Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan
STS-110/ATLANTIS;
Aufstellung
über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Aktivitäten
der Mannschaft am Starttag.
Aktuelle Informationen
zur letzten ATLANTIS-Mission:
STS-104
Aktuelle
Statusberichte:
Missionsberichte:
19.
April 2002, Freitag, 11. Missionstag
Die
Raumfähre ATLANTIS glitt heute zu einer glatten Landung am Kennedy
Raumfahrtzentrum herab, nachdem sie mehr als 7 Millionen Kilometer zurückgelegt
hatte, um ein zentrales Tragwerksegment zur Internationalen Raumstation
zu liefern.
Links: Nach Abschluß
der STS-110 Mission landet die Raumfähre ATLANTIS auf der Landebahn
der Shuttle-Landeeinrichtung des Kennedy Raumfahrtzentrums. Im Hintergrund
sieht man das Montagegebäude, wo ATLANTIS vor seinem Start mit dem
Haupttank und den Feststoffstartraketen verbunden worden war. (Photo: NASA/KSC)
Kommandant Mike Bloomfield
steuerte die Raumfähre zu einer Bilderbuchlandung auf der Landebahn
3-3 des Raumhafens in Florida um 18:27 Uhr MESZ unter einem klaren Himmel
mit nur leichten Winden. Er und seine Besatzung beendeten damit einen elftägigen
Flug, bei dem mit vier Außeneinsätzen der neue S0-Träger
an der Station montiert und ausgestattet wurde.
Etwa eine Stunde nach der
Landung verließ die Besatzung das Raumfahrzeug und wurde nach dem
obligatorischen Gang um das Fluggerät zu den Mannschaftsquartieren
gebracht für medizinische Untersuchungen und dem Wiedersehen mit ihren
Familien.
Am Samstag um 20 Uhr wird
sie nach Hangar 990 am Luftwaffenstützpunkt Ellington Field bei Houston
zurückkehren, wo eine Willkommensfeier abgehalten werden wird.
Rechts: Nach erfolgreicher
Rückkehr zur Erde posiert die Besatzung von STS-110/ATLANTIS vor dem
Raumfahrzeug, das beinahe 11 Tage ihr Heim gewesen war. Von links: Kommandant
Michael Bloomfield, Pilot Stephen Frick, und die Missionsspezialisten Rex
Walheim, Jerry Ross and Steven Smith. Nicht auf dem Photo sind Ellen Ochoa
und Lee Morin. (Photo: NASA/KSC)
Erste Inspektionen zeigen,
daß der Orbiter in guter Verfassung heimgekehrt ist. 65 Einschläge
in die Wärmeschutzisolierung wurden gezählt, 17 davon größer
als 2,5 cm. Insgesamt ist diese Anzahl niedriger als der Durchschnitt.
Einige Stunden später,
nachdem die Sicherheitsprozeduren an der Shuttle-Landeeinrichtung (SLF)
durchgeführt worden waren, wurde ATLANTIS in das Orbiterabfertigungswerk
geschleppt um dort gewartet und für die nächste Mission STS-112,
die im August dieses Jahres starten soll, abgefertigt zu werden.
Inoffizielle Landezeiten:
Hauptfahrwerk
18:26:57 Uhr MESZ nach 10 Tagen, 19 Stunden, 42 Minuten,
38 Sekunden
Bugfahrwerk
18:27:09 Uhr MESZ nach 10 Tagen, 19 Stunden, 42 Minuten,
50 Sekunden
Stillstand:
18:28:07 Uhr MESZ nach 10 Tagen, 19 Stunden, 43 Minuten,
48 Sekunden
18.
April 2002, Donnerstag, 10. Missionstag
Der
letzte volle Tag im Orbit begann um 9:44 Uhr, als das Lied "Somwhere over
the Rainbow", gesungen von Kommandant Bloomfields Tochter, aus dem Lautsprecher
tönte.
Dieser
Tag wurde genutzt um die Systeme des Raumfahrzeugs zu überprüfen
und die Ausrüstung für die Landung zusammenzupacken und zu sichern.
Geplant ist eine Landung morgen abend am Kennedy Raumfahrtzentrum, die
eine Reise von mehr als 7,2 Millionen Kilometern zur Internationalen Raumstation
abschließt.
Die
Triebwerke des Orbitalmanövriersystems (OMS) wurden heute zweimal
in Betrieb genommen. Beim ersten Mal wollten Wissenschaftler einen Blick
auf die Effekte der Abgase auf Radarechos und auf die Wirkung von orbitaler
kinetischer Energie auf die Ionosphäre werfen. Der zweite Einsatz
reduzierte die Bahnhöhe der Raumfähre und machte eine Ersatzlandegelegenheit
am Freitag abend in Florida möglich.
Walheim,
Morin, Ross und Smith fuhren mit dem Verpacken und Verstauen der Vorräte
und Ausrüstungsgegenstände an Bord des Shuttles fort und bereiteten
die Mannschaftskabine für die Landung vor.
Kommandant
Bloomfield, Pilot Frick und Flugingenieurin Ellen Ochoa nahmen eine der
Hydraulikkraftanlagen (APU) der ATLANTIS in Betrieb und testeten die aerodynamischen
Steuerflächen des Raumfahrzeugs, um sicherzustellen, daß sie
während ihres Hochgeschwindigkeitsfluges in der Atmosphäre volle
Steuerfähigkeit zur Verfügung haben werden. Danach testeten Bloomfield
und Frick die Steuerdüsen des Orbiters und erklärten sie bereit,
Wiedereintritt und Landung unterstützen zu können.
Bloomfield,
Frick und Ochoa unterstützten dann ihre Kollegen beim Verstauen der
Ausrüstung, die sie in den vergangenen 10 Tagen verwendet hatten und
parkten die Antennenschüssel der Ku-Band-Kommunikationsanlage in Vorbereitung
für das Schließen der Ladebuchttore am Freitag Nachmittag.
Für
ATLANTIS stehen am Freitag zwei Landegelegenheiten am Kennedy Raumfahrtzentrum
(KSC) zur Verfügung. Die erste wird durch eine Betätigung der
Bremstriebwerke um 17:20 Uhr MESZ eingeleitet und ermöglicht es dem
Shuttle aus der Umlaufbahn zu treten für einen einstündigen Abstieg
und Wiedereintritt und einer Landung auf der 5 km langen Rollbahn des KSC
um 18:26 Uhr MESZ. In dem unwahrscheinlichen Fall, daß das Wetter
eine Landung zu dieser Gelegenheit verhindert, steht eine zweite Gelegenheit
zur Verfügung mit einem Bremsmanöver um 18:59 Uhr und einer
nachfolgenden Landung am KSC um 20:03 Uhr.
Die
Wettervorhersage sieht gute Bedingungen für eine Landung am Freitag
am Raumhafen in Florida mit nur wenigen verstreuten Wolken und leichten
Winden. Aus diesem Grund wurde für Freitag die Ausweichlandebahn am
Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien nicht für eine Bereitstellung
angefordert. Wenn nötig hat ATLANTIS genügend Verbrauchsgüter
an Bord, um bis Montag in der Umlaufbahn zu verbleiben.
An
Bord der ISS verbrachten Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko und
die Flugingenieure Carl Walz und Dan Bursch in der Zwischenzeit einen vergleichsweise
ruhigen Tag nach der anstrengenden Woche der gemeinsamen Aktivitäten
bei der Installation des neuen Tragwerksegmentes S0 und des Mobilen Schienentransporters.
Beide neuen Komponenten werden weiterhin durchgetestet und bislang als
in bestem Zustand befindlich beurteilt.
Am
Freitag werden Onufrienko, Walz und Bursch einige Zeit mit der Abschaltung
einiger Systeme der ISS verbringen, wenn sie sich darauf vorbereiten, an
Bord der Sojus die Raumstation zu verlassen und sie vom Nadirport des SARJA-Moduls
zum Andockport des PIRS-Moduls herüberzufliegen. Die Umbewegung der
Sojus soll am Samstag um 11:02 Uhr MESZ beginnen und wird voraussichtlich
35 Minuten dauern.
Damit
wird der Andockport SARJAs für die Ankunft des neuen Sojus 4 Raumfahrzeugs
freigemacht, das am 27. April mit einer dreiköpfigen "Taxi"-Besatzung
aus dem ehemaligen Expedition 1 Besatzungsmitglied Kommandant Jurij Gidsenko,
dem Flugingenieur Roberto Vittori von der Europäischen Weltraumagentur
ESA und dem südafrikanischen Weltraumtourist Mark Shuttleworth an
der Station anlegen wird. Sie werden am 25. April vom Kosmodrom Baikonur
in Kasachstan gestartet werden und etwa eine Woche an Bord mit der ISS-Besatzung
zusammenarbeiten, bevor sie am 4. Mai mit dem alten Sojus 3 Raumfahrzeug
zur Erde zurückkehren.
Die
Besatzung der ATLANTIS begann ihre voraussichtlich letzte Nacht in der
Umlaufbahn um 1:14 Uhr MESZ und wird am Freitag kurz nach 9 Uhr geweckt
werden um sich für den Wiedereintritt und die Landung vorzubereiten.
Alle Systeme von Shuttle und ISS arbeiten normal.
17.
April 2002, Mittwoch, 9. Missionstag
Die
Besatzung der ATLANTIS wurde heute morgen um 10:44 Uhr mit dem Lied "Noah"
geweckt, das von Pilot Steven Frick gesungen worden war, als dieser noch
ein Jugendlicher gewesen war. Die Besatzung der Raumstation wurde eine
halbe Stunde später geweckt.
An
diesem Tag nahmen die zehn Raumfahrer Abschied voneinander. Nach gut einer
Woche gemeinsamen Tätigkeiten der zwei Besatzungen an Bord war heute
der Augenblick gekommen, an dem die Raumfähre ihre Heimreise zur Erde
antreten sollte.
Links:
Bevor sie der Stationsbesatzung Lebewohl sagten, brachte STS-110 Kommandant
Michael Bloomfield noch das Missionslogo an einer Wand innerhalb des Knotenmoduls
UNITY an, was, wie man sehen kann, eine Tradition ist. (Photo: NASA/JSC)
Zunächst
schlossen die Astronauten noch den Transfer der letzten Versorgungsgüter
und Ausrüstungsgegenstände ab, die zwischen der ATLANTIS und
der ISS ausgetauscht werden sollten und verabschiedeten sich dann von ihren
Kollegen im Labormodul DESTINY. um 18:04 Uhr MESZ wurden dann die Schotts
zwischen den beiden Raumfahrzeugen geschlossen und die notwendigen Dichtigkeitstests
durchgeführt, um sicherzustellen, daß kein Druckverlust auftritt,
wenn die Verbindung zwischen dem Orbiter und der Station gelöst wird.
Um
20:31 Uhr schließlich gab Missionsspezialist Jerry Ross die Anweisung
zum Lösen der Andockklammern und die Federn des Andockmechanismus
begannen die beiden Raumfahrzeuge voneinander weg zu drücken. Als
eine Entfernung von gut einem halben Meter erreicht war und die Teile der
Andockmechanismen von ISS und Orbiter voneinander frei waren, löste
Pilot Steven Frick die Steuerdüsen aus, die den Shuttle langsam weiter
von der Station zurücksetzten.
In etwa 120 Meter Entfernung
vor dem Außenposten begann Frick dann die übliche 1¼-Umkreisung
der ISS, die nun mit dem dem 13½ Tonnen schweren S0-Tragwerksegment
ausgestattet ist, dem ersten Segment von dem, was einmal ein über
100 Meter langes Gerüst werden wird, an dem ab dem nächsten Jahr
Solarzellenflächen, Radiatoren und Außenexperimente angebracht
werden. Als ATLANTIS von der Station abrückte, schlug Dan Bursch im
Innern des UNITY-Moduls die Schiffsglocke an, um das Ablegen des Shuttles
von der Station anzuzeigen, eine Zeremonie, die inzwischen zur Tradition
geworden ist.
Schließlich um 22:15
Uhr, als sich ATLANTIS wieder direkt vor der Station flog, betätigte
Frick die Triebwerke des Shuttles ein weiteres Mal, diesmal um die endgültige
Trennung von der Umgebung der Raumstation einzuleiten. Hinter sich ließ
die Raumfähre die Expedition 4 Besatzung aus Kommandant Jurij Onufrijenko
und den Flugingenieuren Carl
Walz and Dan Bursch, die heute 133 Tage im All und 131 auf der Station
sind.
