme überprüft und dann entschieden, ob DISCOVERY in der Umlaufbahn bleibt oder wieder zur Erde zurückkehren muß. Für den ersteren Fall, steht als nächstes das Öffnen der Ladebuchttore an.
21:23 Uhr MESZ (T+45 Min., laufend): DISCOVERY hat einen stabilen Orbit mit einem Hochpunkt (Apogäum) von 229 km und einem Tiefpunkt (Perigäum) von 156 km erreicht.
22:00 Uhr MESZ (T+1:22 Std., laufend): Die Besatzung hat sich erfolgreich durch die Checkliste nach dem Einschuß in die Umlaufbahn gearbeitet. Jetzt folgt die Besprechung für die Freigabe der Orbitoperationen. Sobald die Freigabe gegeben ist, werden die Astronauten ihre orangenen Fluganzüge ausziehen und den Orbiter für den Betrieb in der Umlaufbahn herrichten. D. h., daß u. a. die Ladebuchttore geöffnet werden und die Sitze (bis auf die von Kommandant und Pilot) verstaut werden. Sie werden erst wieder beim Wiedereintritt herausgeholt. Dann allerdings einer weniger, da Thomas Reiter nicht mit der Raumfähre zurückkehren wird.
22:15 Uhr MESZ (T+1:37 Min., laufend): Auf der Pressekonferenz nach dem erfolgreichen Start berichtet Wayne Hale, daß 2:37 Min. nach dem Abheben 3 oder 4 Stücke (vermutlich Isolierung) vom Außentank abgefallen sind, von denen man noch nicht weiß, woher sie kamen. Etwa 4 Min. nach dem Start seien zwei weitere Stücke beobachtet worden. Beide Ereignisse seien unbedenklich, da sie nach der Zeit geschahen, wo sie dem Orbiter hätten gefährlich werden können. Der Strömungsverhältnisse um den Orbiter-Tank-Verbund waren da bereits dergestalt, daß die Stücke neuralgische Stellen der Raumfähre (wie die Flügelvorderkanten) nicht mehr hätten treffen können.
22:38 Uhr MESZ (T+2 Std., laufend): Inzwischen wurde die Freigabe für den Beginn der Aktivitäten in der Umlaufbahn gegeben. Die Nutzlastbuchttore wurden geöffnet und die Astronauten haben die Fluganzüge abgelegt.
Die Besatzung wird heute Nacht um 2:38 Uhr MESZ schlafen gehen und gegen 10:38 Uhr zu ihrem ersten vollen Tag im All geweckt werden.
Die Berichterstattung wird morgen mit dem ersten offiziellen Missionsstatusbericht der NASA fortgesetzt.

3. Juli 2006, Montag
Die NASA hat heute bekanntgegeben, daß nach dem gestrigen Startabbruch und der Entleerung des Außentanks während der Nachinspektion ein kleiner Riß in der Schaumisolierung einer Halteklammer der außen verlaufenden Sauerstoffleitung entdeckt wurde. Als der entleerte Tank sich weiter aufwärmte, platzte an dieser Stelle offenbar ein kleines flaches Stück Isolierschaum von 5-7cm Durchmesser und rund 2,5g Gewicht ab, das später auf der mobilen Startplattform aufgefunden wurde. Die Stelle, wo der Riß entdeckt wurde ist etwa in der Höhe des Zweibeins, das den Bug des Orbiters auf dem Tank hält. Die untersuchenden NASA-Ingenieure sind der Ansicht, daß dieses Stück, wenn es während des Fluges abgebrochen wäre, keine Gefahr dargestellt hätte, da es zum einen zu klein sei und zum anderen den Orbiter nicht an einer kritischen Stelle (z.B. die Flügelvorderkante) hätte treffen können.
Auf einer Pressekonferenz am Abend wurde mitgeteilt, daß bislang noch keine Entscheidung darüber getroffen wurde, ob der Start deshalb verschoben werden soll oder nicht. Zur Zeit werden noch die Daten ausgewertet und die Missionsleitung will in der Nacht um 0:30 Uhr MESZ zusammenkommen, um diese Entscheidung zu treffen.
Schaumabplatzer an der Sauerstoffleitung
Oben: An einer Halteklammer der Hauptsauerstoffleitung war am 2. Juli ein Riß in der Isolierung entdeckt worden, von dem später das rechts abgebildete Stück Isolierschaumstoff abgeplatzt war und unten auf der Startplattform gefunden wurde. Der kleine Kreis in der Abbildung des Tanks markiert die Stelle, wo sich die Strebe der gelenkigen Halteklammer befindet. Da  die Treibstoffleitung durch die extremen Temperaturdifferenzen recht hohen Dehnungsbewegungen unterworfen ist, ist die Klammer über eine Gelenkverbindung mit dem Tank verbunden. Vermutlich ist beim gestrigen Regenschauer Wasser in den Spalt an der Gelenkstrebe eingedrungen und ist gefroren. Das Eis hat schließlich den Riß verursacht.  (Photos: NASA/KSC)
Die Wettervorhersage sieht weiterhin nur eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit dafür, daß schlechtes Wetter den Start am morgigen Dienstag verhindern könnte. Die größte Sorge bereite den Meteorologen eine Front, die vom Meer kommend ein höheres Aufkommen an Kumuluswolken mit sich bringt, aber auch von trockener Luft gefolgt wird, die diese zum einen in's Inland blasen und zum Teil auch auflösen könnten.
Zur Zeit werden die Wasserstofftanks für die Brennstoffzellenversorgung im Orbiter wieder aufgefüllt.

2. Juli 2006, Sonntag
Der 2. Startversuch
Nach dem Startabbruch ab gestrigen Abend wurde die Countdownuhr auf T-11 Std. zurückgestellt. Um 5:41 Uhr MESZ wurden die Brennstoffzellen wieder eingeschaltet. Um 6:31 Uhr wurde die Startrampe von nicht erforderlichem Personal geräumt. Nach Wiederaufnahme des Countdowns nach einer zweistündigen planmäßigen Unterbrechung um 11:31 Uhr MESZ bei der Marke T-6 Std. wurde der Vorgang zur erneuten Befüllung des Außentanks eingeleitet.
12 Uhr MESZ (T-5:31 Std., laufend): Das Befüllen des Außentanks verläuft planmäßig. Nach dem Abkühlen der Treibstoffleitungen und Armaturen wurde um 11:41 Uhr das Betanken des Wasserstoffbehälters im langsamen Modus eingeleitet. Das Befüllen des Sauerstoffbehälters im langsamen Modus beginnt um 12:11 Uhr. Der gesamte Tankvorgang wird etwa drei Stunden in Anspruch nehmen.
Zur Zeit werden keine technischen Probleme verfolgt.
Die Wettervorhersage sieht für heute Abend nur eine 30%-ige Wahrscheinlichkeit, daß die Wetterkriterien für den Start eingehalten werden können. Die Aussichten sind damit noch schlechter als gestern.
Über dem Kap hat die Morgendämmerung begonnen.

13 Uhr MESZ (T-4:31 Std., laufend): Der Schnellbetankungsmodus ist jetzt aktiv. Die Niedrigfüllstands-Abschaltsensoren funktionieren auch heute einwandfrei. Die Meteorologen berichten über einige Schauer vor der Küste. Diese haben aber keinen Einfluß auf den Betankungsvorgang. Die Kommunikations- und Bahnverfolgungsantennen werden ausgerichtet und eingestellt.
Die Besatzung ist inzwischen auf und sitzt beim Frühstück zusammen.
14 Uhr MESZ (T-3:31 Std., laufend): Die letzte halbe Stunde der Außentankbefüllung ist angebrochen. Vor einer Viertelstunde hat das Wasserstofftopping über die Kappe begonnen. Das getoppte Wasserstoffgas wird in einiger Entfernung von der Rampe über eine Fackel verbrannt.
Die Meteorologen der US-Luftwaffe sehen weiterhin eine 70%-ige Wahrscheinlichkeit für startungünstiges Wetter heute Abend. Für morgen wird eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit angegeben und für Dienstag 40%. Die Missionsleitung wird noch darüber entscheiden, ob bei einer weiteren Startverschiebung morgen ein neuer Versuch gestartet werden soll, oder ob die Startmannschaft einen tag frei bekommt und der Start erst am Dienstag versucht werden soll. Sollte die DISCOVERY am Mittwoch immer noch am Boden geblieben sein, wird es eine 48-stündige Startverschiebung geben, da die Brennstoffzellenreaktanten (Wasserstoff und Sauerstoff) im Orbiter wieder aufgefüllt werden müssen. Die vorhandene Befüllung läßt nur Startversuche an fünf aufeinanderfolgenden Tagen zu, wenn die Mission vollständig und mit den notwendigen Sicherheitsmargen durchgeführt werden soll.
Das Wetterteam berichtet, daß sich ein Schauergebiet von See her nähert und in etwa 45 Minuten auf der Startrampe 39B mit Regen gerechnet werden muß.
15 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten): Das Befüllen des Außentanks ist abgeschlossen. Verkochendes Gas wird über die Kappe auf der Spitze des Tanks abgetoppt und von unten wird entsprechend flüssiger Treibstoff nachgefüllt. Der Countdown wurde um 14:31 Uhr planmäßig bei T-3 Std. angehalten. Das Inspektionsteam ist auf der Startrampe um nach Lecks und Vereisungen zu suchen. Das Weißraumteam ist ebenfalls auf der Rampe und bereitet das Cockpit des Orbiters für den Einstieg der Astronauten vor. Die Countdownunterbrechung wird drei Stunden dauern.
Die Wetterkriterien für einen Start sind zur Zeit nicht erfüllt.
15:30 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten): Ein Sturmgewitter, das bereits dichte Bewölkung mit Regen und Blitzen über Brevard County gebracht hat, zieht nordwärts in Richtung KSC, wo man bereits Donner vernehmen kann
16 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten):
STS-121-Besatzung beim Imbiss am 2. Juli
Oben:Die Besatzung von STS-121 sitzt zusammen beim Imbiß, bevor sie die Startanzüge anlegen. Von links: Piers Sellers, Mike Fossum, Mark Kelly, Steven Lindsey, Lisa Nowak, Stephanie Wilson und Thomas Reiter.(Photo: NASA/KSC)
Die Astronauten sitzen zu einem kleinen Imbiß vor dem Start zusammen, bevor sie in knapp einer Stunde mit dem Anlegen der Fluganzüge beginnen. Das Wetter hat sich zusehends verschlechtert. Fast alle Wetterkriterien für die Gegend um das KSC sind rot und am Startleitzentrum ist es inzwischen am regnen. Die Abschlußinspektion auf der Startrampe ist imer noch im Gange, es liegen aber keine Berichte über Auffälligkeiten am Orbiter oder am Tank vor.
17 Uhr MESZ (T-3 Std., angehalten): Das Wetter bessert sich wieder auf. Das Regengebiet ist über das KSC hinweggezogen und ein paar Wetterkriterien sind jetzt grün. Dennoch ist die Gesamtwettersituation immer noch negativ wegen der Wolken im Osten.
Die Besatzung hat damit begonnen die orangenen Fluganzüge anzuziehen. Nachdem in einer halben Stunde der Countdown wieder aufgenommen wird, werden sie das Gebäude verlassen und erneut mit dem Astrovan zur Startrampe fahren.
Bislang werden keine technischen Probleme untersucht. Vom technischen Standpunkt ist die DISCOVERY uneingeschränkt startbereit.
17:38 Uhr MESZ (T-2:53 Std., laufend): Der Countdown ist vor wenigen Minuten wieder fortgesetzt worden. Die Besatzung verläßt gerade das Gebäude, in dem sie ihre Fluganzüge angelegt hat und besteigt den Astrovan, der sie zur Startrampe bringt.
Die Wetterkriterien, die zur Zeit noch verletzt sind, sind Blitzaktivität, Kumuluswolken und Amboßwolken in der Umgebung der Shuttle-Landeeinrichtung.
18 Uhr MESZ (T-2:31 Std., laufend): Die Besatzung hat die Startrampe erreicht und ist mit dem Fahrstuhl zum Weißraum heraufgefahren. Als erster besteigt nun Kommandant David Lindsey den Orbiter, um seinen Platz auf dem linken vorderen Sitz auf dem Flugdeck einzunehmen, unmittelbar gefolgt von Thomas Reiter, der den Platz ganz rechts auf dem Mitteldeck bezieht.
Mit an Bord des Astrovans war auch Mike Bloomfield, ein erfahrener Astronaut und
selbst Shuttle-Kommandant, der später an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF) das Shuttle-Trainingsflugzeug besteigen wird und In der Umgebung der SLF Wetteraufklärung betreiben, sowie Landeanflüge durchführen wird, um festzustellen, ob die Wetterverhältnisse dafür geeignet sind. Sollte nach dem Start ein Problem auftreten, das das Shuttle zur Rückkehr zwingt, darf das Wetter an der SLF die Wetterkriterien nicht verletzen. Genau das hatte gestern zur Verschiebung des Starts geführt. Das Wetter an der Startrampe hingegen hat sich deutlich verbessert. Der Himmel ist strahlend blau und die Wolken im Osten nehmen ab, aber im Westen ist immer noch eine starke Bewölkung auszumachen.
19 Uhr MESZ (T-1:31 Std., laufend): Die Astronauten sind alle angeschnallt in ihren Sitzen und haben mit dem Test der Kommunikationsverbindungen begonnen. Die Weißraummannschaft  entfernt die Schutzabdeckungen und Laufplanken aus dem Flugdeck und Mitteldeck, auf denen sie gestanden haben, als sie den Astronauten in die Sitze geholfen haben. Die Laufplanken sollen verhindern, daß sie auf der Rückwand der Kabine stehen und unabsichtlicherweise Geräte beschädigen oder Schalter betätigen. Wenn sie diese Arbeit abgeschlossen haben, werden sie das Zugangsluk schließen (in etwa 20 Minuten).
Das Wetter am KSC wird wieder schlechter. Eine graue Wand aus Wolken baut sich drohend um den Startkomplex herum auf.
19:15 Uhr MESZ (T-1:16 Std., laufend): Startabbruch!
Startdirektor Mike Leinbach hat soeben Kommandant Lindsey darüber informiert, daß aufgrund der Wettersituation heute auf einen Start verzichtet wird. Die Entscheidung ist heute früher getroffen worden um Zeit zu sparen. Ein weiterer Startversuch wird erst am Dienstag erfolgen, um der Startmannschaft Zeit zur Erholung zu geben und um den Wasserstoffvorrat für die Brennstoffzellen aufzufüllen. Für Dienstag wird deutlich besseres Wetter vorhergesagt. Der Start kann dann um 20:38 Uhr erfolgen.
19:30 Uhr MESZ: Die Besatzung verläßt den Orbiter und der Astrovan ist wieder auf dem Weg zur Startrampe.

