Zurück zur
                  Startseite
ISS-Expedition 30
Expedition 29 Logo





Kommandant (CDR):
Daniel C. Burbank (NASA)
Daniel Burbank
Flugingenieur (FE-2):
Anton N. Schkaplerow (Roskosmos)
Anton Schkaplerow
Flugingenieur (FE-3):
Anatolij A. Iwanischin (Roskosmos)
Anatolij Iwanischin
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-22
Start:
14. November 2011
Landung:
27. April 2012, 13:45 Uhr MESZ
Besatzungszeit:
vom 22. Nov. 2011 bis 27. April 2012
Flugingenieur (FE-4):
Oleg D. Kononjenko (Roskosmos)
Oleg Kononjenko
Flugingenieur (FE-5):
Donald R. Pettit
(NASA)

Donald Pettit
Flugingenieur (FE-6):
André Kuipers
(ESA)

Andre Kuipers
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-03M
Start:
 21. Dezember 2011
Landung (geplant):
1. Juli 2012
Besatzungszeit:
v0m 23. Dezember 2011 bis 27. August 2012
Missionsberichte
Terminplan Expedition 30 Besatzung

Aktuelle Informationen zur letzten ISS-Besatzung: Expedition 29
Aktuelle Informationen zur nächsten ISS-Besatzung: Expedition 31

Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
27. April 2012, Freitag
Schließen der Luke
Oben: Das Schließen der Luken zwischen der SOJUS TMA-22 und dem Modul PIRS. Im Vordergrund Oleg Kononjenko, der neue Kommandant der Station, auf der anderen Seite Dan Burbank, der alte Kommandant. (Photo: NASA TV)
Die SOJUS TMA-22 mit Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin ist heute um 13:45 Uhr MESZ in Kasachstan gelandet. Sie hatten um 10:18 Uhr MESZ von der Internationalen Raumstation abgelegt, womit die Expedition 30 offiziell endete.
Die SOJUS führte um 12:49 Uhr MESZ ein Bremsmanöver aus, bevor sich das Wiedereintrittsmodul vom Rest des russischen Raumfahrzeugs trennte und in die Erdatmosphäre eintrat. Anschließend warf die SOJUS mehrere Bremsschirme aus, die ihren Abstieg verzögerten und feuerte unmittelbar vor dem Aufsetzen drei kleine Bremsraketen für eine weiche Landung.
Nach der Landung wurden die Expedition 30 Besatzungsmitglieder von den sofort vor Ort eingetroffenen Bergungsmannschaften aus der Kapsel herausgeholt und einer ersten Untersuchung durch die Flugärtzte unterzogen.
Die Expedition 31 begann offiziell mit dem Ablegen der SOJUS unter dem Kommando von Oleg Kononjenko. Kononjenko und die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers setzen ihren Aufenthalt an Bord des Außenpostens bis zum 1. Juli fort. Zu ihnen werden Mitte Mai die Flugingenieure Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin stoßen, die mit der SOJUS TMA-04M starten sollen.
Padalka, Acaba und Rewin schließen derzeit ihr Missionstraining am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau in Rußland ab. Sie sollen am 1.
Nach der Landung
Oben: Nach der Landung wird Dan Burbank zu einem schnell errichteten Lazarettzelt gebracht, wo eine erste medizinische Untersuchung durchgeführt wurde. (Photo: NASA TV)
Mai zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen, um die letzten Vorbereitungen für ihren Start am 15. Mai zu treffen. Sie sollen bis zum 17. September im All bleiben.
















25. April 2012, Mittwoch
Kommandowechsel
Oben: Die Besatzung bei der zeremoniellen Kommandoübergabe zwischen Dan Burbank (vorne links) und Oleg Kononjenko (vorne rechts). Dahinter Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Andre Kuipers (Don Pettit wird von Kononjenko verdeckt). (Photo: NASA TV)
Expedition 30 Kommandant Dan Burbank hat heute in einer Zeremonie die Schlüssel zur Station an Expedition 31 Kommandant Oleg Kononjenko übergeben. Während Burbank sich auf das Ende seiner ersten Mission zur Station vorbereitet, ist Kononjenko in der Mitte seiner zweiten. Er war bereits im Jahr 2008 Flugingenieur der Expedition 17.
Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin sollen ihren Aufenthalt auf dem Außenposten am Freitag beenden. Sie sollen mit der SOJUS TMA-22 um 10:19 Uhr MESZ ablegen und rund drei Stunden später in der Steppe Kasachstans landen. Die Expedition 31 beginnt offiziell mit dem Ablegen des Trios.
Die Flugingenieure Don pettit und Andre Kuipers werden ihren Aufenthalt unter Kommandant Kononjenko fortsetzen. Ihre Rückkehr ist für den 1. Juli geplant, an dem sie mit ihrer SOJUS TMA-03M von der ISS ablegen und landen sollen.
Sie werden Mitte Mai drei neue Besatzungsmitglieder begrüßen, die mit der SOJUS TMA-04M starten und anreisen sollen. Die Flugingenieure Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin bereiten sich derzeit im Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau auf ihre Mission vor.
Derweil haben die Missionsleiter entschieden den Start der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX auf den 7. Mai um 15:38 Uhr MESZ zu verschieben. Während die Verantwortlichen bei SpaceX die Systeme des Raumfahrzeuges ein weiteres Mal überprüften, hob die Raumstation ihre Erdumlaufbahn heute morgen auf die richtige Höhe für das Rendezvous mit der Kapsel und ihr Einfangen.

24. April 2012, Dienstag
Pettit und Burbank
Oben: Don Pettit (links) und Dan Burbank (rechts) bereiten Gegenstände für die Rückführung zur Erde mit der SOJUS TMA-22 vor. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat sich heute auf die Abreisevorbereitungen für drei der sechs Besatzungsmitglieder und auf das Training an der Robotarbeitsstation für die Ankunft eines kommerziellen Frachters konzentriert.
Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, die am Freitag um 10:19 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-22 ablegen und wenige Stunden später in der Steppe Kasachstans landen sollen, fuhren damit fort, Gegenstände für die Rückkehr zur Erde zusammenzupacken. Schkaplerow verlegte auch ein Stromkabel für einen Lüfter in der SOJUS, während Flugingenieur Oleg Kononjenko, der mit dem Ablegen der SOJUS der neue Expedition 31 Kommandant werden wird, Iwanischin bei einigen Einstellungen an den Schalensitzen half.
Um ihre Körper für die Rückkehr zur Erde vorzubereiten, führten Schkaplerow und Iwanischin eine Reihe von Übungen mit dem Gerät zur Erzeugung eines Unterdrucks im Unterkörper durch, wodurch simuliert wird, wie die Schwerkraft die Körperflüssigkeiten in Richtung Füsse zieht.
Flugingenieur Don Pettit begann seinen Arbeitstag im japanischen Labormodul KIBO, wo er einen Behälter für das Hochqualitäts-Proteinkristallwachstumsexperiment einbaute. Später entlud Pettit Fracht aus dem Automatischen Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI, das am 28. März an der ISS angelegt hatte, und packte sie aus.
Kuipers bei Bildungsveranstaltung
Oben: Andre Kuipers spricht während einer Bildungsveranstaltung vom Labormodul COLUMBUS aus mit Studenten. (Photo: NASA TV)
Derweil richtete Flugingenieur Andre Kuipers Geräte für das Experiment VO2Max ein, das er am Donnerstag ausführen soll. Das Experiment ermöglicht es Forschern auf der Erde die Veränderung in der maximalen Sauerstoffaufnahme über die Lunge (aerobe Kapazität) eines Astronauten während Langzeitraumflügen zu messen und Anpassungen an das tägliche Fitneßprogramm vorzuschlagen.
Kuipers unterbrach seine Arbeit, um Fragen von Studenten aus den Niederlanden, Deutschland, Spanien und Großbritannien zu beantworten, die am Bildungsprojekt "Raumschiff Erde" teilnehmen.
Pettit und Kuipers verbrachten zusammen mehrere Stunden damit, die Abläufefür das Greifen des ersten kommerziellen Frachtraumfahrzeugs DRAGON von SpaceX, das die Station besucht, durchzugehen und an der Robotarbeitsstation zu üben. Die zwei Flugingenieure übten Techniker für das Greifen einer versetzt liegenden DRAGON mit dem CANADARM2. Der Start der DRAGON, der ursprünglich für den 30. April geplant war, wurde wegen weiterer Softwaretests und Datendurchsicht auf den 7. Mai verschoben.
Am Ggarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädchen bei Moskau schlossen NASA-Astronaut Joe Acaba und die russischen Kosmonauten Gennadi Padalka und Sergeij Rewin ihre letzten Qualifikationssimulationsläufe vor ihrer Freigabe für den Start zur Station ab. Padalka, Acaba und Rewin sollen am 2. Mai zum Kosmodrom Baikonur fliegen, um sich für ihren Flug am 14. Mai mit der SOJUS TMA-04M vorzubereiten. Das Trio wird zu Kononjenko, Pettit und Kuipers stoßen, um die Expedition 31 Besatzung aufzustocken.

22. April 2012, Sonntag
Annäherung von PROGRESS M-15M
Oben: Die Anzeige des automatischen Rendezvoussystems KURS während der Annäherung von PROGRESS M-15M. (Photo: NASA TV)
Nach zwei Tagen Reise ist heute der Transporter PROGRESS M-15M an der Internationalen Raumstation angekommen. Er koppelte planmäßig um 16:40 Uhr MESZ automatisch am Modul PIRS an. Im Servicemodul SWESDA standen die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko bereit, die manuelle Steuerung über den PROGRESS mit dem telerobotischen Rendezvoussystem TORU zu übernehmen, sollten Schwierigkeiten bei der Annäherung auftreten.
Im Anschluß an das Anlegen begannen die Dichtigkeitstests, um sicherzustellen, daß über die Verbindung zwischen den beiden Raumfahrzeug keine Luft verloren geht.
Ab morgen, nach dem Öffnen der Luken, sollen die Besatzungsmitglieder mit dem Entladen der knapp 2,6 Tonnen Fracht beginnen.
Der PROGRESS war am Freitag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet und soll bis Juli an der Station angekoppelt bleiben.






20. April 2012, Freitag
Start von PROGRESS M-15M
Oben: Der Start von PROGRESS M-15M. (Photo: NASA TV)
Der unbemannte Transporter PROGRESS M-15M ist heute um 14:50 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet, um seine zweitägige Reise zur Internationalen Raumstation zu beginnen. Weniger als zehn Minuten später erreichte der PROGRESS seine vorläufige Umlaufbahn und entfaltete seine Solarzellen und Navigationsantennen.
Das russische Frachtraumfahrzeug soll am Sonntag um 16:40 Uhr automatisch am Modul PIRS der ISS anlegen. Er ist mit knapp 2,6 Tonnen an Nahrungsmitteln, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern für die sechsköpfige besatzung des Außenpostens beladen.
Er ersetzt den mit Müll beladenen PROGRESS M-14M, der gestern vom Modul PIRS abgelegt hatte. Die russischen Flugleittechniker führen noch mehrere Tage lang Tests mit dem PROGRESS durch, bevor sie ihn aus der Umlaufbahn bringen, damit er beim Eintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglüht.
Sobald die Besatzungsmitglieder die gesamte Fracht entladen haben, wird der PROGRESS M-15M mit Müll beladen, um dann Ende Juli abzulegen und dem Schicksal
seiner Vorgänger zu folgen.

19. April 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute das Ablegen eines russischen Frachters überwacht und sich auf die Ankunft seines Nachfolgers vorbereitet, der am Freitag starten soll.
Abflug von PROGRESS M-14M
Oben: Ein Blick auf die KURS-Anzeige während des Ablegens von PROGRESS M-14M. (Photo: NASA TV)
Der PROGRESS M-14M, beladen mit Müll und an Bord nicht mehr benötigten Gegenständen, hat heute Mittag um 13:04 Uhr MESZ vom Modul PIRS abgekoppelt, während die Station sich in 394 km Höhe über das südöstliche Rußland hinwegbewegte. Eine Reihe von Manövern brachte den PROGRESS in eine sichere Entfernung von der Station, wo in den nächsten Tagen seine Triebwerke mehrmals gefeuert werden, um die Bahnverfolgungsfähigkeiten russischer Bodenradars zu testen. Der PROGRESS soll anschließend am 28. April aus der Umlaufbahn gebracht werden und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin photographierte das abfliegende Frachtraumfahrzeug durch ein Fenster im Servicemodul SWESDA, um sicherzustellen, daß am Kopplungsstutzen des PROGRESS' keine Dichtungen fehlen oder beschädigt sind.
Der Abflug des alten Versorgungstransporters macht den Weg frei für den Start von PROGRESS M-15M am Freitag um 14:50 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, der am Sonntag um 16:40 Uhr an PIRS anlegen soll. Der PROGRESS soll knapp 2,6 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern für die Stationsbesatzung abliefern, darunter 900 kg Treibstoff, 50 kg Sauerstoff und Luft, 420 kg Wasser und 1226 kg an Ersatzteilen, Versorgungsgütern und Experimentenausrüstung.
In Vorbereitung auf die Ankunft von PROGRESS M-15M verbrachten die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko mehrere Stunden damit, mit dem manuellen telerobotischen Rendezvoussystem TORU zu üben. Der PROGRESS soll eigentlich automatisch mit dem automatischen Rendezvoussystem KURS ankoppeln, aber die Besatzungen nutzen TORU für den Fall, daß Probleme beim Anflug auftreten, und sie die manuelle Steuerung übernehmen müssen.
Robonaut 2
Oben: Der Robonaut 2 arbeitet an einer Testschalttafel. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank verbrachte einen Teil seinesMorgens mit dem Entladen und auspacken von Fracht aus dem Automatischen Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI, das am 28. März an der Station angekommen war. Später überprüfte er die Batterien in den amerikanisn Raumanzügen im Rahmen der regelmäßigen Wartung an diesen Anzügen, um sicherzustellen, daß sie in guten Zustand und einsatzbereit sind.
Flugingenieur Don Pettit schloß seine Arbeit in dieser Woche mit dem humanoiden Roboter Robonaut 2 mit weiteren Tests von dessen Hüftbewegungen, Sehschärfe und Geschicklichkeit im Umgang mit einer Testschalttafel, die wie eine typische Schalttafel an Bord der Station aussieht.
Flugingenieur Andre Kuipers richtete seine Aufmerksamkeit auf das Experiment KARD, für das er Blut- und Urinproben nahm, die später auf der Erde untersucht werden sollen. Außerdem absolvierte er dafür den ganzen Tag hindurch immer wieder einige Atemübungen. KARD untersucht die Mechanismen von Herzkrankheiten und die Veränderungen im Blutdruck während Langzeitraumflügen.
Die Besatzung bereitete sich auch auf die Abreise dreier ihrer Besatzungsmitglieder vor. Burbank, Schkaplerow und Iwanischin machen sich für ihre Heimreise am 27. April
bereit, nachdem sie über fünf Monate an Bord der ISS verbracht haben. Ihre Abreise markiert das Ende der Expedition 30 und den Beginn der Expedition 31 unter dem Kommando von Oleg Kononjenko. Drei weitere Besatzungsmitglieder, die Flugingenieure Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergei Rewin sollen am 17. Mai ankommen, um die Expedition 31 aufzufüllen.

18. April 2012, Mittwoch
Der Transporter PROGRESS M-14M soll beladen mit Müll am Donnerstag um 13:04 Uhr MESZ von der ISS ablegen. Er soll neun Tage später nach umfangreichen technischen Tests aus der Erdumlaufbahn gebracht werden und beim Wiedereintritt über dem Pazifik verglühen.
Am Sonntag Morgen soll dann der PROGRESS M-15M an der Station ankommen und der Besatzung neue Versorgungsgüter zur Verfügung stellen. Das Versorgungsraumfahrzeug mit seiner Frachtliste aus Nahrungsmitteln, Treibstoff, Wasser, Luft, Kleidung und Ersatzteilen soll am Freitag um 14:50 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten.
Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bereiten sich derweil auf das Ende ihres Aufenthaltes am 27. April vor. Sie sollen um 10:19 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-22 ablegen und gut drei Stunden später in Kasachstan landen, was die Expedition 30 beendet.
Das erste kommerzielle Frachtraumfahrzeug, das die Station besuchen soll, soll am 30. April um 18:22 Uhr MESZ starten. Bei diesem Testflug soll die Frachtkapsel DRAGON von SpaceX Nahrungsmittel, Experimentenausrüstung und Stationsgerätschaften abliefern. Nach einer Reihe von Demonstrationsmanövern soll es ein Rendezvous mit der Station ausführen, mit dem Robotarm gegriffen und am Knotenmodul HARMONY angekoppelt werden.
Die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers trainieren derweil für die Ankunft der DRAGON. Sie sollen von der Robotarbeitststation in der CUPOLA aus den CANADARM2 steuern, um die DRAGON einzufangen und an den Kopplungsport zu manövrieren. Nach 18 Tagen Ent- und Beladearbeiten soll das Duo die DRAGON wieder abkoppeln und freigeben, damit sie anschließend zur Erde zurückkehren und rund 400 km vor der amerikanischen Westküste im Pazifik wassern kann.
Schließlich sollen drei neue Besatzungsmitglieder am 17. Mai auf der Raumstation eintreffen. Die Flugingenieure Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin sollen mit ihrer SOJUS TMA-04M am Miniforschungsmodul POISK anlegen und die Expedition 31 Besatzung aus Kommandant Oleg Kononjenko und Pettit und Kuipers verstärken.
Die Besatzung führte außerdem heute eine Reihe von internationalen Forschungsvorhaben durch und wartete die Systeme an Bord des Außenpostens.

17. April 2012, Dienstag
aktuelle Konfiguration der ISS
Oben: Die aktuelle Konfiguration der ISS mit zwei SOJUS, einem PROGRESS und dem ATV am hinteren Ende. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation bereiteten sich auf das Ablegen und Anlegen von russischen Versorgungsraumfahrzeugen vor, sowie auf die Abreise von drei Besatzungsmitgliedern Ende des Monats.
Flugingenieur Oleg Kononjenko belud den PROGRESS M-14M mit Müll, bevor die Luken am Mittwoch geschlossen werden. Der Transporter soll am Donnerstag um 13:04 Uhr MESZ vom Modul PIRS ablegen, um ein paar Tage später nach umfangreichen technischen Tests beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.
Seine Abreise setzt die Voraussetzung für die Ankunft von PROGRESS M-15M, der am Freitag um 14:50 Uhr MESZ mit seinem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan seine zweitägige Reise zur Station  beginnen soll.
Kononjenko und Flugingenieur Anatolij Iwanischin bauten heute in Vorbereitung auf die Ankunft des PROGRESS den Kopplungsmechanismus in die Luke des Kopplungsmoduls PIRS ein.
Flugingenieur Anton Schkaplerow führte Wartungsarbeiten an einem Kühler in der SOJUS TMA-22 durch, die ihn Iwanischin und Kommandant Dan Burbank im November zur Station gebracht hatte. Das Trio soll am 27. April an Bord der SOJUS zur Erde zurückkehren und rund 90 km
nordnordöstlich der abgelegenen kasachischen Stadt Arkalyk landen.
Burbank und Flugingenieur Andre Kuipers konzentrierten sich heute auf das Entladen von Fracht aus dem ATV EDOARDO AMALDI, das am 28. März am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA angelegt hatte und rund 6,5 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern zur Station gebracht hatte.
Flugingenieur Don Pettit diente bei mehreren biomedizinischen Experimenten, die die Auswirkungen von Langzeitraumflügen auf den menschlichen Körper untersuchen, als Proband. Für das Experiment SPRINT arbeitete Pettit mit Kuipers zusammen, um Ultraschalluntersuchungen der Beine vorzunehmen, um zu schauen, ob hochintensives Training den Muskel- und Knochenschwund, die üblicherweise in der schwerelosen Umgebung auftreten, minimieren kann. Später arbeiteten Pettit und Kuipers mit dem integrierten Herzkreislaufexperiment, das die Atrophie (Schwund) des Herzmuskels untersucht. Die Forscher nutzen die Daten von diesem Test, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die die Besatzungsmitglieder gesundhalten sollen.

16. April 2012, Montag
Kuipers an der GCP des ATV
Oben: Andre Kuipers an der Gasreglertafel des ATVs EDOARDO AMALDI. (Photo: NASA TV)
Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin führten heute Dichtigkeits- und andere Tests an den russischen SOKOL-Fluganzügen durch, die sie bei ihrer Abreise von der Internationalen Raumstation und der Rückkehr zur Erde an Bord der SOJUS TMA-22 tragen werden. Die Landung soll am 27. April gegen 13:45 Uhr MESZ rund 90 Kilometer nordnordöstlich der abgelegenen kasachischen Stadt Arkalyk erfolgen und die Expedition 30 effiktiv beenden.
Burbank führte auch eine Reihe von Wartungsarbeiten an einer Pumpe des Wasserrückgewinnungssystems der Station durch. Schkaplerow und Iwanischin reinigten die Lüfterblenden in den Modulen POISK und RASSWET.
Mit der geplanten Ankunft des kommerziellen Frachters DRAGON von SpaceX im Blick verbrachten die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers den größten Teil ihres Tages an der Robotarbeitsstation in der CUPOLA mit dem Proben des Rendezvous- und Einfangablaufs. Die DRAGON soll am 30. April auf der Spitze einer FALCON 9 Trägerrakete vom US-Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral in Florida aus starten. Die Besatzung soll bei der Ankunft am 3. Mai das Raumfahrzeug greifen und am zur Erde weisenden Kopplungsport des Knotenmoduls HARMONY ankoppeln. Die DRAGON wird das erste kommerzielle Frachtraumfahrzeug sein, das Versorgungsgüter zum Orbitalkomplex liefert.
Pettit und Kuipers arbeiteten außerdem mit dem Weltraumklangexperiment im japanischen Labormodul KIBO. Einer der beiden erzeugte einen Ton mit einem speziellen Instrument, der andere nahm das mit einem Video- und einem Audiorekorder auf.
Flugingenieur Oleg Kononjenko schoß Photos von der Erde als Teil des russischen Erdbeobachtungsxperiments URAGAN, das nach dem russischen Wort für Hurrikan benannt ist. URAGAN ist ein boden- und allgestütztes System zur VOrhersage von natürlichen und menschgemachten Katastrophen.
Zusätzlich pumpte Kononjenko Abwasser zum PROGRESS M-14M hinüber. Der PROGRESS soll am Donnerstag von der Station ablegen um später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.

13. April 2012, Freitag
Burbank und Kuipers in KIBO
Oben: Dan Burbank und Andre Kuipers bei Arbeiten im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation nutzte heute die Gelegenheit, einen relativ leichten Arbeitstag zu genießen, bevor die Aktivitäten für den Frachtverkehr und die Abreise von drei Besatzungsmitgliedern zunehmen.
Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, die am 27. April mit der SOJUS TMA-22 zur Erde zurückkehren sollen, nahmen an einer Audiokonferenz mit den Bodenmannschaften teil, um ihre Rückkehrvorbereitungen durchzugehen. Anschließend setzten Schkaplerow und Iwanischin die Konferenz fort, um über die Fracht zu diskutieren, die mit der SOJUS zur Erde zurückgebracht werden soll.
Schkaplerow arbeitete später mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente untersucht, mit denen die Stellen von Druckverlusten an Bord aufgespürt werden sollen.
Burbanks Aufgaben für den Rest des Tages schlossen das Installieren von drei Ausrichtungsführungen im Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung, sowie weiteres
Auffrischungstraining als medizinischer Offizier der Besatzung ein.
Derweil absolvierten die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers mehr Training an der Robotanlage, um sich für die Ankunft der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX vorzubereiten, deren Start für den 30. April angesetzt ist. Nachdem die DRAGON eine Reihe von Manövern und Systemüberprüfungen absolviert hat, soll sie sich der Station am 2. Mai annähern, um dann von Pettit mit dem Robotarm CANADARM2 gegriffen zu werden. Kuipers wird dann die Steuerung übernehmen und das Raumfahrzeug am zur Erde gewandten Kopplungsport (Nadirport) des Knotenmoduls HARMONY ankoppeln. Die DRAGON soll auf ihrem Demonstrationsflug rund 544 kg an Fracht zur Station bringen.
Pettit unterbrach seine Aufgaben, um zusammen mit Burbank mit Ira Flatow von National Public Radio zu sprechen. Während des Interviews für das Programm "Science Friday", beantworteten die zwei Astronauten Fragen zu wissenschaftlichen Experimenten, die derzeit an Bord ausgeführt werden, sowie der anstehenden Mission der DRAGON von SpaceX.
Zusätzlich zu seinem Robottraining richtete Kuipers die Superempfindliche HDTV-Kamera auf dem Beobachtungsdeck der Station, der siebenfenstrigen CUPOLA, ein, um Videos von Polarlichtern aufzunehmen. Später sammelte er Daten von den NanoRacks, einer kommerziellen Forschungseinrhtung auf der Station, die Raum für bis zu 16 Nutzlasten durch eine standartisierte Schnittstelle.
Im russischen Segment der Station diente Flugingenieur Oleg Kononjenko als Proband für das Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitraumflügen untersucht. Er ging prüfte außerdem die Inhalte von Müllbeuteln und Werkzeuge.
Die Bewohner der Station hatten außerdem heute mehrere Gelegenheiten die Erde unter ihnen zu beobachten und zu photographieren. Unter den Orten, die von Forschern vorgeschlagen wurden, waren ein Vulkanpaar auf der indonesischen Insel Java und Gletscher im südpatagonischen Eisfeld zwischen Argentinien und Chile.
Mehr als 832.000 Photos von der Erde, die von der Raumstation aus gemacht wurden, sind auf dem Portal für Astronautenphotographie der NASA einzusehen.

12. April 2012, Donnerstag
Kononjenko mit Computer
Oben: Oleg Kononjenko mit einem Computer im Kopplungsbereich des Servicemoduls SWESDA. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzung bereitet sich auf die Abreise von drei Besatzungsmitgliedern vor während sie gleichzeitig für die Ankunft des ersten kommerziellen Frachtraumfahrzeugs trainierten.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bereiteten ihre SOJUS TMA-22 für das Ablegen am 27. April vor. Sie überprüften die Systeme der SOJUS und verstauten Ausrüstung. Die zwei Kosmonauten und Kommandant Dan Burbank werden mit ihrer Landung in Kasachstan wenige Stunden nach dem Ablegen von der ISS die Expedition 30 beenden.
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers werden dann die Expedition 31 bilden. Kononjenko wird der neue Stationskommandant sein, während die Besatzung auf drei neue Besatzungsmitglieder wartet, die Mitte Mai mit der SOJUS TMA-04M ankommen sollen.
Kononjenko arbeitete auch daran, den PROGRESS M-14M mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen zu beladen. Der Versorgungsfrachter soll am 19. April von der Station ablegen und einige Tage später, nach einer Reihe von technischen Tests am Raumfahrzeug, aus der Umlaufbahn gebracht werden und beim Wiedereintritt in der Erdatmosphäre verglühen.
Pettit und Kuipers setzten ihr Training für die Ankunft der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX fort. Sie trainierten dafür an der Robotarbeitsstation in der CUPOLA. Die zwei Astronauten sollen den CANADARM2 der Station einsetzen, um das automatische Versorgungsraumfahrzeug während seines Rendezvous mit der Station zu greifen und am Nadirport des Knotenmoduls HARMONY anzukoppeln.
Wissenschaftliche Arbeiten wurden ebenfalls ununterbrochen in dem Orbitallabor fortgesetzt, wobei die Besatzung zusammen mit den Wissenschaftlern am Boden an einer Vielzahl von laufenden Experimenten arbeitete.
Schkaplerow arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das die Bildung und die Wechselwirkung von elektrisch geladenen Teilchen untersucht. Die Ergebnisse sind essentiell für die Theorie des Elektromagnetismus. Pettit, Kuipers und Burbank setzten die Ultraschall-Augenuntersuchungen fort, deren Daten von Augenärtzten auf der Erde ausgewertet werden, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sichtvermögen zu beurteilen.
Burbank setzte die Klempnerarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich fort, wo er einen Abscheider austauschte. Der Kommandant absolvierte auch seinen letzten Auffrischungstest als medizinischer Offizier der Besatzung.
Der 12. April ist Tag der Kosmonautik in Rußland, an dem der Jahrestag von Jurij Gagarins erstem bemannten Raumflug begangen wird. Um den 51. Jahrestag dieses Fluges zu begehen, versammelte sich die Besatzung im Labormodul KIBO für eine Konferenz mit Verantwortlichen der russischen Raumfahrt.

11. April 2012, Mittwoch
Interview
Oben: Don Pettit, Andre Kuipers und Dan Burbank im Labormodul DESTINY bei einer Pressekonferenz mit Medienvertretern. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation führten heute eine Reihe von Trainingseinheiten mit den Robotanlagen durch und arbeiteten mit einer Reihe von wissenschaftlichen Forschungsvorhaben aus der ganzen Welt.
Die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers absolvierten Trainingseinheiten mit den Robotanlagen und konferierten mit den Flugleittechnikern, während sie sich auf die Ankunft der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX Anfang nächsten Monats vorbereiteten. Das kommerzielle Frachtraumfahrzeug soll am 30. April vom US-Luftwaffenstützpunkt Cape Canaveral in Florida starten. Es soll bei der Ankunft am 3. Mai mit dem Robotarm der Station CANADARM2 gegriffen und am zur Erde gerichteten Koppelungsport des Knotenmoduls HARMONY ankoppeln.
Kommandant Dan Burbank führte eine Reihe von Wartungsarbeiten am Amin-Schwingbett durch, wo er einen Ventilantrieb neu anschloß, um ihn mit dem Ventilantriebsstromkreis des Experiments kompatibel zu machen. Dieses Technologieexperiment soll ein kleineres effizienteres System für das Herausfiltern von Kohlendioxid aus Atmosphäre von Raumfahrzeugen testen.
Später kamen Burbank, Pettit und Kuipers im Labormodul DESTINY zusammen, um während einer Pressekonferenz Fragen von Medienvertretern zu beantworten.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin beluden die SOJUS TMA-22 für die Rückkehr zur Erde. Schkaplerow, Iwanischin und Burbank sollen am 27. April mit der SOJUS von der Station ablegen und wenige Stunden später in Kasachstan landen, womit die Expedition 30 beendet sein wird.
Tag der Kosmonautik
Oben: Die Besatzung spricht vom Labormodul KIBO aus mit Verantwortlichen der russischen Raumfahrt aus Anlaß des Tags der Kosmonautik. Vorne: Dan Burbank, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin. Hinten: Andre Kuipers, Oleg Kononjenko und Don Pettit. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Oleg Kononjenko lud Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände in den Frachter PROGRESS M-14M, der am 19. April von der Station ablegen und anschließend eine Reihe von technischen Tests durchführen soll, bevor er am 28. April aus der Umlaufbahn gebracht wird und in der Erdatmosphäre verglühen soll.
Kononjenko arbeitete auch mit dem russischen Erdbeobachtungsxperiment RELAXATION ("Relaksatsija"), das chemoluminiszente Reaktionen in der Erdatmosphäre untersucht.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten mit dem Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitraumflügen untersucht. Schkaplerow setzte auch die Arbeit mit dem Coulombkristallexperiment fort, das die Bildung und die Wechselwirkungen von elektrisch geladenen Teilchen untersucht.

10. April 2012, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung hat heute Ladearbeiten an zwei an der ISS angekoppelten Frachttransportern ausgeführt und Geräte für mehr Experimente und Technologietests eingerichtet.
Kommandant Dan Burbank verbrachte einen großen Teil seines Tages am Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR), wo er eine Anzeige und ein Regelmodul der Fluid- und Verbrennungsforschungseinrichtung austauschte. Dieser Schrank, der eine optische Meßbatterie, Brennstoff- und Oxidatorregelung und fünf Kameras beinhaltet, ermöglicht, eine breite Pallette von Verbrennungsexperimenten sicher an Bord der Station durchzuführen.
Der Kommandant sammelte auch Geräte zusammen und ging die Arbeitsabläufe für seine Arbeit mit der Amin-Schwingbett-Untersuchung am Mittwoch durch. Dieses Technologieexperiment testet ein kleineres effizienteres System für das Herausfiltern von Kohlendioxid aus der Stationsatmosphäre.
Kuipers mit Frachtgütern
Oben: Andre Kuipers mit Frachttaschen aus dem Transporter EDOARDO AMALDI. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Don Pettit begann seinen Arbeitstag früh mit dem Nehmen von Blut- und Urinproben, die er anschließend im Labortiefkühlschrank MELFI für die spätere Analyse auf der Erde einlagerte. Pettit richtete später die superempfindliche HDTV-Kamera auf dem beobachtungsdeck der Station, der siebenfenstrigen CUPOLA, ein, um mehr Videos von den Polarlichern zu drehen.
Flugingenieur Andre Kuipers tauschte einige Klammern und Halterungen an der Experimentaleinrichtung für Fluidphysik aus, die im RYUTAI-Schrank im Labormodul KIBO untergebracht ist.
Den Rest des Tages konzentrierte sich Kuiper auf das Entladen von Fracht aus dem europäischen Automatisierten Transferfahrzeug 3 (ATV-3) EDOARDO AMALDI, das am 28. März am Servicemodul SWESDA angekoppelt hatte. Das ATV hat rund 6,5 Tonnen an Nahrungsmitteln, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern zur Station geliefert.
Während Kuipers das ATV entlud, belud Flugingenieur Oleg Kononjenko Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände in den PROGRESS M-14M. Der Transporter, der Ende Januar an der Station angekommen war, soll am 19. April vom Modul PIRS ablegen und eine Reihe von technischen Tests absolvieren, bevor eram 28. April ein Bremsmanöver für den Wiedereintritt einleitet, um in der Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten zusammen mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Druckverlusten an Bord der Station untersucht. Iwanischin verbrachte später Zeit mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER.
Kononjenko, Schkaplerow und Iwanischin dienten auch als Probanden beim orthostatischen Stabilitätstest, das ein Gerät zur Erzeugung eines Unterdrucks im Unterkörper einsetzt. Dadurch soll simuliert werden, wie die Schwerkraft Körperflüssigkeiten in Richtung Füsse zieht.
Derweil steuerten die Flugleittechniker am Missionsleitzentrum in Houston den Robotarm der Station CANADARM2  über eine Reihe von Strom- und Daten-Greifhalterungen vom Mobilen Basissystem zum Knotenmodul HARMONY. Dort verbleibt er in Wartestellung, bis er für die Ankopplung des Frachttransporters DRAGON von SpaceX Anfang Mai zum Einsatz kommt.

6. April 2012, Karfreitag
Burbank spricht mit Kollegen
Oben: Dan Burbank spricht mit ehemaligen Kollegen von der amerikanischen Küstenwache, die das Missionsleitzentrum in Houston besuchten. (Photo: NASA TV)
Die Internationale Raumstation wurde gestern auf eine höhere Umlaufbahn gebracht, wodurch der orbitale Außenposten nun bereit für das Ablegen eines Frachters, der Abreise einer Besatzung und der Ankunft einer neuen ist.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete in der SOJUS-Kapsel, die ihn, Kommandant Dan Burbank und Flugingeieur Anton Schkaplerow am 27. April nachhause bringen soll. Er lud das Satellitentelephon in der SOJUS auf, um sicherzustellen, daß sie für den unwahrscheinlichen Fall einer Landung abseits der vorgesehenen Landestelle mit den Bergungsmannschaften Kontakt aufnehmen können.
Iwanischin registrierte und verstaute außerdem Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-14M, der am 19. April ablegen und anschließend über dem Pazifik in der Erdatmosphäre verglühen soll.
Flugingenieur Oleg Kononjenko assistierte Iwanischin am Nachmittag bei den Arbeiten am Telephon. Er arbeitete außerdem überall im russischen Segment an verschiedenen routinemäßigen Wartungsaufgaben und diente als Proband in einem experiment, das die Auswirkungen der kulturellen Unterschiede zwischen den Besatzungsmitgliedern untersucht.
Schkaplerow setzte die Arbeit mit dem Coulombkristallexperiment fort, das die Formationsbildung und Wechselwirkung von elektrisch geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit untersucht. Er führte außerdem einige Wartungsarbeiten aus und überprüfte die Schutzausrüstung.
Die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers hatten den ganzen Tag mit Forschungsvorhaben zu tun. Sie arbeiteten an verschiedenen Experimenten, die untersuchen, wie sich der Körper an die Mikroschwerkraft anpasst, und sie führten auch Augenuntersuchungen durch. Die zwei Astronauten richteten außerdem die japanische superempfindliche Videokamera ein, um die Polarlicher aus der CUPOLA aufnehmen zu können.
Burbank arbeitete im Knotenmodul TRANQUILITY, wo er Klempnerarbeiten absolvierte. Er richtete Pumpen ein, die Flüssigkeiten zwischen dem Wasseraufbereitungssystem und dem Sanitär- und Hygienebereich hin- und herpumpen. Er war auch bei den Augenuntersuchungen von Pettit und Kuipers mit dabei.