Ebenfalls lassen
sie auf der Station mehr als eine Tonne an Versorgungsgütern, etwa
100 Kg an Sauerstoff und Stickstoff für die Luftschleuse QUEST, gut
660 Liter Wasser und das neue Tragwerksegment, das als Rückgrat für
die zukünftige Erweiterung der Station dienen wird. ATLANTIS' einwöchiger
Besuch auf der Station war die 13. Space Shuttle Mission, die dem Aufbau
und der Versorgung der ISS gewidmet war.
Während
die Besatzung der ATLANTIS sich nun den Vorbereitungen für die Landung
am Kennedy Raumfahrtzentrum am Freitag abend zuwendet, bereitet sich die
Expedition 4 Besatzung darauf vor die Station vorübergehend zu verlassen.
Sie soll am Samstag ihr Sojus-Rückkehrfahrzeug besteigen und das Raumfahrzeug
von einem Andockport zum anderen umsetzen.
Onufrijenko
wird die Sojus vom Nadirport des SARJA-Moduls gegen 11 Uhr abkoppeln, sie
um 75 Meter zurücksetzen und dann, etwa 35 Minuten später am
Andockmodul PIRS wieder andocken. Dies wird den Andockport SARJAs für
die Ankunft des neuen Sojus-Rückkehrfahrzeuges freimachen, daß
mit seiner dreiköpfigen Taxi-Besatzung am 27. April für einen
einwöchentlichen Besuch zur ISS starten wird.
Nach Beendigung
der gemeinsamen Mission sind sowohl ATLANTIS als auch die ISS in exzellenter
Verfassung. Die Astronauten der Raumfähre werden gegen 1:44 Uhr zu
Bett gehen und morgen gegen 10 Uhr für ihren letzten vollen Tag im
Orbit geweckt werden.
16.
April 2002, Dienstag, 8. Missionstag
Um
10:44 Uhr wurde die Besatzung der ATLANTIS und die der Station zu einem
weiteren Tag mit Montageaktivitäten geweckt. Auf dem heutigen Einsatzplan
stand ein weiterer, der vierte und letzte Außeneinsatz der Mission,
diesmal wieder mit den Astronauten Jerry Ross und Lee Morin. Ihre Aufgabe
während des 6 Stunden und 37 Minuten dauernden Außeneinsatzes
war es, eine Leiter zu montieren, elektrische Endschalter für die
zukünftige Erweiterung der Trägerstruktur testen, sowie Leuchten
und weitere Ausrüstung, die bei späteren Außeneinsätzen
benötigt wird, an der Außenseite der Station anbringen.
Ross
und Morin begannen den 38. Außeneinsatz, der dem Aufbau der ISS gewidmet
war um, 16:29 Uhr MESZ. Als erstes klappten sie eine gut 4 Meter langen
Ausleger, "Schleusensporn" genannt, zur Luftschleuse QUEST hin aus und
schufen zu einen leichteren Zugangsweg für künftige Außenarbeiten
am Tragwerk.
Ross
führte dann eine Reihe von Tests an den Endschaltern an beiden Seiten
des S0-Tragwerksegmentes durch, um sicherzustellen, daß sie richtig
funktionieren, wenn die nächsten Segmente angeschlossen werden. Die
Endschalter bestätigen die korrekte Ankopplung dieser Nachbarsegmente.
Danach
gingen sie daran eine Reihe von Flutlichern am Knotenmodul UNITY und am
Raumlabor DESTINY anzubringen, die für eine hinreichende Ausleuchtung
der Arbeitsstellen sorgen sollen, wenn der Außenposten auf kommenden
Missionen erweitert wird.
Ross
und Morin befestigten danach eine Arbeitsplattform für zukünftige
Bauarbeiten an der Station, installierten Spannungsumformer und Stromkreisunterbrecher,
richteten ein Teil der Isolation einer der vier Navigationsantennen am
Tragwerk her und brachten Stoßdämpfer am neuen Schienenfahrzeug
des Mobilen Transporters an. Die Stoßdämpfer sollen verhindern,
daß Vibrationen, die durch den Gebrauch des Transporters entstehen,
wenn damit Raumfahrer das Tragwerk entlang transportiert werden, auf den
Robotarm übertragen werden.
Die einzigen
Punkte auf dem Arbeitsplan, die nicht mehr ausgeführt werden konnten,
waren das Entfernen eines widerspenstigen Sperrstiftes am Kabeltrenner
einer der Stromversorgungseinheit für den Mobilen Transporter, und
die Installation eines Gasanalysegerätes am Tragwerk, das sich als
fehlerhaft erwiesen hatte.
Der Bolzen
wird keinen Einfluß auf den Betrieb des Flachwagens haben, auf dem
im Juni ein Mobiles Basissystem aufgebaut wird, das als Befestigungsfundament
für den Robotarm dient, wenn dieser das Tragwerk entlangtransportiert
wird. Das Gasanalysegeraät hatte von Anfang an die geringste Priorität
der Mission.
Nachdem allen
größeren Arbeiten erledigt waren, kehrten Ross und Morin in
das QUEST-Modul zurück und beendeten so um 23:06 Uhr MESZ den Außeneinsatz.
Während
des Einsatzes wurde der CANADARM2-Manipulatorarm der Raumstation, mit dem
Ross um die ISS herumbewegt wurde, während sich Morin angeseilt an
der Station als Freiflieger Ross bei seinen Arbeiten unterstütze,
von Ellen Ochoa und Dan Bursch gesteuert. Für Ross war dies der neunte
Arbeitseinsatz im freien Weltraum, was ihn mit insgesamt 58 Stunden und
18 Minuten auf dem Arbeitskonto zum erfahrensten Weltraumarbeiter der NASA
macht. Bisher hat nur der russische Kosmonaut Anatolij Solowjow mehr Außeneinsätze
in der geschichte der bemannten Weltraumfahrt absolviert. Für Morin
war dies heute der zweite Ausflug in's All. Beide wurden vom Innern der
Raumfähre durch ihren Besatzungskollegen Rex Walheim und Expedition
4 Flugingenieur Carl Walz unterstützt, die bei der Choreographie des
Arbeitsablaufes halfen.
Während
der Außeneinsatz lief, fuhren Mike Bloomfield, Jurij Onufrijenko,
Steven Frick und Steve Smith mit dem Transfer von Ausrüstung von der
ATLANTIS zur Station und umgekehrt fort und sorgten für die photographische
und videotechnische Unterstützung von Ross und Morin.
Jetzt, wo alle
Aufgaben bezüglich der Ankopplung und Ausstattung des S0-Tragwerksegmentes
erfolgreich ausgeführt wurden, steht als nächstes für Morgen
der Abschied der Besatzungen voneinander und das Ablegen der ATLANTIS von
der Station um 20:31 Uhr MESZ an. Am Freitag abend soll die Raumfähre
dann wieder am Kennedy Raumfahrtzentrum landen.
Um 2:14 Uhr
begann die Shuttle-Bestzung ihre nächste Schlafperiode, eine halbe
Stunde später gefolgt von der Stationsbesatzung.
15.
April 2002, Montag, 7. Missionstag
Die
Besatzung der ATLANTIS wurde heute morgen um 10:48 Uhr MESZ zu "Magic Carpet
Ride" von Steppenwolf, gespielt für Missionsspezialist Steve Smith
geweckt. Die Besatzung der ISS wurde etwas später, um 11:14 Uhr, aus
den Träumen gerissen.
Das
erste Schienenfahrzeug kroch heute die Gleise des frisch montierten Tragwerksegmentes
der Internationalen Raumstation entlang und bahnte damit den Weg für
die zukünftige Nutzung des Systems, auf den der Robotarm der Station
gesetzt werden soll, um so die gesamte Länge des Tragwerks abfahren
zu können.
Expedition
4 Flugingenieur Carl Walz sendete Anweisungen von seinem Laptoprechner
zum mobilen Transporter, sich von seiner Startposition an der Frontseite
des neuen Tragwerksegments S-Null (S0) fortzubewegen und um 14:22 Uhr MESZ
begann der Wagen seine langsame Fahrt zu einer ersten Arbeitsstelle 5 Meter
weiter die Schienen entlang, die über die gesamten 13 Meter Länge
des Trägers verlaufen.
Es dauerte
nur eine halbe Stunde um diese Strecke zurückzulegen, aber die empfindliche
Software des Transporters verhinderte dann, daß sich das Schienfahrzeug
automatisch an der Einsatzstelle einklinken konnte. Flugleittechniker am
Boden führten dann das Einklinken mit einer speziellen Reihe von methodischen
Anweisungen durch. Die Ingenieure glauben, daß die schwachen effekte
der Schwerelosigkeit dafür verantwortlich sind, daß sich das
Fahrzeug um eine mikroskopisch kleine Distanz von seinem Gleis abhebt und
so die magnetischen Positionssensoren beeinflussen, die dem Transporter
angeben, wie weit er sich noch von der Arbeitsstelle entfernt befindet.
Die Wirkung ist, daß die Sensoren den Kontakt mit den magnetischen
Positionsstreifen an dem Tragwerkgleis verlieren und so ein automatisches
festklemmen an der Einsatzstelle verhindern. Das manuelle Festklemmen des
Transporters funktioniert aber nichtsdestoweniger hervorragend.
Die Software
des mobilen Transporters steuert etwa 20 Motoren an, die für die Fortbewegung
von einem Punkt zu einem anderen sorgen, ihn am Tragwerk verankern und
in eine Steckdose einstöpseln. Der Transporter muß mit einer
Kraft von etwa 30 kN verankert werden, um sicherzustellen, damit er eine
stabile Plattform für den Robotarm bilden kann, der auf dem Transporter
befestigt werden soll. Auf dem nächsten ISS-Montageflug Anfang Juni
wird eine Plattform, die mobiles Basissystem genannt wird, auf dem Transporter
aufgebaut. Auf dieser Plattform kann dann der Robotarm verankert werden
und so das Tragwerk entlangreiten um seine vielfältigen Montagearbeiten
an zukünftigen Stationskomponenten zu erfüllen.
Später
an diesem Tag rollte der Transporter zu einer zweiten Einsatzstelle, wo
erneut manuelle Anweisungen nötig waren, um ihn festzustellen, danach
setzte er zurück zur ersten Position, wo der Schlitten um 0:40 Uhr
geparkt und ein letztes Mal festgeklinkt wurde, bis zur Ankunft des Mobilen
Basissystems mit der Mission STS-111. Alles in allem legte der Transporter
eine Strecke von 21,5 Metern bei einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 cm/s
zurück.
Die Ingenieure
denken, daß eine kleinere Softwareänderung die Möglichkeit
des Fahrzeugs, sich automatisch festzuklammern, wiederherstellen wird.
Alle anderen Systeme des Transporters funktionieren dagegen einwandfrei.
Die Besatzungen
der ATLANTIS und der Station verbrachten den Tag damit, die Tests zu überwachen
und setzten die Überführung von Ausrüstung und Versorgungsgütern
aus dem Shuttle in die Station fort. Zusätzlich wurden etwa 45 Kg
Sauerstoff und 13,5 kg Stickstoff von der ATLANTIS in die Tanks der Luftschleuse
QUEST transferiert, um zukünftige Außeneinsätze zu unterstützen.
Der vierte
und letzte Außeneinsatz wird am Dienstag von Ross und Morin durchgeführt
mit Beginn ab etwa 16:30 Uhr MESZ. Am Anfang des für 6½ Stunden
angesetzten Außeneinsatzes werden Ross und Morin die 4,2 Meter lange
Leiter vom S0-Tragwerksegment zur Schleuse herüberschwenken, um sie
dort zu als zugangsweg für Raumfahrer auf zukünftigen Außeneinsätzen
zu befestigen. Sie werden außerdem eine Außenbeleuchtungsanlage
am UNITY-Modul anbringen, einige Endschalter an den Stirnseiten des S0
überprüfen, die benötigt werden, um die Ankopplung weiterer
Tragwerksegmente anzuzeigen, ein Problem mit einem festsitzenden Stift
am Kabeltrenner der Stromversorgung des Transporters zu lösen versuchen
und die Isolation an einer der vier Navigationsantennen des S0-Segmentes
entfernen.
Die zehn Raumfahrer
sind um 2:44 Uhr MESZ wieder zu Bett gegangen.
14.
April 2002, Sonntag, 6. Missionstag
Die
Besatzung der ATLANTIS wurde um 10:52 Uhr MESZ mit dem Lied "All Star"
von Smash Mouth aus dem Film "Shrek", das die Familie von Rex Walheim für
ihn ausgesucht hat. An Bord der Raumstation wurde die Expedition 4 Besatzung
ein paar Minuten früher um 10:44 Uhr geweckt.