1. Juli 2006, Samstag
Starttag!
Um 10:45 Uhr heute Morgen ist die Missionsleitung zur Besprechung vor dem Betanken zusammengekommen und hat grünes Licht für den Beginn des Betankungsvorganges gegeben. Nachdem nach einer planmäßigen Unterbrechung der Countdown um 11:53 Uhr MESZ bei der Marke T-6 Std. wieder aufgenommen wurde, begann um 12 Uhr das Befüllen des Außentanks mit dem Abkühlen der Treibstoffleitungen und Ventile. Damit soll verhindert werden, daß die Leitungen schlagartig abkühlen, wenn superkalter flüssiger Wasserstoff bzw. Sauerstoff durch die Leitungen geschickt werden.
Die Wettervorhersage für einen Start heute sieht günstiger aus, als noch gestern. Die Meteorologen sehen nur noch eine 40%-ige Wahrscheinlichkeit dafür, daß der Start wegen schlechten Wetters verschoben werden muß.
13 Uhr MESZ (T-4:53Std., laufend): Das Befüllen des Außentanks verläuft planmäßig, beide Behälter sind jetzt etwa zu einem Viertel gefüllt. das Befüllen begann im langsamen Modus, bis beide Behälter etwa zu 5% gefüllt waren, dann wurde auf den Schnellbetankungsmodus umgeschaltet. Der Treibstoff kommt aus Vorratsbehältern neben der Startrampe, wird durch isolierte Leitungen zur mobilen Startplattform gepumpt, von dort in das Heckgehäuse des Orbiters und weiter in die Behälter des Außentanks. Der Sauerstoffbehälter faßt 630.000 Liter bei einer Temperatur von -183°C, der Wasserstoffbehälter nimmt 1,7 Millionen Liter Treibstoff bei -253°C (20°K) auf.
Die Niedrigfüllstands-Abschaltsensoren (ECO-Sensoren) funktionieren einwandfrei. Sie waren zuvor im Montagegebäude ausgewechselt worden.
Im Augenblick Arbeiten die Ingenieure an einem Problem mit einem Steuertriebwerk-Heizelement, das aber nach Angaben der NASA kein größeres Problem darstellt.
14 Uhr MESZ (T-3:53Std., laufend): Der Betankungsvorgang geht in die letzte Stunde einer dreistündigen Prozedur. Bislang wurden keine Undichtigkeiten oder ungewöhnlichen Konzentrationen an Wasser- und Sauerstoff im Antriebsgehäuse des Orbiters registriert. Auch die ECO-Sensoren funktionieren einwandfrei. Zur Zeit wird nur das Problem mit einem Steuertriebwerks-Heizelement diskutiert und es ist noch unklar, welchen Stellenwert das Problem einnimmt, wenn es nicht bis zum Ablauf des Countdowns gelöst werden kann.
15 Uhr MESZ (T-3:00 Std., angehalten): Um 14:53 Uhr war das Befüllen des Außentanks offiziell abgeschlossen. Gasförmiger Wasserstoff wird abgetoppt, während gleichzeitig die Fehlmenge nachgefüllt wird. Gleiches gilt für den Sauerstoffbehälter. Das Abtoppen geschieht über die Haube, die über die Spitze des Tanks gestülpt wird, und erst kurz vor dem Start wieder weggeschwenkt wird.
Ebenfalls um 14:53 Uhr wurde die Countdown-Uhr erneut für drei Stunden angehalten. Jetzt werden am Orbiter die Vorbereitungen für den Einstieg der Besatzung getroffen, der gegen 18:30 Uhr erwartet wird und ein Inspektionsteam wird die
Abschlußinspektion auf der Rampe durchführen.
16 Uhr MESZ (T-3:00 Std., angehalten): Die Discovery-Besatzung sitzt zu einem vorgezogenem Mittagsmahl zusammen. Sie waren heute Morgen um 11:15 Uhr MESZ geweckt worden. Nach dem Imbiß werden Kommandant Lindsey, Pilot Kelly und Flugingenieurin Nowak über die Wettersituation am KSC und an den Abbruchlandestellen in Kalifornien, Neu Mexiko, Spanien und Frankreich informiert.
Das Inspektionsteam ist auf der Startrampe und hält Ausschau nach möglichen Undichtigkeiten bzw. austretenden Gasen, ungewöhnlich starke Vereisungen am Tank, lose herabhängende Teile und andere Ungewöhnlichkeiten.
Im Weißraum bereitet das Verschlußteam die Ankunft und den Einstieg der Besatzung in den Orbiter vor.
NASA-Sprecher Bruce Buckingham hat verlauten lassen, daß man sehr hoffnungsvoll sei, daß man mit der problembehafteten Steuerdüse an der Backbord-OMS-Gondel fliegen kann, so wie sie ist.
17 Uhr MESZ (T-3:00 Std., angehalten): Gut zwei von drei Stunden der geplanten Countdownunterbrechung sind vorüber. Die Mitglieder des Inspektionsteams
in ihren orangenen Overalls sind kurz vor dem Abschluß ihres Rundgangs über die Startrampenstruktur und die mobile Startplattform, wobei sie mit speziellen Infrarot-Sensorgeräten die Temperatur an verschiedenen Stellen des Orbiters und des Außentanks messen. Dadurch sind sie in der Lage Undichtigkeiten und ungewöhnliche Vereisungen, sowie auch mögliche kleine Wasserstoffflammen (Wasserstoff verbrennt farblos) zu entdecken. Bislang liegen keine Berichte über irgendwelche Unregelmäßigkeiten vor.
Die Analyse und Diskussion bezüglich des fehlerhaften Steuerdüsen-Heizelements geht weiter. nach dem aktuellen Stand muß die Steuerdüse als nicht funktionsfähig für den Flug eingestuft werden. Obwohl nach andere Steuerdüsen vorhanden sind, mit denen die Mission ohne weiteres durchgeführt werden kann, muß die Missionsleitung jetzt entscheiden, ob sie den Startvorgang abbricht und das Problem behebt, oder mit verminderter Redundanz startet.
18 Uhr MESZ (T-2:53 Std., laufend):
STS-121-besatzung besteigt den Astrovan am 1. Juli
Oben: Die Besatzung von STS-121 hat das Betriebs- und Prüfgebäude verlassen und besteigt den Astrovan, der sie zur Startrampe bringt. Vorne  Pilot Mark Kelly und Kommandant Steve Lindsey; dahinter Lisa Nowak und Mike Fossum, gefolgt von Stephanie Wilson und Piers Sellers; das Schlußlicht (winkend) bildet ESA-Astronaut Thomas Reiter.(Photo: NASA/KSC)
Der Countdown läuft wieder. Die Besatzung hat soeben das Gebäude, in dem sie die Fluganzüge angelegt hat, verlassen und den Astrovan bestiegen, der sie zur Startrampe bringt. Das Fahrzeug wird in etwa einer Viertelstunde an der rund 11 km entfernten Rampe 39B ankommen.
Wetteroffizierin Kathy Winter hat erklärt, daß man sich aufbauende Kumulus und Gewitteramboßwolken beobachtet. Im Augenblick besteht von der Wetterseite her keine Freigabe für einen Start. Man werde aber die Wettersituation aufmerksam weiter verfolgen.
18:20 Uhr (T-2:33 Std., laufend): Der Astrovan hat die Startrampe erreicht und die Besatzung ist ausgestiegen und wird nun mit dem Fahrstuhl zum Weißraum hochgefahren.
18:27 Uhr (T-2:26 Std., laufend): Die Astronauten haben den Weißraum erreicht und beginnen sie mit dem Einstieg in den Orbiter, wobei sie von Arbeitern von United Space Alliance unterstützt werden, die Handschuhe anzuziehen, den Helm aufzusetzen und in den Sitzen festgezurrt zu werden.
19:00 Uhr (T-1:53 Std., laufend): Keine drei Stunden mehr bis zum Start. Kommandant Steven Lindsey, Pilot Mark Kelly, und die Missionsspezialisten Thomas Reiter und Stephanie Wilson sind in ihren Sitzen festgeschnallt, die übrigen drei sind noch im Weißraum und warten. Als Missionsspezialistin MS2 wird Lisa Nowak die letzte sein, die den Orbiter besteigt, da sie auf dem vierten Sitz auf dem Flugdeck angeschnallt wird.
Die Meteorolgen geben immer noch kein grünes Licht für einen Start. Zu den sich aufbauenden Kumulus- und Amboßwolken gibt es jetzt auch erste Sorgen wegen beobachteten Blitzen. Florida ist bekannt für das höchste Blitzaufkommen in der Welt.
19:30 Uhr (T-1:23 Std., laufend): Alle Astronauten sind jetzt an Bord. Lisa Nowak wird noch festgeschnallt und bekommt ihren Helm aufgesetzt. Sie sitzt in der Mitte hinter dem Kommandanten und Piloten und hat einen hervorragenden Blick nach vorne heraus. Rechts neben ihr sitzt Missionspezialist 1 Mike Fossum. Auf dem Mitteldeck sitzt ganz rechts Thomas reiter, in der Mitte Piers Sellers und links außen Stephanie Wilson.
Die Startsequenzersoftware, die die letzten Minuten vor dem Start die Steuerung übernimmt, ist initialisiert. An den Feststoffstartraketen sind die Heizelemente der Gasgeneratoren eingeschaltet worden.
Berichten zufolge ist das Ingenieurteam und das Startkontrollteam der Meinung, daß man trotz des Problems mit dem Steuertriebwerk mit dem Start fortfahren sollte. Die Missionsleitung hat sich noch nicht dazu geäußert. Das Shuttle besitzt sechs der sogenannten "Vernier"-Triebwerke, kleinen Steuerdüsen, die für die feinabstimmende Lageregelung des orbiters im All benötigt werden. Die Ingenieure sind der Ansicht, daß DISCOVERY auch mit nur fünf funktionierenden Verniers alle Aufgaben erfüllen kann; im Zweifelsfall ist es auch möglich, eines der primären Steuertriebwerke einzusetzen, was allerdings einen erhöten Treibstoffverbrauch zur Folge hätte.
20:00 Uhr (T-53 Min., laufend): Eine Serie von Kommunikationstests werden zur Zeit zwischen den Bodenstationen und den Besatzungsmitgliedern durchgeführt. Die Zugangsluke zum Shuttle wird gerade geschlossen.
Die Wetteraussichten sind wieder schlechter geworden. Zur Zeit geben die Meteorologen kein grünes Licht für einen Start. Sie sehen eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit, daß das Wetter heute den Start verhindern wird. Das gleiche gilt für Sonntag bei einer Verschiebung um 24 Stunden und für Montag sieht es noch schlimmer aus mit einer 70%-igen Wahrscheinlichkeit.

