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ISS-Expedition 36
Expedition 36 Logo
Kommandant (CDR):
Pawel Winogradow
(Roskosmos)
Pawel Winogradow
Flugingenieur (FE-3):
Chris Cassidy
(NASA)
Chris Cassidy
Flugingenieur (FE-2):
Alexander Missurkin
(Roskosmos)
Alexander Misurkin
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-08M
Start:
28. März 2013, 21:43 Uhr MEZ
Landung:
11. September 2013, 4:58 Uhr MESZ
Besatzungszeit:
vom 13. Mai bis 11. September 2013
Flugingenieur (FE-4):
Fjodor Jurtschichin
(Roskosmos)
Fjodor Jurtschichin
Flugingenieur (FE-6):
Karen Nyberg
(NASA)
Karen Nyberg
Flugingenieur (FE-5):
Luca Parmitano
(ESA)
Luca Parmitano
Raumfahrzeug:
SOJUS TMA-09M
Start:
28. Mai 2013, 22:41 Uhr MESZ
Landung (geplant):
November 2013
Besatzungszeit:
vom 29. Mai bis 11. September 2013
Missionsberichte
Terminplan Expedition 36 Besatzung

Aktuelle Informationen zur letzten ISS-Besatzung: Expedition 35
Aktuelle Informationen zur nächsten ISS-Besatzung: Expedition 37

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Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
11. September 2013, Mittwoch
Die Expedition 36 Besatzungsmitglieder Pawel Winogradow, Chris Cassidy und Alexander Missurkin sind am frühen Morgen um 4:58 Uhr MESZ in der Steppe Kasachstans gelandet. Das Trio hatte zuvor um 1:37 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-08M vom Miniforschungsmodul POISK abgelegt und so einen fünfeinhalbmonatigen Aufenthalt an Bord der ISS beendet.
gelandet
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-08M unmittelbar nach der Landung, umringt von Bergungspersonal und Mitarbeitern der Raumfahrtorganisationen. Vorne von links: Chris Cassidy, Pawel Winogradow und Alexander Missurkin. (Photo: NASA TV)
Am Montag hatte Winogradow in einer traditionellen Kommandoübergabezeremonie die Verantwortung über die Station an Flugingenieur Fjodor Jurtschichin übertragen. Jurtschichin wurde offiziell Kommandant der Expedition 37, als die SOJUS abkoppelte.
Kommandant Winogradow und die Flugingenieure Cassidy und Missurkin waren am 28. März auf der ISS angekommen. Sie lassen jetzt Kommandant Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano auf der Station zurück, die jetzt die Expedition 37 Besatzung bilden.
Die derzeitigen Stationsbewohner waren am 28. Mai gestartet und hatten nach nur vier Erdumläufen am Labormodul RASSWET angelegt. Dieses beschleunigte Flugprofil ersetzt die bisherigen normalen zweitägen SOJUS-Flüge zur Station.
Am Boden bereiten sich derweil die Flugingenieure Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij auf ihren Start zur Station vor. Das neue Trio soll am 25. September starten und sechs Stunden später an POISK ankoppeln.

9. September 2013, Montag
Expedition 36 Kommandant Pawel Winogradow hat heute um 20:25 Uhr MESZ in einer traditionellen Kommandoübergabezeremonie die Verantwortung über die Internationale Raumstation an seinen Nachfolger Flugingenieur Fjodor Jurtschichin übergeben. Jurtschichin wird offiziell Expedition 37 Kommandant, wenn die Expedition 36 in der Nacht zum Mittwoch um 1:35 Uhr MESZ ablegt.
Zusammen mit Winogradow werden auch die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin zur Erde zurückkehren, die bereits mit ihm zusammen am 28. März zur ISS gekommen waren. Alle drei sollen Mittwoch früh um 4:58 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-08M in der kasachischen Steppe landen.
Kommandoübergabe
Oben: Pawel Winogradow (vorne links) übergibt das Kommando an Fjodor Jurtschichin (vorne rechts). Dahinter von links: Chris Cassidy, Alexander Missurkin, Luca Parmitano und Karen Nyberg. (Photo: NASA TV)
Zurück auf der Station bleiben neben Jurtschichin die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano. Das Trio ist seit dem 28. Mai an Bord des Außenpostens und soll im November zur Erde zurückkehren.
Am 25. September sollen die Flugingenieure Oleg Kotow, Sergeij Riasanskij und Michael Hopkins die Expedition 37 Besatzung zu vervollständigen, wenn sie mit ihrer SOJUS TMA-10M nur sechs Stunden nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan an der ISS anlegen.
Derweil war die sechsköpfige Besatzung heute vollauf mit laufenden Forschungsvorhaben und Wartungsarbeiten beschäftigt. Die Raumfahrer schlossen außerdem letzte Vorbereitungen für das Ablegen ab und absolvierten Übungen in Vorbereitung auf die Ankunft des kommerziellen Frachters CYGNUS von Orbital Sciences Corp..
Cassidy nahm Blut- und Urinproben und lagerte sie im Labortiefkühlschrank der Humanforschungseinrichtung. Er tauschte außerdem einen Durchflußregler und eine Pumpe im Wasseraufbereitungssystem im Knotenmodul TRANQUILITY.
Cassidys Besatzungskollegen Winogradow und Missurkin setzten in der Zwischenzeit die Vorbereitungen für das Ablegen der SOJUS fort. Winogradow beendete das Einladen und Verstauen von Ausrüstung in das Raumfahrzeug, während Missurkin Abstiegsvorgänge trainierte.
Orbital Sciences plant, am 17. September sein erstes kommerzielles Frachtraumfahrzeug auf der Spitze einer firmeneigenen ANTARES-Trägerrakete zu starten. Nyberg und Parmitano trainierten heute für das Einfangen und Ankoppeln des Frachters an das Knotenmodul HARMONY. Die beiden Astronauten gingen die Rendezvousabläufe durch und übten das Einfangen des Frachters anhand von Simulationen.

6. September 2013, Freitag
Drei Expedition 36 Besatzungsmitglieder bereiten sich auf ihre Heimreise am nächsten Mittwoch Morgen vor. Ein japanisches Frachtraumfahrzeug, das die Station am Mittwoch verlassen hat, soll am Samstag Morgen über dem Pazifik zum Verglühen gebracht werden. Derweil setzt die sechsköpfige Stationsbesatzung ihre Forschungs- und Wartungsarbeiten fort und absolviert ihr tägliches Fitneßprogramm, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf ihre Körper zu minimieren.
Parmitano in DESTINY
Oben: Luca Parmitano bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. Im Hintergrund arbeitet Karen Nyberg im Knotenmodul UNITY. (Photo: NASA TV)
Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin schlossen ihre SOJUS-Abstiegsübungen heute ab. Sie sollen am Mittwoch Morgen um 4:59 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-08M in Kasachstan landen.
Winogradow wird das Kommando über die Station am Montag um 20:25 Uhr MESZ in einer kleinen traditionellen Zeremonie an Flugingenieur Fjodor Jurtschichin übergeben. Wenn die SOJUS TMA-08M ablegt, wird Jurtschichin, der zusammen mit den Flugingenieuren Karen Nyberg und Luca Parmitano auf der ISS zurückbleiben wird, offiziell Kommandant der Expedition 37. Sie gingen  heute ihre Rollen und Verantwortlichkeiten in Notfällen für den vor ihnen liegenden Zeitraum des Besatzungswechsels durch.
Während die Station zwei Raumfahrzeuge und drei Besatzungsmitglieder verabschiedet, bereiten sich ein weiteres Frachtraumfahrzeug und eine neue Besatzung auf den Start vor. Die Firma Orbital Science Corp. bereitet den Start ihres Frachters CYGNUS zu einem Demonstrationsflug zur ISS am 17. September vor und in Rußland trainieren die Expedition 37/38 Besatzungsmitglieder Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij für ihren Start am 25. September mit der SOJUS TMA-10M.
Eine breite Pallette an Forschung fand auch heute auf dem Orbitallabor statt, die sowohl staatlich als auch kommerziell gefördert wird. Mikroschwerkraftsforschung nutzt den Vorteil der schwerelosen Umgebung, um Forschungsvorhaben durchzuführen, die auf der Erde nicht möglich wären, um unser Leben zu verbessern und unser Wissen zu mehren.
Cassidy photographierte Proben vom Experiment BCAT-C1. Diese Studie beobachtet das Verhalten von Nanoteilchen, die in einer Flüssigkeit verteilt sind. Von den Ergebnissen könnten Produkte verschiedener Industriezweige, wie Nahrungsmittel und Elektronik profitieren. Nyberg und Parmitano untersuchten gegenseitig mit Ultraschall ihre Wirbelsäulen und Ihre Herzen mit EKGs. Die gewonnen Daten wurden unmittelbar in Echtzeit zur Erde übertragen, wo sie von medizinischen Forscherteams augewertet werden.
Japans H-II Transferfahrzeug KOUNOTORI 4 soll morgen nach einem Monat im All ein Bremsmanöver ausführen. Anschließend soll es beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Südpazifik verglühen. Cassidy richtete in der CUPOLA drei Kameras ein, um dieses Ereignis zu photographieren.

5. September 2013, Donnerstag
Ein mit Müll beladenes Frachtraumfahrzeug bereitet sich auf den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vor, nachdem es gestern vom Knotenmodul HARMONY der Internationalen Raumstation abgekoppelt worden war. Außerdem bereiten sich drei Expedition 36 Besatzungsmitglieder auf ihre Heimreise am nächsten Mittwoch vor.
Cassidy im Interview
Oben: Chris Cassidy spricht in einem Interview über seine Mission und die Vorbereitungen für seine Heimreise. (Photo: NASA TV)
Japans H-II Transferfahrzeug 4 (HTV-4) setzte heute seine Reise weg von der ISS fort. Flugingenieurin Karen Nyberg hatte gestern den Robotarm CANADARM2 eingesetzt, um das HTV-4 zu greifen und später wieder freizusetzen. Das vierte Versorgungsraumfahrzeug der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA soll am Samstag Morgen ein letztes Mal seine Triebwerke für ein Bremsmanöver zünden, das es in die Erdatmosphäre lenkt, so daß es beim Wiedereintritt über dem Pazifik verglühen kann.
Expedition 36 Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin nähern sich dem Ende ihrer fünfeinhalbmonatigen Dienstzeit an Bord als Expedition 35/36 Besatzungsmitglieder. Das Trio packte heute weiter seine Sachen zusammen und bereitete ihre SOJUS TMA-08M für die Landung in Kasachstan am frühen Mittwoch Morgen um 4:58 Uhr MESZ vor.
Neben den Aktivitäten in Zusammenhang mit den Abflügen der Raumfahrzeuge war die Besatzung auch mit einer Reihe wissenschaftlicher Experimente, Wartungsarbeiten und Fitneß beschäftigt.
Nyberg arbeitete im Labormodul KIBO, wo sie die Isolierung innerhalb eines stufenlosen Heizofens überprüfte. Sie nahm außerdem Pflanzen auf Video auf, die für ein japanisches Botanikexperiment kultiviert werden, das Schüler ermutigen soll, Naturwissenschaften zu studieren.
Cassidy und Flugingenieur Luca Parmitano waren heute mit dem Experiment SPHERES beschäftigt, einer weiteren Studie, die regelmäßig Schüler und Studenten einbezieht. Beim heutigen Versuchslauf setzen sie Multifunktions-Mobiltelephone ein, um die bowlingkugelgroßen Satelliten im Rahmen einer Inspektion innerhalb der Station zu steuern.
Auf der russischen Seite der Station begann Flugingenieur Fjodor Jurtschichin seinen Tag mit Wartungsarbeiten. Später arbeitete er an mehreren russischen Experimenten. Er kopierte Daten von einem Mobilrechner, die für die Studie IDENTIFIKATION gesammelt worden waren. Diese Studie dokumentiert die dynamischen Lasten, die auf die ISS während Ereignissen wie Kopplungen und Bahnmanövern wirken. Für das Experiment MATRIOSCHKA maß er die Strahlung im russischen Segment der Station.
Unten auf der Erde bereiteten sich die Expedition 37/38 Besatzungsmitglieder Oleg Kotow, Michael Hopkins und Sergeij Riasanskij auf ihren Start an Bord der SOJUS TMA-10M am 25. September. Sie sollen bereits sechs Stunden später und nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul POISK anlegen.

4. September 2013, Mittwoch
Die Expedition 36 Besatzung hat heute um 18:20 Uhr MESZ das japanische Frachtraumfahrzeug HTV-4 freigesetzt und so seinen einmonatigen Aufenthalt an der Internationalen Raumstation beendet. Expedition 36 Flugingenieurin Karen Nyberg bediente von der robotischen Arbeitsstation in der CUPOLA aus den Robotarm CANADARM2, um das HTV freiszusetzen. Robotspezialisten am Boden hatten zuvor um 14:07 Uhr MESZ den Frachter von der Station abgekoppelt.
Freisetzen des HTV-4
Oben: Der CANADARM2 kurz vor dem Freisetzen des HTV-4. (Photo: NASA TV)
Das HTV-4 wird sich nun in eine sichere Entfernung bewegen, wo es von den japanischen Flugleittechnikern am 7. September angewiesen werden wird, ein Bremsmanöver einzuleiten, daß es zurück in die Erdatmosphäre bringt, wo es über dem Südpazifik verglühen soll.
Das HTV-4, das auch KOUNOTORI 4 (jap. für "Weißer Storch", der das Symbol für eine besondere Lieferung ist) genannt wird, hat gut 3 Tonnen Versorgungsgüter und Ausrüstung zur ISS gebracht. Mit seinem Abflug macht es Platz am Knotenmodul HARMONY für die Ankunft des kommerziellen Frachters CYGNUS der Orbital Sciences Corp., das am 22. September zur ISS kommen soll.
Orbital Sciences wird das zweite kommerzielle Raumfahrtunternehmen sein, das ein Frachtraumfahrzeug zur ISS schickt. Dies wird eine Demonstrationsmission für das Frachtraumfahrzeug CYGNUS werden, das als Teil des NASA-Programms für Kommerzielle Orbitaltransportdienstleistungen (COTS) am 17. September gestartet werden soll. Die Mission soll die Fähigkeit der CYGNUS demonstrieren, ein Rendezvous mit der ISS durchzuführen und an ihr angekoppelt zu werden.
Derweil setzten Expedition 36 Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Chris Cassidy ihre Abreisevorbereitungen weiter fort. Die Besatzung führte eine Abstiegs-Traisningssimulation durch und erhielt eine Einweisung über die Ausrüstung und das Verstauen der Fracht, die sie mit zur Erde nehmen.
Die SOJUS TMA-08M wird für ihre Rückreise zur Erde am 11. September vorbereitet. Sie soll Winogradow, Missurkin und Cassidy nachhause bringen. Ihre Nachfolger, die Expedition 37/38 Besatzungsmitglieder Oleg Kotow, Sergeij Riasanskij und Mike Hopkins bereiten sich unterdessen auf ihren Start mit der SOJUS TMA-10M am 25. September vor. Sie sollen sechs Stunden später nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul POISK anlegen.

3. September 2013, Dienstag
Die Expedition 36 Besatzung soll morgen um 18:20 Uhr das japanische Frachtraumfahrzeug HTV-4 von der ISS freisetzen und so seinen einmonatigen Aufenthalt an der Raumstation beenden. Das automatische Versorgungsraumfahrzeug soll mit dem Robotarm CANADARM2 gegriffen, vom Knotenmodul HARMONY abgekoppelt und anschließend freigesetzt werden, so daß es nach einem Bremsmanöver am 7. September in die Erdatmosphäre wiedereintreten und verglühen kann.
Parmitano im Durchgang zum HTV-4
Oben: Luca Parmitano arbeitet im Zwischengang zwischen HARMONY und dem Frachter HTV-4, wo er das Schließen der Luken vorbereitet. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Luca Parmitano und Karen Nyberg schlossen heute die Luken zum HTV-4. Sie brachten auch Steuergeräte an, so daß das Missionsleitzentrum den Kopplungsmechanismus des Knotenmoduls HARMONY für das Abkoppeln des HTV-2 vorbereiten kann, während die Besatzung schläft.
Ein weiteres Raumfahrzeug, die SOJUS TMA-08M wird derzeit ebenfalls für die Rückreise zur Erde am 10. September vorbereitet. Mit ihr sollen Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin zur Erde zurückkehren. Die drei Raumfahrer packten heute ihre SOJUS, während ihre Nachfolger, die Expedition 37/38 Besatzungsmitglieder Oleg Kotow, Mike Hopkins und Sergeij Riasanskij sich für ihren Start an Bord der SOJUS TMA-10M am 25. September vorbereiteten.
Die Raumstation hob am Samstag ihre Bahn an, um sie für die abfliegenden und ankommenden Raumfahrzeuge anzupassen. Das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 (ATV-4 ALBERT EINSTEIN), das hinten am Servicemodul SWESDA angekoppelt ist, feuerte seine Triebwerke für 3,5 Minuten und brachte die ISS so auf die richtige Höhe für die anstehenden Besatzungswechselaktivitäten.
Am Wochenende half Nyberg Flugingenieur Chris Cassidy dabei, das Problem an Parmitanos Raumanzug zu behandeln, durch das der Außeneinsatz am 16. Juli vorzeitig abgebrochen werden mußte, weil Wasser in den Helm eindrang. Mit Unterstützung vom Missionsleitzentrum überprüften sie die Ausrüstung des Raumanzuges und tauschten mehrere Geräte aus in dem Versuch die Ursache und die Stelle des Wasserlecks weiter einzukreisen.
Die Besatzung begann den Morgen nach dem Tag der Arbeit mit Körpermassenbestimmungen. Im Anschluß verteilten sich die sechs Besatzungsmitglieder über die Station, um Wartungsarbeiten zu verrichten, an wissenschaftlichen Experimenten zu arbeiten und ihre täglichen Fitneßübungen zu absolvieren, mit denen die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf ihre Körper minimiert werden sollen.

2. September 2013, Montag
(Tag der Arbeit in den USA - leider kein Statusbericht verfügbar)

30. August 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat den Freitag mit Robotik und Forschung verbracht und sich auf die Fehlersuche bei einem Raumanzug am Wochenende vorbereitet, der zu einem Abbruch eines Außeneinsatzes im Juli geführt hatte.
Chris Cassidy im Knotenmodul TRANQUILITY
Oben: Chris Cassidy gibt Daten in einen Mobilrechner im Knotenmodul TRANQUILITY ein. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen den Tag mit einer reihe von medizinischen Tests und Untersuchungen, darunter eine Ultraschalluntersuchung ihrer Augen. Später maßen sie sich gegenseitig ihren Blutdruck und untersuchten ihre Herzen für die Augengesundheitsstudie. Bei Astronauten, die von Langzeitmissionen zurückkehrten, wurden Veränderungen des Sehvermögens  festgestellt und die Forscher versuchen mehr über die Ursachen dafür herauszufinden und Gegenmaßnahmen zu entwickeln, die das Risiko mindern.
Derweil diente Flugingenieur Chris Cassidy als Proband bei einem Experiment, das "Evaluierung und Überwachung von Mikrobiofilmen Innerhalb der ISS" (VIABLE) genannt wird, wobei er Probenbeutel anfassen und in Beutel hineinatmen mußte. Die Studie VIABLE untersucht, wie sich mikrobiologische Biofilme auf Weltraumwerkstoffen entwickeln.
Anschließend gingen Cassidy und Nyberg die Abläufe für die Problembehandlungsarbeiten an Parmitanos Raumanzug durch, die am Wochenende durchgeführt werden sollen. Der Raumanzug hatte zu einem Abbruch des Außeneinsatzes am 16. Juli geführt, als Wasser in den Helm eindrang. Die Besatzung soll ein Wasserablaßventil im Anzug austauschen, den Anzug in Betrieb nehmen, so als ob es auf einen Außeneinsatz geht, und schauen, ob die Leckage immer noch auftritt. Sie sollen auch eine Gasfalle im Anzug austauschen. Cassidy und Parmitano waren am Dienstag in der Lage gewesen, die Leckage zu reproduzieren, was den NASA-Verantwortlichen wichtige Anhaltspunkte gab, um den Plan für das Wochenende zu entwickeln.
Die verdächtigen Teile sollen mit der SOJUS TMA-08M, mit der Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin am 10. September von der Station ablegen sollen, zur Erde zurückgebracht werden.
Das HTV-4 mit zurückgelegter Transportpallette
Oben: Das HTV-4 mit der vom Robotarm in seinen Außenfrachtraum zurückgelegten Transportpallette. (Photo: NASA TV)
Um sich auf ihre Abreise vorzubereiten, prüften Winogradow, Missurkin und Cassidy ihre SOKOL-Fluganzüge, die sie tragen werden, wenn sie den Außenposten nach fünfeinhalb Monaten verlassen, auf Dichtigkeit.
Da seine Mission, rund drei Tonnen an Versorgungsgütern und Ersatzteile zur ISS zu liefern, abgeschlossen ist, wird das vierte japanische H-II Transferfahrzeug (HTV-4) für seine Abreise vom Komplex am 4. September vorbereitet. Zusammen mit dem Robotikteam am Missionsleitzentrum in Houston halfen Cassidy und Parmitano bei der Führung des 17 Meter langen CANADARM2, als dieser die Transportpallette des HTV-4 mit einer daran befestigten Nutzlast des US-Verteidigungsministeriums in den Laderaum des japanischen Frachters zurücklegte. Zuvor war die Transportpallette, die ursprünglich wichtige Ersatzteile und Experimente in's All getragen hatte, mit dem japanischen Robotarm von der Außenplattform des Labormoduls KIBO abgenommen und an den CANADARM2 übergeben worden.
Nachdem die Pallette nun sicher verstaut war, erhielt die Besatzung grünes Licht, um mit dem CANADARM2 das HTV zu greifen, um so das Abkoppeln des Transporters vom zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY am Mittwoch vorzubereiten. Nach der Freisetzung soll der unbemannte japanische Raumfrachter am 7. September ein Bremsmanöver durchführen und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Südpazifik verglühen.
Der Abflug des HTV-4 macht Platz für die Ankunft des kommerziellen Versorgungsfrachters CYGNUS von Orbital Sciences, der am 17. September von der Startanlage auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia zu seinem ersten Demonstrationsflug zur ISS starten soll. Er soll bei der Ankunft am 22. September mit dem Robotarm eingefangen und an HARMONY angekoppelt werden.
Nyberg rundete ihren Tag mit dem Beginn des Asiatischen Samenexperiments ab, wobei sie Behälter mit Azuki-Bohnensamen vorbereitete und wässerte. Schüler in Asien nehmen an diesem Bildungsexperiment teil, um etwas über die Bedeutung von Weltraumbiologie zu lernen, indem sie das Pflanzenwachstum auf der Erde mit dem im All vergleichen.
Auf der russischen Seite des Komplexes sammelte Missurkin Daten vom Experiment MATRIOSCHKA. Benannt nach den traditionellen russischen ineinander verschachtelten Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station.
Derweil tauschte Flugingenieur Fjodor Jurtschichin die Staubfilter im Innern des Moduls SARJA aus, dem ersten Modul der ISS, das im November 1998 gestartet worden war. Er verrichtete auch routinemäßige Wartungsarbeiten an den Lebenserhaltungssystemen im Servicemodul SWESDA.