Zwei
Astronauten verlegten heute die Kabel des Manipulatorarms der Station neu
und lösten die Blockierstifte an der ersten Schienenbahn im Weltraum
während ihres 6 Stunden und 27 Minuten dauernden Außeneinsatzes,
dem dritten der Mission der ATLANTIS an dem orbitalen Außenposten.
Damit
ist jetzt der Weg frei für die Jungfernfahrt des sogenannten mobilen
Transporters, einem Flachwagen, der den Robotarm der Station entlang der
Tragwerkstruktur der Station bewegen soll, am Montag.
Innerhalb von
Minuten nach Beginn des Außeneinsatzes um 15:48 Uhr MESZ, lösten
Walheim und Smith die klauenartige Vorrichtung an der Oberseite des Raumlabors
DESTINY, in die das 13½ Tonnen schwere S0 Tragwerksegment am Donnerstag
vorläufig eingklinkt worden war. Nachdem die vier Verstrebungsen des
Segments nun fest mit dem Labor verbunden sind wird die KLammer nicht mehr
benötigt.
Smith und Walheim verbanden
dann eine ganze Anzahl von Stromversorgungsanschlüssen des 18 Meter
langen Robotarms der Station CANADARM2 neu, so daß er nun über
den S0 mit Strom versorgt werden kann, und nicht mehr über das Labormudul
DESTINY. Der Arm beinhaltet zwei Sätze (oder "Stränge") von Flugelektronikausrüstung(Avionik)
für seinen Betrieb. Smith und Walheim verdrahteten erst den einen
Strang neu und testeten die Avionik, und führten dann die gleiche
Prozedur für den Ersatzstrang aus.
Smith verbrachte den größten
Teil des Tages am Ende des Robotarms der Raumfähre, der von Pilot
Steven Frick gesteuert wurde. Walheim war derweilen der sogenannte "freifliegende"
Astronaut, angeleint an der Station, um Smith zu helfen. Dies war der siebte
Außeneinsatz von Smith. Er ist der zweiterfahrenste US-Außenbordarbeiter
nach seinem Besatzungskollegen Jerry Ross, der zusammen mit Lee Morin von
innerhalb ATLANTIS bei der Choreographie der Arbeiten half. Für Walheim
war dies der zweite Außeneinsatz.
Nachdem der
CANADARM2 erfolgreich neu verkabelt war und seine Strom-, Daten- und Videoleitungen
und -schaltkreise überprüft waren, beeilten sich Smith und Walheim,
die Halteklammern, mit denen der mobile Transporter für den Start
am S0 Tragwerk gesichert worden war, zu lösen. Das Schienenfahrzeug,
das etwa 900 kg wiegt, wird am Montag von Flugleittechnikern am Boden die
ersten Steueranweisungen erhalten, mit denen es sich je 9,5 Meter weit
die Tragwerkstruktur herauh und herab bewegen soll, und das mit einer Geschwindigkeit
von knapp 2,5 cm pro Sekunde beim ersten Test seiner Rechner, Verfahrmotoren,
Schwingungsdämpfern, Video- und Datenverbindung und des ersten Teilstücks
der Gleisanlage auf dem S0.
Das Schienenfahrzeug
und das dazugehörige mobile Basissystem, das Anfang Juni bei der nächsten
Space Shuttle Mission auf dem Transporter montiert werden soll, wird den
Robotarm endgültig dazu befähigen, sich für zukünftige
Bauvorhaben am expandierenden Tragwerk zu verschiedenen Arbeitsstellen
zu bewegen. Das Mobile Basissystem wird dabei die Plattform sein, auf die
der CANADARM2 sich selbst befestigt, um dann die Tragwerkstruktur entlangfahren
zu können.
Die einzige
Aufgabe, die heute nicht beendet werden konnte, war das Anbringen einer
gut 4 Meter langen Leiter, die als "Schleusenpfad" bezeichnet wird, und
die vom S0 zur Luftschleuse QUEST führt. Damit soll es den Raumfahrern
auf zukünftigen Außeneinsätzen leichter gemacht werden,
von der Luftschleuse zum Tragwerk zu kommen und auch wieder zurück.
Als der Außeneinsatz
seinem Ende zuging, beanspruchten die abschließenden diagnostischen
Tests des frisch umverdrahteten Robotarms mehr Zeit als veranschlagt, und
da der CANADARM2 benötigt wird, um die Schleusenleiter vom Tragwerk
zur Luftschleuse zu schwenken, entschieden die Flugleittechniker, deren
Montage auf den nächsten Außeneinsatz am Dienstag zu verschieben.
Smith und Walheim
kehrten schließlich in das Schleusenmodul QUEST zurück und beendeten
ihren Außeneinsatz um 22:15 Uhr MESZ mit dem Fluten der äußeren
Schleusenkammer.
Die ATLANTIS-Astronautin
Ellen Ochoa und ISS Expedition 4 Besatzungsmitglied Dan Bursch standen
Steven Frick bei seinen Arbeiten mit dem Robotarm der Fähre während
dieses 37. Außeneinsatzes, der dem Aufbau der Station gewidmet war,
zur Seite. Kommandant Bloomfield dokumentierte die Arbeiten vom hinteren
Teil des Flugdecks aus, während Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko
und Flugingenieur Carl Walz führten unterdessen den Transfer von Ausrüstung
und Vorräten vom Shuttle zur Station fort.
Später
in der Nacht führte Frick das zweite der drei Bahnanhebungsmanöver
durch, bei dem er mit den Steuerdüsen der Raumfähre den Komplex
so weit beschleunigte, daß er nun weitere gut 3 km höher die
Erde umkreist.
Die zehn Raumfahrer
werden ihre nächste Nachtruhe um 2:44 Uhr MESZ beginnen.
13.
April 2002, Samstag, 5. Missionstag
Der
Aufbau der Internationalen Raumstation wurde heute mit dem zweiten der
vier Außeneinsätze der Mission, durchgefürt von Jerry Ross
und Lee Morin, mit der weiteren Montage des S0-Tragwerksegments fortgeführt.
Die
ATLANTIS-Besatzung wurde um 10:44 Ugr MESZ mit dem Lied "Voodoo Chile"
von Jimi Hendrix geweckt. Der Wecksong wurde auf Wunsch seiner Frau für
Lee Morin gespielt, der heute seinen ersten Außeneinsatz durchführen
wird. An Bord der Raumstation wurde die Expedition 4 Besatzung ebenfalls
um 10:44 Uhr geweckt.
Es
waren zwei Großväter, die heute die strukturelle Verbindung
der neuesten Komponente der internationalen Raumstation herstellten, indem
sie während ihres 7 Stunden und 30 Minuten dauernden Außeneinsatzes
zwei dreibeinige Streben des 13½ Tonnen schweren Tragwerksegmentes
mit dem Hauptlabor der Station verbanden.
Obwohl
wegen ihres Alters von ihren Kollegen als das "Silberteam" bezeichnet,
hatten der 54-jährige Jerry Ross und der 49-jährige Lee Morin
nur geringe Schwierigkeiten, die zwei Verstrebungen auszuklappen und an
der Außenhülle von DESTINY zu befestigen. Damit wurde sichergestellt,
daß das Zentralsegment für die weitere Erweiterung der Station
permanent gesichert und in der Lage ist, weitere Tragwerksegmente an seinen
beiden Enden anzukoppeln. An diesen Segmenten werden dann später weitere
Solarzellenflächen und Radiatoren angebracht werden. Zuletzt wird
die Station dann eine Spannweite von etwa 105 Metern haben.
Die ersten
zwei Vertrebungen waren am Donnerstag von ATLANTIS' erstem Außenmontageteam
Steve Smith und Rex Walheim, die morgen wieder austeigen werden, um die
Ausstattung des Tragwerks fortzusetzen und elektrische Versorgungsleitungen
zum 18 Meter langen Robotarm der Station umzuverlegen, an der Station befestigt
worden.
Morin arbeitete
während des Tages seines ersten Außeneinsatzes am Ende des CANADARM2,
während Ross, Amerikas erfahrenster Raumfahrer und der am häufigsten
in's All gestartete Weltraumreisende der Geschichte, als "Freiflieger"
während sines achten Außeneinsatzes an der Station angeleint
blieb und Morin bei seiner Arbeit unterstützte.
Smith, Walheim
und Expedition 4 Flugingenieur Dan Bursch halfen vom hinteren Flugdeck
im Inneren der ATLANTIS aus, den Außeneinsatz zu choreographieren,
während sich Missionsspezialistin Ellen Ochoa und Flugingenieur Carl
Walz im Innern DESTINYs bei der Bedienung des CANADARM2, mit dem sie Morin
zu den verschiedenen Arbeitsstellen manövrierten, abwechselten.
Die Shuttle-
und Stationskommandanten Mike Bloomfield und Jurij Onufrijenko, sowie Shuttlepilot
Steve Frick sorgten für die Video- und Photounterstützung des
Außeneinsatzes, dem 36. der in den vergangenen 3½
Jahren dem Aufbau der internationalen Raumstation gewidmet wurde.
Nachdem die
Tragwerkverstrebungen angeschaubt worden waren, entfernten Ross und Morin
einige Abdeckplatten und Klammern, die den S0 während des Starts in
ATLANTIS' Nutzlastbucht strukturell verstärkt hatten.
Die Raumfahrer
begannen dann ein Ersatzsystem zu installieren, das ein Versorgungsleitungspaket
für den mobilen Transporter enthielt, mit dem eine Redundanz zu einem
gleichartigen System hergestellt wird, das bereits am Donnerstag am Tragwerk
installiert worden war. Diese zwei Versorgungssysteme für die Schienenbahn,
die den Robotarm das Tragwerk entlangmanövrieren soll, stellen Strom-
Daten und Videokapazitäten bereit, die am Montag zum ersten mal getestet
werden.
Ross versuchte
einen Sperrbolzen aus einem Mechanismus, der, wenn nötig, die Versorgungsleitungen
kappt, wenn sie während des Betriebs des Transporters eingeklemmt
werden sollten, zu entfernen, aber der Bolzen erwies sich als etwas widerspenstig
und lies sich nicht aus seiner Fassung herausziehen. Die Flugleittechniker
entschieden daraufhin, daß keine zusätzliche Zeit heute mit
der Untersuchung des Problems verschwendet werden sollte, insbesondere,
da der Kabelschneider in seiner augenblicklichen Konfiguration nicht unabsichtlich
ausgelöst werden konnte. Das Ersatzversorgungssystem funktioniert
ansonsten einwandfrei und mit dem widerspenstigen Bolzen wird man sich
auf einem der verbleibenden zwei Außeneinsätzen befassen. Die
primäre Versorgungseinheit, die am Donnerstag installiert wurde, arbeitet
ebenfalls problemlos.
Der Außeneinsatz,
der aus der Luftschleuse QUEST der Station heraus durchgeführt worden
war, begann um 16:09 Uhr MESZ und endete um 23:39 Uhr, als Ross und Morin
die äußere Schleusenkammer des Zweikammermoduls wieder unter
Druck setzten.
Später
an diesem Tag betätigte Frick die Steuertriebwerke der Raumfähre
in einer einstündigen Prozedur, mit der er die Bahn der Raumstation
um mehr als 3 km anhob. Dies war das erste von drei gleichartigen Manövern,
die während dieser Mission durchgeführt werden und bis Mittwoch,
dem Tag, an dem ATLANTIS die Station wieder verlassen wird, die Bahnhöhe
der Station um insgesamt fast 10 km anheben wird.
Die zehn Raumfahrer
werden morgen früh um 2:44 Uhr zu Bett gehen und ihre nächste
achtstündige Schlafperiode beginnen.
12.
April 2002, Freitag, 4. Missionstag
Nach
dem anstrengenden Außeneinsatz des gestrigen Tages haben sich die
10 Raumfahrer heute morgen um 2:44 Uhr MESZ zum Schlafen begeben und wurden
um10:44 Uhr mit dem Lied "Testify to Love" von Winona Judd, das die Familie
von Mike Bloomfield für den STS-110-Kommandanten ausgesucht hatte,
wieder geweckt. An Bord der Station wurde die Expedition 4 besatzung etwa
30 Minuten später geweckt.
Die
zehn Besatzungsmitglieder von Raumfähre und internationaler Raumstation
haben heute Experimente und Versorgungsgüter zwischen den beiden Raumfahrzeugen
hin und her transportiert, während der letzte Anbau der Station, das
Tragwerksegment S0 seine ersten Überprüfungen mit fliegenden
Fahnen bestand.