20:33 Uhr (T-20 Min., angehalten): Eine zehnminütige Unterbrechung des Countdowns hat begonnen. Die Luke des Orbiters ist verschlossen und auf auf Dichtheit getestet. Die Trägheitssensoren der Raumfähre wurden initialisiert. Mit ihnen bestimmt der Navigationscomputer Geschwindigkeit und Ort des Raumfahrzeugs während des Fluges.
Die Aktivierung des Startsequenzerprogramms ist abgeschlossen. Das Programm ist bereit, in den letzten neun Minuten des Countdowns mehr als 1000 Meßwerte und Systeme zu überwachen und zu regeln. Das Sprengbolzensystem, das die Haltevorrichtungen, die den Orbiter, den Außentank und die Feststoffstartraketen auf der Plattform festhalten, im Augenblick des Starts löst, wurde initialisiert.
Kommandant Lindsey hat das Stickstoffdruckgassystem aktiviert, das die hypergolen (kontaktentzündlichen) Treibstoffe in die Triebwerke des Manövriertriebwerkssystem presst. Pilot Kelly hat dasselbe für die APU-Versorgung getan.
Während der kommenden 10 Minuten findet eine Besprechung des NASA-Testdirektors statt. Hierbei wird die Verfügbarkeit aller Notlandebahnen abgefragt und die Computer im Startkontrollraum 4 werden dahingehend überprüft, ob die korrekten Programme laufen.
20:43 Uhr (T-20 Min., laufend): Der Hauptcomputer der DISCOVERY ist auf Startmodus gestellt worden.
Die Missionsleitung hat erklärt, daß DISCOVERY trotz des Problems mit einem der Steuertriebwerke starten kann. Dies stelle keine Beeinträchtigung der Manövrierfähigkeit des Orbiters im All dar. An der Shuttle-Landeeinrichtung des KSC führt Astronaut und Shuttle-Kommandant Mike Bloomfield immer wieder mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug (STA) Anflüge auf die Landebahn durch, um die Wettersituation zu testen. Die Meteorologen geben noch immer kein grünes Licht für eine Start.
20:54 Uhr (T-9 min., angehalten): Die letzte planmäßige Countdownunterbrechung wird etwa 45 Minuten dauern. In dieser Zeit wird der Startdirektor den Status aller Stationen für einen Start abfragen. Antwortet eine Station "No Go" wird der Start abgebrochen. Außerdem wird die genaue Position der ISS ermittelt und der exakte Startzeitpunkt für DISCOVERY festgelegt.
Es gibt keine ernsten technischen Probleme, die einen Start verhindern könnten, aber das Wetter bleibt weiter schlecht. Amboßwolken in der Nähe der Landeeinrichtung des KSC erfüllen nicht die notwendigen Startkriterien. Der Himmel im Westen ist eine einzige Wolkenwand, aber über dem KSC selbst ist es noch sonnig.
Die Weißraummannschaft verläßt die Startrampe.
21:37 Uhr (T-9 Min., angehalten): Das Wetter verbessert sich nicht. Es wurde entschieden, die Countdownunterbrechung noch ein paar Minuten auszudehnen. Das Startfenster schließt um 21:53 Uhr MESZ und das heißt, daß die Unterbrechung bis maximal 21:44 Uhr dauern darf. Allerdings, so Startdirektor Steve Stich, bestehe nicht viel Hoffnung, daß sich das Wetter noch auf wunderbare Weise zum Besseren ändert.
21:42 Uhr (T-9 Min., angehalten): Startabbruch! Der Start wurde abgesagt. Das Wetter wird sich nicht verbessern, deshalb wurde der Start auf Morgen verschoben. Der neue Starttermin ist nun der morgige Sonntag 21:26 Uhr MESZ.
21:53 Uhr: Das Entleeren des Außentanks hat begonnen. Die Besatzung macht sich bereit den Orbiter zu verlassen. Nach der Entleerung des Tanks und der Sicherung des Startaufbaus wird die Countdownuhr voraussichtlich auf T-11 Std. zurückgestellt.
22:30 Uhr: Das Weißraumteam ist zurück auf der Startrampe und hat grünes Licht für das Öffnen der Einstiegsluke bekommen. Nach dem Öffnen werden sie der Besatzung aus den Sitzen helfen.
23:07 Uhr: Die Besatzung hat das Shuttle verlassen und den unten an der Rampe wartenden Astrovan bestiegen, der sie jetzt zu den Quartieren der Besatzung zurückbringen wird.

30. Juni 2006, Freitag
Die Zugangsstruktur wird weggeschwenkt
Oben: Die drehbare Zugangs- und Wartungsstruktur mit dem Nutzlastaustauschraum wird vom Startaufbau weggeschwenkt. (Photo: NASA/KSC)
Der Countdown zum Start der Raumfähre DISCOVERY ist in einer geplanten Unterbrechung bei T-11 Std.. Der Countdown wird am Samstag Morgen um 4:53 Uhr MESZ wieder aufgenommen. Die Mitglieder des Startleitteams befinden sich im Kontrollraum 4 des Startleitzentrums und überwachen ihre Konsolen. Der Start bleibt weiterhin geplant für 21:49 Uhr MESZ am Samstag.
Die STS-121-Besatzung entspannt sich und geht die Daten und Prozeduren der Mission durch. Sie werden um 2 Uhr heute Nacht zu Bett gehen und um 11:15 Uhr morgen Vormittag geweckt werden, um mit den letzten Startvorbereitungen zu beginnen.
Auf der Startrampe 39B gehen indes die Startvorbereitungen an der DISCOVERY weiter. Am Donnerstag wurden mit dreistündiger Verzögerung aufgrund eines Gewitters in der Nähe des KSC die Reaktanten der Brennstoffzellen in die Tanks des Versorgungssystems befüllt. Außerdem wurden der Proviant für die Mission in der Flugkabine verstaut und die Verschlußarbeiten an der Startrampe sind im Gange, bevor die drehbare Wartungs- und Zugangsstruktur um 23 Uhr MESZ weggeschwenkt wurde.
Meteorologen der US-Luftwaffe sehen eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit dafür, daß schlechtes Wetter einen Start am Samstag verhindern könnte. Die größte Sorge bereiten dabei Amboßwolken von Gewittern und gewitterschauern über dem Inland innerhalb eines Bereiches von 35 Kilometern um die Shuttle-Landebahn. Eine ähnliche Voraussage gilt auch für Sonntag, sollte der Start um 24 Stunden verschoben werden.
Die NASA hat heute den geplanten Starttermin um ein paar Sekunden aktualisiert. Der Start soll jetzt um 21:48:41 Uhr MESZ erfolgen.

29. Juni 2006, Donnerstag
Die Mitglieder des Startleitteams sind im Kontrollraum 4 des Startleitzentrums und überwachen die Systemkonsolen. Der Start bleibt weiterhin geplant für Samstag, 21:49 Uhr MESZ.
Die gesamte STS-121-Besatzung hat heute an Flugübungen in den T-38-Trainingsflugzeugen teilgenommen. Kommandant und Pilot haben außerdem Landetechniken mit dem Shuttle-Übungsflugzeug geprobt.
Auf der Startrampe 39B gehen die Vorbereitungen für den Start von STS-121 weiter. Die ersten Gepäckstücke wurden in der Flugkabine verstaut. Das Befüllen der Tanks mit den Reaktanten der Brennstoffzellen soll heute Abend erfolgen. Die Brennstoffzellen versorgen den Orbiter während des Fluges mit Strom.
Das Missionsleitteam ist heute Abend für die traditionelle Flugbereitschaftsbesprechung zusammengekommen. Dabei wurde das Fortfahren der Vorbereitungen zu einem Start am Samstag bestätigt.
Meteorologen der US-Luftwaffe sehen eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit dafür, daß schlechtes Wetter einen Start am Samstag verhindern könnte. Die größte Sorge bereiten dabei Amboßwolken von Gewittern über dem Inland, Kumuluswolken im Bereich von 20 Kilometern um den Flugweg und Schauer im Bereich von 35 Kilometern um die Shuttle-Landebahn. Eine ähnliche Voraussage gilt auch für Sonntag, sollte der Start um 24 Stunden verschoben werden.

28. Juni 2006, Mittwoch
Lebensmittelpaket
Oben: Michele Perchonok vom Johnson Raumfahrtzentrum packt eine Tasche mit Lebensmitteln für die Mission. Jeder Astronaut wählt vorher selbst aus, was er während der Mission essen möchte.(Photo: NASA/KSC)
Der Countdown für den Start der Raumfähre DISCOVERY  hat heute Abend um 23 Uhr bei der Marke T-43 Std. panmäßig begonnen. Der Start bleibt weiterhin vorgesehen für Samstag, 1. Juli um 21:48 Uhr MESZ.
Die Flugbesatzung der DISCOVERY hat sich heute
entspannt und ist noch einmal die Flugdaten durchgegangen. Die Vogelbeobachtung am Startkomplex 39 wird bis zum Start fortgesetzt.
Am Dienstag Abend wurde ein Blitzschlag am südlichen Rand der Startrampe 39B beobachtet. Die DISCOVERY war nicht stromversorgt und wurde nicht getroffen. Es gab einen Bericht über Hagel, der aber nicht bestätigt wurde. Erste Prüfgänge auf der Rampe zeigten, daß es Beschädigungen an elektrischen Geräten gegeben hat, die zur Betankungsanlage für den flüssigen Wasserstoff gehören, aber es existieren keine Berichte über Beschädigungen am Raumfahrzeug. Weitere Untersuchungen der Raumfähre und der Rampenanlagen werden heute fortgesetzt.
Meteorologen der US-Luftwaffe sagen eine 60%-ige Wahrscheinlichkeit voraus, daß schlechtes Wetter den Start am Samstag verhindern könnte. Die Hauptsorge gilt dabei Amboßwolken von Gewittern über dem Inland und Schauern innerhalb von 35 km um die Shuttle-Landebahn. Eine ähnliche Wettervorhersage gilt auch für eine 24-stündige Verschiebung des Starts, also für Sonntag.

27. Juni 2006, Dienstag
DISCOVERY rollt zur Startrampe
Oben: Nach ihrer Ankunft am KSC mit den T-38 Trainingsflugzeugen (im Hintergrund) stellt sich die STS-121-Besatzung den anwesenden Reportern.
Von links: Lisa Nowak, Michael Fossum, Mark Kelly, Steven Lindsey, Stephanie Wilson, Piers Sellers und Thomas Reiter. (Photo: NASA/KSC)
Letzte Vorbereitungen für den Start von DISCOVERY zur internationalen Raumstation gehen auf der Startrampe 39B weiter. Das Unterdrucksetzen der Systeme der Hauptantriebsanlage und des Orbitalmanövriersystems für den Flug wird fortgesetzt und der Heliumtank wurde auf seinen Anfangsdruck gebracht.
Die Countdownvorbereitungen im Kontrollraum 4 des Startleitzentrums nähern sich ihrem Ende. Der Countdown beginnt am Mittwoch Abend um 23 Uhr MESZ bei T-43 Std..

26. Juni 2006, Montag
Das Heckgehäuse der DISCOVERY ist für den Flug verschlossen und die Techniker haben erfolgreich den Vertrauensnachweis für die Hecksysteme durchgeführt. Dieser beinhaltete das Hochfahren und Testen aller Systeme im Heck des Orbiters, wie z.B. der Stromkreise der Haupttriebwerkssysteme. Am Wochenende haben Arbeiter damit begonnen, Systeme der Hauptantriebsanlage und des Orbitalmanövriersystems unter Betriebsdruck für den Flug zu setzen, was heute fortgesetzt wird. Außerdem wurde mit den Vorbereitungen für den Start des Countdowns begonnen, der am späten Mittwoch Abend um 23 Uhr MESZ bei der T-43h Marke erfolgen soll.
Die Besatzung von STS-121 soll am Dienstag Abend an der Shuttle-Landebahn des KSC von Houston kommend eintreffen.

23. Juni 2006, Freitag
Die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse nähern sich ihrem Abschluß. Die Mechaniker bereiten das Einsetzen der Zugangsklappen zum Triebwerksgehäuse vor. Heute wird der Vertrauensnachweis für die Hecksysteme geführt. Dies beinhaltet das Hochfahren und Testen aller Systeme im Heck des Orbiters, wie z.B. der Stromkreise der Haupttriebwerke. Techniker bereiten den Orbiter für das Unterdrucksetzen des Orbitalmanövriersystems und des Hauptantriebssystems vor, geplant für dieses Wochenende. Ebenfalls an diesem Wochenende sollen Mikroinspektionen der Orbiterfenster durchgeführt werden.
Alle Überprüfungen am Außentank und an den Feststoffstartraketen sind beendet und diese Komponenten sind für den Start verschlossen.

21. Juni 2006, Mittwoch
Die Verschlußarbeiten am Heck der DISCOVERY werden fortgesetzt und die Inspektionen und Verschlußarbeiten in der Ladebucht sind abgeschlossen. Die Ladebuchttore wurden am Dienstag Morgen für den Flug geschlossen. Servicetechniker für die Flugbesatzungssysteme haben die Überprüfung der Raumanzüge (EMUs), die in der Luftschleuse verstaut wurden, beendet und die Luftschleuse wurde verschlossen. Mit dem Ende des heutigen Tages werden die Überprüfungen des Außentanks und der Feststoffstartraketen zum Abschluß kommen und diese Komponenten werden für den Start verschlossen.
Auf der mobilen Startplattform wurden auf der Nordseite des Haupttriebwerksabgasschachtes sechs Wasserdüsen des Lärmunterdrückungssystem ausgebaut, nachdem man an ihnen Korrosion entdeckt hatte. Neue Düsen sollen noch diese Woche angeschweißt werden.

19. Juni 2006, Montag
Die Flugbereitschaftsabnahmebesprechung wurde am Samstag beendet und die Leitung der NASA haben den 1. Juli als Starttermin für DISCOVERY festgelegt.
Auf der Startrampe 39B ist der Einbau der Sprengvorrichtungen in den Orbiter und in die Feststoffstartraketen abgeschlossen. Servicetechniker für die Flugbesatzungssysteme haben die Außenbordmanövriereinheiten am Samstag in der Flugkabine verstaut. Diese Anzüge werden von Besatzungsmitgliedern bei Außeneinsätzen getragen. Die Verschlußarbeiten am Mittelschiff in der Ladebucht des Orbiters sind beendet. Das Schließen der Ladebuchttore verzögerte sich allerdings, als während der heftigen Gewitter am Wochenende eine geringe Menge an Wasser durch die Dichtungen des Nutzlastaustauschraums sickerte. Erste Inspektionen zeigten keine Beschädigungen am Orbiter. Die Ladebuchttore werden geschlossen, sobald die Inspektionen abgeschlossen sind.

