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Bericht 12. November 2007
ISS-Besatzung versetzt Andockport
Umversetzung ist die Vorstufe für das Umsetzen des neuen Knotenmoduls HARMONY an seinen endgültigen Platz

PMA-2 
Umversetzung
Oben: Mit der Erde im Hintergrund schwebt der Andockadapter PMA-2 vom CANADARM2 geführt von seinem bisherigen Platz am Ende des Labormoduls DESTINY zu seinem endgültigen Montageort am neuen Knotenmodul 2 HARMONY. (Photo: NASA TV)
Die Astronauten der Internationalen Raumstation statteten am Montag das neueste Modul ihres Orbitallabors mit einem Shuttle-Andockport aus als Vorbereitung für die Umversetzung des neuen Knotenmoduls, die die Voraussetzung für die Lieferung des europäischen Labormoduls COLUMBUS Anfang Dezember mit der Raumfähre ATLANTIS darstellt.

Expedition-16-Kommandantin Peggy Whitson und Flugingenieur Dan Tani setzten den Robotarm der Raumstation ein, um den anderthalb Tonnen schweren Andockport an das Knotenmodul HARMONY anzuflanschen, das als Verbindungsmodul für die noch zu liefernden internationalen Labormodule dienen wird, sobald es an seinem permanenten Platz am Ende des amerikanischen Labormoduls DESTINY angekoppelt ist.

"Was für ein wunderbarer Anblick", meinte Tani, als der Andockport während seines kurzen Fluges vom Ende des DESTINY-Labors zum Ende HARMONY vor dem Hintergrund der Erde vorbeibewegt wurde.

Tani hatte den den kegelförmingen Andockport, auch Druckbeaufschlagter Kopplungsadapter 2 (PMA-2) genannt, um 11:12 Uhr MEZ vom DESTINY-Modul abgelöst und ihn dann um 12:29 Uhr MEZ, als sich die ISS gerade in 344 Kilometern Höhe über den Pazifik hinwegbewegte, an HARMONY wiederangesetzt. Whitson gab dann einige Schließkommandos an die 16 Haltebolzen, damit diese den Andockport an seiner neuen Position sicherten.

Bei der Umversetzung am Montag wurde der 1376 Kilogramm schwere PMA-2 zum ersten Mal seit 2001 bewegt, aber es war bereits der zweite größere Meilenstein für die Expedition 16 Besatzung in diesem Monat.

Am letzten Freitag hatten Whitson, Tani und Flugingenieur Jurij Malentschenko den ersten von drei geplanten Außeneinsätzen in diesem arbeitsreichen November durchgeführt, um die Station rechtzeitig für die Ankunft des COLUMBUS-Moduls am 8. Dezember vorzubereiten. Dabei hatten sie den PMA-2 versorgungstechnisch von den Stationssystemen abgekoppelt. Bei den zwei weiteren Außeneinsätzen werden die lebenswichtigen Strom-, Daten- und Kühlleitungen wiederangeschlossen um sowohl den PMA-2 als auch HARMONY in das Versorgungsnetzwerk der Raumstation einzubinden, sobald sie an ihren endgültigen Positionen angekoppelt sind.

Die Astronauten der Mission STS-120/DISCOVERY hatten HARMONY im letzten Monat zur ISS geliefert und waren am 7. November zur Erde zurückgekehrt.

"Es ist eine unglaublich arbeitsreiche Zeit für die Stationsbesatzung, aber sie sind trotz allem bereit für diese Aufgaben", meinte Bill Gerstenmaier, der beigeordnete Administrator der NASA für Weltraumoperationen. "Sie sind bereit zu tun, was getan werden muß."

Zuerst aber muß Tani das rund 14,5 Tonnen schwere HARMONY-Modul mit dem Andockport an das vordere Ende des DESTINY-Labormoduls bewegen. Diese Umversetzung, die ebenfalls mit dem Robotarm der ISS, CANADARM2, durchgeführt wird, ist für den Mittwoch Morgen angesetzt.

In der Zwischenzeit setzt die NASA die Vorbereitungen für den Start der Raumfähre ATLANTIS fort. Der STS-122-Startaufbau war am letzten Samstag aus dem Montagegebäude (VAB) des Kennedy Raumfahrtzentrums am Kap Canaveral in Florida heraus zur Startrampe 39A gerollt worden. Das Labormodul COLUMBUS war dann am Sonntag in der Nutzlastbucht des Orbiters verladen worden. Ab Dienstag wird die Missionsleitung den Stand der Missionsvorbereitungen diskutieren, erklärte ein Sprecher der NASA.

Die NASA hat für ATLANTIS nur ein schmales Startfenster zur Verfügung. Dies hängt mit den möglichen Einstrahlwinkeln des Sonnenlichtes auf die Solarzellenflächen der ISS zusammen, während die Raumfähre an der Station angedockt ist.

Die Raumfähre kann derzeit zwischen dem 6. und 13. Dezember starten, obwohl abhängig von einer weiteren genaueren Untersuchung dieser Zeitraum noch um zwei Tage verlängert werden könnte, erklärten die Missionsleiter. Sollte die Besatzung der ISS die Raumstation nicht rechtzeitig herrichten können, um die ATLANTIS im nächsten Monat in Empfang zu nehmen, würde sich der Start auf frühestens 2. Januar verschieben.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 13. November MMVII