5. April 2012, Donnerstag
Kuipers und Artis Planetarium
Oben: Andre Kuipers bei einem Gespräch mit Schülern am Artis Planetarium im niederländischen Amsterdam. (Photo: NASA TV)
Das angekoppelte Automatische Transferfahrzeug EDOARDO AMALDI hat heute um 21:06 Uhr MESZ seine Triebwerke für 15 Minuten und 4 Sekunden gefeuert, um die Umlaufbahn der ISS anzuheben. Das Bahnanhebungsmanöver bringt die Station in die richtige Position für die Ankunft des PROGRESS M-15M am 22. April, der Abreise von Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin am 27. April mit der SOJUS TMA-22 und der Ankunft der Expedition 31 Besatzung aus Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin am 15. Mai.
Derweil arbeiteten die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der ISS an einer Reihe von Forschungsvorhaben aus der ganzen Welt und setzte die Wartung der Systeme an Bord des Außenpostens fort.
Burbank konzentrierte sich auf eine Reihe von Haushaltsarbeiten und führte Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem der Station aus, das die Besatzung mit sauberem wiederaufbereitetem Trinkwasser versorgt.
Flugingenieur Don Pettit richtete Geräte für ein Experiment namens "Verbrennung und Löschen von Feststoffen" (BASS), das die Charakteristiken beim Verbrennen und beim Löschen einer breiten Pallette von Brennstoffproben in der Mikroschwerkraft untersucht.
Flugingenieur Andre Kuipers nahm an einer Medienveranstaltung für die Europäische Raumfahrtorganisation ESA teil, wobei er mit Gästen und Verantwortlichender ESA am Artis Planetarium in Amsterdam sprach.
Iwanischin und Flugingenieur Oleg Kononjenko konzentrierten sich auf Ladearbeiten im angekoppelten Frachter PROGRESS M-14M. Iwanischin diente auch als Proband beim medizinischen Test SPRUT-2, das die Verteilung und das Verhalten von Fluiden im menschlichen Körper in der Mikroschwerkraftsumgebung untersucht.
Schkaplerow arbeitete im russischen Segment der Station, wo er Systeme überwachte und eine Reihe von routinemäßige Wartungarbeiten absolvierte. Er richtete auch Geräte für das Coulombkristallexperiment ein, das Daten über das Verhalten von von geladenen Teilchen in der schwerelosen Umgebung sammelt.

4. April 2012, Mittwoch
Das angekoppelte dritte europäische Automatische Transferfahrzeug (ATV-3) EDOARDO AMALDI soll am Donnerstag Abend zum zweiten Mal seine Triebwerke feuern, um die Bahn der Station anzuheben. Das Bahnanhebungsmanöver bringt die Station in die richtige Höhe für die Ankunft eines neuen Frachtraumfahrzeugs, der Abreise von Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, sowie der Ankunft der Expedition 31 Besatzungsmitglieder Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin.
Nachdem Flugleittechniker am Samstag die Stromversorgung zum ATV-3 wiederhergestellt hatten, verbrachten Burbank und Flugingenieur Andre Kuipers den heutigen Tag mit dem Austausch eines fehlerhaften GPS-Empfänger im Labormodul DESTINY. Die neue Einheit ermöglicht Redundanz bei der Kommunikation mit der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX und soll sicherstellen, daß diese Navigationsdaten erhält, wenn sie nächsten Monat an der ISS eintrifft.
Flugingenieur Don Pettit verbrachte seinen Tag mit laufenden internationalen Forschungsvorhaben auf der Station. Er begann seinen Morgen mit dem Experiment VO2Max, das die Fähigkeit eines Besatzungsmitglieds mißt, anstrengende Arbeiten, wie Außeneinsätze oder kritische Notfalleinsätze auszuführen. Pettit untersuchte außerdem Pflanzenwachstum und -entwicklung in der Mikroschwerkraft mit Einrichtungen im japanischen Labormodul KIBO.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten im russischen Segment, wo sie Teile am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem austauschten.Schkaplerow nahm außerdem ein russisches Physikexperiment auf Video auf, das die Bildung und Wechselwirkung von elektrisch geladenen Teilchen untersucht, die als Coulomb-Kristallen bezeichnet werden. Iwanischin nahm an einer Studie teil, die untersucht, wie kulturelle Unterschiede die Leistungsfähigkeit der Besatzung und die Wahrnehmung während Langzeitmissionen beinflußt.
Flugingenieur Oleg Kononjenko studierte die Anpassung des Herzkreislaufsystems eines Besatzungsmitgliedes für das Experiment PNEUMOKARD. Ein Besatzungsmitglied trägt dafür Sensoren, die Atmung, Blutdruck und Herzfrequenz messen, und die Daten werden mit denen von vor der Mission und denen, die nach der Mission gewonnen werden verglichen. Kononjenko verbrachte außerdem den größten Teil seines Nachmittags mit dem Herüberpumpen von Fluiden aus dem Transporter PROGRESS M-14M.

3. April 2012, Dienstag
Burbank und Kuipers in DESTINY
Oben: Andre Kuipers und Dan Burbank bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Die Expedition 30 Besatzung ist heute wieder regulär an die Arbeit gegangen, nachdem sie am Wochenende wichtige Frachtgüter aus dem europäischen Frachter entladen hat und dafür den Montag frei hatte.
Kommandant Dan Burbank begann seinen Tag mit einem Gespräch über Amateurfunk mit Schülern der St. Anthony Gemeindegrundschule im australischen Canberra, bevor er an Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich ging. Burbank führte dort einen Test der elektrischen Leitfähigkeit durch, um eine Anomalie zu untersuchen, die er im März im Stromanschluß des Urinüberwachungssystems beobachtet hatte. Die Flugleittechniker wollen der Ursache für die Anomalie auf den Grund gehen und sicherstellen, daß der Stromanschluß richtig funktioniert.
Später nahm er im Labormodul DESTINY zusammen mit den Flugingenieuren Don Pettit und Andre Kuipers an einer Live-Bildungsveranstaltung für Schüler der O. Henry Mittelschule in Austin im US-Bundesstaat Texas teil. Die drei Astronauten beantworteten eine Reihe von Fragen über das Leben und Arbeiten im All.
Pettit verbrachte einen Teil seines Tages mit routinemäßigen Reinigungs- und Haushaltsarbeiten. Später tauschte er einen Mobilrechner am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) aus. Der MSG stellt eine sichere Umgebung für Fluid- und Verbrennungsforschung sowie für den Umgang mit gefährlichen Stoffen an Bord der Station bereit.
Kuipers bewegte derweil das Experiment NanoRacks aus dem EXPRESS-Schrank im Labormodul KIBO in den Schrank in DESTINY. NanoRacks, eine kommerzielle Forschungseinrichtung, die entwickelt wurde, um den Zugang zur Station für Wissenschaftler und Lehrer leichter und billiger zu machen, bietet Raum für bis zu 16 Kundennutzlasten über eine standartisierte Schnittstelle.
Kuipers richtete auch das tragbare Lungenfunktionssystem für einen Versuchslauf des Experiments VO2Max, die Pettit am Mittwoch ausführen soll. VO2Max untersuchtVeränderungen in der aeroben Kapazität (der maximalen Sauerstoffaufnahme über die Lunge) während Langzeitraumflügen. Daten von diesem Forschungsvorhaben bietet wertvolle Einblicke in die aeroben Kapazitäten von Gruppen in geschlossenen Umgebungen auf der Erde, wie in Polarstationen und Unterseebooten.
Auf der russischen Seite der Station arbeiteten die Flugingenieure Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko mit dem Experiment MATRIJOSCHKA. Benannt nach den traditionellen ineinander verschachtelten russischen Puppen soll das Experiment dabei helfen, die ionisierende Strahlung, der die Besatzung auf Langzeitraumflügen ausgesetzt ist, zu messen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow richtete Geräte für das Coulombkristallexperiment ein, das Daten über geladene Teilchen in der schwerelosen Umgebung sammelt, und arbeitete später dann mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER.
Da die Expedition 30 Besatzung am Samstag arbeiten mußten, um wichtige Frachtstücke aus dem angekoppelten ATV EDOARDO AMALDI zu entladen, für den Fall, daß es vorzeitig wieder ablegen muß, hatten sie den Montag dafür frei bekommen. Die Besatzung hat Taschen mit lebenswichtigen Versorgungsgütern, wie Nahrung, Ersatzteilen und anderen Vorräten entladen und dafür Müll auf den Frachter gebracht.
Flugleittechniker am Missionsleitzentrum der NASA in Houston, dem ATV-leitzentrum der ESA im französischen Toulouse und dem russischen Missionsleitzentrum bei Moskau hatten am Samstag erfolgreich die Stromversorgung des ATVs über die Station wiederhergestellt. Die Techniker übertrugen Kommandos zur Inbetriebnahme eines Ersatzstromversorgungskanals im russischen System RECS, das Strom unter anderem zum ATV verteilt. Dadurch wurde die Voraussetzung für ein wichtiges Bahnanhebungsmanöver geschaffen und ein vorzeitiges Ablegen des Versorgers vermieden.
Der Hauptstromversorgungskanal des RECS war am Donnerstag während der Luftumwälzung im ATV-3 ausgefallen. Der Ausfall wird derzeit untersucht. Das ATV-3 hatte in der Nacht zum Donnerstag an der ISS angelegt.

2. April 2012, Montag
Da die Expedition 30 Besatzung am Samstag wichtige Frachtgüter aus dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI entladen mußte, hat sie den heutigen Montag frei bekommen. Dabei arbeiteten sie effizient eine Prioritätsliste ab, wobei sie Taschen mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern, wie Kleidung, Nahrungsmitteln, Ersatzteilen und anderen Dingen für die Besatzung vom europäischen Transporter in die Station hinüberschafften und stattdessen Müll in den Frachter einlagerten.
Durch internationale Zusammenarbeit zwischen den Flugleitzentren in Houston, Toulouse und Moskau war es am Samstag gelungen, die Stromversorgung des ATV über einen Ersatzkanal wiederherzustellen.
Der primäre Stromversorgungskanal des RECS war am Donnerstag während der Luftreinigung des ATVs ausgefallen. Der Grund für den Ausfall wird derzeit untersucht.
Durch gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Flugleittechnikern der NASA in Houston, der ESA in Toulouse und von Roskosmos bei Moskau, konnte schon bald berichtet werden, daß der Ersatzstromkanal an den richtigen Stromversorgungskreislauf des ATV angeschlossen und um 19:03 Uhr MESZ alle Relais geöffnet
waren, wodurch der Strom von der Station den Systemen des ATVs zur Verfügung stand. Das ATV hatte am Mittwoch automatisch am Servicemodul SWESDA angelegt.
Durch die Wiederherstellung der Stromversorgung des ATVs war der Weg frei für ein Bahnanhebungsmanöver der ISS. Das ATV feuerte dafür am späten Samstag Abend für sechs Minuten und 51 Sekunden seine Haupttriebwerke und hob das Perigäum der Bahn um gut 3 km an. Dies ist das erste von mehreren Manövern, um die Station auf die richtige Höhe für die Ankunft des PROGRESS M-15M am 22. April, die Abreise von Expedition 30 Kommandant Dan Burbank, und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin mit der SOJUS TMA-22 am 27. April und dem Start der Expedition 31/32-Besatzung aus Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin am 15. Mai zu bringen. Das nächste Manöver zur Anhebung des Apogäums soll am Donnerstag folgen.
Der Ausfall des Stromversorgungssystems hatte keinen Einfluß auf die geplante wissenschaftliche Forschung an Bord der ISS. Die Besatzung verbrachte
heute Zeit mit Experimenten, darunter BAR, einer russischen Studie, die Methoden und Instrumente zur Aufspürung von Drucklecks auf der Station testet.
Eine der Aktivitäten, die ursprünglich für diese Woche geplant waren, war die laufende technische Analyse des humanoiden Roboters Robonaut 2. Diese Aktivität wurde in die nächste Woche verschoben.

31. März 2012, Samstag
Rift Valley
Oben: Ein Blick auf das Rift Valley in Kenia, photographiert von einem der Besatzungsmitglieder der ISS. (Photo: NASA)
Multinationale Bemühungen sorgten heute dafür, daß eine Ersatzstromversorgungsleitung zum europäischen Automatischen Transferfahrzeug EDOARDO AMALDI verlegt wurde, die die Stromübertragung von der ISS zum ATV ermöglicht. Dies war eine wichtige Voraussetzung für ein Bahnanhebungsmanöver, das am Abend stattfand und gleichzeitig ein vorzeitiges Ablegen des Versorgungsraumfahrzeuges vermied.
Die Aktion beinhaltete Anweisungen vom ATV-Leitzentrum im französischen Toulouse eine Ersatzstromleitung im russischen Ausrüstungsstromregelsystem (RECS), das dazu da ist, Strom von der Station zum ATV zu übertragen, in etwa so wie das amerikanische SSPTS, das die angekoppelten Raumfähren mit Strom von der ISS versorgt hat. Der primäre Stromversorgungskanal des RECS war am Donnerstag während der Luftreinigung des ATVs ausgefallen. Der Grund für den Ausfall wird derzeit untersucht.
Durch gemeinsame Zusammenarbeit zwischen den Flugleittechnikern der NASA in Houston, der ESA in Toulouse und von Roskosmos bei Moskau, konnte schon bald berichtet werden, daß der Ersatzstromkanal an den richtigen Stromversorgungskreislauf des ATV angeschlossen und um 19:03 Uhr MESZ alle Relais geöffnet
waren, wodurch der Strom von der Station den Systemen des ATVs zur Verfügung stand. Das ATV hatte am Mittwoch automatisch am Servicemodul SWESDA angelegt.
Das ATV kann entweder Elektrizität durch das RECS oder von seinen eigenen Solarzellen bekommen. Aber die Station wird sich ab Montag in einem Bahnzustand befinden, bei dem der Einfallwinkel der Sonnenstrahlen es unmöglich gemacht hätte, daß sich die Systeme des Raumfahrzeuges ausschließlich über die Solarzellen hätten versorgen können. Wäre der Anschluß der Ersatzstromversorgung von der Station heute fehlgeschlagen, hätten die Flugleittechniker eine Abkopplung des ATVs Anfang der nächsten Woche vorbereitet.
Um sich für diese Möglichkeit vorzubereiten, haben Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und seine fünf Besatzungskollegen ihre Wochenendfreizeit aufgegeben, und um 12 Uhr MESZ damit begonnen, wichtige Fracht aus dem ATV zu entladen. Dabei arbeiteten sie effizient eine Prioritätsliste ab, wobei sie Taschen mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern, wie Kleidung, Nahrungsmitteln, Ersatzteilen
und anderen Dingen für die Besatzung vom europäischen Transporter in die Station hinüberschafften und stattdessen Müll in den Frachter einlagerten.
Nachdem bestätigt wurde, daß die Stromversorgung hergestellt war und der Weg für das heutige Bahnanhebungsmanöver frei war, wies Flugdirektorin Ginger Kerrick die Besatzung an, die Frachttransfers erst einmal einzustellen, und die Flugleittechniker, von weiteren Arbeiten zur Vorbereitung einer Abkoppelung des ATV abzusehen.
Das Bahnanhebungsmanöver, das um 23:54 Uhr MESZ erfolgte, war nur möglich gewesen durch eine funktionierende Stromtransferverbindung zwischen der ISS und dem ATV. Das Manöver, das ein 4 Minuten und 51 Sekunden dauerndes Feuern der Haupttriebwerke des ATVs beinhaltete hob das Perigäum (erdnächsten Punkt der Bahn) der Station um gut 3 km an. Dies geschah in VOrbereitung auf die Ankunft des PROGRESS M-15M am 22. April und das Ablegen und Landen der SOJUS TMA-22 mit Kommandant Burbank und den russischen Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin am 27. April, sowie dem Start ihrer Nachfolger für die Expedition 31/32 Besatzung Gennadi Padalka, Joe Acaba und Sergeij Rewin am 15. Mai.
Da die Besatzung auch am Samstag arbeitete, um das Entladen von wichtiger Fracht vom ATV zu beschleunigen, haben sie nun den Sonntag und den Montag frei. Eine der ursprünglich für Montag geplanten Aktivitäten war die laufende technische Analyse des humanoiden Roboters Robonaut an Bord des Orbitallabors. Diese Aktivitäten wurden auf den 9. April verschoben. Die wissenschaftlichen Forschungsvorhaben an Bord wurden durch die Probleme mit dem Stromversorgungskanal nicht beeinträchtigt und werden dies auch nicht durch die Umplanung von anderen Arbeiten niedrigerer Priorität.

29. März 2012, Donnerstag
Das dritte europäische Automatische Transferfahrzeug EDOARDO AMALDI hat in der Nacht um 0:31 Uhr MESZ erfolgreich am hinteren Kopplungsport des Servicemoduls SWESDA angelegt. Das Öffnen der Luken zum Verlegen der Belüftungsschläuche fand am Nachmittag statt. Die Expedition 30 Flugingenieure Andre Kuipers und Oleg Kononjenko prüften die Verbindung auf Dichtigkeit, bevor sie Die Luken öffneten. Sobold der Durchgang offen war, nahm Flugingenieur Anatolij Iwanischin Luftproben, um sicherzustellen, daß das Fluggerät sicher für den Einstieg ist.
Ankunft von EDOARDO AMALDI
Oben: Das Automatische Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI kurz vor dem Anlegen an der Internationalen Raumstation. (Photo: NASA TV)
Kuipers und Kononjenko legten dann Belüftungsschläuche in das ATV-3, um es für den eigentlichen ersten Einstieg am Freitag um 13:20 Uhr MESZ vorzubereiten. Die Besatzung wird dann mit dem Entladen der Nutzlast des Frachters beginnen.
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung hatte ihren Schlafzyklus verschoben, um die Ankunft des ATV-3 überwachen zu können. Sie sind am frühen Morgen gegen 3:30 Uhr MESZ zu Bett gegangen und wurde am Mittag um 12 Uhr wieder geweckt.
Die Flugingenieure Andre Kuipers und Oleg Kononjenko hatten den Anflug des ATVs zusammen mit den Flugleittechnikern im französischen Toulouse überwacht. Das ATV war am Freitag vom europäischen Raumhafen Kourou in Französisch-Guyana gestartet und fünfeinhalb Tage unterwegs gewesen.
Kommandant Dan Burbank diente heute als Proband beim Experiment VO2max, das die Veränderung in der aeroben Kapazität (die maximale Sauerstoffaufnahme über die Lunge), die bei Langzeitraumflügen auftreten, untersucht. Das Experiment beinhaltet das Durchführen eines härter werdenden Fitneßprogramms , entweder auf einem Laufband oder einem Ergometer. Die Ergebnisse sollen dabei helfen notwendige Anpassungen bei anstrengenden Tätigkeiten wie Außeneinsätzen zu treffen.
Flugingenieur Don Pettit setzte ein Oszilloskop ein, um Spannungsmessungen am
Gradientenofen im Experimentalschrank KOBAIRO im Labormodul KIBO vorzunehmen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete im Servicemodul SWESDA, wo er die Geräte zur Kommunikation mit dem ATV-3 während seines Anflugs und Ankopplung abbaute und verstaute.
Iwanischin überwachte Systeme im russischen Segment und führte eine Reihe von Wartungsarbeiten aus.

28. März 2012, Mittwoch
Ankunftstag für das dritte europäische Automatische Transferfahrzeug EDOARDO AMALDI. Das Raumfahrzeug liegt voll im Plan für eine automatische Ankopplung am hinteren Port des Servicemodul SWESDA heute Nacht um 0:33 Uhr MESZ. Das ATV-3 liefert rund 6,5 Tonnen an Nahrungsmitteln, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern.
Kuipers in HARMONY
Oben: Andre Kuipers bei Wartungsarbeiten im Knotenmodul HARMONY. (Photo: NASA)
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung hat derweil für die Ankunft des Frachters ihren Schlafrhythmus verschoben. Sie wird heute lange aufbleiben, um die Annäherung und das Anlegen zu überwachen und soll erst um 3:30 Uhr MESZ zu Bett gehen und um 12 Uhr am Donnerstag Mittag wieder geweckt werden.
Die Flugingenieure Andre Kuipers und Oleg Kononjenko überwachen den Anflug des ATV-3 zusammen mit den ATV-Flugleittechnikern im französischen Toulouse. Das ATV hat seine Triebwerke heute mehrmals gefeuert, um seine Bahn weiter der der ISS anzupassen.
Kommandant Dan Burbank schloß die Fensterläden der CUPOLA, um die Fenster vor der Verunreinigung durch die Abgase der ATV-Steuertriebwerke zu schützen. Er fuhr auch vorübergehend das drahtlose Datenübertragungssystem herunter, um eine mögliche Beeinflussung bei der ATV-Ankunft zu vermeiden. Burbank wird auch den Anflug und das Anlegen des ATV photographieren und auf Video aufnehmen.
In der Zwischenzeit fuhr die Besatzung damit fort sicherzustellen, daß sich die Station weiter in bestem Zustand um die Erde herumbewegt, während sie dort gleichzeitig Forschung betreiben.
Der Kommandant verbrachte am Morgen ein paar Minuten mit dem Integrierten Herzkreislaufexperiment. Er reinigte außerdem die Luftfilter und überprüfte sie auf Bakterien. Er arbeitete außerdem am Sanitär- und Hygienebereich, einer der beiden Toiletten des Komplexes.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete im Labormodul KIBO, wo er die Fähigkeit der Isolierung des Gradientenofens maß, der Hitze zu wiederstehen. Er arbeitete auch im Labormodul COLUMBUS, wo er ein Sensorkabel vom Biolab-Schrank abzog, da dort eine Fehlfunktion vorlag.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment URAGAN, das Wissenschaftlern hilft, die Auswirkungen von natürlichen und menschgemachten Katastrophen vorherzubestimmen. Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit dem Experiment MATRIJOSCHKA, das die Strahlung innerhal und außerhalb der Station untersucht. Beide Kosmonauten arbeiteten außerdem an der Wartung des russischen Segmentes, wo sie Sensoren überprüften, das Lagerbestandssystem aktualisierten und Rechnerbauteile prüften.

27. März 2012, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation nahm heute an einer Notfallübung teil und fuhr damit fort, den Lagerraum des Außenpostens für die Ankunft des europäischen Frachters aufzuräumen.
Kuipers in LEONARDO
Oben: Andre Kuipers mit Frachtbehältern im Permanenten mehrzweckmodul LEONARDO. (Photo: NASA)
Das europäische Automatische Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI soll in der Nacht zum Donnerstag um 0:33 Uhr MESZ am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA anlegen. Um seine Flugbahn weiter der der ISS anzupassen, führte es allein heute eine Reihe von vier Bahnmanövern durch.
Die Liveübertragung vom Rendezvous und der Kopplung beginnt auf NASA TV
am späten Mittwoch Abend um 23:45 Uhr MESZ.
Um Platz für die 6,5 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern zu schaffen, die das ATV-3 anliefert, fuhr ESA-Flugingenieur Andre Kuipers heute damit fort, den Mittelgang des Permanenten Mehrzweckmoduls LEONARDO aufzuräumen, und die dort zwischengelagerten Gegenstände an ihre endgültigen Lagerorte zu bewegen. LEONARDO dient mit seinen 70 Kubikmetern Volumen als Lagerraum der Station.
Zusätzlich  zu den Aufräumarbeiten absolvierte Kuipers zusammen mit den Flugingenieuren Don Pettit und Oleg Kononjenko eine Notfallübung, um ihre Rollen und Verantwortlichkeiten bei einer Notfallvakuierung der Station an Bord ihrer SOJUS TMA-03M durchzugehen. Zusätzlich für den Flug zur Station hin und wieder zurück zur Erde dient jedes SOJUS-Raumfahrzeug auch als Rettungsboot für die Besatzung während einer Expedition.
Pettit und Kommandant Dan Burbank verbrachten den größten Teil ihres Tages im Labormodul DESTINY, wo sie Kabel für das Hochleistungskommunikationssystem verlegten. Wenn es fertig installiert und betriebsbereit ist, wird diese Aufwertung des Ku-Band-Systems deutlich erhöhte Übertragungsraten, eine größere Bandbreite, zwei zusätzliche Sprechfunkkanäle und zwei weitere Video- übertragungskanäle bereitstellen.
Burbank tauschte auch eine Handkurbel am verbesserten Widerstandsübungsgerät aus, einem der Fitneßgeräte an Bord, die die Besatzung täglich für ihre Fitneßübungen nutzt, um den Muskel- und Knochenschwund, der bei längerem Aufenthalt in der Schwerelosigkeit auftritt, zu minimieren.
Im russischen Segment der Station arbeitetn die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin zusammen am Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Drucklecks an Bord der Station testet. Kononjenko arbeitete derweil mit dem Erdbeobachtungsexperiment RELAKSATSIJA (RELAXATION), das die chemisch-luminiszenten Reaktionen in der Erdatmosphäre untersucht.

26. März 2012, Montag
Insel Pagan
Oben: Ein Photo von der Insel Pagan in der Inselgruppe der Marianen im Pazifik, auf der ein Vulkan ausgebrochen ist. (Photo: NASA)
An Bord der Internationalen Raumstation bereitete Flugingenieur Andre Kuipers das Permanente Mehrzweckmodul LEONARDO für die Einlagerung von Fracht vor, die aus dem bald eintreffenden Automatischen Transferfahrzeug 3 EDOARDO AMALDI entladen werden sollen. Kuipers und Flugingenieur Oleg Kononjenko frischten auch ihre Kenntnisse zu den Rendezvous- und Ankopplungsverfahren für die Ankunft des ATV-3 in der Nacht zum Donnerstag um 0:33 Uhr MESZ am Servicemodul SWESDA auf.
Der Flug des europäischen Frachtraumfahrzeug verläuft derweil planmäßig auf das Rendezvous mit dem Orbitalkomplex zu. Es war am Freitag um 5:34 Uhr MEZ vom europäischen Raumhafen Kourou in Französisch Guyana auf seine sechstägige Reise zur ISS gestartet.
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit arbeiteten mit dem Integrierten Herzkreislaufexperiment ICV. ICV untersucht das Ausmaß der Herzmuskelatrophie und versucht seine Mechanismen zu bestimmen.
Im Labormodul DESTINY richtete Pettit Geräte für ein Experiment ein, das "Verbrennung und Löschen von Feststoffen" (BASS) heißt. BASS untersucht das Verbrennungsverhalten und das Löschverhalten einer breiten Pallette von festen Brennstoffen in der Mikroschwerkraft.
Die Flugingenieure Anatolij Iwanischin und Anton Schkaplerow arbeiteten mit dem Experiment BAR. Die russische Studie untersucht Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Druckverlusten an Bord der Station.
Oleg Kononjenko schoß Photos im Rahmen des russischen Erdbeobachtungsprogramm URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan ist URAGAN boden- und weltraumgestütztes System zur Vorhersage von natürlichen und menschgemachten Katastrophen.
Am Freitag hatte Flugdirektor Jerry Jason die Stationsbesatzung angewiesen, Schutz in ihren jeweiligen SOJUS-Raumfahrzeugen zu suchen, nachdem die Ballistikexperten Daten erhalten hatten, daß ein Bruchstück eines russischen KOSMOS-Satelliten nah an der ISS vorbeitreiben werde. Das Bruchstück hatte den Komplex am Samstag Morgen in genügender Entfernung passiert und die Besatzung war in der Lage, ihre Raumfahrzeuge bald wieder zu verlassen und ihren Aufgaben an Bord des Außenpostens nachzugehen und ihre Freizeit am Wochenende zu genießen. Dies war das dritte Mal, daß eine Besatzung Schutz in ihren SOJUS-Raumfahrzeugen suchen mußte, weil ein Stück Weltraumschrott der Station zu nah gekommen war.

24. März 2012, Samstag
Interview mit Bloomberg TV
Oben: Andre Kuipers Anatolij Iwanischin, Dan Burbankm Anton Schkaplerow und Don Pettit beim Interview mit Bloomberg TV am Freitag. (Photo: NASA TV)
Flugdirektor Jerry Jason hat in der Nacht entschieden, daß die Stationsbesatzung am Samstag Morgen für eine kurze Zeit Schutz in ihren jeweiligen SOJUS-Raumfahrzeugen suchen müsse. Die Daten der Ballistikexperten zeigten, daß ein kleines Stück eines russischen KOSMOS-Satelliten der Raumstation gefährlich nahe kommen könnte. Obwohl die Daten letztlich zeigten, daß das Teil keine Gefahr für die Station und seine Besatzung darstellte, hatte es im Vorfeld zuwenig Beobachtungen davon gegeben, so daß eine vorsichtige Vorgehensweise angebracht war.
Jason benachrichtete die Besatzung über die Notwendigkeit, zur Sicherheit ihre SOJUS-Raumfahrzeuge zu besteigen. Die Besatzung wurde um 4:30 Uhr MEZ geweckt, um mit den Vorbereitungen dafür zu beginnen.
Das Teil war zum ersten Mal am Freitag Morgen aufgefallen, aber die späte Benachrichtigung an das Flugleitteam über einen möglichen nahen Vorbeiflug an der Station schlossen eine Planung über ein Ausweichmanöver der Station aus. Das Trümmerstück sollte bei seiner größte Annäherung am Samstag Morgen um 7:38 Uhr MEZ weniger als 23 Kilometer von der ISS entfernt sein.
Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und die russischen Kosmonauten Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bestiegen ihre SOJUS TMA-22, die am Miniforschungsmodul POISK festgemacht ist, während Kosmonaut Oleg Kononjenko, NASA-Astronaut Don Pettit und ESA-Astronaut Andre Kuipers ihre SOJUS TMA-03M am Miniforschungsmodul RASSWET bestiegen. Nachdem das Bruchstück vorbeigezogen war und das Flugleitzentrum die Klarmeldung übermittelte, kehrten sie in die Station zurück und gingen an ihre normalen Arbeiten und in's freie Wochenende.
Dies war erst das dritte Mal, daß eine Besatzung wegen eines nahen Vorbeifluges eines Stücks Weltraumschrott Schutz in ihren SOJUS-Raumfahrzeugen suchen mußte und das erste Mal seit Juni 2011.

23. März 2012, Freitag
Start von ATV-3
Oben: Der Start von ATV-3 EDOARDO AMALDI vom Raumhafen Kourou. (Photo: ESA, S. Corvaja)
Das dritte europäische Automatische Transferfahrzeug (ATV-3) ist am frühen Morgen um 5:34 Uhr MEZ auf der Spitze einer Ariane 5 Trägerrakete vom Raumhafen Kourou in Französisch-Guyana gestartet, um eine sechstägige Reise zur Internationalen Raumstation zu beginnen.  (Video vom Start (englisch))
Das elfeinhalb Tonnen schwere Raumfahrzeug mit dem Namen EDOARDO AMALDI, benannt nach einem italienischen Physiker des 20. Jahrhunderts, der als einer der Väter der europäischen Raumfahrt angesehen wird, soll rund 6,5 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern zu den sechs besatzungsmitgliedern des orbitalen Außenposten liefern.
Nach dem Start trennte sich das ATV-3 von der Oberstufe der Ariane 5ES und trat in eine vorläufige niedrige Erdumlaufbahn ein.
Rund anderthalb Stunden nach dem Start entfaltete das ATV seine Solarzellen, die den Strom zum Betrieb des Raumfahrzeugs aus Sonnenlicht erzeugt.
Wie seine zwei Vorgänger, die in den Jahren 2008 und 2011 zur Station geflogen sind, soll EDOARDO AMALDI einen langsamen, methodischen Flug zum Komplex unter der Aufsicht des ATV-Leitzentrums im französischen Toulouse unternehmen. Es soll dann am 29. März um 0:34 Uhr MESZ automatisch am russischen Servicemodul SWESDA anlegen. Die NASA wird ihre Live-Übertragung von dem Ereignis um 23:45 Uhr MESZ beginnen.
EDOARDO AMALDI soll bis Anfang September am Außenposten angekoppelt bleiben. Dann soll es ablegen und nach einem Bremsmanöver beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zusammen mit jeder Menge Müll von der Station über dem Südpazifik verglühen.
Um sich auf die Ankunft des ATV-3 vorzubereiten, absolvierten die Flugingenieure Andre Kuipers und Oleg Kononjenko ein simuliertes Rendezvoustraining im Servicemodul SWESDA.
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit arbeiteten im Permanenten Mehrzweckmodul, wo sie Fracht umlagerten und Platz schafften für Fracht, die mit dem ATV-3 kommen soll.
Burbank führte außerdem die halbjährliche Wartung und Inspektion des Laufbandes 2 durch, wobei er einen Geschwindigkeitsprofiltest durchlaufen ließ, während er gleichzeitig die Geräusche der Oberfläche aufzeichnete.
Pettit arbeitete erneut mit dem Verbrennungsexperiment SLICE, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Ergebnisse von SLICE könnten zu Verbesserungen bei
Technologien zur Emissionsregelung und zur Reduzierung des  Brennstoffverbrauchs führen.
Kononjenko arbeitete mit dem russischen Experiment RELAKSATSIJA (Relaxation), bei dem zwei Plasmaelektroden auf dem Tragwerksegment Z1 eingesetzt werden, um Strahlungsmuster in der Erdionosphäre zu untersuchen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment PNEUMOKARD, das die Adaptation des Herzkreislaufsystems während Langzeitaufenthalten im All untersucht.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete im russischen Segment der Station, wo er Systeme überwachte und eine Reihe von routinemäßige Wartungsarbeiten ausführte.
Später nahmen sich Burbank, Pettit, Kuipers, Iwanischin und Schkaplerow etwas Zeit, um mit Reportern von Bloomberg TV über den Fortschritt ihrer Mission zu sprechen.
Am Wochenende werden die Stationsbesatzungsmitglieder die routinemäßigen Wartungsarbeiten und laufenden Experimente fortführen. Sie werden außerdem ihre täglichen Fitneßübungen weiter absolvieren, einige Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen zu sprechen.

21. März 2012, Mittwoch
Europas drittes Automatische Transferfahrzeug (ATV-3) EDOARDO AMALDI geht mit schnellen Schritten seinem Start am Freitag Morgen um 5:34 Uhr MEZ entgegen. Nach seinem Start vom Raumhafen Kourou in Französisch-Guyana soll der Frachter am 29. März um 0:34 Uhr MESZ am Servicemodul SWESDA der ISS anlegen und insgesamt 6,5 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und anderen Versorgungsgütern für die Besatzung anliefern.
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Andre Kuipers gingen die Rendezvous- und Koppelungsabläufe für die Ankunft des ATV-3 durch. Sie sind für die Überwachung des automatischen Anflugs verantwortlich.
Zuvor hatte Kuipers Ausrüstung für ein Experiment angelegt, das den Abfall des Blutdrucks messen soll, der in der Mikroschwerkraft auftritt. Kononjenko wiederum nahm als Proband an einer Studie teil, das den geistigen Zustand eines Besatzungsmitglieds und dessen Einfluß auf die Flugleistung untersucht.
Iwanischin in Unity
Oben: Anatolij Iwanischin schwebt in das Knotenmodul UNITY hinein. (Photo: NASA)
Der Rest der sechsköpfigen Expedition 30 Besatzung konzentrierte sich auf internationale Forschungsarbeiten und Stationswartung.
Kommandant Dan Burbank schoß hochauflösende Photos von Kristallproben für das 5. Experiment über Binäre Kolloidlegierungen (BCAT-5). Am Nachmittag wurde er vom Wissenschaftler zum Klempner und ersetzte eine Vorbehandlungswasserpumpe im Sanitär- und Hygienebereich.
Flugingenieur Don Pettit tauschte Mobilrechner an zwei EXPRESS-Schränken, einer im Labormodul KIBO, der andere in DESTINY, aus und rekonfigurierte sie. Danach untersuchte er seine Beine mit dem Ultraschallgerät für das Experiment SPRINT, das Fitnessübungen auswertet und bestimmt, inweit sie in der Lage sind, die Auswirkungen von Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit zu minimieren.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin verbrachten ihren Morgen mit der Messung der Strahlung an Bord der Station mit dem Pille-Dosimeter. Später überprüfte Schkaplerow die individuelle Schutzausrüstung und aktualisierte das Bestandsverwaltungssystem. Iwanischin überprüfte Kühlmittelleitungen auf Dichtigkeit und nahm an einer Studie teil, die untersucht, wie persönliche und kulturelle Unterschiede die Leistung der Besatzung beeinflussen.

20. März 2012, Dienstag
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat sich heute auf die Umlagerung von vorübergehend abgelegter Fracht aus dem "Lagerraum" des Orbitalkomplexes und auf das Installieren von Ausrüstung für eine größere Aufwertung des Kommunikationssystems konzentriert.
Kommmandant Dan Burbank begann seinen Tag mit dem Aufbau einer Verbindungsplatte für das Hochleistungskommunikationssystem im Labormodul DESTINY. Zusätzliche Kabelverlegungsarbeiten sind für die nächsten Wochen geplant, wie auch die Installation eines Ethernet-Verteilerportal und einer Ku-Band-Kommunikationseinheit später in diesem Jahr, mit der das Ku-Band-System aufgewertet werden soll. Sobald es betriebsbereit ist, wird damit eine wesentlich höhere Datenübertragungsrate zwischen Erde und ISS und umgekehrt möglich sein. Zusätzlich wird es eine erhöhte Bandbreite, zwei weitere Sprechfunkkanäle und zwei weitere Video-Übertragungskanäle geben.
Später inspizierte der Kommandant die Spülwasserleitungen und den Wasserventilblock des Sanitär- und Hygienebereichs, um die Quelle von Luftbläschen im System aufzuspüren.
Pettit und Burbank beim Interview
Oben: Don Pettit und Dan Burbank sprechen mit WVIT-TV. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers verbrachten einen großen Teil ihrer Zeit mit gemeinsamer Arbeit. Zuerst führten sie die regelmäßige Bestimmung ihres Gesundheitszustandes durch, wobei jeder abwechselnd als Untersuchungsobjekt für die medizinischen Untersuchungen und als Untersuchender fungierte. Die Ergebnisse ihre routinemäßigen medizinischen Untersuchungen werden zu den Forschern auf der Erde übertragen, die versuchen jedwede Veränderungen in der Gesundheit der Besatzung aufgrund des Langzeitaufenthaltes in der Schwerelosigkeit zu entdecken.
Als nächstes setzten Pettit und Kuipers das Umlagern von Gegenständen, die vorübergehend im Korridor des Permanenten Mehrzweckmoduls LEONARDO zwischengelagert worden waren, zu ihren eigentlichen Lagerorten fort. LEONARDO, das als Lagerraum für die Station dient, wurde im Rahmen der Mission STS-133 im März 2011 von der Besatzung der Raumfähre DISCOVERY an der ISS angekoppelt.
Kuipers nahm später eine Testprobe vom Wasserrückgewinnungssystem und Pettit lud Programme auf einen Mobilrechner an einem EXPRESS-Schrank. Die etwa kühlschrankgroßen EXPRESS-Schränke ermöglichen die schnelle und einfache Integration von bis zu zehn Nutzlasten.
Pettit unterbrach seine Arbeit kurz, um zusammen mit Burbank vom Labormodul DESTINY aus mit Yvonne Nava von WVIT-TV in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut zu sprechen.
Die Flugingenieure im russischen Segment der Station, Oleg Kononjenko, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, führten routinemäßige Wartung am Lebenserhaltungssystem und am Sauerstofferzeuger ELEKTRON durch und arbeiteten mit mehreren Experimenten.
Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente untersucht, mit denen Drucklecks an Bord der Station aufgespürt werden sollen. Er assistierte außerdem Iwanischin beim Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitraumflügen untersucht. Iwanischin arbeitete später mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER.
Derweil laufen am europäischen Raumhafen Kourou in Französisch-Guyana die Vorbereitungen für den Start des dritten Automatischen Transferfahrzeugs EDOARDO AMALDI am 23. März um 5:34 Uhr MEZ planmäßig voran. Der mit sechseinhalb Tonnen Versorgungsgütern beladene Frachter soll dann fünf Tage später am 29. März um 0:34 Uhr MESZ automatisch am Servicemodul SWESDA der Station anlegen.