17. Juni 2006, Samstag
Nach Abschluß der Flugbereitschaftsabnahmebesprechung erklärte die Programmleitung, daß man den 1. Juli als Starttermin für DISCOVERY festgeschrieben habe. In der Pressekonferenz nach der Besprechung erklärten NASA-Administrator Mike Griffin, Shuttle-Programmleiter Wayne Hale und der beigeordnete Administrator für Weltraumoperationen Bill Gerstenmeier, daß die Diskussion unter den versammelten Ingenieuren sehr intensiv gewesen sei und daß auch Bedenken bezüglich eines Starts wegen des noch immer ungelösten Problems mit den Eis/Frost-Rampen am Außentank geäußert worden seien. Obwohl zwei der Verantwortlichen kein grünes Licht für einen Start geben wollten, habe letztlich keiner der Entscheidung der Programmleitung, den Start dennoch durchzuführen, widersprochen. Dies sei in erster Linie der Tatsache zu schulden, daß man noch kein neues Design für die Rampen habe und daß man auch noch nicht vollständig verstanden habe, warum der Schaum Risse produziere, die schließlich zum Abplatzen von Stücken führe und daß man deshalb fliegen sollte, um weitere Daten zu gewinnen. Man habe alle problematischen Stellen, soweit es möglich war, identifiziert (insgesamt 10 Stellen) und werde sie beim Start intensiv beobachten.

16. Juni 2006, Freitag
Die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse des Orbiters gehen weiter, wobei Techniker letzte Reinigungs-, Inspektions- und Installationsarbeiten von Zugangsklappen und Hitzeschutzdecken vornehmen. Die Verschlußarbeiten des Mittelschiffsgehäuses in der Ladebucht sollen heute beendet werden und am Abend sollen die Ladebuchttore für den Flug geschlossen werden. Die Überprüfung der Sensoren der Haupttriebwerke wurde am Donnerstag abgeschlossen. Die Techniker für die Systeme der Flugbesatzung haben Ausrüstung der Besatzung wieder aus der Flugkabine herausgenommen, nachdem die abschließende Countdown-Generalprobe am Donnerstag beendet worden war und sollen jetzt am Samstag die Außenbordmanövriereinheiten (die Anzüge, die die Besatzungsmitglieder der Raumfähre für Außeneinsätze anlegen) verstauen.
Die NASA-Programmleiter treffen sich heute am KSC für die Flugbereitschaftsabnahme, die ihren Höhepunkt am Samstag mit der Festlegung eines definitiven Starttermins für DISCOVERY erreichen soll.

14. Juni 2006, Mittwoch
Die Ladebuchttore blieben am Montag und Dienstag wegen der erwarteten starken Winde und des Regens aufgrund des Tropensturms Alberto geschlossen. Heute wurden die Tore wieder geöffnet, um Tests an den Kameras des Robotarms und  des Orbiterauslegersensorsystems durchzuführen. Die Verschlußarbeiten am Heckhehäuse gehen weiter, wobei die Techniker noch letzte Inspektionen an den Klappen und Hitzeschutzdecken der Flugsteuerungselektronikbox vornehmen.
Die STS-121-Besatzung ist heute und Donnerstag am KSC an der abschließenden Countdown-Generalprobe (TCDT) beteiligt. Diese ist eine Übungssimulation,
die vor jedem Start einer Raumfähre durchgeführt wird, und bei der die Besatzung in voller Montur die Countdownprozeduren durchgeht. Zu den heutigen Aktivitäten gehören Übungen zum Verlassen der Startrampe und Einweisungen zu den Systemen.
Am Donnerstag wird die Besatzung auf der Startrampe in die DISCOVERY einsteigen, um die letzten Stunden vor dem Start zu simulieren. Am Freitag wird die Programmleitung am KSC für die Flugbereitschaftsabnahme zusammenkommen, deren Höhepunkt am Samstag mit der Festlegung des Starttermins erwartet wird.

12. Juni 2006, Montag
Am Freitag sind die hypergolen Treibstoffe für die Hydraulikkraftanlagen der Feststoffstartraketen betankt worden. Die Nutzlastbuchttore sind zur Zeit wegen der erwarteten starken Winde und Regen des sich nähernden Tropensturms Alberto geschlossen. Wenn das Wetter es zuläßt, werden die Tore am Dienstag wieder geöffnet, um Kameras im Fernmanipulatorsystem und im Orbiterauslegersensorsystem zu überprüfen. Die Versiegelungsarbeiten am Heckgehäuse sollen ebenfalls am Dienstag beginnen.
Die Besatzung sollte am heutigen Montag zur abschließenden Countdown-Generalprobe (TCDT) zum Kap Canaveral fliegen, aber die schlechten Wetterverhältnisse auf der Flugroute durch Tropensturm Alberto zwang sie den Flug um einen Tag zu verschieben. Alberto wird voraussichtlich heute Nachmittag auf das festland treffen und sich dann abschwächen. Die Flugbesatzung will deshalb am späten Abend (MESZ) erneut versuchen zum KSC zu fliegen.

9. Juni 2006, Freitag
Die Tests und Arbeiten an der Nutzlast gingen in dieser Woche weiter. Am Donnerstag wurden die Ladebuchttore in Vorbereitung für die APU-Brennstoffbetankung der Feststoffstartraketen (SRB) geschlossen. Sie sollen am Montag wieder geöffnet werden. In der Nutzlastbucht des Orbiters wurde der Einbau der Sensoren und Kameras am Robotarm und am Ausleger beendet.
Nach dem Austausch eines fehlerhaften elektrischen Schaltmoduls im linken SRB begann heute das Befüllen der Treibstofftanks für die Hydraulikkraftanlagen.
In der nächsten Woche wird die Flugbesatzung für die abschließende Countdowngeneralprobe und Notfallübung zum KSC kommen. Dies ist eine Startübung, die vor jedem Start einer Raumfähre durchgeführt wird.

7. Juni 2006, Mittwoch
Am Dienstag wurde auf der Startrampe die Stromversorgung der Raumfähre DISCOVERY hochgefahren um Integrationstests am Mehrzwecklogistikmodul (MPLM) LEONARDO zu ermöglichen, das in der Ladebucht des Orbiters zur internationalen Raumstation mitfliegen soll.
Während der Tests trat ein Problem am Bus B der linken Feststoffstartrakete (SRB), einem Stromkreis, der Strom vom Orbiter zur Versorgung des SRB leitet, auf. Dadurch schaltete das System auf den Ersatzstromkreis, Bus C. Die untersuchenden Ingenieure stellten fest, daß das eingebaute Elektronikmodul versagt hatte und ausgetauscht werden mußte.
Ende der Woche werden die Techniker mit der Befüllung von hypergolen Treibstoffen in die Tanks der SRBs zur Versorgung der Hilfskraftanlagen, die die Hydraulik der Startraketen betreiben, beginnen.

5. Juni 2006, Montag
Die Startmannschaft hat das Befüllen der bordinternen Tanks des vorderen und hinteren Manövriertriebwerkssystems (RCS), des Orbitalmanövriersystems (OMS) und des Hilfskraftanlagensystems (APU) mit hypergolen (mischungsendzündlichen) Treibstoffen (Monomethylhydrazin und Stickstofftetroxid) abgeschlossen. In der zweiten Wochenhälfte werden die Techniker mit dem Befüllen von Hypergolen in die Tanks der Hydraulik-APUs der Feststoffstartraketen beginnen.
Techniker auf der Startrampe sind dabei, die Nutzlastbuchttore der DISCOVERY zu öffnen. Die Ladebucht wird dreieinhalb Tage geöffnet bleiben, um Tests an der Nutzlast und den Einbau der Sensoren in das Orbiterauslegersensorsystem zu ermöglichen. Morgen sollen die Integrationstests am Mehrzweckmodul LEONARDO beginnen.

2. Juni 2006, Freitag

Die Stromversorgung von DISCOVERY ist in dieser Woche eingeschaltet worden um das Befüllen der internen Tanks mit den hypergolen Treibstoffen für das vordere und hintere RCS, sowie das OMS zu unterstützen. Das Befüllen der Treibstoffe in die APU-Versorgungstanks ist für das Wochenende geplant. Das Testen der Manövriertriebwerkstreiber, elektrischer Steuersysteme für die einzelnen Düsen des RCS, wurde erfolgreich abgeschlossen. Das Befüllen von hypergolen Treibstoffen in die Kraftanlagen der SRB-Hydrauliksysteme soll nächste Woche erfolgen. Am Montag werden die Nutzlastbuchttore geöffnet, um Tests an der Nutzlast und den Einbau der Sensoren in das Orbiterauslegersensorsystem zu ermöglichen.

31. Mai 2006, Mittwoch
Über das Feiertagswochenende haben die Techniker auf der Startrampe keine wichtigen Arbeiten ausgeführt. Das Anschließen und die Dichtigkeitschecks der drei Hilfskraftanlagen (APUs) sind abgeschlossen.
Am Donnerstag Morgen werden Mechaniker mit dem Befüllen von Monomethylhydrazin (MMH) und Stickstofftetroxid (N2O4) in das vordere Manövriertriebwerkssystem (FRCS) und die Gondeln des Orbitalmanövriersystems (OMS) beginnen. Das Einbauen der Schnellverschlußverbindungen im Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem (RCS) und die Überprüfung der Dichtigkeit der Anschlüße waren am 26. Mai beendet worden.
Nach dem Verladen der Nutzlast in die Ladebucht des Orbiters wurden am Freitag die Ladebuchttore und die Türen des Nutzlastverladeraums geschlossen.

26. Mai 2006, Freitag
DISCOVERY rollt zur Startrampe
Oben: Im Nutzlastverladeraum der drehbaren Zugangs- und Wartungsstruktur der Startrampe 39B wird das Mehrzweck-Logistikmodul LEONARDO mittels eines speziellen Nutzlast-Verlademechanismusses in die offene Ladebucht der DISCOVERY gesetzt. Oben links im Bild erkennt man den Andockstutzen des Orbiters. (Photo: NASA/KSC)
Techniker fahren mit dem Testen der Systeme der Raumfähre DISCOVERY auf Startrampe 39B fort. Das Überprüfen der Verbindungen und der Dichtigkeit an den Hilfskraftanlagen (APUs) 1 und 3 wurden abgeschlossen, während die der APU 2 noch im Gange sind.
Die Nutzlasten des Orbiters wurden am Mittwoch in der Ladebucht verladen. Zu DISCOVERY's Nutzlasten gehören das in Italien gefertigte Mehrzweck-Logistikmodul LEONARDO, das Nahrung, Kleidung, Ersatzteile und Forschungsausrüstung zur Raumstation bringen. Die übrigen Nutzlasten sind zwei Frachtplattformen mit Hitzeschutzkachelproben, einem Reservepumpenmodul und
einem neuen Spulenblock für den mobilen Transporter der ISS.
Während des Feiertagswochenendes sind keine besonderen Arbeiten geplant.

24. Mai 2006, Mittwoch
Raumfähre DISCOVERY ist auf der Startrampe 39B und Techniker führen Systemtests bei eingeschalteter Stromversorgung durch. Der Test der Außentankkamera wurde erfolgreich abgeschlossen und die Linsenschutzkappe wurde wieder aufgesetzt. Sie wird erst wieder zum Start abgenommen.
Am Dienstag hat die Startmannschaft die Flugbereitschaftsabnahme der Haupttriebwerke und die Dichtigkeitstests am Flüssigwasserstoff- und -sauerstoffsystem durchgeführt. Letztere stellen eine richtige Funktion der Triebwerkshydraulik sicher.
Techniker bereiten auch die Dichtigkeitstests an den Tanks und Leitungen des Brennstoffzellenversorgungssystem vor. Das System wird in der nächsten Woche mit Wasserstoff und Sauerstoff befüllt. Es stellt die Brennstoffe für die Stromerzeugung im Orbiter zur Verfügung.
Ebenfalls am Dienstag wurden die Nutzlastbuchttore geöffnet, da heute die Nutzlast in der Bucht verladen werden soll. Die Startmannschaft fährt mit weiteren Aktivitäten fort, darunter die Inbetriebnahme des Orbiter-Wetterschutzsystems und die Abnahme des Lärmunterdrückungssystems und der Feuerlöschanlage.

22. Mai 2006, Montag
Am 19. Mai um 18:45 Uhr MESZ hat der Raupentransporter mit dem STS-121 Startaufbau das Montagegebäude für seine rund 6,7 km lange Fahrt zur Startrampe 39B verlassen und und kam dort rund 8 Stunden später an.
Techniker führten am Samstag einen "heißen" Funktionstest der Hilfskraftanlagen (APUs) durch, um sicherzustellen, daß sie störungsfrei laufen. APUs sind kleine Gasturbinen, die die Hydraulikpumpen des Orbiters antreiben. Später in der Nacht wurde die drehbare Wartungs- und Zugangsstruktur wieder vor den Startaufbau geschwenkt, um die Raumfähre vor möglichen Beschädigungen und den Elementen zu schützen, während sie auf der Rampe steht.
Heute hat die Startmannschaft mit den Vorbereitungen für die Flugbereitschaftsabnahme der Haupttriebwerke der Raumfähre begonnen. Für heute Abend sind Dichtigkeitstests am Flüssigwasserstoff- und -sauerstoffsystem vorgesehen. Dieser Test soll sicherstellen, daß die Triebwerkshydraulik richtig arbeitet.
Die Nutzlast ist letzte Woche an der Rampe eingetroffen. Techniker werden heute Abend die Nutzlastbuchttore öffnen, und am Dienstag wird die Nutzlast in der Ladebucht verstaut.