29. August 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute einen humanoiden Roboter zeigen lassen, was er kann, bereitete die Heimreise dreier Besatzungskollegen vor und sammelte Ausrüstung für weitere Problembehandlungsarbeiten an einem Raumanzug zusammen.
Robonaut bewegt Isolierabdeckung
Oben: Gesteuert von Chris Cassidy entfernt der Robonaut eine Isolierabdeckung von einem Testkasten. (Photo: NASA TV)
Im Labormodul DESTINY verbrachte Flugingenieur Chris Cassidy einen großen Teil des Morgens mit einem telerobotischen Betriebstest des Robonauten, wobei der humanoide Roboter buchstäblich seine Augen und Hände waren, da Cassidy eine spezielle Brille und Handschuhe trug, über die er mit dem Roboter verbunden war. Indem er Cassidys Bewegungen nachmachte, bewegte er eine Isolierabdeckung, wie sie typischerweise an Bord des Außenpostens zu finden ist. Der Robonaut hatte gestern bereits eine ähnliche Aufgabe absolviert, war dabei aber von Spezialisten am Missionsleitzentrum in Houston ferngesteuert worden. Seit seiner Ankunft auf der Station an Bord der Raumfähre DISCOVERY im Rahmen der Mission STS-133 im Jahr 2011, wurden dem Robonauten immer komplexere Aufgaben gestellt, um seinen Robotbetrieb in der Schwerelosigkeit einzustellen und die Fähigkeiten humanoider Roboter im All zu demonstrieren.
Nach Abschluß dieser jüngsten Testreihe verstaute Cassidy den Roboter wieder und machte sich daran, Gegenstände zusammenzusuchen, die mit dem Frachter CYGNUS von Orbital Sciences entsorgt werden sollen. Die CYGNUS soll am 17. September von der Startanlage auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia zu ihrer ersten Mission starten. Nachdem der Frachter am 22. September am zur Erde gerichteten (Nadir-) Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY angekoppelt ist, soll er rund einen Monat an der Station verbleiben, bevor er wieder abgekoppelt und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zum verglühen gebracht wird.
Derweil suchte Flugingenieurin Karen Nyberg Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände zusammen, die für weitere Problembehandlungsarbeiten an dem Raumanzug benötigt werden, den Luca Parmitano beim Außeneinsatz am 16. Juli getragen hatte. Der Außeneinsatz mußte damals vorzeitig beendet werden, weil Wasser in seinen Helm so sickern begann und er Schwierigkeiten bekam zu sehen, zu hören und schließlich auch zu atmen. Die Besatzung soll jetzt ein Wasserablassventil im Anzug austauschen, den Anzug in Betrieb nehmen, so als ginge es auf einen Außeneinsatz, und schauen, ob immer noch Wasser austritt. Sie sollen auch eine Gasfalle im Anzug austauschen, wenn dafür noch Zeit zur Verfügung steht. Cassidy und Parmitano waren in der Lage, bei Tests am Dienstag die Leckage zu reproduzieren, was den Verantwortlichen bei der NASA wichtige Einsichten für die Entwicklung des Planes für das Wochenende gab.
Parmitano am Biolab
Oben: Luca Parmitano bei den Problembehandlungsarbeiten am BIOLAB im labormodul COLUMBUS. (Photo: NASA TV)
Die Teile, die vermutlich die Ursache für die Leckage sind, sollen am 10. September mit der SOJUS TMA-08M, mit der Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin zur Erde zurückkehren sollen, mit zur Erde gebracht werden. Verteilt über den ganzen Tag hatten Winogradow, Missurkin und Cassidy immer wieder Zeit zur Verfügung, um für ihre Heimreise nach fünfeinhalb Monaten an Bord zu packen.
Parmitano schloß einige Problembehandlungsarbeiten an der Mikroskopkassette des BIOLABs ab.  Das im Labormodul COLUMBUS installierte BIOLAB wird für biologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebeproben, Pflanzen und kleinen wirbellosen Tieren verwendet.
Anschließend absolvierte er zusammen mit Nyberg und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin eine regelmäßige Notfallübung. Die drei Besatzungskollegen gingen ihre Rollen und Verantwortlichkeiten für eine Notfallevakuierung mit ihrer SOJUS TMA-09M durch, mit der sie Ende Mai zur Station gekommen waren.
Jurtschichin und Missurkin verstauten auch weiter Werkzeuge und Ausrüstunggegenstände, die sie während ihrer zwei Außeneinsätze am 16. und 22. August verwendet hatten.
Die Besatzung schloß ihren Arbeitstag mit medizinischen Untersuchungen ab. Cassidy spiegelte dabei die Augenhintergründe von Parmitano und Nyberg mit einem Ophtalmoskop. Astronauten, die sich auf Langzeitmissionen im All befunden haben, haben über Veränderungen ihres Sehvermögens berichtet und die Flugärzte versuchen herauszufinden, was die Ursachen dafür sind und welche wirksamen Gegenmaßnahmen es dafür gibt.
Am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau bereiteten sich derweil die drei nächsten Besatzungsmitglieder für ihren Start am 25. September vor. NASA-Astronaut Michael Hopkins und die russischen Kosmonauten Oleg Kotw und Sergeij Riasanskij legten heute ihre SOKOL-Fluganzüge für eine SOJUS-Flugsimulation an, um sich auf die Abschlußqualifikationssimulationen in der nächsten Woche vorzubereiten.

28. August 2013, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute eine breite Pallette von Mikroschwerkraftsexperimenten unterstützt, während sie gleichzeitig die Abreise von drei Besatzungskollegen nach fünfeinhalb Monaten im All vorbereitete.
Robonaut in DESTINY
Oben: Chris Cassidy überwacht den Testverlauf beim Robonaut 2 im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Im Labormodul DESTINY nahm Flugingenieur Chris Cassidy den Robonaut, den humanoiden Roboter der Station, für eine weitere bodengesteuerte Testreihe in Betrieb. Das Robotikteam am Missionsleitzentrum in Houston wies den Robonauten von ferne an, eine Probenisolierabdeckung, wie man sie typischerweise auf der Station findet, zu entfernen. Das Arbeiten mit weichen Gegenständen ist ein guter Test für die Fingerfertigkeit und optische Auffassungsvermögen des Robonauten. Der Robonaut wurde mit der Absicht entwickelt, daß er eines Tages Aufgaben an Bord übernehmen könnte, die für Astronauten entweder zu gefährlich oder zu banal sind, und um eines Tages auch die Station zu verlassen, um Raumfahrer bei Außeneinsätzen zu unterstützen.
Cassidy installierte den Tiefkühlschrank FROST im Labormodul KIBO. Dieser Tiefkühlschrank, der Versuchsproben bei sehr niedrigen Temperaturen konservieren soll und selbst in dem unwahrscheinlichen Fall eines Stromausfalls weiterfunktioniert, war an Bord des japanischen H-II Transferfahrzeugs 4 (HTV-4) Anfang des Monats zur ISS gebracht worden.
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen ihren tag mit einer weiteren Reihe von Augeninnendruckmessungen mit dem Tonometer.
Anschließend führte Parmitano einige Problembehandlungsarbeiten an der Mikroskopkassette des BIOLABs durch. Das im Labormodul COLUMBUS installierte BIOLAB wird für biologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebeproben, Pflanzen und kleinen wirbellosen Tieren verwendet.
tägliche Planungskonferenz
Oben: Karen Nyberg hat dieses Photo ihrer Besatzungskollegen während der täglichen Planungskonferenz im Labormodul KIBO geschossen. Vorne Luca Parmitano, darüber Chris Cassidy, rechts von vorne nach hinten Fjodor Jurtschichin, Pawel Winogradow und Alexander Missurkin.  (Photo: NASA)
Parmitano entnahm auch langsamwachsende Proben aus dem Experiment über Binäre Kolloidlegierungen (BCAT) und verstaute sie. BCAT untersucht die Bildung von Kristallen in gutdurchmischten Proben aus mikroskopisch kleinen teilchen, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind. Die Ergebnisse aus diesem Experiment könnten Wissenschaftlern dabei helfen, fundamentale physikalische Konzepte zu entwickeln, die die Entwicklung einer breiten Pallette von Technologien der nächsten Generation, wie Hochgeschwindigkeitsrechner und fortschrittliche optische Geräte, ermöglichen.
Nyberg nahm derweil überall im Komplex Luft- und Oberflächenproben und testete sie auf Anzeichen für mikrobiologische Kontamination. Sie verpackte auch einige dieser Proben, so daß sie mit der SOJUS TMA-08M für weitergehende Analysen zur Erde transportiert werden können. Nach fünfeinhalb Monaten im All sollen Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin am 10. September mit der SOJUS die Station verlassen und drei Stunden später am Fallschirm in der kasachischen Steppe landen.
Nyberg machte eine Pause von ihrer Arbeit, um mit dem Unterhalter Arsenio Hall ein Interview zu führen, das am 10. September auf dem Sender CW Network ausgestrahlt werden soll.
In Vorbereitung auf seine Abreise legte Winogradow den Anzug an, der einen Unterdruck im Unterkörper erzeugt und so den Einfluß der Schwerkraft auf die Körperflüssigkeiten simuliert. Zusätzlich zu der Konditionierung der Kosmonauten für die Rückkehr zur Erde, liefert dieses Gerät den russischen Forschern Daten darüber, wie die Kosmonauten bei ihrer Rückkehr zur Erde auf die wiedereinsetzende Schwerkraft reagieren.
Waldbrände in Kalifornien
Oben: Eines der Besatzungsmitglieder hat dieses Photo von den Waldbränden im Yosemite-Nationalpark und dem Stanislaus-Nationalforst in Kalifornien geschossen. (Photo: NASA)
Verteilt über den ganzen Tag stand Winogradow, Missurkin und Cassidy jedem rund eine Stunde für das Packen von persönlichen gegenständen für ihre Rückkehr nachhause zur Verfügung.
Missurkin und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin konzentrierten ihre Aufmerksamkeit auf das Verstauen von Werkzeugen und Ausrüstung, die sie während zweier aufeinanderfolgender Außeneinsätze am 16. und 22. August verwendet hatten.
Die Bewohner der Station hatten im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms für Stationsbesatzungen den Tag über auch verschiedene Gelegenheiten, Photos von der Erde unter ihnen zu schießen. Die Umlaufbahn der Station lieferte der besatzung heute Blicke auf das Mississippi-Delta und die Überflutungen in Pakistan. Am Anfang der Woche hatte Nyberg schon dramatische Photos von den durch Trockenheit begünstigten Wald- und Buschbränden in und um die Nationalparks Yosemite und Stanislaus in Kalifornien geschossen.
In der kommenden Nacht will das Robotikteam im NASA-Missionsleitzentrum in Houston ferngesteuert die Nutzlast Weltraumtestprojekt 3 vom Stationstragwerk herunternehmen und auf die Transportpallette legen, die dann am Freitag wieder in den externen Laderaum des HTV-4 verladen werden soll. Am 4. September soll der 17,4 Meter lange Robotarm CANADARM2 das HTV-4 vom Knotenmodul HARMONY abkoppeln und freisetzen. Das unbemannte japanische Frachtraumfahrzeug soll anschließend am 7. September ein Bremsmanöver ausführen und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Südpazifik verglühen.
Derweil bereiten sich am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau drei weitere Raumfahrer auf ihren Start zur ISS am 25. September fort. Der NASA-Astronaut Michael Hopkins und die russischen Kosmonauten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij gingen heute die Flugpläne und die Handbücher für das russische Segment der Station durch, während sie sich für die Abschlußqualifikationssimulationen in der nächsten Woche vorbereiteten.

27. August 2013, Dienstag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation absolvierte heute eine breite Pallette von wissenschaftlichen Arbeiten, bereitete die Abreise von dreien ihrer Besatzungskollegen vor und testete einen fehlerhaften Raumanzug, der am 16. Juli zum Abbruch eines Außeneinsatzes geführt hatte.
Wasser im Anzug
Oben: Chris Cassidy zeigt bei einem Test das wasser, das erneut in den Raumanzug eingedrungen ist, den Luca Parmitano während des Außeneinsatzes am 16. Juli getragen hatte. (Photo: NASA TV)
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt schaltete Flugingenieur Luca Parmitano das Experiment InSPACE-3 für einen weiteren Versuchslauf ein. Das Experiment untersucht Kolloidfluide, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, weil sie beim Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das Forscherteam von InSPACE-3 glaubt, daß die Erkentnisse, die bei diesem Forschungsvorhaben gewonnen werden können, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren beitragen können, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als sich selbst zusammensetzende Bausteine größerer Strukturen, wie neuen Bremsensystemen, Sitzrückhaltesysteme, (mech.) Spannungsmessensoren, Robotern, Fahrzeugen, Flugzeugfahrwerken und Schwingungsdämpfungssystemen, einzusetzen.
Parmitano sammelte auch Gegenstände zusammen, die mit dem kommerziellen Frachtraumfahrzeug CYGNUS von Orbital Sciences entsorgt werden sollen. Die CYGNUS soll am 17. September von der Startanlage auf der Insel Wallops im US-Bundesstaat Virginia gestartet werden. Nach der für den 22. September geplanten Ankopplung an der ISS soll der Frachter für rund einen Monat am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY festgemacht bleiben, bevor es abgekoppelt wird und nach einem Bremsmanöver beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht wird.
Im japanischen Labormodul KIBO richtete Flugingenieurin Karen Nyberg zwei bowlingkugelgroße freifliegende Satelliten ein, die Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES). Nachdem sie die zwei SPHERES-Minisatelliten mit den ringförmigen Geräten des Resonanzinduziertem Nahfelderzeugungssystem (RINGS) ausgestattet hatte, führte nyberg eine Demostration darüber durch, wie Energie zwischen zwei Satelliten ohne physischen Kontakt übertragen werden kann. Seit Expedition 8 wurden die Robotsatelliten von Stationsbesatzungen eingesetzt, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatischen Kopplungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage und Notfallreparaturen im All führen könnten.
Nyberg mit RINGS an SPHERES
Oben: Karen Nyberg führt einen Test der SPHERES mit dem Energieübertragungssystem RINGS durch. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano überprüften heute den Raumanzug, den Parmitano beim Außeneinsatz am 16. Juli getragen hatte. Der Außeneinsatz hatte vorzeitig abgebrochen werden müssen, als sich der Helm mit Wasser gefüllt hatte. Nachdem sie den leeren Anzug zusammengesetzt und in Betrieb genommen hatten, beobachteten die beiden Astronauten erneut, daß Wasser in den Helm eindrang. Indem sie das Problem reproduzieren konnten, hat die NASA nun eine Basiskonfiguration, die es der Besatzung ermöglicht, nacheinander Komponenten auszutauschen, die zusätzlichen Tests unterzogen werden können, um das Problem genauer zu lokalisieren. Es gibt auch die Möglichkeit, entweder mit kommenden Frachtflügen Ersatzteile hinaufzuschicken, oder Teile zur genaueren Analyse zur Erde herunterzubringen, sobald der genaue Grund für den Fehler bekannt ist.
In Hinblick auf ihre bevorstehende Abreise mit der SOJUS TMA-08M am 10. September nahmen Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin an einer Telekonferenz mit dem Such- und Bergungsteam teil, das ihnen zuhilfe kommen soll, sobald ihre Raumkapsel in der kasachischen Steppe niedergegangen ist. Nyberg packte derweil einige Experimenten- und Testproben in einem Frachtbeutel zusammen, damit sie an Bord der SOJUS mit zur Erde zurückgebracht werden können.
Nach der Konferenz führten Winogradow, Missurkin und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin eine neue Reihe medizinischer Tests durch, um ihre bioelektrische Aktivität in Ruhe zu messen. Winogradow verbrachte auch einige Zeit mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER.
Gegen Ende des Arbeitstages an Bord der Station begann das Missionsleitzentrum der NASA in Houston den Feinmanipulator für Sonderzwecke (DEXTRE) an der Außenseite der Station in Betrieb zu nehmen. Über Nacht will das Team den robotischen Handwerker einsetzen, um die Nutzlast Weltraumtestprojekt 4 von der HTV-Transportpallette, die am vorderen Ende der KIBO-Außenplattform befestigt ist, herunterzunehmen und zum Tragwerkausleger der Station zu bewegen. Die Pallette war Anfang des Monats mit dem japanischen Frachter HTV-4 im externen Frachtraum zur ISS gebracht worden.
Am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchenbei Moskau bereiteten sich heute drei neue Besatzungsmitglieder auf ihren Start am 25. September zur ISS vor. Die russischen Kosmonauten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij und der NASA-Astronaut Michael Hopkins absolvierten Training für das russische Segment, während sie sich für die Abschlußqualifikationssimulationen in der nächsten Woche vorbereiteten.

26. August 2013, Montag
Die sechs Astronauten der Expedition 36 Besatzung an Bord der ISS begannen ihre Woche heute mit der Arbeit an verschiedenen Experimenten, Ladearbeiten in Frachtern, die am Außenposten angekoppelt sind und mit Vorbereitungen für die Abreise von drei Besatzungskollegen.
Nyberg mit InSPACE-3
Oben: Karen Nyberg überprüft an einem Mobilrechner Abläufe für eine Versuchreihe des Experiments InSPACE-3. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen ihren Arbeitstag mit der routinemäßigen Bestimmung ihres Gesundheitszustandes, damit die Flugärzte auf der Erde mögliche Veränderungen während ihres Langzeitaufenthaltes an Bord der Station verfolgen können.
Anschließend richtete Nyberg ihre Aufmerksamkeit auf das Experiment InSPACE-3, das Kolloidfluide untersucht, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, weil sie beim Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das Forscherteam von InSPACE-3 glaubt, daß die Erkentnisse, die bei diesem Forschungsvorhaben gewonnen werden können, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren beitragen können, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als sich selbst zusammensetzende Bausteine größerer Strukturen, wie neuen Bremsensystemen, Sitzrückhaltesysteme, (mech.) Spannungsmessensoren, Robotern, Fahrzeugen, Flugzeugfahrwerken und Schwingungsdämpfungssystemen, einzusetzen.
Cassidy lud derweil ein Dutzend Akkus für eine weitere Technologiedemonstration mit den bowlingkugelgroßen freifliegenden Satelliten des SPHERES-Projektes auf. Am Dienstag soll Nyberg die SPHERES mit Geräten ausstatten, die als Resonanzinduziertes Nahfelderzeugungssystem (RINGS) bezeichnet wird. Mit ihnen soll eine Energieübertragung ohne direkten Kontakt zwischen zwei Satelliten demonstriert werden.
Parmitano richtete den Schrank für Integrierte Verbrennungsexperimente für eine weitere Versuchreihe ein, bevor er einen Plan durchging, um Probleme mit der Mikroskopkassette des BIOLAB später in der Woche zu behandeln. Das im Labormodul COLUMBUS eingebaute BIOLAB wird für weltraumbiologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und kleinen wirbellosen Tieren genutzt.
CIR-Test
Oben: Eine Testprobe wird im Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) gezündet. (Photo: NASA TV)
Parmitano rundete seinen Tag mit der Entnahme und dem Testen von Wasserproben ab, um sicherzustellen, daß die Wasservorräte frei von Verunreinigungen bleiben.
Mit dem Beginn ihrer letzten zwei Wochen an Borde der ISS verbrachten Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin einen Teil ihres Tages mit Vorbereitungen für die Heimreise an Bord ihrer SOJUS TMA-08M, die sie schon zur Station gebracht hatte. Das Trio soll am 10. September ablegen und wenige Stunden später am Fallschirm in der Steppe Kasachstans landen.
Winogradow, Missurkin und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin richteten ihre Aufmerksamkeit heute ansonsten auf wöchentliche Haushaltsarbeiten im russischen Segment der Station. Winogradow füllte auch die Wasserbehälter aus den Lagertanks des europäischen ATV-4 auf, das am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA festgemacht ist.
In Vorbereitung auf den anstehenden Abflug des japanischen HTV-4 sammelte Nyberg Gegenstände zusammen, die mit dem Raumfahrzeug entsorgt werden sollen, während Cassidy die Leuchten ausschraubte, um sie auf der Station weiterverwenden zu können. Der Robotarm der Station CANADARM2 soll am 4. September das HTV vom Knotenmodul HARMONY abkoppeln und freisetzen. Das unbemannte Frachtraumfahrzeug soll schließlich am 7. September abgebremst werden und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Südpazifik verglühen.
Während die Besatzung ihren Tag an Bord beschloß, begann das Robotikteam am Missionsleitzentrum in Houston damit, dedn Feinmanipulator für Sonderzwecke (DEXTRE) zu verstauen und den CANADARM2 an einen neuen Ort zu bewegen. Das Team setzte die robotische Gerätschaft am Wochenende ein, um zwei Ersatzgeräte von der Transportpallette des HTVs herunterzunehmen und an ihre Lagerorte an der ISS zu bewegen. Die Transportpallette war im drucklosen Frachtraum des HTVs zur ISS gebracht worden und vor zwei Wochen mit dem Robotarm an der Außenplattform des japanischen Labormoduls KIBO befestigt worden. Die jetzt leere Pallette soll am Freitag wieder mit dem Robotarm in das HTV-4 zurückbewegt werden.
Am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau bereiten sich derweil drei neue Besatzungsmitglieder auf ihren Start am 25. September zur ISS vor. Die russischen Kosmonauten Oleg Kotow und Sergeij Riasanskij studierten heute die Abläufe für die in der nächsten Woche stattfindenen abschließenden Qualifikationssimulationen und gingen den Flugplan der SOJUS für ihren beschleunigten sechsstündigen Flug durch, der vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan ausgehen wird.

23. August 2013, Freitag
Nach Absolvierung des 5 Stunden und 58 Minuten dauernden Außeneinsatzes am Donnerstag, dem zweiten für die Expedition 36 Besatzung innerhalb einer Woche, haben die Raumfahrer der Internationalen Raumstation ihre Arbeitswoche mit Wartungsarbeiten an den Raumanzügen und wissenschaftlichen Experimenten beendet.
Cassidy in QUEST
Oben: Chris Cassidy sortiert Außeneinsatzausrüstung in der Luftschleuse QUEST. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin verbrachten ihren Tag mit dem Trocknen der ORLAN-Raumanzüge, die sie bei ihrem gestrigen Außeneinsatz getragen hatten, um ein Laser-Kommunikationsexperiment gegen eine neue Ausrichtplattform für ein kleines optisches Kamerasystem auszutauschen, Hilfseinrichtung für Außeneinsätze zu montieren und Antennenabdeckungen zu inspizieren. Die zwei Kosmonauten nahmen dann an einer Nachbesprechung mit Spezialisten am russischen Missionsleitzentrum in Koroljow bei Moskau teil, bei dem sie den Verlauf des Außeneinsatzes diskutierten. Im Anschluß verstauten Jurtschichin und Missurkin ihre Raumanzüge und die zugehörige Ausrüstung.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Luca Parmitano öffneten wieder die Luke zum europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN, das am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA festgemacht ist. Die Luke war am Donnerstag wegen des Außeneinsatzes, der vom Kopplungsmodul PIRS ausging, geschlossen worden. Das ATV hatte bei der Ankunft am 15. Juni rund 6,5 Tonnen an Versorgungsgütern zur ISS angeliefert.
Flugingenieurin Karen Nyberg setzte die Arbeit am Experiment InSPACE-3 fort, das Kolloidfluide untersucht, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, weil sie beim Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das Forscherteam von InSPACE-3 glaubt, daß die Erkentnisse, die bei diesem Forschungsvorhaben gewonnen werden können, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren beitragen können, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als sich selbst zusammensetzende Bausteine größerer Strukturen einzusetzen.
Parmitano in DESTINY
Oben: ESA-Astronaut Luca Parmitano gibt Daten in einen Rechner im Labormodul DESTINY ein. (Photo: NASA)
Nyberg richtete auch den Experimentalschrank für integrierte Verbrennungsexperimente für eine weitere Versuchsreihe zur Untersuchung von Verbrennungsvorgängen in der Schwerelosigkeit ein. Sie tauschte eine Brennstoffflasche in der Einrichtung, die zusätzlich noch optische Meßinstrumente, eine Brennkammer, Brennstoff- und Oxidatorzufuhrregelung und fünf verschiedene Kameras enthält, aus.
In der Ausrüstkammer des Schleusenmoduls QUEST füllte Flugingenieur Chris Cassidy die Wasserfüllung der US-Raumanzüge auf. Er verstaute außerdem die Außeneinsatzwerkzeuge, die sich Jurtschichin und Missurkin für ihre Außeneinsätze ausgeliehen hatten.
Flugingenieur Luca Parmitano installierte derweil einen verbesserten Ethernetverteiler, um wissenschaftlichen Nutzlasten im Labormodul COLUMBUS eine bessere Datenanbindung zu geben.
Den ganzen Tag über arbeiteten Parmitano und Cassidy zusammen an einer Reihe von Aufgaben, wobei sie unter anderem Luft- und Oberflächenproben nahmen und auf mikrobiologischen Befall testeten, sowie regelmäßige Wartungsarbeiten am Wasseraufbereitungssystem durchführten. Dieses System bereitet Kondenswasser und Urin zu Trinkwasser auf, was die menge an Frischwasser, die mit Frachtern zur Station geschickt werden muß, deutlich reduziert.
Während sich für die Besatzung den Arbeitstag seinem Ende zuneigte, begann das Robotikteam im Missionsleitzentrum in Houston damit, den Mobilen Transporter auf dem Gleis des Tragwerkauslegers der ISS zu bewegen, damit mit ihm eine Umversetzung des CANADARM2 vorgenommen werden könnte. Jedes der beiden Enden des gut 17 Meter langen Robotarms kann als zur Befestigung auf der Station genutz werden, wodurch der Arm die einzigartige Fähigkeit hat, sich auf der Station vorwärtszubewegen. Das Robotikteam wird den Arm anweisen, von der Greifhalterung am Knotenmodul HARMONY zu einer ähnlichen Halterung am Mobilen Basissystem umzustöpseln. Der CANADARM2 wird für die anstehende Umbewegung von Ersatzteilen, die sich auf einer Transportpallette an der Außenplattform KIBOs befinden, zu ihren ständigen Lagerorten vorbereitet. Die Transportpallette war am 9. August mit dem japanischen Frachter HTV-4 in seinem externen Laderaum zur ISS gebracht worden.
Am Wochenende werden die Expedition 36 Besatzungsmitglieder Zeit zur Entspannung
haben, mit ihren Familienangehörigen sprechen können und ihr tägliches Fitneßpensum absolvieren.

