Artikel 17. Februar 2004 |
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ESA-Kometensonde Rosetta startklar
Live-Übertragung des Starts in den ESA-Niederlassungen und bei Arianespace - Landegerät trägt jetzt den Namen PHILAE
ROSETTAs Start hätte eigentlich vor knapp einem Jahr stattfinden sollen. Wegen der Verschiebung kann sie ihren ursprünglichen Zielkometen, Wirtanen, nicht mehr anfliegen. Daher mußte mit Tschurjumow-Gerasimenko ein Ersatzkomet ausgewählt werden, den die Sonde nach einem mehr als zehnjährigen Flug durch das Sonnensystem im Jahr 2014 erreichen soll. ROSETTA ist die erste Mission, die die Umrundung eines Kometen und die Landung auf ihm vorsieht. Außerdem hat inzwischen auch das Landegerät der Sonde einen Namen bekommen: PHILAE. Philae ist eine Insel im Nil, auf der ein Obelisk mit zweisprachigen Inschriften gefunden wurde, darunter die Namen von Kleopatra und Ptolemäus in Hieroglyphenschrift. Diese Entdeckung gab dem französischen Historiker Jean-François Champollion die letzten Hinweise, die er zur Entschlüsselung der Hieroglyphen auf dem Stein von Rosette und damit zur Lüftung der Geheimnisse des antiken Ägyptens benötigte. So wie der Obelisk Philae und der Stein von Rosette tiefgehende Einblicke in eine vergangene Zivilisation ermöglicht haben, sollen das Landegerät PHILAE und der ROSETTA-Orbiter nun dazu beitragen, die Rätsel um die ältesten Bausteine unseres Sonnensystems, die Kometen, zu lösen.
Die Erkundung des Kometen Tschurjumow-Gerasimenko wird den Wissenschaftlern die Möglichkeit geben, 4,6 Milliarden Jahre zurückzublicken in eine Zeit, als es noch keine Planeten gab und nur ein Schwarm von Asteroiden und Kometen die Sonne umkreiste. Bei der Ankunft der Sonde an ihrem Ziel im Jahr 2014 soll sich PHILAE vom Orbiter trennen, seine drei Beine entfalten und sanft auf der Oberfläche des Kometen landen. Unmittelbar nach dem Aufsetzen wird es eine Harpune in den Boden schießen, da der Komet eine sehr geringe Schwerkraft hat, die nicht ausreichen würde, um es festzuhalten. Die Beine des Landegeräts können rotieren, sich heben und sich neigen, um PHILAE im Bedarfsfall wieder in die aufrechte Lage zu bringen. PHILAE wird die physikalischen Eigenschaften und die chemische, mineralische und isotopische Zusammensetzung der Kometenoberfläche und der darunterliegenden Schichten bestimmen und damit die Untersuchungen des Orbiters ergänzen, der die Dynamik des Kometen und seine Oberflächenmorphologie unter die Lupe nehmen soll. Das Landegerät könnte so die letzten Teile des Puzzles liefern und der Mission zum erhofften Erfolg verhelfen - der Lösung des Rätsels, wie das Leben auf der Erde begann. Medienvertreter in Europa können die Videoübertragung des Starts und der ersten Bahnmanöver in den ESA-Niederlassungen ESOC (Darmstadt, Deutschland) - das als europäisches Hauptpressezentrum fungieren wird -, ESTEC (Noordwijk, Niederlande) und ESRIN (Frascati, Italien) verfolgen. An jedem dieser Orte werden Fachleute der ESA für Interviews zur Verfügung stehen. Auch bei Arianespace in Evry, Frankreich, findet eine Medienveranstaltung statt. Der ESA-Fernsehdienst wird von 06.30 bis 11.30 Uhr MEZ den Start und die ersten Bahnmanöver mit Kommentaren in englischer Sprache live übertragen: Satellit: ASTRA 2C, 19° Ost Transponder 57, horizontal, MPEG-2, MCPC Empfangsfrequenz: 10832 MHz, Symbolrate: 22 000 MS/s, FEC: 5/6 Dienstname: ESA Die Einzelheiten zur Sendezeit und zum Satellitenempfang für die Videoreportagen vor dem Start sind unter http://television.esa.int zu finden. Mehr über die Mission ROSETTA und die Starttätigkeiten:
http://www.esa.int/rosetta. Quelle:
Original ESA-Pressemitteilung Nr. 8 u. 11-2004
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