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Artikel 14. April 2010
Seit langem stiller Mars Lander scheint offiziell verloren zu sein
Auch bei dritter Überflugaktion kein Ergebnis - weitere Suchaktionen fragwürdig

Phoenix zum

Zeitpunkt des Missionendes in 2008
Oben: Künstlerische Darstellung eines Sonnenuntergangs auf dem Mars bei Einsetzen des Winters - spät im Jahr 2008 und zum Zeitpunkt des Missionsendes des Mars Landers PHOENIX. (Photo: NASA/JPL-Caltech/Universität von Arizona/Texas A&M Universität)
Es sieht so aus, als ob es für den Mars Lander PHOENIX der NASA nun wirklich zu Ende ist. Er verbrachte fünf Monate damit, in der Arktis des Mars zu graben bevor er sich den eisigen Winterbedingungen geschlagen geben musste, die zum Ende seiner Mission hin einsetzten.

Die dritte und letzte Aktion, die letzte Woche durchgeführt wurde, um nach jeglichen Überlebenszeichen des Landers zu lauschen, blieb ergebnislos.

PHOENIX landete am 25. Mai 2008 auf dem Mars und war in dessen Arktis ungefähr zwei Monate länger als die ursprünglich geplante Drei-Monats-Mission erfolgreich in Betrieb. Als dann jedoch die Sonne immer tiefer stand, die Temperaturen fielen und der Winter einsetzte, fehlte dem Raumfahrzeug die nötige Energie um weiterzumachen. Seit November 2008 hat man von dem Lander nichts mehr gehört.

PHOENIX wurde nicht dazu entworfen, den extrem tiefen Temperaturen und der Menge an Eis des arktischen Winters auf dem Mars zu widerstehen. Aber für den unwahrscheinlichen Fall, dass die Bauteile des Landers überlebt haben und das Raumfahrzeug von der aufgehenden Frühlingssonne genügend Energie erhalten würde, planten Leiter der Mission nach jeglichen Signalen Ausschau zu halten, die bestätigen würden, dass PHOENIX dabei ist, aufzuwachen.

Zwei frühere Lauschaktionen, die von der Mars-Raumsonde ODYSSEY der NASA im Januar und Februar durchgeführt wurden, zeigten ebenfalls schon keinerlei Signale von PHOENIX.

Die Überflüge der letzten Woche waren nun die dritten und letzten Versuche, die von der NASA geplant sind. Auch diese Umrundungen blieben ohne ein Zeichen des Landers, der nun für immer verloren zu sein scheint.

"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass PHOENIX den rauen arktischen Marswinter überlebt hätte und in der Lage gewesen wäre, sich in einen Betriebszustand zu versetzen, indem er durch die Rückkehr von ununterbrochenem Sonnenschein Strom zur Verfügung gehabt hätte, gibt es eine sehr große Wahrscheinlichkeit, dass sich einer oder mehrere dieser 60 Überflüge mit einem Übermittlungsversuch des Landers überschnitten hätten", sagt Chad Edwards, leitender Telekommunikationsingenieur des Mars-Explorationsprogramms am Laboratorium für Strahlantriebe (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien.

"Dies war die letzte von unseren drei geplanten Suchaktionen nach PHOENIX. Das Marsprogramm wird die vorliegenden Ergebnisse auswerten, um zu beurteilen, ob weitere Aktionen gerechtfertigt sind", erklärte Edwards.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Joachim Dietlicher


letzte Änderung am 1. Mai MMX