22. August 2013, Donnerstag
Zwei russische Kosmonauten haben heute um 19:32 Uhr MESZ einen 5 Stunden und 58 Minuten dauernden Außeneinsatz abgeschlossen, wobei sie ein Laser-Kommunikationsexperiment gegen eine neue Plattform für ein kleines optisches Kamerasystem ausgetauscht, neue Außeneinsatzhilfsmittel angebracht und Antennenabdeckungen inspiziert.
Missurkin beim Außeneinsatz
Oben: Alexander Missurkin während des Außeneinsatzes am Servicemodul SWESDA. (Photo: NASA)
Die Expedition 36 Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin, gekleidet in ihren russischen ORLAN-Raumanzügen, begannen ihren zweiten Außeneinsatz innerhalb einer Woche mit dem Öffnen der Luke des Kopplungsmoduls PIRS um 13:34 Uhr MESZ.
Als die zwei Raumfahrer sich zur ersten Arbeitsstelle am Servicemodul SWESDA bewegten, trugen sie eine  Kombination aus EVA-Arbeitsstation und biaxialer Ausrichtungsplattform bei sich, auf der bei einem zukünftigen Außeneinsatz ein kleines optisches System Kamerasystem montiert werden soll. Nachdem sie das Gerät an einer temporären Lagerstelle festgemacht hatten, bauten Jurtschichin und Missurkin das Externe Laserkommunikationssystem, das während eines Außeneinsatzes der Expedition 28 Besatzung im August 2011 montiert worden war.
Nachdem sie das Laserkommunikationsexperiment abgebaut und an einem vorläufigen Lagerort unter einer Schutzplane gesichert hatten, begannen sie mit der Montage der Kameraplattform, merkten dann aber, daß die Lagerplatte nicht richtig ausgerichtet war. Zunächst wiesen die russischen Flugleittechniker die Raumfahrer an, mit der Montage nicht weiter fortzufahren und Jurtschichin trug die Plattform zurück zur Luftschleuse PIRS. Als
sich dann aber herausstellte, daß die Fehlstellung zwischen der Lagerplatte der EVA-Arbeitsstation und der biaxialen Ausrichtungsplattfform nach der Montage behoben werden könne, schickten die russischen Flugleittechniker die zwei Kosmonauten wieder zur Schleuse, um die Plattform zu holen und wie geplant an der Steuerbordseite SWESDAs anzubringen. Zwei Kameras, die mit einem PROGRESS-Transporter im November gestartet werden sollen, sollen während eines für Dezember geplanten Außeneinsatzes darauf montiert werden.
Missurkin beim Außeneinsatz
Oben: Alexander Missurkin während des Außeneinsatzes, photographiert von einem Besatzungsmitglied durch ein Fenster der Station. (Photo: NASA)
Missurkin und Jurtschichin begaben sich dann an verschiedene Stellen auf SWESDA, um sechs Antennen zu inspizieren, die benötigt werden um Navigationsdaten für Rendezvous und Ankopplung der europäischen Automatischen Transferfahrzeuge (ATVs) zu liefern. Die Inspektion beinhaltete die Überprüfung der Abdeckungen und das Festziehen möglicher loser Schrauben. Flugingenieur Chris Cassidy hatte am Montag eine der Abdeckungen von der Station wegtreiben sehen und die russischen Verantwortlichen wollten herausfinden, wo diese herkam, und sicherstellen, daß die übrigen noch fest sitzen.
Während Jurtschichin die Montage einiger Spaltbrücken durchführte, Vorrichtungen, die Raumfahrern auf Außeneinsatz bei ihrer Bewegung von einem Modul zum nächsten helfen, bewegte sich Missurkin hinüber zum Miniforschungsmodul POISK, wo er unter einer Isoliermatte nahe der Schleusenluke von POISK eine Probe nahm. Er photographierte auch ein Experiment, das Werkstoffe der Weltraumumgebung aussetzt, sowie die zugehörige Verkablung.
Aufgrund der fortgeschritenen Zeit wurde das Umversetzen einer Fußhalterung an der Hülle SWESDAs zu der neuen Außeneinsatzarbeitsstation auf eine spätere Exkursion verschoben.
Dies war der 173. Außeneinsatz, der dem Aufbau, der Wartung und Instandhaltung der Station gewidmet war, der achte für Jurtschichin und der dritte für Missurkin.
Während der Dauer des Außeneinsatzes waren Cassidy und Kommandant Pawel Winogradow im Modul POISK und ihrer SOJUS TMA-08M isoliert, während die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sich im US-Segment des Komplexes frei bewegen konnten.
Nyberg verbrachte ihren Tag mit dem Experiment InSPACE-3, das Kolloidfluide untersucht, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, weil sie beim Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das Forscherteam von InSPACE-3 glaubt, daß die Erkentnisse, die bei diesem Forschungsvorhaben gewonnen werden können, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren beitragen können, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als sich selbst zusammensetzende Bausteine größerer Strukturen einzusetzen.
Parmitano verlegte derweil die Auslaßöffnung am Amin-Schwingbett um. Diese Technologiedemonstration testet ein kleineres effizienteres Kohlendioxidfiltersystem. Größe und Effizient sind Schlüsselfaktoren für die NASA bei der Konstruktion des bemannten Mehrzweck-Raumfahrzeugs ORION, mit dem Astronauten so tief in's All vorstoßen sollen, wie noch nie zuvor.

21. August 2013, Mittwoch
Am Vorabend der zweiten Exkursion außerhalb der Internationalen Raumstation innerhalb einer Woche schloß die Expedition 36 heute die letzten Vorbereitungen für den Außeneinsatz ab. Außerdem arbeiteten sie an einer Reihe von Forschungs- und Wartungsaugaben.
Cassidy bei der WRS-Wartung
Oben: Chris Cassidy bei der Wartung des Wasseraufbereitungssystems. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin gingen ein letztes Mal die Abläufe der Aufgaben durch, die sie während ihre Außeneinsatzes am Donnerstag erledigen sollen. Während der Exkursion, die auf rund sechs Stunden angesetzt ist, sollen die beiden Kosmonauten ein Laser-Kommunikationsexperiment gegen eine Plattform für ein kleines optisches Kamerasystem austauschen, eine Fußhalterung umversetzen und verschiedene Stellen inspizieren, von denen sich eine Antennenabdeckung gelöst haben könnte, die Chris Cassidy am Montag vorbeitreiben gesehen hatte.
Dies wird der 173. Außeneinsatz, der dem Aufbau, der Wartung und Instamdhaltung der ISS gewidmet ist, der achte für Jurtschichin und der dritte für Missurkin. Beide Kosmonauten werden blaugestreifte ORLAN-Raumanzüge mit Helmkameras tragen. Ihre vorangegangene sieben Stunden und 29 Minuten dauernde Exkursion am 16. August hatte sich auf die Ausstattung der Station für die Ankunft des Mehrzwecklabormoduls NAUKA konzentriert und wurde der längste Außeneinsatz in der Geschichte der russisch/sowjetischen Raumfahrt.
Derweil begann Chris Cassidy seinen Arbeitstag mit dem Austausch von Multifiltrationseinsätzen im Wasserrückgewinnungssystem. Als Teil des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems bereitet das Wasserrückgewinnungssystem Kondenswasser und Urin zu Trinkwasser auf und reduziert so die Menge an Frischwasser, das mit Frachtraumfahrzeugen zur Station geschafft werden muß.
Waldbrände in Idaho
Oben: Waldbrände in Zentral-Idaho, aufgenommen am Sonntag von der Stationsbesatzung. (Photo: NASA)
Im Anschluß führte er eine Ultraschalluntersuchung an Luca Parmitano im Rahmen der Rückgrat-Ultraschallstudie durch. Medizinische Forscher haben beobachtet, daß Astronauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit bis zu drei Prozent größer werden und zu ihrer normalen Größe zurückschrumpfen, wenn sie wieder zur Erde zurückkehren. Die Rückgrat-Ultraschalluntersuchung will die Ursache dafür herausfinden und die Mechanismen und die Auswirkungen dieser Veränderung untersuchen, während sie gleichzeitig neue medizinische Abbildungstechnologien in Form von kleineren tragbareren Ultraschallgeräten an Bord der Station testet.
Mit einem Auge auf die Rückkehr zur Erde in drei Wochen gerichtet, überprüften Cassidy, Missurkin und Kommandant Pawel Winogradow den Sitz ihrer KASBEK-Sitzschalen in der SOJUS TMA-08M, mit der sie zur Erde zurückkehren und am Morgen des 11. Septembers am Fallschirm in der Steppe von Kasachstan landen sollen.
Flugingenieurin Karen Nyberg verbrachte einen Teil ihres Tages im Labormodul KIBO, wo sie eine kommerzielle Forschungsnutzlast einrichtete. Sie tauschte außerdem ein Seil am Verbesserten Widerstandsübungsgerät (ARED) aus, einem von mehreren Fitneßgeräten auf der Station, das die Stationsbewohner nutzen, um den Schwund von Muskelmasse und Knochendichte, die bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit auftreten, zu minimieren.
Parmitano tauschte eine Testprobenkartusche im Erstarrungs- und Abschreckofen für eine weitere Versuchsreihe aus. Dieser metallurgischer Forschungsofen besitzt drei Heizzonen, um bestimmte Temperaturprofile abzufahren und die notwendigen Temperaturveränderungen während des Erstarrungsvorgangs zu gewährleisten. Er ist nur ein Teil des Forschungsschranks für Werkstoffwissenschaften, der eine Untersuchung von einer Vielzahl von Werkstoffen ermöglicht, darunter Metalle, Keramiken, Halbleiterkristalle und Glase.
Die Bewohner der Station hatten auch den Tag über mehrere Gelegenheiten, die Erde unter ihnen im Rahmen des laufenden Erdbeobachtungsprogramms für Stationsbesatzungen zu photographieren. Die Aufnahmen, wie die von den Waldbränden im US-Bundesstaat Idaho, die die Besatzung am Sonntag geschossen hat, werden Forschern zur Verfügern gestellt, die die dynamischen Vorgänge auf der Erde untersuchen, und im Internetportal für Astronautenphotographie von der Erde veröffentlicht.

20. August 2013, Dienstag
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine breite Pallette von wissenschaftlichen Experimenten und Technologiedemonstrationen unterstützt, während sie gleichzeitig die Werkzeuge und Ausrüstung für einen russischen Außeneinsatz am Donnerstag vorbereiteten.
Nyberg in DESTINY
Oben: Karen Nyberg bei der Arbeit im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA)
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt nahm Flugingenieur Chris Cassidy Wasserproben aus einer Kondensatleitung im Knotenmodul TRANQUILITY und verpackte die Proben für den späteren Transport zur und Analyse auf der Erde.
Derweil verbrachte Flugingenieur Luca Parmitano seinen Morgen mit dem Reinigen der Besatzungsquartiere, bei denen es sich im Prinzip um kleine Kabinen handelt, die als Schlafstelle und privater Bereich für die Astronauten dienen. Parmitano reinigte die Luftansaug- und -auslaßkanäle, wie auch die Ventilatoren und Luftstromsensoren.
Danach führte Parmitano eine Ultraschalluntersuchung von Cassidys Wirbelsäule für die Rückgrat-Ultraschalluntersuchung durch. Medizinische Forscher haben beobachtet, daß Astronauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit bis zu drei Prozent größer werden und zu ihrer normalen Größe zurückschrumpfen, wenn sie wieder zur Erde zurückkehren. Die Rückgrat-Ultraschalluntersuchung will die Ursache dafür herausfinden und die Mechanismen und die Auswirkungen dieser Veränderung untersuchen, während sie gleichzeitig neue medizinische Abbildungstechnologien in Form von kleineren tragbareren Ultraschallgeräten an Bord der Station testet.
Cassidy nahm eine Pause von seiner Arbeit um mit Reportern von der Military Times und WBUR-FM in Boston zu sprechen. Cassidy sprach über Leben und Arbeit an Bord der Station und beschrieb den Karriereweg, auf dem man Astronaut werden kann.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete am Morgen im Labormodul KIBO, wo sie die Infrarotkamera der Experimenteneinrichtung für Fluidphysik (FPEF) im Schrank RYUTAI austauschte.
Chris Cassidy sprcht mit Medien
Oben: Chris Cassidy spricht mit Reportern der Military Times und WBUR-FM min Boston. (Photo: NASA TV)
Nyberg rundete ihren Tag mit dem Oberflächen-Telerobotikexperiment ab, wobei sie das Robotfahrzeug K 10 am Ames-Forschungszentrum in Kalifornien fernsteuerte. Mithilfe eines speziellen Programms auf einem Mobilrechner, das Echtzeit-Videoaufnahmen vom Fahrzeug und dem virtuellen Gelände bereitstellte. Nyberg übertrug Aufgabenpläne zu dem Experimentalfahrzeug, überwachte deren Ausführung und griff bei Problemen ein, wo es erforderlich war. Oberflächen-Telerobotik untersucht die Werkzeuge und Techniken, die ein Besatzungsmitglied im All einsetzen kann, um einen Roboter auf der Oberfläche eines Mondes, Planeten oder Asteroiden zu steuern. Diese Technologiedemonstration wirft auch einen Blick darauf, wie Kommunikationsverzögerungen aufgrund großer Übertragungswege die Möglichkeiten eines Astronauten einschränken, die Kontrolle über ein automatisiertes Fahrzeug zu behalten, wenn es in eine schwierige Situation gerät.
Auf der russischen Seite des Komplexes setzten die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin ihre Vorbereitungen für einen Außeneinsatz am Donnerstag fort, bei dem sie ein Laserkommunikationsexperiment gegen eine Plattform austauschen sollen, auf der bei einem späteren Außeneinsatz ein optisches Teleskop montiert werden soll. Außerdem sollen sie ein Kopplungsziel vom PIRS-Kopplungsstutzen entfernen. Die zwei Kosmonauten luden die Batterien ihrer ORLAN-Raumanzüge auf, überprüften die Kommunikationssysteme und bereiteten die Werkzeuge, die sie bei ihrer viereinhalbstündigen Exkursion verwenden sollen, vor. Die Übertragung bei NASA TV soll um 13 Uhr MESZ beginnen, rechtzeitig bevor die Kosmonauten die Station um 13:40 Uhr verlassen.
Kommandant pawel Winogradow verbrachte seinen Arbeitstag mit einer Überprüfung der Netzwerk- und Rechnergerätschaften und verrichtete routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA.

19. August 2013, Montag
Im Nachklang des rekordsetzenden Außeneinsatzes vom Freitag begann die Expedition 36 Besatzung ihre Arbeitswoche an Bord der Internationalen Raumstation mit wissenschaftlichen Experimenten, routinemäßigen Wartungsarbeiten und Vorbereitungen für einen Außeneinsatz am Donnerstag.
Chris Cassidy mit einem der SPHERES
Oben: Chris Cassidy mit einem der SPHERES, einem freifliegenden Experimentalsatelliten zum Testen von Steuerungs- und Regelungskonzepten für die automatische Raumfahrzeugnavigation. (Photo: NASA)
Frisch erholt von ihrem 7 Stunden und 29 Minuten dauernden Außeneinsatz am Freitag, dem längsten der je von russischen Kosmonauten absolviert wurde, verbrachten die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin den heutigen Tag mit dem Durchgehen von Arbeitsabläufen und dem Anbringen von Ausrüstung an ihren ORLAN-Raumanzügen, um sich auf den nächsten Außeneinsatz am Donnerstag um 13:40 Uhr MESZ vorzubereiten. Die zwei Kosmonauten sollen ein Laserkommunikationsexperiment gegen eine Plattform austauschen, auf der bei einem späteren Außeneinsatz ein optisches Teleskop montiert werden soll. Außerdem sollen sie ein Kopplungsziel vom PIRS-Kopplungsstutzen entfernen. Der Außeneinsatz am Donnerstag ist auf viereinhalb Stunden angesetzt. Die Übertrag bei NASA-TV beginnt ab 13 Uhr MESZ.
Jurtschichin und Missurkin führten auch eine Nachbesprechung mit russischen Außeneinsatzspezialisten zur Exkursion am Freitag. Während dieses Außeneinsatzes hatten die zwei Kosmonauten Strom- und Ethernetkabel zur Anbindung des Ende des Jahres ankommenden russischen Mehrzwecklabormoduls NAUKA verlegt. NAUKA soll im Dezember auf der Spitze einer PROTON-Trägerrakete vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet werden. Sie brachten auch ein Experiment am Modul POISK an, das Daten über die Auswirkung der Weltraumumgebung in der niedrigen Erdumlaufbahn auf verschiedene Werkstoffe sammelt.
Objekt außerhalb der Station
Oben: Eine Antennenabdeckung vom Servicemodul SWESDA trieb nahe des Moduls PIRS vorbei. (Photo: NASA TV)
Der dritte Kosmonaut an Bord des Komplexes, Kommandant Pawel Winogradow, konzentrierte sich heute auf Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station, wo er Lüfterblenden im Modul RASSWET reinigte und einen Blick auf das Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA warf. Der Kommandant arbeitete auch mit der Studie URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan will URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen dokumentieren und vorherzusagen versuchen.
Flugingenieurin Karen Nyberg verbrachte ihren Morgen im japanischen Labormodul KIBO, wo sie das Experiment NanoStep aus der Einrichtung zur Beobachtung von Kristallisation aus Lösungen (SCOF) ausbaute und durch das Experiment Eiskristall 2 ersetzte.
Im Anschluß bereitete sie neue Testproben für das fortschrittliche Kolloidexperiment (ACE) vor, das im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) untergebracht ist. Die Ergebnisse des ACEs soll den Forschern helfen zu verstehen, wie Stabilisatoren die Lagerdauer von Produkten, wie Waschmitteln, Farben, Ketchup oder gar Salatdressing optimieren können.
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano begannen ihren Tag damit, sich selbst zu wiegen. Da normale Haushaltswaagen wegen des Fehlens der Schwerkraft nicht funktionieren, nutzt man hier das Gerät zur Massenbestimmung durch lineare Beschleunigung im All (SLAMMD). SLAMMD bringt über einen Auslegerarm eine wohldefinierte Kraft auf den Körper auf, anschließend wird die resultierende Beschleunigung gemessen. Die Masse ergibt sich dann nach dem zweiten Newton'schen Gestz aus der Kraft geteilt durch die gemessene Beschleunigung.
Parmitano arbeitet an Mobilrechner
Oben: Luca Parmitano bei der Arbeit an einem Mobilrechner im Labormodul DESTINY. (Photo: NASA TV)
Parmitano machte dann mit der Überwachung der Umgebungsgesundheit weiter, wobei er die Lautstärkepegel an verschiedenen Orten innerhalb des Komplexes maß. Er rundete seinen Tag mit dem Experiment InSPACE-3 ab, das Kolloidfluide untersucht, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, da sie in der Lage sind, bei Anlegen eines magnetischen Feldes vom flüssigen in den festen Zustand überzuwechseln. Das Forscherteam von InSPACE-3 glaubt, daß die Erkentnisse, die bei diesem Forschungsvorhaben gewonnen werden können, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren beitragen können, die auf der Idee basieren, diese Nanoteilchen als sich selbst zusammensetzende Bausteine größerer Strukturen einzusetzen.
Cassidy richtete derweil die drei bowlingkugelgroßen freifliegenden Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES) für eine weitere Versuchreihe ein. Bei seiner Arbeit im Labormodul KIBO richtete er die kleinen Robotsatelliten für den Test einer neuen graphischen Benutzerschnittstelle ein, die eine von Menschen überwachte Steuerung der Satelliten ermöglichen soll. seit 2003 haben Expeditionsbesatzung diese freifliegenden Roboter genutzt, um Techniken zu testen, die zu Verbesserungen bei automatischen Kopplungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage und Notfallreparaturen im All führen können.
Cassidy beobachtete außerdem ein weiteres freifliegendes Objekt, dieses allerdings außerhalb der Station nahe des PROGRESS-Transporters. Er meldete seine Beobachtung an das Missionsleitzentrum in Houston und nahm das Objekt auf Video auf. Russische Flugleittechniker identifizierten es als eine Antennenabdeckung vom Servicemodul SWESDA.

16. August 2013, Freitag
Die Expedition 36 Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin schlossen heute Nacht um 0:05 Uhr MESZ die Luke zum Kopplungsmodul PIRS und beendeten so ihren Außeneinsatz offiziell. Die beiden Kosmonauten hatten Kabel für das neue russische Labormodul verlegt und ein Werkstoffexperiment angebracht.
Fjodor Jurtschichin auf dem STRELA-Kran
Oben: Fjodor Jurtschichin reitet auf dem STRELA-Kran zu seiner Arbeitsstelle am Modul SARJA, wo er Strom und Netzwerkkabel verlegte. (Photo: NASA TV)
Gekleidet in ihren russischen ORLAN-Raumanzügen begannen die beiden Raumfahrer ihren Außeneinsatz um 16:36 Uhr MESZ. Als erstes richteten sie den Frachtkran STRELA am Miniforschungsmodul POISK ein. Missurkin setzte dann den STRELA ein, um Jurtschichin mit Kabeln zum Modul SARJA nahe des Knotenmoduls UNITY zu bewegen. Jurtschichin verlegte dann einen Kabelverbinder um und verlegte Kabel an SARJAs Außenhülle.
Während Jurtschich an SARJA beschäftigt war, brachte Missurkin ein Werkstoffexperiment an POISK an. Das WINOSLIWOST genannte Experiment setzt verschiedene Werkstoffproben den Umgebungsbedingungen des Alls aus, so daß Wissenschaftler die Veränderung ihrer Eigenschaften untersuchen können. Danach brachte er zwei Steckerleisten und eine Spaltbrücke an POISK an.
Nachdem er die Arbeit an POISK abgeschlossen hatte, begab sich Missurkin zu Jurtschichin und half ihm beim Verlegen von Ethernet-Kablen am Frachtmodul SARJA. Die beiden Raumfahrer bewegten sich immer zwischen SARJA und POISK hin und her und verlegten und sicherten Kabel an verschiedenen Punkten.
Die Kabelverlegungsarbeiten an der Außenhülle des russischen Segments der Station bereitet das Orbitallabor auf die Ankunft des Mehrzwecklabormoduls NAUKA vor. NAUKA soll voraussichtlich Ende des Jahres auf der Spitze einer russischen PROTON-Trägerrakete gestartet werden und PIRS ersetzen.
Für die Dauer des Außeneinsatzes waren Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Chris Cassidy im Modul POISK und ihrer SOJUS TMA-08M isoliert, während die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sich frei im amerikanischen Segment der Station bewegen konnten.
Dies war der 172. Außeneinsatz, der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet war, der siebte für Jurtschichin und der zweite für Missurkin. Mit 7 Stunden und 29 Minuten Dauer war es der längste Außeneinsatz in der Geschichte der russischen Raumfahrt. Die beiden Kosmonauten sollen am 22. August erneut die Station verlassen, um ein Laserkommunikationsexperiment gegen eine Plattform auszutauschen, auf der bei einem zukünftigen Außeneinsatz ein optisches Teleskop montiert werden soll.

15. August 2013, Donnerstag
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin sollen am Freitag um 16:40 Uhr MESZ die Luke des Kopplungsmoduls PIRS öffnen, um ihren Außeneinsatz zu beginnen. Die zwei Kosmonauten sollen rund 6,5 Stunden außerhalb des Komplexes verbringen, um Kabel für ein neues russisches Labormodul zu verlegen und ein Werkstoffexperiment anzubringen.
Nachtleuchtende Wolken über den Aleuten
Oben: Die Mitternachtssonne und nachtleuchtene oder polarmesosphärische Wolken (PMCs) über den Aleuten. Das Photo wurde von einem Besatzungsmitglied geschossen, als sich die Station gerade am nördlichsten Punkt ihrer Erdumlaufbahn bei 51,6° nördlicher Breite befand. Nachtleuchtende Wolken sind für Forscher von Interesse, da ihre zunehmende Sichtung in südlicheren Breiten auf die globale Erwärmung zurückgeführt wird. Sie befinden in sich in sehr großer Höhe (90-100 km) und können nur gesehen werden, wenn sich der Beobachter bereits im Dunkeln befindet, die Wolken aber noch von der Sonne angestrahlt werden. (Photo: NASA)
Die Kabelverlegearbeiten an der Außenseite des russischen Segments bereiten die Station für die Ankunft des Mehrzwecklabormoduls NAUKA vor. NAUKA soll voraussichtlich im Dezember mit einer russischen PROTON-Trägerrakete gestartet werden und PIRS ersetzen.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Chris Cassidy werden während des Außeneinsatz im Modul POISK und ihrer dort angekoppelten SOJUS TMA-08M isoliert sein. Die Luken zum europäischen ATV-4 und zum PROGRESS M-20M werden ebenfalls während dieser Zeit geschlossen sein. Die zwei arbeiteten an der Konfiguration des ATVs, da es am Servicemodul SWESDA angekoppelt ist.
Während Missurkin und Jurtschichin außerhalb der Station sind, werden die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sich frei im US-Segment der Station bewegen können.
Der Außeneinsatz wird der 172., der dem Aufbau und der Wartung der Station gewidmet ist, der siebte fr Jurtschichin und der zweite für Missurkin. Die zwei sollen am 22. August die Station erneut über PIRS verlassen, um ein Laser-Kommunikationsexperiment gegen eine Plattform auszutauschen, auf der bei einem zukünftigen Außeneinsatz ein optisches Teleskop montiert werden soll.
Derweil gingen auch die Ladearbeiten am japanischen Frachter HTV-4 weiter. Nyberg; Cassidy und Parmitano hatten den ganzen Tag über mit dem Entladen von Frachtstücken, dem Neukonfigurieren der Verzurrgurte und dem Beladen des HTVs mit Müll zu tun.
Nyberg und Cassidy begannen ihren Tag im Labormodul KIBO. Die zwei Astronauten richteten einen Sensor ein und reinigten Lüfterblenden, so daß sie die Luftströmungsgeschwindigkeit im Innern KIBOs messen konnten.
Nyberg war danach mit dem japanischen Werkstoffexperiment HICARI beschäftigt, bei dem sie Probenkartuschen austauschte. HICARI wird im Labormodul KIBO ausgeführt und setzt einen Gradientenofen ein, um qualitativ hochwertige Kristalle zu produzieren, die die Entwicklung effizienterer Solarzellen und Halbleiterelektroniken voranbringen könnten.
Cassidy konfigurierte auch einen wissenschaftlichen Tiefkühlschrank vom Typ GLACIER und baute ihn in einen EXPRESS-Schrank im Labormodul DESTINY ein. Der ultrakalte Tiefkühler ermöglicht die Lagerung von biologischen Proben bis zu ihrem Transport zur Erde, wo sie von Wissenschaftlern genauer analysiert werden können.