ATLANTIS-Kommandant
Mike Bloomfield, Pilot Steven Frick und die Missionsspezialisten Ellen
Ochoa, Rex Walheim, Lee Morin, Jerry Ross und Steve Smith und die Expedition
4 Besatzung aus Kommandant Jurij Onufrijenko und den Flugingenieuren Carl
Walz und Dan Bursch verbrachten den Tag damit, Ausrüstung und wissenschaftliche
Experimente zwischen dem Shuttle und der Station zu transferieren. Außerdem
wurde einer der vier Hochdruckgastanks an der Luftschleuse QUEST mit Sauerstoff
vom Orbiter aufgefüllt. Die Tanks werden vewendet, um die Luftschleuse
am Ende eines jeden Außeneinsatzes wieser unter Druck zu setzen.
Flugleitechniker
der ISS berichteten, daß vier neue Rechner am S0-Modul erfolgreich
getestet wurden, ebenso wie neue Geräte, die Lage der Station relativ
zur Erde bestimmen, Navigationsantennen für das global Ortsbestimmungssystem
(GPS) und das Wärmeregelungssystem für die 13½-Tonnen
Struktur, die das Rückgrat für andere Tragwerksegmente und Solarzellenflächenträgern
sein wird, die im nächsten Jahr an der Station anmontiert werden.
Die
zwei Besatzungen haben eine Anzahl von Experimenten von ATLANTIS in das
Raumlabor DESTINY herübergeschafft und sind die Arbeitspläne
für den zweiten und dritten Außeneinsatz der Mission durchgegangen,
bei denen am Samstag und Sonntag mit der Ausstattung des neuen Tragwerksegments
fortgefahren werden soll.
Der
für Samstag geplante Außeneinsatz von Ross und Morin wird um
16:30 Uhr MESZ beginnen. Die zwei Raumfahrer werden die Verankerung des
Tragwerksegments mit der Befestigung der restlichen zwei Verstrebungen
an der Außenhülle von DESTINY abschließen und so eine
sichere strukturelle Verbindung zwischen dem S0 und dem Raumlabor herstellen.
Ross und Morin werden außerdem ein zweites Versorgungsleitungspaket
am mobilen Transporter, einer Art Eisenbahn, die einmal den Robotarm der
Station die gesamte Länge des Tragwerkes von gut 100 Metern entlangbewegen
soll, anbringen.
Heute
Abend haben die Bestzungen etwas Freizeit genossen und werden ihre nächste
Schlafperiode um 2:44 Uhr MESZ morgen früh beginnen.
11.
April 2002, Donnerstag, 3. Missionstag
Nach
der Schlafperiode, die für beide Besatzungen um 2:44 Uhr MESZ begann
und um 10:44 Uhr endete, bereiteten die Raumfahrer die Erweiterung des
orbitalen Außenpostens um das erste Stück der großen Tragwerkstruktur
vor, die einmal Solarzellenflächen zur Energieerzeugung, Radiatoren
zur Kühlung tragen und Platz für Außeninstrumente und -Experimente
zur Verfügung stellen soll. Diese zusätzlichen Kapazitäten
sind notwendig, um die Station um weitere Labormodule, wie das japanische
KIBO- und das europäische COLUMBUS-Modul zu erweitern.
Unterstützt
von Expedition 4 Flugingenieur Dan Bursch hob die Missionsspezialistin
der ATLANTIS, Ellen Ochoa, mit dem Robotarm der Raumstation das S0-Tragwerksegment
gegen 12:30 Uhr MESZ sanft aus der Ladebucht des Shuttles heraus und manövrierte
ihn zu einer Haltevorrichtung auf dem Labormodul DESTINY. Diese heikle
Prozedur dauerte insgesamt knapp 4 Stunden.
Während
der S0-Installation steuerten Kommandant Mike Bloomfield und Pilot Steven
Frick den Robotarm desr Raumfähre um zusätzliche Kameraeinstellungen
für Ochoa und Bursch zur Verfügung zu stellen, die im Labormodul
DESTINY an den robotischen Arbeitsstationen tätig waren.
Links:
Während des ersten Außeneinsatzes winkt einer der Astronauten
aus der geöffneten Luftschleuse QUEST. (Photo: NASA/JSC)
Nur
wenige Minten, nachdem das Tragwerksegment vorübergehend auf dem US-Labor
gesichert war, verließen um 16:36 Uhr MESZ die Missionsspezialisten
Rex Walheim und Steven Smith die Luftschleuse der Station, QUEST, und begannen
so den ersten Außeneinsatz der Mission, bei dem sie den S0 elektrisch
und strukturell mit der Station verbanden.
Smith
und Walheim entfalteten zuerst zwei der vier Haltestreben des Tragwerksegments
und befestigten sie am DESTINY-Modul, bevor sie Plattformen mit flugelektronischer
Ausrüstung und Verkabelung am S0 auspackten, die Strom-, Daten- und
Fluidleitungen beinhalteten, mit denen der S0 mit DESTINY verbunden werden
sollte. Sie brachten außerdem ein Versorgungsleitungssystem für
den mobilen Transporter an der Front der großen Tragwerkstruktur
an. Mit dieser Versorgungsleitung wird der mobile Transporter, der auch
als erste "Eisenbahn im All" bezeichnet wird, in der Lage sein, sich über
die Länge des Tragwerks hin und her zu bewegen und so den Robotarm
der Station bei den zukünftigen Montagearbeiten zu positionieren.
Zwei weitere Haltestreben werden am Samstag an dem Labormodul befestigt
und das Tragwerk permanent mit der Station verbinden.
Walheim,
der hauptsächlich damit beschäftigt war, die kritischen Stromverbindungen
herzustellen, verbrachte den Außeneinsatz am Ende des CANADARM2,
der so zum ersten Mal als "Kirschenpflücker" eingesetzt wurde, d.h.
um Astronauten zu den verschiedenen Einsatzorten an der ISS zu bewegen.
Smith fungierte dagegen als "Freiflieger", über eine Verbindungsleine
mit der Station und verschiedenen Arbeitsstellen am Tragwerk selbst verbunden.
ATLANTIS Astronaut Jerry Ross und ISS Flugingenieur Dan Bursch wechselten
sich währenddessen auf dem hinteren Flugdeck der Fähre dabei
ab, den Außeneinsatz zu choreographieren, d.h. den AStronauten in
den Anzügen zu sagen, welche Arbeiten wo als nächste anstehen
und ihnen Tips bei der Durchführung zu geben.
Bis
auf zwei hatten Smith und Walheim alle ihre Aufgaben erfüllt, als
sie nach anstrengenden 7 Stunden und 48 Minuten wieder in die Luftschleuse
QUEST zurückkehrten. Zwei Stromkreisunterbrecher mußten noch
am Tragwerk installiert werden, was nun auf einem der folgenden Außeneinsätze
durchgeführt werden wird. Es war der 35. Außeneinsatz der dem
Aufbau der ISS gewidmet war und der 10., der von der Station selbst ausging.
Als Smith und Walheim ihre Arbeit beendeten, berichteten die Flugleittechniker
vom Boden, daß sie mit der Inbetriebnahme des S0-Tragwerks begonnen
hätten und alle Startsysteme in einwandfreiem Zustand zu sein scheinen.
10.
April 2002, Mittwoch, 2. Missionstag
ATLANTIS
hat die Entfernung zur ISS an diesem Tag weiter verringert und nach 17
Uhr das endgültige Rendezvousmanöver ausgeführt, das gegen
18:15 Uhr MESZ mit dem Herstellen einer festen, luftdichten Verbindung
zwischen den Andockports der Raumfähre und der internationalen Raumstation
am Ende des Labormoduls DESTINY abgeschlossen wurde.
Die
Besatzung war heute morgen um 2:44 Uhr zu Bett gegangen und um 10:44 mit
dem Lied "Rapunzel got a Mohawk", gesungen von Joe Scruggs, das auf Wunsch
ihrer Familie für Missionsspezialisten Ellen Ochoa gespielt wurde,
wieder geweckt worden. In den folgenden Stunden des heutigen Nachmittags
bereiteten sie sich weiter für das Anlegemanöver vor und führten
weitere Bahnänderungsmanöver durch, die die Raumfähre in
die unmittelbare Nähe der ISS brachten.
Links:
Kommandant Mike Bloomfield gibt Daten für eine Bahnkorrektur in den
Steuerrechner der Raumfähre ein. ATLANTIS mußte einige dieser
Bahnänderungsmanöver durchführen, um von der Einschußhöhe
in etwa 200 km Höhe zur ISS-Orbitalhöhe zu gelangen und diese
dort zu treffen. (Photo: NASA/JSC)
An
Bord der internationalen Raumstation wurden Jurij Onufrijenko, Carl Walz
und Dan Bursch ebenfalls um 10:44 geweckt. Sie haben ihren Schlafrhythmus
dem der Shuttlebesatzung angepaßt, um für die gemeinsamen Tätigkeiten
an Bord vorbereitet zu sein.
Gegen 17 Uhr MESZ hatte
sich ATLANTIS der Station bis auf wenige hundert Meter genähert und
bewegte sich langsam unter der Station durch. Kommandant Bloomfield steuerte
den Orbiter dann in einem 90°-Bogen direkt vor das amerikanische Ende
der ISS, mit dem "Rücken" zum Andockport am Ende des DESTINY-Moduls
gewandt. Dann schob er ihn langsam, mit nur wenigen Zentimetern pro Sekunde,
vor die Station, bis die zwei Ringe der Andockmechanismen von Orbiter und
Station nur wenige Meter von einander entfernt waren. Hier überprüfte
er noch einmal die genaue Ausrichtung des massigen Raumtransporters zum
PMA-3-Andockport der Station. Dann setzte er die ATLANTIS weiter vor, Zentimeter
für Zentimeter, bis die Zentriereinrichtungen der Andockports um 18:05
Uhr MESZ ineinander einrasteten. Insgesamt ein Manöver wie aus dem
Handbuch. Für ein paar Minuten mußte dann aber noch gewartet
werden, da leichte Relativbewegungen zwischen den zwei Raumfahrzeugen die
endgültige Ankopplung verhinderten und sich erst legen mußten.
Dann zogen starke Federn die Andockringe der ATLANTIS und der ISS, die
sich nun beider in freier Drift, d.h. mit abgeschalteten Lageregelungssystemen,
befanden, zueinander, bis Haken und Ösen ineinandergreifen und eine
feste Verbindung zwischen der Raumfähre und dem orbitalen Außenposten
herstellen konnten.
Links: Kommandant
Mike Bloomfield schwebt durch den geöffneten Zugangstunnel von der
ATLANTIS zur ISS herüber. (Photo: NASA/KSC)
Etwa 2 Stunden später,
um 20:07 Uhr MESZ, als die zwei Raumfahrzeuge gerade über Neuseeland
hinwegzogen, öffneten sich die Schotts zwischen ATLANTIS und der Station
und die zehn Besatzungsmitglieder begrüßten einander im DESTINY-Modul,
was die Ankunft der ersten Besucher für die Expedition 4 Besatzung,
seit dem Beginn ihrer sechsmonatigen Mission im Dezember letzten
Jahres bedeutete.
Nach einer Sicherheitseinweisung
für die Shuttle-Astronauten durch Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko,
begannen die Astronauten die Ausrüstung für den morgen stattfindenden
ersten Außeneinsatz von Rex Walheim und Steven Smith und Experimente
für das Labormodul DESTINY von der Raumfähre zur Station herüber
zu schaffen.
Ellen Ochoa und Dan Bursch
gingen dann gemeinsam die Verfahren für die Benutzung des robotischen
Manipulatorarms der Station CANADARM2 durch, mit dem morgen das 13½
Tonnen schwere Tragwerksegment S0 in der Nutzlastbucht der ATLANTIS gegriffen,
herausgehoben und auf dem Labormodul auf einer speziellen Haltevorrichtung
abgesetzt werden soll. Smith, Walheim, Ross und Morin werden insgesamt
vier Außeneinsätze durchführen, um im Verlauf der nächsten
Woche den S0 elektrisch und strukturell mit DESTINY zu verbinden. Ochoa
bewegte den Arm und stellte sicher, daß er in einwandfreiem Betriebszustand
ist, um am Donnerstag die Tätigkeiten am S0 durchführen zu können.
Smith und Walheim stellten
die Ausrüstung, die sie am Donnerstag auf dem ersten der vier Außeneinsätze
benutzen werden, in der Luftschleuse der Station, QUEST, bereit. Sie werden
zwei der vier Befestigungsverstrebungen entfalten und anbringen und das
Tragwerksegment mit der Stromversorgung des US-Labormoduls verbinden. Ochoa
soll den S0 gegen 12 Uhr MESZ "an den Haken" nehmen und der Außeneinsatz
wird danach, gegen 17 Uhr beginnen.
ATLANTIS und die ISS befinden
sich in exzellentem Zustand und umkreisen die Erde alle 90 min in einer
durchschnittlichen Höhe von 382 km.