20. Mai 2006, Samstag
DISCOVERY rollt zur Startrampe
Oben: Der STS-121 Startaufbau rollt auf dem Fahrweg zur fernen Startrampe 39B. (Photo: NASA/KSC)
DISCOVERY wurde heute zur Startrampe gefahren. Nachdem der Orbiter in dieser Woche auf den Startaufbau aus Außentank und den beiden Feststoffstartraketen gesetzt wurde, setzte sich, mit einiger Verspätung, der Raupentransporter mit der kompletten mobilen Startplattform gestern um 18:45 Uhr MESZ in Bewegung, verließ das Montagegebäude und erreichte nach achtstündiger Fahrt auf dem rund 40 Meter breiten Fahrweg heute früh um 4:30 Uhr MESZ die knapp sieben Kilometer entfernte Startrampe 39B.
Shuttle-Programmleiter Wayne Hale, der die Ausfahrt von DISCOVERY aus dem VAB auf der Startplattform mitgemacht hatte, erklärte anwesenden Reportern, daß die vorläufigen Ergebnisse durchgeführter Windkanaltests der am Tank durchgeführten Modifikationen positiv ausgefallen wären. Die endgültigen Ergebnisse erwarte man aber frühestens in drei Wochen. (Quelle: Space.com)

12. Mai 2006, Freitag
DISCOVERY auf dem Weg zum VAB
Oben: DISCOVERY wird auf dem Weg zum Montagegebäude von einer großen Menschenmenge aus Technikern und anderen Bediensteten des KSC begleitet. (Photo: NASA/KSC)
Heute wurde DISCOVERY von der Werkshalle 3 des Orbiterabfertigungswerkes zum Montagegebäude überführt, ein wichtiger Schritt in den Vorbereitungen für den Flug zur Internationalen Raumstation. Techniker und Kranführer haben inzwischen mit den Vorbereitungen begonnen, DISCOVERY in die Hochmontagehalle 3 zu heben und mit dem Außentank und den beiden Feststoffstartraketen zu verbinden. Nach Abschluß der Integration soll dann ein Raupentransporter am 19. Mai den Startaufbau zur Startrampe fahren.
DISCOVERY sollte eigentlich schon am Donnerstag zum VAB transportiert werden, aber wegen einer abgescherten Dehnschraube an der Hebetraverse im Montagegebäude mußte die Überführung auf Freitag verschoben werden. Sowohl die linksseitige als auch die rechtsseitige Dehnschrauben wurden ausgetauscht, inspiziert, überprüft, probebelastet und in der Traverse eingebaut.
Die Nutzlasten, die mit der DISCOVERY starten werden, wurden diese Woche in den Nutzlasttransportbehälter verladen und sollen am 16. Mai zur Startrampe verbracht werden. Darunter ist das in Italien hergestellte Mehrzwecklogistikmodul LEONARDO, das Nahrungsmittel, Kleidung, Ersatzteile und Forschungsausrüstung zur Raumstation transportieren soll. Außerdem an Bord sein werden zwei Frachtpaletten mit Hitzeschutzkachelproben, einem Reservepumpenmodul und einem neuen Spulenblock für den mobilen Transporter der ISS.

5. Mai 2006, Freitag
Techniker fahren mit den letzten Vorbereitungen für die Überführung der DISCOVERY zum Montagegebäude fort. Der Orbiter soll am 12. Mai hinübergerollt werden. Während der Orbiter-Überführungsabnahme am 8. Mai wird die Programmleitung letzte technische Details erörtern und die Freigabe für die Verbringung der Raumfähre in's VAB beschließen.
Als Vorsichtsmaßnahme gegen ein Phänomen, daß als Zinnhaarbildung bezeichnet wird, wurde Anfang der Woche im Schaltkasten der Flugelektronik ein Manövriertriebwerksantrieb ausgetauscht. Haarbildung ist ein bereits seit Jahrzehnten bekanntes Phänomen, bei dem bestimmte Metalle, vornehmlich Zinn, Zink und Kadmium feine metallisch-kristalline Auswüchse ausbilden.
Während des erneuten Testens der ausgetauschten Antriebseinheit, entdeckte man ein damit nicht in Zusammenhang stehendes Problem in einer Lastregelungseinheit im vorderen Flugelektronikschaltkasten. Diese ferngesteuerte Einheit liefert den Strom für die Manövriertriebwerke. Techniker haben die Einheit ausgetauscht und werden die neue Einheit am Wochenende testen.
Nach ausführlichen Gesprächen am Donnerstag hat die Shuttle Programmleitung beschlossen, daß ein separater Betankungstest des Außentanks vor dem Start der DISCOVERY nicht notwendig sei. Man war der Ansicht, daß die angestrebten Ziele dieses Tests auch während der eigentlichen Startvorbereitung erzielt werden könnten.
Währenddessen setzen Techniker im VAB die Verschlußarbeiten am Außentank und den Feststoffstartraketen in Vorbereitung für das Aufsetzen der DISCOVERY auf den Startaufbau fort.

28. April 2006, Freitag
Techniker verschließen weiter Bereiche der Raumfähre vor der für 12. Mai geplanten Überführung zum Montagegebäude (VAB). Am Mittwoch wurden die Ladebuchttore zum letzten Mal vor dem Start geschlossen.
In der letzten Woche hatten techniker das Haupttriebwerk Nr. 2 gegen ein neues ausgetauscht. Die Dichtigkeitsprüfungen des Systems wurden am Dienstag erfolgreich absolviert. Die Schnittstellenabnahmeüberprüfungen an den Sensoren 1 und 2 des neuen Orbiterauslegersensorsystem wurden durchgeführt.
Im VAB wurden in der letzten Woche die Arbeiten zur Auftragung des Isolierschaums am Heck des Außentanks nach dem Austausch der vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren im Wasserstoffbehälter beendet. Am Montag haben die Kranführer den Tank aus der horizontalen Lage auf dem Transporter gehoben und zwischen die beiden Feststoffstartraketen plaziert, die bereits vollständig aufgebaut in der Hochmontagehalle 3 des VAB stehen.
Am Donnerstag hat die Space-Shuttle-Programmleitung entschieden, daß die Eis-/Frost-Rampen in der jetzigen Konfiguration fliegen sollen. Die Begründung dafür basiert auf mehreren Faktoren. Das bisherige Verhalten der Rampen war zwar nicht berauschend, aber dennoch akzeptabel. Die Vorschläge für Änderungen an der Rampenkonstruktion würden dagegen mehr Unsicherheit hineinbringen anstatt das Risiko signifikant zu verringern. Neue Kameras sollen bessere Einblicke in das Verhalten der jetzigen Rampen während des Fluges erlauben, was bei der Umkonstruktion förderlich sein wird. Wenn mit den aktuellen Eis-/Frostrampen geflogen wird, begrenzt dies auch die konstruktiven Veränderungen am Tank, der bereits mit der Entfernung der Überstands-Strömungsschutzleisten (PAL-Rampen) einer erheblichen Umkonstruktion unterworfen wurde. Die Shuttle-Ingenieure werden so bessere Bedingungen zum Sammeln von Daten haben, wenn sie mit nur einer aerodynamischen Veränderung am Tank fliegen brauchen.

14. April 2006, Freitag
Techniker fahren mit den Verschlußarbeiten der verschiedenen Bereiche der Raumfähre DISCOVERY vor ihrer Überführung zum Montagegebäude, die für den 12. Mai geplant ist, fort. Die Ladebuchttore wurden Anfang der Woche geöffnet, um den Einbau des Fernmanipulatorsystems zu ermöglichen. Der Robotarm war am Mittwoch vom Labor im Montagegebäude zum OPF transportiert und heute in das Fahrzeug eingebaut worden.
Am Freitag entschied die Programmleitung, daß das Haupttriebwerk Nr. 2 ausgetauscht werden müsse, da die Möglichkeit eines Risses in einer Lötverbindung der Steuereinheit bestünde. Während der Abnahme baugleicher Steuereinheiten hatten Ingenieure nach Wärmetests Bruchstellen entdeckt. Der Austausch des Triebwerks hat keinen Einfluß auf den Gesamtarbeitsplan für die Abfertigung.
Auch im Montagegebäude gehen die Verschlußarbeiten am Außentank, mit dem DISCOVERY zur Mission STS-121 starten soll, weiter. Am Dienstag haben Kranführer den Tank aus der Prüfzelle herausgehoben und in einer horizontalen Lage auf dem Transporter im Transfergang des Gebäudes abgelegt. Mitarbeiter von Lockheed Martin schließen nun die Verschlußarbeiten am Heck des Tanks ab, bevor sie mit dem Auftragen des Isolierschaums beginnen, was für Ende nächster Woche geplant ist.
Sobald der Schaum aufgebracht ist, wird der Tank wieder vom Transporter heruntergehoben und zwischen die beiden Feststoffstartraketen montiert, die bereits auf der mobilen Startplattform in der Hochmontagehalle 3 des VAB aufgebaut stehen. Dies ist für den 24. April geplant.

7. April 2006, Freitag
Letzte Verschlußarbeiten gehen in verschiedenen Bereichen des Orbiters in Vorbereitung für die Überführung zum VAB weiter. Techniker planen, die Stromversorgung am Samstag wieder anzuschalten, um den strukturellen Dichtigkeitstest im Heckbereich und den Orbiter-Innenüberdrucktest durchführen zu können.
Abschließende Reinigung der Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystemgehäuse werden in Vorbereitung vor dem geplanten Verschluß für den Flug fortgesetzt. Auch die Arbeiten am Bug- und Hauptfahrwerk sind weiter im Gange, bevor der abschließende Funktionstest durchgeführt wird.
In der Prüfzelle des VAB laufen die Arbeiten am Außentank, der mit DISCOVERY starten soll. Am letzten Wochenende haben die Techniker die vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren des Flüssigwasserstoffbehälters ausgetauscht. Sie bauten außerdem ein neues Sauerstoffgas-Entlüftungsventil in die Nasenkappe des Tanks ein.
Nachdem der Austausch der ECO-Sensoren abgeschlossen war, wurde die Zugangsöffnung zum Inneren des Tanks, das Mannloch, wieder verschlossen. Am 11. April wird der Tank aus der prüfzelle herausgehoben und in den Mittelgang des VAB abgelassen, wo er horizontal auf den Transporter gelegt wird, damit die Techniker den Isolierschaum am Boden wieder aufbringen können, der für den Austausch der Sensoren entfernt worden war.

31. März 2006, Freitag
Die letzten Tests an DISCOVERYs hochgefahrenen Systemen, sowie andere Abschlußarbeiten in Vorbereitung zur Überführung des Orbiters in das Montagegebäude (VAB), die nicht vor dem 12. Mai erfolgen soll, werden fortgesetzt. Letzte Arbeiten an den  Haupttriebwerken gehen mit dem Auftragen von Hitzeschutzschaum um sie herum weiter. Die Triebwerke wurden am Donnerstag für die Überführung hergerichtet, gefolgt vom Abbau der Arbeitsbühnen und den Abschlußinspektionen.
Arbeiten gehen auch am Hitzeschutzsystem und der Wärmedämmung des Bugfahrwerks weiter. Für nächste Woche ist der Funktionstest des Fahrwerks vorgesehen. Der untere Teil des Fernmanipulatorsystems (auch Shuttle-Arm genannt) ist nach Reparaturen beim kanadischen Hersteller heute zum KSC zurückgeliefert worden. Shuttle-Techniker hatten den Arm am 4. März unabsichtlich leicht beschädigt. Der Arm wird vor dem Wiedereinbau erneut getestet.
In der Prüfzelle des VAB sind die Arbeiten am Außentank der Mission STS-121 im Gange. Techniker tauschen die vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) im Wasserstoffbehälter
, die anzeigen, ob der Tank während des Aufstiegs noch genügend Treibstoff enthält, aus.
Am Montag haben die Techniker mit dem Entfernen des Isolierschaums am Boden des Tanks begonnen, um das Mannloch freizulegen. Das Mannloch selbst wurde am Dienstag geöffnet, um den Technikern den Zugang zum Innern des Tanks zu ermöglichen, und die Sensoren wurden zusammen mit ihren Tragblechen ausgebaut. Die Sensoren wurden zur Inspektion zum Michoud Montagewerk nach New Orleans geschickt.
Weiterhin laufen Arbeiten zum Einbau eines neuen Entlüftungsventils für gasförmigen Sauerstoff unter der Nasenkappe des Tanks. Während die Techniker in dieser Woche mit der Arbeit an der Nasenkappe begannen, war ein Beleuchtungständer, der umgesetzt werden sollte, vor den Tank gefallen. Die Lampe traf die Nasenkappe aus Verbundwerkstoff und die angrenzende Schaumisolierung und verursachte leichte Beschädigung. Die Reparatur dieser Beschädigung wird noch in der Prüfzelle des VABs durchgeführt werden.

24. März 2006, Freitag
Am Montag war die siebenköpfige Besatzung für den Ausrüstungs-Schnittstellentest für Stationsbesatzungen am KSC. Dieser Standardtest gibt den Besatzungsmitgliedern Gelegenheit, durch Selbst-Hand-Anlegen Erfahrung mit der Ausrüstung zu sammeln, die sie in der Umlaufbahn verwenden soll.
Letzte Arbeiten an den Shuttle-Haupttriebwerken gehen mit dem Auftragen von Hitzeschutzschaum um die Triebwerke herum weiter. Techniker haben die Fenster Nr. 3 und 5 ausgetauscht. Arbeiten in der Ladebucht gehen mit den Vorbereitungen für den Wiedereinbau des Fernmanipulatorsystems, oder Shuttle-Arm, weiter. Der reparierte Arm soll Anfang April vom kanadischen Hersteller zum KSC zurückgeliefert werden.
Der Außentank, der mit der DISCOVERY zur Mission STS-121 starten soll, befindet sich in der Prüfzelle des Montagegebäudes, wo die Arbeiten am Montag beginnen sollen. Techniker werden die vier Niedrigfüllstands-Abschaltsensoren im Wasserstoffbehälter des Außentanks, die anzeigen, ob während des Aufstiegs noch genügend Treibstoff zur Verfügung steht, austauschen.
Der Austausch wird von Technikern des Michoud Montagewerks der NASA durchgeführt, die mit dieser speziellen Art von Arbeit sehr vertraut sind. Diese Arbeiten werden etwa 22 Tage dauern. Am Montag werden die Techniker damit beginnen, den Isolierschaum an der Unterseite des Tanks abzulösen und dann eine Abdeckung, "Mannloch" genannt" zu entfernen. Dadurch werden sie Zugang zu diesem Bereich bekommen, um mit dem Austausch der Sensoren beginnen zu können.