19. März 2012, Montag
Astronaut und Expedition 30 Flugingenieur Don Pettit hat heute mit dem Experiment SLICE weitergemacht, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Die Ergebnisse von SLICE könnten zu Fortschritten bei der Emissionsregelung und Brennstoffverbrauchsoptimierung führen.
Kuipers in KIBO
Oben: Dan Burbank beim Verlegen von Kabeln für das Hochleistungskommunikationssystem im Labormodzl DESTINY. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Andre Kuipers führte drei Experimente mit dem NanoRacks Smartphone-1 durch, das untersucht, wie Multifunktionstelephone im All funktionieren. Man hofft, diese kompakten Geräte in zukünftigen Studien zu nutzen und die Leistungsfähigkeit und Produktivität der Besatzung in Betriebsaktivitäten zu unterstützen.
Flugingenieur Oleg Kononjenko schoß im Rahmen des russischen Erdbeobachtungsprogramms URAGAN Photos von unserem Planeten. URAGAN bedeutet Hurrikan auf russisch und ist ein boden- und weltraumgestütztes System zur Vorhersage von natürlichen und menschgemachten Katastrophen.
Kuipers tauschte auch einen Wiederaufbereitungsfiltertank im Wasserrückgewinnungssystem (WRS) aus.
Kommandant Dan Burbank nahm Wasserproben vom Umweltgesundheitsüberwachungssystem und dem WRS. Er analysierte diese Proben auch mit dem Analysegerät für den gesamten organischen Kohlenstoffanteil, was notwendig zur Überprüfung der Trinkwasserqualität ist. Organischer Kohlenstoff kommt in der Umwelt natürlich vor und hat ffür sich selbst genommen keinen schädlichen Einfluß auf die Gesundheit, ist aber ein Medium für die Bildung von Nebenprodukten, die selbst schädlich sein können.
Flugingenieur Anton Schkaplerow führte routinemäßige Wartung am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem SOSCH im Labormodul SWESDA durch.
Anatolij Iwanischin, ebenfalls Flugingeniur, wartete das Laufband mit Vibrationsdämpfungssystem (TVIS). TVIS ist integraler Bestandteil der Fitneßausrüstung an Bord des orbitalen Außenpostens.

16. März 2012, Freitag
Die Expedition 30 Besatzung hat heute ihre Arbeitswoche mit biomedizinischen Experimenten, einer Reinigung eines der Lagermodule der Station und dem Verlegen von Kablen für ein improvisiertes Kommunikationssystem abgeschlossen.
Burbank beim Kabelverlegen
Oben: Dan Burbank beim Verlegen von Kabeln für das Hochleistungskommunikationssystem im Labormodzl DESTINY. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank verbrachte mit Unterstützung von Flugingenieur Don Pettit den größten Teil seines Tages mit dem Verlegen eines Kabels für das Hochgeschwindigkeitskommunikationssystem durch das vordere Ende der Station. Weitere Kabelverlegearbeiten sind für die nächsten Wochen geplant, zusammen mit der Installation eines verbesserten Ethernet-Verteilerportalrechners und einer Ku-Band-Kommunikationseinheit später im Jahr, um das Ku-Band-System der Station aufzuwerten. Nach Abschluß der Arbeiten wird das System deutlich höhere Übertragungsraten, eine größere Bandbreite, zwei zusätzliche Sprechfunkkanäle und zwei weitere Videoübertragungskanäle haben.
Neben der Unterstützung von Burbank diente Pettit auch als Proband für mehrere biomedizinische Experimente, die den Einfluß von Langzeitraumflügen auf den menschlichen Körper untersuchen. Für das Experiment SPRINT fertigte Pettit Ultraschalluntersuchungen von seinen Beinmuskeln an, um zu sehen, inwieweit Hochleistungstraining den Muskel- und Knochenschwund, der üblicherweise in einer schwerelosen Umgebung auftritt, verringert. Pettit war auch Proband beim Integrierten Herzkreislaufexperiment, das den Muskelschwund (Atrophie) des Herzens untersucht. Forscher nutzen die Daten beider Untersuchungen, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die die Besatzung gesunderhalten sollen. Die Ergebnisse könnten auch Nutzen für Menschen auf der Erde haben.
Besatzung in der CUPOLA
Oben: Don Pettit, Andre Kuipers und Dan Burbank in der CUPOLA, der Beobachtungskuppel der Station. (Photo: NASA)
Flugingenieur Andre Kuipers fuhr damit fort, den Korridor des Permanenten Mehrzweckmoduls LEONARDO von Frachtgegenstände, die dort zwischengelagert waren, aufzuräumen. LEONARDO war im März 2011 im Rahmen der Mission STS-133 von der Besatzung der Raumfähre DISCOVERY als zusätzlicher Lagerraum an der Station angekoppelt worden.
Kuipers nahm sich auch Zeit, um
über Amateurfunk mit Studenten im belgischen Bree zu sprechen und eine Reihe von Fragen über das Leben und Arbeiten im All zu beantworten.
Die Flugingenieure im russischen Segment, Oleg Kononjenko, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, führten eine Reihe von vorbeugenden Wartungsmaßnahmen am Luftumwälzungssystem des Servicemoduls SWESDA aus und nahmen ein Video für ein russisches Fernsehprogramm auf.
Kononjenko verbrachte auch Zeit mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente testet, mit dem ein Druckverlust in einem Stationsmodul aufgespürt werden soll, während Schkaplerow mit dem Meeresbeobachtungsprogramm SEINER arbeitete.
Am Wochenende werden die Besatzungsmitglieder Gelegenheit haben, etwas Freizeit zu genießen, mit ihren Familien und Freunden auf der Erde zu sprechen und einige Haushaltsarbeiten zu erledigen. Dazu werden sie auch ihr tägliches zweistündiges Fitneßprogramm absolvieren.
Derweil laufen am europäischen Raumhafen Kourou in Französisch-Guyana die Vorbereitungen für den Start des dritten Automatischen Transferfahrzeugs EDOARDO AMALDI am 23. März um 5:34 Uhr MEZ planmäßig voran.
Der mit gut sechs Tonnen Versorgungsgütern beladene Frachter soll dann fünf Tage später am 29. März um 0:34 Uhr MESZ an der Station anlegen.

15. März 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation arbeiteten mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und setzten die laufende Wartung der Systeme des Orbitallabors fort.
Pettit mit SLICE
Oben: Don Pettit arbeitete mit dem Experiment SLICE im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank sammelte wissenschaftliche Daten für das Experiment PASSAGES, eine Studie über den Einfluß der Mikroschwerkraft auf die Interpretation der visuellen Wahrnehmung. Die Forscher wollen mehr darüber erfahren, wie Astronauten ihre Wahrnehmungsstrategien anpassen, um Aufgaben effizient zu erledigen.
Burbank führte außerdem Wartung an beschädigten Blechhalterungen im Labormodul DESTINY aus und sammelte Teile für anstehende Kabelverlegungsarbeiten zusammen.
Flugingenieur Andre Kuipers wartete das die Experimentaleinrichtung für Fluidphysik (FPEF) im RYUTAI-Schrank im japanischen Labormodul KIBO. Die FPEF wird zur Untersuchung des Marangoni-Effekts eingesetzt, bei dem es sich um eine Strömungsform handelt, die von der Oberflächenspannung angetrieben wird.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete mit dem Verbrennungsexperiment SLICE, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Die Ergebnisse von SLICE könnten zu Fortschritten bei der Emissionsregelung und Brennstoffverbrauchsoptimierung führen.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit dem russischen Experiment RELAXATION, bei dem zwei Plasmaelektroden auf dem Tragwerkssegment Z1, das auf dem Knotenmodul UNITY sitzt, eingesetzt werden, um Strahlungsmuster in der Erdionosphäre zu untersuchen.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie dessen Systeme überwachten und eine Reihe von Wartungsarbeiten erledigten.
Derweil begann am europäischen Raumhafen in Kourou in Französisch-Guyana die Flugbereitschaftsabnahme für den Start des dritten Automatischen Transferfahrzeugs EDOARDO AMALDI in der nächsten Woche. Der Start des ATVs ist für den 23. März um 17:34 Uhr MEZ angesetzt. Der Frachter soll dann fünf Tage später am 29. März um 0:34 Uhr MESZ an der Station anlegen.

14. März 2012, Mittwoch
Kommandant Dan Burbank hat heute die Kleidung der Besatzung zusammengesucht, um sie an einem anderen Lagerort unterzubringen, was mehr Platz im Permanenten Mehrzweckmodul schafft. Er setzte auch die laufenden Überprüfungen und Tests des Robonaut 2 fort. Der humanoide Roboter demonstrierte seine Geschicklichkeit, indem er Zeichensprache vorführte und außerdem Luftgeschwindigkeitsmessungen im Labormodul DESTINY vornahm.
Burbank wartet die WPA
Oben: Dan Burbank bei Wartungsarbeiten an der WPA. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Don Pettit nahm an humanbiologischen Forschungsarbeiten teil, indem er Instrumente anlegte, die messen, wie sich der Körper an die Mikroschwerkraft anpaßt. Derartige Untersuchungen können den Wissenschaftlern helfen, Gegenmaßnahmen gegen den Muskel- und Knochenschwund und dem Schrumpfen des Herzens zu finden, die bei Langzeitraumflügen auftreten. Pettit reinigte später Filter und nahm Proben davon, die er auf Bakterien hin untersuchte und assistierte dann Burbank mit dem Robonaut 2.
Andre Kuipers, Flugingenieur der europäischen Raumfahrtagentur ESA verbrachte seinen Morgen mit Wartungsarbeiten. Am Nachmittag sammelte er mehr Kleidungsstücke zusammen und übertrug dann wissenschaftliche Daten zur Erde, die während der Meßläufe bei der Herztätigkeitsüberwachung auf einem Rechner gespeichert worden waren.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem russischen Experiment, das die orthostatische Stabilität oder Blutzirkulation im All untersucht. Er konfigurierte außerdem Kommunikationsausrüstung im Miniforschungsmodul RASSWET.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete am Luftumwälzungssystem des Servicemoduls SWESDA, wo er vorbeugende Wartungsarbeiten ausführte. Er reinigte auch die Ventilatorblenden im Frachtmodul SARJA.
Flugingenieur Oleg Kononjenko wartete Batterien für eine Reihe von Experimenten im russischen Segment. Er photographierte auch die Erde im Rahmen einer laufenden Studie  über die möglichen Auswirkungen von natürlichen und menschgemachten Katastrophen.

13. März 2012, Dienstag
Eine weitere Systemüberprüfung des humanoiden Robots Robonaut 2 und die Wartung von Raumanzügen hat den heutigen Tag der sechsköpfigen Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation bestimmt.
Burbank: Pettit und der Robonaut
Oben: Dan Burbank, Don Pettit und der Robonaut 2 beim Interview mit Fox News Network. (Photo: NASA TV)
Nachdem die Besatzung um 6 Uhr MEZ geweckt wurde, frühstückten sie und schlossen sich mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt kurz, um die Aktivitäten des Tages zu besprechen. Flugingenieur Don Pettit ging darauf daran, eine Wärmesenke am Unterarm des Robonaut 2 einzubauen. Sobald der humanoide Roboters eingeschaltet war, buchstabierte er "Hallo, Welt" in Zeichensprache.
Derweil verbrachte Kommandant Dan Burbank den größten Teil seines Tages mit dem Warten der US-Raumanzüge. Burbank ließ das Kühlwasser ab und spülte die Kühlmittelkreisläufe durch, um sicherzustellen, daß sie bereitstehen, falls die Besatzung einen Außeneinsatz durchführen müssen.
Burbank und Pettit nahmen eine kurze Pause von ihren Pflichten, um mit Reportern von Fox News Network in New York zu sprechen und ihnen über die Arbeit an Bord der Station und den Fortschritt beim Robonauten
zu berichten.
Die Astronauten hatten auch verschiedene Gelegenheiten, die Erde zu beobachten und zu photographieren, während sie den Planeten einmal alle 90 Minuten umkreisten. Unter den vorgeschlagenen Zielen war eine breite Pallette von Hauptstädten, darunter Monaco, Lissabon in Portugal und Kiew in der Ukraine.
Flugingenieur Andre Kuipers begann einige Wartungsarbeiten am Urinüberwachungssystem, bevor er zum Integrierten Herzkreislaufexperiment überging, das dHerzmuskelschwund untersucht, der sich bei Langzeitraumflügen einzustellen scheint. Forscher wollen die Daten aus diesem Experiment nutzen, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die die Besatzung gesundhalten sollen. Die Forschungsarbeit könnte auch Menschen mit Herzkrankheiten auf der Erde nutzen.
Die Flugingenieure Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko inspizierten die Oberflächen von Strukturelementen im russischen Segment der Station. Später assistierte Iwanischin Flugingenieur Anton Schkaplerow beim Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Drucklecks an Bord der Station testet.
Schkaplerow arbeitete außerdem mit RUSALKA, einem russischen Experiment, das Fernmessungen der Methan- und Kohlendioxidkonzentrationen in der Erdatmosphäre vornimmt.

12. März 2012, Montag
An Bord der Internationalen Raumstation setzte Expedition 30 Flugingenieur Don Pettit heute die Arbeit mit dem Verbrennungsexperiment SLICE fort, wobei er einen Flammtest durchführte. SLICE untersucht die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft. Ergebnisse des Experiments könnten zu Verbesserungen in der Emissionsregelung und Treibstoffeffizienz führen.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit dem Plasmakristallexperiment 3 Plus, einer Untersuchung über das Verhalten von Plasmastaubstrukturen im All. Plasmakristall-3 Plus kann auch ein besseres Verständnis von Plasmen auf der Erde liefern, wie sie zum Beispiel bei Blitzen auftreten.
Burbank an der MDCA
Oben: Dan Burbank tauscht Brennstoffbehälter am MDCA aus. (Photo: NASA TV)
Anton Schkaplerow schoß im Rahmen des Russischen Erdbeobachtungsprogramms URAGAN Photos von der Erde. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan ist URAGAN ein Boden und Weltraumgestütztes System, das die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen dokumentieren und vorhersagen soll.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin und Schkaplerow arbeiteten zusammen am Experiment BAR, das Methoden zum Aufspüren von Drucklecks innerhalb des Orbitalkomplexes testet.
Flugingenieur Andre Kuipers führte eine weitere Meßsitzung beim Integrierten Herzkreislaufexperiment (ICV) durch. ICV untersucht das Ausmaß und die Ursachen der Schwächung des Herzmuskels während Langzeitmissionen im All.
Kommandant Dan Burbank tauschte leere Brennstoffbehälter im Mehrnutzer-Tröpfchenverbrennungsapparat (MDCA) aus. Der MDCA ist ein Einschub für den Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung, der entworfen wurde, um verschiedene Tröpchenverbrennungsexperimente unterstützen zu können.
Flugleittechniker am Boden führten mit einiger Hilfe von Pettit und Kuipers weitere robotische Operationen durch, nachdem sie in der letzten Woche schon die Robotische Wiederbetankungsmission (RRM) auf dem Steuerbordausleger des Stationstragwerks durchgeführt hatten. Der CANADARM2 und der an ihm angekoppelte Feinmanipulator für Spezialaufgaben DEXTRE wurden auf das mobile Basissystem zurückgesetzt. Von hier aus bewegte sich DEXTRE auf die Greifhalterung mit Strom- und Datenverbindung 2 (PDGF 2), wo er zunächst bleiben wird.
Der Zweck der RRM ist die Fähigkeit des Robots zu demonstrieren, die komplizierte Aufgabe des Wiederbetankens eines Satelliten zu demonstrieren. Dazu gehören das Öffnen und Schließen von Sicherheitsverschlüssen und Ventilen, das Durchschneiden von Drähten, das Entfernen von Isolierungen und das Hinüberpumpen von Treibstoffen. Die RRM war mit der Raumfähre ATLANTIS im Rahmen der Mission STS-135 im letzten Jahr zur ISS gebracht worden.

9. März 2012, Freitag
Die Flugleittechniker in Houston und am Goddard Raumflugzentrum setzten die Arbeit mit der robotischen Wiederbetankungsmission (RRM) und dem Feinmanipulator für Spezialzwecke (DEXTRE) außerhalb der Internationalen Raumstation fort. Der Zweck dieses Experiment ist die Fähigkeit des Robots zu demonstrieren, die komplizierte Aufgabe des Wiederbetankens eines Satelliten zu demonstrieren. Dazu gehören das Öffnen und Schließen von Sicherheitsverschlüssen und Ventilen, das Durchschneiden von Drähten, das Entfernen von Isolierungen und das Hinüberpumpen von Treibstoffen. Die RRM war mit der Raumfähre ATLANTIS im Rahmen der Mission STS-135 im letzten Jahr zur ISS gebracht worden.
Pettit am MGS
Oben: Don Pettit arbeitet am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung mit dem Verbrennungsexperiment SLICE. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank schloß die Klempnerarbeiten an der Wasserrückgewinnungsanlage (WRS) ab, die wegen eines Lecks im katalytischen Konverter ausgefallen war. Nach dem Einbau eines neuen katalytischen Reaktors inspizierte Burbank den alten und verstaute ihn für eine mögliche spätere Reparatur.
Flugingenieur Don Pettit, der Burbank bei der Arbeit an der WRS in dieser Woche assistiert hatte, verbrachte den Tag heute mit Lebenswissenschaftlichen Experimenten und Verbrennungsforschung. Während der Fitneßübungen am Morgen trug Pettit Instrumente, die seine Herzfrequenz für ein Experiment maßen, das die Herzfunktionen während Langzeitmissionen beobachtet. Danach führte er eine Untersuchung über die Natur von Flammen im All durch, die im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY stattfindet.
Flugingenieur Andre Kuipers assistierte Pettit bei der Herzüberwachung für das Integrierte Herzkreislaufexperiment. Er assistierte außerdem Burbank beim Verstauen von Ausrüstung und Werkzeugen, die dieser bei der WRS-Reparatur verwendet hatte. Schließlich arbeitete Kuipers im Mehrzweck-Logistikmodul, wo er die gelagerten Gegenstände ordnete.
Die Flugingenieure Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko fuhren damit fort, das Leben auf der Station für ein Video, das vor russischem Publikum gezeigt werden soll, zu dokumentieren. Iwanischin arbeitete auch im ganzen russischen Segment, wo er routinemäßige Wartungsarbeiten durchführte. Kononjenko richtete das laufende Experiment RUSALKA ein, das die Auswirkungen von natürlichen Vorgängen und menschlicher Aktivitäten auf die Erdatmosphäre untersucht.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment BAR, das Methoden zum Aufspüren von Drucklecks innerhalb der Raumstation testet. Gegen Ende des Tages schossen er und seine Kosmonautenkollegen Photos von der Erde unter ihnen.

8. März 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation haben heute Systeme gewartet, während die Flugleittechniker am Boden robotische Aktivitäten außerhalb des Außenpostens fernsteuerten.
CANADARM2 mit RRM
Oben: Der CANADARM2 mit der Robotischen Nachbetankungsnutzlast (RRM), während der Tests mit diesem Experiment. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit setzten ihre Klempnerarbeiten an der Wasseraufbereitungsanlage (WPA), wobei sie den größten Teil des Tages mit dem Austausch des katalytischen Konverters verbrachten. Die WPA versorgt die Besatzung mit sauberem wiederaufbereitetem Wasser, indem es Kondensat, Urindestillat und Nebenprodukte der Sauerstofferzeugung verarbeitet. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich mehrere Tage dauern.
Flugingenieur Andre Kuipers führte Wartungsarbeiten in den US-Modulen durch, wo er die Bakterienfilter inspizierte und mit einem Staubsauger reinigte. Kuipers wurde bei der Integrierten Herzkreislaufstudie von Burbank assistiert. Dabei wird mit Ultraschalluntersuchungen das Ausmaß und die Gründe für die Schwächung des Herzmuskels (Herzatrophie) bei Langzeitraumflügen untersucht.
Später diskutierten Burbank und Pettit den Fortschritt ihrer Mission in einem Interview mit Reportern von CBS Radio Networking.
Die Flugingenieuren und Kosmonauten  Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie die Systeme warteten und überwachten, Fracht entluden und wissenschaftliche Experimente ausführten.
Derweil arbeiteten Flugleittechniker am Boden mit dem Feinmanipulatorrobot für Sonderaufgaben (DEXTRE) an der Außenseite der Station, wo sie das Robotische Nachbetankungsexperiment (RRM) fortführten. Der Zweck dieses Experiment ist die Fähigkeit des Robots zu demonstrieren, die komplizierte Aufgabe des Wiederbetankens eines Satelliten zu demonstrieren. Dazu gehören das Öffnen und Schließen von
Sicherheitsverschlüssen und Ventilen, das Durchschneiden von Drähten, das Entfernen von Isolierungen und das Hinüberpumpen von Treibstoffen. Die RRM war mit der Raumfähre ATLANTIS im Rahmen der Mission STS-135 im letzten Jahr zur ISS gebracht worden.

7. März 2012, Mittwoch
Flugleittechniker von zwei ISS-Partnerorganisationen und einem kommerziellen Partner haben heute die Ausrüstung überprüft, die bei der Ankunft des ersten CYGNUS-Frachters später im Jahr eingesetzt werden soll. Die Missionsleitzentren von NASA, JAXA und Orbital Sciences testeten die Nahbereichssysteme, die im Labormodul KIBO untergebracht sind.
Burbank repariert WPA
Oben: Dan Burbank repariert die Wasseraufbereitungsanlage. (Photo: NASA TV)
Flugleittechniker vom Goddard Raumflugzentrum arbeiteten mit den Technikern in Houston zusammen, als sie die Arbeit mit dem Feinmanipulator für Sonderzwecke (DEXTRE) und der Robotischen Nachtanknutzlast (RRM) begannen. Zweck der Arbeit ist die Fähigkeit des Robots zu demonstrieren, den komplizierten Vorgang einer Satellitennachbetankung durchzuführen, was das Öffnen und Schließen von Sicherheitsverschlüssen und Ventilen, das Durchschneiden von Drähten, das Entfernen von Isolierungen und das Hinüberpumpen von Treibstoffen beinhaltet. Die RRM war mit der Raumfähre ATLANTIS im Rahmen der Mission STS-135 im letzten Jahr zur ISS gebracht worden.
Derweil an Bord der Station arbeitete Kommandant Dan Burbank daran, die Wasseraufbereitungsanlage (WPA) wieder zum Laufen zu bringen. Letzten Donnerstag war ein Leck im katalytischen Konverter aufgetreten, der die WPA außer Betrieb gesetzt hatte. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich mehrere Tage dauern.
Flugingenieur Don Pettit assistierte Burbank bei den orbitalen Klepnerarbeiten in der WPA, insbesondere beim Austausch des katalytischen Konverters. Pettit setzte außerdem die Arbeit mit dem Experiment VO2max fort, das die Veränderung der maximalen Sauerstoffaufnahme über die Lunge (aerobe Kapazität) während Langzeitraumflügen untersucht.
Flugingenieur Andre Kuipers überprüfte die Feuerlöscher und Atemmasken und dokumentierte ihren Zustand, ihren Standort und ihre Seriennummern. Er transferierte außerdem Wasser aus den Notfallreservetanks durch ein Mikrobenfilter in die WPA-Tanks, wobei er darauf achtete, daß sich keine Luftbläschen bilden, die das Filter verstopfen könnten.
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow filmten zusammen ihre Aktivitäten im russischen Segment der Raumstation. Das Video über ihr Leben im All soll in Rußland öffentlich gezeigt werden.
Kononjenko verstaute nicht mehr benötigte Ausrüstung im angekoppelten Transporter PROGRESS M-14M. Er tauschte auch Abdeckblecke im Modul POISK aus. Schkaplerow tauschte Lichthalterungen im russischen Segment aus. Er überprüfte außerdem die laufenden Experimente URAGAN und SONOCARD. Flugingenieur Anatolij Iwanischin führte Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeuger ELEKTRON durch. Er arbeitete außerdem mit dem Experiment MATRIJOSCHKA, das die Strahlung innerhalb und außerhalb der Raumstation untersucht.
In der Zwischenzeit geht die Arbeit an der Arianespace-Startrampe bei Kourou in Französisch Guyana zum Start des dritten Automatischen Transferfahrzeugs EDOARDO AMALDI auf der Spitze einer Ariane 5 Trägerrakete planmäßig weiter. Das ATV-3, das rund 6,5 Tonnen Versorgungsgüter zur ISS bringen soll, soll jetzt am 23. März um 5:31 Uhr MEZ starten und am 28. März um 23:34 Uhr MEZ am Servicemodul SWESDA anlegen.

5. März 2012, Montag
Pettit arbeitet mit SLICE
Oben: Don Pettit arbeitet mit dem Verbrennungsexperiment SLICE. (Photo: NASA TV)
Am Wochenende haben die Expedition 30 Flugingenieure und Kosmonauten Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko bei der russischen Präsidentschaftswahl aus der Umlaufbahn ihre Stimme abgegeben. Dies geschah in einem geheimen Verfahren mit Verantwortlichen am Boden im Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau, wo die drei Stationsbesatzungsmitglieder normalerweise wohnen.
An Bord der Internationalen Raumstation konzentrierten sich die Expedition 30 Besatzungsmitglieder heute zu Beginn einer neuen Woche auf eine Reihe von wissenschaftlichen und wartungstechnischen Aufgaben.
Kommandant Dan Burbank richtete einen weiteren Versuchslauf des Kapillarströmungsexperiment ein und startete Testläufe. Das Experiment untersucht die Strömung von Fluiden in Behältern komplexer Geometrie unter Mikroschwerkraft. Ergebnisse dieser Studie sollen Rechnermodelle verbessern, die für den Entwurf von Fluidleitungssystemen auf zukünftigen Raumfahrzeugen eingesetzt werden und die Systemverläßlichkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Systemmasse und -komplexizität verbessern sollen.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete mit dem Verbrennungsexperiment SLICE, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Die Ergebnisse von SLICE könnten zu Fortschritten bei der Emissionsregelung und Brennstoffverbrauchsoptimierung führen.
Flugingeieur Andre Kuipers überprüfte und testete das Gerätesteuerpult, das zur Überwachung des japanisches Versorgungsfrachters HTV-3 eingesetzt werden soll, der Mitte des Jahres zur ISS gestartet werden soll. Er hatte auch etwas Zeit zur Verfügung um mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff zu sprechen, die heute die Computermesse CeBit in Hanover offiziell eröffneten.
Schkaplerow, Iwanischin und Kononjenko arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie Systeme warteten und überwachten, Fracht entluden und wissenschaftliche experimente ausführten.
Der Zustand der Wasseraufbereitungsanlage (WPA) wird nach der Entdeckung eines Lecks im katalytischen Konverter, der zu einer kurzzeitigen Abschaltung des Systems in der letzten Woche geführt hatte, weiter analysiert. Am Donnerstag Abend ereignete sich ein Druckabfall im katalytischen Reaktor, das eine warme Systemabschaltung zur Folge hatte. Dies ist für gewöhnlich ein Hinweis auf eine Undichtigkeit im System. Derzeit arbeiten die Experten am Boden an einem Verfahren, um am 11. März eine Wartung an Bord durchführen zu können.
Die WPA produziert Trinkwasser durch die Aufbereitung von Kondensat, Urindestillat und Nebenprodukten der Sauerstofferzeugung. Das Trinkwasser wird dann von der Besatzung in der Küche für's Trinken und zum Hydrieren von Essen, im Sanitär und Hygienebereich, sowie in bestimmten Nutzlasten verwendet. Derzeit wird der Trinkwasservorrat aus den Notwasserbehältern bestritten, die auf der Station gelagert sind.

2. März 2012, Freitag
Die europäische Raumfahrtagentur ESA hat heute bekanntgegeben, daß der Start des dritten Automatischen Transferfahrzeugs EDOARDO AMALDI zur ISS um zwei Wochen verschoben werden muß. Der Grund dafür ist, daß einige Verzurgurte, die die Fracht im Innern festhalten, nachkontrolliert werden müssen.
Kuipers reinigt Lüftung
Oben: Andre Kuipers reinigt die Lüftung im Labormodzl COLUMBUS. (Photo: NASA TV)
Derweil konzentrierten sich die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Station auf eine Reihe von Forschungs- und Wartungsarbeiten und schlossen eine weitere arbeitsreiche Woche in dem Orbitallabor ab.
Kommandant Dan Burbank diente als Proband bei dem Experiment VO2max, das einzelne Besatzungsmitglieder während ihrer Langzeitmission überwacht. Das Experiment beinhaltet einen stufenweise schwerer werdenen Fitneßtest auf dem Laufband oder auf dem Fahrradergometer. Dabei wird die maximale Sauerstoffaufnahme über die Lunge gemessen. Die Ergebnisse dieses Experiments sollen dabei helfen, die Veränderungen in der aeroben Kapazität zu modellieren, um notwendige Anpassungen bei der Planung und Durchführung von Außeneinsätzen vornehmen zu können.
Flugingenieur Don Pettit führte Wartungsarbeiten am EXPRESS-Schrank 4 im Labormodul KIBO durch, wo er ein Schnittstellensteuergerät austauschte. Pettit hatte auch Zeit, um im Rahmen des Programms "Amateurfunk auf der ISS" (ARISS) über die Amateurfunkanlage mit Schülern in Atlanta und in Griechenland zu sprechen.
Flugingenieur Andre Kuipers führte eine optische Bildumkehrungsdemonstration durch und zeichnete sie auf Video auf, wofür er eine freischwebende Wasserkugel einsetzte. Dieses Experiment ist Teil eines Bildungsprogramms, das von Schülern auf der Erde angesehen werden soll. Er führte außerdem Wartungsarbeiten in der US-Luftschleuse QUEST aus, wo er Bakterienfilter austauschte.
Die Flugingenieure und Kosmonauten Anton Schkaplerow Anatolij Iwanischin
und Oleg Kononjenko schickten einen Geburtstagsglückwunsch an Valentina Tereschkowa. Die frühere Kosmonautin war 1963 die erste Frau im All und feiert am Dienstag ihren 75. Geburtstag.
Die drei Kosmonauten arbeiteten außerdem im russischen Segment der Station, wo sie Systeme warteten und überwachten und wissenschaftliche Experimente durchführten.
Später wiesen die Flugleittechniker am Boden des Robotmanipulator DEXTRE ferngesteuert an, von seiner Position auf dem Mobilen Basissystem herunterzusteigen, um eine Position auf dem Steuerbordtragwerkausleger einzunehmen, wo in der nächsten Woche erste Tests mit dem robotischen Betankungsexperiment auf der EXPRESS-Logistikpallette 4 stattfinden sollen.
Am Wochenende werden die Stationsbewohner ihre regelmäßigen Wartungsaufgaben und laufende Forschungsarbeiten fortsetzen. Sie werden auch ihr tägliches Fitneßpensum weiter verfolgen, einige Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familien zu sprechen.

1. März 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation arbeitete heute an einer Reihe von Experimenten aus der ganzen Welt und setzte die laufende Wartung der Systeme an Bord des Orbitallabors fort.
Pettit Brennkammer
Oben: Don Pettit tauscht eine Brennkammer im Labormodul KIBO aus. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank richtete Versuchsanordungen für dsa Kapillarströmungsexperiment ein und führte Testläufe durch. Das Experiment untersucht Strömungen in Behältern mit komplexer Geometrie in der Mikroschwerkraft. Ergebnisse dieser Studie könnten Rechnermodelle verbessern, die für den Entwurf von Fluidleitungssystemen auf zukünftigen Raumfahrzeugen eingesetzt werden, und sollen zu Verbesserungen in der Systemzuverlässigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung von Systemmasse und -komplexizität führen.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete mit dem Experiment SLICE, das die Natur von Flammen in der Schwerelosigkeit untersucht. Ergebnisse von SLICE könnten zu Verbesserungen bei Technologien zur Emissionsregelung und Verbrauchsoptimierung führen.
Flugingenieur Andre Kuipers führte Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich durch, an dem er einen Schlauch und einen Filter austauschte.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie Systeme warteten und überwachten und wissenschaftliche Experimente durchführten.
Kononjenko arbeitete mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER, das die Meere unter ihnen untersucht, ihre Eigenschaften dokumentiert und sie dann mit bestimmten bioproduktiven Gegenden korreliert, die für die Fischereiindustrie von Bedeutung sind.
Iwanischin arbeitete mit dem russischen Experiment TYPOLOGIE, das untersucht, wie sich ein Besatzungsmitglied an das Leben und Arbeiten im All anpaßt.
Die sechs Besatzungsmitglieder hatten außerdem Zeit zur Verfügung für ihr tägliches zweistündiges Fitneßprogramm, daß ihnen dabei hilft, den Schwund an Muskeln und Knochendichte bei Langzeitraumflügen zu minimieren.

29. Februar 2012, Mittwoch
Die Internationale Raumstation umkreist die Erde nun auf einer höheren Umlaufbahn, bereit für die Ankunft eines neuen Frachtraumfahrzeugs und neuen Besatzungsmitgliedern. Das Servicemodul SWESDA feuerte am Vormittag seine Triebwerke für 76 Sekunden, um die Bahn im Hochpunkt (Apogäum) um 300 m und im niedrigsten Punkt (Perigäum) um 3,7 km angehoben.
Pettit Brennkammer
Oben: Don Pettit tauscht eine Brennkammer im Labormodul KIBO aus. (Photo: NASA TV)
Der Transporter PROGRESS M-15M soll am 20. April vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten. Die SOJUS TMA-04M mit drei neuen Expedition 31 Besatzungsmitgliedern soll im Mai von Baikonur aus starten. Zwei Tage später soll sie am Miniforschungsmodul POISK anlegen und die Flugingenieure Gennadi Padalka, Sergeij Rewin und Joe Acaba zur ISS bringen.
Das dritte automatische Transferfahrzeug EDOARDO AMALDI der ESA soll am 9. März vom Raumfafen Kourou in Französisch-Guyana starten und Nahrung, Treibstoff und andere Versorgungsgüter anliefern.
Derweil konzentrierten sich die Bewohner der Station auf routinemäßige Wartungsarbeiten und bereiteten weitere Forschungsarbeiten in dem orbitalen Laboratorium vor. Eine laufende Rechneraufrüstung soll die Forschungskapazität der Station vergößern, um mehr als 25 Experimente simultan unterstützen zu können.
Kommandant Dan Burbank verbrachte den größten Teil seines Nachmittag mit dem Einbau von EPIC-Karten in einen Flugelektronikschrank im Labormodul DESTINY. EPIC (Verbesserte Prozessoren und Integrierte Kommunikation) ist ein Rechneraufwertungsprogramm, das nicht nur die wissenschaftliche Kapazität erhöhen, sondern auch die Kommunikation mit den kommenden kommerziellen Frachtraumfahrzeugen ermöglichen soll.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete im Labormodul KIBO, wo er eine Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Nutzlasten rekonfigurierte. Er überprüfte auch eine Kamera, die Proben vom 6. Experiment zu Binären Kolloidlegierungen (BCAT-6) schießt. Pettit überprüfte die Batterien der Kamera, ihre Ausrichtung und Fokussierung.
Flugingenieur Andre Kuipers richtete einen kleinen Inkubator namens KUBIK im Europäischen Schubladenschrank der eine wissenschaftliche Einrichtung im Labormodul COLUMBUS ist. Er führte auch einige Klempnerarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem im Knotenmodul HARMONY durch, wo er einen Aufbereitungsfiltertank austauschte. Kuipers verstaute später Außeneinsatzausrüstung in der gemeinsamen Luftschleuse QUEST.
Die Flugingenieure und Kosmonauten Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow entluden weitere Fracht aus dem PROGRESS M-14M, während ihr Kollege Anatolij Iwanischin Wartungsarbeiten ausführte. Die Kosmonauten arbeiteten außerdem den Tag über an laufenden russischen Experimenten wie TYPOLOGIE, IDENTIFIKATION und BAR.