9.
April 2002, Dienstag, 1. Missionstag
Während
die internationale Raumstation und die Expedition 4 Besatzung hoch über
ihr die Erde umrundeten, hob die Raumfähre ATLANTIS am späten
Abend von der Startrampe 39B des Kennedy Raumfahrtzentrums ab um eine komplexe
Mission zur Montage des ersten 13 Meter langen Segmentes einer Trägerstruktur,
die das Rückgrat für die zukünftige Erweiterung des orbitalen
Außenpostens werden soll, zu beginnen.
Kommandant
Mike Bloomfield, Pilot Steven Frick, Flugingenieurin Ellen Ochoa und die
Weltraummonteure Steve Smith, Rex Walheim, Jerry Ross und Lee Morin reiteten
um 22:44 auf dem gleißenden Feuerstrahl in den Himel über Florida,
als die ISS gerade über den Atlantik östlich der Küste der
nordöstlichen Staaten der USA in einer Höhe von 385 km dahinzog.
Links:
Nach zwei Minuten Flugzeit trennt sich ATLANTIS von den zwei Feststoffstartraketen.
(Photo: NASA/KSC)
Der
Start erfolgte nur 11 Sekunden, bevor das fünfminütige Startfenster
überschritten wurde, da ein Softwarefehler im Startleitzentrum eine
kurzzeitige Countdownunterbrechung bei T-5 Minuten notwendig machte. Der
Countdown wurde rechtzeitig wieder aufgenommen, als der Fehler beseitigt
worden war.
Der
Start von ATLANTIS markiert eine weiteren Rekordflug, da Jerry Ross der
erste Raumfahrer ist, der sieben Mal in's All geflogen ist, und damit den
Rekord von sechs Flügen, der von ihm und seinen Raumfahrerkollegen
John Young, Story Musgrave, Franklin Chang-Diaz und Curt Brown gehalten
wurde, übertroffen hat. Kein russischer Kosmonaut ist bisher öfter
als fünf mal in's All gestartet.
Die
Expedition 4 Besatzung der ISS, Kommandant Jurij Onufrijenko und die Flugingenieure
Dan Bursch und Carl Walz, die sich zur Zeit im fünften Monat ihres
Aufenthaltes an Bord der Station befinden, konnten den Start via einer
Videoverbindung über das Missionsleitzentrum in Houston verfolgen.
ATLANTIS wird die ersten Besucher seit ihrem Start im Dezember zu ihnen
bringen.
Weniger
als neun Minuten nach dem Start schwenkte ATLANTIS in den Orbit ein und
die Besatzung begann, die Raumfähre für den geplanten elftägigen
Aufenthalt im All und einer Reihe von Bahnänderungsmanövern,
mit der die Bahn für das geplante Rendezvous am Mittwoch an die der
Raumstation angeglichen werden muß, vorzubereiten. ATLANTIS muß
als Ergebnis dieser Bahnänderungen tatsächlich sogar die ISS
einmal überrunden, bevor sie an der Station anlegen kann.
Nachdem
die Nutzlastbuchttore der Raumfähre geöffnet wurden und das Missionsleitzentrum
grünes Licht für den Beginn der Operationen in der Umlaufbahn
gegeben hatte, begannen die sieben Besatzungsmitglieder mit dem Entpacken
der Computer und Ausrüstung, die sie während ihrer Mission benötigen
werden.
Die
Besatzung begann ihre erste Schlafperiode um 3:44 Uhr MESZ und wurde um
11:44 Uhr mit dem Lied “The
Best Years of Our Lives” von den Baha Men geweckt, um ihren ersten vollen
Tag im Orbit zu beginnen.
Die Astronauten
der ATLANTIS arbeiteten dann weiter an den Vorbereitungen für das
für Mittwoch abend vorgesehene Anlegen an die ISS, überprüften
Raumanzüge, Rendezvouswerkzeuge und den Manipulatorarm der Raumfähre.
Rechts:
Missionsspezialisten Ellen Ochoa und Jerry Ross, der jetzt den Rekord der
meisten Raumflüge hält, bei einem Interview mit zwei Fernsehstationen
aus dem US-Bundesstaat Indiana. (Photo: NASA/JSC)
Das Andocken
ist für morgen 18:06 Uhr MESZ geplant. Kommandant Bloomfield und seine
Besatzungskollegen stellten sicher, daß die gesamte Ausrüstung
der ATLANTIS funktionsfähig ist. Dies ist die Voraussetzung für
das Ankoppeln an den Andockport am Ende des Raumlabors DESTINY.
ATLANTIS und
die ISS werden sich zum Zeitpunkt des Andockens über Zentralchina
befinden, südwestlich von Schanghai. Die Besatzung wird am Mittwoch
früh aufstehen, um die letzten Vorbereitungen abzuschließen
und eine Reihe von Bahnänderungen mit den Triebwerken der Raumfähre
auszuführen, mit denen der Orbiter sich der ISS zum Andocken richtig
annähert
Expedition
4 Kommandant Jurij Onufrijenko und seine beiden Kollegen, die Flugingenieure
Carl Walz und Dan Bursch, räumten in der Zwischenzeit ihr Heim im
Orbit auf und beendeten am Vorabend der Ankunft ihrer ersten Besucher routinemäßige
Wartungsarbeiten an den Stationssystemen.
Später
am Abend führten Bloomield und Frick ein Bahnkorrekturmanöver
mit den Lageregelungs- und Manövriertriebwerken (RCS) des Shuttles
aus. Weitere größere Triebwerkszündungen werden morgen
Vormittag folgen und die Annäherung von ATLANTIS an die ISS schrittweise
verzögern.
Zur Zeit in
einer Höhe von etwa 350 km funktionieren alle Systeme des Orbiters
einwandfrei
Shuttle-Abfertigungsberichte:
8.
April 2002, Montag
Links:
ATLANTIS startet in einen fast wokenlosen Himmel über Florida. (Photo:
NASA/KSC)
Der
Start der Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-110 erfolgte heute abend
um 22:44:19 Uhr MESZ. Nur 11 Sekunden blieben für das Startfenster,
als das Shuttle mit einem Bilderbuchstart zu seiner elftägigen Reise
aufbrach. Die Startleitung hatte den Countdown bei T-5 Minuten erneut unplanmäßig
unterbrochen, weil bei T-6:30 ein Radiofrequenzdatenverlust in einem Ersatzkommunikationssystem
aufgetreten war. Das zuständige Team reagierte sofort und konnte die
Daten rechtzeitig wieder hochladen, um den Countdown noch vor Ende des
Startfensters wieder aufzunehmen. ATLANTIS verhielt sich einwandfrei während
der 8 Minuten und 30 Sekunden im angetrieben Flug und alle Systeme an Bord
funktionieren innerhal der normalen Toleranzen.
Die Bergungsschiffe LIBERTY
STAR und FREEDOM STAR sind zur Zeit dabei die Bergung der bereits nach
2 Minuten ausgebrannten Feststoffstartraketen in deren Niedergangsgebiet
im atlantischen Ozean abzuschließen. Sie werden am Mittwoch abend
an ihren Anlegestellen im Hafen von Kap Canaveral zurückerwartet.
7.
April 2002, Sonntag
Die
Startvorbereitung von Raumfähre ATLANTIS wurde nach dem Abbruch des
Countdowns am 4. April und der Rückversetzung in einen sicheren Wartezustand
wieder bei der Marke von T-11 Stunden aufgenommen. Der neue Starttermin
von STS-110 wurde heute Nacht mit 22:39:31 Uhr MESZ am 8. April bekanntgegeben.
Das Schweißteam hat die Reparaturarbeiten an der Entlüftungsleitung
der mobilen Startrampe am Samstag Morgen abgeschlossen und inzwischen wurden
eine Reihe von Überprüfungen durchgeführt, darunter Drucktests,
Kälteschocktests, Haarrissprüfung und Röntgenuntersuchungen
der Schweißnähte, um die Festigkeit der Schweißverbindungen
sicherzustellen.
Die
Startmannschaft hat die erneute Befüllung der Tanks für die kryogenen
Brennstoffzellenreaktanten heute Mittag abgeschlossen und die Startrampe
wurde zum Abend für das Astronautenunterstützungspersonal und
Technikern, die die letzten Überprüfungen an den Systemen durchführen,
wieder freigegeben. Morgen früh wird die drehbare Wartungs- und Zugangsstruktur
wieder in die Parkposition geschwenkt, die Experimente für die ISS
werden wieder auf dem Mitteldeck verladen und das Kommunikationssystem
wird in Betrieb genommen, bevor der Countdown am Montag um 7:44 Uhr MESZ
bei der Marke von T-11 Stunden wieder gestartet wird. Um 12:30 Uhr wird
sich das Shuttle-Missionsteam erneut treffen, um den Abfertigungszustand
der Mission zu bestimmen und grünes Licht für den Beginn der
Haupttankbefüllung zu geben.
Die
sieben Mitglieder der STS-110-Besatzung haben das Wochenende mit letzten
Vorbereitungen für die Mission und mit ihren Familien verbracht. Sie
waren am Samstag an der Stratrampe und haben Kabelverlegungsarbeiten inspiziert
und die Gelegenheit genutzt, den Schweißern bei ihrer Arbeit an der
mobilen Startplattform zuzusehen. Kommandant Mike Bloomfield und Pilot
Steven Frick haben am Samstag und Sonntag Landeprozeduren an Bord des Shuttle-Trainingsflugzeuges
geübt und mehrere Besatzungskollegen haben sie bei diesen Flügen
begleitet.
Die
Wettervorhersage für Montag abend sieht eine 40%ige Wahrscheinlichkeit,
daß der Start wegen starken Winden am KSC erneut verschoben werden
muß. Es werden nordöstliche Winde von 40-55 km/h erwartet, bei
einer Temperatur von etwa 23° Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit
von von 59%.
Bei
einer Startverschiebung von 24 und Stunden sinkt die Wahrscheinlichkeit
für ungünstige Wetterverhältnisse auf jeweils 20%.
5.
April 2002, Freitag
Links:
Ein Team aus Ingenieuren und Technikern begutachtet die Fehlerstelle an
der Wasserstoffentlüftungsleitung an der Seite der mobilen Startplattform
und bestimmt die beste Methode, das Leck abzudichten. Dafür werden
Schweißarbeiten notwendig. (Photo: NASA/KSC)
Nachdem
der Umfang der Arbeiten, die an der Startrampe durchgeführt werden
müssen, von einem Ingenieursteam abgeschätzt wurde, hat die Shuttle-Missionsleitung
beschlossen, den Start der Raumfähre ATLANTIS auf Montag, 8. April
weiterzuverlegen.
An
der Startrampe B ist die Wasserstoffentlüftungsleitung, die am Donnerstag
den Countdownabbruch verursacht hatte, entleert und mit Helium gespült
worden. Ein Schweißteam ist heute Mittag an der Startrampe eingetroffen
um mit der Reparatur zu beginnen, bei der sie an der Leckagestelle eine
zweiteilige Aluminiummanschette von etwa 250 mm Breite um das 400 mm durchmessende
Rohr schweißen sollen. Die Schweißarbeiten werden etwa 12 bis
16 Stunden in Anspruch nehmen, in denen die Schweißer in drei Schichten
bis Samstag morgen arbeiten werden. Nach Beendigung der Schweißarbeiten
werden eine Reihe von Überprüfungen folgen, darunter Druckdichtigkeitstests,
Kälteschockprüfung der Schweißnähte und Prüfung
der Schweißnähte auf feinste Haarrisse mittels des Farbeindringverfahrens.
Rechts:
Schweißer bringen um das Leck in der Entlüftungsleitung eine
zweiteilige Manschette aus Aluminium an, die das Leck vollständig
abschließt. (Photo: NASA/KSC)
Das
Startteam bereitet indessen ATLANTIS für die Wiederaufnahme des Countdowns
bei der Marke T-11 Stunden vor, der rechtzeitig einsetzen wird, um die
Startzeit am Montag abend gegen 22:45 Uhr sicherzustellen.Für Samstag
Nacht ist die erneute Befüllung der Brennstoffzellenversorgungstanks
geplant und Sonntag nacht wird die Servicestruktur wieder in die Parkposition
geschwenkt, so daß am morgen des Starttages mit der Betankung des
Haupttanks begonnen werden kann.
Die
sieben Mitglieder der STS-110-Flugbesatzung werden über das Wochenende
am KSC verbleiben und ihre Vorbereitungen für den Flug fortsetzen.