14. August 2013, Mittwoch
Während zwei Kosmonauten ihre russischen ORLAN-Raumanzüge für den Außeneinsatz am Freitag vorbereiteten, inspizierte ein NASA-Astronaut die US-Raumanzüge, um die Ursache für ein Wasserleck zu suchen, das den Außeneinsatz am 16. Juli vorzeitig beendet hatte. Die übrigen drei Besatzungsmitglieder hatten mit Frachtladearbeiten, Stationswartung und Vorbereitungen für kommende Experimente zu tun.
Cassidy und Parmitano im HTV
Oben: Chris Cassidy und Luca Parmitano bei der Arbeit im druckbeaufschlagten Frachtmodul des japanischen Transporters HTV-4. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin sollen am Freitag um 16:40 Uhr MESZ die Station über das Kopplungsmodul PIRS für einen sechseinhalbstündigen Außeneinsatz verlassen. Das Duo soll an der Außenseite des russischen Segments Kabel für ein neues Labormodul verlegen und ein Werkstoffexperiment anbringen.
Die Kosmonauten legten ihre Raumanzüge für einen Passtest an und überprüften die Geräte und Funktionen der Anzüge. Sie führten auch einen vorläufigen Dichtigkeitstest der Anzüge durch und übten die Notfallabläufe für den Fall eines Druckverlustes im Innern von PIRS.
Flugingenieur Chris Cassidy überprüfte derweil die US-Raumanzüge in der Luftschleuse QUEST. Beim Außeneinsatz am 16. Juli war an Luca Parmitanos Raumanzug ein Kühlwasserleckaufgetreten, durch das Wasser in Parmitanos Helm eingedrungen war. Während die Untersuchung an dem fehlerhaften Raumanzug weiterging inspizierte Cassidy die anderen Raumanzüge, um sicherzustellen, daß sie bereitstehen, für den Fall, daß ein Notaußeneinsatz erforderlich wird.
Luca Parmitano hatte währenddeseen den Tag über mit Entladearbeiten am vierten japanischen Versorgungsraumfahrzeug KOUNOTORI 4 oder HTV-4 zu tun. Er arrangierte die Stau- und Befestigungseinrichtungen um und begann den Frachter mit Müll zu beladen. Das HTV-4 soll die ISS am 4. September verlassen. Dafür soll der CANADARM2 es vom Knotenmodul HARMONY abkoppeln und freigeben. Anschließend soll es abbremsen und beim Wiedereintritt in der Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Flugingenieurin Karen Nyberg assistierte am Morgen Parmitano bei den Frachtladearbeiten und hatte anschließend ein Interview im Rahmen der NBC- TV-Sendung "Today". Den Rest des Tages war sie mit Vorbereitungen für kommende Experimente am Mehrzweckschrank für kleine Nutzlasten (MSPR) im Labormodul KIBO beschäftigt. Sie richtete eine Brennkammer im MSPR ein und tauschte einen Kohlendioxidsensor aus.
Kommandant Pawel Winogradow arbeitete im russischen Segment der Station an verschiedenen Wartungsaufgaben. Er begann am Morgen mit einigen Klempnerarbeiten, um Urin in Tanks des europäischen Automatischen Transferfahrzeug ALBERT EINSTEIN, das am Servicemodul SWESDA angekoppelt ist, umzupumpen. Später reinigte er Lüfter und Blenden im Modul SARJA und aktualisiert zum Schluß das Bestandhaltungssystem der Station.

13. August 2013, Dienstag
Der Expedition 36 Besatzung bereitet sich auf einen russischen Außeneinsatz vor, der am Freitag um 16:40 Uhr MESZ beginnen soll. Die Stationsbewohner arbeiteten außerdem mit Schülern von Mittelschulen im Rahmen eines Satellitenwettbewerbs.
Cassidy mit SPHERES
Oben: Chris Cassidy arbeitet mit den kleinen, von Schülern gesteuerten SPHERES-Experimentalsatelliten. (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin sollen die Station durch das Kopplungsmodul PIRS für einen sechseinhalbstündigen Außeneinsatz verlassen, bei dem sie Kabel verlegen und ein Werkstoffexperiment an der Außenhülle des russischen Segments der ISS anbringen sollen.
Die zwei Kosmonauten rüsteten ihre russischen ORLAN-Raumanzüge mit Außeneinsatzwerkzeugen, Leuchten und Kameras aus und gingen die geplanten Abläufe durch. Sie testeten auch die Telemetriesysteme der Anzüge, indem sie Signale darüber an die Flugleittechniker am russischen Missionsleitzentrum in Koroljow bei Moskau sendeten.
Derweil arbeiteten die Flugingenieure Karen Nyberg und Chris Cassidy mit dem Langzeitexperiment SPHERES und dem daraus erwachsenen Schülerwettbewerb. Im Labormodul KIBO richteten die Astronauten zwei Mikrosatelliten ein, die Steueralgorithmen von neun Schülermannschaften einsetzten. Die Schüler waren am Massachussetts Institut für Technologie (MIT) in Boston zusammengekommen, um den Wettstreit um die beste automatische Steuerung der Satelliten zur Erfüllung der gestellten Aufgaben auszutragen.
SPHERES steht für Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren. Die bowlingkugelgroßen Satelliten ermöglichen es den Schülern solche Manöver wie Rendezvous, Kopplung und Formationsflug durchzuführen. Die dabei entwickelten Steuer- und Regelalgorithmen sollen zukünftigen Raumfahrtmissionen nutzen.
Flugingenieur Luca Parmitano betätigte sich den ganzen Tag über als Klempner. Der italienische ESA-Astronaut tauschte am Morgen im Knotenmodul TRANQUILITY einen Vorbehandlungstank im Sanitär- und Hygienebereich aus. Am Nachmittag rekonfigurierte er dann einen Aufbereitungstank im Wasserrückgewinnungssystem.
Jurtschichin und Missurkin arbeiteten zusammen mit Kommandant Pawel Winogradow den ganzen Tag über an wissenschaftlichen und wartungstechnischen Aufgaben.
Winogradow lud Batterien für ein Photo-Spektralsystem auf und arbeitete mit dem Experiment RELAXATION. Später aktualisierte er das Bestandhaltungssystem der Raumstation.
Bevor er mit der Arbeit an den Raumanzügen begann, richtete Missurkin einen Bioreaktor für das manuelle Mischen von Proben für das lebenswissenschaftliche Experiment KASKADE ein. nach der Arbeit an den Raumanzügen verrichtete er verschiedene Wartungsarbeiten an russischen Systemen.
Jurtschichin richtete einen tragbaren Druckauffrischungstank ein, bevor er seinen Raumanzug überprüfte. Später tauschte er einen Vorbehandlungstank im russischen Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem aus.

12. August 2013, Montag
Japan's viertes H-II-Transferfahrzeug (HTV-4) ist am Freitag Nachmittag mit dem CANADARM2 eingefangen und am Knotenmodul HARMONY angekoppelt worden. Weitere Robotarbeiten folgten am Wochenende, als der CANADARM2 eine Frachtpallette aus dem Außenladeraum des HTVs entnahm und an den Robotarm des japanischen Labormoduls KIBO übergab, der sie an der Außenplattform des Moduls festmachte. Auf der Frachtpallette sind Ersatzteile für die Außenanlagen der Station und Außenexperimente gelagert.
Nyberg und Cassidy in der CUPOLA
Oben: Karen Nyberg und Chris Cassidy beobachten von der robotischen Arbeitsstation in der CUPOLA den Anflug des japanischen Versorgungsraumfahrzeugs KOUNOTORI 4. (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg, Chris Cassidy und Luca Parmitano begannen mit dem Entladen des HTVs unmittelbar nach der Ankunft. Sie genossen auch einen freien Tag heute und hatten eine Besprechung mit dem Robotikteam am Boden über das Einfangen des japanischen Frachters am Freitag.
Auf der russischen Seite der ISS hatten die drei Kosmonauten einen vollen Arbeitstag mit Wartungsarbeiten, Forschung und Außeneinsatzvorbereitungen.
Kommandant Pawel Winogradow hatte den Morgen hindurch mit dem Austausch von Batterien und dem Verbinden von Telemetrieleitungen im Servicemodul SWESDA zu tun. Während des Nachmittags führte der Kommandant einen Hörtest durch und aktualisierte das Bestandhaltungssystem. Am Ende seines Arbeitstages lud er die Batterien für das Experiment RELAXATION auf, das die Wechselwirkung von Triebwerksabgasen, sowohl von Luft- als auch von Raumfahrzeugen, mit der oberen Erdatmosphäre und der Stationsumgebung untersucht.
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin bereiteten sich auf einen weiteren Außeneinsatz am Freitag vor, der um 16:40 Uhr MESZ beginnen soll. Die Kosmonauten inspizierten ihre russischen ORLAN-Raumanzüge und testeten sie auf Undichtigkeiten. Sie gingen außerdem den Arbeitsablauf für die auf sechseinhalb Stunden angesetzte Exkursion durch.
Ihre erste Aufgabe, nachdem sie das Kopplungsmodul PIRS verlassen haben, wird das Ausklappen des Auslegers STRELA sein, ein tragbarer Teleskopkran, mit dem Ausrüstung und auch Raumfahrer außerhalb der Station bewegt werden können. Sie sollen STRELA einsetzen, um Verbindungsbleche und Spaltspanner außerhalb der Module SARJA und POISK anzubringen.
Jurtschichin und Missurkin sollen außerdem das Experiment Winosliwost an POISK anbringen, das verschiedene Werkstoffe der Weltraumumgebung aussetzt. Danach sollen sie Ethernetkabel an der Außenseite von SARJA und POISK verlegen und sichern. Bevor sie wieder in die Station zurückkehren sollen sie noch den STRELA wieder verstauen.

9
. August 2013, Freitag
Das vierte japanische H-II Transferfahrzeug (HTV-4) wurde heute um 17:38 Uhr MESZ am zur Erde gerichteten (Nadir-)Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY der Internationalen Raumstation festgemacht. Es liefert rund 3,2 Tonnen an wissenschaftlichen Experimenten, Ausrüstung und Versorgungsgüter zum Orbitalkomplex.
Einfangen des HTV
Oben: Der Robotarm CANADARM2 hat das unbemannte japanische Frachtraumfahrzeug HTV-4 gegriffen. (Photo: NASA)
Flugingenieurin Karen Nyberg, assistiert von Flugingenieur Chris Cassidy, hatte das HTV-4 um 13:22 Uhr MESZ mit dem Robotarm der Station CANADARM2 eingefangen, als der Frachter sich in einer Entfernung von nur noch 9 Metern vom Komplex befand. Flugingenieur Luca Parmitano war mit den beiden anderen Astronauten in der CUPOLA, dem Beobachtungsdeck der ISS, und überwachte die Systeme des HTVs während der Annäherung und dem Rendezvous.
Zu diesem Zeitpunkt überflog die ISS gerade in 420 km Höhe den Süden von Südafrika.
Nachdem sich das HTV-4 sicher im Griff des CANADARM2 befand, übernahmen die Robotiker am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston die Steuerung des Arms, um das Raumfahrzeug an den Kopplungsstutzen HARMONYs zu bugsieren und in die Verriegelungsposition zu bringen. Nyberg und Cassidy führten dann die erste Stufe der Verriegelung am Allgemeinen Kopplungsmechanismus über einen Mobilrechner durch. Der Kopplungsmechanismus HARMONYs übernahm dabei den aktiven Part (ACBM) während der Mechanismus des HTVs den passiven Part (PCBM) übernahm. Sobald dieser Vorgang beendet war, schloß das Bodenteam die Kopplung mit der zweiten Verriegelungsphase ab.
Der auch KOUNOTORI (jap. für "Weißer Storch", der als Symbol für eine wichtige Lieferung steht) genannte unbemannte japanische Frachter ist 10 Meter lang und 4 Meter im Durchmesser und ist in der Lage, sowohl interne wie auch externe Frachten zum Außenposten zu liefern. Das HTV-4 war am 3. August um 21:48 Uhr MESZ vom Yoshinobu Startzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima auf der Spitze einer H-II Trägerrakete gestartet.
Ankopplung des HTV
Oben: Der Robotarm bewegt das HTV in Position ffür das Ankoppeln am Nadir-Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY. (Photo: NASA TV)
Nach dem Ausgleich der Drücke zwischen dem Raumfahrzeug und der Station soll die Besatzung die Luken am Samstag öffnen und mit dem Entladen der Versorgungsgüter beginnen, die KOUNOTORI in seinem Logistikmodul transportiert hat.
Unter den Gegenständen in dem Modul sind Versuchsproben für Forschungsexperimente im Labormodul KIBO, ein neuer Tiefkühlschrank, der in der Lage ist, Material bei -68 °C zu konservieren, vier kleine CubeSats, die aus der Luftschleuse KIBO heraus ausgesetzt werden sollen, ebenso wie Nahrung, Wasser und andere Versorgungsgüter für Stationsbesatzung. Im Druckmodul lagern auch neue Gerätschaften für die Robotische Nachfüllmission, die robotische Satellitenwartungswerkzeuge, -technologien und -techniken testen soll.
Die druckfreie Sektion enthält zwei Orbitale Austauscheinheiten (ORUs): einen Ersatz-Hauptstromverteiler (MBSU) und eine Ersatz-Stromübertragungseinheit (UTA), mit denen das elektrische System in störungsfreiem Betrieb gehalten werden soll. Die UTA ermöglicht die Stromübertragung über das Solar-Alpha-Drehgelenk (SARJ), von den riesigen Solarzellenflächen zu den Stationselementen und Nutzlasten, während die MBSU den Strom je nach Bedarf auf die verschiedenen Stromkanäle und Verbraucher aufteilt. ORUs sind modulare Stationskomponenten, die so konstruiert sind, daß sie in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden können.
Ebenfalls im drucklosen Frachtraum des HTVs befindet sich das Weltraum-Testprogramm Houston 4 (STP-H4), eine Nutzlast, die aus sieben Experimenten besteht, die sich mit der Kommunikation im All, der Erdbeobachtung und Werkstoffwissenschaft befassen.
Diese Frachten im drucklosen Außenladeraum sind auf einer Pallette befestigt, die am Wochenende mit dem CANADARM2 aus KOUNOTORI herausgezogen, an den Robotarm des japanischen Labormoduls KIBO übergeben und von diesem dann an der Außenplattform KIBOs angekoppelt werden soll.
Anfang September soll der Frachter dann, beladen mit Müll, von der ISS abgekoppelt und freigegeben und anschließend in die Erdatmosphäre geschickt werden, wo er beim Wiedereintritt verglühen wird.
 
8. August 2013, Donnerstag
Die sechs Astronauten und Kosmonauten der Exopedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation haben heute eine Reihe von Experimenten durchgeführt und die letzten Vorbereitungen für das Rendezvous, Einfangen und Ankoppeln eines japanischen Frachters am Freitag getroffen.
Kapillarströmungsexperiment
Oben: Das Kapillarströmungsexperiment, das in diesem Photo abgebildet ist, untersucht die Strömung von Fluiden in engen Querschnitten und um komplexen Geometrien. (Photo: NASA TV)
Flugingenieurin Karen Nyberg begann ihren Tag mit dem Einrichten des Kapillarströmungsexperimentes für eine weitere Versuchreihe, aus der Forscher lernen wollen, wie Fluide in der Mikroschwerkraft über Oberflächen mit komplexer Geometrie fließen. Koordiniert mit dem Nutzlastbetriebs- und integrationszentrum am Marshall Raumflugzentrum in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama richtete Nyberg das Experiment ein, damit die Fluidströmung um eine innenliegende Ecke untersucht werden kann, und positionierte eine HD-Videokamera, um die Ergebnisse aufzunehmen. Daten von diesem Experiment könnten die Rechnermodelle verbessern, die eingesetzt werden, um Fluidleitungssysteme und Treibstofftanks zukünftiger Raumfahrzeuge zu konstruieren.
Derweil absolvierten die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano ihre regelmäßige Fitneßbewertung. Die zwei Astronauten wechselten sich bei den Fitneßübung auf dem Fahrradergometer mit Schwingungsdämpfer und Stabilisator (CEVIS) ab, während der jeweils andere den Blutdruck maß.
Danach besprachen Cassidy, Nyberg und Parmitano mit den Flugleittechnikern am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA in Houston im US-Bundesstaat Texas den abschließenden Plan für das für Freitag geplante Einfangen des japanischen H-II Transferfahrzeugs (HTV-4). Nyberg und Cassidy sollen am Freitag um 13:29 Uhr MESZ den Robotarm der Station CANADARM2 einsetzen, um KOUNOTORI 4 einzufangen und am zur Erde gerichteten (Nadir-) Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY festzumachen. Das auch KOUNOTORI (auf deutsch "Weißer Storch") genannte HTV-4 war am späten Samstag Abend um 21:48 Uhr MESZ mit rund 3,2 Tonnen Fracht für die ISS vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima gestartet.
Parmitano und Nyberg in DESTINY
Oben: Luca Parmitano und Karen Nyberg wurden hier bei der Arbeit im Labormodul DESTINY durch eine Fischaugenlinse photographiert. (Photo: NASA TV)
Nach der Mittagspause absolvierten Nyberg und Cassidy ein letztes CANADARM2-Robotik-Auffrischungstraining an einem Mobilrechner. Für das Einfangen des HTV-4 am Freitag ist Nyberg als Bedienerin für den Robotarm eingeteilt, während Cassidy ihr dabei assistiert und mit den Teams der Missionsleitzentren am Boden kommuniziert. Parmitano soll die Systeme des HTVs überwachen.
Nyberg machte dann mit dem Aufbau eines Kommandopultes weiter, das die Besatzung benutzen soll, um den Anflug des HTV-4 zu überwachen und, falls erforderlich, Kommandos an das japanische Raumfahrzeug zum Abbruch zu senden, sollte die unwahrscheinliche Situation einer Fehlfunktion auftreten.
Cassidy baute auch einen Sensor des Weltraumbeschleunigungsmeßsystems (SAMS) aus dem Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul COLUMBUS aus, um Platz für einen neuen alleinstehenden Sensor zu schaffen, der im Juni mit dem europäischen ATV-4 zur Station gebracht wurde. Der SAMS-Sensor soll an einer anderen Stelle in COLUMBUS eingesetzt werden, um dort wissenschaftliche Untersuchungen zu unterstützen und bei der Überwachung der strukturellen Integrität der Station zu helfen.
Nyberg Cassidy und Parmitano rundeten ihren Tag damit ab, daß sie den Entladevorgang durchgingen, der beginnen wird, sobald die Luke von KOUNOTORI am Samstag geöffnet wird, was es der Besatzung ermöglicht, in den druckbeaufschlagten Teil des Raumfahrzeugs einzusteigen.
CANADARM2
Oben: Der Robotarm der Station CANADARM2 mit Osteuropa bei Nacht im Hintergrund. (Photo: NASA)
Auf der russischen Seite der Station setzten die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin die Vorbereitungen für zwei Außeneinsätze fort, die sie am 16. und 22. August durchführen sollen. Die zwei Kosmonauten gingen die Arbeitsstellen und Bewegungswege durch und photographierten die Stellen durch die Fenster der Station, um sie genauer in Augenschein zu nehmen.
Bei der ersten Exkursion sollen Missurkin und Jurtschichin ein Paneel mit Experimenten am Modul POISK anbringen, einen Spaltspanner zwischen SARJA und POISK montieren und in Vorbereitung auf die Ankunft des neuen Mehrzwecklabormoduls NAUKA Ende des Jahres  Ethernet-Kabel an POISK verlegen. Sechs Tage später sollen sie erneut aussteigen, um ein Laser-Experiment gegen eine Nachführmontierung für ein optisches Teleskop zu ersetzen, das später zur Station geliefert wird.
Missurkin und Winogradow reparierten auch den Tschibis-M-Anzug, der die Wirkung der Schwerkraft auf das Herkreislaufsystem simuliert, indem er den Druck im Unterkörper reduziert.
Zuvor hatte Missurkin einige Proben des Experiments Winosliwost, das Materialermüdung in der Weltraumumgebung untersucht, auf einer Platte befestigt. Ergebnisse dieser Studie sollen Daten für die Abschätzung der Lebensdauer struktureller Elemente bei aktuellen und zukünftigen Stationsmodulen liefern.
Kommandant Pawel Winogradow setzte derweil das Entladen der rund 2,7 Tonnen Fracht fort, die am 27. Juli mit dem Transporter PROGRESS M-20M auf der ISS eingetroffen waren. Der PROGRESS hatte nur sechs Stunden nach seinem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan am Kopplungsmodul PIRS angelegt.

7. August 2013, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute eine breite Pallette an Experimenten abgearbeitet, während sie gleichzeitig die Vorbereitungen für die Ankunft eines japanischen Raumfrachters und zweier russischer Außeneinsätze fortsetzte.
Cassidy mit SPHERES
Oben: Im Labormodul KIBO bereitet Flugingenieur Chris Cassidy ein Paar SPHERE-Satelliten vor, um sie zu photographieren, während im Hintergrund Karen Nyberg an einem Mobilrechner arbeitet. (Photo: NASA TV)
Flugingenieurin Karen Nyberg verbrachte einen Teil ihres Morgens mit dem Fortschrittlichen Kolloidexperiment (ACE), das im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY stattfindet. Nyberg reinigte das Experiment nach dem vorangegangenen Versuchslauf, tauschte einen verbrauchten Ölspender aus und bereitete ACE für die nächste Versuchsserie vor. Ergebnisse von ACE soll den Forschern zu verstehen helfen, wie man Stabilisatoren optimieren kann, um die Lagerdauer von Produkten wie Waschmitteln, Farben, Ketchup oder sogar Salatsaucen zu verlängern.
Anschließend überprüfte sie zusammen mit Flugingenieur Chris Cassidy im Labormodul KIBO zwei bowlingkugelgroße freifliegende Satelliten, die Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, -anfliegen und Reorientieren (SPHERES). Die zwei Astronauten steuerten die beiden Miniatursatelliten durch einen Trockenlauf für das SPHERES Null-g Robotikturnier, das am Dienstag 13. August stattfinden soll. Mannschaften aus Mittelschulen aus den US-Bundesstaaten Florida, Georgia, Idaho und Massachussetts werden dafür am Massachussetts Institut für Technologie (MIT) zusammenkommen, um zu schauen, mit welchen Algorithmen die freifliegenden Roboter eine Reihe von Manövern und Aufgaben am besten absolvieren.
Derweil richtete Flugingenieur Luca Parmitano akustische Dosimeter ein, die Kommandant Pawel Winogradow, Flugingenieur Alexander Missurkin und Cassidy für 24 Stunden tragen sollen, um zu messen, welchem Geräuschpegel sie ständig ausgesetzt sind.
Winogradow in SWESDA
Oben: Pawel Winogradow liest eine Ablaufprüfliste im Servicemodul SWESDA der ISS.  (Photo: NASA)
Mit einem Auge auf die Ankunft des japanischen Frachters KOUNOTORI 4 am Freitag gerichtet, sammelte Parmitano Ausrüstung zusammen, mit der der Verbindungsgang am zur Erde gerichteten (Nadir-)Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY ausgestattet werden soll, nachdem das japanische H-II Transferfahrzeug (HTV-4) dort festgemacht worden ist. Nyberg und Cassidy sollen den CANADARM2, den in Kanada hergestellten Robotarm der Station, einsetzen, um das Raumfahrzeug am Freitag um 13:29 Uhr MESZ einzufangen und an HARMONY anzukoppeln. Das HTV-4 war am letzten Samstag um 21:48 Uhr MESZ mit rund 3,2 Tonnen Fracht für die ISS an Bord vom Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima gestartet.
In seiner Rolle als Bordarzt nahm Parmitano auch eine Ultraschalluntersuchung an Cassidys Augen vor, um eine Beurteilung für Flugärzte und Forscher im Rahmen der Augengesundheitsstudie zu liefern.
Im russischen Segment der Station fuhren Missurkin und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin damit fort, ihre ORLAN-Raumanzüge und Außeneinsatzwerkzeuge für zwei Außeneinsätze vorzubereiten, die sie am 16. und 22. August durchführen sollen. Bei der ersten Exkursion sollen Missurkin und Jurtschichin ein Paneel mit Experimenten am Modul POISK anbringen, einen Spaltspanner zwischen SARJA und POISK montieren und in Vorbereitung auf die Ankunft des neuen Mehrzwecklabormoduls NAUKA Ende des Jahres  Ethernet-Kabel an POISK verlegen. Sechs Tage später sollen sie erneut aussteigen, um ein Laser-Experiment gegen eine Nachführmontierung für ein optisches Teleskop zu ersetzen, das später zur Station geliefert wird.
Winogradow verrichtete derweil Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeuger ELEKTRON und am Belüftungssystem im Servicemodul SWESDA. Der Kommandant übertug auch Daten vom Experiment IDENTIFIKATION, das die dynamischen Lasten, die während Ereignissen wie Kopplungen und Bahnmanövern auf die Station wirken, mißt, zur Erde.