28. Februar 2012, Dienstag
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute Fracht entladen und Rechner aufgewertet, die die wissenschaftliche Mission des Außenpostens unterstützen. Derweil bereiteten russische Flugleittechniker das Anheben der Stationsbahn am Mittwoch vor.
Burbank
Oben: Dan Burbank bei der EPIC-Aufwertung im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Don Pettit verbrachte einen großen Teil des Tages mit dem Kapillarströmungsexperiment CFE-2, das untersucht, wie Fluide in der schwerelosen Umgebung über Oberflächen fließen. Ergebnisse von dem Experiment sollen Rechnermodelle, die zur Entwicklung von Fluidtransfersystemen und Treibstofftanks auf zukünftigen Raumfahrzeugen eingesetzt werden, verbessern.
Pettit überprüfte auch ein anderes physikalisches Experiment, das Vorgänge untersucht, die hier auf der Erde von der Schwerkraft überdeckt werden. Das Experiment zu Binären Kolloidlegierungen 6 (BCAT-6) untersucht, wie sich die gasförmige und die flüssige Phase in der Mikroschwerkraft trennen und vereinigen, und könnte zur Entwicklung billigerer Haushaltsprodukte, wie Lebensmittel und Medikamenten mit verlängerter Lagerdauer, führen.
Pettit richtete später die Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Nutzlasten im japanischen Labormodul KIBO ein.
Ein großer Teil von Kommandant Dan Burbank's Tag drehte sich um den Einbau von ein paar EPIC-Karten in einen der Hauptrechner der Station im Labormodul DESTINY. Diese neuen Karten haben schnellere Prozessoren, mehr Hauptspeicher und eine Ethernet-Anbindung für die Datenausgabe.
Flugingenieur Andre Kuipers wertete derweil Mobilrechner im Labormodul COLUMBUS auf.
Auf der russischen Seite der Station setzten die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow das Entladen von Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-14M, der am Modul PIRS angekoppelt ist, fort. Der PROGRESS war im Januar an der Station angekommen und hatte gut 2,6 Tonnen an Nahrung, Treibstoff und Ausrüstung für die Expedition 30 Besatzung angeliefert.
Kononjenko und Schkaplerow werteten die Anzüge für Unterdruck im Unterkörper mit Ersatzteilen auf. Diese Anzüge, die eingesetzt werden, um die Anpassung eines Kosmonauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit zu untersuchen, ziehen die Körperflüssigkeiten vom Kopf und Oberkörper herab, indem der Druck im Unterkörper herabgesetzt wird.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem des Servicemoduls SWESDA aus.
Die Bewohner der Station hatten auch Gelegenheiten die Erde zu beobachten und zu photographieren, während sie alle 90 Minuten den Planeten einmal umkreisen. Der orbitale Flugweg brachte der besatzung die Möglichkeit, eine Reihe von Hauptstäddten der Welt zu photographieren, darunter Asmara in Eritrea, Tirana in Albanien, San Jose in Costa Rica und Washington in den USA. Mehr als eine halbe Million Photos von der Erde, die von der ISS aus geschossen wurden, sind nun im Portal zur Erdphotographie von Astronauten
online gestellt.
Das Servicemodul SWESDA soll am Mittwoch um 11:12 Uhr MEZ seine Triebwerke feuern, um die Bahnhöhe der Station in Vorbereitung auf den erwarteten Raumfahrzeugverkehr der nächsten Monate an der ISS anzuheben. Durch den 1 Minute und 16 Sekunden dauernden Feuerstoß soll die Station in die richtige Höhe für die Ankunft des ATV-3 EDOARDO AMALDI, des PROGRESS M-15M, der Abreise der SOJUS TMA-22 im April und dem Start der SOJUS TMA-04M mit den Expedition 31 Besatzungsmitgliedern im Mai bringen.

27. Februar 2012, Montag
An Bord der Internationalen Raumstation haben Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin heute ihre SOJUS TMA-22 bestiegen, um eine notwendige Notfallevakuierungsübung durchzuführen, die Teil einer regelmäßigen Überprüfung der Evakuierungsverfahren für die Stationsbesatzung ist.
Pettit und Kuipers
Oben: Don Pettit und Andre Kuipers nehmen während eines Interviews einen Schluck Tee aus einem von Pettit entwickelten Mikroschwerkrafts-Trinkbecher zu sich. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers arbeiteten mit der Nutzlast zum Experiment "Binäre Kolloidlegierungstest 6" (BCAT-6). Bei diesem Experiment photographieren die Besatzungsmitglieder Polymer- und Kolloidteilchenproben, während diese einen Übergang aus der flüssigen in die gasförmige Phase vollziehen, um diesen Phasenübergang modellieren zu können. Die Ergebnisse sollen Wissenschaftlern helfen, fundamentale physikalische Konzepte für die Effekte zu entwickeln, die bislang von der Schwerkraft verdeckt wurden.
Pettit setzte auch seine Arbeit mit dem Experiment SLICE fort, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Pettit richtete die Geräte für die SLICE-Experimentenanordnung im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung ein und führte einen Flammentest durch.
Ergebnisse von SLICE könnten zu Fortschritten bei Technologien zur Emissionsregelung und der Treibstoffeffizienz führen.
Burbank ließ einen Wartungsvorgang auf zwei Nutzlastrechnern durchlaufeb, die kürzlich mit den EPIC-Hauptprozessorkarten ausgerüstet worden waren. EPIC steht für "Verbesserte Prozessoren und Integrierte Kommunikation". Sieben Stationsrechner, die vorher als Multiplexer/Demultiplexer bezeichnet wurden, wurden mit diesen Karten ausgerüstet. Sie werden für Führung, Navigation und Steuerung; Kommando und Steuerung; sowie Nutzlast- bzw. Experimentenregelung eingesetzt. Die neuen Karten haben schnellere Prozessoren und mehr Hauptspeicher als die alten und eine Ethernet-Anbindung für die Datenausgabe.
Schkaplerow und Iwanischin halfen Ihrem Kollegen Oleg Kononjenko bei weiteren Entladearbeiten vom Transporter PROGRESS M-14M. Der PROGRESS war im Januar an der Station angekommen und hatte 2,6 Tonnen an Treibstoff, Nahrung und Ausrüstung für die sechsköpfige Besatzung angeliefert.
Pettit und Kuipers wurden von KGO-TV in San Franzisko und von ABC Radio Network interviewt.
Die Triebwerke des Servicemoduls SWESDA sollen am Mittwoch für ein Bahnanhebungsmanöver gefeuert werden, um die Station auf die richtige Höhe für die Ankunft des Automatischen Transferfahrzeugs 3 EDOARDO AMALDI der ESA zu bringen. Das Raumfahrzeug soll am 9. März mit einer Trägerrakete vom Typ Ariane 5 vom Arianespace-Raumhafen bei Kourou in Französisch-Guyana starten.

24. Februar 2012, Freitag
Kuipers bei der Lüftungswartung
Oben: Andre Kuipers bei der Wartung der Belüftungsanlage im Labormodul COLUMBUS. (Photo: NASA)
An Bord der Internationalen Raumstation setzte Flugingenieur Don Pettit heute seine Arbeit mit dem Experiment SLICE fort, das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Pettit richtete die Geräte für SLICE im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung ein und führte einen Flammentest aus. Ergebnisse von SLICE könnten zu Fortschritten bei Technologien zur Emissionsregelung und der Treibstoffeffizienz führen.
Pettit nahm auch Blut- und Urinproben für die Humanforschungseinrichtung und lagerte sie im Labortiefkühlschrank MELFI. MELFI unterstützt eine breite Pallette von lebenswissenschaftlichen Experimenten, indem es biologische Proben, die an Bord des Außenpostens gesammelt wurden, konserviert, bis sie später zur Erde zurückgebracht werden können, wo sie umfassend analysiert werden sollen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow verbrachte Zeit mit dem Experiment RUSALKA. RUSALKA testet Verfahren für die Fernbestimmung von Kohlendioxid- und Methankonzentrationen in der Erdatmosphäre. Er schoß dafür Photos der Atmosphäre unter Verwendung spezieller Objektivfilter und übertrug die Informationen an Forscher auf der Erde.
Flugingenieur Andre Kuipers schoß Photos für das Experiment "eValuatIon und überwAchung von mikroBiofiLmen in dEr ISS", oder kurz VIABLE. Daten, die von VIABLE gesammelt werden, könnten zu neuen antimikrobiologischen Behandlungsverfahren für Raumfahrtmaterialien führen, die die Umweltqualität an Bord von Raumfahrzeugen verbessern. Diese Verfahren könnten auch in verschiedenen Stationen und Modulen auf der Erde eingesetzt werden, wo Menschen zu wissenschaftlichen Zwecken Langzeitaufenthalte absolvieren.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit dem russischen Experiment RELAXATION, bei dem zwei Plasmaelektroden auf dem Z1-Tragwerkmodul eingesetzt werden, um Strahlungsmuster in der Erdionosphäre zu beobachten.
Kommandant Dan Burbank führte Wartungsarbeiten am Nahrungsaufwärmer der Station durch und installierte zwei Strom- und Datenkabel für das gemeinsame Nahbereichsnetzwerk der Station (JSL) im Knotenmodul HARMONY, um den Anschluß des Labormoduls COLUMBUS an das JSL zu ermöglichen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin entlud Fracht aus dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-14M und aktualisierte das Bestandsführungssystem. Er führte auch die regelmäßigen Wartungsarbeiten am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem SOSCH im Servicemodul SWESDA durch.

23. Februar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation haben sich heute auf Systemwartung konzentriert und noch mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten gearbeitet.
Kuipers mit Staubsauger
Oben: Andre Kuipers beim Staubsaugen im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur schloß die zweitägige Inspektion und Reinigung der Luftumwälzungsanlage im Labormodul COLUMBUS ab. Die Wartungsarbeiten an der Anlage dienen dazu, eine gute Luftzirkulation in der Station sicherzustellen und zu verhindern, daß sich Stellen mit abgestandener Luft bilden, die schädlich für die Atmung sind, Luftansaugöffnungen verstopft und Alarmmeldungen hervorgerufen werden.
Kommandant Dan Burbank assistierte Kuipers bei der Wartung der Luftumwälzanlage 2 und reinigte die Bakterienfilter des Luftauffrischungssystem
in den US-Modulen.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete mit dem Kapillarströmungsexperiment Flügelspalttest 2, das untersucht, wie sich Flüssigkeiten in einer schwerelosen Umgebungen an Oberflächen entlang bewegen. Die Ergebnisse von diesem Experiment sollen die Rechnermodelle, die zur Simulation von Fluidtransfersystemen und Treibstofftanks zukünftiger Raumfahrzeuge benötigt werden, verbessert werden.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin nahm Luftproben im russischen Segment der Station zur Analyse und entlud Fracht aus dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-14M. Er arbeitete außerdem mit dem Experiment SEINER, das die Ozeane untersucht, seine Charakteristiken dokumentiert und diese mit den bioproduktiven Gegenden korreliert, die für die Fischereiindustrie wichtig sind.
Flugingenieur Anton Schkaplerow führte die regelmäßige Wartung am Laufband mit Vibrationsdämpfung aus und pumpte Fluide von den Tanks der Station in die des PROGRESS M-14M.
Flugingenieur Oleg Kononjenko nahm als Proband an einer russischen medizinischen Studie namens SPRUT-2 teil, die die Verteilung und das Verhalten der Körperflüssigkeiten in der Null-Schwerkraftsumgebung untersucht. Er tauschte außerdem Leuchten und zugehörige Sicherungen im russischen Segment der Station aus.

22. Februar 2012, Mittwoch
Flugingenieur Andre Kuipers verbrachte den größten Teil seines Tages mit der Inspektion und der Reinigung eines Kabinenventilators und der zugehörigen Lüftungsschläuche im Labormodul COLUMBUS. Dies soll eine gute Luftzirkulation durch die gesamte Internationale Raumstation sicherstellen. Eine gute Luftumwälzung verhindert, daß sich Stellen abgestandener Luft bilden, die schädlich für die Atmung sind, Luftansaugöffnungen verstopfen und Alarmmeldungen hervorrufen. Kommandant Dan Burbank assistierte Kuipers bei der Inspektion.
Burbank und Kuipers
Oben: Dan Burbank und Andre Kuipers sprechen während einer Bildungsveranstaltung mit Schülern aus Newton, N. J.. (Photo: NASA TV)
Burbank verstaute auch die amerikanischen Außeneinsatzwerkzeuge, die während des russischen Außeneinsatzes in der letzten Woche verwendet wurden. Der Kommandant ging die einzelnen Werkzeuge durch und prüfte die Seriennummern, um sie richtig zu verstauen.
Kuipers und Burbank sprachen während einer Bildungsveranstaltung am Morgen auch mit Schülern aus Newton im US-Bundesstaat New Jersey. Die Astronauten beantworteten Fragen von Schülern des Tri-District Curriculum Konsortiums und sprachen über das Leben und Arbeiten an Bord der Station.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete einen großen Teil seines Tages im Labormodul KIBO, wo er eine Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine
Experimentalnutzlasten konfigurierte. Er arbeitete auch ein wenig an einem Mikroschwerkrafts-Fluidexperiment und nahm Urinproben, die für spätere Analyse tiefgekühlt gelagert werden.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin bauten Komponenten des Laufbandes mit Vibrationsdämpfung (TVIS) aus und bauten sie bei einem kürzlich aufgebauten Laufband ein. Diese Arbeit war Teil der geplanten halbjährlichen Wartung des TVIS.
Flugingenieur Oleg Kononjenko führte Dichtigkeitstests am Kühlsystem durch, überprüfte Meßfühler im russischen Segment der Station und führte weitere Wartungsarbeiten aus. Der Kosmonaut installierte außerdem die ATV-Simulationsprogramme auf einem russischen Mobilrechner.

21. Februar 2012, Dienstag
Die sechs Besatzungsmitglieder der Expedition 30 Besatzung arbeitete heute mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und kümmerte sich um die Wartung ihres orbitalen Heims, der Internationalen Raumstation.
Pettit auf dem Fahrradergometer
Oben: Don Pettit absolviert seine Fitneßübung auf dem Fahrradergometer mit Vibrationsdämpfungssystem (CEVIS) im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbank begann seinen Arbeitstag mit dem Aussortieren von Gegenständen im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO. Anschließend assistierte Burbank seinem Kollegen Don Pettit beim Experiment SPRINT, bei dem er sein Bein mit Ultraschall abtastete. SPRINT ist eine Studie, die bestimmen soll, ob hochintensive Fitneßübungen den Muskel- und Knochenschwund bei Langzeitraumflügen minimieren kann.
Soäter richtete Burbank ein Experiment im Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung ein, das vom Nutzlastbetriebs- und Integrationszentrum am Marshall Raumflugzentrum in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama ferngesteuert wird.
Zusätzlich zum Experiment SPRINT verbrachte Pettit Zeit mit dem Einbau und Einrichten von winzigen Atomuhren in die Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionhalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES). Diese bowlingkugelgroßen freifliegenden Roboter werden von der Besatzung eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatisierten Kopplungen, der Wartung von
Satelliten, der Montage von Raumfahrzeugen und Notreparaturen im All führen.
Pettit schloß später die Läden der CUPOLA, der Beobachtungskuppel der Station, um die Läden zu sichern, während der CANADARM2 und der Robot DEXTRE am Dienstag und Mittwoch ferngesteuert eine Reihe von Photos von der Außenseite des Moduls SARJA schiessen.
Flugingenieur Andre Kuipers setzte das Analysegerät für den Gesamtanteil
organischen Kohlenstoffs (TOCA) ein, um eine Probe vom Wasserrückgewinnungssystem zu testen. Nachdem er sichergestellt hatte, daß das rückgewonnene Wasser der Station frei von Verunreinigungen war, führte er routinemäßige Wartungsarbeiten an dem System aus.
Auf der russischen Seite der Station diente Flugingenieur Anton Schkaplerow als Proband für die russische Herzkreislaufuntersuchung PNEUMOKARD und später überprüfte er die Kommunikationseinrichtungen der beiden angekoppelten SOJUS-Raumfahrzeuge.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit dem Experiment RELAXATION (Relaksatsija), das die chemische Leuchtreaktionen beobachtet, die von zwei Plasmaelektroden auf dem Tragwerk ausgelöst werden. Flugingenieur Anatolij Iwanischin tauschte derweil  Rauchmelder im Kopplungsmodul PIRS aus.

17. Februar 2012, Freitag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine Reihe von Forschungs- und Haushaltsarbeiten absolviert und so eine arbeitsreiche Woche aus Robotik und Außenarbeiten abgeschlossen.
Pettit mit SLICE
Oben: Don Pettit arbeitet mit SLICE. (Photo: NASA TV)
Die sechs Besatzungsmitglieder wurden heute um 11 Uhr MEZ geweckt, vier Stunden später als üblich, um ihnen die Möglichkeit zu geben sich angemessen von dem gestrigen sechs Stunden und 15 Minuten dauernden Außeneinsatz zu erholen. Die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow verbrachten die meiste Zeit heute mit dem Trocknen ihrer ORLAN-Raumanzüge, die sie während ihrer Exkursion getragen getragen hatten, dem Aufladen der Anzugsbatterien und mit Nachbesprechungen zum Außeneinsatz mit russischen Experten am Boden.
Während des Außeneinsatzes hatten Kononjenko und Schkaplerow einen der beiden handbedienten STRELA-Auslegerkräne vom Modul PIRS zum Miniforschungsmodul POISK umversetzt und ein Experiment, das Werkstoffproben der Umgebung des Alls aussetzt, an der Außenhülle montiert.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin öffnete wieder die Schotts zwischen PIRS und dem Transporter PROGRESS M-14M, die für den Außeneinsatz am Donnerstag geschlossen worden waren, und brachte einige Lüftungsschläuche an, um für Luftumwälzung im PROGRESS zu sorgen.
In der Zwischenzeit kümmerte sich Kommandant Dan Burbank um den Labortiefkühlschrank MELFI. Burbank überprüfte das Stickstoff-Druckniveau im MELFI und stellte sicher, daß die wertvollen Proben, die bei verschiedenen Experimenten an Bord der Station genommen wurden, konserviert bleiben, bis sie für weitere Untersuchungen zur Erde gebracht werden können.
Kuipers mit MARES
Oben: Andre Kuipers baut das Experimentalfitneßgerät MARES auf. (Photo: NASA TV)
Während Burbank die Dinge kühl hielt, begab sich Flugingenieur Don Pettit auf die feurige Seite der Stationsforschungs, als er sich um das Experiment "Struktur und Abheben bei Verbrennungsvorgängen" (SLICE), das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. Pettit kalibrierte die Geräte des Experiments im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung und führte einige Tests mit den Methanflammen durch. SLICE könnte zu Fortschritten bei Technologien führen, die zu Reduzierungen bei der Umweltverschmutzung und einer Effizienzsteigerung bei der Verbrennung in einer breiten Pallette industrieller Anwendungen führen können.
Pettit führte auch routinemäßige Wartungsarbeiten an der Robot-Arbeitsstation in der CUPOLA, der siebenfenstrigen Beobachtungskanzel im Knotenmodul TRANQUILITY.
Flugingenieur Andre Kuipers konzentrierte sich auf die Einrichtung von Geräten für das Muskelatrophie-Forschungs- und Übungssystem (MARES), das es den Wissenschaftlern ermöglicht die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das menschliche Muskel- und Skelettsystem zu untersuchen. Obwohl MARES einem Fitneßgerät ähnelt, wie es in jedem Fitneßstudio auf der Erde steht, ist es in der Lage, während der Übungen Messungen an sieben verschieden Gelenken durchzuführen. MARES bietet auch die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen gegen die negativen Auswirkungen von Langzeitraumflügen, insbesondere der Muskelatrophie auszuwerten, was wichtig für die NASA ist, wenn sie Menschen tiefer in das All hinausschicken will als jemals zuvor.
Burbank und Pettit werden mit US-Senator John Glenn sprechen, um den 50. Jahrestag seines Orbitalfluges an Bord der MERCURY-Kapsel Friendship 7 zu begehen. NASA-Adminsitrator Charles Bolden wird auch anwesend sein, wenn die NASA ihr zweitägiges Zukunftsforum an der Staatsuniversität von Ohio in Columbus eröffnet.

16. Februar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow haben heute um 21:46 Uhr MEZ einen sechs Stunden und 15 Minuten dauernden Außeneinsatz abgeschlossen.
Außeneinsatz
Oben: Die Kosmonauten Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow arbeiten an der Umversetzung des Auslegerkrans STRELA-1 am Modul PIRS. (Photo: NASA TV)
Die beiden Raumfahrer haben den Auslegerkran STRELA-1 vom Koppelungsmodul PIRS zum Miniforschungsmodul POISK umbewegt. Dies geschah in Vorbereitung auf den Austausch von PIRS gegen ein neues Forschungs- und Koppelungsmodul im nächsten Jahr. Kononjenko setzten den anderen Auslegerkran STRELA-2 ein, um den manuell bedienten Kran zum POISK-Modul zu bewegen. Beide Kräne können teleskopartig ausgefahren werden und werden benötigt, um massereiche Komponenten außerhalb der Station zu bewegen. Diese Aufgabe sollte ursprünglich schon von der Expedition 28 Besatzung bei ihrem Außeneinsatz am 3. August 2011 durchgeführt werden, mußte aber aus Zeitmangel verschoben werden.
Während Kononjenko und Schkaplerow außerhalb von POISK waren, brachten sie auch das Werkstoffprobenexperiment WINOSLOWIST an, das den Einfluß des Weltraums auf die mechanischen Eigenschaften der Werkstoffe untersucht.
Das Duo nahm auch eine Probe von unterhalb der Isolierung des Servicemoduls SWESDA genommen, um sie nach jedweden Anzeichen  für lebende Organismen zu untersuchen.
Diw beiden waren aber nicht in der Lage alle ursprünglich geplanten Aufgaben, einschließlich der Anbringung von fünf Mikrometeoritenschilden an SWESDA abzuschließen.
Veide Raumfahrer trugen russische ORLAN-Raumanzüge mit blauen Streifen und amerikanischen Helmkameras.
Dieser Außeneinsatz war der 162., der dem Aufbau und dem Erhalt der Internationalen Raumstation gewidmet war. Für Kononjenko war es der dritte nach zweien im Jahr 2008 während der Expedition 17. Diese beiden Außeneinsätze hatten zusammen 12 Stunden und 12 Minuten gedauert. Für Schkaplerow war es der erste Außeneinsatz
und einzige geplante während der Expedition 30.
Da der Außeneinsatz von PIRS ausging, hatten sich Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Anatolij Iwanischin um 13:20 Uhr MEZ in das Miniforschungsmodul POISK begeben, wo sie im Notfall direkten Zugang zu ihrer SOJUS TMA-22 hatten.
Währenddessen konnten die Flugingenieure Don Pettit und Andre Kuipers, deren SOJUS TMA-03M am Modul RASSWET angekoppelt ist, sich frei im US-Segment des Komplexes bewegen.
Kuipers und Pettit begannen ihren Arbeitstag heute mit dem Einrichten und der Inbetriebnahme von Geräten für das Forschungs- und Übungssystem zur Muskelatrophie (MARES), das es den Wissenschaftlern ermöglicht, die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das menschliche Muskel- und Skelettsystem zu untersuchen. MARES bietet auch die Möglichkeit, Gegenmaßnahmen zu untersuchen, die die negativen Auswirkungen von Langzeitraumflügen abmildern sollen, wie z. B. die Muskelatrophie.
Später brachten Kuipers und Pettit ein Ersatzanalysegerät für den Gesamten Organischen Kohlenstoffanteil. Pettit führte dann Wartungsarbeiten an der Kabinenluftüberwachungsanlage durch, die bereits geringste Mengen schädlicher Gase innerhalb der Station feststellen kann.

15. Februar 2012, Mittwoch
Kommandant Dan Burbank arbeitete mit dem Robonaut, bei dem er die Gelenke überprüfte und sicherstellte, daß der humanoide Roboter Kommandos ausführen kann. Burbank koordinierte sich mit dem Nutzlastbetriebszentrum in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama, um den ersten Handschlag zwischen Mensch und Maschine im All zu vollziehen. Die Überprüfung hatte auch den Zweck herauszufinden, ob die Finger des Robonauten geschickt genug sind, um die Zeichensprache ausführen zu können.
Handschlag im All
Oben: Der erste Handschlag im All zwischen Mensch und Maschine, ausgeführt von Dan Burbank und dem Robonaut 2. (Photo: NASA TV)
Die Entwickler haben im Blick, daß der Robonaut es der Besatzung ermöglichen soll, mehr Zeit für wichtige Forschungsvorhaben aufzuwenden, die ansonsten für routinemäßige Wartungsarbeiten verschwendet würde.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko haben die Überprüfung ihrer Raumanzüge abgeschlossen und sind heute die Arbeitsabläufe für den Außeneinsatz am Donnerstag durchgegangen. Sie sollen das Modul PIRS um 15:15 Uhr MEZ verlassen und
rund sechs Stunden lang außerhalb des russischen Segments arbeiten. Die Berichterstattung auf NASA TV beginnt um 14:45 Uhr MEZ.
Die zwei Kosmonauten sollen einen STRELA-Auslegerkran von PIRS zum Miniforschungsmodul POISK umversetzen und Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben, werden sie noch zwei Experimente an der Außenhülle SWESDAs montieren und
Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anbringen.
Flugingenieur Don Pettit hat Forschungsarbeiten im Bereich Lebenswissenschaften ausgeführt, bei denen er die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf Besatzunngsmitgliedern bei Langzeitmissionen im All untersuchte. Eine Vielzahl von Experimenten und Experimentaleinrichtungen stehen auf der Raumstation zur Verfügung, damit die Stationsbesatzung und Wissenschaftler am Boden die Anpassung des menschlichen Körpers an die Mikroschwerkraft untersuchen können. Pettit verbrachte außerdem einige Zeit, um seine Fähigkeiten als Bordarzt der Besatzung zu verbessern.
Der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers war heute im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO, wo er den Endkegel aufräumte und die Fracht registrierte. Kuipers arbeitete auch mit dem Experiment NEUROSPAT, mit dem er seine visuelle und räumliche Wahrnehmung testete.
Während sich seine Kosmonautenkollegen auf ihren Außeneinsatz am Donnerstag konzentrierten, führte Flugingenieur Anatolij Iwanischin routinemäßige Wartungsarbeiten im russischen Segment durch. Er überprüfte Meßfühler und testete das Kühlsystem auf Dichtigkeit.

14. Februar 2012, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation führten heute eine Generalprobe für den Außeneinsatz am Donnerstag und eine Reihe von Tests der Robotik durch. Sie arbeiteten auch an einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und setzten die Wartung der Systeme an Bord des Orbitallabors fort.
Burbank mit dem Robonaut 2
Oben: Dan Burbank testet im Labormodul DESTINY die Gelenke und Kraftmeßfühler des Robonaut 2. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow legten ihre russischen ORLAN-Raumanzüge für eine Generalprobe an, um die Anzugsysteme in Vorbereitung auf ihren Außeneinsatz am Donnerstag zu testen. Flugingenieur Anatolij Iwanischin assistierte dem Duo während der Übung. Nach Abschluß der Tests wurden die Anzüge bereit für den fünfeinhalbstündigen Außeneinsatz außerhalb des russischen Segments der Station erklärt.
Während des fünfeinhalbstündigen Ausflugs, der am Donnerstag um 15:15 Uhr MEZ beginnen soll, sollen die beiden Kosmonauten einen der beiden STRELA-Auslegerkräne vom Modul PIRS zum Miniforschungsmodul POISK umbewegen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben, werden sie außerdem noch zwei Experimente an SWESDA und POISK anmontieren und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anbringen. Dies wird der 162. Außeneinsatz zum Aufbau und zur Wartung der ISS. Die Live-Übertragung bei NASA TV beginnt um 14:45 Uhr MEZ.
Kommandant Dan Burbank und Fluingenieur Andre Kuipers setzten den Robonaut 2 zusammen und nahmen ihn in Betrieb, um ihn durch eine Reihe von Tests laufen zu lassen. Burbank arbeitete mit den Flugleittechnikern am Boden zusammen, als er die Gelenke und Kraftmeßfühler des Robonauten austestete, bevor er den Roboter für weitere Tests am Mittwoch verstaute.
Robonaut 2 ist der erste humanoide Roboter im All, und obwohl seine Hauptaufgabe ist, den Ingenieuren zu zeigen, wie geschickt sich Roboter im All verhalten können, hofft man, daß er durch Aufwertungen und Verbesserungen eines Tages zusammen mit den Astronauten auf einen Außeneinsatz gehen könnte, um Reparaturen durchzuführen oder Erweiterungen der Station und Außenexperimente anzubringen.
Flugingenieur Don Pettit und Andre Kuipers arbeiteten mit dem Experiment NEUROSPAT, das die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf die Gehirnfunktionen untersucht.
Pettit führte auch Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem der Station durch und entlud Fracht aus dem PROGRESS M-14M, der am Modul PIRS angekoppelt ist.
Später am Nachmittag sprach Andre Kuipers mit Moderatorin Marietta Slomka vom Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF). Das Interview wurde am späten Abend im Rahmen des Heute Journals ausgestrahlt.

13. Februar 2012, Montag
In Vorbereitung auf den Außeneinsatz am Donnerstag brachten die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow der Expedition 30 Besatzung neue Meßfühler in ihren ORLAN-Raumanzüge an und führten eine Bewegungsübung im PIRS-Modul durch. Mit der Übung testeten sie ihre Mobilität vor einer Generalprobe am Dienstag, bei der die Anzugsysteme getestet werden sollen.
Pettit arbeitet mit SLICE
Oben: Don Pettit arbeitet mit dem Verbrennungsexperiment SLICE. (Photo: NASA)
Während des fünfeinhalbstündigen Ausflugs, der am Donnerstag um 15:15 Uhr MEZ beginnen soll, sollen die beiden Kosmonauten einen der beiden STRELA-Auslegerkräne vom Modul PIRS zum Miniforschungsmodul POISK umbewegen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben, werden sie außerdem noch zwei Experimente an SWESDA und POISK anmontieren und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anbringen. Dies wird der 162. Außeneinsatz zum Aufbau und zur Wartung der ISS. Die Live-Übertragung bei NASA TV beginnt um 14:45 Uhr MEZ.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete mit dem Experiment "Struktur und Abheben bei Verbrennungsvorgängen" (SLICE), das die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft untersucht. SLICE könnte zu Fortschritten bei Technologien führen, die zu Reduzierungen in der Umweltverschmutzung und einer Effizienzsteigerung bei der Verbrennung in einer breiten Pallette industrieller Anwendungen führen können.
Flugingenieur Andre Kuipers installierte die Geräte für das Experiment NEUROSPAT, das die Auswirkungen der Mikroschwerkraftsumgebung im All auf die Gehirnfunktionen untersucht. Er räumte auch einige Fracht im Lagerabteil des Labormoduls KIBO um.
Kommandant Dan Burbank verbrachte den Morgen mit dem Reinigen der Besatzungsquartieren als Teil der routinemäßigen Wartung, die regelmäßig auf der Station durchgeführt wird.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin tauschte einige Rauchmelder aus und aktualisierte die Antivirus-Programme auf einigen Mobilrechnern der Station.

10. Februar 2012, Freitag
Die Schotts zwischen dem Modul PIRS und dem PROGRESS M-14M wurden heute geschlossen und die Dichtigkeitstests durchgeführt. Das Schließen der Schotts ermöglicht es den Flugingenieuren Anatolij Schkaplerow und Oleg Kononjenko am 16. Februar, nach der Evakuierung des Moduls, die Station durch PIRS zu ihrem Außeneinsatz zu verlassen.
Oleg Kononjenko
Oben: Oleg Kononjenko überprüft Raumanzugausrüstung im Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA)
Vor dem Schließen der Schotts bereiteten die beiden Kosmonauten ihre russischen ORLAN-Raumanzüge weiter vor und photographierten ihren Zustand für die Analyse am Boden. Die beiden Außenarbeiter sollen einen kleinen Frachtkran von PIRS nach POISK umversetzen und Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte die Zeit es erlauben, werden sie außerdem noch zwei Experimente an SWESDA und POISK anmontieren und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anbringen.
Die Übertragung des Außeneinsatzes auf NASA TV beginnt am Donnerstag um 15:45 Uhr MEZ. Der Außeneinsatz soll um 15:15 Uhr MEZ beginnen und etwa fünfeinhalb Stunden dauern.
Kommandant Dan Burbank verbrachte den Freitag mit der Arbeit an der Amin-Schwingbett-Untersuchung. Das Experiment untersucht ein System, das Kohlendioxid und Feuchtigkeit effektiv aus der Atemluft der Raumstation herausfiltern könnte.
Flugingenieur Don Pettit diente als Proband beim Experiment "Laufband-Kinematik". Diese Studie soll den Wissenschaftlern helfen, die Abläufe der Fitneßübungen in der Schwerelosigkeit so anzupassen, daß sie der Gesundheit der Besatzung am förderlichsten sind.
Pettit rekonfigurierte einen Labortiefkühlschrank und ordnete seinen Inhalt um, da er Leistungsschwankungen gezeigt hatte, nachdem Tabletts mit einem anderen Tiefkühlschrank getauscht worden waren. Mit der Hilfe von Flugingenieur Andre Kuipers räumte Pettit auch den Endkegel des Permanenten Mehrzweckmoduls LEONARDO aus, um ihn als Mülllagerbereich nutzen zu können.
Kuipers nahm biologische Proben für das Experiment "Natriumaufnahme in der Mikroschwerkraft" (SOLO). Der niederländische ESA-Astronaut arbeitete auch am Wasserrückgewinnungssystem und packte Ausrüstung aus, die mit dem PROGRESS M-14M hochgebracht worden war.

9. Februar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation bereiteten sich auf einen anstehenden Außeneinsatz vor und arbeiteten mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten aus der ganzen Welt. Sie setzten außerdem die Wartung von Systemen an Bord des Außenpostens fort.
Burbank beim Ausbau des Multiplexers
Oben: Dan Burbank beim Ausbau des Datenmultiplexers im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
In Vorbereitung auf ihren anstehenden Außeneinsatz testeten die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow das Kommunikationssystem und die biomedizinischen Meßsysteme in ihren russischen ORLAN-Raumanzügen. Sie sollen die Station durch das Stationsmodul PIRS am 16. Februar verlassen, um einen der beiden manuell bedienten STRELA-Auslegerkräne von PIRS zu POISK umzuversetzen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anzubringen. Sollte es die Zeit erlauben, werden Kononjenko und Schkaplerow auch zwei Experimente an der Außenseite der Station anbringen und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anmontieren.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin und Schkaplerow montierten den Schottmechanismus am PROGRESS M-14M an, der derzeit an PIRS angekoppelt ist. Das Schott zum Frachter soll am Freitag geschlossen werden, da der Außeneinsatz von PIRS ausgehen soll.
Im Labormodul KIBO arbeitete Kommandant Dan Burbank am Ausbau des Datenmultiplexers aus dem Interkommunikationssystemschrank, da dieser mit der Raumkapsel DRAGON von SpaceX zur Erde zurückgebracht werden soll.
Burbank und Flugingenieur Andre Kuipers warteten später das Analysegerät zur Bestimmung des Gesamtanteils organischen Kohlenstoffes, das für die Überprüfung der Trinkwasserqualität benötigt wird.
Flugingenieur Don Pettit installierte Geräte für ein Verbrennungsexperiment in den Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung. Das Experiment SLICE untersucht die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft und könnte zu Verbesserungen in Technologien führen, die die Verschmutzung reduzieren und die Verbrennungseffizienz für eine breite Pallette industrieller Anwendungen steigern soll.
Kuipers arbeitete mit einem kommerziellen Experiment, das Teil der Partnerschaft zwischen der NASA und der Firma NanoRacks ist. Er entlud ausßerdem Fracht aus dem PROGRESS M-14M.

8. Februar 2012, Mittwoch
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko schreiten mit ihren Vorbereitungen für den Außeneinsatz am 16. Februar voran. Die Kosmonauten überprüften ihre Raumanzüge, die Geräte und die Werkzeuge. Ihre Hauptaufgabe wird die Umversetzung eines Auslegerkrans und das Anbringen von Mikrometeoritenschilden am Servicemodul SWESDA sein.
Pettit und Burbank
Oben: Don Pettit und Dan Burbank demonstrieren für eine YouTube-Veranstaltung, wie sich ein Luftballon in der Mikroschwerkraft verhält. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit testeten eine Kommunikationseinheit, die beim Rendezvous mit und dem Einfangen von der DRAGON-Raumkapsel von SpaceX behilflich sein soll.
Flugingenieur Andre Kuipers und Burbank nahmen Blut- und Urinproben für das Experiment SOLO, oder "Natriumaufnahme in der Mikroschwerkraft". SOLO untersucht, wie Salze und Flüssigkeiten im Körper zurückgehalten werden und die Körpermasse beeinflussen.
Kuipers folmte sich später selbst beim Zusammenbau einer Windmühle aus LEGO-Steinen. Das Video ist Teil eines Bildungsprojektes, das Schülern auf der Erde wissenschaftliche Konzepte demonstrieren soll.
Burbank arbeitete auch mit dem Experiment zu Binären Kolloiden 6 (BCAT-6) weiter. Diese Studie untersucht, wie mikroskopische Teilchen mit Flüssigkristallen wechselwirken. Ergebnisse des Experimente können zur Entwicklung neuer Werkstoffe mit molekularer Präzision führen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit der russischen Erdbeobachtungsstudie URAGAN (russ. für Hurrikan). Das Experiment untersucht Veränderungen auf der Erde aufgrund natürlicher und menschgemachter (anthropogener) Katastrophen und versucht diese Auswirkungen vorherzusagen.
Die sechs Besatzungsmitglieder verbrachten nach dem Mittagessen eine Stunde mit dem Ansehen von Videos für eine Trainingssitzung. Sie gingen die neue Beatmungsspültechnik für ihre Notatemmasken durch.