Die
Bergungsschiffe für die Feststoffstartraketen, FREEDOM STAR und LIBERTY
STAR, sind letzte nacht zu ihren Anlegestellen in Cape Canaveral zurückgekehrt
und sind bereit, am Sonntag erneut in das vorgesehene Bergungsgebiet der
SRBs auszulaufen.
Die
Wettervorhersage sieht für Montag deutlich bessere Wetterbedingungen
mit nur einer 10%igen Wahrscheinlichkeit, daß das Wetter den Start
erneut verhindern könnte. Die Temperatur wird bei 24° und die
relative Luftfeuchtigkeit bei 79% erwartet, bei südöstlichen
Winden mit Geschwindigkeiten von 22 bis 33 km/h. Im Bergungsgebiet der
Startraketen werden die Schiffe bei einem Wellengang von 1,8 bis 2,1 Meter,
ostsüdöstlichen Winden von 18 bis 31 km/h und Wassertemperaturen
um 24,5° Celsius operieren.
4.
April 2002, Donnerstag
Der
Start von Raumfähre ATLANTIS zur Mission STS-110 mußte heute
verschoben werden, da ein Leck an einer Bodenversorgungsentlüftungsleitung
für flüssigen Wasserstoff an der Südseite der mobilen Startplattform
entdeckt wurde.
Links:
Ein Leck wurde an einer Wasserstoffentlüftungsleitung an der Startplattform
entdeckt (im Kreis). Photo: NASA/KSC)
Der
Startcountdown wurde daraufhin um 15:28 Uhr MESZ, etwa 1 Stunde und 21
Minuten nach Beginn der Haupttankbefüllung. Ein Ingenieurteam ist
nun dabei die Lage zu beurteilen und die nächste Startgelegenheit
zu bestimmen. Es wird davon ausgegangen, daß der Start nicht vor
Sonntag erfolgen wird.
Bald
nach dem Abbruch des Startcountdowns wurden Raumfähre und Startplattform
in einen sicheren Zustand versetzt. Der Haupttank wurde entleert, ebenso
wie die an Bord befindlichen kryogenen Brennstoffzellenreaktanten. Die
drehbare Servicestruktur wurde wieder an den Orbiter herangeschwenkt und
die bereits auf das Mitteldeck der Raumfähre verstauten Experimente
wurden wieder entladen.
3.
April 2002, Mittwoch
Der
T-1 Tag Countdown für Raumfähre ATLANTIS verläuft weiter
nach Plan auf einen Start am Donnerstag abend hin. Das Missionleitteam
hat sich heute um 22 Uhr getroffen und grünes Licht für die Fortsetzung
der letzten Phase der Startvorbereitungen gegeben, nachdem die Kraftantriebe
an den Verschlußklappen zu den Versorgungsanschlüssen zum Haupttank
für den Start freigeschaltet worden sind. Auf der Startrampe 39B hat
die Startmannschaft aus Mitarbeitern der NASA und der United Space Alliance
die Befüllung der kryogenen (tiefstgekühlten) Brennstoffzellenreaktanten
in die bordeigenen Tanks des Orbiters beendet, hat letzte Überprüfungen
an den Haupttriebwerken durchgeführt und hat das Kommunikationssystem
in Betrieb genommen. Die Mitteldecknutzlasten werden morgen früh an
Bord gebracht und die Startrampe wird um 3:30 Uhr für das Wegschwenken
der Servicestruktur frei gemacht. Morgen um 13:15 Uhr findet die obligatorische
Besprechung vor dem Beginn der Haupttankbefüllung statt, bei der dann
grünes Licht für die Betankungsprozedur gegeben wird.
Die
sieben Mitglieder der Flugbesatzung konnten heute einige Zeit mit ihren
Familien verbringen, während sie die letzten Vorbereitungen für
den Start trafen. STS-110 Kommandant Mike Bloomfield und Pilot Steven Frick
haben heute Mittag einen letzten Übungsflug mit dem Shuttle-Trainingsflugzeug
unternommen und die Besatzung wurde im Laufe des Tages über den aktuellen
Stand der Startvorbereitungen und der Startwettervorhersage informiert.
Heute Abend werden sie mit ihren Familien zu abend essen.
Die
Wettervorhersage für Donnerstag zeigt eine 40%ige Wahrscheinlichkeit
dafür, daß eine niedrige Wolkendecke und Gewitter im Startgebiet
in der Nacht zu einer Startverschiebung führen könnten. Die Temperatur
wird bei 25° und die relative Luftfeuchtigkeit bei76% liegen, bei nordnordöstlichen
Winden mit 22 km/h.
Die
Startraketenbergungsschiffe FREEDOM STAR und LIBERTY STAR haben ihre Anlegestelle
verlassen und sind in das Bergungsgebiet der Feststoffstartraketen abgefahren.
Die Wettervorhersage für das Bergungsgebiet sieht einen Wellengang
von 1,2 bis 1,5 Metern bei einer Wassertemperatur von 24° Celsius.
2.
April 2002, Dienstag
Der
Countdown für den Start der Mission STS-110 zur ISS verläuft
nach Plan. Die Hauptaktivitäten des heutigen Tages waren die vorläufigen
Verschlußarbeiten im Flugdeck der Raumfähre und das Befüllen
der an Bord befindlichen Tanks der Brennstoffzellenversorgung mit den kryogenen
Reaktanten Wasserstoff und Sauerstoff. Die Mitglieder der STS-110-Flugbesatzung
treffen die letzten Vorbereitungen für ihre elftägige Mission
mit einem dichtgespickten Arbeitsplan, der medizinische Untersuchungen,
Flugtraining und zusätzlichen Überprüfungen der Raumanzüge
und Flugdaten enthält. Die Shuttle-Missionsleitung wird sich heute
abend treffen und den endgültigen Stand der Startvorbereitungen bestimmen
und dann grünes Licht für den Beginn der abschließenden
Startvorbereitungen zu geben.
Die
Wettervorhersage sieht eine leichte Verbesserung der Verhältnisse
für den Starttag seit gestern. Danach wird eine Temperatur von 25°
Celsius erwartet, mit einer 30%igen Wahrscheinlichkeit, daß eine
niedrige Wolkendecke mit Niederschlag den Start verhindern könnte.
Die Vorhersage für das Bergungsgebiet der SRBs sieht norddordöstliche
Winde von 28 - 33 km/h, einen Wellengang von 1,5 - 1,8 Metern und einer
Wassertemperatur von 24°C.
1.
April 2002, Montag
Die
Startvorbereitungen schreiten weiterhin plangemäß voran. Auf
der Startrampe 39B wurden am Sonntag die Verschlußarbeiten am Heckgehäuse
des Orbiters und der SRB-Segmente abgeschlossen. Die sieben Mitglieder
der STS-110 Flugbesatzung sind am Nachmittag am Kennedy Raumfahrtzentrum
eingetroffen und haben dann eine Stunde lang im Nutzlast-Verladeraum die
abschließende Inspektion der STS-110-Nutzlast durchgeführt,
bei der sie nach möglichen scharfen Kanten Ausschau gehalten haben,
die während der vier Außeneinsätze der Mission möglicherweise
die Raumanzüge der Außenarbeiter beschädigen könnten.
Nachdem die Besatzung in ihre Quartiere gegangen war, wurden die Ladebuchttore
für den Flug geschlossen.
Die
Wettervorhersage für Donnerstag sieht eine 40%ige Wahrscheinlichkeit,
daß eine niedrige Wolkendenke mit Gewitter und Niederschlag im Startgebiet
den Start verhindern könnte.
29.
März 2002, Freitag
Auf
der Startrampe B wurden gemäß Zeitplan heute nacht die Sprengvorrichtungen
angeschlossen und das Hypergoltreibstoffsystem mit Druck beaufschlagt.
Die verbleibenden Arbeiten, die am Wochenende fortgeführt werden,
umfassen den Abschluß der Verschlußarbeiten am Heckgehäuse
des Orbiters und den Segmenten der Feststoffstartraketen (SRBs). Heute
Nacht werden Techniker sechs Schraubenbolzen aus dem backbordseitigen OMS-Treibstoffflansch,
die nicht den Anforderungen entsprechen, ausgetauscht.
28.
März 2002, Donnerstag
Das
S0-Tragwerkssegment und der mobile Transporter für den CANADARM2 wurden
gestern in die Nutzlastbucht des Orbiters verladen. Heute werden Techniker
die Sprengvorrichtungen einbauen und anschließen, sowie das System
für die hypergolen Treibstoffe unter Druck setzen. Die Verschlußarbeiten
am Heck des Orbiters und an den SRBs werden über das Wochenende fortgeführt
werden. Am Samstag sollen sechs Schraubbolzen des backbordseitigenOMS-Treibstoffflansches
ausgetauscht werden. Jüngste Testdaten zeigen, daß die Bolzen
nicht die vorgeschriebenen Anforderungen erfüllen. Diese Arbeiten
werden aber keinen Einfluß auf den Startplan haben.
27.
März 2002, Mittwoch
Die
abschließenden Abfertigungsarbeiten an Raumfähre ATLANTIS zum
Start der Mission STS-110 zur internationalen Raumstation am 4. April verlaufen
plangemäß. Gestern hat die Missionsleitung nach der umfassenden
abschließenden Flugbereitschaftsabnahme grünes Licht für
einen Start am 4. April gegeben. Heute wird auf der Startrampe das S0-Tragwerkelement
und der mobile Transporter in die Ladebucht verladen. Weitere Arbeiten
schließen die Dichtigkeitsprüfung der drei Raumanzüge an
Bord, Verschlußarbeiten am Heck und das Ausblasen des Haupttanks
ein. Der heiße Betriebstest der Ersatzhydraulikeinheit im Heck der
rechten SRB wurde gestern erfolgreich durchgeführt.
26.
März 2002, Dienstag
Das
Missionsleitungsteam aus Vertretern der NASA und Vertragspartnern führt
heute am KSC die Flugbereitschaftsabnahme durch, um so den endgültigen
Zustand der STS-110 Mission zu bestimmen. Auf der Startrampe B laufen die
Verschlußarbeiten an der Raumfähre in Vorbereitung für
den Beginn des abschließenden Countdowns. Der heiße Test der
jüngst ausgetauschten Hydraulikpumpe im Heck der rechten Startrakete
steht für heute auf dem Arbeitsplan, ebenso wie die Abnahme der drei
Mobilitätseinheiten für Außeneinsätze. Die STS-110
Nutzlast, die 13 Tonnen schwere integrierte Tragwerkstruktur S0 und das
erste Segment des Schienensystems für den Mobilen Transporter des
Robotarms der ISS, wird morgen in den Orbiter verladen.
25.
März 2002, Montag
Am
Wochenende wurden die Austauscharbeiten an der Hauptereignissteuereinheit
und der SRB-APU-Hydraulikpumpe abgeschlossen. Am Samstag wurde die STS-110
Nutzlast zur Startrampe geliefert und wird in dieser Woche in die Nutzlastbucht
des Orbiters verladen. Außerdem werden in dieser Woche die Raumanzüge
installiert, die Massenspeichereinheiten aufgerüstet und die Sprengvorrichtungen
eingebaut.
21.
März 2002, Donnerstag
Die
sieben Besatzungsmitglieder der STS-110 Mission waren Anfang der Woche
am KSC, um am obligatorischen Countdown-Abschlußübung teilzunehmen,
die am Dienstag beendet wurde. Das Befüllen der Bordtanks mit den
hypergolen Treibstoffen ist im Gang und der heiße Test der Hilfskraftanlagen
(APU) soll am Freitag durchgeführt werden. Am Wochenende soll eine
Hauptereignissteuereinheit (MEC) und eine APU-Hydraulikpumpe im Heck der
rechten Feststoffstartrakete (SRB) ausgetauscht werden, nachdem Röntgenuntersuchung
mögliche Probleme mit Bolzeneinsätzen, mit denen die Pumpen des
SRB befestigt sind aufgezeigt haben. Der Starttermin 4. April bleibt davon
aber weiterhin unberührt.
18.
März 2002, Montag
Auf
der Startrampe 39B ist zur Zeit die abschließende Countdowngeneralprobe
und Notfallübung (TCDT) und der Helium-Dichtigkeitstest sind zur Zeit
im Gange.
Das
Befüllen der hypergolen Treibstofftanks des Orbiters ist für
Ende der Woche geplant und die drehbare Wartungs- und Zugangsstruktur wird
am Freitag in ddie Parkposition geschwenkt um den heißen Betriebstest
der Hilfskraftanlagen (APUs) zu ermöglichen. Das Röntgen der
Befestigungsbolzen der APU-Hydraulikpumpen im Orbiter und in den Startraketen
ist abgeschlossen und die Aufnahmen werden jetzt ausgewertet.
14.
