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![]() ![]() Bericht Montag, 26. Mai 2008 |
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PHOENIX setzt weich auf dem Mars auf
US-Sonde in guter Verfassung nach Landung in der Nordpolregion des roten Planeten - erste Bilder von der Landestelle
Die Bilder vom NASA's Mars Phoenix Lander gaben einen ersten Eindruck von dem flachen Talboden, von dem man erwartet, daß er wasserreichen Permafrostboden in der Reichweite des Robotarms des Landers beherbergt. Mit der Landung endet eine 677 Millionen Kilometer weite Reise von der Erde aus und beginnt eine dreimonatige Mission, bei der die Instrumente der Sonde ergründen sollen sollen, wie nordpolare Marserde und -eis riechen und schmecken. "Wir sehen das Fehlen von Felsen, das wir erwartet haben; wir sehen die Polygone, die wir schon aus dem All gesehen haben; wir sehen kein Eis auf der Oberfläche, aber wir denken, wir können es unter der Oberfläche sehen", erklärte Peter Smith von der Universität von Arizona in Tucson, der wissenschaftliche Leiter der Phoenix Mission. Funksignale, die um 1:53:44 Uhr MESZ auf der Erde empfangen wurden, bestätigten, daß der Mars Phoenix Lander den schwierigen Abstieg durch die Marsatmosphäre und die Landung 15 Minuten zuvor heil überstanden hatte. Diese Zeit hatten die Signale benötigt, um die Entfernung zwischen Erde und Mars mit Lichtgeschwindigkeit zu überbrücken. Die Bestätigung löste Jubel unter den Missionsleittechnikern am Strahlantriebslabor (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien, bei Lockheed Martin Raumfahrtsysteme in Denver, Colorado und an der Universität von Arizona aus.
"Diese Bilder nach einer erfolgreichen Landung zu sehen, bestätigt die gründliche Arbeit, die das Team die letzten fünf Jahre geleistet hat", meinte Phoenix-Projektleiter Barry Goldstein vom JPL. Ein weiterer wichtiger Meilenstein steht allerdings noch bevor: der erste Einsatz des 2,3 Meter langen Robotarms, der nicht vor Dienstag vorgesehen ist. "Nur fünf der bisherigen elf Versuche, auf dem roten Planeten zu landen, waren erfolgreich. In der Erkundung des Universums akzeptieren wir einige Risiken im Austausch für die Möglichkeit, große wissenschaftliche Erkenntnisse zurückzuerhalten", sagte Ed Weiler, der beigeordnete Administrator des NASA-Direktorats für wissenschaftliche Missionen in Washington. Phoenix hat eine Reihe von Instrumenten an Bord, mit denen bestimmt werden soll, ob das Eis direkt unter der Oberfläche jemals taut und ob sich in diesem eisigen Untergrund die chemischen Bausteine für Leben erhalten haben. Dies sind Schlüsselfragen in der Untersuchung, ob die Umgebung jemals günstige Bedingungen für mikrobiologisches Leben aufgewiesen hatte. Phoenix wird auch andere Aspekte der Atmosphäre und des Erdreiches mit Instrumenten, die nie zuvor auf dem Mars eingesetzt wurden, untersuchen. Aus Kanada stammt die Wetterstation des Landers.
Phoenix war gegen 1:30 Uhr MESZ zum ersten Mal in Berührung mit der Marsatmosphäre gekommen. Nachdem der größte Teil ihrer Geschwindigkeit durch die Luftreibung abgebaut worden war, warf die Sonde einen Fallschirm aus, der sie weiter verzögerte, während sie den Hitzeschild, der sie in der ersten Phase geschützt hatte, abwarf und die Landebeine ausklappte. Wenige hundert Meter über der Oberfläche trennte sich Phoenix schließlich von seinem Fallschirm und bremste mithilfe seiner Triebwerke bis zur weichen Landung auf dem eisdurchsetzen Boden um 1:38 Uhr MESZ ab. Die Daten, die später übertragen wurden, zeigten, daß die Lage des Landers nach dem Aufsetzen nur um ein Viertelgrad von der Waagerechten abwich. Die Landung erfolgte, wie die Daten von den Orbitern zeigten, vermutlich bei den Koordinaten 68,22° nördlicher Breite und 234,3° Länge. Im weiteren Verlauf des Montags soll der Mars Reconnaissance Orbiter das Landegebiet photographieren und dabei hoffentlich auch den Lander entdecken.
Das Signal, das das erfolgreiche Aufsetzen von Phoenix auf dem Mars bestätigte und die Übertragung der ersten Bilder wurden über den Mars Odyssee Orbiter weitergeleitet und auf der Erde von der Antennenstation des Weltraumkommunikationsnetzwerkes der NASA bei Goldstone in Kalifornien empfangen. Die Phoenix-Mission wird von Smith an der Universität von Arizona wissenschaftlich
geleitet, mit der Programmleitung am JPL und in Entwicklungspartnerschaft mit
Lockheed-Martin. Internationale Beiträge stammen von der kanadischen Raumfahrtagentur,
der Universität von Neuchatel in der Schweiz, den Universitäten Kopenhagen und Aarhus
in Dänemark, dem Max-Planck-Institut in Deutschland und dem finnischen
Meteorologischen Institut. Quelle:
NASA/JPL
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