7. Februar 2012, Dienstag
Heute war ein arbeitsreicher Tag für die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation, an dem Astronauten und Kosmonauten zusammen an den Vorbereitungen für einen anstehenden russischen Außeneinsatz arbeiteten.
Burbank an der WPA
Oben: Dan Burbank beibei der Wartung der Wasserrückgewinnungsanlage im Knotenmodul TRANQUILITY. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko verbrachten den größten Teil ihres Tages mit der Inbetriebnahme und der Inspektion der russischen ORLAN-Raumanzüge, die sie für ihren Außeneinsatz am 16. Februar anlegen werden. Während des auf fünfeinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatzes sollen die beiden Kosmonauten einen der beiden STRELA-Auslegerkräne von PIRS nach POISK umversetzen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben werden sie außerdem noch zwei Experimente an der Außenseite der Station und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anmontieren.
Kommandant Dan Burbank ging ihnen bei ihren Vorbereitungen zur Hand, wobei er ein Kamerapaar einrichtete, das beim Außeneinsatz eingrsetzt werden soll. Er brachte dann die Kameras zusammen mit einem Beutel mit weiteren Werkzeugen für den Außeneinsatz hinüber in das russische Segment der Station. Anschließend gab er Schkaplerow eine Einweisung in das virtelle 3D-Graphik-Simulationsprogramm "
Dynamische Universelle Graphik zur Anwendung an Bord" (DOUG), das für die Planung von robotischen und Außenaktivitäten eingesetzt wird.
Burbank verstaute außerdem die Filtertankeinheit, die er am Montag aus dem Wasserrückgewinnungssystem ausgebaut hatte und führte Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich aus.
Flugingenieur Don Pettit montierte Anschlußstutzen an den drei freifliegenden Satelliten des Experiments SPHERES. Diese Roboter werden seit der Expedition 8 von den Besatzungen eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatisierten Kopplungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage und Notreparaturen
im All führen könnten.
Kuipers mit Lagerbehältern
Oben: Andre Kuipers mit Frachtbehältern aus dem PROGRESS im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA)
Pettit arbeitete später mit dem Kapillarströmungsexperiment, bei dem er sich genauer anscheute, wie sich Fluide in der Schwerelosigkeit an Oberflächen entlangbewegen. Ergebnisse von diesem Experiment könnten die Rechnermodelle für die Entwicklung von Fluidtransfersystemen und -tanks auf zukünftigen Raumfahrzeugen verbessern.
Flugingenieur Andre Kuipers führte mehrere Experimente durch, bei denen untersucht wird, wie der menschliche Körper auf die Mikroschwerkraft reagiert und sich an sie anpaßt. Kuipers diente als Proband beim Experiment VO2max, das die aerobe Kapazität (die maximale Sauerstoffaufnahme über die Lunge) während Langzeitraumflügen mißt. Er testete auch die Geräte des Lungenfunktionssystems, einer Reihe von Komponenten, die von der NASA und der Europäischen Raumfahrtagentur entwickelt wurden, um die Lungengesundheit eines Astronauten an Bord des Außenpostens zu überwachen.
Kuipers rundete seinen Arbeitstag mit dem Entladen von Fracht aus dem am PIRS-Modul angekoppelten Frachter PROGRESS M-14M ab.
Im russischen Segment der Station führte Flugingenieur Anatolij Iwanischin routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem SOSH und am Sauerstofferzeuger ELEKTRON durch. Er pumpte außerdem Wasser aus dem PROGRESS hinüber in einen Lagertank im Servicemodul SWESDA.

6. Februar 2012, Montag
Nach einem arbeitsfreien Wochenende für die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation war Kommandant Dan Burbank heute mit dem Ausbau einer Filtertankeinheit aus dem Verbesserten Aufbereitungssystem beschäftigt. Die Einheit wird ausgebaut, damit es wieder in seiner ursprünglichen Konfiguration mit der Urinaufbereitungsanlage (UPA) zusammenarbeiten kann. Als Teil des Wasserrückgewinnungssystems der Station destilliert die UPA Urin, das dann in Trinkwasser und Sauerstoff weiterverarbeitet wird.
Burbank an der WPA
Oben: Dan Burbank beim Ausbau einer Filtertankeinheit an der WPA. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow gingen die Arbeitsabläufe für ihren Außeneinsatz am 16. Februar durch. Während des auf fünfeinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatzes sollen die beiden Kosmonauten einen der beiden STRELA-Auslegerkräne von PIRS nach POISK umversetzen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben werden sie außerdem noch zwei Experimente an der Außenseite der Station und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anmontieren. Dies wird der 162. Außeneinsatz, der dem Aufbau und der Wartung der Station gewidmet ist.
Derweil arbeitete Flugingenieur Don Pettit daran eine Video-Überlagerungsanzeige für das Experiment "Rauchpunkt in einer CO-Strömung" (SPICE) zurückzusetzen. Bei SPICE soll der Punkz bestimmt werden, ab dem Gasstrahlflammen in der Schwerelosigkeit damit beginnen, Ruß zu entwickeln. Das Studieren von rußproduzierenden Flammen ist wichtig, um die Fähigkeit von Flammen sich auszubreiten zu verstehen.
Flugingenieur Andre Kuipers richtete das tragbare Lungenfunktionssystem ein in Vorbereitung auf einen Versuchslauf des VO2max-Experimentes.
VO2max mißt die aerobe Kapazität eines Menschein bei Langzeitraumflügen. Bei dem Experiment führt der Proband Fitneßübungen auf dem Laufband oder Ergometer mit steigender Leistung durch. Die Wissenschaftler erhoffen sich von den Ergebnissen ein besseres Verständnis über die Veränderungen in der aeroben Kapazität bei Langzeitraumflügen, um notwendige Anpassungen für Außeneinsätze vornehmen zu können.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin verbrachte Zeit mit der Strahlungsnutzlast MATRIOSCHKA-R. Die russische Nutzlast ist dafür gedacht, um fortschrittliche Strahlungsstudien durchzuführen und ist nach den traditionellen ineinander verschachtelten Puppen bemannt.

3. Februar 2012, Freitag
An Bord der Internationalen Raumstation setzten die Expedition 30 Besatzungsmitglieder Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow die Vorbereitungen ffür ihren Außeneinsatz am 16. Februar fort, wobei sie Werkzeuge heraussuchten und sortierten und das Modul PIRS als Luftschleuse herrichteten. Während des auf fünfeinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatzes sollen die beiden Kosmonauten einen der beiden STRELA-Auslegerkräne von PIRS nach POISK umversetzen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte es die Zeit erlauben werden sie außerdem noch zwei Experimente an der Außenseite der Station und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anmontieren. Dies wird der 162. Außeneinsatz, der dem Aufbau und der Wartung der Station gewidmet ist.
Ostküste der USA
Oben: Die Ostküste der USA bei Nacht, aufgenommen von der Internationalen Raumstation. (Photo: NASA )
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Andre Kuipers setzten ihre Arbeit mit dem Experiment "Natriumaufnahme in der Mikroschwerkraft (SOLO) fort, das die Mechanismen untersucht, durch die Flüssigkeiten und und Salze während Raumflügen im Körper zurückgehalten werden.
Burbank war Proband beim Experiment VO2max, das Veränderungen in der sogenannten aeroben Kapazität, der maximalen Sauerstoffaufnahme über die Lunge, während Langzeitraumflügen mißt. Bei dem Experiment führt der Proband Fitneßübungen auf dem Laufband oder Ergometer mit steigender Leistung durch. Die Wissenschaftler erhoffen sich von den Ergebnissen ein besseres Verständnis über die Veränderungen in der aeroben Kapazität bei Langzeitraumflügen, um notwendige Anpassungen für Außeneinsätze vornehmen zu können.
Andre Kuipers behandelte ein Problem am EXPRESS-Schrank 4, bei dem Anfang der Woche der Rechner ausgefallen war, und er reinigte und sortierte Gegenstände im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit dem russischen Experiment RELAXATION, bei dem zwei Plasma-Elektroden an der Außenseite des Z1-Moduls eingesetzt werden, um Strahlungsmuster in der Erdionosphäre zu beobachten.
Flugingenieur Don Pettit nahm an einer Bildungsveranstaltung teil, bei dem er ein Modell einer Jacht aus LEGO-Steinen zusammensetzte, um Kindern und Schülergruppen zu demonstrieren, welchen Herausforderungen man gegenübersteht, wenn man Dinge in der Schwerelosigkeit zusammenbauen soll.

2. Februar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine hohe Arbeitslast abzuleisten, wobei der Schwerpunkt auf den Vorbereitungen für den Außeneinsatz am 16. Februar lag.
Burbank spricht mit US-Küstenwache
Oben: Dan Burbank spricht mit Studenten der US-Küstenwachenakademie. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko verbrachten den größten Teil ihres Tages mit dem Zusammensammeln von Werkzeugen und dem Herrichten ihrer ORLAN-Raumanzüge. Während des auf fünfeinhalb Stunden angesetzten Außeneinsatzes sollen die Kosmonauten einen der beiden handbedienten STRELA-Außenkränen vom Modul PIRS zum Modul POISK umversetzen und fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA anbringen. Sollte danach noch Zeit vorhanden sein, sollen Kononjenko und Schkaplerow zwei Experimente an der Außenseite der Station montieren und Haltestreben an der Leiter am PIRS-Modul anbringen.
Kommandant Dan Burbank ging den russischen Kollegen bei den Vorbereitungen zur Hand, indem er amerikanische Werkzeuge für die Exkursion heraussuchte. Der Außeneinsatz ist der 162., der dem Aufbau und dem Erhalt der Raumstation gewidmet ist.
Burbank führte zusammen mit seinem europäischen Kollegen Andre Kuipers ein Experiment mit dem Namen "Natrium-Aufnahme in der Mikroschwerkraft" (SOLO) durch. Die beiden Astronauten nahmen dafür voneinander Blutproben und untersuchten sie mit dem tragbaren Analysegerät. Im Anschluß lagerten sie die Proben im Tiefkühlsschrank, damit sie später auf der Erde von Forschern weiter untersucht werden können, die an den Mechanismen interessiert sind, durch die Fluide und und Salze während Raumflügen im Körper zurückgehalten werden.
Burbank war danach Proband für das VO2max-Experiment, das Veränderungen in der sogenannten Aeroben Kapazität, der maximalen Sauerstoffaufnahme über die Lunge, während Langzeitraumflügen mißt.
Kuipers spricht mit Mission X teilnehmern
Oben: Andre Kuipers spricht mit Teilnehmern am Wettbewerb Mission X in verschiedenen europäischen Ländern. (Photo: NASA TV)
Der Kommandant unterbrach seine Arbeit, um Fragen von Studenten der Mentorenschulen der US-Küstenwachenakademie in den US-Städten Baltimore, Atlanta, Miami und New London zu beantworten. Burbank war früher Kapitän der US-Küstenwache und ein Professer an der Akademie. Er ermutigte die Studenten dazu, Wissenschaft, Technik, Ingenieurswissenschaften und Mathematik zu studieren.
Kuipers sprach derweil mit Schülern in den Niederlanden, der Schweiz, in Italien und Portugal, die am Wettbewerb Mission X teilnehmen, einem sechswöchentlichen internationalen Wettbewerb mit dem Schwerpunkt Fitness und Ernährung.
Flugingenieur Don Pettit verbrachte einen Teil seines Tages im japanischen Labormodul KIBO, wo er den Belüftungsstrom maß und die Ausrüstung für das Experiment Weltraum-Sakura einrichtete. Pettit startete auch die Datensammlung bei einem Experiment, das das Strahlungsniveau innerhalb des Orbitalkomplex messen und bewerten soll.
Im russischen Segment der Station transferierte Flugingenieur Anatolij Iwanischin Wasser aus einem der Lagertanks, damit dieser mit einem Desinfektionsmittel zu gereinigt werden konnte. Iwanischin reinigte auch die Lüftungsgitter im
Modul SARJA.
Am Dienstag hat die NASA eine Medien-Telekonferenz abgehalten, um den aktuellen Status der Internationalen Raumstation zu diskutieren. Dazu gehörte ein aktualisierter Startplan einschließlich der Raumfahrzeuge internationaler und kommerzieller Partner. ISS-Programmleiter Michael Suffredini beantwortete die Fragen von Reportern.

1. Februar 2012, Mittwoch
Die sechs Expedition 30 Besatzungsmitglieder zählen die Tage bis zum russischen Außeneinsatz am 16. Februar. Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko sollen die Station durch das Schleusenmodul PIRS verlassen, um einen kleinen Kran umzuversetzen und Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA zu montieren. Sie verbrachten ihren Morgen damit, den Arbeitsablauf für den Außeneinsatz mit dem russischen Missionsleitzentrum durchzugehen.
Aufhängen der Expedition 29 Plakette
Oben: Die Expedition 30 Besatzung ist von der ISS zugeschaltet, als am Missionsleitzentrum in Houston die Expedition 29 Plakette aufgehangen wird. Anwesend waren Expedition 29 Kommandant Mike Fossum und Flugingenieur Satoshi Furukawa. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbank ging die Robotprogramme mit den beiden russischen Außenarbeitern durch. Die DOUG genannte Software für Dynamische Universelle Graphik zur Anwendung an Bord übernimmt auf einem Mobilrechner Echtzeit-Telemetriedaten vom CANADARM2 und stellt sie graphisch dar.
Burbank verbrachte seinen Nachmittag mit dem Verlegen und Anschließen eines Videokabels im Labormodul DESTINY. Diese Arbeit geschah in Vorbereitung auf die Installation eines Kommunikationssystems mit hoher Übertragungsrate, das eine Aufwertung für das Ku-Band-System der Station darstellt. Die Aufwertung soll im Herbst erfolgen.
Flugingenieur Don Pettit versuchte Schüler für Wissenschaft zu begeistern, indem er ein Video aufnahm, in dem er selber Raumfahrzeugmodelle aus LEGO-Steinen zusammenbaute. Die Videos werden zur Erde übertragen, um Schülern wissenschaftliche und technische Konzepte zu demonstrieren.
Flugingenieur Andre Kuipers ersetzte an seinem Morgen überflüssige Notfallverfahren mit neuen. Danach tauschte er die Linse an der EarthKAM-Kamera aus und assistierte Burbank beim Verlegen des Videokabels.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin und seine Kosmonautenkollegen gaben Blutproben für das Experiment IMMUNO. Diese von der europäische Raumfahrtorganisation ESA finanzierte Studie untersucht die Streß- und Immunreaktionen eines Besatzungsmitgliedes während Raumflügen. Die Ergebnisse könnten bei der Entwicklung von pharmakologischen Gegenmaßnahmen zu Nebenwirkungen auf das Immunsystem helfen.
Iwanischin inspizierte später die Fenster im Servicemodul SWESDA und photographierte sie, um ihren Zustand zu dokumentieren. Er reinigte außerdem die Lüfterblenden und tauschte Filter im Modul SARJA aus.

31. Januar 2012, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation waren heute mit den Vorbereitungen für einen anstehenden russischen Außeneinsatz und mit dem Entladen von Fracht aus dem jüngst an der Station eingetroffenen Versorgungstransporter beschäftigt. Sie arbeiteten außerdem mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und warteten Systeme an Bord des Orbitallabors.
Don Pettit
Oben: Don Pettit mit einem Handschuh vom Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul COLUMBUS. (Photo: NASA)
In Vorbereitung auf ihren anstehenden Außeneinsatz überprüften die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anton Schkaplerow das Steuerpult der Luftschleuse im Modul PIRS. Sie sollen am 16. Februar die Station über diese Luftschleuse für sechs Stunden verlassen, um fünf Mikrometeoritenschilde an der Außenhülle des Servicemoduls SWESDA anzubringen und einen der zwei STRELA-Teleskopkräne vom Modul PIRS zu POISK umzuversetzen.
Kononjenko und Schkaplerow setzten auch das Entladen und Einlagern der 2660 kg an Treibstoff, Nahrungsmittel und Ausrüstung aus dem PROGRESS M-14M, der in der Nacht zum Samstag an PIRS angelegt hatte, fort.
Kommandant Dan Burbank arbeitete mit der Nutzast zum 6. Test Binärer Kolloidlegierungen (BCAT-6). Bei diesem Experiment photographiert die Besatzung Polymerproben und Kolloidpartikel, während sie von der flüssigen Phase in die gasförmige übergehen, um diesen Phasenübergang modellieren zu können. Die Ergebnisse sollen den Wissenschaftlern helfen, fundamentale physikalische Konzepte zu entdecken, die bislang von der Schwerkraft überdeckt wurden.
Flugingenieur Don Pettit richtete das Kapillarströmungsexperiment ein und führte mehrere Testläufe durch. Dabei handelt es sich um ein physilalisches Experiment, das die Strömung von Fluiden in einem Behälter mit komplexer Geometrie in schwereloser Umgebung untersucht. Ergebnisse von dieser Studie sollen die Rechnermodelle verbessern, die für die Entwicklung von Fluidtransfersystem in zukünftigen Raumfahrzeugen benötigt werden und sollen zu Verbesserungen der Systemverläßlichkeit bei gleichzeitiger Verringerung der Systemmasse und -komplexizität führen.
Burbank und Pettit sprachen außerdem im Rahmen einer Bildungsveranstaltung mit Schülern an der Asa E. Low Mittelschule in Mansfield im US-Bundesstaat Texas.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit dem Experiment IDENTIFIKATION, das die dynamischen Lasten untersucht, die bei Ereignissen wie Koppelungen und Bahnänderungen auf die Station ausgeübt werden, ebenso wie mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER. Iwanischin inspizierte später die Fenster in den Modulen PIRS und POISK, die er im Detail photographierte, damit sie von russischen Experten am Boden genauer analysiert werden können.
Flugingenieur Andre Kuipers tauschte das Photoakustische Analysemodul des Lungenfunktionssystems in der Humanforschungseinrichtung 2 aus und führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem der Station aus.

30. Januar 2012, Montag
Nachdem sie am Wochenende mit den Entladen von Fracht aus dem gerade eingetroffenen Transporter PROGRESS M-14M begonnen hatten, hat die Expedition 30 Besatzung heute einen arbeitsfreien Tag mit nur wenig Forschungs- und Wartungsaufgaben genießen dürfen.
Manicougan-Stausee in Kanada
Oben: Der Manicougan-Stausee in der kanadischen Provinz Quebec, aufgenommen von einem der Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der ISS. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit arbeiteten mit dem Integrierten Herzkreislaufexperiment (ICV). ICV untersucht das Ausmaß und die Ursachen des Herzmuskelschwundes während Langzeitraumflügen.
Flugingenieur Andre Kuipers arbeitete mit dem Experiment "Erdkunde erworben durch Oberschüler" (EarthKAM). EarthKAM ist eine Bildungsaktivität, die es Oberschülern ermöglicht, eine Digitalkamera an Bord der ISS zu programmieren, um eine Reihe von geographischen Zielen zur Untersuchung im Klassenraum zu photographieren. Die Photos werden online zum Betrachten und zur Untersuchung durch die beteiligten Schulen auf der ganzen Welt bereitgestellt. Lehrkräfte nutzen diese Bilder für Projekte im Bereich Erdkunde, Geographie, Physik und Sozialwissenschaften.
Flugingenieur Anton Schkaplerow verbrachte Zeit mit dem Experiment IMMUNO, das Veränderungen in Stress- und Immunreaktionen während und nach einem Aufenthalt auf der Station untersucht. Es beinhaltet das Nehmen von Speichel-, Blut- und Urinproben, um die Konzentrationen von Hormonen, die mit Stressreaktionen zusammenhängen, zu messen und eine Analyse der weißen Blutkörperchen durchzuführen.
Anatolij Iwanischin, ebenfalls Flugingeieur aktualisierte die Antivirenprogramme auf einigen der Mobilrechner auf dem Orbitalkomplex, während Flugingenieur Oleg Kononjenko einige routinemäßige Wartungsarbeiten am Kühlsystem ausführte.
Der PROGRESS M-14M hatte in der Nacht zum Samstag um 1:09 Uhr MEZ am Koppelungsmodul PIRS angelegt. Er hatte seine zweitägige Reise zum Außenposten in der Nacht zum Donnerstag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan begonnen.
Das Servicemodul SWESDA hat am Samstag seine Triebwerke für ein Bahnanhebungsmanöver gezündet, das die Station in die richtige Höhe und auf die richtige Bahn für die Besuche zukünftiger Raumfahrzeuge bringen soll, und um eine wiederholte Annäherung eines Bruchstücks des chinesischen Satelliten FENGYUN 1C zu vermeiden. Das Manöver, das das Apogäum (erdfernster Bahnpunkt) der Station um 1,3 km und das Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) um 2,6 km anhob, brachte den Komplex auf eine Bahn von 404,6 zu 378,4 km Höhe und ersetzt das ursprünglich für Mittwoch geplante Bahnanhebungsmanöver.

27. Januar 2012, Freitag
Der Transporter PROGRESS M-14 M hat in der Nacht zum Samstag um 1:09 Uhr MEZ am Koppelungsmodul PIRS der Internationalen Raumstation angelegt. Er hatte seine zweitägige Reise zum Orbitallabor mit einem Start in der Nacht zum Donnerstag vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan begonnen.
Annäherung von PROGRESS M-14M
Oben: PROGRESS M-14M bei der Annäherung an die Station. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko hatten das Anlegen von der Steuerstation TORU aus überwacht. TORU ist das russische telerobotische Rendezvoussystem, von dem aus die Besatzung die manuelle Steuerung des Transporters übernehmen kann, sollten Schwierigkeiten bei der Annäherung auftreten.
Nach der Durchführung der Dichtigkeitstests am Kopplungsstutzen und dem Öffnen der Schotts zum Frachter wird die Expedition 30 Besatzung den langen Prozess des Entladens und Registrierens der Fracht beginnen. Der PROGRESS ist mit insgesamt 2660 kg beladen, darunter Treibstoff, Nahrungsmittel, Wartungsmaterial und Experimentalausrüstung. Sobald er entladen ist, wird er mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen beladen, bevor er wie seine Vorgänger aus der Umlaufbahn gebracht wird und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglüht.
Zuvor hatte die Expedition 30 Besatzung an Bord der ISS letzte Vorbereitungen für die Ankunft des PROGRESS getroffen und laufende Forschungs- und Wartungsarbeiten fortgesetzt. Sie hatten außerdem ihren Schlafzyklus für die Ankunft mitten in der Nacht angepaßt.
Derweil verfolgen die Flugleittechniker weiter ein Bruchstück des chinesischen Satelliten FENGYUN 1C, der eine "mittelschwere" Gefahr bezüglich der Möglichkeit einer Annäherung an die Station am Wochenende darstellt. Aufgrund der Exzentrizität der Bahn des Teils, der Sonnenaktivität und jedweden kleinen Fluktuationen in der Bahn der Station nach dem Anlegen des PROGRESS bleibt
die Gefährdungsstufe vorerst auf "mittel".
Die Ballistikexperten im Missionsleitzentrum begannen bereits mit Berechnungen für ein mögliches Ausweichmanöver der Station am Samstag, das die Station aus dem Gefahrenbereich bewegen und ein für Mittwoch geplantes Bahnanhebungsmanöver ersetzen soll. Sollte es ausgeführt werden, werden die Triebwerke des Servicemoduls SWESDA am Sonntag um 0:50 Uhr MEZ für 55 Minuten gefeuert, bevor die erste der sieben Annäherungen des Bruchstücks erfolgt.

26. Januar 2012, Donnerstag
Der Transporter PROGRESS M-14M ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation, nachdem er in der Nacht erfolgreich vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet war. Beladen mit 2660 kg an Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ausrüstung soll der Transporter in der Nacht zum Samstag um 1:08 Uhr MEZ am Kopplungsstutzen des Moduls PIRS anlegen.
Pettit und Burbank beim Interview
Oben: Don Pettit und Dan Burbank sprechen im Labormodul DESTINY mit Schülern aus dem Landkreis Wise in Virginia. (Photo: NASA TV)
Derweil trafen die sechs Besatzungsmitglieder an Bord der Station Vorbereitungen für die Ankunft des neuen Frachters und setzten laufende Forschungs- und Wartungsarbeiten fort.
Kommandant Dan Burbank richtete einen Versuchslauf für das Kapillarströmungsexperiment ein und führte mehrere Testläufe durch. Das Experiment untersucht die Strömung von Fluiden in Behältern mit komplexen Geometrien in der schwerelosen Umgebung. Ergebnisse dieser Studie sollen die Rechnermodelle verbessern, mit denen Fluidtransportsysteme für zukünftige Raumfahrzeuge modelliert und simuliert werden, und dadurch zu Verbesserungen in der Systemzuverlässigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung von Masse und Komplexizität führen.
Flugingenieur Don Pettit diente den ganzen Tag als Proband in einer Ernährungsstudie und nahm an einer Konferenz über die Arbeitsverfahren zum Anbringen von Kopplungsvorrichtungen an den SPHERES-Experimentalsatelliten teil. SPHERES steht für "Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren". Bei SPHERES werden mit drei bowlingkugelgroßen Satelliten Techniken getestet,
die zu Verbesserungen bei automatischen Koppelungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage in der Erdumlaufbahn und Notreparaturen führen könnten.
Burbank und Pettit nahmen außerdem an einer Bildungsveranstaltung mit Schülern aus dem Landkreis Wise im US-Bundesstaat Virginia teil, bei dem sie Fragen über das Leben an Bord der Station und einige der wissenschaftlichen Experimente, an denen sie derzeit arbeiten, beantworteten.
Flugingenieur Andre Kuipers arbeitete im Labormodul KIBO mit dem Reinraumschrank SAIBO und steckte später die Telemetriekabel von der Ku-Band-Antennengruppe 2 zur Gruppe 1 um, um die Videoübertragungskapazität zu verbessern.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko gingen die Abläufe für das Anlegen des PROGRESS mit den Flugleittechnikern durch und führten wissenschaftliche Experimente im russischen Segment durch. Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment PNEUMOKARD, das die Anpassung des Herzkreislaufsystems während Langzeitmissionen in der Schwerelosigkeit untersucht. Kononjenko arbeitete auch mit dem Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes bei Langzeitmissionen untersucht.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin inspizierte und photographierte den Zustand von Strukturelementen, Verkabelung und druckbeaufschlagten Hüllenringen im russischen Segment der Station. Er arbeitete außerdem mit Schkaplerow zusammen am russischen Experimenht BAR, das Werkzeuge und Methoden zum Aufspüren von Druckverlusten im All untersucht.
In der Zwischenzeit wurde dasselbe Stück des chinesischen Satelliten Fengyun 1C, das zuvor schon einmal als mögliche Bedrohung angesehen worden war, erneut von den Flugleitteams in Bezug auf eine mögliche Annäherung verfolgt. Zwei mögliche Annäherung könnten am Sonntag Vormittag, rund 32 Stunden nach dem Anlegen des PROGRESS M-14M erfolgen. Die Flugleitteams werden das Bruchstücke weiter verfolgen. Ein Ausweichmanöver vor dem Anlegen des PROGRESS ist nicht geplant.

25. Januar 2012, Mittwoch
Der Transporter PROGRESS M-14M ist in der Nacht zum Donnerstag pünktlich um 0:06 Uhr MEZ vom Kosmodrom Baikonur zur ISS gestartet. Der PROGRESS ist mit 2660 kg an Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ausrüstung beladen und soll in der Nacht zum Samstag um 1:08 Uhr MEZ am Modul PIRS ankoppeln.
Start von PROGRESS M-14M
Oben: Start des PROGRESS M-14M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. (Photo: NASA TV)
Ein weiteres russisches Transportraumfahrzeug, PROGRESS M-13M, war in der Nacht zuvor aus der Umlaufbahn gebracht worden. Beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen vom Außenposten wurde er abgebremst und verglühte anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik. Der Frachter hatte zuvor den Minisatelliten Tschibis-M ausgesetzt. Tschibis-M soll mehrere Jahre lang die Wechselwirkung von Plasmawellen mit der Erdionosphäre untersuchen.
Während die Expedition 30 Besatzung auf die neuen Versorgungsgüter wartete, setzte sie die laufenden Forschungs- und Wartungsarbeiten im Orbitallabor fort.
Kommandant Dan Burbank arbeitete im Labormodul KIBO, wo er ein Mikroskop im Reinraumschrank SAIBO in Betrieb nahm. Er trainierte auch für das robotische Greifen der DRAGON-Kapsel von SpaceX, die jetzt voraussichtlich Ende März zur ISS fliegen soll.
Flugingenieur Don Pettit führte eines der beliebten LEGO-Stein-Experimente durch. Er nahm ein Video für Schüler am Boden auf, während er den einen LEGO-Satelliten und ein -Observatorium zusammenbaute.
Flugingenieur Andre Kuipers arbeitete an einem kommerziellen Experiment im Rahmen einer Partnerschaft der NASA mit der Firma Nanoracks. Der niederländische ESA-Astronaut überprüfte das Nanoracks-Mikroskop, seine angeschlossenen Geräte und die Bildaufnahmefähigkeiten.
Pettit und Kuipers gesellten sich auch zu Burbank ffür das Training am Fernmanipulatorsystem der Raumstation.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment BAR, das Werkzeuge und Methoden für das Aufspüren von Druckverlusten auf der Station untersucht. Flugingenieur Anatolij Iwanischin schloß sich mit Experten am Boden bezüglich des Experiments PNEUMOKARD kurz, das die Anpassung des Herzkreislaufsystems während Langzeitmissionen untersucht. Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit dem Experiment URAGAN, das versucht, die Auswirkungen von natürlichen und menschgemachten Katastrophen auf der Erde vorherzusagen.

24. Januar 2012, Dienstag
In Vorbereitung auf die anstehende Ankunft des Transporters PROGRESS M-14M an der Intetrnationalen Raumstation sind die Expedition 30 Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko die Verfahren für die Bedienung von TORU, dem russischen telerobotisch betriebenen Rendezvoussystem, durchgegangen. Die Besatzung kann TORU einsetzen, um das Ankoppeln eines PROGRESS-Transporters zu überwachen und die Steuerung übernehmen, sollten Probleme auftreten.
PROGRESS M-14M auf der Startrampe
Oben: Die SOJUS-Trägerrakete mit dem PROGRESS M-14M auf der Spitze nach dem Aufrichten auf der Startrampe am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. (Photo: NASA)
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan wurde derweil der PROGRESS auf seiner SOJUS-Trägerrakete zur Startrampe gerollt und für den Startum 0:06 Uhr MEZ in der Nacht zum Donnerstag aufgerichtet. Das Herausrollen erfolgte bei Sonnenaufgang Ortszeit bei Temperaturen von um die -18 °C. Der PROGRESS ist mit insgesamt 2660 kg Fracht beladen, davon sind 930 kg Treibstoff, 50 kg Sauerstoff und Luft, 420 kg Wasser und 1260 kg Wartungsmaterial und Experimentenausrüstung. Die NASA TV Übertragung vom Start beginnt um 23:45 Uhr MEZ Mittwoch abend.
Kommandant Dan Burbank verbrachte einen großen Teil seines Tages mit dem Nehmen von Fluidproben aus dem Internen Wärmeregelungssystem im US-Segment der Station. Die Probennahme ist Teil der regelmäßigen Stationswartung. Er sprach außerdem mit Schülern in Placerville, Kalifornien über Amateurfunk.
Astronaut Don Pettit war Proband beim Integrierten Herzkreislaufexperiment (ICV). ICV untersucht das Ausmaß und die Ursachen für die Schwächung des Herzens bei Langzeitmissionen. Zusätzlich führte Pettit eine Sicherheits-Videotour durch die Station durch, die jede Besatzung einmal für die Techniker am Boden durchführen muß.
Kononjenko war Proband im russischen medizinischen Test SPRUT-2, der die Verteilung und das Verhalten der Flüssigkeiten im menschlichen Körper in der Schwerelosigkeit untersucht.
Kuipers und Burbank in KIBO
Oben: Andre Kuipers und Dan Burbank im Labormodul KIBO (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit der Strahlungsforschungsnutzlast MATRIJOSCHKA-R. Die russische Nutzlast wurde entwickelt, um weitergehende Strahlungsstudien durchzuführen und ist nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen benannt.
Andre Kuipers, Flugingenieur der europäischen Raumfahrtorganisation ESA, richtete das Urin-Überwachungssystem ein und testete es. Er begann auch das Laden von Batterien, die ein paar der russischen Besatzungsmitglieder bei einem Außeneinsatz am 16. Februar für die Akkuschrauber benötigen. Die Raumfahrer sollen fünf Mikrometeoritenschilde am Servicemodul SWESDA montieren und einen der zwei STRELA-Auslegerkräne vom PIRS-Modul zum POISK-Modul umversetzen.
Vom Missionsleitzentrum  aus manövrierten die Robotiker den CANADARM2 in eine Beobachtungsposition, um den Gemeinsamen Kopplungsmechanismus am zur Erde gewandten Kopplungsport zu inspizieren. An diesem Port soll der SpaceX-Frachter DRAGON angekoppelt werden, wenn er am Komplex ankommt.
Der PROGRESS M-13M, der am späten Montag Abend vom Modul PIRS abgelegt hatte soll in der Nacht zum Mittwoch als Startrampe für den 40 kg schweren Minisatelliten Tschibis-M dienen. Tschibis-M soll nach seiner Freisetzung um 0:19 Uhr MEZ mehrere Jahre in der Umlaufbahn bleiben, um die Wechselwirkungen zwischen Plasmawellen und der Erdionosphäre zu untersuchen. Zu diesem Zeitpunkt wird sich der PROGRESS 100 km über und 11750 km hinter der Station befinden. Rund drei Stunden später werden die russischen Flugleittechniker den PROGRESS anweisen, das Bremsmanöver auszuführen, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik mit dem gesammelten Müll der Station zu verglühen.

23. Januar 2012, Montag
Das Ablegen eines russischen Frachttransporters am Montag Abend beschloß einen arbeitsreichen Tag der Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation.
Kuipers und Pettit mit SPHERES
Oben: Andre Kuipers (vorne rechts und Don Pettit (hinten Mitte) konfigurieren im Labormodul KIBO die SPHERES-Minisatelliten für den Robotik-Studentenwettbewerb am MIT. (Photo: NASA TV)
Der PROGRESS M-13M koppelte um 23:10 Uhr MEZ vom Kopplungsmodul PIRS ab, wo es seit dem 2. November festgemacht war. In der offenen Luke lag der 40 kg schwere Minisatellit Tschibis-M, der in der Nacht zum Mittwoch um 0:19 Uhr MEZ ausgesetzt werden soll, um mehrere Jahre in der Umlaufbahn die Wechselwirkung zwischen Plasmawellen und der Ionosphäre der Erde studieren soll. Zum Zeitpunkt des Aussetzens von Tschibis-M wird sich der PROGRESS 100 km über und 11750 km hinter der Station befinden. Drei Stunden danach werden die russischen Flugleittechniker das Bremsmanöver auslösen, das den PROGRESS in die Erdatmosphäre lenkt, wo er zusammen mit dem gesammelten Müll von der Station über dem Pazifik verglühen soll.
Der Abflug von PROGRESS M-13M schafft Platz für den nächsten russischen Versorgungstransporter PROGRESS M-14M, der am Montag auf die Startrampe des Kosmodroms Baikonur in Kasachstan gerollt wurde. Er soll in der Nacht zum Donnerstag um 0:06 Uhr MEZ starten.
Der unbemannte Frachter hat 930 kg an Treibstoff, 50 kg Sauerstoff und Luft, 420 kg Wasser und 1260 kg an Wartungsmaterial und Experimentenausrüstung an Bord, wenn er am 28. Januar um 1:08 Uhr MEZ automatisch an PIRS anlegt.
Bei anderen Aktivitäten an Bord der Station konfigurierten die Flugingenieure Andre Kuipers und Don Pettit bowlingkugelgroße freifliegende Satelliten des SPHERES-Experiments für einen Studentenwettbewerb. Während der Endausscheidung des Null-G-Robotik SPHERES-Wettbewerbs am Massachusetts Institut für Technologie (MIT) sollen Studenten die Satelliten ferngesteuert durch eine Reihe von Manövern lenken und bestimmte Aufgaben absolvieren. Diese Robotsatelliten werden schon seit der Expedition 8 Besatzung eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Verbesserungen bei automatischen Koppelungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage in der Erdumlaufbahn und Notreparaturen führen könnten.
Derweil verbrachte Kommandant Dan Burbank den größten Teil seines Tages mit dem Austausch von Komponenten des Luftauffrischungssystems.
Die Kosmonauten Anatolij Iwanischin, Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko hatten mit einer Reihe von Experimenten und Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station zu tun.
Iwanischin führte eine alle zwei Monate zu absolvierende Inspektion des Servicemoduls SWESDA durch, wobei er den Zustand der Strukturelemente und des innendruckbeaufschlagten Hüllenrings photographierte und jegliche Ablagerungen entfernte, die er entdeckte. Schkaplerow tauschte Komponenten der Toilette im Modul SWESDA aus.
Währenddessen arbeitete Kononjenko mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Stellen an Bord der Station testet, an denen sich ein Druckverlust ereignet. Kononjenko testete später die Videoübertragung für das Ablegen von PROGRESS M-13M
Die Flugleittechniker auf der Erde verfolgten ein Bruchstück eines chinesischen FENGJUN-Satelliten, das der Station möglicherweise so nahe hätte kommen können, daß ssie am Dienstag ein Ausweichmanöver hätte durchführen müssen. Aber zusätzliche Bahnverfolgungsdaten zeigten schließlich, daß das Teil keine Gefahr für die Station darstellte.