6. August 2013, Dienstag
Die sechs Raumfahrer an Bord der Internationalen Raumstation verbrachten den heutigen Tag mit Demonstrationen von Robottechnologie, wissenschaftlicher Forschung und der Vorbereitung zweier russischer Außeneinsätze.
Der Robonaut 2 in DESTINY
Oben: Chris Cassidy (im Hintergrund) steuert mit einer Telerobotikausrüstung den Robonaut 2 im Labormodul DESTINY.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy verbrachte den größten Teil seines Morgens mit dem Robonaut 2, dem humanoiden Roboter, den er am Montag im Labormodul DESTINY für eine neue Testreihe aufgebaut hatte. Cassidy legte eine Fernsteuerungsausrüstung bestehend aus einer Weste, Handschuhen und einer Spezialbrille an, mit der er in der lage war, den Kopf, die Arme und die Finger des Robonauten durch seine eigenen Bewegungen telerobotisch zu steuern, ebenso aber auch mit gesprochenen Kommandos. Nachdem diese Versuchsreihe abgeschlossen war, baute Cassidy den Roboter wieder ab und verstaute ihn. Seit seiner Ankunft auf der Statuion mit der Raumfähre DISCOVERY im Rahmen der Mission STS-133 hat der Robonaut den Forschern, die die Technologie zur Fernsteuerung von Robotern im All vom Boden aus perfektionieren, wichtige Daten geliefert.
Cassidy nahm auch Wasserproben von der Wasseraufbereitungsanlage (WPA) und testete sie mit dem Analysegerät für den organischen Gesamtkohlenstoffanteil (TOCA), um sicherzustellen, daß das Wasser verunreinigungsfrei bleibt. Als Teil des Wasserrückgewinnungssystems (WRS) das Brauchwasser in sauberes Trinkwasser aufbereitet, entfernt die WPA Gas und Feststoffe wie Haare und Fussel, bevor das Wasser durch eine Reihe von Filtereinheiten zur weiteren Reinigung geleitet wird.
Flugingenieur Luca Parmitano verrichtete Wartungsarbeiten an einem Teil der WRS, wobei er einen Druckregler und Pumpenanlage der Urinaufbereitungsanlage austauschte, die letzte Woche ausgefallen war. Parmitano setzte auch die Instandsetzungsarbeiten an einer Kamerahalterung in der Luftschleuse QUEST fort, von der seit kurzem kein klares Bild mehr übertragen wird.
Jahrestagsveranstaltung für CURIOSITY
Oben: Bei der Veranstaltung zum Jahrestag der Landung des Mars-Erkundungsfahrzeugs CURIOSITY wurden Chris cassidy und Karen Nyberg live zugeschaltet und von NASA-Pressesprecher Trent Perrotto begüßt.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete mit dem Experiment "Marangoni Inside", das sich in der Experimenteneinrichtung für Fluidphysik im Labormodul KIBO befindet. Bei der Marangoni-Konvektion handelt es sich um eine Strömung, die durch Unterschiede in der Oberflächenspannung an einer Flüssigkeit-Gas-Phasengrenze angetrieben wird. Wissenschaftler untersuchen diese Strömungsmuster, um mehr über den Wärmetransport in der Mikroschwerkraft zu erfahren.
Nyberg und Cassidy machten eine Pause von ihrer Arbeit, um zusammen mit NASA-Administrator Charles Bolden und Vertretern der Nachrichtenmedien und der Öffentlichkeit, die am NASA-Hauptquartier in der US-Hauptstadt Washington zusammengekommen waren, den ersten Jahrestag der landung des Mars-Erkundungsfahrzeuges CURIOSITY auf dem Roten Planeten zu feiern. Die zwei Astronauten sprachen dabei darüber, wie die wissenschaftlichen Untersuchungen und Technologiestudien, die an Bord der ISS durchgeführt werden, zum Weg für die zukünftige robotische und bemannte Erkundung des Mars beitragen können.
Nyberg rundete ihren Tag mit dem Umordnen von Gegenständen im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO ab, um Platz für einen Teil der 3,2 Tonnen Fracht zu schaffen, die am Freitag mit dem japanischen H-II Transferfahrzeug (HTV-4) an der Station eintreffen sollen. Das auch KOUNOTORI (auf deutsch "Weißer Storch") genannte HTV-4 war am späten Samstag Abend um 21:48 Uhr MESZ vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima gestartet. Nyberg und Cassidy sollen am Freitag um 13:29 Uhr MESZ den Robotarm der Station CANADARM2 einsetzen, um KOUNOTORI 4 einzufangen und am zur Erde gerichteten (Nadir-) Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY festzumachen.
Die Live-Übertragung von Rendezvous und Einfangen des HTV-4 bei NASA TV soll um 12 Uhr MESZ beginnen. Die Übertragung der Ankopplung des Raumfahrzeuges an HARMONY wird dann ab 15 Uhr erfolgen.
Auf der russischen Seite des Komplexes setzten die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin ihre Vorbereitungen für zwei Außeneinsätze fort, die sie am 16. und 22. August absolvieren sollen, um Experimente auszusetzen und Kabel für das neue russische Mehrzwecklabormodul NAUKA, das Ende des Jahres gestartet werden soll, zu verlegen. Die zwei Kosmonauten suchten Ausrüstungsgegenstände für ihre russischen ORLAN-Raumanzüge und Werkzeuge, die sie während der Exkursionen einsetzen werden zusammen.
Kommandant Pawel Winogradow setzte derweil das Entladen der rund 2,7 Tonnen an Versorgungsgütern aus dem kürzlich eingetroffenen PROGRESS M-20M fort, der am Kopplungsmodul PIRS festgemacht ist. Der PROGRESS hatte in der Nacht zum 28. Juli, nur sechs Stunden nach seinem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, an der Station angelegt.

5. August 2013, Montag
Die Expedition 36 Besatzung war heute hauptsächlich mit Robotik beschäftigt, indem sie auf der einen Seite einen humanoiden Roboter für ferngesteuerte Tests einrichtete, als auch für die Ankunft am Freitag eines japanischen Raumfrachters, der sich auf dem Weg zur Station befindet, trainierte.
Nyberg in der CUPOLA
Oben: Karen Nyberg bei der Übung mit dem Robotarm CANADARM2 an der robotischen Arbeitsstation in der CUPOLA.  (Photo: NASA)
Das vierte japanische H-II Transferfahrzeug (HTV-4), das am Samstag Abend um 21:48 Uhr MESZ vom japanischen Raumfahrtzentrum auf der Insel tanegashima gestartet war, ist weiter auf Kurs zu einem Rendezvous mit dem Orbitallabor am Freitag Mittag, um rund 3,2 Tonnen Fracht abzuliefern. Die Flugingenieure Karen Nyberg und Chris Cassidy sollen dann den Robotarm der Station CANADARM2 einsetzen, um das Raumfahrzeug einzufangen und am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY festzumachen.
Flugingenieur Luca Parmitano, der die Systeme des HTVs während des Rendezvous überwachen soll assistierte Nyberg und Cassidy bei einem weiteren Übungslauf des Einfangvorgangs mit dem CANADARM2 an der robotischen Arbeitsstation in der CUPOLA der Station. Die drei Astronauten probten den Ablauf des Einfangvorgangs des Frachtraumfahrzeugs, um sicherzustellen, daß sie gut vorbereitet dafür sind, das Raumfahrzeug zu greifen, wenn es an einer Position rund 10 Meter unterhalb der Station stationär schwebt, selbst wenn dessen Lage nicht ganz optimal sein sollte. In dieser Woche sollen Cassidy und Nyberg weiteres Training mit dem Bordtrainer für Robotik absolvieren, um ihre Fertigkeiten mit dem Arm zu erhalten.
Nach der Übung mit dem Arm manövrierte das Robotikteam am Missionsleitzentrum in Houston den Arm ferngesteuert zu einer "hohen Schwebeposition", der richtigen Wartelage für das Einfangen des HTV-4 am Freitag.
Robonaut2
Oben: Der Robonaut 2 bei der Verrichtung von Aufgaben an einem Aufgabenbrett im Labormodul DESTINY.  (Photo: NASA TV)
Cassidy arbeitete auch im Labormodul DESTINY, wo er den Robonaut 2, den ersten humanoiden Roboter im All, zusammensetzte und für eine weitere Runde ferngesteuerter Tests in Betrieb nahm. Nachdem Cassidy den Robonaut konfiguriert hatte, steuerte das Team am Marshall Raumflugzentrum der NASA in Huntsville im US-Bundesstaat Alabama den Roboter durch eine Reihe von Aufgaben an einem Brett und wies ihn an ein Desinfektionstuch aufzunehmen und zu verwenden. Der Robonaut 2 wurde mit der Absicht entwickelt, irgendwann einmal Aufgaben zu übernehmen, die für Astronauten entweder zu gefährlich oder zu banal sind, und sogar um eines Tages auf Außeneinsätze zu gehen, um Raumfahrer dort bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
Parmitano verbrachte einige Zeit mit dem Austausch von Kabeln für eine Kamerahalterung in der Luftschleuse QUEST, die in letzter Zeit Probleme bei der Übermittlung klarer Bilder gezeigt hatte. Später unterbrach Parmitano seine Arbeit, um mit italienischen Medien, die am Europäischen Institut für Weltraumforschung bei Rom zusammengekommen waren, über Leben und Arbeit an Bord der ISS zu sprechen.
Nyberg rundete derweil ihren Tag mit der Verrichtung routinemäßiger Wartungsarbeiten am Sanitär- und Hygienebereich ab.
Auf der russischen Seite der Station konzentrierten sich die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin auf die Vorbereitungen für zwei Außeneinsätze, die sie am 16. und 22. August durchführen sollen, um Experimente ausszusetzen und Kabel für das neue russische Mehrzweckforschungsmodul NAUKA zu verlegen, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll. Die zwei Kosmonauten bereiteten ihre ORLAN-Raumanzüge vor und konfigurierten Systeme innerhalb des Kopplungsmoduls PIRS.
In der Zwischenzeit verrichtete Kommandant Pawel Winogradow einige Wartungsarbeiten am Belüftungssystem des Servicemoduls SWESDA und überprüfte die Inhalte der Medizinkästen durch.

3. August 2013, Samstag
Pünktlich um 21:48 Uhr MESZ am Samstag, 3. August ist die japanische Trägerrakete H-IIB vom Raumfahrtzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima gestaret. Gut 15 Minuten nach dem Start trennte sich das Frachtraumfahrzeug erfolgreich von der Oberstufe seines Trägers und begann seinen sechstägigen Flug zur Internationalen Raumstation. Zum Startzeitpunkt befand diese sich gerade in 420 km Höhe über Südwestrußland.
Start des HTV-4
Oben: Start des HTV-4 auf der Spitze einer H-IIB Trägerrakete von der Startrampe des Yoshinobu Raumfahrtzentrums.  (Photo: JAXA)
Am Freitag, 9. August sollen die Flugingenieure Karen Nyberg und Chris Cassidy mit dem Robotarm der ISS, dem CANADARM2, den Transporter einfangen und am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY festmachen. Der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano soll währenddessen die Systeme des HTVs oder KOUNOTORI 4 (jap. für "Weißer Storch") während der Annäherung an den Orbitalkomplex überwachen. Die Live-Übertragung bei NASA TV beginnt am Freitag Mittag um 12 Uhr MESZ für das Einfangen um voraussichtlich 13:29 Uhr und um 15 Uhr für das Ankoppeln um voraussichtlich 15:30 Uhr MESZ.
An Bord des HTVs befindet sich Nahrung, Versorgungsgüter, mehrere Cubesats, ein Aufgabenblock für die robotische Nachfüllmission, Handgriffklammern für Außeneinsätze und ein Datenaufzeichnungsgerät für den Wiedereintritt. Zu der nicht druckbeaufschlagten Fracht gehört ein Ersatz-Hauptstromverteiler, ein Ersatz-Stromversorgungsgerät für ein Solarzellendrehgelenk, sowie die Nutzlast Weltraumtestprogramm Houston 4.

2. August 2013, Freitag
Das vierte japanische H-II Transferfahrzeug (HTV-4) soll am Samstag Abend um 21:48 Uhr MESZ vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima gestartet werden, um eine sechstägige Reise zur Internationalen Raumstation zu beginnen. Die Trägerrakete ist am Abend auf die Startrampe an der Küste herausgerollt worden und soll Samstag früh betankt werden.
Parmitano und Nyberg beim Robotiktraining
Oben: Luca Parmitano und Karen Nyberg beim Robotarm-Simulationstraining in Vorbereitung auf die Ankunft des HTV-3.  (Photo: NASA)
Das HTV-4 soll rund 3,2 Tonnen an Versorgungsgütern, Nahrungsmitteln und Experimentenausrüstung zur Expedition 36 Besatzung liefern, wenn es am 9. August am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen des Knotenmoduls HARMONY angekoppelt wird.
Die Übertragung des Starts bei NASA TV beginnt am Samstag Abend um 21 Uhr MESZ.
Derweil waren die Mitglieder der Expedition 36 Besatzung mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und Forschungsvorhaben beschäftigt, suchten nach dem Problem in einem US-Raumanzug und bereiteten zwei anstehende russische Außeneinsätze vor.
Flugingenieurin Karen Nyberg setzte ihre Arbeit an dem Experiment InSPACE-3 fort, das Kolloidfluide untersucht, die als intelligente Werkstoffe eingestuft werden, weil sie bei Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das InSPACE-Forscherteam denkt, daß die Erkenntnisse, die bei dieser Untersuchung gewonnen werden, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren führen könnten, die auf der Idee basieren, daß diese Nanoteilchen als selbstzusammenfügende Bausteine für größere Strukturen genutzt werden könnten.
Flugingenieur Chris Cassidy verrichtete Wartungsarbeiten an den US-Raumanzügen in der Luftschleuse QUEST, wobei er das Spülen der Kühlmittelkreisläufe überwachte, während gleichzeit die Problembehandlung an Parmitanos Anzug weiterging. Cassidy und Parmitano haben eng mit Expertenteams am Boden zusammengearbeitet, um eine Reihe von Problembehandlungsmaßnahmen durchzuführen, mit denen die Ursache für den Wasseraustritt in Luca Parmitanos Helm während des Außeneinsatzes am 16. Juli geklärt werden sollte.
Nyberg mit InSPACE-3
Oben: Karen Nyberg bei der Arbeit mit dem Experiment InSPACE-3 im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul COLUMBUS.  (Photo: NASA)
Nyberg und Parmitano verpackten die Experimente MISSE und ORMatE-III, die Cassidy und Parmitano während ihres Außeneinsatzes am 9. Juli hereingeholt hatten, dicht, damit sie bei nächster Gelegeneheit zur Erde zurückgebracht werden können.
Nyberg und cassidy hatten auch Zeit zur Verfügung, um mit Minnesota Public Radio und der U.S. Navy Emerging Media Division zu sprechen, wobei sie eine Reihe von Fragen über ihre Forschung und das Leben an Bord der ISS beantworteten.
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin sammelten Werkzeuge und Versorgungsgüter in Vorbereitung auf zwei anstehende Außeneinsätze am 16. und 22- August zusammen. Während der ersten Exkursion, bei der sie russische ORLAN-Raumanzüge tragen und die Station über das Modul PIRS verlassen werden, sollen die beiden Kosmonauten Kabel vom russischen Segment zum Modul SARJA verlegen. Sie sollen auch das Verlegen von Ethernet-Kabeln von SARJA nach POISK fortsetzen, um die Ankunft des neuen Mehrzwecklabormoduls NAUKA vorzubereiten, und eine Gruppe von Experimenten an der Hülle von POISK anbringen und einrichten.
Kommandant pawel Winogradow setzte das Entladen von Versorgungsgütern aus dem Transporter PROGRESS M-20M fort, der Sonntag früh angekommen war. Der unbemannte Frachter hatte nur sechs Stunden nach dem Start am späten Samstag Abend mit rund 2,7 Tonnen Versorgungsgütern für die Stationsbesatzung am Modul PIRS angelegt. Mit an Bord waren auch Werkzeuge für mögliche Reparaturen an den US-Raumanzügen.
Am Wochenende werden die Besatzungsmitglieder Gelegenheit haben, sich zu entspannen und mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen. Sie werden außerdem die wöchentlichen Haushaltsarbeiten verrichten und ihr tägliches zweieinhalbstündiges Fitneßprogramm fortführen, um den Schwund von Knochendichte und Muskelmasse, der bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit auftritt, zu minimieren.

1. August 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hatte heute mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten und Forschungsgelegenheiten zu tun, während sie die Vorbereitungen für die anstehende Ankunft eines japanischen Frachters fortsetzte.
Parmitano und Cassidy mit Früchten
Oben: Luca Parmitano und Chris Cassidy mit frischen Früchten, die der Frachter PROGRESS M-20M angeliefert hat, im Knotenmodul UNITY.  (Photo: NASA)
Flugingenieurin Karen Nyberg richtete das Experiment InSPACE-3 ein und nahm es in Betrieb. InSPACE-3 untersucht Kolloide, Flüssigkeiten mit mikroskopisch kleinen Teilchen, wie sie bei Anlegen eines Magnetfeldes in den festen Zustand überwechseln. Das InSPACE-Forscherteam denkt, daß die Erkenntnisse, die bei dieser Untersuchung gewonnen werden, zu neuen Technologien und Herstellungsverfahren führen könnten, die auf der Idee basieren, daß diese Nanoteilchen als selbstzusammenfügende Bausteine für größere Strukturen genutzt werden könnten.
Flugingenieur Luca Parmitano baute ein Mikroskop in das Biologische Experimentallabor (Biolab) im Labormodul COLUMBUS ein und verrichtete weitere Wartungsarbeiten an der Einrichtung. Biolab ist eine Forschungseinrichtung, in der mehrere Nutzer biologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und kleinen wirbellosen Tierchen durchführen können. Biolab ermöglicht es den Wissenschaftlern, ein besseres Verständnis der Auswirkungen der Mikroschwerkraft und der Strahlung im All auf biologische Organismen zu gewinnen.
Flugingenieur Chris Cassidy arbeitete mit den Flugleitteams am Boden zusammen, um die Kommunikationsausrüstung des Mehrzweckschranks für kleine Nutzlasten im japanischen Labormodul KIBO zu überprüfen und Wartungsarbeiten an dessen Brennkammer zu verrichten.
Karen Nyberg mit InSPACE-3
Oben: Karen Nyberg beim Einrichten des Experiments InSPACE-3 im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG).  (Photo: NASA TV)
Nyberg, Cassidy und Parmitano nahmen auch an einer Robotarmbetriebssimulation teil, um sich auf das Einfangen und Ankoppeln des japanischen Frachters HTV-4 KOUNOTORI am 9. August vorzubereiten. Nyberg ist als Robotarmbedienerin für den CANADARM2 eingeteilt, mit dem das HTV-4 bei der Ankunft eingefangen werden soll. Cassidy steht als Ersatz bereit. Flugingenieur Luca Parmitano soll die HTV-Systeme während Einfangen und Ankoppeln überwachen.
Das HTV-4 soll am Samstag um 21:48 Uhr MESZ auf der Spitze eine H-IIB-Trägerrakete vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der südjapanischen Insel Tanegashima gestartet werden, um einen eine Woche dauernden Flug zur ISS zu beginnen.
Kommandant Pawel Winogradow entlud weitere Fracht aus dem jüngst eingetroffenen Transporter PROGRESS M-20M. Der unbemannte Frachter hatte am frühen Sonntag Morgen nach nur sechs Stunden Flug seit seinem Start am späten Samstag Abend am Kopplungsmodul PIRS angelegt und rund 2,7 Tonnen an Versorgungsgütern für die Expedition 36 Besatzung angeliefert. Mit an Bord waren auch Werkzeuge für mögliche Reparaturen an den US-Raumanzügen.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin arbeitete mit dem russischen Experiment KALZIUM, das die Auswirkung der Mikroschwerkraft auf die Löslichkeit von Kalziumphosphat in Wasser untersucht. Er arbeitete auch mit dem Experiment ASEPTISCH, das das nehmen von Luft- und Oberflächenproben im russischen Segment der Station für eine Analyse des Mikrobenbefalls beinhaltete.
Flugingenieur Alexander Missurkin arbeitete mit dem russischen Experiment KASKADE, das den Kultivierungsvorgang von Mikroorganismen, menschlichen und tierischen Zellen in der Mikroschwerkraft untersucht. Zusammen mit Jurtschichin und Winogradow verrichtete er auch eine Reihe von Wartungsarbeiten im russischen Teil der Station.
 
31. Juli 2013, Mittwoch
Die Expedition 36 Besatzungsmitglieder hat heute an biomedizinischen Experimenten teilgenommen, Vorbereitungen für einen anstehenden Außeneinsatz getroffen und Wartungsarbeiten an Stationssystemen verrichtet.
Luca Parmitano
Oben: Luca Parmitano spricht mit dem italienischen Fernsehsender TG1 über seinen Außeneinsatz.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano setzten die Ultraschall 2 Ausrüstung ein, um ihre Augen im Rahmen der Augengesundheitsstudie gegenseitig mit Ultraschall zu untersuchen. Die dabei gesammelten Daten wurden anschließend zur Erde übertragen, wo sie von den Flugärztrn und medizinischen Forschergruppen analysiert werden, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen zu untersuchen.
Nyberg und Parmitano führten unmittelbar nach dem Aufstehen auch das Experiment REAKTION durch, ein kurzer Reaktionstest, der es der Besatzung und Forschern auf der Erde ermöglichen soll, die Auswirkungen der Müdigkeit auf die Leistungsfähigkeit zu bestimmen.
Cassidy verrichtete einige Wartungsarbeiten im Labormodul DESTINY, wo er das Steuergerät für die Schnittstellen im EXPRESS-Schrank 7 austauschte.
Parmitano führte ein Interview mit dem italienischen Fernsehsender TG1, wobei er Fragen über seinen jüngsten Außeneinsatz, Forschung und das Leben an Bord der Station beantwortete.
Die ganze Woche über hatte Nyberg und Cassidy bereits den simulierten Einsatz des Robotarms geübt, um sich auf das Einfangen und das Ankoppeln des japanischen H-II Transferfahrzeugs 4 KOUNOTORI am 9. August vorzubereiten. Das HTV-4 soll am Samstag um 21:48 Uhr MESZ vom japanischen Raumfahrtzentrum auf der Insel Tanegashima starten, um einen einwöchigen Flug zum Außenposten in der Erdumlaufbahn zu beginnen.
Chris Cassidy in DESTINY
Oben: Chris Cassidy bei Wartungsarbeiten im Labormodul DESTINY.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin gingen die Abläufe und den Zeitplan für ihren für den 16. August geplanten Außeneinsatz durch. Während der Exkursion werden die beiden Kosmonauten ORLAN-Raumanzüge tragen und die Station über das Kopplungsmodul PIRS verlassen, um Stromkabel zum Lagermodul SARJA zu verlegen. Sie sollen auch in Vorbereitung auf die Ankunft des neuen Mehrzweckforschungsmoduls NAUKA Ende des Jahres Ethernetkabel von SARJA zum Miniforschungsmodul POISK verlegen und einen weiteren Satz Experimente an der Hülle von POISK anbringen.
Zusammen mit Nyberg sammelten Jurtschichin und Missurkin später Werkzeuge für den anstehenden Außeneinsatz zusammen.
Kommandant Pawel Winogradow entlud weitere Versorgungsgüter aus dem kürzlich eingetroffenen Transporter PROGRESS M-20M. Der unbemannte russische Frachter hatte Sonntag früh, nur sechs Stunden nach dem Start am späten Samtag Abend, mit rund 2,7 Tonnen Versorgungsgütern für die Stationsbesatzung angelegt. Mit an Bord waren auch Werkzeuge für mögliche Reparaturen an den US-Raumanzügen.
Missurkin arbeitete mit KASKADE, einem russischen Experiment, das die Kultivierungsvorgänge von Mikroorganismen, tierischen und menschlichen Zellen in der Mikroschwerkraft untersucht. Zusammen mit Jurtschichin und Winogradow verrichtete er auch eine Reihe von Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station.

30. Juli 2013, Dienstag
Nyberg und Cassidy beim Robotik-Training
Oben: Chris Cassidy und Karen Nyberg beim Simulationstraining für den Robotarm.  (Photo: NASA TV)
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute Robottraining absolviert, an wissenschaftlichen Experimenten gearbeitet und Wartungsarbeiten verrichtet.
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Chris Cassidy absolvierten eine Robotiksimulation-Übungseinheit, um sich auf das Einfangen und Ankoppeln des japanischen HTV-4 KOUNOTORI am 9. August vorzubereiten. Nyberg ist als Robotarmbedienerin für den CANADARM2 eingeteilt, mit dem das HTV-4 bei der Ankunft eingefangen werden soll. Cassidy steht als Ersatz bereit. Flugingenieur Luca Parmitano soll die HTV-Systeme während Einfangen und Ankoppeln überwachen.
Das HTV-4 soll am Samstag um 21:48 Uhr MESZ auf der Spitze einer H-IIB Trägerrakete vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima gestartet werden, um einen einwöchigen Flug zum Außenposten in der Erdumlaufbahn zu beginnen.
Cassidy, Nyberg und Parmitano setzten auch ihre Teilnahme an der Augengesundheitsstudie fort, für die sie Augenspiegelungen mit einem Ophtalmoskop durchführten. Die dabei gewonnenen Daten und Bilder ihrer Augenhintergründe wurden zur Erde übertragen, wo sie von den Flugärzten und medizinischen Forschergruppen analysiert werden, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen zu untersuchen.
Andere Aktivitäten waren der Anschluß von aufgewerteter Ethernetgerätschaft im japanischen Labormodul KIBO durch Cassidy und Wartungsarbeiten am Wärmeregelungssystem des Labormoduls COLUMBUS durch Parmitano.
Cassidy mit Raumanzug
Oben: Chris Cassidy zeigt interessante Stellen am US-Raumanzug.  (Photo: NASA TV)
In einem zur Erde übertragenen Video sprach Cassidy über die laufenden Bemühungen, ein Problem mit dem Raumanzug seines Bordkollegen Parmitano zu lösen. Er zeigte verschiedene Stellen am Raumanzug und beschrieb, mit welchen Maßnahmen sie versuchten, die Ursache für den Wasseraustritt in Parmitanos Helm während des Außeneinsatzes am 16. Juli zu finden.
Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin arbeiteten im russischen Segment des Orbitallabors, wo sie die Systeme überwachten und eine Reihe von Wartungsarbeiten verrichteten.
Winogradow arbeitete auch im russischen Transporter PROGRESS M-20M, aus dem er Versorgungsgüter in die Station herüberbrachte. Der unbemannte russische Frachter hatte Sonntag früh, nur sechs Stunden nach dem Start am späten Samtag Abend, mit rund 2,7 Tonnen Versorgungsgütern für die Stationsbesatzung angelegt. Mit an Bord waren auch Werkzeuge für mögliche Reparaturen an den US-Raumanzügen.