17. März 2006, Freitag
Am Dienstag gab die Raumfähren-Programmleitung als neues Startplanungsfenster für DISCOVERY den Zeitraum 1. bis 19. Juli bekannt. Dieses Fenster gibt der NASA Zeit, um die Triebwerksabschaltsensoren des Außentanks auszutauschen und eine zusätzliche technische Analyse durchzuführen, um einen sicheren Flug für die DISCOVERY und ihre Besatzung zu gewährleisten.
Das beschädigte Fernmanipulatorsystem der DISCOVERY (Shuttle-Arm) war am Dienstag aus der Nutzlast-Bucht ausgebaut worden. Der untere Teil des Arms ist heute auf den Weg nach Kanada gegangen, so daß die Reparaturen an dem beschädigten Teil beginnen können.
Die Dichtigkeitsprüfüngen wurden an allen drei Raumfähre-Häupttriebwerken erfolgreich abgeschlossen, und zur zeit sind Vorbereitungen für das Aufbringen des Hitzeschutzschaumes um die Triebwerke im Gange. der Austausch der Fenster Nummer 3 und 5 hat begonnen. Obwohl die Fenster des Fahrzeugs den Spezifikationen entsprechen, sind die neuen auf einen höheren Druck hin getestet worden.
Nach einer zweitägigen technischen Diskussion, bei der bestimmt werden sollte, ob einer der vier Niedrigfüllstandsabschaltsensoren (ECO-Sensoren) ausgetauscht werden müsse, entschied die Programmleitung, daß alle vier Sensoren im Wasserstofftank ausgetauscht werden sollten. Diese Sensoren zeigen an, ob der Tank während des Aufstiegs noch genügend Treibstoff enthält. Während eines Standardtests hatte einer der vier Meßfühler eine leichte Abweichung gegenüber den anderen gezeigt, weshalb seine Leistungsfähigkeit in Frage gestellt worden war.
Diese Arbeit wird am Kennedy Raumfahrtzentrum in der Prüfzelle des Montagegebäudes ausgeführt werden. Der Austausch wird von Technikern des Michoud Montagewerks ausgeführt, die mit dieser speziellen Arbeit besonders vertraut sind. Der Austausch der Sensoren wird voraussichtlich 22 Tage dauern und soll am Montag beginnen.

14. März 2006, Dienstag
Die Space-Shuttle-Programmleitung hat bekanntgegeben, daß die DISCOVERY nicht vor dem 1. Juli 2006 starten wird. Grund dafür sei, daß man beschlossen habe, die vier Flüssigwasserstoff-ECO-Sensoren des Außentanks ET-119 auszutauschen, was etwa drei Wochen dauern werde. Damit sei der Tank aber nicht mehr rechtzeitig für einen Start im Mai-Startfenster (10.-22. Mai) bereit. Einer der ECO-Sensoren hatte bei einem Test in der vergangenen Woche abweichende Meßwerte geliefert. Eine Studie bezüglich der ECO-Sensoren hatte gezeigt, daß Defekte an der Verkabelung der Sensoren zu falschen Anzeigen führen können. Wenn eine bestimmte Anzahl von ECO-Sensoren während des Aufstiegs einen trockenen Tank anzeigen, schaltet der Computer die Haupttriebwerke ab, damit sie nicht leerlaufen (siehe auch Spezial zu den ECO-Sensoren auf der STS-114-Seite). Die ECO-Sensoren des ET-119 sind bereits im Jahr 1996 hergestellt worden.
Durch die Startverschiebung ergibt sich auch die Möglichkeit, den Robotarm der DISCOVERY zu reparieren, der leicht beschädigt wurde, als eine Hebebühne an ihn angeschlagen war. Der Robotarm ist mit spezieller Instrumentierung ausgerüstet, um das Leistungsverhalten des Arms während des Betriebs im All analysieren zu können. Ohne die Verschiebung hätte er gegen einen anderen Arm ohne diese Instrumentierung ausgetauscht werden müssen.

10. März 2006, Freitag
Die Abschlußarbeiten in Vorbereitung für die Überführung von Orbiter DISCOVERY zum Montagegebäude(VAB) werden fortgesetzt. Die Dichtigkeitstests am Flüssigsauerstoffsystem der Haupttriebwerke Nr. 2 und 3 wurden erfolgreich durchgeführt.
Am 4. März waren Techniker, die damit beschäftigt waren, die Ladebucht von Glassplittern einer
zerplatzten Heizlampe zu reinigen, mit ihrer Hebebühne unabsichtlich an den Robotarm der Raumfähre gestoßen. Erste Untersuchungen zeigten zwei Dellen am äußeren Stoßfänger des Arms, einer Honigwabentruktur aus Epoxidharz, die den Arm schützen soll. Eine Delle ist 3mm tief und 25 mm lang, die andere ist knapp einen Millimeter tief und etwa 13 mm lang. Die Untersuchung der vorderen Delle wurde Donnerstag Nacht abgeschlossen, die zweite soll heute untersucht werden.
Auch am Außentank ET-119, mit dem die DISCOVERY fliegen soll, gehen die Abschlußarbeiten im VAB weiter.
Eine Überprüfung aller elektrischen Systeme wurde bereits etwa eine Woche vor dem Verschiffen des Tanks im Michoud Montagewerk bei New Orleans durchgeführt. Die Techniker bemerkten eine minimale Abweichung der Meßwerte am Flüssigwasserstoff-Niedrigfüllstands-Abschaltsensor (ECO-Sensor) Nr. 3. Diese Sensoren zeigen an, ob der Außentank während des Aufstiegs noch Treibstoff enthält.
Obwohl sich die Abweichungen innerhalb der akzeptablen Toleranz bewegten sind zusätzliche Datenauswertungen notwendig, bevor die Space Shuttle Programmleitung eine Entscheidung bezüglich der Freigabe zum Flug trifft. Ein Austausch des Sensors könnte, wenn erforderlich, am Kennedy Raumfahrtzentrum in der Prüfzelle des VAB durchgeführt werden, die einen besseren Zugang bietet.
Eine Reihe von Windkanaltests des Außentanks begann diese Woche und wird die nächsten Wochen fortgeführt werden. Die Analyse der Tests wird parallel dazu laufen.

3. März 2006, Freitag
Am Donnerstag hat die Space-Shuttle-Programmleitung das Startdatum auf nicht vor dem 10. Mai festgelegt. Techniker fahren damit fort, DISCOVERY für die Überführung von der Halle 3 des OPF zum Montagegebäude (VAB) vorzubereiten. Arbeiten sind im Gange, verschiedene Teile des Raumfahrzeuges für den Flug zu verschließen.
Nach dem Einbau der Haupttriebwerke haben die Techniker je ein kuppelförmigen Hitzeschild um jedes Triebwerk herum montiert. Diese Hitzeschilde bestehen aus jeweils zwei halbkreisförmigen Abschnitten aus Hitzeschutzkacheln, die die Haupttriebwerke umgeben.
Der Außentank der Mission STS-121 ist am Mittwoch per Lastkahn zum Kennedy Raumfahrtzentrum geliefert worden, fünf Tage nachdem er das Michoud Montagewerk bei New Orleans verlassen hatte. Der Tank mit der Bezeichnung ET-119 wurde in das VAB geschleppt und am Donnerstag in die Prüfzelle gehoben, wo die Abschlußarbeiten ausgeführt werden, bevor er zwischen die beiden Feststoffstartraketen gehängt wird.

24. Februar 2006, Freitag
Das vordere Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem (FRCS) ist am Montag eingebaut worden. Das System bringt den Schub für Lageänderungs- (Rotations-)Bewegungen (Gieren, Nicken, Rollen) und für kleine Geschwindigkeitsänderung entlang der Orbiter-Hauptachsen auf.
Die Haupttriebwerke Nr. 2 und 3 wurden vergangenes Wochenende wieder in das Raumfahrzeug eingebaut und die Dichtigkeitsprüfungen erfolgreich absolviert. Weil die Triebwerke beim ersten Mal die Dichtigkeitstests nicht bestanden hatten, wurden die Anschlußdichtungen von den Ingenieuren überprüft und entschieden, besser passende Dichtungen einzusetzen. Die Programmleitung wird die Analyse dahingehend fortsetzen, ob diese Dichtungen mitfliegen oder ob zusätzliche Arbeiten vor dem Start notwendig werden.
Ebenfalls wird zur Zeit analysiert, welchen Effekt, wenn überhaupt, ein kleiner Metallsplitter hätte, der im Filter von DISCOVERY's 30cm-Flüssigsauerstoffhauptleitung gefunden worden war. Die Optionen zur Zeit sind, entweder das Filtergitter zu reinigen oder zu ersetzen, oder einfach so zu fliegen, wenn die Analyse ergibt, daß der Splitter keine Auswirkungen hat.
ET-119 verläßt das Montagewerk MichoudIm Montagegebäude ist der Aufbau beider Feststoffstartraketen beendet und die Verschlußarbeiten an den SRBs sind im Gange.
Der Außentank mit der Bezeichnung ET-119, der für die Mission STS-121 vorgesehen ist, soll an diesem Wochenende das Michoud Montagewerk bei New Orleans verlassen und per Lastkahn zum Kennedy Raumfahrtzentrum transportiert werden. Dies dauert für gewöhnlich rund fünf Tage.

Links: Der Außentank der Mission STS-121/DISCOVERY verläßt die Werkhalle des Michoud Montagewerks von Lockheed Martin bei New Orleans, wo er in den vergangenen Monaten überholt worden ist. Dabei wurden kritische Stellen, wie z.B. die sogenannte PAL-Rampe, von der sich bei der letzten Mission ein Stück Isolierschaum abgelöst hatte, überarbeitet. (Photo: Lockheeed Martin)

Am 17. und 18. Februar haben sechs der sieben Besatzungsmitglieder am Ausrüstungs- und Schnittstellentest (CEIT) teilgenommen und den Orbiter und die Nutzlast inspiziert. Nur der ESA-Astronaut Thomas Reiter konnte am CEIT nicht teilnehmen, da er noch im Training am europäischen Astronautenzentrum in Köln ist. Reiter soll ein halbes Jahr auf der Internationalen Raumstation verbringen und voraussichtlich mit der Mission STS-116 wieder zurückkehren.

10. Februar 2006, Freitag
Die Anbringung der Hitzeschutzdecken wird am am Orbiterauslegersensorsystem fortgesetzt. Das Sensorpaket war am Dienstag am Ausleger montiert worden.
Ingenieure analysieren weiter die Informationen und Geräte, nachdem die Haupttriebwerke Nr.2 und 3 den Dichtigkeitstest nicht bestanden hatten. Beide Triebwerke sind in der Haupttriebwerkswerkstatt zur Überprüfung. Die Antriebe sollen wieder eingebaut werden, wenn die Analyse abgeschlossen ist, nach vorsichtiger Planung Anfang nächster Woche.
Im Montagegebäude geht heute der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRB) weiter. Das untere Zentralsegment des linken SRBs soll auf den Stapel auf der mobilen Startplattform gehoben werden. Der Aufbau des rechten SRBs soll Mitte Februar, der des Linken Ende des Monats beendet sein.

3. Februar 2006, Freitag
Das vordere Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystem soll nächste Woche für den Einbau in das Raumfahrzeug in die Werkhalle geliefert werden. Das Regelsystem stellt den Schub für Lagemanöver (Gier-, Nick- und Rollbewegungen) und für kleine Geschwindigkeitsänderungen entlang der Hauptachsen des Orbiters zur Verfügung.
Nach dem Einbau der Haupttriebwerke wurden die Dichtigkeitstests an den Anschlüssen nach Standardverfahren durchgeführt. Triebwerk 2 und 3 haben die Tests nicht bestanden. Diese zwei Haupttriebwerke wurden wieder aus dem Fahrzeug ausgebaut und in die Werkstatt für Haupttriebwerke zurückverbracht, wo sie untersucht werden sollen. Techniker werden in der Werkstatt die Anschlüsse läppen (polieren) um eventuelle mikroskopisch kleine Fehlstellen zu beseitigen. Danach werden die Triebwerke wieder in den Orbiter eingebaut und die Dichtigkeitstests wiederholt. Diese zusätzlichen Arbeiten werden nicht den Gesamtabfertigungsplan beeinflussen.
Im Montagegebäude (VAB) ist der Aufbau der Feststoffstartraketen wegen eines Problems mit der Steuerung des 325-Tonnen-Krans bis Montag ausgesetzt worden. Der Aufbau des rechten SRBs soll Mitte Februar, der des linken zum Montasende beendet werden. Im Augenblick hat die Arbeitsunterbrechung keinen Einfluß auf den
Gesamtabfertigungsplan.

