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Statusbericht Montag, 18. September 2006
ISS-Statusbericht 40a/2006
Expedition 13 Besatzung

Sojus TMA-9 startet von Baikonur
Oben: Sojus TMA-9 mit der Expedition 14 Besatzung und Weltraumtouristin Anouscheh Ansari startete um 6:09 Uhr MESZ vom Weltraumbahnhof Baikonur. Sie wird am Mittwoch um 7:24 Uhr auf der Station erwartet.
Die Internationale Raumstation ist ein belebter Ort in diesen Tagen.
Am Sonntag erst, um 14:50 Uhr MESZ hatte die Raumfähre ATLANTIS von der ISS abgelegt, und die Besucher, die sieben Tage lang in dem orbitalen Außenposten gearbeitet hatten, mitgenommen. Nur Stunden später starteten drei weitere Entdecker in einer Sojus-Raumkapsel zur Station.

Expedition 14 Kommandant Michael Lopez-Alegria, Sojus-Pilot Michail Tjurin und Raumflugteilnehmerin Anouscheh Ansari hoben heute morgen um 6:09 Uhr MESZ mit der Sojus TMA-9 vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ab. Sie werden für Mittwoch morgen auf der ISS erwartet. In den folgenden neun Tagen werden sch Lopez-Alegria und Tjurin in den Übergabeeinweisungen auf ihren sechsmonatigen Aufenthalt auf der Station vorbereiten. Ansari, die die Station auf Grundlage einer geschäftlichen Vereinbarung mit der russischen Raumfahrtagentur besucht, wird zusammen mit Expedition 13 Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Jeff Williams an Bord der Sojus TMA-8 zur Erde zurückkehren. Der deutsche ESA-Astronaut Thomas Reiter wird als Mitglied der Expedition 14 an Bord verbleiben.

An Bord der Raumstation mußte indes am Morgen eine Notfallprozedur ausgeführt werden, nachdem ein Sauerstoffgenerator offenbar überhitzte. Durch die Überhitzung ist vermutlich eine Gummidichtung geschmolzen, was einen geringe Menge an Rauch, einen strengen Geruch und ein wenig chemische Reizstoffe freisetzte.

Als das Problem auftrat, war Pawel Winogradow gerade mit dem russischen Sauerstofferzeuger ELEKTRON beschäftigt, einem Gerät, das aus Brauchwasser Sauerstoff für die Kabinenluft gewinnt. Das ELEKTRON war wie geplant während der neun Tage gemeinsamer Aktivitäten zwischen den Besatzungen der Station und der Raumfähre ATLANTIS ausgeschaltet gewesen.

Auf Anweisung der russischen Flugleittechniker versuchte Winogradow das Gerät gegen 9 Uhr MESZ wieder in Betrieb zu nehmen. Das ELEKTRON lief aber nur kurz, bevor es erneut ausfiel. Mehrere aufeinanderfolgende Versuche wurden unternommen, das Gerät in verschiedenen Betriebsmodi wieder in Gang zu bringen. Kurz nach 13 Uhr brachte es Winogradow zum laufen, nachdem es ein weiteres malausgefallen war.

Nur wenige Minuten später, als die Station sich nicht in Kommunikation mit dem Boden befand, bemerkte Winogradow, daß das ELEKTRON überhitzte, und sich leichter Rauch und ein übler Geruch entwickelte. Als die Station gegen 13:16 Uhr wieder in Kommunikationsreichweite mit der Bodenstation gelangte, wies diese die Besatzung an, den Feueralarm manuell auszulösen, damit die Software in der Lage wäre, automatisch die Ventilatoren zwischen den Modulen abzuschalten. Die Flugleittechniker überprüften auch die Kabinenluft auf Verunreinigungen, fanden aber nur geringe Konzentrationen, die keine gesundheitliche Gefahr für die Besatzung darstellten. Dennoch wiesen sie die Besatzung an, vorsorglich Atemschutzmasken, Schutzbrillen und Handschuhe anzulegen, um sich gegen Reizeffekte durch die im ELEKTRON verwendete Chemikalie Kaliumhydroxid zu schützen, die möglicherweise ausgetreten ist.

Winogradow berichtete, daß eine geringe Menge einer klaren Flüssigkeit an einer beschädigten Dichtung des ELEKTRON ausgetreten sei. Er habe diese Flüssigkeit aufgefangen und in luftdichten Tüten abgeschlossen. Innerhalb einer Stunde hatte die Besatzung wieder alle Ventilatorsysteme der Station in Betrieb genommen und war zur normalen Arbeit zurückgekehrt.

Der Zwischenfall wird nicht die Pläne beeinflussen, einen PROGRESS-Transporter von der Station abzukoppeln und die Sojus mit der nächsten Stationsbesatzung anlegen zu lassen. Andocken ist für morgen, Mittwoch, 20. September um 7:24 Uhr MESZ vorgesehen.

Quelle: Shuttle/ISS-Statusreport der NASA
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 19. September MMVI