29. Juli 2013, Montag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat sich heute auf die bevorstehende Ankunft eines japanischen Frachtraumfahrzeugs vorbereitet, Fracht aus einem frisch angekommenen russischen Transporter entladen und mit einer Reihe wissenschaftlicher Experimente gearbeitet.
Parmitano mit Tröpfchenverbrennungsexperiment
Oben: Luca Parmitano arbeitet an der Brennkammer für Tröpfchenverbrennungsexperimente im Knotenmodul HARMONY .  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg, Chris Cassidy und Luca Parmitano waren mit einer Reihe von Übungsaktivitäten in Vorbereitung für das Einfangen und Ankoppeln des japanischen H-II Transferfahrzeugs 4 KOUNOTORI beschäftigt, der am 9. August ankommen soll.
Nyberg ist als Robotarmbedienerin für den CANADARM2 eingeteilt, mit dem das HTV-4 bei der Ankunft eingefangen werden soll. Cassidy steht als Ersatz bereit. Parmitano soll die HTV-Systeme während Einfangen und Ankoppeln überwachen.
Das HTV-4 soll am Samstag um 21:48 Uhr MESZ auf der Spitze einer H-IIB Trägerrakete vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima gestartet werden, um einen einwöchigen Flug zum Außenposten in der Erdumlaufbahn zu beginnen.
Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin entluden Versorgungsgüter aus dem jüngst angekommenen Transporter PROGRESS M-20M, nachdem sie am Sonntag die Luken zum ersten Mal geöffnet hatten. Der unbemannte russische Frachter hatte Sonntag früh, nur sechs Stunden nach dem Start am späten Samtag Abend, mit rund 2,7 Tonnen Versorgungsgütern für die Stationsbesatzung angelegt. Mit an Bord waren auch Werkzeuge für mögliche Reparaturen an den US-Raumanzügen.
Weitere Arbeiten zur Behebung der Probleme an Parmitanos Raumanzug sind für die nächsten Tage vorgesehen. Während des Außeneinsatzes am 16. Juli war Wasser in Parmitanos Helm eingedrungen, worauf der Außeneinsatz vorzeitig beendet werden mußte. Am Freitag hatten Parmitano und Spezialisten am Boden zum zweiten Mal daran gearbeitet, die Ursache des Problems zu finden und werten jetzt die Ergebnisse der Untersuchung aus. Das Untersuchungsteam hat das Problem bisher auf das Primäre Lebenserhaltungssystem des Anzugs eingrenzen können.
Cassidy mit Marangoni Inside
Oben: Chris Cassidy baut das Experiment "Marangoni Inside" aus dem Experimentalschrank für Fluidphysikforschung im Labormodul KIBO aus.  (Photo: NASA)
Die Stationsbesatzung hatte den Tag über auch immer wieder Zeit zur Verfügung, um mit einer Reihe von wissenschaftlichen Experimenten zu arbeiten und an biomedizinischer Forschung zu partizipieren.
Cassidy arbeitete mit dem Kapillargefäßströmungsexperiment, das helfen soll, innovative Lösungen für den Transport von Flüssigkeiten (wie Treibstoffe, Tieftemperaturflüssigkeiten, wie Stickstoff, und Wasser) in der Mikroschwerkraft zu entwickeln. Wenn man verstehen lernt, wie die Kapillarströmungen in der Mikroschwerkraft ablaufen, können Geräte konstruiert werden, durch die Flüssigeiten von einem Lagerbehälter in einen anderen umgefüllt werden können, ohne daß dafür Pumpen oder andere bewegliche Teile eingesetzt werden müßten.
Winogradow und Missurkin arbeiteten mit dem Experiment BIOEMULSION, das einen Blick auf die Biomasse von Mikroorganismen und biologisch aktive Substanzen wirft. Jurtschichin arbeitete mit dem Experiment URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan, soll URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen auf der Erde dokumentieren und vorhersagen.
Europäische Flugleittechniker am ATV-Leitzentrum im französischen Toulouse haben heute Daten von einem unerwarteten Ausfall einer der drei Datenverarbeitungseinheiten (DPUs) an Bord des Automatischen Transferfahrzeugs 4 ALBERT EINSTEIN am Sonntag analysiert. Anfang letzter Woche war die DPU 2 aufgrund eines Telemetrieproblems vom Fehlerschutzsystem des ATVs aus dem System ausgekoppelt worden. Am Sonntag fiel dann auch die DPU 3 aus. Nachdem sie einige Analysen durchgeführt hatten, schlossen die Flugleittechniker, daß der Ausfall der DPU 3 vorübergehender Natur war. Heute waren sie in der Lage sowohl die DPU 3 als auch die DPU 2 wieder in das ATV-System zu reintegrieren. Die Ausfälle hatten keinen Einfluß auf die Betriebsabläufe auf der Station.

28. Juli 2013, Sonntag
Ein unbemannter russischer Frachttransporter mit rund 2,7 Tonnen an Versorgungsgütern für die Expedition 36 Besatzung hat heute Nacht nur sechs Stunden nach seinem Start an der Internationalen Raumstation angelegt.
Ankunft von PROGRESS M-20M
Oben: Der russische Transporter PROGRESS M-20M beim Endanflug zur ISS.  (Photo: NASA TV)
Der Transporter PROGRESS M-20M koppelte um 4:26 Uhr MESZ am russischen Modul PIRS der ISS an und lieferte damit 550 kg Treibstoff, 19 kg Sauerstoff, 28 kg Luft, 420 kg Wasser und 1540 kg an Ersatzteilen, Wartungsmaterial und Experimentengerätschaften auf dem Außenposten ab. Eingeschlossen in dieser Aufstellung sind Werkzeuge, die für eine mögliche Reparatur der US-Raumanzüge auf der Station benötigt werden könnten. Zum Zeitpunkt der Kopplung bewegten sich die Station und der PROGRESS in 418 km Höhe über den Pazifik in Richtung auf die Westküste Südamerikas zu.
Der Frachter war am späten Samstag Abend um 22:45 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet. Zum Startzeitpunkt überflog die ISS gerade in 420 km Höhe Südrußland nahe der Grenze zwischen Kasachstan und der Mongolei.
Der Kopplungsstutzen an PIRS war zuvor von dem PROGRESS M-18M besetzt gewesen. Dieser hatte am Donnerstag nach fünf Monaten an der Station abgelegt und ist kurz darauf beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglüht.
Die Besatzung wird nun eine Reihe von Dichtigkeitstests an der Kopplungsstelle durchführen, bevor sie die Luken zum PROGRESS öffne und mit dem Entladen der Fracht beginnen.
Sobald der PROGRESS entladen ist, wird er mit Müll und auf der Station nicht mehr benötigten Gegenständen beladen und später in diesem Jahr ablegen, um wie seine Vorgänger in der Erdatmosphäre zum Verglühen gebracht zu werden.

26. Juli 2013, Freitag
Die Untersuchungen zur Ursache des Wasserlecks, das beim Außeneinsatz letzte Woche in Luca Parmitanos Raumanzug aufgetreten war, gingen heute weiter. Derweil bereitet sich die Expedition 36 Besatzung auf den Start zweier neuer Versorgungstransporter innerhalb von sieben Tagen vor.
Parmitano mit Raumanzug
Oben: Luca Parmitano bei der Suche nach der Ursache für das Wasserleck in seinem Raumanzug in der Luftschleuse QUEST.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Chris Cassidy suchten nach der Problemstelle in dem undichten Raumanzug, der am 16. Juli den Außeneinsatz vorzeitig beendet hatte. Teams am Boden halfen der Besatzung dabei, jedwede Möglichkeit zu berücksichtigen, um die Ursache zu identifizieren. Raumanzugwerkzeuge wurden nach Rußland gebracht, um sie am Samstag um 22:45 Uhr MESZ an Bord des PROGRESS M-20M zur ISS zu starten. Der PROGRESS soll sechs Stunden später an der ISS anlegen.
Nachdem sie Cassidy assistiert hatte, arbeitete Nyberg an einer Vielzahl wissenschaftlicher und wartungstechnischer Aufgaben. Sie überprüfte ein Erdbeobachtungsexperiment, ISERV, bei dem sie die Nutzlast beobachtete, während diese vom Boden aus gesteuert wurde. Sie druckte auch neue Schranketiketten aus und führte eine Inventur der Gegenstände im Knotenmodul UNITY durch. Schließlich überprüfte Nyberg die Ausrüstung, die bei Anflug und Rendezvous des japanischen H-II Transferfahrzeugs 4 (HTV-4) zum Einsatz kommen soll und nahm sie in Betrieb. Das HTV-4 soll am 3. August vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima gestartet werden.
Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete mit dem Ames Forschungszentrum der NASA zusammen, um ein Robotversuchsfahrzeug in Kalifornien von der ISS aus fernzusteuern. Das Oberflächen-Telerobotik genannte Experiment soll Wissenschaftlern helfen, zukünftige Missionen zu planen, bei denen ein Robotfahrzeug eine Landestelle auf einem Mond oder einem Planet für eine bemannte Landung vorbereiten helfen könnte.
Die drei russischen Kosmonauten der Besatzung hatten den heutigen Tag weitestgehend frei, da sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag mit der Überwachung des Anflugs und der Ankopplung des PROGRESS M-20M zu tun haben werden, und verrichteten heute nur kleinere Arbeiten.
Kommandant Pawel Winogradow begann den Freitag Morgen mit einigen Haushaltsarbeiten, wobei er das Belüftungssystem überprüfte, eine Klimaanlage inspizierte und Mobilrechner reinigte. Später baute er zusammen mit den Flugingenieuren Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin Thermostate in verschiedene laufende russische Experimente ein.
Missurkin und Jurtschichin arbeiteten den Tag über an verschiedenen wissenschaftlichen Experimenten, darunter eine Bakterienstudie, das messen der Vibrationen außerhalb der Station und das Photographieren und auf Video Aufnehmen der Erde unter ihnen.

25. Juli 2013, Donnerstag
Der russische Transporter PROGRESS M-18M, beladen mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen, hat heute am späten Abend um 22:43 Uhr vom Kopplungsmodul PIRS abgelegt. Ein weiterer PROGRESS steht bereit, ihn zu ersetzen, gefolgt von einem japanischen Transporter eine Woche später.
Der PROGRESS soll ein paar Stunden nach dem Ablegen über dem Pazik verglühen. PROGRESS M-20M wird ihn ersetzen, wenn er am Samstag um 22:45 Uhr MESZ startet und nur sechs Stunden später an PIRS anlegt.
Am Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima wird derweil das H-II Transferfahrzeug 4 (HTV-4) für seinen Start am 3. August vorbereitet. Er soll rund 3,3 Tonnen an Trockenfracht, Wasser, Experimenten und Ersatzteilen zur ISS liefern. Anders als die russischen PROGRESS, die automatisch ankoppeln, muß das HTV-4 bei der Ankunft an der Station mit dem Robotarm CANADARM2 eingefangen und am Knotenmodul HARMONY angekoppelt werden.
Die Expedition 36 Besatzungbereitet sich auf die Ankunft der neuen Raumfahrzeuge vor, indem sie die verschiedenen benötigten Systeme überprüfte und mit ihnen übte.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin trainierte am TORU, dem russischen telerobotisch betriebenen Rendezvouzsystem. TORU dient als manuelle Ersatzsteuerung für den Fall, daß der PROGRESS nicht automatisch anlegen kann. Desweiteren bereitet sich Karen Nyberg für ihre Rolle als Robotarmbedienerin bei der Ankunft des japanischen HTV-4 vor.
Derweil wurden laufende wissenschaftliche und wartungstechnische Arbeiten an Bord der ISS fortgeführt.
Flugingenieur Chris Cassidy arbeitete im japanischen Labormodul KIBO, wo er die Gerätschaften für das Experiment "Marangoni Inside" in der Experimentaleinrichtung für Fluidphysik einrichtete. Später nahm er Urinproben, die er anschließend im Labortiefkühlschrank der Humanforschungseinrichtung im Labormodul DESTINY lagerte.
Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete im Schrank für integrierte Verbrennungsexperimente, wo er Geräte für ein Experiment austauschte, das beobachtet, wie verschiedene Brennstoffe in der Mikroschwerkraft verbrennen. Später baute er Geräte ein, das für das Experiment RaDI-N Neutronenstrahlung mißt.
Flugingenieur Alexander Missurkin arbeitete mit dem Strahlungsexperiment MATRIOSCHKA, einem Vorläufer von RaDI-N. Er verrichtete außerdem verschiedene Wartungsarbeiten im russischen Segment der Raumstation.

24. Juli 2013, Mittwoch
Während ein mit Müll beladener Transporter für das Ablegen am Donnerstag vorbereitet wurde, arbeitete die Expedition 36 Besatzung mit Experimenten, verrichtete Wartungsarbeiten und besprach in einer Konferenz über Außeneinsätze.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin, die beide schon in vorangegangenen Besatzungen gedient hatten, schlossen das Beladen des PROGRESS M-18M mit Müll ab. Danach schlossen sie die Luken zwischen dem Transporter und der Station und führten die Dichtigkeitsprüfungen durch.
Der M-18M soll am Donnerstag um 22:44 Uhr MESZ vom Modul PIRS ablegen, um nach einem Abbremsmanöver  beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen. Er wird durch den Progress M-20M ersetzt, der am Samstag um 22:45 Uhr MEST vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten soll.
Ein weiteres Frachtraumfahrzeug ist für den Start am 3. August vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der japanischen Insel Tanegashima vorgesehen. In Vorbereitung auf die Ankunft des japanischen Transporters HTV-4 brachte Flugingenieurin Karen Nyberg die Mittellinienkamera im Knotenmodul HARMONY an.
Nyberg verrichtete auch eine Reihe Wartungsarbeiten, darunter der Austausch von Sicherungen und einer Gasfalle. Sie entfernte die Reste von der Gasfalle und nahm Proben zur Analyse.
Der italienische ESA-Astronaut und Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete mit dem Physikexperiment "Aggregierter Test Binärer Kolloide" (BCAT-4). Im Labormodul KIBO photographierte er dafür magnetisierte Proben mikroskopisch kleiner Kügelchen in einer Flüssigkeit, den sogenannten Kolloiden. Die Beobachtungen aus der Studie BCAT-4 soll den Herstellern helfen, festere intelligentere Werkstoffe für schnellere Rechner und fortschrittliche optische Geräte zu entwickeln.
Flugingenieur Chris cassidy arbeitete an einem ähnlichen Experiment, BCAT-3 genannt. Er richtete die Geräte dafür ein und photographierte Proben der Kolloide. Cassidy verrichtete auch weitere Wartungsarbeiten am Experiment "Marangoni Inside" in der Experimentaleinrichtung für Fluidphysik, die zu einem japanischen Experimentalschrank gehört.
Später kamen alle drei Astronauten für eine Konferenz mit Außeneinsatzspezialisten am Boden zusammen. Das Trio sah sich Schaubilder an, ging Problemlösungsverfahren durch und besprach die möglichen Ursachen für das Wasserleck in Parmitanos Raumanzug während des Außeneinsatzes in der letzten Woche.
Das sechste Besatzungsmitglied Flugingenieur Alexander Missurkin hatte mit einer Reihe von Forschungs- und Wartungsarbeiten im russischen Segment der ISS zu tun. Er setzte die Untersuchungen im Rahmen des Experimentes BAR fort, das neue Werkzeuge und Verfahren zum Aufspüren von Drucklecks innerhal der Station testet. Missurkin arbeitete auch mit dem Experiment INTERAKTION, das die Wechselwirkung zwischen Besatzungsmitgliedern mit verschiedenem kulturellem und nationalen Hintergrund untersucht.

23. Juli 2013, Dienstag
Der Transporter PROGRESS M-18M, der am Kopplungsmodul PIRS festgemacht ist, wurde heute weiter für das Ablegen vorbereitet, während weitere Arbeiten mit dem Robonauten liefen. Auch internationale Forschung, eine Inspektion der Sicherheitseinrichtungen der Station und Wartung standen auf dem Arbeitsplan der sechsköpfigen Expedition 36 Besatzung.
Der PROGRESS wurde heute weiter mit Müll beladen, bevor seine Luken am Mittwoch geschlossen werden. Das Ablegen soll am Donnerstag um 22:44 Uhr MESZ erfolgen, danach soll er abgebremst werden, um beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.
Das nächste Versorgungsraumschiff, der PROGRESS M-20M, soll am Samstag um 22:45 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und nur sechs Stunden später an PIRS anlegen. Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin bereiten sich auf seine Ankunft vor, indem sie TORU, das russische telerobotische Rendezvoussystem testen. TORU dient als manuelle Ersatzsteuerung für den Fall, daß der PROGRESS nicht automatisch anlegen kann.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete heute wieder mit dem Robonaut 2. Sie koordinierte sich mit Spezialisten am Boden während sie die Fähigkeit des humanoiden Roboters testete, nach Anweisungen vom Boden zu agieren. Der Robonaut 2 ist eine Plattform, um die zu untersuchen, wie Roboter die Aktivitäten der Stationsbesatzung ergänzen können.
Flugingenieur Chris Cassidy konzentrierte sich heute auf Rechnerwartung und der Überprüfung wissenschaftlicher Geräte und Experimente. Er begann im Labormodul KIBO, wo er das Experiment "Marangoni Inside" ausbaute und Leuchten in der Forschungseinrichtung für Fluidphysikexperimente austauschte. Nach dem Mittagessen lud Cassidy Daten auf die Festplatten tragbarer Rechner und rekalibrierte das Analysegerät für den Gesamtanteil organischen Kohlenstoffes, um damit Proben testen zu können.
Der italienische ESA-Astronaut und Flugingenieur Luca Parmitano inspizierte die Sicherheitsausrüstung, wie tragbare Feuerlöscher und Beatmungsgeräte. Er tauschte auch eine Stromversorgungsleiste im Europäischen Schubladenschrank aus, einer Einrichtung, die kleine Experimente aufnehmen kann, die unabhängig mit Strom versorgt und autonom betrieben werden können.
Auf der russischen Seite der Station dokumentierten Jurtschichin und Flugingenieur Alexander Missurkin weitere Aspekte ihres Lebens an Bord der Station auf Video und Photos für russische Zuschauer. Missurkin verrichtete außerdem den ganzen Tag über Wartungsarbeiten, wie das Auffüllen von Tanks und das Überprüfen von Antennenschaltern. Winogradow baute auch den Kopplungsmechanismus am abgehenden PROGRESS M-18M an.

22. Juli 2013, Montag
Die sechs Besatzungsmitglieder der Expedition 36 waren heute mit Stationswartung, internationaler Forschung und Robotik beschäftigt. Die Besatzung bereitet sich auch auf die Abreise und die Ankunft von PROGRESS-Versorgungstransportern vor.
Flugingenieur Chris Cassidy führte wissenschaftliche Arbeiten mit dem laufenden Weitergehenden Kolloidexperiment 1 (ACE-1) durch, das sich im Schrank für Integrierte Fluidexperimente befindet. Das Experiment beobachtet das Verhalten von Kolloiden, mikroskopisch kleinen Teilchen die gleichmäßig in einer Trägerflüssigkeit verteilt sind, mit dem Hintergedanken, die Herstellung einer ganzen Reihe von Produkten auf der Erde zu verbessern.
Der europäische Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete im Labormodul COLUMBUS, wo er das BIOLAB wartete. Diese Forschungseinrichtung ermöglicht biologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und wirbellosen Tieren in der Mikroschwerkraft. Später arbeitete er in der Humanforschungseinrichtung, wo er Platz für neue Geräte schaffte, die demnächst mit russischen und japanischen Versorgungsfrachtern zur ISS gebracht werden sollen.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete mit dem Robonaut 2 im Labormodul DESTINY. Sie wurde von Cassidy assistiert, als sie die Bewegungen des humanoiden Roboter auf telerobotisch vom Boden und aus dem All übermittelte Anweisungen testeten. Weitere Tests sind ffür Dienstag vorgesehen.
Kommandant Pawel Winogradow wurde von Flugingenieur Alexander Missurkin assistiert, als er ein Leistungs-EKG auf einem Fahrradergometer durchführte, um sein Herzkreislaufsystem zu testen. Später dokumentierten beide gemeinsam ihr Leben auf der ISS auf Video und mit Photos.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin arbeitete mit Missurkin zusammen mit dem russischen Experiment BAR. Diese Studie testet neue Instrumente und Methoden zum Aufspüren von Drucklecks in den Stationsmodulen.
Derweil wurden weiterer Müll und nicht mehr benötigte Gegenstände in den PROGRESS M-18M verladen, der am Donnerstag um 22:43 Uhr MESZ vom Kopplungsmodul PIRS ablegen soll. Der nächste russische Transporter, PROGRESS M-20M, soll am Samstag um 22:45 Uhr MESZ starten und sechs Stunden später an PIRS ankoppeln.
Japans viertes Frachtraumfahrzeug, das HTV-4, soll am 3. August um 21:48 Uhr MESZ starten. Das von der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA entwickelte Raumfahrzeug soll mit rund 3,2 Tonnen an Trockenfracht, Wasser, Experimenten und Ersatzteilen vom Yoshinobu Raumfahrtzentrum auf der Insel Tanegashima starten.

19. Juli 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine ereignisreiche Woche mit Raumanzugwartung, einer Notfallübung zur Vorbereitung auf die Rückreise zur Erde und Vorbereitungen ffür den Abflug eines russischen Frachtraumfahrzeugs und der Ankunft des nächsten abgeschlossen.
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen ihren Arbeitstag kurz nach dem Wecken um 8 Uhr MESZ mit dem Reaktionszeitexperiment, das es der Besatzung und den Forschern ermöglicht, die Auswirkungen der Müdigkeit auf die Leistungsfähigkeit abzuschätzen.
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitteams rund um den Erdball verbrachte Parmitano den größten Teil seines Tages in der Ausrüstungskammer der Luftschleuse QUEST, wo er ein geplantes Spülen der Kühlmittelkreisläufe in den US-Raumanzügen durchführte. Im Nachklang des Problems mit Parmitanos Raumanzug während des Außeneinsatzes am Dienstag arbeitete der ESA-Astronaut mit Chris Cassidys Raumanzug und einem Ersatzanzug. Der Anzug, den Parmitano am Dienstag getragen hatte, ist derzeit nicht für Außeneinsätze freigegeben, solange die Ursache für den Wassereintritt in den Helm während der Exkursion nicht geklärt und behoben ist.
Parmitano unterbrach seine Arbeit kurz, um mit dem italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta zu sprechen, wobei sie über den letzten Außeneinsatz und Italiens Beiträge zur ISS sprachen. Einige der Stationsmodule, darunter das Labormodul COLUMBUS, die Knotenmodule HARMONY und TRANQUILITY, das Lagermodul PMM LEONARDO und das Beobachtungsdeck CUPOLA wurden in Italien gebaut.
Mit Blick auf die Vorbereitung für ihre Rückkehr zur Erde am 11. September begannen Cassidy, Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin ihren Arbeitstag mit einer Notfallübung. Die drei Besatzungskollegen gingen die Rollen und Verantwortlichkeiten bei der Abreise und einem Notfall an Bord der SOJUS TMA-08M durch, das sie am 28. März zur ISS gebracht hatte.
Im Anschluß rekonfigurierte Cassidy Stromkabel im Labormodul DESTINY für die anstehenden Aktivitäten mit dem Robonaut, dem ersten humanoiden Roboter im All, und reinigte Rauchmelder im japanischen Labormodul KIBO.
Nyberg verrichtete derweil einige Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeugungssystem, wo sie einen Wasserstoffsensor austauschte, und den Einlaß für das Sabatier-System, das mehr Wasser aus der Stationsatmosphäre herausholt, reinigte und inspizierte.
Am Nachmittag richtete Kommandant WInogradow seine Aufmerksamkeit auf das Verstauen weiteren Mülls in den PROGRESS M-18M, der am Modul PIRS festgemacht ist. Der PROGRESS soll am Donnerstag um 22:43 Uhr MESZ von der Station ablegen, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu verglühen. Sein Abflug schafft Platz für die Ankunft von PROGRESS M-20M, der am 27. Juli um 22:45 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und sechs Stunden später, am 28. Juli um 4:26 uhr MESZ an der ISS anlegen soll. NASA TV wird beide Ereignisse direkt übertragen.
Missurkin sammelte Daten vom Experiment MATRIOSCHKA. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station. Er verrichtete außerdem routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem im russischen Segment der Station.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin verbrachte einen Teil seines Tages mit der Inventur der Gegenstände, die im Modul SARJA gelagert sind, dem ersten Stationsmodul, das bereits im November 1998 gestartet worden war. Später reinigte er Luftkanäle in den Miniforschungsmodulen RASSWET und POISK.
Über das Wochenende wird die Besatzung Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen und sich vor dem Außeneinsatz in der nächsten Woche zu entspannen. Die Bewohner der Station werden auch mit den wöchentlich Haushaltsarbeiten beschäftigt sein und ihr tägliches Fitneßprogramm absolvieren, das den in der Schwerelosigkeit auftretenden Muskel- und Knochendichtichteschwund minimieren soll.

18. Juli 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit einer Reihe von Nach- und Aufräumarbeiten zum Außeneinsatz und wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt. Sie absolvierten außerdem eine Notfallübung und setzten die Wartung der Systeme an Bord fort.
Die Flugingenieure Luca Parmitano und Chris Cassidy hatten am Dienstag ihren Außeneinsatz um 15:29 Uhr MESZ nach nur einer Stunde und 32 Minuten vorzeitig beendet, als Parmitano meldete, daß Wasser in seinen Helm eindringe und sich ansammle.
Das Flugleitteam am Boden setzte die Auswertung der Daten fort, die am Mittwoch während der Problembehandlung am Raumanzug durch Parmitano bezüglich der Ursache für die Undichtigkeit gewonnen wurden.
Cassidy setzte seine Aufräumarbeiten in der Luftschleuse QUEST nach dem Außeneinsatz fort, verstaute und rekonfigurierte Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände, die bei der Exkursion am Dienstag verwendet wurden.
Parmitano verrichtete Wartungsarbeiten und Einbauten am Labor für Biologische Experimente (BioLab) im Labormodul COLUMBUS. BioLab ist eineForschungseinrichtung für mehrere Nutzer, die weltraumbiologische Experimente an Mikroorganismen, Zellen, Gewebekulturen, kleinen Pflanzen und kleinen wirbellosen Lebewesen durchführen wollen. BioLab ermöglicht es den Wissenschaftlern, ein besseres Verständnis der Auswirkungen der Schwerelosigkeit und der Strahlung im All auf biologische Organismen zu gewinnen.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete am Einbau und der Inbetriebnahme eines Fluoreszenzmikroskops im Mehrzweckschrank ffür kleine Nutzlasten im Labormodul DESTINY. Sie tauschte auch ein Kabel an einem Fluidexperiment im japanischen Labormodul KIBO aus, das Bilder von den Experimenten überträgt, so daß sie letztlich auch die Wissenschaftler auf der Erde erreichen.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin beluden den Transporter PROGRESS M-18M mit Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen. Der PROGRESS soll am 25. Juli von der ISS ablegen und anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen. Er macht damit Platz für den PROGRESS M-20M, der am 27. Juli starten und nur sechs Stunden später an PIRS ankoppeln soll.
Winogradow und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin arbeiteten mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Drucklecks in den Stationsmodulen testet.
Alle sechs Stationsbewohner nahmen an einer Notfallsimulation teil. Diese an Bord durchgeführten Übungen ermöglichen es der Besatzung die Kommunikations- und Koordinationsfähigkeiten während eines simulierten Notfallszenarios zu trainieren. Die Stationsbewohner führten die Übung in Zusammenarbeit mit den Missionsleitzentren in Houston und Moskau durch. Danach besprachen sie die Ergebnisse gemeinsam in einer Konferenz mit den Leitzentren.