20. Januar 2012, Freitag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine arbeitsreiche Woche abgeschlossen, wobei sie sich auf Forschungsarbeiten und die Abreise eines unbemannten Raumfahrzeuges konzentrierten.
SOJUS und PROGRESS
Oben: Im Vordergrund ist die SOJUS TMA-03M am Modul RASSWET, im Hintergrund der PROGRESS M-13M am PIRS-Modul. (Photo: NASA)
Die Besatzungsmitglieder wurden heute um 10:30 Uhr MEZ geweckt, dreieinhalb Stunden später als üblich, um ihren Tagesplan auf den Abflug des PROGRESS M-13M am Montag um 23:10 Uhr MEZ anzupassen. Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko verbrachten einen Teil ihres Tages mit Dichtigkeitstests an den Schotts zwischen dem PROGRESS und dem Kopplungsmodul PIRS, wo der Transporter seit dem 2. November festgemacht ist.
Bevor der PROGRESS zum Verglühen in die Erdatmosphäre gesteuert wird, werden die russischen Flugleittechniker ihn in eine höhere Umlaufbahn bringen, wo er am Dienstag den Nanosatelliten Tschibis-M freisetzen soll. Tschibis-M soll für mindestens vier Jahre in der Erdumlaufbahn verbleiben und dort die Wechselwirkung zwischen Plasmawellen und der Ionosphäre untersuchen.
Der Abflug von PROGRESS M-13M macht den Weg frei für das nächste russische Versorgungsraumfahrzeug PROGRESS M-14M, das am Montag auf die Startrampe des Kosmodroms Baikonur in Kasachstan gerollt werden soll. Der Start soll am Donnerstag um 0:06 Uhr MEZ erfolgen. Der unbemannte Frachter hat 930 kg an Treibstoff, 50 kg Sauerstoff und Luft, 420 kg Wasser und 1260 kg an Wartungsmaterial und Experimentenausrüstung an Bord, wenn er am 28. Januar an PIRS anlegt.
In anderen Aktivitäten auf der Station hat Kommandant Dan Burbank heute die Programme der Ersatz-UHF-Kommunikationseinheit für Kommerzielle Orbitaldienstleistungen (CUCU) aktualisiert. Dies geschah in Vorbereitung auf den Start des SpaceX-Frachters DRAGON Ende März. Der Kommandant verbrachte auch Zeit mit dem Auspacken und Verstauen von Fracht aus dem PROGRESS M-13M.
Burbank und Pettit sprechen mit CNN
Oben: Dan Burbank und Don Pettit sprechen mit CNN und der Associated Press. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Don Pettit installierte die Geräte für ein Verbrennungsexperiment im Handschugkasten für Mikroschwerkraftsforschung. Das Experiment "Struktur und Start in Verbrennung" (SLICE) untersucht die Natur von Flammen in der Mikroschwerkraft und könnte zu Verbesserungen in Technologien führen, die für eine breite Pallette industrieller Anwendungen Umweltverschmutzungen reduzieren und die Verbrennungseffizienz verbessern soll.
Pettit nahm später an einer Bildungsveranstaltung teil, bei der er das Modell eines Wettersatelliten aus LEGO-Steinen zusammensetzte, um Kindern und Schülergruppen die Herausforderungen zu demonstrieren, denen man gegenübersteht, wenn man Dinge in der schwerelosen Umgebung zusammenbaut.
Pettit und Burbank machten eine Pause von ihrer Arbeit, um Fragen von CNN und der Associated Press zu beantworten.
Mithilfe von Ultraschallgeräten und mit der Fernunterstützung von Experten am Boden war Flugingenieur Andre Kuipers Proband für das Integrierte Herzkreislaufexperiment, das die Atrophie (Schwund) des Herzmuskels mißt, die sich bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit einstellt. Die Forscher wollen die Daten von diesen Untersuchungen nutzen, um Gegenmaßnahmen zur Gesunderhaltung der Besatzung zu entwickeln. Die Forschungsarbeit könnte sich auch für Menschen mit Herzproblemen hier auf der Erde auszahlen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit dem Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitraumflügen mißt, wie auch mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER. Iwanischin führte später dann eine Inspektion der Fenster im Servicemodul SWESDA durch und schoß Photos, die von russischen Flugleittechnikern genauer untersucht werden sollen.

19. Januar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit den Vorbereitungen für die Abreise des PROGRESS M-13M und das Aussetzen eines Nanossatelliten beschäftigt. Sie arbeiteten außerdem mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und setzten die Wartung von Systemen an Bord des Orbitallabors fort.
Kuipers in der CUPOLA
Oben: Andre Kuipers in der Beobachtungskuppel CUPOLA. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Oleg Kononjenko führten Dichtigkeitstests durch und gingen die Abkopplungsprozeduren durch, um den Transporter PROGRESS M-13M für seinen Abflug vorzubereiten. Er soll am Montag um 23:10 Uhr MEZ vom Modul PIRS ablegen und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht werden.
Der PROGRESS wird die Station mit offener Luke verlassen, um einen 40 kg schweren Nanosatelliten namens Tschibis-M auszusetzen. Das Aussetzen wird am Dienstag um 0:19 Uhr MEZ erfolgen, gut eine Stunde nach dem Ablegen von der Station. Tschibis-M soll für mindestens vier Jahre in der Umlaufbahn verbleiben und die Wechselwirkung von Plasmawellen mit der Ionosphäre untersuchen.
Kommandant Dan Burbank aktualisierte die Programme der COTS-UHF-
Ersatzkommunikationseinheit, die für die Kommunikation mit kommerziellen Raumfahrzeugen wie dem Frachter DRAGON von SpaceX. Er wartete auch den Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) im Labormodul DESTINY.
Flugingenieur Andre Kuipers führte Lautstärkepegelmessungen durch, um sicherzustellen, daß die Pegel der Ausrüstungsgegenstände im akzeptablen Rahmen bleiben. Er analysierte auch Wasserproben und wartete das Wasserrückgewinnungssystem (WRS), das Urin zu Trinkwasser aufbereitet.
Flugingenieur Don Pettit arbeitete den ganzen Tag an der Rezertifizierung des MSG und sammelte Geräte für das Struktur- und Startverbrennungsexperiment (SLICE), das am Freitag in den MSG eingebaut werden soll. Pettit tastete auch seinen Oberschenkel und seine Wade mit Ultraschall für die Studie SPRINT ab. In Zusammenarbeit mit Experten am Boden untersucht das Experiment den optimalen Einsatz von Fitneßübungen zur Minimierung von Muskel- und Knochenschwund.
Flugleittechniker am Boden setzten die Ferngesteuerte Robotarbeit fort, indem sie Kommandos an den CANADARM2 und DEXTRE übertrugen, um Experimente an der Außenseite der Station, die während der Mission STS-134 angebracht wurden, zu überprüfen.

18. Januar 2012, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung hat den Mittwoch mit einer Feuerlöschübung begonnen. Sie übten die Kommunikation und Koordination in Zusammenarbeit mit den Leitzentren auf der ganzen Welt für den Fall, daß ein Feuer an Bord der Internationalen Raumstation ausbricht. Im Anschluß wurden in einer Konferenz mit dem Boden die Ergebnisse der Übung besprochen.
Pettit im Interview
Oben: Don Pettit spricht vom Labormodul KIBO aus mit KEX Radio und KOIN-TV in Portland, Oregon. (Photo: NASA TV)
Leittechniker am Boden haben damit begonnen, den Mobilen Transporter von der Steuerbordseite des Tragwerks zur Backbordseite zu bewegen. Mit der Umbewegung sollen Robotarbeiten mit dem CANADARM2 und DEXTRE eingeleitet werden, mit denen Experimente, die während der Mission STS-134 angebracht wurden, überprüft werden sollen.
Im Innern der Station nahmen Kommandant Dan Burbank und Andre Kuipers Proben von Oberflächen, um sie auf mikrobiologische Kontamination zu untersuchen. Die Probennahme ist Teil der medizinischen Arbeit für das Umweltgesundheitssystem.
Burbank arbeitete auch am Verbesserten Widerstandsfitneßübungsgerät (ARED), das er von den Überbleibseln eines abmontierten Kurbelgriffs reinigte, bevor er es wieder zusammenbaute. Kuipers betätigte sich als Klempner und tauschte einen Aufbereitungstank im Wasserrückgewinnungssystem aus.
Kuipers arbeitete später mit Flugingenieur Don Pettit weiter am Integrierten Herzkreislaufexperiment zusammen. Kuipers trug die Geräte, die das Herz überwachen, während Pettit die Abtatstung mit dem Ultraschallgerät 2 der Humanforschungseinrichtung vornahm. Das Experiment untersucht die Schrumpfung (Atrophie) des Herzmuskels, die bei Langzeitraumflugmissionen beobachtet wurde.
Gegen Ende seines Arbeitstages sprach Pettit mit KEX Radio und KOIN-TV in POrtland im US-Bundesstaat Oregon. Vom Innern des Labormoduls KIBO diskutierte Pettit über seine Heimatstadt Silverton im selben Bundesstaat und über anstehende Aktivitäten in 2012 bezüglich Raumfahrzeugen und Forschung.
Flugingenieur Oleg Kononjenko und Anatoly Iwanischin fuhren mit dem Verstauen von Ausrüstung und Müll in den PROGRESS M-13M fort. Zusammen mit ihrem Kollegen Anatolij Iwanischin brachten sie das Lagerbestandsführungssystem auf den neuesten Stand, führten Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station aus und gingen Gegenstände durch, die in den Modulen SWESDA und SARJA durch. Schkaplerow machte auch Fitneßübungen auf dem Laufband für eine Bestimmung seiner körperlichen Fitneß.

17. Januar 2012, Dienstag
Die Besatzung der Internationalen Raumstation, Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Don Pettit, Andre Kuipers, Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko, hat sich heute auf Frachttransfers, die Durchführung von Experimenten und das Einrichten von Ausrüstung für einen Robotikwettbewerb konzentriert.
SPHERES
Oben: Dan Burbank (links unten) und Don Pettit arbeiten mit den SPHERES-Satelliten. (Photo: NASA TV)
Die NASA-Astronauten Burbank und Pettit konfigurierten die bowlingkugelgroßen freifliegenden Satelliten des Experiments für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES) für einen Studentenwettbewerb am Montag, 23. Januar. Während der Endrunde des SPHERES Null-G Robotik-Wettbewers am Massachusetts Institut für Technologie sollen die Studenten die Satelliten durch eine Reihe von Manövern und Aufgaben fernsteuern. Seit der Expedition 8 haben Stationsbesatzungen diese Roboter betrieben, um Techniken zu testen, die zu Verbesserungen bei automatischen Kopplungsmanövern, der Wartung von Satelliten, der Montage von Raumfahrzeugen im All und bei Notreparaturen führen könnten.
Burbank inspizierte später die tragbaren Feuerlöscher und Atemgeräte, um sicherzustellen, daß die Notfallausrüstung in gutem Funktionszustand ist.
Der Kommandant baute auch Komponenten eines internen Kommunikationssystems im Labormodul KIBO aus, die mit dem Frachter DRAGON von SpaceX zur Erde zurückgebracht werden sollen. Das Raumfahrzeug sollte ursprünglich am 7. Februar zur ISS starten, aber SpaceX hat die NASA informiert, daß sie den Demonstrationsflug verschieben müßten, um sicherzustellen, daß das Raumfahrzeug bereit ist und die DRAGON sicher und erfolgreich seine Mission erfüllen kann.
Oleg Kononjenko
Oben: Oleg Kononjenko, bewaffnet mit einem Blitzlicht, im Transferbereich des Servicemoduls SWESDA. (Photo: NASA)
In der Zwischenzeit führte Pettit im Labormodul DESTINY einen Dichtigkeitstest des Handschuhkastens für Mikroschwerkraftsforschung durch. Diese Einrichtung stellt einen abgeschlossenen Arbeitsbereich zur Verfügung, bei dem die Besatzung über Handschuhe Experimente bedienen und Proben behandeln kann, ohne Gefahr zu laufen, daß kleine Teile, Partikel, Fluide oder Gase der Experimente in den Raum des Labormoduls entweichen oder umgekehrt durch Stoffe oder Mikroorganismen selbst kontaminiert werden können und so die Experimente unbrauchbar machen.
ESA-Astronaut Kuipers verbrachte einen teil seines Tages in der Beobachtungskuppel der Station CUPOLA, wo er die Erdatmosphäre für ein Bildungsvideo über Konvektion beobachtete und aufnahm. Später war er unter Mithilfe von Pettit Proband beim Integrierten Herzkreislaufexperiment, das die Atrophie (Schrumpfung) des Herzmuskels mißt, die bei Langzeitraumflügen aufzutreten scheint.
Kuipers beendete seinen Arbeitstag mit dem Auspacken von Fracht aus der SOJUS TMA-03M, die am Miniforschungsmodul RASSWET angekoppelt ist. Die SOJUS hatte Kuipers, Pettit und Kononjenko am 23. Dezember zur Station gebracht.
Im russischen Segment der Station arbeiteten Schkaplerow und Iwanischin mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Druckverlusten an Bord der Station testet.
Kononjenko verstaute weitern Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände im PROGRESS M-13M, der am 23. Januar vom Kopplungsmodul PIRS ablegen soll, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht werden soll.
Nicht alles an Bord des PROGRESS wird allerdings Müll zur schnellen Entsorgung sein. Der PROGRESS wird mit offener Luke von der Station ablegen, um einen 40 kg schweren Nanosatelliten namens Tschibis-M auszusetzen. Das Aussetzen soll rund 1 Stunde und 13 Minuten nach der Abkoppelung des PROGRESS von der Station erfolgen. Tschibis-M soll für mindestens vier Jahre in der Umlaufbahn verbleiben und die Wechselwirkung zwischen Plasmawellen und der Ionosphäre untersuchen.
Das nächste russische Versorgungsraumfahrzeug, PROGRESS M-14M soll am 26. Januar um 0:06 Uhr MEZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten. Das Anlegen am Modul PIRS soll spät am 27. Januar erfolgen.

13. Januar 2012, Freitag
Das Servicemodul SWESDA hat heute seine Triebwerke gefeuert, um die Station einem Stück Weltraumschrott ausweichen zu lassen.
Emit Koussi
Oben: Der Vulkan Emi Koussi und der Einschlagkrater Aorunga, von der ISS aus photographiert. (Photo: NASA)
Spät am Mittwoch abend hat das US-Weltraumkommando die Flugleitteams der Internationalen Raumstation darüber informiert, daß sie ein Bruchstück eines Iridium-Satelliten verfolgten, dessen Flugbahn es der ISS nahebringen würde. Donnerstag nachmittag informierte die ISS-Ballistikgruppe Stations-Flugdirektorin Emily Nelson, daß das US-Weltraumkommando bestätigt habe, daß das Bruchstück das Potenzial einer Kollision mit der Station habe. Daraus folgend gab Nelson grünes Licht für das Ausweichmanöver der ISS. Die Größe des Stücks wird auf rund 10 cm geschätzt. Ohne das Ausweichmanöver würde das Bruchstück zweimal in aufeinanderfolgenden Umläufen der ISS zwischen einem und 24 Kilometern nahekommen.
Das Ausweichmanöver heute macht ein für nächste Woche vorgesehenes Bahnanhebungsmanöver der Station unnötig. Das Anhebungsmanöver sollte die Station in die richtige Höhe für den Start und das Ankoppeln des Transporters PROGRESS M-14M Ende des Monats bringen.
In der Zwischenzeit installierte Expedition 30 Kommandant Dan Burbank die Geräte für den Amin-Schwingbettprototypen, der für den Einsatz in zukünftigen Raumfahrzeugen getestet werden soll. Die Untersuchung wurde entwickelt, um zu bestimmen, ob ein kleineres vakuumregeneriertes Aminsystem effektiv Kohlendioxid aus der Stationsatmosphäre filtern kann.
Burbank tauschte einen Aufbereitungstank in der Urinaufbereitungsanlage des Wasserrückgewinnungssystems aus, eine Routinewartungsmaßnahme.
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin verstauten nicht mehr benötigte Gegenstände im Transporter PROGRESS M-13M und brachten Versorgungsgüter, darunter Wasser und Sauerstoff, von ihm auf die Station.
Kononjenko verbrachte auch Zeit mit dem Experiment MOLNIJA-GAMMA, das Gammaausbrüche und optische Strahlung mißt, die bei Gewittern auf der Erde auftreten.
Flugingenieur Andre Kuipers arbeitete mit der Biomechanischen Analyse der Laufband-Fitneßübungen auf der Internationalen Raumstation, auch Laufband-Kinematik genannt. Laufband-Kinematik untersucht den Unterschied zwischen Fitneßübungen auf einem Laufband im All und auf der Erde. Es ist die erste umfassende Untersuchung zur Bestimmung der günstigsten Übungsbedingungen, um die Gesundheit der Besatzung auf Langzeit-Raumflugmissionen zu erhalten und zu verbessern.
Kuipers sprach außerdem über die Amateurfunkanlage mit Schülern an einer Schule im belgischen Borgloon und nahm einige mikrobiologische Luftproben.
Mit Kuipers Unterstützung führte Flugingenieur Don Pettit eine Augenuntersuchung mit dem Gesundheitsvorsorgesystem durch, PanOptik genannt. Pettit wertete außerdem Programme auf den Stationsrechnern auf.

12. Januar 2012, Donnerstag
Gespräch mit dem Wetterkanal
Oben: Andre Kuipers, Dan Burbank und Don Pettit beim Interview mit dem Wetterkanal. (Photo: NASA TV)
Spät am Mittwoch abend hat das US-Weltraumkommando die Flugleitteams der Internationalen Raumstation darüber informiert, daß sie ein Bruchstück eines Iridium-Satelliten verfolgten, dessen Flugbahn es der ISS nahebringen würde. Heute nachmittag informierte die ISS-Ballistikgruppe Stations-Flugdirektorin Emily Nelson, daß das US-Weltraumkommando bestätigt habe, daß das Bruchstück das Potenzial einer Kollision mit der Station habe. Daraus folgend gab Nelson grünes Licht für ein Ausweichmanöver der ISS am Freitag, bei dem das Servicemodul SWESDA seine Triebwerke um 17:10 Uhr MEZ feuern soll. Die Größe des Stücks wird auf rund 10 cm geschätzt. Ohne das Ausweichmanöver würde das Bruchstück am Freitag zweimal in aufeinanderfolgenden Umläufen der ISS zwischen einem und 24 Kilometern nahekommen. Heute bereiten sich die Flugleittechniker auf das Manöver vor und die Besatzung an Bord des Außenpostens wurde unterrichtet.
Das Ausweichmanöver am Freitag macht ein für nächste Woche vorgesehenes Bahnanhebungsmanöver der Station unnötig. Das Anhebungsmanöver sollte die Station in die richtige Höhe für den Start und das Ankoppeln des Transporters PROGRESS M-14M Ende des Monats bringen.
In der Zwischenzeit führten die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord des Orbitallabors eine Reihe von Forschungs- und Wartungsarbeiten durch.
Kommandant Dan Burbank spülte Kühlmittelkreisläufe in den US-Raumanzügen. Durch das Spülen werden die Kühlmittelschlangen von Staub und Mikroorganismen gereinigt, die sich mit der Zeit dort ansammeln.
Flugingenieur Don Pettit führte eine Versuchsitzung mit dem Experiment VO2max durch, das die Veränderungen in der aeroben Kapazität eines Astronauten während Langzeitraumflugmissionen studiert. Das Experiment ermöglicht es des Forschern auf der Erde diese Veränderungen festzuhalten und gegebenenfalls Änderungen im täglichen zweistündigen Fitneßprogramm zu empfehlen.
Flugingenieur Andre Kuipers führte Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich der Station aus, wobei er einen Schlauch und ein Filter austauschte.
Als Teil einer laufenden Studie über die Auswirkungen von Langzeitraumflügen auf das Sehvermögen führten Burbank, Pettit und Kuipers Ultraschalluntersuchungen ihrer Augen durch. Sie hatten auch Zeit zur Verfügung, um mit Stephanie Abrams vom Wetterkanal in der amerikanischen Stadt Atlanta zu sprechen.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko arbeiteten in der russischen Sektion der Station, wo sie Systeme warteten und eine Reihe von Experimenten ausführten.
Iwanischin und Kononjenko luden die Batterien der Satellitentelephone in den angekoppelten SOJUS-Raumfahrzeugen auf. Kononjenko arbeitete außerdem mit dem Experiment RUSALKA, das die Rolle von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre untersucht.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten mit dem Experiment SPRUT-2, das die Flüssigkeitsverteilung im Körper eines Besatzungsmitgliedes beobachtet und seine Masse mißt.

11. Januar 2012, Mittwoch
Die Expedition 30 Besatzung hat heute lebenswissenschaftliche Experimente durchgeführt und warteten weiter den Außenposten. Sie gingen außerdem Programmaufwertungen für die Station durch und bereiteten es für die Ankunft eines kommerziellen Versorgungsraumfahrzeuges vvor.
Kuipers richtet VO2max ein
Oben: Andre Kuipers führt das Experiment VO2max aus. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank verbrachte den größten Teil seines Nachmittages mit der jährlichen Wartung des Sanitär- und Hygienebereichs (WHC). Er tauschte hydraulische Komponenten der Stationstoilette im Modul TRANQUILITY aus. Burbank richtete außerdem die Geräte für Ultraschalluntersuchungen ein.
Zusätzlich installierte er die Ersatzkommunikationseinheit für das Kommerzielle Orbitaltransportdiensteprogramm der NASA. Die Einheit soll die Möglichkeit zur Kommunikation mit den kommerziellen Frachtraumfahrzeugen zur Verfügung stellen, darunter die anstehende Mission der DRAGON Frachtkapsel von SpaceX, die am 7. Februar starten soll.
Flugingenieur Don Pettitbegann seinen Morgen mit der Aktualisierung der Sicherheits- und Warnverfahren. Danach begann er die WHC-Wartung, wobei er Rohrleitungen zwischen der Abscheider- und der Wasserpumpe austauschte. Danach setzte er die lebenswissenschaftlichen Studien mit einer Ultraschalluntersuchung der Augen von Burbank und Andre Kuipers fort.
Kuipers verbrachte den größten teil seines Morgens mit dem Experiment VO2max, das die aerobe Kapazität eines Besatzungsmitgliedes mißt. Bei dieser Studie muß der Proband einen Fitneßübungszyklus durchlaufen, wobei Atmung, Puls und Blutdruck gemessen werden. Er arbeitete außerdem im Labormodul COLUMBUS mit dem Experiment FOAM, das in Zusammenarbeit mit Studenten am Boden ausgeführt wird. Die Studie soll das unterschiedliche Verhalten von Schäumen am Boden im Vergleich zur Mikroschwerkraftsumgebung zeigen.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten zsuammen am Experiment SPRUT-2. Die Studie beobachtet die Verteilung der Flüssigkeiten im Körper eines Besatzungsmitgliedes und mißt seine Körpermasse. Die beiden Kosmonauten setzten auch die Aufnahme von Videos für die russische Fernsehschau "Wissenschaft 2.0" fort.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete am Wärmeregelungssystem im Servicemodul SWESDA. Er testete die Pumpen, überwachte ihren Betrieb und füllte zwei Kühlmittelkreisläufe auf.

10. Januar 2012, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung aus Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Don Pettit, Andre Kuipers, Anton Schkaplerow, Anantolij Iwanischin und Oleg Kononjenko begann heute ihre Arbeitswoche, nachdem sie gestern das russische Weihnachtsfest begangen hatten.
Kuipers in KIBO
Oben: Andre Kuipers beim Gespräch mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Jan van Rutte. (Photo: NASA TV)
Burbank verbrachte einen großen Teil seines Tages im Labormodul DESTINY, wo er einen Stromüberbrücker für einen Sekundären Stromverteiler entfernte, der von der vorangegangenen Besatzung eingebaut worden war, um für den Fall vorzusorgen, daß die ISS für eine längere Zeit hätte verlassen werden müssen. Da die Station nun wieder mit voller Besatzungsstärke betrieben wird, hatte sich Burbank mit den Flugleittechnikern am Boden kurzgeschlossen, um den Stromüberbrücker zu entfernen und die Station wieder in ihre normale Konfiguration zurückzuüberführen.
Burbank sammelte auch Werkzeuge und Ausrüstung für die jährliche Wartung der Stationstoilette im Sanitär- und Hygienebereich zusammen, die er am Mittwoch durchführen soll.
Kuipers sprach im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vom Labormodul KIBO aus mit dem niederländischen Ministerpräsident Mark van Rutte und Studenten der Technischen Universität Delft. ESA-Astronaut Kuipers stammt aus den Niederlanden.
Im Anschluß richtete Kuipers die Geräte für das Experiment VO2max ein, das er am Mittwoch durchführen soll. Das Experiment ermöglicht es Forschern auf der Erde die Änderungen in der aeroben Kapazität, d.i. die maximale Sauerstoffaufnahme über die Lunge, eines Astronauten während Langzeitraumflügen zu messen und Änderungen im täglichen zweistündigen Fitneßprogramm vorzuschlagen.
Pettit mit Müll
Oben: Don Pettit mit Müllbeuteln im Knotenmodul HARMONY. Der Müll soll im Transporter PROGRESS M-13M verladen und mit ihm entsorgt werden. (Photo: NASA)
Während des Tages arbeitete Kuipers immer wieder mit Pettit zusammen, um die regelmäßige Feststellung des Gesundheitszustands durchzuführen. Jeder der beiden Astronauten diente dabei als Proband, während der andere die Untersuchung durchführte, wobei Temperatur, Blutdruck, Puls und Atemfrequenz gemessen wurde und auch die Trommelfelle photographiert wurden. Burbank stieß später für die Tonometrieuntersuchung hinzu, bei der der Augeninnendruck gemessen wird.
Derweil nahmen die russischen Kosmonauten ein Video für ein Bildungsprogramm des russischen Fernsehens mit Namen "Wissenschaft 2.0" auf und führten regelmäßige Wartungsarbeiten an den Lebenserhaltungssystemen im russischen Segment der Station aus.
Die Kosmonauten sammelten außerdem weiteren Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände zusammen, die in den Transporter PROGRESS M-13M verladen werden, um mit ihm zusammen nach dem Abkoppeln am 23. Januar beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu verglühen.
Nicht alles an Bord des PROGRESS wird allerdings Müll sein der schnell entsorgt werden soll. Der Transporter wird die Station mit offenem Schott verlssen, um einen kleinen 40 kg schweren Nanaosatelliten namens TSCHIBIS-M auszusetzen. Das Aussetzen soll 1 Stunde und 13 Minuten nach dem Ablegen erfolgen. TSCHIBIS-M soll für mindestens vier Jahre in der Erdumlaufbahn verbleiben und die Wechselwirkung zwischen Plasmawellen und der Ionosphäre der Erde untersuchen.
Das nächste russische Versorgungsraumfahrzeug PROGRESS M-14M soll am 26. Januar um 0:06 Uhr MEZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus starten. Es soll am 27. Januar am Modul PIRS der Station anlegen.

9. Januar 2012, Montag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hatte heute einen freien Tag um das russische Weihnachtsfest zu begehen. Der Tag bestand daher nur aus Fitneßtraining, sowie ein paar Wartungs- und Forschungsarbeiten.
Burbank trainiert auf ARED
Oben: Dan Burbank benutzt die kurze Stange des ARED im Knotenmodul TRANQUILITY, um eine Gewichtheben simulierende Fitneßübung durchzuführen. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbank führte die regelmäßige Wartung des Widerstandsfitneßgeräts (ARED) aus, wobei er die Gleitschienen schmierte, um sicherzustellen, daß sie weiter reibungsfrei liefen. Er rekonfigurierte außerdem einen Stromüberbrücker im Labormodul DESTINY in Vorbereitung auf die anstehemde Mission des kommerziellen Transporters DRAGON. Er diskutierte außerdem mit französischen Oberschülern bei Paris per Amateurfunk über Astronomie.
Flugingenieur Andre Kuipers pumpte Kondenswasser in die Wasseraufbereitungsanlage und packte Fracht aus der SOJUS TMA-03M aus.
Flugingenieur Don Pettit führte ein paar regelmäßige medizinische Untersuchungen durch und wartete ein paar der Mobilrechner der Station.
Die russischen Besatzungsmitglieder, die Flugingenieure Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin und Oleg Kononjenko, übertrugen ein Video für die russische Fernsehschau mit dem Namen "Wissenschaft 2.0".
Die Besatzungsmitglieder übertrugen auch ein Video ihrer ARED-Fitneßübungen für Spezialisten am Boden.
Der Transporter PROGRESS M-13M soll am 23. Januar vom Kopplungsmodul PIRS ablegen und kurz danach beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Der PROGRESS wird die Station mit offenem Schott verlassen, um einen kleinen 40 kg schweren Nanosatelliten namens TSCHIBIS-M auszusetzen. Das Aussetzen soll eine Stunde und 13 Minuten nach dem Abkoppeln von der Station erfolgen. TSCHIBIS-M soll für mindestens vier Jahre in der Erdumlaufbahn verbleiben und die Wechselwirkung von Plasmawellen mit der Ionosphäre studieren.
Am 26. Januar um 0:06 Uhr MEZ soll der nächste Transporter PROGRESS M-14M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten. Er soll am 27. Januar am Modul PIRS anlegen.

6. Januar 2012, Freitag
Kommandant Dan Burbank hat heute den ersten Teil der EPIC-Aufwertung abgeschlossen und die Werkzeuge und Geräte dafür verstaut. EPIC, das für "Verbesserte Verarbeitung und Integrierte Kommunikation" steht, erhöht die Leistung und Geschwindigkeit der Bordrechner und ermöglicht eine volle Nutzung der wissenschaftlichen Einrichtungen in dem Orbitallabor. EPIC wird auch den Stationsbetrieb mit kommerziellen Frachtraumfahrzeugen ermöglichen. Die Missionsleitzentrale gratulierte der Besatzung für den erfolgreichen Abschluß der ersten Phase der Aufwertung, wodurch die Bordrechner nun die gleiche Leistungsfähigkeit besitzen, wie die Rechner am Boden.
ISS und Mond
Oben: Auf diesem aus mehreren aufeinanderfolgenden Aufnahmen zusammengesetzten Photo ist die ISS zu sehen, die vor dem Mond vorbeizieht. (Photo: NASA)
Burbank führte auch zusammen mit Flugingenieur Don Pettit Ultraschalluntersuchungen für das Integrierte Herzkreislaufexperiment durch. Bei den Untersuchungen wurde die Herzatrophie, oder die Schrumpfung des Herzmuskels beobachtet, die bei Besatzungsmitgliedern auf Langzeitmissionen auftritt.
Pettit untersuchte auch seinen Oberschenkel und seine Wade für die Studie SPRINT. Dieses Experiment, das unter Anleitung des Bodenteams ausgeführt wird, untersucht, wie Fitneßtraining Muskel- und Knochenschwund minimieren kann.
ESA-Astronaut und Flugingenieur Andre Kuipers experimentierte mit Multifunktionstelephonen für die Studie NanoRacks. Kuipers überprüfte die Photographieoptionen und den Einfluß der Strahlung auf das Innenleben des Telephons. Die Multifunktionstelephone, bei denen die handelsüblichen Funktionen intakt gelassen, eine spezielle Anwendung installiert und einige Modifikation für die Raumflugzertifizierung vorgenommen wurden, könnte die wissenschaftlichen Aktivitäten verbessern und die Produktivität der Besatzung unterstützen. NanoRacks ist eine kommerzielle Organisation und Partner der NASA, die Gelegenheiten für Vorschungsvorhaben an Bord der Internationalen Raumstation zur Verfügung stellt.
Flugingenieur Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin setzten ihre Arbeit mit dem Experiment BAR fort, bei dem sie Methoden und Instrumente studierten, mit denen sich Drucklecks aufspüren lassen. Sie untersuchten mikroskopische Oberflächenbereiche im Servicemodul SWESDA und übertrugen die Ergebnisse zum Boden, wo sie bei der Entwicklung von Maßnahmen helfen sollen, die eine Verschlechterung des Zustandes verhindern und die Lebenserwartung der Stationsmodule verlängern sollen.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mit den laufenden russischen Experimenten PNEUMOKARD und RUSALKA. PNEUMOKARD untersucht das Herzkreislaufsystem, wobei die Daten den Wissenschaftlern helfen sollen, die Reaktion eines Besatzungsmitgliedes bei der Rückkehr zur Erde am Ende der Mission vorherzubestimmen. RUSALKA untersucht die Rolle von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre.

5. Januar 2012, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation arbeiteten heute weiter an Rechneraufwertungen und einer Reihe von Forschungsvorhaben.
Interview
Oben: Andre Kuipers spricht im Labormodul COLUMBUS mit Reportern in den Niederlanden. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit installierten eine EPIC-Karte in die Multiplexer-/Demultiplexereinheiten für Führung, Navigation und Steuerung 1 und Kommando und Steuerung 3. Seit über einer Woche arbeitet die Besatzung intensiv an der EPIC-Aufwertung der Bordrechner der Station, durch die Rechner mit schnelleren Prozessoren, mehr Hauptspeicher und einer Ethernet-Schnittstelle für die Datenausgabe ausgestattet werden.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow, Oleg Kononjenko und Anatolij Iwanischin arbeiteten mit dem russischen Langzeitexperiment BAR, das die Ursachen für Drucklecks untersucht und wie man sie am besten aufspürt und verhindert, um die Raumflugsicherheit zu verbessern.
Kononjenko und Iwanischin arbeiteten auch mit dem Plasmakristallexperiment 3, das die Kristallisationsdynamik von elektrisch geladenen Staubteilchen in niedrigfrequenten elektrischen Feldern bei unterschiedlichen Drücken untersucht.
Flugingenieur Andre Kuipers sammelte Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände zusammen, die mit dem Transporter PROGRESS M-13M entsorgt werden sollen. Er führte außerdem Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem aus.
Kuipers hatte auch etwas Zeit zur Verfügung, um vom europäischen Labormodul COLUMBUS aus mit Reportern in den Niederlanden zu sprechen.
Kononjenko, Kuipers und Pettit, die am 23. Dezember auf der Station eingetroffen waren, hatten auch heute wieder etwas Zeit für Orientierungsaktivitäten zur Verfügung, so daß sie sich mit dem Leben auf dem Außenposten vertraut machen konnten. Sie sollen bis Mai auf der Station leben und arbeiten.

4. Januar 2012, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung der ISS hat sich heute auf Lebenswissenschaftsexperimente und Rechneraufwertungen konzentriert. Sie hat auch Fracht und Müll verstaut und setzte ihre Orientierungsaktivitäten fort.
Interview
Oben: Andre Kuipers, Dan Burbank und Don Pettit beantworten Fragen von Space.com und Fox News Radio. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank wurde von Flugingenieur Don Pettit beim Nehmen von Blut- und Urinproben unterstützt. Die Proben wurden im Forschungstiefkühlschrank MELFI gelagert, damit sie später zur Erde gebracht und dort genauer analysiert werden können.
Pettit überprüfte ein Ultraschalluntersuchungsgerät und ging die Verfahren durch, mit denen Blutgefäße eines Besatzungsmitglieds mithilfe des Ultraschallgeräts untersucht werden. Mit den Untersuchungen sollen Veränderungen in den Gefäßwandungen bei Langzeitmissionen im All dokumentiert werden.
Burbank aktualisierte ein Steuer- und Kommunikationseinheit für das erste kommerzielle Frachtraumfahrzeug, das die Station besucht. Die Aktualisierung war Teil der EPIC-Aufwertungen, die derzeit an BOrd der Station durchgeführt werden. Die erste Mission des Kommerziellen Orbitaltransportsystems (COTS) zur ISS wird eine DRAGON-Frachtkapsel von SpaceX sein, die am 7. Februar starten soll.
Der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers sicherte die Daten seiner Arbeit mit dem Experiment NEUROSPAT vom gestrigen Tag und verstaute die übrigen Geräte. Die Studie untersucht die Aktivitäten im Frontallappen des Gehirns und die wahrnehmungstechnische Umgewöhnung eines Besatzungsmitgliedes an die Schwerelosigkeit. Kuipers trug außerdem Geräte, die für die laufende Integrierte Herzkreislaufstudie die Herzatrophie messen sollen, die Schrumpfung des Herzmuskels, die bei längeren Aufenthalten in der Schwerelosigkeit auftritt.
DRAGON-Schaltpult
Oben: Die Steuereinheit, die für die Kommunikation zwischen der Station und der DRAGON-Frachtkapsel von SpaceX bei der Annäherung des Raumfahrzeugs an die ISS eingesetzt werden soll. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin studierten gemeinsam Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Drucklecks. Das Langzeitexperiment BAR versucht die Ursachen für Drucklecks zu bestimmen und wie man sie am besten aufspürt und verhindert, um die Raumflugsicherheit zu erhöhen.
Kosmonaut Oleg Kononjenko setzte die Arbeit am Plasmakristallexperiment 3 Plus fort. Er überwachte Daten, rekonfigurierte ein Kommunikationssystem und überprüfte den Druck während das Experiment lief. Die Studie beobachtet geladene Staubteilchen, die sich wie ein Plasma verhalten. Staubplasmen können ihren Zustand von gasförmig zu kristallin ändern.
Ein kleines Amateurfunkexperiment, der ARISSat-1, das am 3. August 2011 während eines Außeneinsatzes der Expedition 28 ausgesetzt worden war, ist in die Erdatmosphäre wiedereingetreten. Die Hauptaufgabe der Mission war die Förderung der Bildung von Wissenschaft, Technologie, Ingenieurswissenschaften und Mathematik. Die Flugingenieure Sergeij Wolkow und Alexander Samokutjaew hatten an dem Tag einen sechs Stunden und 23 Minuten dauernden Außeneinsatz außerhalb des Kopplungsmoduls PIRS durchgeführt.

3. Januar 2012, Dienstag
Nach einem Feiertagswochenende mit leichter Arbeit, um das neue Jahr einzuläuten, hat die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation heute wieder den normalen Arbeitsalltag mit Frachttransfers, Rechneraufwertungen und Orientierungsaktivitäten für die drei neuesten Mitglieder aufgenommen.
Dan Burbank arbeit mit EPIC
Oben: Dan Burbank beim Austausch einer Bordrechnerkarte im Rahmen der EPIC-Aufwertung. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank verbrachte den größten Teil des Morgens mit der Installation einer Karte der EPIC-Aufwertung in den Multiplexer/Demultiplexer für Führung, Navigation und Steuerung 2. Seit einer Woche arbeitet die Besatzung intensiv an der EPIC-Aufwertung der Bordrechnerarchitektur, durch die Stationsrechner mit schnelleren Prozessoren, mehr Hauptspeicher und einer Ethernet-Schnittstelle für die Datenausgabe ausgestattet wird.
Derweil fungierte Flugingenieur Andre Kuipers als Proband am Experiment NEUROSPAT, einer laufenden Studie über die Rolle, die die Schwerkraft bei den Gehirnfunktionen und der räumlichen Wahrnehmung spielt. Unterstützt von Flugingenieur Don Pettit setzte Kuipers eine Kappe mit Sensoren auf, über die seine Gehirnaktivität aufgezeichnet wurde, während er eine Reihe von Aufgaben für das ESA-Experiment ausführte.
Auf der russischen Seite der Stationführte Flugingenieur Anton Schkaplerow einen Lauf für das Experiment URAGAN durch. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan soll URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Kartastrophen auf der Erde dokumentieren.
Später sammelte Schkaplerow Müll und andere nicht mehr benötigte Gegenstände zusammen, die mit dem am Modul PIRS angekoppelten Transporter PROGRESS M-13M entsorgt werden sollen. Der Transporter, der im November 2011 an der Station eingetroffen war, soll in drei Wochen von der Station ablegen und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Kuipers und Pettit bei NEUROSPAT
Oben: Don Pettit schließt die EEG-Kappe von Andre Kuipers an die Meßeinrichtung des NEUROSPAT-Experiments an. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Oleg Kononjenko und Anatolij Iwanischin konzentrierten sich heute auf das Plasmakristallexperiment 3, das die Kristallisationsdynamik in niedrigfrequenten elektrischen Feldern bei unterschiedlichen Druckniveaus untersucht. Kononjenko bediente das Experiment im manuellen Modus, während Iwanischin Photos schoß und Videos drehte.
Kononjenko entlud später Fracht aus der SOJUS TMA-03M, mit der er Pettit und Kuipers am 23. Dezember zur Station gekommen waren.
Als die neuesten Staionsbewohner hatten Pettit, Kuipers und Kononjenko wieder jeder Zeit zur Verfügung, um sich auf der Station zu orientieren und sich mit dem Leben auf dem Außenposten vertraut zu machen.
Burbank und Kuipers werden am Mittwoch um 15:35 Uhr MEZ mit Clara Moskowitz von Space.com und mit Eben Brown von Fox News Radio sprechen. Das Interview wird live auf NASA TV übertragen.

