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Artikel 3. Oktober 2003
Neues Startdatum für Space Shuttle angepeilt
Aufarbeitung der Empfehlungen des CAIB dauern länger als erwartet - weitere Shuttle Mission STS-121/DISCOVERY wird hinzugefügt

Vorderkantenbeschädigung
Oben: Eine solche Beschädigung in der Flügelvorderkante ist wohl der COLUMBIA zum Verhängnis geworden. In Zukunft sollen solche Schäden bereits in der Umlaufbahn festgestellt und wenn nötig repariert werden. (Abbildung: NASA, SWRI)
Wie erwartet hat die NASA am 3. Oktober ein neues, realistischeres Zieldatum für den Start der nächsten Space Shuttle Mission, nämlich zwischen dem 12. September und 10. Oktober 2004, festgesetzt und hat verkündet, daß ein zusätzlicher Flug in das Startmanifest eingefügt werde, bei dem die Aufgaben ausgeführt werden sollen, die nach der neuen Missionsplanung von STS-114 nicht mehr abgeschlossen werden können.

Berücksichtigt man die Beschränkungen, die nach dem COLUMBIA-Unfall für einen Start festgelegt wurden (Start und Abtrennung des Haupttanks nur bei Tageslicht und Einschränkungen bezüglich der Wärmebelastung an der ISS), dann könnte die Rückkehr zum Flugbetrieb für die US-Raumfähren sogar bis in's Jahr 2005 auf sich warten lassen, bis alles erledigt und gesagt wurde.

Diese Erfordernisse bedeuten, daß nur 26 Tage an Startgelegenheiten zur Verfügung stehen und zwar zwischen dem 16. September und 11. Oktober 2004, zwischen dem 19. und 21 November 2004 und zwischen dem 17. und 19. Januar 2005. Danach öffnet sich das nächste Startfenster erst im März 2005.

Zur Zeit schätzt man, daß eine Photodokumentation der Haupttankabtrennung bei Tageslicht nicht vor dem 16. September möglich sein wird. Aber leitende Verantwortliche bei der NASA meinen, daß sich diese Einschätzungen ändern könnten und fügten am Anfang und am Ende dieses angepeilten Startfenster noch ein paar Tage als Polster hinzu.

Bill Readdy, der beigeordnete Administrator der NASA für Raumflug, betonte aber, daß es sich bei diesem neuen Startfenster, wie bei dem zuvor genannten März/April 2004-Fenster, nur um ein angestrebtes Ziel handelt und daß hier auch noch Änderungen möglich sind, wenn die Planer eine bessere Vorstellung davon bekommen, was noch alles getan werden muß.

Die Mission STS-114, die zur Zeit der Raumfähre ATLANTIS zugeordnet ist, beinhaltet eine Verlängerung des Robotarms und Sensoren, mit denen nach Beschädigungen der Hitzeschutzkacheln und der Flügelvorderkantenelemente gesucht werden sollen, einen Außeneinsatz, bei dem Techniken für die Reparatur von Kachelbeschädigungen und Vorderkantenelementen getestet werden sollen, einen weiteren Außeneinsatz, bei dem ein neuer Lageregelungskreisel an der Station eingebaut werden soll, und die Lieferung von Versorgungsgütern und Ausrüstung zur Station.

Shuttleaufbau
Oben: Diesen Anblick wird man wohl erst wieder frühestens im September 2004 sehen, wenn die ATLANTIS zum Start zur Mission STS-114 zur Startrampe herausgefahren wird. (Photo: NASA/KSC)
"Wir werden in hohem Maße durch die Meilensteine und der Menge an Aufgaben, die wir erfüllen müssen, angetrieben werden, insbesondere das Testen des Robotarms, Beobachtungstechniken, Kachelreparatur, Modifikationen am Haupttank und all die Tests, die notwendig sind", erklärte Readdy in einer abendlichen Telekonferenz mit Reportern. "Dadurch geht es letztlich darum, alle diese Aufgaben zufriedenstellend zu erfüllen.

Ich kann ihnen nicht sagen, ob sich der Inhalt der Mission im Laufe der Zeit noch vergrößern wird, oder nicht, und ob technische Hürden auftauchen. Ich kann ihnen nur garantieren, daß dies ein langer beschwerlicher Weg sein wird, bis wir den Flugbetrieb wieder aufnehmen können. Aber ich kann ihnen auch sagen, daß wir dadurch ein Riesenstück klüger werden und das wir als Ergebnis um vieles stärker dastehen werden."

Um den Außeneinsatz für die Kachel- und Vorderkanteninspektionen und die Reparaturvorführung in die Mission einzufügen, hat die NASA entschieden die ursprüngliche Mission STS-114 in zwei separate Flüge zu teilen. Die neue Mission, die die Bezeichnung STS-121 erhält, wird zur Zeit der Raumfähre DISCOVERY zugeordnet. Ihr Start wird für den 15. November anvisiert. Und wieder ist dies ein paar Tage vor der aktuellen Schätzung, wann eine Haupttankabtrennung bei Tageslicht tatsächlich möglich sein wird.

Den ersten Start einer Mission nach COLUMBIA für September vorzubereiten wird nicht sehr einfach werden. Es müssen eine Verlängerung des Robotarms und die Sensoren für die Inspektion der Kacheln und Flügelvorderkantenelemente in der Umlaufbahn entwickelt werden, sowie ausführbare Techniken für die Reparatur der Vorderkantenelemente. Eine Unbekannte ist dabei, welchen Einfluß die Arbeiten an der ATLANTIS zum Abbau der Nasenkappe aus Kohlefaserverbundwerkstoff für eine ausgedehnte Korrosionsuntersuchung haben werden.

Aber der Leiter des Raumfährenprogramms, Bill Parsons, erklärte, daß es noch zu früh sei, um vorherzusagen, wie sich das alles auswirken werde. Wegen der stark eingeschränkten Startfenster für Shuttleflüge, meinte er: "Ich denke, daß wir einige Gelegenheiten haben, einige kleine Gelegenheiten im November und möglicherweise im Januar und an einigen anderen Zeitpunkten."

"Aber wissen sie, wiederum sind wir auch dabei, diese Anforderungen zu verfeinern, wir verfeinern sie auf genau das, was wirklich notwendig ist, um einen Start unter den veränderten Anforderungen durchzuführen", meinte er. "Aber ich denke, es gibt ein paar Gelegenheiten im November (2004) um einen Start durchzuführen."

Quelle: Spaceflight Now


letzte Änderung am 7. Oktober MMIII