17. Juli 2013, Mittwoch
Die Expedition 36 Besatzungsmmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit einer Reihe von Nacharbeiten in Zusammenhang mit dem gestrigen Außeneinsatz beschäftigt, während sie zusätzlich an wissenschaftlichen Projekten arbeiteten und Wartungsarbeiten verrichteten.
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano hatten am Dienstag um 15:29 Uhr MESZ ihren zweiten Außeneinsatz nach nur einer Stunde und 32 Minuten vorzeitig beendet, nachdem Parmitano gemeldet hatte, daß sich Wasser in seinem Helm sammelte.
Im Nachklang des verkürzten Außeneinsatzes führte Parmitano eine umfangreiche Inspektion und Fehlersuche an seinem Raumanzug in der Luftschleuse QUEST durch. Er nahm seinen Anzug in seinem Schrank im Ausrüstungsabteil in Betrieb, befüllte den Anzug mit Wasser und inspizierte jede Ecke und jede Falte für Anzeichen eines Wasseraustritts, aber davon war zunächst außer ein paar nichtssagenden Tröpfchen nichts zu sehen.
Die Außeneinsatzspezialisten am Missionsleitzentrum in Houston berichteten, daß sie in der Telemetrie einen höheren Wasserverbrauch im Kühlkreislauf sehen könnten, der dem vom Dienstag entspräche, als sich Wasser im Helm sammelte. Die Flugleitteams setzen die Auswertung der Daten fort, um zu versuchen den Grund für die Undichtigkeit zu ermitteln.
Weitere Nacharbeiten für Cassidy und Parmitano in der Luftschleuse QUEST waren das Verstauen der Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände, die sie bei ihrer Exkursion verwendet hatten. Sie führten auch einige reguläre Wartuns- und Reinigungsarbeiten an den Anzügen durch.
Flugingenieurin Karen Nyberg nahm an einem Auffrischungstraining für ihre Rolle als Bordärztin teil und tauschte einen Aufbereitungstank im Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystem aus.
Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin verrichteten im russischen Segment der Station eine Reihe von Systemwartungs- und Haushaltsarbeiten.
Winogradow konzentrierte sich auf das Verladen von Müll und nicht mehr benötigten Gegenständen in den Transporter PROGRESS M-18M. Der PROGRESS soll am 25. Juli ablegen, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zu verglühen. Er macht damit Platz für den nächsten Transporter, PROGRESS M-20M, der am 27. Juli starten und nur sechs Stunden später an PIRS anlegen soll.
Winogradow und Missurkin arbeiteten auch mit dem russischen Erdbeobachtungsexperiment VISIR, während Jurtschichin das Experiment ALBEDO durchführte, das die Machbarkeit der Energieerzeugung durch von der Erde zurückgeworfene Sonnenstrahlung untersucht.

16. Juli 2013, Dienstag
Der Außeneinsatz von den Flugingenieuren Luca Parmitano und Chris Cassidy mußte heute gut eine Stunde nach dem Beginn abgebrochen werden, als Parmitano berichtete, daß Wasser in seinen Helm fließe. Obwohl das Wasser keine unmittelbare gesundheitliche Gefahr für Parmitano darstellte, entschied die Missionsleitung, den Außeneinsatz vorzeitig zu beenden.
Flugdirektor David Korth gab die Anweisung, daß Cassidy und Parmitano zur Luftschleuse und in die Station zurückkehren sollten. Cassidy kümmerte sich um das Aufräumen, bevor er in die Schleuse einstieg. Der Außeneinsatz begann offiziell um 13:57 Uhr MESZ und endete um 15:39 Uhr, als die Luftschleuse wieder geflutet wurde. Damit lag die Dauer des Einsatzes bei 1 Stunde und 32 Minuten.
Cassidy und Parmitano hatten eine ganze Reihe von Arbeiten auf dem Aufgabenzettel gehabt, mit denen die Station für die Ankunft des neuen russischen Mehrzwecklabormoduls NAUKA, das Ende des Jahres zur ISS gestartet werden soll, vorzubereiten. Außerdem sollte eine Videokamera an der japanischen Außenexperimenteplattform ausgetauscht, eine kabellose Fernsehkamera umversetzt, ein Problem mit einer störrischen Klappenabdeckung an einem elektronischen Relaiskasten gelöst und die Wärmeschutzabdeckung über einem ausgefallenen Elektronikkasten, der letztes Jahr am Tragwerk ausgebaut worden war, zurechtgerückt werden.
Die Missionsleitung wird nun eine neue Planung aufstellen, wann die nicht ausgeführten Arbeiten beendet werden sollen. Keine der Arbeiten ist dringend und weder die Station noch die Besatzung sind in irgendeiner Form gefährdet.
Eine Pressekonferenz fand um 22:30 Uhr MESZ statt. Teilnehmer waren Korth, die führende Außeneinsatzverantwortliche Karina Eversley und der Vorsitzende des ISS-Missionsleitungsteams Kenneth Todd.
Dieser Außeneinsatz war der zweitkürzeste in der Geschichte der Raumstation. Er war der 171., der dem Aufbau, der Wartung und der Instandsetzung der ISS gewidmet ist. Die Gesamtzeit erhöht sich damit auf 1075 Stunden und 22 Minuten.
Für Cassidy hat sich die Außenarbeitszeit während sechs Außeneinsätzen damit auf 31 Stunden und 14 Minuten erhöht, während Parmitano mit seinen zwei Außeneinsätzen jetzt insgesamt 7 Stunden und 39 Minuten auf dem Konto hat.

15. Juli 2013, Montag
Die Expedition 36 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation haben heute eine ganze Reihe von Vorbereitungen für den Außeneinsatz morgen getroffen und ihre Arbeit an einer Fülle von wissenschaftlichen Experimenten fortgesetzt.
Der Außeneinsatz soll morgen Nachmittag um 14:10 Uhr MESZ beginnen und sechs Stunden und 15 Minuten dauern. Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano sollen sich dabei hauptsächlich auf den Abschluß von Arbeiten konzentrieren, die sie letzte Woche beim ersten Außeneinsatz begonnen hatten.
Während der Exkursion sollen die Astronauten das Anbringen von Überbrückungskabeln, die Redundanz in die Stromversorgung wichtiger Stationskomponenten bringen sollen, beenden, weitere Kabel für das neue russische Mehrzwecklabormodul NAUKA, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll, verlegen, eine Videokamera an der japanischen Außenexperimenteplattform austauschen, kabellose Fernsehkameras umversetzen, ein Problem mit einer störrischen Klappenabdeckung an einem elektronischen Relaiskasten lösen und die Wärmeschutzabdeckung über einem ausgefallenen Elektronikkasten, der letztes Jahr am Tragwerk ausgebaut worden war, zurechtrücken.
Dies wird der 171. Außeneinsatz, der Aufbau, Wartung und Instandsetzung der ISS gewidmet ist, der fünfte in diesem Jahr, der sechste für Cassidy und der zweite für Parmitano. Cassidy wird den Anzug mit den roten Streifen tragen und Parmitano den durchgängig weißen.
Cassidy und Parmitano verbrachten den größten Teil des Tages in der Luftschleuse QUEST, wo sie die Werkzeuge und die Ausrüstung für ihren zweiten Außeneinsatz herrichteten.
Bei anderen Außeneinsatzvorbereitungen nahmen Cassidy und Parmitano an einer Gesundheitsüberprüfung durch Karen Nyberg in ihrer Funktion als Bordärztin teil. Später kam noch Fjodor Jurtschichin dazu, mit dem sie die Abläufe des Außeneinsatz zusammen mit den Teams am Boden durchsprachen.
Im russischen Segment der Station arbeiteten Kommandant Pawel Winogradow und Jurtschichin mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Drucklecks in einem Stationsmodul testet.
Flugingenieur Alexander Missurkin schoß Photos für das Meeresbeobachtungsprogramm SEINER, das die Ozeane der Erde untersucht, um die aktuellen Positionen und Koordinaten von bioproduktiven Gegenden zu bestimmen, die von Interesse für die Fischereiindustrie sind.
Missurkin arbeitete auch mit dem Experiment URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan soll URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen auf der Erde dokumentieren und vorherzusagen versuchen.

12. Juli 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute die Woche mit Forschung, routinemäßigen Wartungsarbeiten und Vorbereitungen für einen Außeneinsatz am 16. Juli ausklingen lassen.
Im Anschluß an die tägliche Planungskonferenz mit den Flugleitteams am Boden verbrachten die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano ihren Morgen mit der Vorbereitung von Werkzeugen, die sie bei ihrem nächsten Außeneinsatz am Dienstag einsetzen sollen. Während dieser Exkursion, die um 14:10 Uhr MESZ beginnen soll und sechs Stunden 15 Minuten dauern soll, wird sich hauptsächlich auf das Abschließen von Aufgaben konzentrieren, die beim ersten Außeneinsatz am letzten Dienstag begonnen wurden. Die zwei Astronauten sollen das Anbringen von Überbrückungskabeln, die Redundanz in die Stromversorgung wichtiger Stationskomponenten bringen sollen, beenden, weitere Kabel für das neue russische Mehrzwecklabormodul NAUKA, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll, verlegen und weitere Wartungs- und Inspektionsarbeiten außerhalb der Station verrichten.
Bevor er sich an routinemäßige Wartungsarbeiten am Wasserwiederaufbereitungssystem der Station machte, sprach Luca Parmitano mit Enrico Saggese, dem Präsidenten der italienischen Raumfahrtbehörde, und Reportern am Hauptstandort der Behörde in Rom. Parmitano beschrieb seine Eindrücke von seinem Außeneinsatz am 9. Juli und sprach über die Pläne für den nächsten.
Flugingenieurin Karen Nyberg begann ihren Arbeitstag mit dem Austausch von Batterien der EarthKAM-Kamera, die im Beobachtungsfenster des Labormoduls DESTINY montiert ist. EarthKAM ermöglicht es Schülern von Mittelschulen eine Digitalkamera an Bord der ISS zu programmieren, um eine breite Pallette von geographischen Zielen für die Untersuchung im Klassenraum zu photographieren.
Später nahm Nyberg Proben vom Kühlsystem des Knotenmoduls HARMONY und dem Labormodul DESTINY und testete sie. Cassidy assistierte ihr bei der Aufgabe, indem er Proben im Knotenmodul TRANQUILITY nahm. Als Teil des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems (ECLSS) regelt das Interne Wärmeregelungssystem (ITCS) die Temperatur von wichtigen Lebenserhaltungssystemen und Nutzlastschränken.
Nyberg rundete ihren Tag mit der Herrichtung von Proben für das Weitergehende Kolloidexperiment (ACE) ab, das entwickelt wurde, um Forschern zu verstehen zu helfen, wie Stabilisatoren optimiert werden können, um die Lagerdauer von Produkten wie Waschmitteln, Farben, Ketchup und Salatsaucen zu verlängern.
Kommandant Pawel Winogradow begann seinen Tag mit vorbeugenden Wartungsarbeiten am Luftumwälzungssystem des Servicemoduls SWESDA. Später suchte er die Werkzeuge und die Ausrüstung zusammen, die benötigt werden, um das Laufband mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS) in das US-Segment der Station zurückzubringen.
Flugingenieur Alexander Missurkin initialisierte das Experiment MATRIOSCHKA. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station. Anschließend verbrachte er einen großen Teil seines Tages mit dem Austausch von Deckblechen im Miniforschungsmodul POISK.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin setzte seine Arbeit mit dem Coulombkristallexperiment fort, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in einer schwerelosen Umgebung sammelt. Nachdem er einige russische Außeneinsatzwerkzeuge und elektrische Verbinder zusammengesucht hatte, beendete Jurtschichin seinen Arbeitstag mit dem Einholen der Daten von MATRIOSCHKA.
Über das Wochenende wird die Besatzung Gelegenheit haben, mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen und sich vor dem Außeneinsatz in der nächsten Woche zu entspannen. Die Bewohner der Station werden auch mit den wöchentlich Haushaltsarbeiten beschäftigt sein und ihr tägliches Fitneßprogramm absolvieren, das den in der Schwerelosigkeit auftretenden Muskel- und Knochendichtichteschwund minimieren soll.

11. Juli 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute eine ganze Pallette von Forschungs- und Wartungsarbeiten abgearbeitet, während sie gleichzeitig Vorbereitungen für einen weiteren Außeneinsatz am nächsten Dienstag traf.
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen ihren Tag mit verschiedenen Gesundheitstests, mit denen Flugärzte und medizinische Forscher die Gesundheit der Besatzung während der Langzeitmissionen an Bord der Station überwachen. Direkt nach der standardmäßigen Weckzeit um 8 Uhr MESZ führten Nyberg und Parmitano das Experiment REAKTION durch, ein kurzer Test der Reaktionszeit, mit dem die Auswirkungen von Ermüdung auf die Leistungsfähigkeit beurteilt werden sollen.
Danach und im Anschluß an die tägliche Planungskonferenz mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt nahm Nyberg an einer regelmäßigen Beurteilung ihrer Fitneß teil. Assistiert von Luca Parmitano in der Rolle des Bordarztes legte Nyberg medizinische Meßgeräte an und trat auf dem Fahrradergometer mit Schwingungsdämpfung und Stabilisierung (CEVIS) in die Pedale.
Flugingenieur Chris Cassidy warf einen kurzen Blick auf das Experiment zum Test Binärer Kolloidlegierungen (BCAT), das Kolloide, mikroskopisch kleine Teilchen in einer Flüssigkeit, untersucht. Ergebnisse dieses Experiments könnten zu Verbesserungen in der Lagerfähigkeit von Haushaltsprodukten, Nahrungsmitteln und Medikamenten führen. Cassidy justierte die Kamera des Experiments, tauschte die Batterien aus und lud die letzten Photos herunter, damit die Forscher auf der Erde sie weiter analysieren können.
Im Anschluß tauschte Cassidy ein Filter und einen Urinaufnahmeadapter im Sanitär- und Hygienebereich, einer der Toiletten auf der Station, aus, während Parmitano und Nyberg die Wassertanks der Wasseraufbereitungsanlage entleerten und wieder auffüllten. Als Teil des Umweltregelungs- und Lebenserhaltungssystems der Station (ECLSS) bereitet das Wasserrückgewinnungssystem Kondensatwasser und Urin zu Trinkwasser wieder auf und reduziert damit die Wassermenge, die mit Versorgungsraumfahrzeugen zur Station transportiert werden muß.
Derweil kamen ihre russischen Kollegen an Bord der Station, Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin, im japanischen Labormodul KIBO zusammen, um mit Schülern zu sprechen, die das russische Missionsleitzentrum in Koroljow bei Moskau besuchten. Die drei Kosmonauten beantworteten eine Reihe von Fragen über russische Experimente, internationale Kooperation und das Leben im All.
Danach richtete Winogradow seine Aufmerksamkeit auf das Verladen von Müll in den PROGRESS M-18M, der am Kopplungsmodul PIRS festgemacht ist. Der PROGRESS soll am 25. Juli ablegen, um anschließend beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zum Verglühen gebracht zu werden. Damit macht er Platz für den Start und das Anlegen des PROGRESS M-20M am 27. Juli.
Um 13:37 Uhr MESZ meldete die Besatzung einen Feueralarm im Modul POISK, der sich dann aber als falscher Alarm herausstellte. Der Vorfall hatte keine Auswirkungen auf die Aktivitäten an Bord der Station.
Nach der Mittagspause wandte die Besatzung ihre Aufmerksamkeit auf Planung und Vorbereitung des Außeneinsatzes von Cassidy und Parmitano am nächsten Dienstag, 16. Juli. Während dieser Exkursion, die derzeit auf sechs Stunden und 15 Minuten angesetzt ist, sollen Cassidy und Parmitano sich hauptsächlich auf den Abschluß von Aufgaben konzentrieren, die sie bei ihrem ersten Außeneinsatz am 9. Juli begonnen hatten, darunter die Montage von Überbrückungskabeln, um Redundanz in der Stromversorgung wichtiger Stationskomponenten zu schaffen, und das Verlegen von Kabeln für das neue Mehrzweckforschungsmodul NAUKA, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll.
Cassidy, Parmitano und Nyberg gingen auch die geplanten Arbeitsabläufe des anstehenden Außeneinsatzes detailliert durch und besprachen sich dann auch mit den Außeneinsatzspezialisten im Missionsleitzentrum in Houston, um Änderungen und Probleme zu diskutieren.
Nyberg rundete ihren Tag mit dem Austausch einer Batterie der EarthKAM-Kamera, die im Beobachtungsfenster des Labormoduls DESTINY montiert ist. EarthKAM ermöglicht es Schülern von Mittelschulen eine Digitalkamera an Bord der ISS zu programmieren, um eine breite Pallette von geographischen Zielen für die Untersuchung im Klassenraum zu photographieren.
Missurkin montierte einige Proben für das Experiment WINOSLIWOST, das Materialermüdung in der Weltraumumgebung untersucht. Ergebnisse von dieser Studie sollen Daten für die Abschätzung der Lebensdauer von Strukturelementen gegenwärtiger und zukünftiger Stationsmodule liefern.
Jurtschichin setzte seine Arbeit mit dem Coulombkristallexperiment fort, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der schwerelosen Umgebung sammelt. Er lud auch Daten von dem Experiment IDENTIFIKATION herunter, das die dynamischen Lasten untersucht, die auf die Station während Ereignissen wie Kopplungen oder Bahnmanövern wirken. Später half er Winogradow bei einer Sichtprüfung der Außenhülle der russischen Module der Station.
Die Bewohner der Station hatten auch den Tag über mehrere Gelegenheiten die Erde unter ihnen im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms für ISS-Besatzungen zu photographieren. Mögliche Ziele waren heute der Taifun Soulik im Westpazifik, die Wald- und Buschbrände in Kanada und den westlichen Vereinigten Staaten und die Überflutungen in Europa. Die Photos der Besatzung  werden auf dem Portal für Astronautenphotos von der Erde veröffentlicht.

10. Juli 2013, Mittwoch
Im Nachklang des sechs Stunden und 7 Minuten langen Außeneinsatzes vom Dienstag durch die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano richtete die Besatzung der Internationalen Raumstation ihre Aufmerksamkeit heute auf die Exkursion in der nächsten Woche.
Cassidy und Parmitano begannen ihren Tag mit einigen Gesundheitstests, die von Flugingenieurin Karen Nyberg in ihrer Eigenschaft als Bordärztin durchgeführt wurden. Danach füllte Cassidy die Wassertanks der US-Raumanzüge mit iodiertem Wasser wieder auf.
Cassidy und Parmitano gingen dann an die Inspektion und das Verstauen von Werkzeugen, die sie gestern bei dem Außeneinsatz verwendet hatten, und an das Konfigurieren von Ausrüstung für ihren nächsten Außeneinsatz am 16. Juli.
Da Cassidy und Parmitano bei ihrem ersten Außeneinsatz so effizient gearbeitet und alle ihre geplanten und sogar noch ein paar zusätzliche Aufgaben, die eigentlich für nächste Woche vorgesehen waren, erfüllt hatten, ist das Außeneinsatzteam am Missionsleitzentrum in Houston jetzt dabei den nächsten Außeneinsatz umzuplanen, um die Zeit, die die Astronauten draußen verbringen, so gut wie möglich zu nutzen, ohne dabei die Forschung an Bord übermäßig zu beeinträchtigen. Cassidy, Parmitano und Nyberg sprachen während einer Telekonferenz mit dem Team am Boden, um den Außeneinsatz und dessen sich entwickelnden Zeitablauf zu besprechen.
Während des gestrigen Außeneinsatzes hatten Cassidy und Parmitano ein Ku-Band-Sender-Empfänger-Modul ausgetauscht, Greifstangen umbewegt und Kabel für das neue russische Mehrzweckforschungsmodul, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll, verlegt. In der nächsten Woche sollen die beiden Raumfahrer erneut die Station über die Luftschleuse QUEST verlassen, um das Anbringen von zwei Überbrückungskabeln, die mehr Redundanz und Stabilität in die Stromversorgung wichtiger Stationskomponenten bringen sollen, abzuschließen und weitere Kabel für das russische Modul zu verlegen.
Nyberg und Parmitano verpackten zwei Außenexperimente, die am Dienstag von der Außenhülle der Station eingeholt worden waren. Das Optische-Reflektor-Werkstoffexperiment III (ORMatE-III) und der Nutzlastexperimentbehälter (PEC), beide Teil des ISS-Werkstoffexperiments 8 (MISSE-8), sollen mit dem nächsten kommerziellen Frachtflug SpaceX-3 gegen Ende des Jahres zur Erde zurückgebracht werden. Diese Experimente wurden entwickelt, um die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf Werkstoffe und Verarbeitungselemente beurteilen zu können.
Nyberg öffnete die Fensterläden des Beobachtungsfensters im Labormodul DESTINY für das ISS SERVIR Umweltforschungs- und Visualisierungssystem (ISERV), das entworfen wurde, um Erfahrung in der automatischen Datengewinnung zu bekommen und um Bilder für das Verfolgen und die Abschätzung von Katastrophen bereitzustellen.
Flugingenieur Alexander Missurkin sammelte ein Trio von PILLE-Strahlungsdosimetern ein, die in den beiden US-Raumanzügen und innerhalb des Ausrüstungsbeutels plaziert worden waren, um die Strahlung zu messen, der die Astronauten draußen ausgesetzt waren. Verschiedene Varianten dieser PILLE-Dosimetern sind seit der Zeit der Raumstation SALJUT 6 Ende der 1970er Jahre im Einsatz.
Missurkin nahm später eine Probe von dem Experiment WINOSLIWOST, das Materialermüdung in der Weltraumumgebung untersucht. Ergebnisse von dieser Studie sollen Daten für die Abschätzung der Lebensdauer von Strukturelementen gegenwärtiger und zukünftiger Stationsmodule liefern.
Kommandant Pawel Winogradow arbeitete zusammen mit Missurkin am Erdbeobachtungsprogramm VISIR und arbeitete später mit der Fracht an Bord des Transporters PROGRESS M-18M, der am Kopplungsmodul PIRS angekoppelt ist.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin begann seinen Tag mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der schwerelosen Umgebung sammelt. Zusammen mit Winogradow führte er dann eine Sichtprüfung der Hülle des russischen Segments der Station durch.
Bevor die Besatzung ihren Tag begann, wurde die Höhe der Station angehoben, um sie für kommenden an- und abfliegenden Verkehr vorzubereiten. Die Triebwerke des europäischen Automatischen Transferfahrzeugs 4 ALBERT EINSTEIN, das am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA angekoppelt ist, wurden um 7:35 Uhr MESZ für neun Minuten und 52 Sekunden gefeuert, um die Bahn der Station im Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) um 5,1 km anzuheben. Dieses Manöver bringt die Station in die richtige Höhe und Position für den eintägigen Flug des Transporters PROGRESS M-20M am 27. Juli, ebenso wie für den Abflug der Expedition 36 Besatzung an Bord der SOJUS TMA-08M im September. Das Bahnanhebungsmanöver brachte die Station auf eine Umlaufbahn mit einem Perigäum in 409,9 km und einem Apogäum in 424,4 km Höhe.