30. Dezember 2011, Freitag
Die sechsköpfige Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat ihre letzte Arbeitswoche in 2011 mit Experimenten am Menschen und Aufwertungen der Stationsrechnerarchitektur abgeschlossen.
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitzentren auf der ganzen Welt nahmen Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit als Probanden an Experimenten teil. Burbank führte einen Versuchslauf mit dem Experiment VO2max durch, das die Änderungen in der aeroben Kapazität (max. Sauerstoffaufnahme durch die Lunge) während Langzeitraumflügen untersucht. Die Daten von diesem Experiment könnten auch wertvolle Einblicke in die aerobe Kapazität von Gruppen in geschlossenen Umgebungen auf der Erde, wie z. B. in arktischen Stationen oder U-Booten, liefern.
In der Zwischenzeit diente Pettit als Proband für das Integrierte Herzkreislaufexperiment, das die Atrophie (Muskelschwund) des Herzens mißt, die sich auf Langzeitmissionen in einer schwerelosen Umgebung offenbar einstellt. Die Forscher wollen die Daten von diesen Tests nutzen, um Gegenmaßnahmen zur Gesunderhaltung der Besatzung zu entwickeln. Dies ist besonders wichtig in Hinblick auf die Pläne der NASA, Menschein weiter in's All hinauszuschicken, als jemals zuvor. Diese Forschungsvorhaben könnten auch Vorteile für Menschen mit Herzproblemen hier auf der Erde haben.
Don Pettit arbeit mit EPIC
Oben: Don Pettit tauscht im Rahmen von EPIC eine Rechnerkarte aus. (Photo: NASA TV)
Unterstützt von Burbank arbeitete Pettit den Rest des Tages weiter an der Aufwertung des Stationsrechnersystems (EPIC), wobei sie neue Schaltkreiskarten für die Bordrechnerarchitektur einbauten und testeten. Durch die Aufwertung werden die Bordrechner mit schnelleren Prozessoren, mehr Hauptspeicher und einer Ethernetschnittstelle für die Datenausgabe ausgestattet, wodurch sich die Anzahl der gleichzeitig verwalteten Experimente an Bord mehr als verdoppelt.
Flugingenieur Andre Kuipers arbeitete mit einem Experiment, das das Wachstum von mikrobiologischen Bioschichten auf Raumfahrtmaterialien untersucht.
Auf der russischen Seite der Station, entlud Flugingenieur Oleg Kononjenko Fracht aus der SOJUS TMA-03M, mit der er, Pettit und Kuipers am 23. Dezember zur Station gekommen waren, während Anatolij Iwanischin weitere Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-13M entlud.
Flugingenieur Anton Schkaplerow führte eine Inspektion der Kopplungs- und internen Transfersysteme durch und maß später den Luftstrom zwischen den Modulen im russischen Segment.
Die Besatzungsmitglieder werden am Wochenende einige Freizeit genießen, während sie das neue Jahr im All einläuten. Da die Station die Erde alle 90 Minuten einmal umrundet, wird die Besatzung genügend Gelegenheit haben, die Ankunft von 2012 zu feiern.

29. Dezember 2011, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation arbeitete heute an Rechneraufwertungen und einer Reihe von wissenschaftlichen Forschungsvorhaben.
Andre Kuipers im Knotenmodul HARMONY
Oben: ESA-Astronaut Andre Kuipers schießt Photos im Knotenmodul HARMONY. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit arbeiteten weiter an der Aufwertung der Bordrechner (EPIC), installierten Stromkreiskarten und führten Tests für die neue Bordrechnerarchitektur aus. Durch die Aufwertung bekommen die Bordrechner schnellere Prozessoren, mehr Hauptspeicher und eine Ethernet-Schnittstelle für die Datenausgabe, durch die die Anzahl der Experimente, ddie durch die Rechner gleichzeitig verwaltet werden können, mehr als verdoppelt wird.
Flugingenieur Andre Kuipers führte assistiert von Pettit eine Ultraschalluntersuchung seines Herzkreislaufsystem durch, um den Schwund seines Herzmuskels (Herzatrophie) zu messen. Herzatrophie ist ein Phänomen, das sich bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit einstellt. Forscher wollen mit den Daten des Experiments Gegenmaßnahmen entwickeln, die bei Langzeitmissionen angewendet werden sollen.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten mit dem russischen Experiment TYPOLOGIE, das untersucht, wie sich ein Besatzungsmitglied an das Leben und arbeiten im All anpaßt.
Flugingenieur Oleg Kononjenko arbeitete mmit dem Plasmakristallexperiment, das Feinstpartikel untersucht, die in einer Vakuumkammer durch hochfrequente Radiostrahlung geladen und angeregt wurden.
Kononjenko, Kuipers und Pettit, die am 23. Dezember auf der Station eingetroffen waren, hatten auch heute wieder Zeit für Orientierungszwecke zur Verfügung und um sich mit ihrem neuen Lebensraum vertraut zu machen. Sie sollen bis Mai an Bord des Außenpostens bleiben.
Die Bewohner der Station hatten mehrere Gelegenheiten für Erdbeobachtung und -photographie, während sie die Welt alle 90 Minuten einmal umrundeten. Zu den von den Forschern zum Photographieren vorgeschlagenen Orten gehörten heute unter anderem der Shabelle-Flußfächer in Somalia und die iranische Hauptstadt Teheran.

28. Dezember 2011, Mittwoch
Expedition 30 Neujahr
Oben: Die Expedition 30 Besatzung bei der Aufnahme ihrer Neujahrsbotschaft im Labormodul KIBO. (Photo: NASA TV)
Während das Jahr sich allmählich dem Ende neigte, waren die sechs Besatzungsmitglieder der Expedition 30 an Bord der Internationalen Raumstation mit viel Arbeit beschäftigt. Die zwei Amerikaner, drei Russen und ein Europäer feierten am Wochenende Weihnachten und kehrten dann zu einem vollen Arbeitsplan mit wissenschaftlichen und wartungstechnischen Aufgaben zurück.
Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Don Pettit, beide NASA-Astronauten, arbeiteten zusammen an der Aufwertung von Rechnern, durch die die Anzahl an Forschungexperimenten, die in der Station von den Rechnern verwaltet werden können, verdoppelt wird. Im Labormodul DESTINY öffneten die Beiden einen Flugelektronikschrank, um Kabel und Stromkreiskarten zu überprüfen und Programme und Treiber für die EPIC genannte Aufwertung zu installieren. EPIC steht für "Verbesserte
Verarbeitung und Integrierte Kommunikation".
Der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers setzte seine Orientierung an Bord der Station fort. Während des Tages überwachte er die Luftqualität und analysierte das Wasser mit dem Analysegerät für den Gesamtanteil Organischen Kohlenstoffs (TOCA) des Umweltüberwachungssystems EHS. Er richtete außerdem eine Reihe von Geräten für laufende Experimente ein und nahm sie in Betrieb.
Der neue Flugingenieur Oleg Kononjenko machte sich selbst mit den Stationssystemen vertraut und arbeitete an russischen Experimenten. Er untersuchte die Auswirkungen von ultravioletter Strahlung auf Plasmastaub für das Plasmakristallexperiment. Für das Experiment TYPOLOGIE war er selbst Proband für eine Untersuchung, wie ein Besatzungsmitglied sich an Leben und Arbeit im All anpaßt.
Flugingenieur Anton Schkaplerow setzte seine Arbeit mit dem Experiment Molnija-Gamma fort, das optische Emissionen in der oberen Erdatmosphäre als Folge von Wetter- und seismischen Aktivitäten untersucht. Für das Experiment URAGAN (russisch für Hurrikan) dokumentierte Schkaplerow Gebiete auf der Erde, um bei der Vorhersage von natürlichen und menschgemachten Katastrophen zu helfen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin assistierte Schkaplerow bei Molnija-Gamma. Er lagerte außerdem Fracht ein, tauschte Staubfilterkartuschen aus, reinigte Ventilatorblenden und überwachte Systeme im gesamten russischen Segment.

27. Dezember 2011, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung, die nach der Ankunft der übrigen drei Besatzungsmitglieder am Freitag jetzt mit voller Besatzungsstärke arbeitet, hat nach einem Feiertagswochenende mit leichter Arbeit heute ein Eingewöhnungstraining und eine Notfallübung durchgeführt.
Expedition 30 Weihnachten
Oben: Die Expedition 30 Besatzung bei ihrer Weihnachtsfeier. Von links: Don Pettit, Anatolij Iwanischin, Oleg Kononjenko, Andre Kuipers, Dan Burbank und Anton Schkaplerow. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank, der zusammen mit den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin seit dem 16. November an Bord ist, hat die neuesten Besatzungsmitglieder auf die Lage und die Verwendung der Notfallausrüstung auf dem gesamten Komplex eingewiesen. Während der Eingewöhnungsaktivität inspizierten die Flugingenieure Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers außerdem den Fluchtweg zu ihrer SOJUS TMA-03M, das am Miniforschungsmodul RASSWET angekoppelt ist.
Im Verlauf des Tages hatten Pettit, Kononjenko und Kuipers jeder eine Stunde zur Verfügung, um sich selbst auf der Station zu orientieren und mit den Systemen der Station vertraut zu machen.
Alle sechs Besatzungsmitglieder kamen später zusammen, um ihre Rollen und Verantwortungen in einem Notfall, wie einem Ammoniakleck, einem Feuer oder einem plötzlichen Druckverlust auf der Station, zu besprechen und zu koordinieren. Im Anschluß besprachen sie sich mit den Flugleittechnikern, um die Ergebnisse und Möglichkeiten zur Verbesserung zu diskutieren.
Burbank und Pettit verbrachten einen Teil ihres Tages mit dem Durchgehen von Verfahren für eine umfassende Aufwertung des Stationsrechner, die eine Verdopplung der Anzahl der Experimente ermöglichen soll, die von den Bordrechnern gleichzeitig verwaltet werden können. Pettit hatte am Wochenende Gerätschaften für die EPIC-Aufwertung (Verbesserte Verarbeitung und Integrierte Kommunikation) zusammengesammelt und die Besatzung wird die Rechner in den nächsten zwei Wochen umbauen, sie mit schnelleren Prozessoren ausrüsten, mit mehr Speicher und einer Ethernet-Schnittstelle für die Datenausgabe ausstatten.
Im russischen Segment der Station nahm Schkaplerow als Proband an der russischen Herzkreislaufstudie PNEUMOKARD teil, während Iwanischin die Fenster im Koppelungsmodul PIRS und im Miniforschungsmodul POISK inspizierte und photographierte.
Die Expedition 30 Besatzung fand während des arbeitsreichen Tages auch Zeit, eine Neujahrsbotschaft für alle Menschen auf der Erde zu formulieren und zu übertragen.

23. Dezember 2011, Freitag
Die Internationale Raumstation hat nun ihre volle Besatzungsstärke von sechs Mann. Die Expedition 30 Flugingenieure Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers wurden heute um 18:43 Uhr MEZ auf dem Orbitalkomplex willkommen geheißen, als die Schotts zwischen der Station und der SOJUS TMA-03M geöffnet wurden. Sie hatten zuvor um 16:19 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET angekoppelt.
Expedition 30 vollständig
Oben: Die Expedition 30 Besatzung während der Willkommenszeremonie nach dem Anlegen der SOJUS TMA-03M. Vorne: Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers; hinten: Anton Schkaplerow, Dan Burbank und Anatolij Iwanischin (Photo: NASA TV)
Das Trio war am Mittwoch um 14:16 Uhr vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. Pettit, Kononjenko und Kuipers sollen bis Mai auf dem Außenposten leben und arbeiten.
Das neue Trio gesellt sich zu Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, die seit dem 16. November an Bord sind.
Nach einer Sicherheitseinweisung begannen ddie Neuankömmlinge mit einer Reihe von fortlaufenden Orientierungsaktivitäten, durch die sie sich mit ihrem neuen Heim an Bord des Orbitallabors vertraut machen sollen.
Während des Feiertagwochenendes werden die sechs Besatzungsmitglieder die routinemäßigen Wartungsarbeiten und laufende Forschungen fortsetzen. Sie werden auch ihr tägliches Fitneßpensum absolvieren, einige Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familien zu sprechen.

22. Dezember 2011, Donnerstag
Drei neue Expedition 30 Besatzungsmitglieder sollen morgen um 16:22 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET der Internationalen Raumstation anlegen. Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers werden sich zu ihren Kollegen Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin gesellen, wenn die Schotts zwischen den beiden Raumfahrzeugen gut drei Stunden später geöffnet werden. Das Trio war gestern mit der SOJUS TMA-03M gestartet.
Komet Lovejoy
Oben: Dan Burbank hat dieses spektakuläre Photo von Komet Lovejoy über dem Erdhorizont geschossen. (Photo: NASA)
Die Live-Übertragung vom Ankoppeln beginnt auf NASA TV um 15:45 Uhr und die der Willkommenszeremonie um 18:45 Uhr.
An Bord der Station arbeitete Burbank am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY und beendete einige Arbeiten am Analysegerät für spezifische Stoffzusammensetzung (CSA).
Burbank suchte auch die Geräte für das Testen und die Installation der EPIC-Karten zusammen und richtete sie ein, um eine Aufwertung des Rechnersystems an Bord der Station vorzubereiten. Später nahm er an einer Medienveranstaltung teil und sprach mit Reportern von WDIV in Detroit.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten beide im russischen Segment der Station, wo sie eine Reihe von Experimenten und Wartungsarbeiteten verrichteten.
Um die Raumflugsicherheit zu verbessern, arbeiteten die beiden Kosmonauten mit dem Experiment BAR, das Methoden zum Aufspüren von Drucklecks an Bord der Station testet und validiert.
Schkaplerow arbeitete mit dem Erdbeobachtungsprogramm URAGAN, das die Folgen von natürlichen und menschgemachten Katastrophen aus dem All untersucht.
Iwanischin arbeitete mit der Strahlungsnutzlast Matrioschka-R, die für fortschrittliche Strahlungsstudien entwickelt wurde und nach den traditionellen russischen verschachtelten Puppen benannt wurde.

21. Dezember 2011, Mittwoch
Drei neue Expedition 30 Besatzungsmitglieder sind auf ihrem Weg zur Internationalen Raumstation. Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers starten heute um 14:16 Uhr MEZ an Bord der SOJUS TMA-03M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Sie sollen am Freitag um 16:22 Uhr am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen und drei Stunden später, wenn die Schotts geöffnet werden, zu ihren Kollegen Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin stoßen.
Start von SOJUS TMA-03M
Oben: Der Start der SOJUS-Trägerrakete mit der SOJUS TMA-03M auf der Spitze. (Photo: NASA)
Burbank arbeitete an einem Mobilrechner, um russische Videosignale von der Koppelung am Freitag für die Übertragung mit dem amerikanischen Ku-Band-Radar umzuwandeln. Der Kommandant verbrachte einen guten Teil seines Tages mit dem Spülen von Kühlmittelkreisläufen in den US-Raumanzügen. Durch das Spülen werden Staub und Mikroorganismen, die sich mit der Zeit in den Kühlmittelkreisläufen ansammeln herausgewaschen.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten im russischen Segment des Orbitallabors, wo sie Lebenserhaltungssysteme warteten und Mikroschwerkraftsexperimente ausführten.
Um die Raumflugsicherheit zu verbessern führten die beiden Kosmonauten das Experiment BAR aus, das Methoden zum Aufspüren von Lecks an Bord der Station testet. Das Duo studierte auch die bioelektrische Herzaktivität von einem ruhenden Besatzungsmitglied in der Schwerelosigkeit. Weltraum-Biowissenschaften beobachten, wie sich Besatzungsmitglieder auf Langzeitmissionen an die Schwerelosigkeit anpassen und zeigen den Wissenschaftlern, wie man die Besatzung gesund hält und auf die Rückkehr zur Erde vorbereitet.
Beide Flugingenieure arbeiteten auch an der Installation und Einrichtung von einer Handsteuerung für das Automatische Transferfahrzeug (ATV) im Servicemodul SWESDA. Zwei ATVs, den europäischen Versorgungstransportern, haben bereits die ISS besucht, am Servicemodul SWESDA angelegt, um ein paar Monate später nach dem Ablegen beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen. Am europäischen Raumfahrtzentrum in Kourou wird derzeit der Start des dritten ATVs, EDOARDO AMALDI, auf der Spitze einer Ariane 5 Trägerrakete vorbereitet.
Nach dem heutigen Start sprach Expedition 29 Kommandant Mike Fossum auf NASA TV vom Missionsleitzentrum aus über seine Erfahrungen an Bord eines SOJUS-Raumfahrzeugs. Fossum hatte seine Mission am 21. November nach 167 Tagen im All abgeschlossen.

20. Dezember 2011, Dienstag
NASA-Astronaut Don Pettit, der russische Kosmonaut Oleg Kononjenko und der ESA-Astronaut Andre Kuipers sollen morgen um 14:16 Uhr MEZ (19:16 Uhr Ortszeit in Baikonur) vom Kosmodrom in Kasachstan starten. Die Live-Übertragung vom Start beginnt bei NASA TV um 13:30 Uhr MEZ.
Burbank am CIR
Oben: Dan Burbank am Experimentalschrank für Verbrennungsforschung. (Photo: NASA TV)
Das Trio soll am Freitag um 16:22 Uhr MEZ am Miniforschungsmodul RASSWET der ISS anlegen und rund drei Stunden später beim Öffnen der Schotts zu ihren Besatzungskollegen stoßen.
Derweil waren Kommandant Dan Burbank und die russischen Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, die seit Mitte November an Bord der Station sind, heute mit Mikroschwerkraftsforschung und Hausmeisterarbeiten beschäftigt.
Burbank verbrachte den größten Teil seines Tages am Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR), der auf sichere Art und Weise die Durchführung von Experimenten ermöglicht, die die Verbrennung von Tröpfchen, Feststoffen und Gasen in der Schwerelosigkeit untersuchen. Der Kommandant tauschte in Vorbereitung auf das Feuerlöschexperiment 2 einen Brennstoffbehälter und ein Radiometer im Schrank aus. Die Ergebnisse des Experiments FLEX-2 sollen die Brandsicherheit für zukünftige Raumfahrzeuge verbessern und bei der Regelung von verbrennungserzeugter Verschmutzung auf der Erde helfen.
Im russischen Segment der Station verlegte Schkaplerow Kabel für ein Antennensteuergerät und installierte eine Weltraumfunkanlage. In der Zwischenzeit arbeitete Iwanischin an der Lösung eines Problems mit der Ethernetverbindung eines Hilfsrechners der Station, der die Videobikder vom Ankoppeln der SOJUS am Freitag zur Erde übertragen soll.
Die beiden Kosmonauten rundeten ihren Tag mit dem Austausch von Lampenhalterungen in den Modulen SARJA und SWESDA ab.
Die bewohner der Station hatten auch mehrere Gelegenheiten für Erdbeobachtung und -photographie, während sie die Erde alle 90 Minuten umkreisten. Zu den von Wissenschaftlern vorgeschlagenen Zielen gehörten der Bosumtwi Einschlagkrater in Ghana und die Hauptstadt von El Salvador, San Salvador. Inzwischen sind mehr als 680.000 Photos im Netz verfügbar, die seit der Ankunft der ersten Besatzung am 2. November 2000 von der ISS aus geschossen wurden.

19. Dezember 2011, Montag
Die SOJUS TMA-03M, mit der die Expedition 30 Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers zur Station fliegen sollen, wurde heute auf die Startrampe des Kosmodroms Baikonur in Kasachstan herausgerollt. Der Start ist für Mittwoch um 14:16 Uhr MEZ vorgesehen. Die Übertragung von NASA-TV beginnt um 13:30 Uhr. Die Sojus soll am Freitag Vormittag an der ISS anlegen.
SOJUS TMA-03M auf der Startrampe
Oben: Die SOJUS-Trägerrakete mit der SOJUS TMA-03M auf der Spitze nach dem Aufrichten auf der Startrampe im verschneiten Kasachstan. (Photo: NASA)
An Bord der Station arbeitete Expedition 30 Kommandant Dan Burbank mit Experiment "Biomechanische Analyse der Laufbandübungen auf der Internationalen Raumstation", oder Laufbandkinematik. Laufbandkinematik untersucht den Unterschied zwischen Fitneßübungen auf einem Laufband im All und auf der Erde. Es ist die erste umfassende Untersuchung zur Bestimmung der besten Laufbandübungsbedingungen, um die Gesundheit der Besatzung bei Langzeitmissionen zu erhalten und zu verbessern.
Burbank setzte seine Arbeit mit dem Vorläuferexperiment zur fortschrittlichen Kolloidforschung 2 (PACE-2) fort. Das im Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung untergebrachte Experiment untersucht die Auswirkungen von Vibrationen auf Teilchen, die in einem Fluid in der Schwerelosigkeit verteilt sind. Diese Arbeit soll bei der Entwicklung und Optimierung von Arbeitsverfahren für die Besatzung für das fortschrittliche Kolloidexperiment (ACE) helfen. ACE soll Proben untersuchen, die wichtige Auswirkungen auf unser Verständnis für Grundlagenphysik haben könnten.
Zusätzlich aktualisierte er die Programme für das Experiment "Natriumaufnahme in der Mikroschwerkraft" (SOLO). SOLO untersucht die Art  und Weise, wie der menschliche Körper während Bettruhe und im All Körperflüssigkeiten und Salze zurückhält. Die Probanden müssen dabei einer speziellen Diät folgen, bei der sie ständig entweder wenig oder normal viel Salz und steigende Flüssigkeitsmengen zu sich nehmen.
Burbank arbeitet mit SOLO
Oben: Dan Burbank aktualisiert Programme für das Experiment SOLO. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment SEINER. Dieses russische Experiment untersucht die Ozeane auf der Erde, dokumentiert ihre Charakteristiken und korreliert diese dann mit bestimmten bioproduktiven Gebieten, die für die Fischereiindustrie von Bedeutung sind.
Schkaplerow und sein Kollege Anatolij Iwanischin tauschten außerdem mehrere Schaltpulte, Sicherungen und Batterien im russischen Segment des Komplexes aus.
Alle drei Besatzungsmitglieder setzten außerdem das Entladen des Transporters PROGRESS M-13M fort, der am 2. November auf der Station eingetroffen war.

16. Dezember 2011, Freitag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit einer Reihe von Forschungs- und Wartungsarbeiten beschäftigt, während ihre Kollegen am Boden sich in Vorausschau auf ihren Start am 21. Dezember entspannten.
Kommandant Dan Burbank arbeitete mit dem langdauernden Integrierten Herzkreislaufexperiment, das die Atrophie, den Muskelschwund des Herzens untersucht, die während Langzeitmissionen in der Schwerelosigkeit auftritt. Er richtete auch Ausrüstung ein, die Strahlung mißt, um im Rahmen des Experimentes ALTEA ihre Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem zu untersuchen.
Nachdem eine Fehlermeldung gestern die Tests am Robonaut 2 unterbrochen hatte, hatten die Flugleittechniker über Nacht das Problem behoben, um mit der laufenden Überprüfung fortzufahren. Burbank setzte die Arbeit am ersten humanoiden Roboter im All fort, wobei er seine Gelenke und die Drucksensoren testete.
Der Kommandant setzte außerdem einige Klempnerarbeiten innerhalb des Sanitär- und Hygienebereichs fort. Bei der Arbeir trug er eine Maske, Schutzbrille und Handschuhe, um den Kontakt mit den giftigen Aufbereitungschemikalischen zu vermeiden, während er einen Urinaufnahmebehälter und ein Filter austauschte.
Burbank mit dem Robonaut 2
Oben: Dan Burbank mit dem Robonaut 2. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten heute an mehreren Experimenten, machten sich mit medizinischen Notmaßnahmen vertraut und warteten russische Systeme.
Schkaplerow kopierte Daten vom Experiment SONOKARD auf einen medizinischen Mobilrechner. SONOKARD untersucht kontaktlose Methoden zur Überwachung des Gesundheitszustands eines Besatzungsmitgliedes. Er untersuchte auch im Rahmen des Experimnts IDENTIFIKATION, wie sich Ereignisse wie Raumfahrzeugkoppelungen und Bahnmanöver auf die Struktur des russischen Segments der Station auswirken.
Iwanischin entlud auch Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-13M und registrierte sie im Bestandhaltungssystem der Station. Er reinigte auch Ventilatoren und Lüftungskanäle.
Alle drei Besatzungsmitglieder frischten ihre Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich Notfallmedizin auf. Sie führten eine Notfallübung durch, um sich mit den medizinischen Ausrüstungsgegenständen vertraut zu machen und übten die Koordination und Kommunikation.
Die neuen Expedition 30 Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers ruhten sich heute in den Mannschaftsquartieren des Kosmonautenhotels am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus. Ihr Start an Bord der SOJUS TMA-03M ist für den 21. Dezember um 14:16 Uhr MEZ angesetzt.

15. Dezember 2011, Donnerstag
Iwanischin mit TYPOLOGIE
Oben: Anatolij Iwanischen bei der Vorbereitung des Experimentes TYPOLOGIE im Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA)
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder, die derzeit auf der Internationalen Raumstation leben und arbeiten, haben sich heute mit Robotik und einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt, während ihre baldigen Besatzungskollegen sich auf ihren Start am Mittwoch vorbereiteten.
Kommandant Dan Burbank setzte den Robonaut 2 zusammen und nahm in in Betrieb, um ihn durch eine Reihe von Tests laufen zu lassen. Der geplante Betrieb und Tests der Gelenke und Kraftsensoren des Robonauten mußte aber aufgrund einer Fehlermeldung abgebrochen werden, ohne daß Zeit zur Problembehandlung blieb. Der Test soll zu einem anderen Zeitpunkt wieder aufgenommen werden.
Der Robonaut ist der erste humanoide Roboter im All, und obwohl seine Hauptaufgabe ist, den Ingenieuren zu zeigen, wie geschickt sich Roboter im All verhalten können, ist da auch die Hoffnung, daß er durch Aufwertungen und Verbesserungen eines Tages aus der Station heraugehen könnte, um Astronauten bei Außenarbeiten, wie Reparaturen, Erweiterungen und Wartungsarbeiten zu unterstützen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über geladene Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Er nahm auch
auf der ganzen Station Oberflächen- und Luftproben und entlud Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-13M.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete im russischen Segment des Orbitallabors, wo er Wartungsarbeiten verrichtete und einen Mobilrechner einrichtete. Er arbeitete auch mit dem russischen Erdbeobachtungsprogramm URAGAN, das natürliche und menschgemachte Katastrophen aus dem All beobachtet.
In der Zwischenzeit setzten am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan die Expedition 30 Flugingenieure Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers ihre Startvorbereitungen fort. Sie sollen am Mittwoch um 14:16 Uhr MEZ ihren Flug zur ISS beginnen. Nach einer zweitägigen Reise soll das Trio am Freitag um 16:20 Uhr MEZ am Stationsmodul RASSWET anlegen.
Die Stromversorgung am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston wurde heute Mittag wiederhergestellt, nachdem ein Problem außerhalb des Zentrums behoben worden war. Die Systeme und Anlagen wurden wieder in den Normalbetrieb versetzt und Das zentrum öffnete wieder um 19 Uhr MEZ. Das Missionsleitzentrum selbst hatte seinen Betrieb ununterbrochen fortgesetzt, da es über Notgeneratoren stromversorgt wurde.

14. Dezember 2011, Mittwoch
Die Expedition 30 Nesatzung an Bord der Internationalen Raumstation haben heute Forschungs- und Wartungsarbeiten ausgeführt, während ihre Kollegen am Boden sich einen Tag der Entspannung vor ihrem Start am 21. Dezember gönnten. Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Don Pettit und Andre Kuipers sind derzeit in Kasachstan am Kosmodrom Baikonur und bereiten sich auf ihre Ankunft am Außenposten am 23. Dezember vor.
Burbank am CIR
Oben: Dan Burbank arbeitet im Innern des CIR, unterstützt von den Spezialisten am Nutzlastbetriebszentrum am Marshall-Raumflugzentrum in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama. (Photo: NASA TV)
An Bord des Orbitallabors arbeitete Kommandant Dan Burbank mit wissenschaftlichen Experimenten und Geräten und inspizierte die Sicherheitsausrüstung. Er fuhr auch damit fort, Fracht aus dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-13M auszuladen.
Burbank begann seinen Tag mit einem kurzen Test für das Reaktionsexperiment. Diese Studie untersucht, wie Ermüdung die Leistungsfähigkeit eines Besatzungsmitgliedes Beeinträchtigen kann.
Der Kommandant verbrachte einige Zeit mit dem Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR), wo er eine Ausrichtschiene und eine Verteilerflasche austauschte. Er überprüfte außerdem die Funktionsfähigkeit und Betriebsbereitschaft eines Feuerlöschers und der Atemmasken.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin arbeiteten mit mehreren Experimenten, warteten russische Systeme und besprachen sich mit einem Fitneßexperten auf der Erde. Die Programme für das Servicemodul SWESDA wurden am Morgen aktualisiert. Dies erforderte ein Aussetzen der Lageregelung durch die Steuermomentenkreisel (CMGs) für ein paar Stunden.
Schkaplerow nahm als Proband an der Studie INTERAKTION teil, die Wissenschaftler helfen soll, die Methoden zur Besatzungsauswahl, -training und -unterstützung im Flug zu verbessern. Er maß außerdem den Phasenwiderstand eines Kabelsteckers und tauschte die Reinigungskolonne einer Wasserreinigungseinheit aus.
Iwanischin maß seine Körpermasse für das medizinische Experiment SPRUT-2, das die Verteilung und das Verhalten von Flüssigkeiten im menschlichen Körper unter schwerelosen Bedingungen untersucht. Er überprüfte außerdem das Belüftungssystem SWESDAs und überwachte die Sauerstofferzeugungsanlage ELEKTRON, nachdem er sie wieder in Betrieb genommen hatte.
Am späten Abend bestand die Möglichkeit, daß das Johnson Raumfahrtzentrum der NASA
aufgrund eines Problems mit der Stromversorgung außerhalb des Zentrums kurzzeitig einen Stromausfall erfahren könnte. Aber durch die Notstromversorgung über separate Generatoren konnte der Betrieb des Missionsleitzentrums normal weitergeführt werden.

13. Dezember 2011, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation, Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin führten heute wissenschaftliche Experimente durch und bereiteten sich auf den Anflug und das Ankoppeln eines kommerziellen Frachtraumfahrzeuges vor, dessen Demonstrationsflug für Februar angesetzt ist.
Burbank mit 3D Nano Template Probe
Oben: Dan Burbank inspiziert eine Probe des Experiments 2D-Nano-Template 2. (Photo: NASA TV)
Im Anschluß an die tägliche Planungskonferenz mit den Flugbetriebszentren der Partnerorganisationen am ISS-Projekt begann Burbank seinen Tag mit dem Experiment 2D-Nano-Template 2. Gefördert von der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA produziert dieses Experiment große hochgradig ausgerichtete zweidimensionale Peptidgitter in der Mikroschwerkraft. Forscher auf der Erde wollen diese Vorlagen nutzen um damit Substrate für elektronische Geräte herzustellen.
Burbank war später
Proband beim Integrierten Herzkreislaufexperiment, das den Schwund des Hermuskels mißt der sich offenbar während Langzeitaufenthalten in der Mikroschwerkraft einstellt. Die Forscher nutzen die Daten von dem Test, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, durch die die Gesundheit der Besatzung gewährleistet werden kann. Dies ist für die NASA wichtig in Hinblick auf ihre Pläne Menschen auf Reisen in den interplanetaren Raum zu schicken. Das Forschungsvorhaben könnte auch Menschen mit Herzproblemen auf der Erde helfen.
Derweil arbeitete Schkaplerow mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über geladene Teilchen in einer schwerelosen Umgebungsammelt. Iwanischin putzte Flächen im SARJA-Modul um die Bildung von Pilzen zu verhindern.
Vor der Mittagspause kamen alle drei besatzungsmitglieder zusammen, um eine medizinische Notfallübung durchzuführen. Im Verlauf der Simulation prägten sich Burbank, Schkaplerow und Iwanischin die Standorte und die Verwendung der Ausrüstung des Gesundheitsvorsorgesystems ein. Im Anschluß besprachen die Besatzungsmitglieder die Ergebnisse mit den Flugleittechniker am Boden und diskutierten mögliche Änderungen.
Den Nachmittag verbrachte Burbank mit dem Training am Robotarm, um sich auf die Ankunft der Frachtkapsel DRAGON von SpaceX im Rahmen des Kommerziellen Orbitaltransportdienstes (COTS) vorzubereiten. Die DRAGON soll am 7. Februar zur Station starten. Während des Fluges  soll das Raumfahrzeug eine Reihe von Tests durchlaufen, die die Funktionsfähigkeit seiner Systeme beweisen soll, bevor es sich der Station annähert. Beim Endanflug an die Station soll die Besatzung das Raumfahrzeug mit dem Robotarm greifen und am zur Erde gewandten Kopplungsport des Knotenmoduls HARMONY ankoppeln. Später soll die Besatzung den Vorgang umkehren, die DRAGON von der Station abkoppeln, damit sie zur Erde zurückkehren und im Pazifik wassern kann.
Burbank schloß seinen arbeitsreichen Tag mit der vierteljährlichen Wartung am Laufband COLBERT und einem Interview mit Owen Conflenti von KPRC-TV in Houston.
Auf der russischen Seite der Station entlud Schkaplerow weitere Frachtstücke aus dem Versorgungstransporter PROGRESS M-13M, das am 2. November an der Station angekommen war. Iwanischin führte in der Zwischenzeit routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem des Servicemoduls SWESDA aus.
Drei weitere Expedition 30 Flugingenieure, der russische Kosmonaut Oleg Kononjenko, der NASA-Astronaut Don Pettit und der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers sollen am 23. Dezember zu den Raumfahrern auf der Station dazustoßen. Sie verbrachten den heutigen Tag am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan mit dem Durchgehen der Abläufe beim Ankoppeln. Ihre SOJUS TMA-03M ist für einen Start am 21. Dezember vorgesehen.

12. Dezember 2011, Montag
An Bord der Internationalen Raumstation überprüften Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und Flugingenieur Anton Schkaplerow das Patientenfixiersystem (CMRS). Das brettartige CMRS kann an der Stationsstruktur angebracht werden, um darauf einen Patienten zur Notbehandlung festzuhalten. Die Überprüfung des CMRS dient zum einen dem Training des medizinischen Offiziers als auch der Wartung des Geräts.
Iwanischin mit Kamera
Oben: Anatolij Iwanischin mit einer Kamera im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA)
Schkaplerow arbeitete auch mit dem russischen Experiment MOLNIJA-GAMMA, das Gammastrahlenausbrüche und optische Strahlung während Gewitter auf der Erde mißt.
Burbank setzte seine Arbeit mit dem Vorläuferexperiment zur weitergehenden Kolloidforschung 2 (PACE-2) fort. Untergebracht im Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung untersucht PACE-2 die Auswirkungen von Vibrationen auf Teilchen, die in einem Fluid in der Schwerelosigkeit verteilt sind. Diese Arbeit soll bei der Entwicklung und Optimierung von Verfahren für die Besatzung für den Umgang mit dem weitergehenden Kolloidexperiment (ACE), das Proben verarbeiten soll, die einen wichtigen Einfluß auf unser Verständnis von fundamentaler Physik haben könnten. Eine unmittelbare Anwendung dieser Technologiedemonstration für die Raumfahrt könnte in der Verlängerung der Lagerdauer von Verbrauchsgütern auf zukünftigen Langzeitmissionen liegen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin führte routinemäßige Wartungsarbeiten am Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem SOSCH im Servicemodul SWESDA aus. Er überprüfte auch die Kamera, mit der die Trainingseinheiten auf dem Laufband mit Vibrationsdämpfungssystem (TVIS) aufgenommen werden.
Die Besatzung muß täglich ein zweistündiges hartes Fitneßprogramm absolvieren, um die Auswirkungen des Langzeitaufenthaltes in der Schwerelosigkeit, wie Muskel- und Knochenschwund zu mindern. Zu den von den Besatzungsmitgliedern verwendeten Fitneßgeräten gehören neben dem TVIS auch das Kombiniert betriebene Lasttragende Laufband mit Externem Widerstand (COLBERT) und das verbesserte Widerstandsübungsgerät (ARED), die alle für den Einsatz im All konstruiert wurden.
Die besatzung hatte eine Audiokonferenz mit den Expedition 30 Flugingenieuren Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers. Ihre SOJUS TMA-03M soll am 21. Dezember vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und am 23. Dezember an der ISS anlegen. Die Ankunft der SOJUS wird die Besatzungsstärke der ISS wieder auf sechs Personen anheben.