27. Januar 2006, Freitag
Techniker führten diese Woche Inspektionen und Verschlußarbeiten für den für nächste Woche geplanten Einbau des vorderen Lageregelungs- und Manövriertriebwerkssystems durch. Die Montage der Triebwerkshitzeschilde, die die drei Haupttriebwerke umgeben, wird beginnen, sobald die Dichtigkeitstests an den Haupttriebwerken abgeschlossen sind.
Der Austausch der Spaltfüllstreifen im wichtigsten Bereich des Hitzeschildes auf der Unterseite des Orbiters (Bug- und Mittschiffsbereich) ist beendet. In der nächsten Woche beginnt die Arbeit an den Spaltfüllstreifen der übrigen Bereichen der Unterseite. Die techniker wenden dabei neue Montageverfahren an, die sicherstellen sollen, daß die Streifen während des Fluges an ihrem Platz bleiben und während des Wiedereintritts der Raumfähre in die Erdatmosphäre keine Gefährdung darstellen.
Der Aufbau der Feststoffstartraketen (SRBs) ist im Gange. Sowohl die rechte als auch die linke Rakete wurden diese Woche in das VAB transportiert und auf die mobile Startplattform in der Montagebucht 3 gehoben. Die Hecksegmente wurden bereits auf der Plattform befestigt und jetzt werden die unteren Zentralsegmente aufgesetzt.

20. Januar 2006, Freitag
Der Shuttle-Arm (Fernmanipulatorsystem) ist am Montag eingebaut worden. Die Überprüfung des Arms beginnt in der nächsten Woche. Alle drei Haupttriebwerke sind letzte Woche eingebaut worden und zur Zeit laufen noch die Dichtigkeitstests.
Vorbereitungen sind im Gange um die Triebwerkshitzeschilde anzubringen. Die Hitzeschilde bestehen aus jeweils zwei halbkreisförmigen Abschnitten aus Hitzeschutzkacheln, die um die drei Hauptriebwerke herum angebracht werden..
Anfang nächster Woche beginnt im Montagegebäude (VAB) der Aufbau der Feststoffstartraketen. Dafür wird am Montag als erstes die rechte Startrakete, bestehend aus der Heckschürze und dem Heckmotorsegment vom Überholungs- und Wiederbefüllungswerk in das VAB transportiert, um dort auf die mobile Startplattform gehoben zu werden. Am Dienstag werden Techniker dieselbe Prozedur auch für die linke Startrakete durchführen.

6. Januar 2006, Freitag
Am Dienstag wurde das Fahrzeug an die Stromversorgung angeschlossen, so daß die Techniker die Nutzlastbuchttore öffen und die Ku-Band-Antenne ausfahren konnten. Damit wurde das Raumfahrzeug wieder in den Zustand der Missionsabfertigung versetzt. Die Dichtigkeitstests an der Mannschaftskabine wurden erfolgreich durchgeführt.
Brennstoffzelle Nr. 2 wurde am Donnerstag ausgetauscht. Die Brennstoffzellen befinden sich unter dem vorderen Teil der Nutzlastbucht. Sie erzeugen Strom, indem sie Wasserstoff und Sauerstoff miteinander verbinden. Als "Abfallprodukt" entsteht dabei Trinkwasser, das von der Besatzung genutzt wird.
Techniker fahren damit fort, pro Tag rund 100 Spaltfüllstreifen zwischen den Hitzeschutzkacheln auszutauschen.

16. Dezember 2005, Freitag
Das Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS), die 15 Meter lange Verlängerung des Robotarmes, mit der der Hitzeschild der Raumfähre inspiziert werden soll, wurde am Mittwoch in der Nutzlastbucht der DISCOVERY eingebaut. In den nächsten Wochen werden die mechanischen Halteriegel nachgestellt. Die Inspektion der Fenster 9 und 10 ist abgeschlossen. Es wurden keine Fehler festgestellt. Die Inspektionen an der Verkabelung und die Installation von Durchscheuerschutzvorrichtungen gehen an den Steuerdüsen weiter, die im All eingesetzt werden. Die Zugtests an der Verriegelung der Klappe für die Anschlüsse zum Außentank wurden am Dienstag abgeschlossen.
Techniker fahren damit fort, pro Tag rund 100 Spaltfüllstreifen zwischen den Hitzeschutzkacheln im Hauptprioritätsgebiet des Hitzeschutzschildes der DISCOVERY auszutauschen. Dabei werden neue Montageverfahren angewendet, die sicherstellen sollen, daß die Streifen während des Fluges an ihrem Platz bleiben und während des Wiedereintritts keine Gefahr darstellen.

9. Dezember 2005, Freitag
Die Inspektionen an der Verkabelung und die Installation von Durchscheuerschutzvorrichtungen gehen an den Lageregelungsdüsenantrieben weiter. Das Bugfahrwerk war am Donnerstag eingefahren worden, um das Anbringen von Hitzeschutzkacheln unter dem Bug des Raumfahrzeugs zu ermöglichen.
Das Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS) ist weiterhin im Transfergang des Abfertigungswerkes und wartet darauf, eingebaut zu werden. Der Einbau des Auslegers wurde auf nächste Woche verschoben, um Arbeiten an den Lagerpfosten und den Halteriegeln zu ermöglichen. Techniker tauschen weiterhin Spaltfüllstreifen in einem wichtigen Bereich des Hitzeschutzschildes aus, rund 100 pro Tag. Diese Arbeit wurde geplant, nachdem bei er letzten Mission STS-114 zwei Spaltfüllstreifen an der Unterseite der DISCOVERY hervorgeragt hatten. Neue Montageverfahren wurden entwickelt um sicherzustellen, daß die Spaltfüllstreifen an ihrem Platz bleiben und während des Wiedereintritts in die Atmosphäre keine Gefahr darstellen.
Zur Zeit werten Ingenieure Daten von zwei Auffangflaschen aus, die anzeigen, daß während des Starts letzten Sommer im Heckgehäuse höhere Konzentrationen an Sauerstoff als normal vorhanden waren.

Insgesamt sechs Flaschen sammeln in den ersten zwei Minuten während des Fluges automatisch zu bestimmten Zeitpunkten paarweise zwei Sekunden lang Proben. Während die erhöhten Messergebnisse formal als eine Fluganomalie eingeordnet werden, könnten die Meßwerte auch von von einem Fehler während der Auswertung herrühren. Während des Starts hatten alle drei Haupttriebwerke einwandfrei gearbeitet und es gab keine Hinweise auf ein Sauerstoffleck im Heckgehäuse. Das Leistungsverhalten der Triebwerke und die Auffangflaschen sind die einzigen Möglichkeiten, Lecks während des Fluges zu erkennen.

2. Dezember 2005, Freitag
Die Systemtests bei eingeschalteter Stromversorgung und der Einbau der Bremsschirmklappe werden fortgesetzt. Sobald die Klappe ausgehärtet ist, wird sie noch einmal geöffnet, um die Aushärtung zu überprüfen und die Sicherungsstifte für den Flug einzusetzen.
Das Orbiter-Auslegersensorsystem (OBSS) ist im Transfergang des Abfertigungswerkes und wartet darauf, eingebaut zu werden. Letzte Arbeiten am Manipulatorpositioniermechanismus, den Pfosten, die den Ausleger in der Ladebucht am Platz halten, müssen noch abgeschlossen werden. Der Ausleger selbst soll in der nächsten Woche eingebaut werden.

22. November 2005, Dienstag
Die Systemtests bei eingeschalteter Stromversorgung werden fortgesetzt. Die Abfertigungshalle war am Wochenende geräumt worden, um die Scharnierleiste der Nutzlastbuchttore wasserdicht zu machen.
Die Thermographie der RCC-Segmente der Flügelvorderkanten ist abgeschlossen. Thermographie ist eine zerstörungsfreie Prüfmethode, die nach dem COLUMBIA-Unglück eingeführt wurde, um nach mikroskopisch kleinen Fehlern in den Segmenten zu suchen. Bei diesen Inspektionen wurden zwei Fehlstellen entdeckt, die vor dem nächsten Flug repariert werden müssen.

10. November 2005, Donnerstag
Die Inspektion der Fenster Nr. 2 und 3 auf dem Flugdeck wurde am Montag durchgeführt.
Das Fernmanipulatorsystem, auch Shuttle-Arm genannt, das aus dem Orbiter ATLANTIS ausgebaut worden war, wurde am Dienstag zum OPF verbracht. Zur Zeit laufen die Vorbereitungen für den für heute geplanten Einbau. Die Arme wurden ausgetauscht, weil an dem Arm der ATLANTIS spezielle Instrumente angebracht ist, mit dem die Belastung während der STS-121-Mission gemessen werden soll.

28. Oktober 2005, Freitag
Der Einbau der Scharniere des steuerbordseitigen Ladebuchttores ist abgeschlossen. Die Tore waren geschlossen und am Donnerstag wieder geöffnet worden, um die Inspektion des Radiatoreinzugsmechanismus zu ermöglichen. Die Inspektion des Steuerbordtores wird heute fortgesetzt.
Das vordere Manövriertriebwerkssystem ist am Mittwoch ausgebaut worden. Das System wird zur Wartungseinrichtung für hypergole Antriebe am KSC zur Überarbeitung und Inspektion verbracht, bevor es für den Wiedereinbau zum OPF zurückgeliefert wird.

2. September 2005, Freitag
DISCOVERY ist in der Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes und wird für die zweite Testmission zur Wiederaufnahme der Raumfährenflüge vorbereitet. Die Stopfen, die für den Überführungsflug von Kalifornien in das Orbitalmanövriersystem (OMS) und das Manövriertriebwerkssystem (RCS) eingesetzt worden waren, wurden wieder entfernt. Zur Zeit laufen Vorbereitungen für den Ausbau der drei Haupttriebwerke, der Ende nächster Woche erfolgen soll.
Das Orbiterauslegersensorsystem soll Anfang nächster Woche nach dem Feiertagswochenende aus der Nutzlastbucht ausgebaut werden. Techniker haben mit der thermographischen Untersuchung der je 22 RCC-Segmente der Flügelvorderkanten begonnen. Thermographie ist ein Verfahren, bei dem durch intensiver Lichtbestrahlung Bereiche aufgeheizt und sofort danach mit Infrarotkameras abgetatstet werden.

26. August 2005, Freitag
RAFFAELLO in der LadebuchtNach der Rückkehr der DISCOVERY vom Luftwaffenstützpunkt Edwards auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeuges am Sonntag wurde das Fahrzeug in die Halle 3 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF) gerollt, wo die Abfertigung zur zweiten Testmission zur Wiederaufnahme der Shuttle-Raumflüge STS-121 erfolgen soll.
Der Orbiter wurde aufgebockt und Arbeitsbühnen wurden um das Raumfahrzeug herum errichtet.Die Inspektion der Fenster des Orbiters ist abgeschlossen und Schutzabdeckungen wurden angebracht. Am Mittwoch wurden die Ladebuchttore geöffnet.

Links: In der geöffneten Ladebucht der Raumfähre liegt das Mehrzweck-Logistikmodul RAFFAELLO, das noch den Abfall und andere von der Internationalen Raumstation zurückgebrachte Ausrüstungsgegenstände und Experimente in sich trägt. RAFFAELLO soll in den nächsten Tagen herausgehoben und in die Abfertigungseinrichtung für Stationskomponenten verbracht werden (Photo: NASA/KSC)



22. August 2005, Montag
Der Orbiter wurde am Montag Mittag vom Shuttle-Transportflugzeug heruntergehoben. Am Abend wurde die DISCOVERY dann in das rund drei Kilometer entfernte Orbiterabfertigungswerk (OPF) geschleppt, wo die Raumfähre jetzt für die Mission STS-121 vorbereitet wird.




21. August 2005, Sonntag
SCA gelandetDISCOVERY ist wieder zurück. Auf dem Rücken der Boeing 747 SCA (Nr. 905) landete der Orbiter auf der Shuttle-Landebahn des Kennedy Raumfahrtzentrums (KSC) in Florida, nachdem der Huckepackverbund eine Schleife über die Strände von Brevard County gedreht hatte.

Rechts: Das Shuttle-Transportflugzeug (SCA) mit der DISCOVERY auf dem Rücken wird zur Hebeanlage der Shuttle-Landeeinrichtung des KSC geschleppt. (Photo: NASA/KSC)

Applaus von Vertretern der Medien und der Angestellten des KSC brandete auf, als die Räder der 747 den Beton der Landebahn 15 berührten. Nach der Landung wurde das Vehikel zur Shuttle-Hebeanlage geschleppt, wo der Orbiter vom Shuttle-Transportflugzeug herabgenommen wird.
Am Montag wird der Orbiter dann von einer Zugmaschine die drei km zum Orbiterabfertigungswerk geschleppt. Im OPF werden dann die Nutzlastbuchttore geöffnet und das Material, das von der Internationalen Raumstation zurückgebracht wurde, wird entladen. Damit ist dann die Mission STS-114 endgültig abgeschlossen.

20. August 2005, Samstag
Der Weiterflug zur letzten Etappe des Überführungsfluges von Edwards nach Cape Canaveral wurde wegen ungünstigen Wetters auf der Strecke über Alabama, Georgia und Nordflorida um einen Tag verschoben. DISCOVERY bleibt deshalb einen weiteren Tag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Barksdale bei Shreveport in Louisiana. Am Sonntag Morgen werden sich die Verantwortlichen für die Überführung des Shuttles erneut treffen und die aktuelle Wetterlage auf der Route nach Cape Canaveral beurteilen und einen Flugweg festlegen. Der Abflug ist für 13:25 Uhr MESZ geplant. Mit einer Ankunft am KSC wird gegen 16 Uhr gerechnet.
Eine KC-135 wird als "Pfadfinder" der Boeing 747 SCA rund 150 km voraus vornewegfliegen, um das Wetter auf der Route unmittelbar zu begutachten.