März 2002, Donnerstag
Nach
der Überführung des Startaufbaus zur Startrampe 39B laufen die
Startvorbereitungen für den geplanten Start am 4. April wie vorgesehen.
Die Herrichtung der mobilen Startplattform für die Durchführung
der Startoperationen ist abgeschlossen und zur Zeit werden die Schnellschlußventile
für die Hilfskraftanlagen(APU) und der Orbitalmanövriertriebwerke
(OMS) eingebaut; dies ist in Vorbereitung für das Befüllen der
hypergolen Treibstoffe, das nächste Woche stattfinden soll. Über
das Wochenende werden die Befestigungsbolzen der APU-Hydraulikpumpen und
der Feststoffstartraketen geröntgt, um ihre Festigkeit sicherzustellen.
Die abschließende Countdownübung (TCDT) ist für nächste
Woche am KSC angesetzt.
12.
März 2002, Dienstag
Heute
um 14:30 Uhr MEZ, etwa zur gleichen Zeit, als COLUMBIA in das OPF geschleppt
wurde, begann ATLANTIS auf dem Raupentransporter die Fahrt zur Startrampe
39B, wo die letzte Phase der Startvorbereitungen durchgeführt werden
wird. Die Fahrt zur Rampe dauerte etwa 6 1/2 Stunden bei einer Geschwindigkeit
von knapp 1,5 km/h.
Links:
Aufgebaut auf der mobilen Startplattform und getragen vom Raupentransporter
kriecht Raumfähre ATLANTIS vom Montagegebäude zur Startrampe
39B. (Photo: NASA/KSC)
Mit
der STS-110 Mission kehrt das Space Shuttle Programm wieder zum Aufbau
der internationalen Raumstation zurück, indem das erste Stück
der großen Tragwerkstruktur, die einmal Stromerzeugungs- und Wärmeabstrahlungssysteme
tragen wird, montiert werden soll. Für diese Mission sind vier Außeneinsätze
geplant, um die Montagearbeiten durchzuführen.
ATLANTIS
nächster Start erfolgt nach der Durchführung geplanter "Mini-Modifikationen"
während seiner letzten Abfertigungphase. Der Orbiter war für
10 Wochen komplett abgeschaltet, während der die Modifikationen zur
Sicherheits- und Flugleistungssteigerung vorgenommen wurden (siehe unten).
Darunter waren ausgedehte Arbeiten an der Verkabelung und der Einbau eines
modifizierten Drahtgeschirrs für den Monoball, der für die elektrischen
Verbindungen zwischen dem Orbiter, dem Haupttank und einer neuen modularen
Festkörperspeichereinheit sorgt.
11.
März 2002, Montag
Die
Raumfähre ATLANTIS befindet sich im Montagegebäude und wird letzten
Vorbereitungen für die Verbringung zur Startrampe 39B unterzogen.
Die Montage des Shuttleaufbaus und der Schnittstellentest wurden am Wochenende
abgeschlossen.
7.
März 2002, Donnerstag
Der
Zusammenbau von Orbiter, Hauptank und Feststoffstartraketen ist im Gange.
ATLANTIS liegt genau im Zeitplan für einen Start am 4. April 2002.
Der Raumfährenschnittstellentest wird am Wochenende durchgeführt.
6.
März 2002, Mittwoch
Links:
Nach Beendigung der Abfertigung zur Mission STS-110 wird Orbiter ATLANTIS
vom OPF zum VAB überführt. (Photo: NASA/KSC)
Nach
Abschluß der Abfertigung innerhalb des Orbiterabfertigungswerkes(OPF),
in dem auch ausgedehnte Modifikationen durchgeführt wurden, wurde
Orbiter ATLANTIS heute Nachmittag zum Montagegebäude (VAB) verbracht,
wo er auf den Startaufbau aufgesetzt werden soll und die letzten Vorbereitungen
für die Mission STS-110 beginnen werden, deren Start zur ISS für
den 4. April vorgesehen ist..
Der
Transporter, der ATLANTIS auf seinem Rücken trug setzte um 15:50 Uhr
MEZ rückwärts aus der Halle 2 des OPF heraus - zehn Minuten früher
als geplant - und erreichte um 16:20 Uhr den Transfergang in der Mitte
des VAB. Der Orbiter wird nun am Donnerstag von dem Transporter heruntergehoben
und in senkrechter Stellung auf den Haupttank aufgesetzt. Der Raumfährenschnittstellentest,
mit dem der Gesamtzustand des STS-110-Startaufbaus bestimmt wird, wird
am Wochenende durchgeführt.
4.
März 2002, Montag
Im
Orbiterabfertigungswerk (OPF) steht ATLANTIS vor dem Abschluß der
Abfertigung und der Überführung zum Montagegebäude (VAB),
wo der Orbiter auf den Startaufbau aufgesetzt werden soll. Die Verschlußarbeiten
am Heckgehäuse sind beendet und am Buggehäuse im Gange. Heute
abend wird der Orbiter für die Gewichts- und Schwerpunktsüberprüfung
auf die Wiegevorrichtung aufgebockt, bevor er auf seinen Transporter verladen
wird.
19.
Februar 2002, Dienstag
Die
Dichtigkeitsüberprüfung der OMS-Haupttreibstoffleitung und die
Abschlußarbeiten an der Nutzlast sind im Gange.
14.
Februar 2002, Donnerstag
Die
rechte OMS-Gondel ist wieder anmontiert, nachdem die Reparaturarbeiten
an den Bohrungen des Verbindungspunktes Nr. 5 abgeschlossen wurden. Zur
Zeit werden die elektrischen Leitungen verbunden.
11.
Februar 2002, Montag
Im
Orbiterabfertigungswerk wird die Arbeit zur Neuausrichtung der vierzehn
Bohrungen im Befestigungsflansch Nr.5 der Steuerbordgondel des OMS fortgesetzt,
bevor die Gondel wieder montiert wird. Der Anbau des Hitzeschildes ist
im Gange und die Wartung der APU-Spritzwasserkühlanlage ist beendet.
7.
Februar 2002, Donnerstag
Die
Steuerbordgondel des OMS ist abgenommen worden und der Zustand der 14 Bohrungen
am Befestigungsflansch Nr. 5 wird gerade bestimmt. Wenn nötig werden
Reparaturen durchgeführt. Die Überprüfung der Hydraulikanlage
und der Flugsteuerung läuft zur Zeit und Vorbereitungen sind im Gange
für die Montage des Hitzeschildes.
4.
Februar 2002, Montag
Reparaturen
am Befestigungspunkt Nr.5 der Backbord-OMS-Gondel sind beendet, und die
Gondel wurde wieder angebaut. Die Steuerbordgondel wird morgen abgenommen,
um den dortigen Befestigungspunkt und den Bolzen zu untersuchen und gegebenenfalls
zu reparieren. Der Besatzungsausrüstungs- und -schnittstellentest
(CEIT) wurde am Wochenende abgeschlossen.
31.
Januar 2002, Donnerstag
Die
Überprüfung des Fernmanipulatorsystems (RMS) ist abgeschlossen
und das RMS wurde wieder in den Orbiter eingebaut. Die linksseitige Gondel
des Orbitalmanövriersystems (OMS) wird morgen wieder montiert nachdem
zwei Bohrungen am Verbindungspunkt Nr.5 wieder in Flucht gebracht worden
sind. Die rechtsseitige Gondel wird nächste Woche abgenommen. Am Samstag
wird die STS-110 Flugbesatzung am KSC eintreffen, um am Besatzungsausrüstungs-
und -schnittstellentest (CEIT) teilzunehmen.
25.
Januar 2002, Freitag
Der
Nutzlastaufnahmetest in der Ladebucht der Raumfähre ist abgeschlossen
und zur Zeit werden die Dichtigkeitsüberprüfungen an den Haupttriebwerken
durchgeführt. Die Inspektion der Befestigungstelle Nr. 5 ist nun im
Gange, nachdem am Mittwoch bereits die linke OMS-Gondel abgenommen worden
war.
23.
Januar 2002, Mittwoch
Der
Nutzlastaufnahmentest ist zur Zeit im OPF, Halle 2, im Gange. Haupttriebwerk
Nr. 3 wurde gestern ausgebaut, nachdem eine gebrochene Dichtungsoberfläche
an einem Haupttreibstoffventil entdeckt wurde. Ein Ersatztriebwerk wird
morgen eingebaut. Die linke Gondel des Orbitalmanövriersystems (OMS)
wurde inzwischen abgebaut, um Inspektion und gegebenenfalls Reparatur von
Befestigungsstelle Nr. 5 zu ermöglichen.
17.
Januar 2002, Donnerstag
Im
OPF sind die Haupttriebwerke in den Orbiter eingebaut worden und die Überprüfung
der Nutzlastaufnahmen ist im Gange. Inzwischen wurde die Entscheidung getroffen
Triebwerk Nr. 3 wieder auszubauen und dessen Haupttreibstoffventil
auszutauschen, da gestern ein Bericht eingegangen war, daß die Oberfläche
einer Dichtung des Ventild brüchig sein könnte. An diesem Wochenende
werden etwa 225 kg Treibstoff aus dem Orbitalmanövriersystem
(OMS) abgelassen, um die Gondeln abnehmen zu können und die Befestigungspunkte
Nr. 5 auf beiden Seiten untersuchen und gegebenenfalls reparieren zu können.
Es wird nicht erwartet, daß diese Arbeiten Einfluß auf den
Abfertigungsplan und den Starttermin von STS-110 haben werden.
14.
Januar 2002, Montag
Im
Orbiterabfertigungswerk werden heute die Haupttriebwerke in den Orbiter
ATLANTIS eingebaut. Der Abbau der linken OMS-Gondel zur Inspektion des
Verbindungspunktes Nr. 5 wurde verzögert, da zusätzliche Anforderungen
bei der Bestimmung des Treibstoffgewichtes des Orbitalmanövriersystems
notwendig geworden waren, bevor die Demontage durchgeführt werden
kann. Die Überprüfung der Untersysteme ist in Gange.
10.
Januar 2002, Donnerstag
Im
Orbiterabfertigungswerk wird zur Zeit die linke OMS-Gondel der Raumfähre
abmontiert. Der Einbau der Haupttriebwerke ist für Montag geplant.
8.
Januar 2002, Dienstag
Die
Arbeiten zur Demontage der zwei OMS-Gondeln, um den Zustand der Verbindungsstelle
Nr. 5 zu bestimmen und gegebenenfalls Reparaturen daran durchzuführen,
gehen weiter. Am Wochenende wurde der hypergolische Treibstoff aus der
Versorgungsleitung für die OMS-Triebwerke abgelassen. Die Rekonfiguration
des hinteren Flugdeckbereiches ist im Gange.
3.
Januar 2002, Donnerstag
Zur
Zeit ist der Abbau beider OMS-Gondeln in Arbeit, um die Festigkeit der
Verbindungselemente von Verbindungspunkt Nr. 5 überprüfen zu
können und, wenn nötig, Reparaturen daran auszuführen. Die
OMS-Versorgungsleitung soll am Wochenende entleert werden und in
der nächsten Woche wird die linke Gondel abmontiert. Die Laderaumtore
wurden geöffnet und die Überprüfung der Gleichstromleitungen
wird zur Zeit durchgeführt.
19.
Dezember 2001, Mittwoch
Der
Start der Mission STS-110 zur Internationalen Raumstation wurde auf den
4. April verschoben, da die Programmleitung entschieden hat, mindestens
eine Gondel des Orbitalmanövriersystems (OMS) zu entfernen um die
Spannungsfestigkeit des Verbindungspunktes Nr. 5 sicherzustellen. Eine
Überprüfung des Bohrlochbereiches gab Anlaß für die
Vermutung, daß die Ausmaße der Verbindungsteile nicht den Fluganforderungen
entsprechen könnte. Die Stromversorgung der Raumfähre ATLANTIS
wurde heute nach zweieinhalbmonatigen Modifikationsarbeiten wieder in Betrieb
genommen. Die Abfertigung zur Mission STS-110 wird noch für diese
Woche fortgeführt und dann erst nach den Weihnachtsfeiertagen wieder
aufgenommen.
17.
Dezember 2001, Montag
Am
Mittwoch werden die Systeme des Orbiters wieder in Betrieb genommen. Der
Einbau des Bremsschirms ist abgeschlossen und die erneute Überprüfung
der APU Nr.3 wurde durchgeführt. Zur Zeit werden die schwarzen Kästen
der Flugsteuerungselektronik (Avionik) an Bord des Orbiters eingebaut.
13.