9. Dezember 2011, Freitag
Die Triebwerke des Servicemoduls SWESDA wurden heute für 1 Minute und 22 Sekunden gefeuert, um die Höhe der Internationalen Raumstation ein letztes Mal in Vorbereitung auf die Ankunft der drei weiteren Expedition 30 Besatzungsmitglieder anzuheben. Das Manöver hob das Perigäum der Bahn um 4,5 km an und versetzt die Station auf eine Bahn mit einer Flughöhe zwischen 372,5 und 418,3 km.
Ankunft in Baikonur
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-03M werden bei der Ankunft am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan von Nikolai Selintschikow vom SOJUS-Hersteller RSK-Energija in Empfang genommen. (Photo: NASA)
Die SOJUS TMA-03M mit den Flugingenieuren Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers soll am 21. Dezember vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und am 23. Dezember an der ISS ankoppeln. Ihre Ankunft wird die Besatzungsstärke des Orbitalkomplexes wieder auf sechs Personen anheben.
An Bord der Station arbeitete Kommandant Dan Burbank am Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR), der zur Einrichtung für Fluid- und Verbrennungsforschung im Labormodul DESTINY gehört. Der CIR beherbergt Geräte, mit denen Verbrennungsvorgänge in der Mikroschwerkraft untersucht werden.
Burbank verbrachte auch Zeit damit ein Problem mit der ISS-Landwirtschaftskamera (ISSAC) zu lösen, die ausgefallen war. ISSAC schießt häufig Photos von kultivierten Gebieten im sichtbaren und infraroten Licht. ISSAC wird auch eingesetzt, um dynamische Prozesse auf der Erde, wie schmelzende Gletscher, Reaktionen des Ökosystems auf jahreszeitliche Änderungen und menschliche Eingriffe
zu untersuchen, sowie Schnellreaktionsübwerwachungen von Naturkatastrophen durchzuführen.
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das dynamische und strukturelle Eigenschaften von verteilten geladenen diamagnetischen Makropartikeln in einer magnetischen Falle zu untersuchen. Coulombsysteme sind Strukturen, die dem Coulomb'schen Gesetz folgen, das die elektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen beschreibt. Es war ein wesentlicher Schritt in der Entwicklung der Theorie des Elektromagnetismusses.
Anatolij Iwanischin, ebenfalls Flugingenieur, arbeitete mit der Strahlungsnutzlast MATRIOSCHKA-R. Diese russische Nutzlast wurde für fortgeschrittene Strahlungsuntersuchungen entworfen und wurde nach den traditionellen russischen ineinander verschachtelten Puppen benannt. Er führte außerdem noch routinemäßige Wartung des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems SOSCH im Servicemodul SWESDA aus.
Schüler der Westchester Mittelschule in Chesterton im US-Bundesstaat Indiana sprachen mit Burbank während einer Bildungsveranstaltung.

8. Dezember 2011, Donnerstag
Die Expedition 30 Flugingenieure Don Pettit, Oleg Kononjenko und Andre Kuipers sind heute vom Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen in Rußland zu der Startanlage am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, wo sie sich auf ihren Start zur Internationalen Raumstation am 21. Dezember vorbereiten. Sie sollen dann am 23. Dezember zu ihren Besatzungskollegen auf dem orbitalen Außenposten stoßen.
Abschied vom Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-03M und ihre Ersatzmannschaft bei einem Gruppenphoto zum Abschied vom Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum. Von links: Jurij Malentschenko, Sunita Williams, Don Pettit, Oleg Kononjenko, Andre Kuipers und Akihiko Hoshide. Malentschenko, Williams und Hoshide sollen im nächsten Jahr mit der SOJUS TMA-05M regulär starten. (Photo: NASA)
Die Triebwerke des Servicemoduls SWESDA sollen am Freitag um 20:50 Uhr MEZ für eine Minute und 22 Sekunden gefeuert werden, um die Bahnhöhe der Station für die Ankunft der SOJUS TMA-03M mit Kononjenko, Pettit und Kuipers anzuheben.
In der Zwischenzeit konzentrierten sich die Expedition 30 Besatzungsmitglieder an Bord der ISS auf wissenschaftliche Experimente, Gerätetests und Wartungsarbeiten.
Flugingenieur Anton Schkaplerow verbrachte Zeit mit dem Experiment TYPOLOGIE, das den psychophysischen Zustand eines Besatzungsmitglieds während Langzeitmission im All untersucht, ebenso mit dem Coulombkristallexperiment, das die elektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen beobachtet, Er lud außerdem die batterien im Satellitentelephon der angekoppelten SOJUS TMA-22 auf und arbeitete im russischen Segment der Station, wo er Systeme wartete.
Kommandant Dan Burbank begann eine Überprüfung der Amin-Schwingbettprototypanlage, bis Probleme bei den Anschlüssen einiger Komponenten auftraten. Die Geräte wurden daraufhin wieder weggepackt, bis die Flugleittechniker mit Lösungen für die Probleme aufwarten können. Die Anlage wird für den Einsatz auf dem Mehrzweckraumfahrzeug ORION getestet und soll Kohlendioxid aus der Kabinenatmosphäre filtern, ohne dabei übermäßig Wasser zu verbrauchen. ORION soll als bemanntes Explorationsraumfahrzeug für Missionen jenseits der niedrigen Erdumlaufbahn dienen.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin entlud heute Versorgungsgüter aus dem angekoppelten Transporter PROGRESS M-13M und schoß Photos für das russische Meeresbeobachtungsprogramm SEINER.

7. Dezember 2011, Mittwoch
Drei weitere Expedition 30 Besatzungsmitglieder bereiten sich derzeit im Sternenstädtchen bei Moskau auf ihre Abreise nach Kasachstan zum Kosmodrom Baikonur vor, von wo aus sie am 21. Dezember zur Internationalen Raumstation starten sollen. Die Flugingenieure Don Pettit, Andre Kuipers und Oleg Kononjenko sollen am 23. Dezember am Miniforschungsmodul RASSWET der ISS ankoppeln.
Burbank am CIR
Oben: Dan Burbank vor dem Öffnen des CIR zum Austausch einer Brennstoffflasche. (Photo: NASA TV)
Die derzeitigen Bewohner der Station, Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, sind seit dem 16. November auf dem Außenposten und sollen im März zur Erde zurückkehren.
Burbank hat heute den Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) im Labormodul DESTINY geöffnet und eine Brennstoffflasche ausgetauscht. Der Schrank ermöglicht den Besatzungsmitgliedern und den Wissenschaftlern am Boden die Eigenschaften der Verbrennung von tropfenförmigen, festen und gasförmigen Brennstoffen unter Mikroschwerkraftsbedingungen zu untersuchen.
Der Kommandant hat auch das Leichte Mikroskopmodul (LMM) für das Experiment PACE-2 eingerichtet. Als Teil des
Vorläuferexperiments zur fortschrittlichen Kolloidforschung 2 (PACE-2) soll mit dem LMM die minimale Teilchengröße für das eigentliche fortschrittliche Kolloidexperiment (ACE) bestimmt werden. Kolloide sind Stoffe, in denen mikroskopische Teilchen in einem Fluidmedium verteilt sind, wie Milch, Farben oder sogar Rauch und Nebel.
Im russischen Segment der Station überprüften Schkaplerow und Iwanischin die Kühlmittelkreisläufe auf Dichtichkeit und reinigten die Lüftungen. Die Kosmonauten arbeiteten auch an laufenden Forschungsvorhaben, die die Anpassung der Besatzung an die Mikroschwerkraft und die Physik von Plasmen untersuchen.
Beim Experiment TYPOLOGIE richteten sie die Geräte und eine Kamera ein und sprachen mit den Spezialisten am Boden. Die Studie untersucht die Leistungsfähigkeit eines Besatzungsmitgliedes bei wichtigen Aktivitäten während Langzeitmission und versucht sie zu verbessern.
Schkaplerow arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment. Die Studie untersucht die elektrostatische Wechselwirkung zwischen elektrisch geladenen Teilchen, um herauszufinden, wie man Stoffe, die sich nicht mischen oder miteinander reagieren, magnetisch kontrollieren lassen.

6. Dezember 2011, Dienstag
Die Besatzung der Internationalen Raumstation, Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, führte heute wissenschaftliche Arbeiten aus, die die zukünftigen Explorationspläne der NASA unterstützen sollen und führte außerdem eine Notfallübung durch.
Burbank tauscht Tank aus
Oben: Dan Burbank beim Austausch eines Tanks im Wasserrückgewinnungssystem. (Photo: NASA TV)
NASA-Astronaut Burbank begann seinen Arbeitstag unmittelbar nach dem Wecken um 7 Uhr MEZ mit dem Reaktionsselbsttest. Dieser fünf Minuten dauernde Test hilft den Besatzungsmitgliedern dabei, jegliche Veränderungen in ihrer Leistungsfähigkeit aufgrund von Schlaflosigkeit, Ermüdung und Unterbrechungen ihres Biorhythmusses zu bestimmen.
Im Anschluß an die tägliche Planungskonferenz mit den Flugleitzentren auf der ganzen Welt stand für Burbank, Schkaplerow und Iwanischin eine Notfallübung auf dem Programm, bei der sie ihre Reaktion auf einen unerwarteten Druckverlust innerhalb der Station trainieren sollten. In Zusammenarbeit mit den Missionsleitzentren am Boden arbeitete sich das Trio durch die Notfallverfahren, so als ob tatsächlich ein Druckverlust auf der Station aufgetreten wäre, darunter auch das Besteigen der SOJUS TMA-22, nachdem sichergestellt wurde, daß nicht sie die Ursache für den Druckverlust war. Nach der Übung besprach sich die Besatzung mit den Flugleittechnikern, um die Ergebnisse zu diskutieren und ob irgendwelche Änderungen erforderlich sind.
Burbank nahm später als Proband am Integrierten Herzkreislaufexperiment teil, das die Atrophie des Herzmuskels mißt, die bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit auftritt. Forscher nutzen die Daten von dem Experiment, um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die die Gesundheit der Besatzung erhalten, eine wichtige Voraussetzung für die Pläne der NASA tiefer in den Weltraum vorzustoßen, als jemals zuvor. Die Forschungsarbeit könnte auch Menschen auf der Erde mit Herzproblemen nutzen.
Burbank verbrachte auch einige Zeit mit den Vorbereitungen für den Einbau der Geräte des Amin-Schwingbettprototypen, der für die Verwendung im bemannten Mehrzweckraumfahrzeug ORION getestet wird. Die Anlage soll Kohlendioxid aus der Atemluft filtern, bei gleichzeitiger Reduzierung des Wasserverbrauchs. Die ORION soll als Explorationsraumfahrzeug dienen, das Raumfahrer über die niedrige Erdumlaufbahn hinaustragen soll.
japanischer Robotarm
Oben: Der japanische Robotarm während des ferngesteuerten Bewegungstests. (Photo: NASA TV)
Der Rest von Burbanks Arbeitstag war dem Abschluß des Austausches eines Aufbereitungstanks im Wasserrückgewinnungssystem gewidmet, das die Besatzung mit Trinkwasser versorgt.
Schkaplerow verbrachte den größten Teil seines Tages mit dem Entladen von Fracht aus dem Transporter PROGRESS M-13M, der am 2. November am orbitalkomplex angekommen war, und dem Registrieren der Fracht im Lagerbestandssystem. Er arbeitete außerdem mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teichen in einer schwerelosen Umgebung sammelt.
In der Zwischenzeit führte Iwanischin routinemäßige Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeuger ELEKTRON und anderen Lebenserhaltungssystemen im russischen Segment der Station durch.
Während des Tages hatten Burbank, Schkaplerow und Iwanischin jeder eine Stunde zur Verfügung, um sich mit dem Leben auf der Station und ihren 387 Kubikmetern bewohnbaren Volumens weiter vertraut zu machen.
Während die Besatzung im Innern der Station arbeitete, steuerten Flugleittechniker der japanische Raumfahrtagentur JAXA den kleinen Robotarm an der Außenseite des Labormoduls KIBO vom Boden aus. Die Techniker im japanischen Tskuba steuerten den Arm durch mehrere vorgeplante Bewegungen, um die Fähigkeit des Arms zu testen, ohne Hilfe durch der Bordbesatzung vom Boden aus ferngesteuert zu werden. Erste Ergebnisse zeigen, daß der Test gut verlaufen ist. Der Arm wurde entwickelt um hauptsächlich mit Außenexperimenten auf der Außenplattform des japanischen Labors zu arbeiten.
Drei weitere Expedition 30 Besatzungsmitglieder, der NASA-Astronaut Don Pettit, der russische Kosmonaut Oleg Kononjenko und der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers, sollen die Besatzung am 23. Dezember verstärken. In dieser Woche werden sie noch einige Verwaltungsarbeiten am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau erledigen, bevor sie am Donnerstag zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen, wo ihre SOJUS TMA-03M für den Start am 21. Dezember zur ISS vorbereitet wird.
Burbank sprach am Montag über die Amateurfunkanlage mit Schulkindern im kanadischen Quebec. Die Schüler haben eine Weltraumclub gegründet und angefangen über die Raumstation zu lernen, daher hatten sie jede Menge Fragen parat.

5. Dezember 2011, Montag
An Bord der Internationalen Raumstation arbeitete Expedition 30 Kommandant Dan Burbank mit dem Vorläuferexperiment über fortschrittliche Kolloide 2 (PACE-2). Untergebracht im Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung (FIR) untersucht PACE-2 die Auswirkung von Vibrationen auf Teilchen in einer Suspension in der Mikroschwerkraftsumgebung. Diese Arbeit soll bei der Entwicklung und Optimierung von besatzungsausgeführten Verfahren für das Fortschrittliche Kolloidexperiment (ACE) helfen.
Burbank arbeitet mit PACE
Oben: Dan Burbank bei der Arbeit am Kolloidexperiment PACE-2. (Photo: NASA TV)
ACE soll Proben verarbeiten, die einen wichtigen Einfluß auf unser Verständnis der Grundlagenphysik haben könnte.Eine unmittelbare Weltraumanwendung für diese Technologiedemonstration liegt in der Verlängerung der Lagerdauer von Verbrauchsgütern für zukünftige Langzeitmissionen.
Burbank führte außerdem routinemäßige Arbeiten mit dem Analysegerät für den gesamten organischen Kohlenstoffanteil (TOCA) durch, die zur Prüfung der Trinkwasserqualität erforderlich sind. Organisch gebundener Kohlenstoff ist zwar in der Umwelt natürlich vorhanden und hat selbst keine Auswirkungen auf die Gesundheit, es stellt aber ein Medium für die Bildung von Nebenprodukten dar, die selbst schädlich sein könnten.
Die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin reinigten die Lüftungsgitter und tauschten Staubfilter aus. Die beiden führten auch regelmäßige Wartungsarbeiten ab Audio-Subsystem im Servicemodul SWESDA aus.
Iwanischin aktualisierte die Antivirusprogramme auf einem der Mobilrechner der Station.
Alle drei Besatzungsmitglieder verbrachten auch heute wieder etwas Zeit damit, sich mit ihrem Heim in der Umlaufbahn vertraut zu machen.

2. Dezember 2011, Freitag
Kommandant Dan Burbank führte heute einige Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem aus und nahm als Proband am Experiment VO2Max teil. VO2Max untersucht Veränderungen in der aeroben Kapazität, das ist die maximale Sauerstoffaufnahme über die Lunge, eines Besatzungsmitgliedes während Langzeitmissionen im All. Das Experiment beinhaltet Fitneßtraining mit stufenweise ansteigender Itensität, entweder auf dem Laufband oder dem Fahrradergometer. Versteht man die Veränderungen in der aeroben Kapazität, die während Raumflügen auftreten, können nötige Anpassungen z. B. bei der Planung und Vorbereitung von Außeneinsätzen vorgenommen werden.
Burbank arbeitet mit HOPA
Oben: Dan Burbank arbeitet mit HOPA. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Anton Schkaplerow führte Wartungsarbeiten im Servicemodul SWESDA aus und arbeitete mit CONSTANTA, einem russischen experiment, das die Reaktion von Enzymen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin nahm Mobilrechner in Betrieb und arbeitete mit Schkaplerow an der Inspektion des Chassis des Laufbands mit Vibrationsdämpfungssystem (TVIS), welches ein Integraler Bestandteil der Fitneßausrüstung des Außenpostens ist.
Auch heute stand den Bewohnern der Station Zeit zur Verfügung, um sich auf der Station einzuleben und mit den Systemen vertraut zu machen.
Am Wochenende werden die drei Stationsbewohner die regelmäßigen Wartungsarbeiten und laufende wissenschaftliche Experimente fortführen. Sie werden außerdem ihr tägliches Fitneßpensum absolvieren, einige Freizeit genießen und Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen zu sprechen.
Währenddessen haben NASA-Astronaut Don Pettit, Kosmonaut Oleg Kononjenko und ESA-AStronaut Andre Kuipers heute eine Woche der Erholung begonnen, bevor sie nächsten Donnerstag zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan aufbrechen, um die letzten zwei Wochen Training und Startvorbereitungen zu absolvieren.Sie sollen mit ihrer SOJUS TMA-03 am 21. Dezember starten und zwei Tage später an der Station anlegen.

1. Dezember 2011, Donnerstag
Die Expedition 30 Besatzungsmitglieder haben sich heute auf wissenschaftliche Experimente und Orientierungsaktivitäten konzentriert.
Kommandant Dan Burbank arbeitete mit dem Vorläuferexperiment über fortschrittliche Kolloide (PACE), das das Verhalten von Teilchen in einer Flüssigkeit in einer Mikroschwerkraftsumgebung untersucht. Er richtete außerdem Ausrüstungsgegenstände im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung aus.
Burbank arbeitet mit PACE
Oben: Dan Burbank bei der Arbeit am Kolloidexperiment PACE. (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Anton Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment IDENTIFIKATION, das die dynamischen Lasten mißt, die bei Ereignissen, wie Kopplungen und Bahnmanövern auftreten. Er führte auch einige vorbeugende Wartung am Belüftungssystem im Servicemodul SWESDA aus und entlud Versorgungsgüter aus dem Transporter PROGRESS M-13M.
Flugingenieur Anatolij Iwanischin arbeitete mit der Strahlungsnutzlast MATRIOSCHKA-R. Diese russische Nutzlast wurde für fortschrittliche Strahlungsstudien entwickelt und ist nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen benannt. Er nahm außerdem einen Mobilrechner in Betrieb und entlud Versorgungsgüter aus der SOJUS TMA-22.
Während des ganzen Tages hatten Burbank, Schkaplerow und Iwanischin, die am 16. November auf der Station eingetroffen waren, Zeit zur Verfügung, um sich weiter auf dem Orbitalkomplex einzugewöhnen.
In der Zwischenzeit erhielten NASA-Astronaut Don Pettit, Kosmonaut Oleg Kononjenko und ESA-Astronaut Andre Kuipers ihre Flugfreigabe von der russischen zwischenbehördlichen Kommission und hielten dann eine Pressekonferenz am Gagarain Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen ab, bevor sie nach Moskau fuhren, um an der Kremlmauer Blumen abzulegen.
Die drei neuen Expedition 30 Flugingenieure werden sich nun die nächste Woche zum Entspannen frei haben, bevor sie am 8. Dezember zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen, um die letzten Startvorbereitungen zu beginnen.
Pettit, Kononjenko und Kuipers sollen am 21. Dezember mit der SOJUS TMA-03M vom Kosmodrom aus starten, um zwei Tage später an der ISS anzulegen.

30. November 2011, Mittwoch
Die Internationale Raumstation hat heute ihre Bahn angehoben, als das Servicemodul SWESDA seine Triebwerke in der Nacht zum Donnerstag um 0:11 Uhr gefeuert hat. Es ist das erste von zwei Manövern, die die Station auf die richtige Bahnhöhe für die Ankunft von drei weiteren Expedition 30 Besatzungsmitgliedern am 23. Dezember bringen soll.
SOJUS vor Erde
Oben: Die SOJUS TMA-22 ist im Vordergrund zu sehen, während die Station über die Nachtseite der Erde hinwegzieht. (Photo: NASA)
Missionsbetriebsleiter beobachten derzeit Teile von einem russischen Satelliten, die der Station möglicherweise nahe kommen könnten. Ballistikexperten verfolgten die Bahn dieser Objekte den ganzen Tag über, stellten aber fest, daß es auf das geplante Bahnanhebungsmanöver keinen Einfluß haben werde. Sollte ein Ausweichmanöver erforderlich sein, so wird es voraussichtlich am Freitag Nachmittag um 15:33 Uhr MEZ erfolgen.
Die derzeitige Besatzung, Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin setzten heute die laufenden Forschungs- und Wartungsarbeiten fort. Sie hatten auch Zeit zur Verfügung, um sich auf das Leben auf dem Orbitalkomplex anzupassen.
Burbank aktualisierte die UKW-Kommunikationssaoftware und richtete ein Steuerungspult ein, das eingesetzt werden soll, wenn das erste kommerzielle Raumfahrzeug, die wiederverwendbare Frachtkapsel DRAGON von SpaceX, an der Station eintrifft. Der Demonstrationsflug der FALCON 9 Trägerrakete mit der DRAGON-Kapsel ist derzeit für Januar 2012 im Gespräch.
Der Stationskommandant tauschte auch Geräte aus, die zum Integrierten Herzkreislaufexperiment gehören. Herzatrophie, eine Verringerung der Herzgröße, ist ein typischer Effekt von Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit. Das laufende Experiment versucht zu bestimmen, wie schnell die Atrophie auftritt und ob dadurch irgendwelche signifikanten Probleme in den Herzfunktionen auftreten.
Schkaplerow und Iwanischin arbeiteten im russischen Segment der Station, wo sie Fracht entluden, ein Rechnersystem austauschten und Forschungsarbeiten verrichteten.
Schkaplerow arbeitete mit dem Experiment MOLNIJA-GAMMA, von dem er Daten zur Erde übertrug. Die Studie untersucht die optischen Emissionen in der oberen Atmosphäre und Ionosphäre, die mit Gewittern und seismischen Aktivitäten in Zusammenhang stehen.
Iwanischin verbrachte einige Zeit damit, mit Spezialisten am Boden über das Experiment PNEUMOKARD zu reden. Die Studie untersucht die Anpassung des Herzkreislaufsystems eines Besatzungsmitglieds während einer Langzeitmission im All.

29. November 2011, Dienstag
Die Expedition 30 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute wissenschaftliche Experimente und eine Notfallübung durchgeführt.
Iwanischin und Burbank
Oben: Anatolij Iwanischin und Dan Burbank bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Kommandant Dan Burbank begann seinen Arbeitstag direkt nach dem Wecken um 7 Uhr MEZ mit dem Reaktionsselbsttest. Dieser fünfminütige Test hilft den Besatzungsmitgliedern objektiv jegliche Auswirkungen von Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Unterbrechungen ihres Biorhythmusses auf ihre Leistungsfähigkeit zu bestimmen.
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleittechnikern in den Missionsleitzentren der Partnerorganisationen an der ISS verbrachte Burbank seinen Morgen mit dem Einrichten der Geräte für das Integrierte Herzkreislaufexperiment und nahm als Proband daran teil.
Forscher nutzen die Daten von diesem Experiment, um die Schrumpfung (Atrophie) des Herzmuskels zu messen, die sich offenbar während Langzeitaufenthalten in der Mikroschwerkraft einstellt, und um Gegenmaßnahmen zu entwicklen, die diese Effekte mildern. Experimente wie dieses sind entscheidend, um die Gesundheit der Besatzung erhalten zu können, wenn Flüge über die niedrige Erdumlaufbahn unternommen werden sollen.
In der Zwischenzeit nahm Flugingenieur Anton Schkaplerow als Proband an der russischen Herzkreislaufstudie PNEUMOKARD teil und wartete später Lebenserhaltungssysteme im russischen Segment des Orbitalkomplexes. Sein Kollege Flugingenieur Anatolij Iwanischin führte präventive Wartungsarbeiten am Belüftungssystem des Servicemoduls SWESDA aus.
Nach der Mittagspause kamen alle drei Besatzungsmitglieder zusammen, um in Zusammenarbeit mit den Missionsleitzentren eine Notfallübung durchzuführen, deren Zweck es war, sich mit den Standorten der Notfallausrüstungsgegenstände, ihrem Gebrauch, sowie den Schotten der Station vertraut zu machen, die in einem Notfall geschlossen werden müssen. Im Anschluß an die Übung besprachen die Raumfahrer die Ergebnisse mit den Flugleittechnikern.
Burbank rundete seinen Tag mit Wartungsarbeiten am Widerstandsübungsgerät (ARED) ab, das es der Besatzung ermöglicht, im Rahmen ihres täglichen Fitneßtrainings Gewichthebeübungen in der Schwerelosigkeit der Station auszuführen. Burbank sprach auch mit Al Ruechel von Bay News 9 in St. Petersburg im US-Bundesstaat Florida.
Über den ganzen Tag verteilt hatten Burbank, Schkaplerow und Iwanischin, die am 16. November auf dem Komplex angekommen waren, immer wieder Zeit zur Verfüngung, um sich mit ihrem neuen Heim besser vertraut zu machen.
Am Donnerstag um 0:11 Uhr MEZ sollen die Triebwerke des Servicemoduls SWESDA für 62 Sekunden für das erste von zwei Bahnanhebungsmanövern feuern, um die Station auf die richtige Bahnhöhe für die Ankunft der SOJUS TMA-03M mit drei weiteren Expedition 30 Flugingenieuren zu bringen. NASA-Astronaut Don Pettit, Kosmonaut Oleg Kononjenko und ESA-Astronaut Andre Kuipers sollen am 21. Dezember vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten.
 
28. November 2011, Montag
Die Expedition 30 Besatzung hatte heute einen Fitneßtag an Bord der Internationalen Raumstation. Kommandant Dan Burbank arbeitete mit dem Experiment "Biomechanische Analyse des Laufbandtrainings auf der Internationalen Raumstation" oder kurz "Laufband-Kinematik". Laufband-Kinematik untersucht die Unterschiede zwischen dem Laufbandtraining im All und auf der Erde. Es ist die erste rigorose Untersuchung, um die vorteilhaftesten Laufbandübungszustände zu bestimmen, mit denen die Gesundheit der Besatzung während Langzeitaufenthalten im All erhalten und verbessert werden soll.
Iwanischin auf ARED
Oben: Anatolij Iwanischin auf dem Fitneßgerät ARED im Knotenmodul TRANQUILITY. (Photo: NASA TV)
Mit der Hilfe von Flugingenieur Anton Schkaplerow absolvierte Burbank auch die regelmäßige Überprüfung seines Gesundheitszustandes. Die zwei bestimmten auch ihre individuellen Körpermassen und Schkaplerow und Kollege Anatolij Iwanischin maßen routinemäßig ihren Wadenumfang.
Iwanischin wartete das Laufband mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS), eines der Laufbänder der Station. TVIS ist integraler Bestandteil der Fitneßausrüstung an Bord des orbitalen Außenpostens.
Die Stationsbesatzung muß jeden Tag ein rigoroses zweistündiges Fitneßprogramm absolvieren, um den Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf ihre Körpern während des Langzeitaufenthaltes in der Mikroschwerkraft, wie Muskelschwund und Knochendichteverlust entgegenzuwirken. Dazu verwenden sie speziell entwickelte Fitneßgeräte, wie das TVIS, das Kombiniert Betriebene Lasttragende Laufband mit Externem Widerstand (COLBERT) und das Verbesserte Widerstands-Übungsgerät (ARED).
Burbank führte Wartungsarbeiten am Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) durch), der zur Fluid- und Verbrennungsforschungseinrichtung gehört. Der CIR beherbergt Geräte zur Erforschung von Verbrennungsvorgängen in der Mikroschwerkraft.
Iwanischin tauschte die Staubfilter im Modul SARJA aus und lud Fracht aus der SOJUS TMA-22 aus, die ihn, Burbank und Schkaplerow zur Station gebracht hatte.

25. November 2011, Freitag
Frisch nach einem freien Tag, an dem sie das amerikanische Thanksgiving-Fest gefeiert hatten, haben die drei Bewohner der Internationalen Raumstation ihre erste Woche als Expedition 30 Besatzung mit Wartungs- und Forschungsarbeiten abgeschlossen.
Dan Burbank
Oben: Kommandant Dan Burbank im Knotenmodul UNITY mit der wachsenden Zahl von Missionslogos der Expeditionsbesatzungen, die bisher die ISS besucht haben. (Photo: NASA)
Kommandant Dan Burbanks Arbeitstag begann praktisch unmittelbar nach dem Wecken um 7 Uhr MEZ, als er den Reaktionsselbsttest durchführte. Dieser fünfminütige Test hilft den Besatzungsmitgliedern objektiv jegliche Auswirkungen von Schlaflosigkeit, Müdigkeit und Unterbrechungen ihres Biorhythmusses auf ihre Leistungsfähigkeit zu identifizieren.
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugbetriebsleitern der Partnerorganisationen an der ISS, verbrachte Burbank den größten Teil seines Morgens mit dem Einrichten des Ultraschallgerätes 2, um es für einen Versuchslauf des Integrierten Herzkreislaufexperimentes einzusetzen. Forscher nutzen die Daten von diesem Test, um die Schrumpfung (Atrophie) des Herzmuskels zu messen, die sich offenbar während Langzeitaufenthalten in der Mikroschwerkraft einstellt, und um Gegenmaßnahmen zu entwicklen, die diese Effekte mildern.
In der Zwischenzeit führte Flugingenieur Anton Schkaplerow routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem im russischen Segment der Station aus und absolvierte ein Erdbeobachtungsexperiment. Sein Besatzungskollege Anatolij Iwanischin tauschte einen Fluidkreislauf im Miniforschungsmodul RASSWET aus.
Burbank, Schkaplerow und Iwanischin, die am 16. November auf dem Orbitalkomplex eingetroffen waren, hatten jeder eine Stunde zur Verfügung, um sich mit den 387,8 Kubikmetern Wohn- und Arbeitsraum der Station in den ersten zwei Wochen an Bord vertraut zu machen.
Am Montag hat das Trio ihre Expedition 29 Besatzungskollegen, Kommandant Mike Fossum und die Flugingenieure Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow verabschiedet, die seit dem 9. Juni auf der Station waren. Die Expedition 29 landete mit ihrer SOJUS TMA-02M am Dienstag um 3:26 Uhr MEZ in der Steppe Kasachstans.
Drei weitere Expedition 30 Flugingenieure, der NASA-Astronaut Don Pettit, der russische Kosmonaut Oleg Kononjenko und der niederländische ESA-Astronaut Andre Kuipers, sollen am 21. Dezember vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten.

23. November 2011, Mittwoch
Die Expedition 30 Besatzung hatte heute einen leichten Arbeitstag, nachdem ihre Expedition 29 Besatzungskollegen am Dienstagmorgen gelandet und sie den restlichen Dienstag frei hatten. Kommandant Dan Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin begannen ihre Expedition, als die Expedition 29 von der Station abgelegt hatte, sind aber schon seit dem 16. November an Bord.
Dan Burbank
Oben: Kommandant Dan Burbank beschreibt den Menüplan für das vorbereitete Thanksgivingabendessen. (Photo: NASA TV)
Sie sollen im nächsten Monat drei neue Expedition 30 Besatzungsmitglieder willkommen heißen. Die Flugingenieure Oleg Kononjenko, Andre Kuipers und Don Pettit sollen am 23. Dezember mit ihrer SOJUS TMA-03M am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen. Das Trio bereitet sich derzeit in Rußland auf ihre Mission vor.
Burbank begann seinen Tag mit der Arbeit an mehreren wissenschaftlichen Experimenten. Der Kommandant machte sich mit der Ultraschallausrüstung vertraut, die Teil des Gefäßabbildungsexperiments ist. Er sammelte auch wissenschaftliche Daten für das experiment PASSAGES. Beide Untersuchungen beobachten, wie sich der menschliche Körper an die Mikroschwerkraft anpaßt.
Schkaplerow und Iwanischin hatten beide eine Stunde frei bekommen, um sich an das Leben im All anzupassen. Die Kosmonauten arbeiteten außerdem im russischen Segment, wo sie das Lebenserhaltungssystem und andere wichtige Ausrüstung warteten.
Burbank führte sein erstes Interview als Stationskommandant mit den CBS-Reportern Bill Harwood und Peter King. Er sprach darüber, den Thanksgiving-Feiertag im All zu verbringen und seinen Start bei verschneiten und frostigen Bedingungen.
Die Missionsleitung beobachtete ein Stück Weltraumschrott am Dienstag und entschied schließlich, daß es keine Gefahr für die Station darstellte. Die Besatzung wurde nach dem Wecken heute früh darüber informiert, daß keine Notwendigkeit besteht, Schutz in ihrer SOJUS TMA-22 zu suchen. Das fragliche Objekt ist ein Bruchstück des im Jahr 2007 zerstörten chinesischen Wettersatelliten Fengyun 1C und ca. 10 Zentimeter groß.

22. November 2011, Dienstag
Die dreiköpfige Expedition 30 Besatzung genoß heute einen freien Tag nach sechs arbeitsreichen Tagen mit Übergabeaktivitäten mit der scheidenden Expedition 29 Besatzung, die in der nacht zur Erde zurückgekehrt ist.
Landung
Oben: Russische Bergungsmannschaften holen die Expedition 29 Besatzung aus der SOJUS TMA-02M, mit der sie kurz zuvor in der verschneiten kasachischen Steppe niedergegangen waren. Dabei hat der Fallschirm die Kapsel auf die Seite gekippt. Die Öffnung an der Seite der SOJUS ist der Fallschirmbehälter, während die Besatzung aus der Öffnung an der Oberseite herausgezogen wird. (Photo: NASA/Bill Ingalls)
Dan Burbank, Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin werden ihren ersten vollen Arbeitstag am Mittwoch beginnen, nach dem regulären Wecken um 7 Uhr MEZ.
Kommandant Burbank soll am Mittwoch um 15:35 Uhr mit den CBS-Reportern Bill Harwood und Peter King sprechen. Das Interview wird live auf NASA TV übertragen.
In der nacht, nachdem die Besatzung schlafen gegangen war, hat Flugdirektor Brian Smith die Planungen für eine Notevakuierung der Stationsbesatzung in ihre SOJUS abgesagt. Flugleittechniker, die ein Teil des wracken chinesischen Satelliten Fengjun 1C verfolgten, stellten fest, daß es keine Bedrohung für die Internationale Raumstation darstelle. Die Möglichkeit, daß die Besatzung Schutz in der SOJUS TMA-22 suchen solle, wurde in Erwägung gezogen, nachdem erste Bahnverfolgungsdaten anzeigten, daß eine hohe Wahrscheinlichkeit bestünde, daß das Teil mit der Station kollidieren könnte. Aber weitere Bahnverfolgung des Teils zeigten dann, daß dies nicht der Fall war. Kommandant Burbank und die Flugingenieure Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin, die am Dienstag darüber informiert worden waren, daß sie möglicherweise in ihre SOJUS steigen müßten, werden am Mittwoch Morgen mit dem Wecken erfahren, daß keine Gefahr besteht.
Nach erste Vorhersagen hätte das Objekt am Mittwoch um 10:43 Uhr MEZ in eine Entfernung von weniger als 850 Meter von der Station kommen sollen. Hätte die Bahnverfolgung weiter gezeigt, daß die größte Annäherung innerhalb des als "Pizzaschachtel" bezeichneten Gefährdungsbereiches um die Station erfolgt wäre, wäre die Besatzung angewiesen worden, zur Sicherheit die Schotts zwischen den Stationsmodulen zu schließen und in ihre SOJUS einzusteigen.
Das Standardverfahren bei solchen nahen Begegnungen mit Weltraumschrott ist, die Raumstation aus dem Weg zu bewegen, sofern genügend Zeit vorhanden ist, das Ausweichmanöver zu koordinieren. Das Objekt war bereits vorher beobachtet worden, aber nicht als Gefahr klassifiziert worden. Allerdings hatten die Vorbereitungen für die Abreise der Expedition 29 Besatzung aus Kommandant Mike Fossum und den Flugingenieuren Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa eine Bahnänderung der Station beinhaltet, durch die sie dem Objekt näher gekommen war.

21. November 2011, Montag
Kommandoübergabe
Oben: Mike Fossum (vorne rechts) übergibt das Kommando über die ISS formell an Dan Burbank (vorne links). Dahinter von links: Anton Schkaplerow, Anatolij Iwanischin, Sergeij Wolkow und Satoshi Furukawa. (Photo: NASA TV)
Die SOJUS TMA-02M mit Expedition 29 Kommandant Mike Fossum und den Flugingenieuren Satoshi Furukawa und Sergeij Wolkow hat um Mitternacht von der Internationalen Raumstation abgelegt. Die Raumfahrer sollen in ein paar Stunden ihren Raumflug beenden und in der Steppe Kasachstans landen.
Damit hat die Expedition 30 offiziell begonnen.
Die Station ist jetzt von Expedition 30 Kommandant Dan Burbank und den Flugingenieuren Anton Schkaplerow und Anatolij Iwanischin besetzt. Gestern fand bereits eine förmliche Kommandoübergabe zwischen Fossum und Burbank statt. Ein weiteres Trio von Expedition 30 Flugingenieuren, der NASA-AStronaut Don Pettit, der russische Kosmonaut Oleg Kononjenko und der ESA-Astronaut Andre Kuipers, sollen nächsten Monat mit der SOJUS TMA-03M vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus zur Station fliegen.










Terminplan Expedition 30 Besatzung
Ablegen von SOJUS TMA-02M (Ende von Expedition 29) 22. Nov. 2011, 0 Uhr MEZ
Landung von Sojus TMA-02M 22. Nov. 2011, 3:26 Uhr MEZ
Start von Sojus TMA-03M (ISS-28S) 21. Dez. 2011, 14:16 Uhr MEZ
Anlegen von Sojus TMA-03M an ISS 23. Dez. 2011
Ablegen von PROGRESS M-13M
23. Januar 2012
Start von PROGRESS M-14M 26. Januar 2012, 0:06 Uhr MEZ
Anlegen von PROGRESS M-14M 28. Januar 2012, 1:08 Uhr MEZ
Start von ATV-3 EDOARDO AMALDI 23. März 2012, 5:31 Uhr MEZ
Anlegen von ATV-3 EDOARDO AMALDI 28. März 2012
Start von DRAGON C2 7. Mai 2012
Anlegen von DRAGON C2
Anfang Mai 2012
Ablegen von SOJUS TMA-22 (Ende von Expedition 30)
27. April 2012, 10:18 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-22 27. April 2012, 13:45 Uhr MESZ
nnb: Datum noch nicht bekannt

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA ISS-Statusberichte, NASA Webseite (NASA Human Spaceflight, Station Section)


letzte Änderung am 24. April MMXII