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![]() ![]() Artikel 4. Januar 2011 |
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NASA lauscht während des marsianischen Frühlings nach ihrem Rover SPIRIT
Ab jetzt ca. zwei Monate Zeit zum Wiederbeleben von SPIRIT - Anstrengungen werden erhöht
SPIRIT landete am 4. Januar 2004 auf dem Mars, vorgesehen für eine Mission, die auf nur vier Monate ausgelegt war. Nachdem er seine Hauptziele erfolgreich erreicht hatte, arbeitete SPIRIT dann auf Bonus-Missionen weiter - mehr als fünf Jahre lang! "Die Menge an Sonnenenergie, die SPIRIT zur Verfügung steht, nimmt in den nächsten Monaten täglich immer weiter zu", so der Mars-Explorationsprojektmanager für die Rover, John Callas, vom Laboratorium für Strahlantriebe (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien. "So lange das der Fall ist, werden wir alles in unserer Macht stehende tun, um die Chancen zu verbessern, wieder etwas von dem Rover zu hören." Nach Mitte März gehen die Aussichten zurück, SPIRIT wieder zum Leben erwecken zu können. Die Kommunikationsstrategie würde sich dann aufgrund der Annahme ändern, dass die Ruhe, die von SPIRIT ausgeht, auf andere Faktoren zurückzuführen ist als nur durch einen reinen Niedrigenergie-Zustand. Ein Schaden, der das Ende der Mission bedeuten würde und aufgrund der Kälte entstanden ist, der SPIRIT im letzten Mars-Winter ausgesetzt war, ist tatsächlich eine ernstzunehmende Möglichkeit. Die Rover-Motoren arbeiteten bei weitem länger als die Zeit, für die sie ausgelegt wurden. Schließlich verlor SPIRIT dann jedoch zwei Antriebsmotoren seiner sechs Räder. Dies hinderte ihn daran, sich für seinen vierten Mars-Winter in eine günstige Neigung zur Sonne hin auszurichten. Dieser Winter begann im letzten Mai. SPIRIT und sein Zwillingsrover, OPPORTUNITY, der drei Wochen nach SPIRIT auf dem Mars gelandet war und noch immer voll funktionsfähig ist, haben beide wichtige Entdeckungen über eine feuchte Vergangenheit auf dem Mars gemacht. Diese Umgebung könnte mikrobiologisches Leben begünstigt haben. Die NASA hat zuletzt am 22. März 2010 von SPIRIT gehört. Die Rover-Arbeitsgruppe hatte schon damit gerechnet, dass der Rover in einen Niedrigenergie-Modus eintreten würde, bei dem nur noch minimale Aktivität vorherrscht, wie zum Beispiel das Laden und Wärmen der Batterien und die Missionsuhr am Laufen zu halten. Da die meisten Heizgeräte ausgeschaltet waren, rutschten die internen Temperaturen von SPIRIT auf dem Mars tiefer als jemals zuvor. Diese Belastungen könnten Schaden verursacht haben, wie zum Beispiel gestörte elektrische Verbindungen, die ein Wiederbeleben unmöglich machen, oder für den Fall, dass SPIRIT seinen Betrieb wieder aufnehmen kann, seine Fähigkeiten einschränken. Der Frühling begann auf dem südlichen Mars im November 2010. Schon davor hatte das Parabolantennen-Netzwerk Deep Space Network (DSN) der NASA, mit Antennen in Kalifornien, Spanien und Australien, täglich nach SPIRIT gelauscht. Die Rover-Arbeitsgruppe hatte auch schon so Kommandos an SPIRIT geschickt, die ihm eine Reaktion entlocken sollten, selbst wenn der Rover den Bezug zur Zeit verloren hat. Nun werden die Beobachtungen verstärkt. Es werden zusätzliche Lauschperioden
kommen, die Zeiten mit einschließen werden, in denen SPIRIT ein Signal des Mars
Reconnaissance Orbiters (MRO) der NASA fälschlicherweise für ein Signal von der Erde
halten könnte und versuchen würde auf so ein Signal zu reagieren. Zu zusätzlichen
Zeiten werden Kommandos für einen Piepston von SPIRIT an den Rover geschickt, um
einen größeren Tageszeitraum auf dem Mars abzudecken, an dem SPIRIT wieder zum
Leben erwachen könnte. Die NASA wird ebenfalls auf einer breiteren Frequenz lauschen,
um weiteren Möglichkeiten von Temperaturauswirkungen auf SPIRITs Funksysteme
gerecht zu werden. Quelle:
Laboratorium für Strahlantriebe (JPL)
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