Dezember 2001, Donnerstag
Zweieinhalb
Monate geplanter Modifikationsarbeiten werden in der nächsten Woche
abgeschlossen sein. Am Mittwoch, 19. Dezember, werden die Systeme
des Raumfahrzeugs wieder in Betrieb genommen, so daß die normale
Abfertigung für die Mission STS-110 weitergeführt werden kann.
Der Einbau des Bremsschirmes ist beendet und Austausch und erneute
Überprüfung der Hilfskraftanlage (APU) Nr.3 ist im Gang. Im Montagegebäude
(VAB) ist der STS-110-Startaufbau (Haupttank und Feststoffstartraketen)
zusammengefügt worden und die Abschlußarbeiten werden zur Zeit
durchgeführt.
16.
November 2001, Freitag
Neben
den Modifikationen am Orbiter wurden die Fenster 2 und 3 ausgetauscht.
5.
November 2001, Montag
Die
Systeme des Orbiters bleiben weiter abgeschaltet während die verschiedenen
Modifikationen vorgenommen werden. Diese Arbeiten werden noch bis Mitte
Dezember andauern.
22.
Oktober 2001, Montag
Die
Arbeiten an den Massenspeichereinheiten und die verschiedenen Modifikationen
an den Shuttle-Systemen werden fortgesetzt.
19.
Oktober 2001, Freitag
Während
die Systeme des Orbiters heruntergefahren sind, gehen die Modifikationen
weiter voran. Mechaniker rüsten zur Zeit die Massenspeicher der Raumfähre
auf und arbeiten weiter an den Einpunktgurtgeschirrverbesserungen. Mitte
Dezember sollen die Systeme wieder angefahren werden.
15.
Oktober 2001, Montag
Die
Systeme des Orbiters wurden heruntergefahren, so daß Mechaniker plangemäß
Arbeiten an den nun stromlosen Aggregaten durchführen können.
Darunter sind Arbeiten zur Aufrüstung der Massenspeicher der Raumfähre.
Techniker ersetzen außerdem Fenster Nr. 7. Die Stromversorgung wird
bis Mitte Dezember abgeschaltet bleiben.
5.
Oktober 2001, Freitag
Techniker
haben die routinemäßigen Röntgenuntersuchungen an der ausgetauschten
OMS-Schubdüse beendet. Heute werden außerdem Mechaniker das
APU-Treibstoffzuführungssystem entleeren.
4.
Oktober 2001, Donnerstag
Die
Programmleitung hat heute den 21. März als neuen Starttermin für
STS-110 benannt. Dieser Termin ermöglicht auch eine Anpassung an die
notwendig gewordenen Abfertigungsarbeiten und gibt mehr Zeit für die
geplanten Verkabelungsmodifikationen, die zur Zeit durchgeführt werden.
Am
Hauptantriebssystem wurden routinemäßige Dichtigkeitstests vorgenommen,
ebenso wie am Umweltregelsystem. Der Austausch der Schubdüse am OMS
ist nahezu abgeschlossen - Techniker führen zur Zeit die Röntgenuntersuchung
durch. Die Einpunktgurtgeschirrmodifikationen gehen weiter.
1.
Oktober 2001, Montag
Techniker
haben die Überprüfung der Brennstoffzellen abgeschlossen. Zur
Zeit werden am Orbitalmanövriersystem Schubdüsen ausgetauscht.
Die Einpunktgurtgeschirrmodifikationen gehen weiter. In dieser Woche beginnen
Mechaniker mit dem Testen des Mikrowellenlandesystem des Orbiters.
27.
September 2001, Donnerstag
Techniker
haben die OMS-Sammelleitung entleert und der Austausch der Schubdüsen
beginnt am Wochenende. Die Einpunktgurtgeschirrmodifikationen gehen weiter.
Am Samstag beginnt die Überprüfung der Brennstoffzellen.
24.
September 2001, Montag
Die
Techniker arbeiten weiter im Mittelschiff des Orbiters. Außerdem
führen Mechaniker die gleichen Einpunktgurtgeschirrmodifikationen
wie an der ENDEAVOUR durch. Zur Zeit laufen
die Vorbereitungen für den Austausch einer Schubdüse am Lageregelungs-
und Manövriertriebwerksystems (RCS).
20.
September 2001, Donnerstag
Die
Ladebucht von ATLANTIS wurde geöffnet und die Techniker haben die
Arbeit im Mittelschiff des Orbiters wieder aufgenommen. Mechaniker werden
nächste Woche eine Schubdüse des Lageregelungs- und Manövriertriebwerksystems
(RCS) austauschen.
18.
September 2001, Dienstag
Gestern
wurde Orbiter ATLANTIS in die Halle 2 des Orbiterabfertigungswerkes (OPF)
überführt, während DISCOVERY
seinen Platz im Montagegebäude(VAB) einnahm. Die Abfertigung zur Mission
STS-110 wird nun wieder aufgenommen.
14.
September 2001, Freitag
Orbiter
ATLANTIS verbleibt noch vorläufig im Montagegebäude geparkt,
während DISCOVERYs Flugabschlussabfertigung weitergeht.
10.
September 2001, Montag
Orbiter
ATLANTIS bleibt noch im Montagegebäude, Bereich 4, geparkt, bis DISCOVERYs
Flugabschlußabfertigung beendet ist. ATLANTIS könnte voraussichtlich
am Donnerstag wieder zum OPF überführt werden.
23.
August 2001, Donnerstag
Orbiter
ATLANTIS ist im Montagegebäude(VAB) geparkt und wird dort bis Mitte
September verbleiben. Nur geringfügige Arbeiten werden in der Zwischenzeit
am Raumfahrzeug ausgeführt.
16.
August 2001, Donnerstag
Die
Überprüfung der Orbitalmanövriersystemgondeln ist beendet.
Am Samstag werden die Ladebuchttore geschlossen und der Orbiter für
die Überführung zum Montagegebäude(VAB) am nächsten
Dienstag vorbereitet. Damit soll die Halle 2 des Abfertigungswerkes(OPF)
für die Rückkehr von DISCOVERY freigemacht werden. ATLANTIS
wird voraussichtlich drei Wochen im VAB geparkt bleiben.
13.
August 2001, Montag
Techniker
haben die Inspektion der 17-Zoll-Schnellabschalter von ATLANTIS' Hauptantriebssystem
abgeschlossen. Die Überprüfung der Orbitalmanövriersystemgondeln
gehen weiter und in der nächsten Wochen soll mit der Überprüfung
der Radiatoren begonnen werden.
2.
August 2001, Donnerstag
ATLANTIS'
drei Haupttriebwerke werden heute zur Überholung ausgebaut. Am vorderen
Manövriertriebwerkssystem (RCS) werden zur Zeit Funktionstests durchgeführt.
Das Entladen der Nutzlast verzögert sich, da sich wegen schlechten
Wetters die Anlieferung des Nutzlasttransportbehälters zum OPF verspätet
hat. Je nach Wetterlage könnte die Nutzlast am Freitag entladen werden.
30.
Juli 2001, Montag
ATLANTIS'
Laderaumtore sind geöffnet und die Vorbereitungen für das Entladen
der Nutzlast sind im Gange. Die im Laderaum verbliebene Nutzlast wird morgen
entfernt. Die Überprüfung des Steuerungssystem des Hauptantriebs
ist beendet und die Demontage des Hitzeschilds ist in Arbeit.
26.
Juli 2001, Donnerstag
Orbiter
ATLANTIS ist in der Halle 2 des Orbiter Abfertigungswerks aufgebockt und
in Waage gebracht worden. Erste Inspektionen zeigten 110 Einschläge
in das Hitzeschutzsystem der Raumfähre, davon 26 größer
als 2,5 cm. Die Räder des Landefahrwerks sind in gutem Zustand nach
der Landung am gestrigen Tag.
Heute
werden übriggebliebene Treibstoffe aus dem Hauptantrieb und dem Brennstoffzellenversorgungssystem
abgelassen. Am Abend werden die Laderaumtore geöffnet. Für Dienstag
ist das Entladen der verbliebenen Nutzlasten vorgesehen.
25.
Juli 2001, Mittwoch
Nach
erfolgreichem Abschluß der Mission STS-104
und vollzogener Landung in Cape Canaveral ist ATLANTIS nach Dürchführung
der routinemäßigen Sicherheits- und Tankentleerungmaßnahmen
am Mittag in das Orbiterabfertigungswerk, Halle 2 geschleppt worden. Hier
beginnt nun die Vorbereitung auf die Mission STS-110.
Terminplan STS-110/ATLANTIS
Beginn Überholung
in OPF |
25. 7. 2001 |
Überführung
zum VAB |
6. 3. 2002 |
Überführung
des Shuttles zur Startrampe 39 B |
12. 3. 2002 |
Überführung
der Nutzlast zur Startrampe |
23. 3. 2002 |
Verladen der
Nutzlast in der Ladebucht |
27. 3. 2002 |
Abnahme der
Flugbereitschaft der Raumfähre |
nnb |
abschließende
Countdown-Generalprobe |
18.-19.3.2002 |
Helium Dichtigkeits-Test |
18.3.2002 |
Befüllen
der an Bord befindlichen Tanks (Hydrazin) |
20.3.2002 |
Abnahme der
Flugbereitschaft der Haupttriebwerke |
nnb |
Schließen
der Laderaumtore für den Start |
1. 4. 2002 |
Installation
der Sprengvorrichtungen |
28.3.2002 |
Abnahme der
Startbereitschaft |
26. 3. 2002 |
Versiegelungsarbeiten
am Heckgehäuse abgeschlossen |
31. 3. 2002 |
Beginn Countdown |
2. 4. 2002 |
Befüllen
der an Bord befindlichen Tanks für die Brennstoffzellen |
3. 4. 2002 |
Verstauen der
Ausrüstung der Flugbesatzung |
3. 4. 2002 |
Wegschwenken
der drehbaren Arbeitsplattform(RSS) in Parkposition |
8. 4. 2002,
4 Uhr |
Befüllen
des Haupttanks |
8. 4. 2002,
13:44 Uhr |
Start |
8.
4. 2002, 22:44:19 Uhr |
Andocken an
Station |
10. 4. 2002,
18:05 Uhr |
Öffnen
des Schotts |
10. 4. 2002,
20:07 Uhr |
Außeneinsatz
EVA 1 |
11. 4. 2002,
17:04 Uhr |
Außeneinsatz
EVA 2 |
13. 4. 2002,
16:34 Uhr |
Außeneinsatz
EVA 3 |
14. 4. 2002,
16:34 Uhr |
Außeneinsatz
EVA 4 |
16. 4. 2002,
16:34 Uhr |
Ablegen von
Station |
17. 4. 2002,
20:35 Uhr |
Bremsmanöver |
19. 4. 2002,
17:19 Uhr |
Landung |
19.
4. 2002, 18:27 Uhr |
nnb: Datum noch nicht bekannt
Übersicht
über die planmäßigen Countdownunterbrechungen für
STS-110
T-Zeitpunkt |
Dauer der Unterbrechung |
Unterbrechung
beginnt |
Unterbrechung
endet |
T-27 Std. |
4 Std. |
|
|
T-19 Std. |
4 Std. |
|
|
T-11 Std. |
107 Std., 44
Minuten |
|
7:44 Uhr |
T-6 Std. |
1 Std. |
12:44 Uhr |
13:44 Uhr |
T-3 Std. |
2 Std. |
16:44 Uhr |
18:44 Uhr |
T-20 Min. |
10 Minuten |
21:24 Uhr |
21:34 Uhr |
T-9 Min. |
etwa 45 Minuten |
21:45 Uhr |
Freitag, 22:31 Uhr |
Übersicht über
die Tätigkeiten der STS-110 Mannschaft am Starttag (8. 4. 2002)
Ostküstenzeit
(EDT) |
Mitteleuropäische
Zeit(MESZ) |
|
- |
- |
Wecken der
Mannschaft |
- |
- |
Frühstück |
- |
- |
Medizinische
Untersuchung |
- |
- |
Mittagessen
und |
- |
- |
Mannschaftsphoto |
- |
- |
Wetterbriefing
(KOM, PLT, MS2) |
- |
- |
Anlegen der
Startanzüge (MS1, MS3) |
* |
- |
Anlegen der
Startanzüge (KOM, PLT, MS2) |
* |
- |
Abfahrt zur
Startrampe 39B |
* |
- |
Ankunft im
Weißraum und Einstieg in’s Shuttle |
* |
- |
Schließen
der Mannschaftsluke |
* |
- |
Start |
* Durch Kameras
übertragene Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)
Alle Zeiten,
wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos:
NASA
Quelle:
NASA
Shuttle Status Report, NASA
Presseerklärungen, Beschreibung
Orbiter Atlantis(engl.) |