19. August 2005, Freitag
DISCOVERY startet von EdwardsNach dem Aufsetzen des Orbiters auf das Shuttle-Transportflugzeug hat der Verbund um 17:30 Uhr MESZ (8:30 Uhr Ortszeit) von der Startbahn des US-Luftwaffenstützpunktes Edwards abgehoben und fliegt jetzt zum ersten Zwischenstop drei Stunden später auf der Luftwaffenbasis Altus im Südwesten Oklahomas. Dort wird die 747 aufgetankt und dann zur zweiten Etappe starten, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Barksdale im Westen Louisianas enden wird. In Barksdale wird der Verbund die Nacht verbringen, da Shuttle-Huckepackflüge nur bei Tag durchgeführt werden dürfen. Morgen Vormittag wird dann die letzte Etappe zum KSC in Angriff genommen. Der Grund für die kurzen Flugzeiten der 747 liegt in der geringen Spritmenge, die nur getankt werden kann, da das Shuttle so schwer ist, daß man bei Vollbetankung nicht mehr abheben könnte.

Links: Das Shuttle-Transportflugzeug 905 startet mit DISCOVERY auf dem Rücken. (Photo: NASA/DRFC)
DISCOVERY wird auf das Flugzeug gesetzt

Gestern hat die NASA entschieden, daß die nächste Shuttle-Mission STS-121 frühestens am 4. März starten kann und daß dieser Mission jetzt die Raumfähre DISCOVERY zugeteilt wird.

Rechts: Der Orbiter wird auf die Boeing 747 SCA (Nr. 905) gesetzt. (Photo: NASA/DRFC)








17. August 2005, Mittwoch
Anbringung des HeckkegelsSchwierigkeiten bei der Ausrichtung des aerodynamisch geformten Abschlußkegels mit dem Heck der DISCOVERY haben die Überführung der Raumfähre vom Dryden Flugforschungszentrum (DRFC) zum Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) weiter verzögert.
Die Planung zum Stand vom Mittwoch Mittag sagt, daß der Start zur ersten Teilstrecke auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeuges (SCA), einer modifizierten Boeing 747, nicht vor Freitag Mittag erfolgen wird. Eine mögliche Option bereits in der Ncht von Donnerstag auf Freitag zu fliegen, wurde inzwischen aus Temperaturgründen und wegen weiterer Vorbereitungen ausgeschlossen.

Links: Arbeiter positionieren den Heckkegel
zur Montage über die Triebwerksdüsen des Orbiters DISCOVERY als Vorbereitung für die Rücküberführung der Raumfähre nach Florida. (Photo: NASA/DRFC/Tom Tschida)

Ein heftiges Gewitter hatte Montag Nacht vorübergehend die Arbeiten zur Anbringung des Heckkegels über die Düsen der Haupttriebwerke des Orbiters unterbrechen lassen. Dann hatten die Techniker einige Schwierigkeiten den 4,5-Tonnen-Konus mit dem Shuttle präzise auszurichten, was die Befestigung am Heck des Orbiters verhinderte. Der Heckkegel wird benötigt, um während des Überführungsfluges den aerodynamischen Widerstand zu verringern und für eine saubere Strömung über den Orbiter zu sorgen.
Haupttankanschlüße
Rechts: Im Rahmen der Flugabschlußinspektionen werfenTechniker einen Blick auf die Anschlüße für die Verbindungen zum Außentank. Die Anschlüße liegen unter einer mit Hitzeschutzkacheln bedeckten Klappe im hinteren Bereich der Shuttle-Unterseite. Hier werden die Haupttreibstoffleitungen, sowie Strom- und Datenleitungen vom Außentank angeschlossen. (Photo: NASA/DRFC/Jim Ross)

Sobald der Heckkegel sicher befestigt ist, bleibt nur noch das eigentliche Aufsetzen des Raumfahrzeugs auf die 747 SCA. Die drei Befestigungspunkte auf dem Rumpf der 747 passen genau in die Gelenkverbindungsanschlüße des Orbiters, über die er vor dem Start am Außentank befestigt wird. Die Arbeiten zum Aufsetzen der DISCOVERY auf die 747 SCA werden voraussichtlich 10 Stunden dauern.
Der Überführungsflug wird insgesamt 2 Tage dauern, wobei mehrere Zwischenstops zum Nachtanken eingelegt werden müssen.


14. August 2005, Sonntag

DISCOVERY in der HebeanlageAm Flugforschungszentrum Dryden in Südkalifornien sind die Arbeiten zur Herrichtung von DISCOVERY für die Rücküberführung zum Kennedy Raumfahrtzentrum Mitte der Woche dem Zeitplan voraus.
Der Abflug des Orbiters zurück nach Florida auf dem Rücken des Shuttle-Transportflugzeugs, einer modifizierten Boeing 747, soll nicht vor Dienstag, 16. August stattfinden.

Links: In der Hebeanlage des NASA-Flugforschungszentrums Dryden, das dem US-Luftwaffenstützpunkt Edwards unmittelbar benachbart ist, wird die DISCOVERY für die Überführung zum KSC vorbereitet. Noch ruht der Orbiter mit seinem Fahrwerk auf Podesten um Arbeiten und Inspektionen zu ermöglichen. Am Dienstag soll der Kran die Raumfähre anheben und auf den Rücken der Boeing 747 setzen. (Photo: NASA/DFRC)

Techniker beendeten den Trocknungsprozess der Haupttriebwerke und der zugehörigen Rohrleitungen, bei dem am Freitag und Samstag alle Restflüssigkeiten aus dem System entfernt wurden. Sie beendeten auch den langwierigen Vorgang der Entleerung von Wasserstoff und Sauerstoff aus den Brennstoffzellenversorgungstanks und Zuleitungen. Die Brennstofffzellen liefern während der Mission den Strom für die Orbitersysteme.

Die Inspektion des Hitzeschutzsystems wird fortgesetzt, bis der Orbiter bereit ist für den Flug zurück zum KSC auf das Shuttle-Transportflugzeug aufgesetzt zu werden. Der schmale Abschnitt einer Wärmeschutzdecke, die sich unterhalb des Fensters auf der Backbordseite aufgebläht hatte, ist für eine Laboranalyse entfernt worden und stattdessen wurde eine Schutzleiste angebaut, die die Stelle während des Fluges vor den aerodynamischen Kräften schützen soll.
Das Entfernen des Monomethylhydrazintreibstoffs aus den Ventilen und Rohrleitungen des Orbitalmanövriersystems sollte Sonntag früh und Vormittag erfolgen. Dies ist eine besonders heikle Arbeit, während der die Techniker spezielle Schutzkleidung tragen müssen. Hydrazin ist giftig und gilt als krebserregend.
Im Augenblick wird das Aufsetzen des Orbiters auf die Boeing 747 für die Nacht von Montag auf Dienstag erwartet.

9. August 2005, Dienstag
Nach erfolgreichem Abschluß der Mission STS-114 muß die DISCOVERY jetzt für die Überführung zum Kennedy Raumfahrtzentrum auf dem Rückken einer Boeing 747 hergerichtet werden. Für den Start gibt es noch keine zuverlässige Planung. Aller Voraussicht nach nicht vor nächstem Jahr, da bereits der Start von STS-121/ATLANTIS wegen der Überprüfung der Vorfälle beim Start der DISCOVERY zu STS-114 im September 2005 in Frage steht.

5. August 2005, Freitag
Der Start der Mission STS-121 wird voraussichtlich nicht vor dem 22. September stattfinden. Die NASA hat entschieden, daß sie zum einen Zeit benötige, um die Probleme bezüglich des abplatzenden Isolierschaum am Außentank zu analysieren und eine Lösung zu finden. Andererseits wolle man das Startplanungsfenster im September noch nicht vollständig aufgeben.

19. Februar 2004, Donnerstag
Der Mission STS-121 wurde jetzt der Orbiter ATLANTIS zugewiesen.
Die NASA hat den möglichen Starttermin von STS-121 weiter nach hinten auf frühestens Mai 2005 verschoben. Der Grund dafür sei, daß man somit mehr Zeit zur Verfügung habe, um das Problem der Isolierschaumablösung am Haupttank besser zu verstehen und entsprechende Verbesserungen vornehmen zu können. Weitere Probleme, die eine Lösung suchen, haben mit den Aktuatoren der Ruder und Bremsklappen zu tun. Ein Start von
DISCOVERY, der Mission, mit der die Flüge wiederaufgenommen werden sollen und die STS-121 vorangehen soll, vor dem 6. März wäre höchstens noch im Dezember/Januar möglich gewesen, doch hier war den Verantwortlichen das Startfenster zu schmal gewesen. Nach dem COLUMBIA-Unglück sind vorerst nur noch Missionen erlaubt, bei denen Start und Tankabtrennung im Tageslicht stattfinden, was die Wahl möglicher Starttermine stark einschränkt.

2. Dezember 2003, Samstag
Die NASA hat heute die vier Hauptbesatzungsmitglieder von STS-121 benannt. Danach soll das Kommando von Steven Lindsey geführt werden. Pilot ist Mark Kelly. Als Missionsspezialisten wurden Carlos Noriega und der Weltraumneuling Michael Fossum berufen.

4. Oktober 2003, Samstag
Aufgrund der Neuordnung der Shuttleflüge im Nachklang des COLUMBIA-Unfalls wurde STS-121 als erster Flug der DISCOVERY nach der Überholungs- und Umrüstphase eingeschoben und soll beenden, was auf der Mission STS-114 wegen des Testcharakters jener Mission nicht geschafft werden kann.

Terminplan STS-121/DISCOVERY
Überführung in Orbiter-Abfertigungs-Gebäude (OPF) 22. August 2005
Überprüfung von Gewicht und Schwerpunkt 10. Mai 2006
Überführung des Orbiters zum Montagegebäude (VAB) 12. Mai 2006
Nutzlast wird zur Startrampe verbracht 16. Mai. 2006
Überführung zur Startrampe 39B 19. Mai 2006
Test der drei Hilfskraftanlagen (APUs)
20. Mai 2006
Herandrehen der drehbaren Wartungsplattformstruktur 20. Mai 2006
Überprüfung der Flugbereitschaft der Haupttriebwerke beginnt 22. Mai 2006
Nutzlast wird in Ladebucht installiert 24. Mai 2006
Befüllen der an Bord befindlichen Tanks 1. - 6. Juni 2006
Abschließende Countdown-Generalprobe 14. -15. Juni 2006
Flugbereitschaftsabnahme 16. -17. Juni 2006
Versiegelungsarbeiten am Heckgehäuse beginnen 13. Juni 2006
Einsetzen der Sprengvorrichtungen 18.-19. Juni 2006
Schließen der Nutzlastbuchttore für den Start 20. Juni 2006
Beginn Countdown (T-43 Std.) 28. Juni 2006, 23 Uhr
Befüllen der Brennstoffzellen-Versorgungstanks
29. Juni 2006, 20:30 Uhr
Abkoppeln der mittschiffs gelegenen Orbiter-Versorgungsleitungen 30. Juni 2006, 3:30 Uhr
Letzte Ausrüstungsgegenstände der Besatzung verstaut 30. Juni 2006, 20:50 Uhr
Einschalten der Brennstoffzellen
4. Juli 2006, 4:52 Uhr
Beginn Haupttreibstofftankbefüllung 4. Juli 2006, 10:42 Uhr
Besatzung besteigt Orbiter 4. Juli 2006, 17:17 Uhr
Luke wird geschlossen
4. Juli 2006, 18:32 Uhr
Start 4. Juli 2006, 20:37:55 Uhr
Anlegen an Station 6. Juli 2006, 16:52 Uhr
Ankoppeln von MPLM
7. Juli 2006, 11:48 Uhr
Außeneinsatz EVA1 8. Juli 2006, 15:13 Uhr
Außeneinsatz EVA2 10. Juli 2006, 14:13 Uhr
Außeneinsatz EVA3
12. Juli 2006, 13:20 Uhr
Abkoppeln von MPLM
14. Juli 2006, 14:13 Uhr
Ablegen von Station 15. Juli 2006, 12:08 Uhr
Bremsmanöver (geplant)
17. Juli 2006, 14:07 Uhr
Landung KSC (geplant)
17. Juli 2006 15:14 Uhr

Übersicht über die planmäßigen Countdownunterbrechungen für STS-121/DISCOVERY
T-Zeitpunkt Dauer der Unterbrechung Unterbrechung beginnt Unterbrechung endet
T-27 Std. 4 Std. 29. 6., 15 Uhr 19 Uhr
T-19 Std.  4 Std. 30. 6., 3 Uhr 7 Uhr
T-11 Std. 84 Std., 42 Min.  15 Uhr 4. 7., 3:42 Uhr
T-6 Std.  2 Std.  8:42 Uhr 10:42 Uhr
T-3 Std.  3 Std. 13:42 Uhr 16:42 Uhr
T-20 Min. 10 Minuten  19:22 Uhr 19:32 Uhr
T-9 Min.  etwa 45 Minuten  19:43 Uhr 20:28:55 Uhr

Übersicht über die Tätigkeiten der STS-121-Besatzung am Starttag (4. Juli 2006)
Ostküstenzeit (EDT) Mitteleuropäische Zeit(MESZ)
3:00 a.m.
9:00 Uhr
Wecken der Mannschaft
8:59 a.m.
14:59 Uhr
Mannschaftsphoto
10:08 a.m.
16:08 Uhr
Wetterbriefing (KOM, PLT, MS2)
*10:08 a.m.
16:08 Uhr
Anlegen der Startanzüge
*10:48 a.m.
16:48 Uhr
Abfahrt zur Startrampe 39B
*11:17 p.m.
17:17 Uhr
Ankunft im Weißraum und Einstieg in’s Shuttle
*12:32 p.m.
18:32 Uhr
Schließen der Mannschaftsluke
*2:37:55 p.m.
20:37:55 Uhr
Start
* Durch Kameras übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA 
Quelle: NASA Shuttle Report, NASA-Missionsberichte


letzte Änderung am 17. Juli MMVI