9. Juli 2013, Dienstag
Cassidy verläßt QUEST
Oben:Chris Cassidy beim Verlassen der Luftschleuse QUEST zu Beginn des eraten Außeneinsatzes.  (Photo: NASA)
Zwei Expedition 36 Astronauten haben heute um 20:09 Uhr MESZ einen erfolgreichen 6 Stunden und 7 Minuten dauernden Außeneinsatz abgeschlossen, den ersten von zwei für Juli geplanten Exkursionen, mit der die ISS für ein neues russisches Modul vorbereitet und weitere zusätzliche Installationen am Tragwerk der Station vorgenommen wurden.
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano begannen ihren Außeneinsatz um 14:02 Uhr MESZ, als sie die Stromversorgung ihrer Raumanzüge auf Akkubetrieb stellten. Nachdem die beiden Raumfahrer die Schleuse verlassen hatten, bewegte sich Cassidy zum Tragwerkmodul Z1 auf dem Knotenmodul UNITY, um dort eine Sender-Empfänger-Regeleinheit für Verbindungen mit der Erde auszutauschen. Diese Einheit, eine von zwei, die zwei unabhängige Ku-Band-Verbindungen für Video und Daten ermöglichen, war im Dezember 2012 ausgefallen.
Parmitano bewegte sich derweil zum EXPRESS-Versorgungsträger 2 auf dem Steuerbordausleger des Tragwerks und holte dort zwei Experimente ein, die Teil des ISS-Werkstoffexperiments 8 (MISSE-8) sind. Das Optische Reflektor Werkstoffexperiment III (ORMatE-III) und der Nutzlastexperimentbehälter, die die Auswirkungen der Weltraumumgebung auf Werkstoffe und Verarbeitungselemente untersucht haben, sollen mit dem kommerziellen Frachtflug SpaceX-3 später im Jahr zur Erde zurückgebracht werden.
Während er draußen auf dem Steuerbordausleger war, photographierte Parmitano auch das Alpha-Magnetspektrometer 02 (AMS-02), um dem Forschungsteam eine optische Einschätzung des Zustands dieses modernen Teilchenphysikdetektors zu ermöglichen.
Parmitano reitet den Arm
Oben: Luca Parmitano reitet auf dem Robotarm zu einer der Arbeitsstellen.  (Photo: NASA TV)
Cassidy verlegte währenddessen Kabel zur Stromversorgung des neuen russischen Mehrzwecklabormoduls, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll. Cassidy verlegte die Kabel vom Knotenmodul UNITY zur Schnittstelle zwischen dem Druckbeaufschlagten Kopplungsadapter 1 (PMA-1) und dem Modul SARJA. Die Kosmonauten der Station sollen das Verlegen der Kabel auf einem späteren Außeneinsatz fortsetzen. Das neue Modul mit dem Eigennamen NAUKA soll als Forschungseinrichtung, Kopplungsstelle und Luftschleuse für zukünftige russische Außeneinsätze dienen und ersetzt das Kopplungsmodul PIRS.
Die zwei Außenarbeiter arbeiteten dann zusammen, um zwei Radiatorgreifstangen (RGBs) zu holen und je einen am Backbord- und am Steuerbordausleger zu lagern, so daß sie dort bei Bedarf griffbereit zur Verfügung stehen. Diese RGBs, die beim Austausch von ausgefallenen Radiatoren helfen sollen, wurden mit dem Frachtflug SpaceX-2 zur Station geliefert. Indem er auf dem von Karen Nyberg gesteuerten Robotarm CANADARM2 ritt, transportierte Parmitano die RGBs zu den Arbeitsstellen, wo Cassidy sie festschraubte.
Als Parmitano auf dem Arm vom Steuerbordausleger zurück zum Backbordausleger ritt, nutzte er die Gelegenheit, um eine ausgefallene Kamera auszutauschen. Das schwenkbare Kamerasystem am Mobilen Basissystem, das eine der Hauptbeobachtungssysteme für die Überwachung des Anflugs von Raumfahrzeugen war, war im Mai 2012 ausgefallen, kurz vor der Ankunft des japanischen HTVs. Die Missionsleiter planen, die Kameraanlage zur Erde zurückzubringen, zu überholen und als Ersatz zur ISS zurückzufliegen.
Mit Abschluß dieser Aufgaben begann Cassidy mit der Installation von zwei Y-
Brücken, die Redundanz bei der Stromversorgung und Stabilität bei wichtigen Stationskomponenten bietet. Die Installation der Y-Brücken soll bei dem Außeneinsatz am 16. Juli fortgesetzt werden. Zusammen mit einigen Kabelneukonfigurationen, die Anfang des Jahres im Knotenmodul UNITY vorgenommen wurden, ermöglichen die beiden Überbrückungen dem Stationsteam, falls eines der externen Stromversorgungsmodule ausfällt, wichtige Lasten schnell wiederherzustellen, ohne daß ein Außeneinsatz dafür ausgeführt werden muß.
Bereits deutlich vor dem ursprünglichen Arbeitsplan brachte Parmitano eine Mehrschichtisolierabdeckung über dem Druckbeaufschlagten Kopplungsadapter-2 (PMA-2) am Knotenmodul HARMONY an, um ihn vor der Sonneneinstrahlung zu schützen.
Die zwei Außenarbeiter gingen dann an ein paar Extraaufgaben, darunter das Verlegen von Kabeln vom Modul SARJA zum PMA-1, bevor sie sich zurück in die Luftschleuse QUEST begaben, um den Außeneinsatz zu beenden.
Mit der Beendigung seines fünften Außeneinsatzes hat Cassidy nun insgesamt 29 Stunden und 42 Minuten auf seinem Außeneinsatzkonto. Für Parmitano war es der erste Außeneinsatz und auch der erste für einen Italiener. Cassidy und Parmitano sollen am 16. Juli erneut die Station durch QUEST verlassen, um die Installation der Y-Brückenabzuschließen und weitere Kabel zu verlegen.
Der heutige Außeneinsatz war der 170., der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet war und bringt die gesamte aufgewendete Außeneinsatzzeit auf 1073 Stunden und 50 Minuten.
 
8. Juli 2013, Montag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat die neue Woche mit letzten Vorbereitungen für den sechseinhalbstündigen Außeneinsatz begonnen, der für morgen angesetzt ist.
Cassidy und Nyberg in QUEST
Oben: Chris Cassidy und Karen Nyberg bereiten Außeneinsatzwerkzeuge in der Luftschleuse QUEST vor.  (Photo: NASA TV)
Der erste von zwei für Juli geplanten Außeneinsätzen soll von Chris Cassidy und Luca Parmitano bestritten werden. Sie sollen die Station morgen um 14:10 Uhr MESZ über die Luftschleuse QUEST verlassen, um einen ausgefallenen Ku-Band-Empfänger auszutauschen, Wartung und Aufwertungen an Stationsgeräten auszuführen und Kabel für das neue russische Mehrzwecklabormodul NAUKA zu verlegen, das Ende des Jahres gestartet werden soll. Während des Außeneinsatzes wird Flugingenieurin Karen Nyberg an der Steuerung des 17,4 Meter langen Robotarms CANADARM2 sitzen und damit Parmitano zwischen den einzelnen Arbeitsstellen hin- und herbewegen.
Cassidy, Parmitano und Nyberg verbrachten den Morgen mit dem Einstellen der Außeneinsatzwerkzeuge und -ausrüstung. Flugingenieur Fjodor Jurtschichin, der Nyberg dabei helfen soll, Cassidy und Parmitano morgen in der Luftschleuse in die Anzüge zu bekommen, gesellte sich später zu den dreien, um den Ablauf durchzusprechen. Im Anschluß nahm die Besatzung an einer Konferenz mit Außeneinsatzspezialisten im Missionsleitzentrum in Houston teil, um letzte verbliebene Probleme und Fragen zu klären.
Der Außeneinsatz am Dienstag ist der 170., der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet ist. Dies wird der fünfte Außeneinsatz für Cassidy und der erste für Parmitano, der auch der erste Italiener sein wird, der in's All hinaustritt.
Nyberg rundete ihren Tag mit dem Einrichten der EarthKAM-Kamera im Beobachtungsfenster des Labormoduls DESTINY ab. EarthKAM ermöglicht es Schülern von Mittelschulen eine Digitalkamera an Bord der ISS zu programmieren, um eine breite Pallette von geographischen Zielen für die Untersuchung im Klassenraum zu photographieren.
Derweil arbeitete Kommandant Pawel Winogradow auf der russischen Seite der Station mit der Fracht an Bord des PROGRESS M-18M, der am Kopplungsmodul PIRS festgemacht ist. Der Kommandant inspizierte und photographierte auch die Fenster im Servicemodul SWESDA, um eine Einschätzung ihres Zustands zu ermöglichen.
Flugingenieur Alexander Missurkin begann seinen Tag mit dem Experiment CHROMATOMASS, für das er Blut- und Speichelproben für eine russische Gesundheitsbewertung analysierte. Er bereitete außerdem einige Strahlungsdosimeter für den Außeneinsatz am Dienstag vor und arbeitete mit dem Erdbeobachtungsexperiment RELAXATION, das die chemisch-luminiszenten Reaktionen in der Atmosphäre untersucht.
Zusätzlich zu den Außeneinsatzunterstützungsaktivitäten aktualisierte Jurtschichin die Programme auf einem Mobilrechner und arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Schwerelosigkeit sammelt. Die Ergebnisse dieser Studie könnten bei zukünftigen Raumfahrzeugen und fortschrittlichen Photovoltaischen Zellen Anwendung finden.

4. Juli 2013, Donnerstag
Unabhängigkeitstag in den USA; kein Statusbericht ausgegeben.

3. Juli 2013, Mittwoch
Drei Expedition 36 Besatzungsmitglieder haben heute Vorbereitungsarbeiten für Außeneinsätze verrichtet, während das andere Trion im russischen Segment der Station an Forschung und Wartung arbeitete.
Parmitano in QUEST
Oben: Luca Parmitano überprüft Raumanzüge in der Luftschleuse QUEST.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano sollen am 9. und am 16. Juli je einen Außeneinsatz absolvieren. Zusammen mit Flugingenieurin Karen Nyberg prüften sie in der Luftschleuse QUEST, wie gut ihnen die US-Raumanzüge passen. Später sprachen alle drei Astronauten mit Außeneinsatzspezialisten am Boden.
Während des ersten Außeneinsatzes soll Karen Nyberg den Robotarm CANADARM2 bedienen und Parmitano damit außerhalb der ISS herumführen. Zu den Aufgaben des Außeneinsatzes gehören das Verlegen verschiedener Kabel und das Einholen eines Experimentes, das der Weltraumumgebung ausgesetzt ist.
Auf der russischen Seite der Station dienten Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin als Probanden in einem laufenden Herzexperiment. Die Kosmonauten schlossen sich am Morgen mit den Spezialisten am Boden kurz, um ihre bioelektrische Herzaktivität in Ruhe zu messen.
Winogradow verrichtete außerdem den ganzen Tag über Wartungsarbeiten. Der Kommandant reinigte Lüftungsschläuche und tauschte Lüfterblenden und Luftstrommeßfühler. Er inspizierte außerdem Fenster im russischen Segment und photographierte sie für russische Spezialisten am Boden, die sie genauer analysieren sollen.
Missurkin arbeitete mit dem Experiment MOLNIJA-GAMMA, das die optischen Emissionen in der Erdatmosphäre und -ionosphäre untersucht, die bei Gewittern und seismischen Aktivitäten auftreten. Später verrichtete er Wartungsarbeiten am Sauerstofferzeuger ELEKTRON.
Jurtschichin montierte zwei Schläuche im russischen Segment. Er überprüfte außerdem Mobilrechner und aktualisierte Programme.

2. Juli 2013, Dienstag
Zwei Astronauten bereiten sich derzeit für zwei Außeneinsätze vor, die für den 9. und 16. Juli geplant sind. Ein Kosmonaut räumte derweil nach einem Außeneinsatz am 24. Juni auf. Währenddessen liefen wissenschaftliche und wartungstechnische Arbeiten auf der Internationalen Raumstation weiter.
Parmitano mit Raumanzug
Oben: Luca Parmitano arbeitet in der Luftschleuse QUEST an der Vorbereitung zweier Außeneinsätze.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano sollen gemeinsam zwei Außeneinsätze durchführen, um Experimente einzuholen und Wartungsaufgaben an der Außenseite der Station zu verrichten. Der erste Außeneinsatz ist für den 9. Juli ab 14:10 Uhr MESZ geplant und soll etwa sechseinhalb Stunden dauern. Der zweite soll eine Woche später am 16. Juli zur selben Zeit beginnen. Die Außenarbeiter sollen die Station über die Luftschleuse QUEST verlassen.
Das Duo überprüfte heute die Handschuhheizungen und Akkus der amerikanischen Raumanzüge. Am Montag hatte das Paar eine Übung über das SAFER und das verbesserte Warnsystem absolviert. Das SAFER (vereinfachte Hilfe zur EVA-Rettung) ist ein Antriebssystem, das einen Außenarbeiter zur Station zurückbewegen kann, falls er aus welchen Gründen auch immer plötzlich die Sicherung verliert und abtreibt.
Auf der russischen Seite der Station räumen die Kosmonauten nach dem Außeneinsatz im letzten Monat von PIRS aus noch auf. Flugingenieur Alexander Missurkin setzte das Umkonfigurieren von PIRS nach seinem und Fjodor Jurtschichins Außeneinsatz fort. Sie hatten das Modul PIRS als Luftschleuse für ihre Exkursion genutzt.
Die Kosmonauten arbeiteten auch mit einer Reihe von Plasmaphysikexperimenten, eines außerhalb der Station und ein weiteres im Innern. Kommandant Pawel Winogradow richtete und photographierte die Arbeit mit dem Experiment RELAXATION, das außerhalb des Servicemoduls SWESDA angebracht ist. Diese Studie beobachtet die Plasmaumgebung außerhalb der Station. Jurtschichin arbeitete mit dem Coulombkristallexperiment, das das Verhalten elektrisch geladener Teilchen in einem Magnetfeld untersucht.
Flugingenieurin Karen Nyberg entlud zusammen mit Parmitano weitere Fracht aus dem angekoppelten vierten europäischen Automatischen Transferfahrzeug (ATV-4) ALBERT EINSTEIN. Sie arbeitete auch am Schrank für Integrierte Verbrennungsexperimente (CIR) und verrichtete Wartungsarbeiten am Verbesserten Widerstandsfitneßgerät. Später nahm sie noch Wasserproben und analysierte sie auf Mikroben.

1. Juli 2013, Montag
Parmitano beim Training
Oben: Luca Parmitano beim Bordtraining für zwei anstehende Außeneinsätze.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano bereiten sich auf zwei Außeneinsätze vor, der eine für nächste Woche und der zweite eine Woche später. Die beiden Astronauten haben heute mit den SAFER-Einheiten geübt, ebenso wie mit dem verbesserten Warnsystem. Das SAFER (vereinfachte Hilfe zur EVA-Rettung) ist ein Antriebssystem, das einen Außenarbeiter zur Station zurückbewegen kann, falls er aus welchen Gründen auch immer plötzlich die Sicherung verliert und abtreibt.
Cassidy und Parmitano sollen die Station am 9. Juli um 14:10 Uhr MESZ durch die Luftschleuse QUEST verlassen und sechseinhalb Stunden draußen arbeiten. Sie sollen das Werkstoffexperiment MISSE-8 einholen, das der Weltraumumgebung ausgesetzt war, Überbrückungskabel anbringen und, falls es die Zeit erlaubt, Ethernetkabel anbringen und eine bewegliche Greifhalterung entfernen. Ein zweiter Außeneinsatz ist für den 16. Juli zur selben Uhrzeit geplant.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete im Innern des Labormoduls KIBO, wo sie ein NanoRacks-Experiment einrichtete. NanoRacks ist eine kommerzielle Forschungsplattform, die es Schulen und Unternehmen ermöglicht, eine breite Pallette an Forschungsvorhaben auf der Internationalen Raumstation durchzuführen.
Nyberg richtete auch einen Test zur Untersuchung des Ultraschallhintergrundlärms der Station ein.Schließlich, am Ende ihres Tages, verrichtete sie Wartungssarbeiten in KIBO, wobei sie Kabel an einem Mehrzweckschrank für kleine Forschungsnutzlasten austauschte.
Die drei Kosmonauten, Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin, verbrachten einen Teil ihres Morgens mit dem Photographieren von Teilen der Erde, um die Auswirkungen der industriellen Aktivitäten auf die Umwelt zu dokumentieren (ECON). Das Trio schloß dann seinen Arbeitstag mit weiteren Erdbeobachtungen (URAGAN) ab, die den Wissenschaftlern helfen sollen, potentielle menschgemachte und natürliche Katastrophen vorherzusagen.
Winogradow verrichtete den ganzen Tag hindurch Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station. Er photographierte Luftkanäle im Frachtmodul SARJA, verrichtete einige Klempnerarbeiten und überprüfte einen VHF-Empfänger und mehrere Hör-Sprech-Garnituren.
Missurkin hatte mit Entladearbeiten zu tun und aktualisierte das Bestandhaltungssystem der Station. Er assistierte außerdem Winogradow mit dem Empfänger und den Sprech-Garnituren.
Jurtschichin setzte die Nacharbeiten vom Außeneinsatz der letzten Woche fort. Er überprüfte die Telemetrieeinheiten der russischen ORLAN-Raumanzüge und führte später einige Montagearbeiten im Servicemodul SWESDA aus.

28. Juni 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzungsmitglieder hatten heute einen Tag mit leichter Arbeitsbelastung mit wissenschaftlichen Experimenten, Robotik und Wartungsaufgaben, und schlossen damit eine arbeitsreiche Woche an Bord der Internationalen Raumstation ab.
Parmitano mit Robonaut
Oben: Luca Parmitano überwacht den Robonaut 2 bei einer weiteren Runde ferngesteuerter Tests.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano arbeiteten mit dem Wirbelsäulen-Ultraschall-Experiment, bei dem sie mit der Ultraschall-2-Ausrüstung Ultraschalluntersuchungen von ihren Wirbelsäulen mit der Fernunterstützung von Spezialisten am Boden durchgeführt haben. Das Experiment untersucht die Veränderungen an der Wirbelsäule, die beim Aufenthalt in der Mikroschwerkraft auftreten, während des Raumfluges und nachdem die Besatzungsmitglieder zur Erde zurückgekehrt sind.
Parmitano arbeitete mit dem Robonaut für eine weitere Runde von vom Boden gesteuerten Tests. Später half ihm dann Cassidy beim Abbau des humanoiden Roboters. Der Robonaut war am Anfang der Woche aufgebaut worden, damit die Nutzlastspezialisten am Marshall Raumflugzentrum mehrere Tage lang Daten nehmen konnten.
Cassidy tauschte das Filter des Trinkwasserspenders aus und untersuchte das System auf mögliche Undichtigkeiten. Das alte Filter soll für eine Inspektion durch Experten bei nächster Gelegenheit zur Erde zurückgebracht werden.
Flugingenieurin Karen Nyberg setzte das Entladen von Fracht aus dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN fort. Das ATV-4 hatte rund 6,5 Tonnen an wissenschaftlichen Experimenten und Versorgungsgütern für die Besatzung angeliefert, als es am 15.Juni am Servicemodul SWESDA angelegt hatte.
Nyberg hatte auch Zeit für ein Interview mit CBS "This Morning" und CNN's "Leading Women", denen sie Fragen über das Leben an Bord der Station und ihre Erfahrungen als Astronautin beantwortete.
Auf der russischen Seite der Station hatten Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin heute einen freien Tag. Jurtschichin und Missurkin hatten am Montag einen erfolgreichen Außeneinsatz absolviert, bei dem sie die Station auf die Addition eines neuen russischen Moduls Ende des Jahres vorbereiteten.
Am Wochenende wird die Besatzung Gelegenheit haben zu entspannen und mit den Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen. Die Bewohner der Station werden sich auch der wöchentlichen Haushaltsarbeiten annehmen und ihr tägliches Pensum an Fitneßübungen absolvieren, mit denen der Schwund an Muskelmasse und Knochendichte, der bei Langzeitraumflügen auftritt, minimiert werden soll.

27. Juni 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute mit biomedizinischen Experimenten und dem Robonaut gearbeitet, während sie weiter damit beschäftigt war, das russische Segment des Orbitallabors in die Konfiguration vor dem Außeneinsatz zu bringen.
Nyberg mit Fracht in DESTINY
Oben: Karen Nyberg mit Fracht aus dem ATV-4 im Labormodul DESTINY.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitanosetzten die Ultraschall-2-Ausrüstung ein, um damit das Herz zu schallen und sie maßen den Blutdruck im Rahmen der laufenden Augengesundheitsstudie. Zusammen mit Flugingenieur Chris Cassidy führten sie auch Ultraschalluntersuchungen an den Augen durch, die den Medizinern am Boden helfen sollen zu untersuchen, wie sich die Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen auswirkt.
Parmitano baute den Robonauten für eine weitere Versuchsreihe zusammen und nahm ihn in Betrieb. Der Robonaut 2 wurde mit der Absicht entwickelt, irgendwann einmal Aufgaben zu übernehmen, die für Astronauten entweder zu gefährlich oder zu banal sind, und sogar um eines Tages auf Außeneinsätze zu gehen, um Raumfahrer dort bei ihren Aufgaben zu unterstützen.
Cassidy und Parmitano setzten das Entladen von Fracht aus dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN fort. Das ATV-4 hatte rund 6,5 Tonnen an wissenschaftlichen Experimenten und Versorgungsgütern zur Station geliefert, als es am 15. Juni am Servicemodul SWESDA angelegt hatte.
Nach dem erfolgreich verlaufenen Außeneinsatz vom Montag konzentrierten sich die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin heute darauf, das Kopplungsmodul PIRS wieder in die Konfiguration vor dem Außeneinsatz zu bringen. Ihr nächster Außeneinsatz ist für Mitte August geplant.
Kommandant Pawel Winogradow photographierte und inspizierte die Fenster im russischen Segment der Station und verrichtete eine Reihe von wartungsarbeiten. Er arbeitete außerdem mit dem Experiment INTERAKTION, das das Zusammenspiel von Besatzungsmitgliedern während Langzeitmissionen im All untersucht.
Missurkin hatte heute auch Zeit auf seinem Arbeitsplan für das Experiment MATRIOSCHKA. Benannt nach den tradionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station.

26. Juni 2013, Mittwoch
Die sechs Expedition 36 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit biomedizinischen Experimenten und einer Reihe von Aktivitäten in Verbindung mit Außeneinsätzen beschäftigt, ebenso wie mit dem weiteren Entladen von Fracht aus dem ATV ALBERT EINSTEIN.
Cassidy und Nyberg in QUEST
Oben: Karen Nyberg und Chris Cassidy beim Spülen der Kühlmittelkreisläufe der Raumanzüge in der US-Luftschleuse QUEST.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano setzten ihre Beteiligung an der Augengesundheitsstudie fort, wobei sie Augenuntersuchungen mit einem Fundoskop durchführten. Sie maßen auch den Augeninnendruck mit einem Tonometer, das Teil des Besatzungs-Gesunderhaltungssystem (CHMS) ist. Die gesammelten Daten wurden für eine genauere Analyse durch die medizinischen Experten, die die Auswirkungen der Schwerelosigkeit auf das Sehvermögen untersuchen, zur Erde übertragen.
Cassidy und Nyberg durchspülten auch die Kühlmittelkreisläufe der US-Raumanzüge im Schleusenmodul QUEST In Vorbereitung auf zwei Außeneinsätze, die am 9. und 16. Juli stattfinden sollen.
Während der Außeneinsätze sollen Cassidy und Parmitano ein Bodenverbindungs-Kommunikationssystems und ein paar drahhtlos verbundene Videokameras austauschen und Stromkabel für das neue russische Labormodul NAUKA verlegen.
Parmitano hatte heute die meiste Zeit mit dem Entladen von Fracht aus dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN zu tun. Das ATV-4 hatte rund 6,5 Tonnen an wissenschaftlichen Experimenten und Versorgungsgütern zur Station geliefert, als es am 15. Juni am Servicemodul SWESDA angelegt hatte.
Nach dem erfolgreich verlaufenen Außeneinsatz am Montag nahmen die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin an einer Telekonferenz mit russischen Spezialisten teil, um die Details der Exkursion am Montag durchzusprechen und den Kurs für den nächsten russischen Außeneinsatz Mitte August festzulegen.
Kommandant Pawel Winogradow, Jurtschichin und Missurkin führten eine breite Pallette an Nacharbeiten zum Außeneinsatz aus, darunter das Verstauen von Ausrüstung, Dichtigkeitstests und das Öffnen der Luken zwischen dem Servicemodul SWESDA und dem Frachter PROGRESS M-18M, um das Raumfahrzeug wieder in die Konfiguration von vor dem Außeneinsatz zu bringen.

25. Juni 2013, Dienstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation haben sich heute auf Aktivitäten in Zusammenhang mit Außeneinsätzen konzentriert, dabei nach der gestrigen Exkursion aufgeräumt und Vorbereitungen für zwei weitere im Juli getroffen.
Cassidy und Parmitano in QUEST
Oben: Chris Cassidy und Luca Parmitano bei vorbereitenden Arbeiten in der US-Luftschleuse QUEST.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin, die am Montag einen sechs Stunden und 34 Minuten dauernden Außeneinsatz absolviert hatten, verbrachten den Großteil des Tages mit dem Trocknen ihrer ORLAN-Raumanzüge und dem Verstauen von Außeneinsatzwerkzeuge und -ausrüstung. Während der Exkursion hatten die beiden Kosmonauten ein Fluidregelventil des russischen Kühlsystems am Modul SARJA ausgetauscht und Kabelhalterungen angebracht, in die bei einem späteren Außeneinsatz Stromkabel verlegt werden sollen, ein früher Schritt hin zum Austausch von PIRS mit dem neuen Mehrzwecklabormodul NAUKA. NAUKA soll eine Kombination aus Forschungslabor, Luftschleuse und Kopplungsstelle sein, die die russische Raumfahrtbehörde ROSKOSMOS Ende des Jahres mit einer PROTON-Trägerrakete starten will.
Nach dem erfolgreichen Abschluß des Außeneinsatzes öffneten Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Luca Parmitano wieder die Luken zum europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4, das am Sonntag als Standardsicherheitsmaßnahme bei russischen Außeneinsätzen verschlossen worden war. Das ATV-4 ALBERT EINSTEIN war am 15. Juni an der Station eingetroffen und hatte rund 6,5 Tonnen an wissenschaftlichen Experimenten und Versorgungsgütern für die Besatzung angeliefert, als es am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA angelegt hatte. Selbst mit dem vorübergehenden Schließen der Luken bleibt die Besatzung mit dem Entladen des Frachters dem Plan gut voraus.
Die Besatzungsmitglieder auf der US-Seite des Komplexes richteten ihre Aufmerksamkeit auf zwei Außeneinsätze, die die Flugingenieure Chris Cassidy und Luca Parmitano am 9. und 16. Juli durchführen sollen. Parmitano und Cassidy gingen zusammen mit Flugingenieurin Karen Nyberg die einzelnen Aufgaben der Außeneinsätze durch, darunter der Austausch eines Bodenverbindungs-Kommunikationssystems und einigen drahtlos verbundenen Videokameras, sowie das Verlegen von Stromkabeln für das neue russische Forschungsmodul NAUKA.
Winogradow im ATV-4
Oben: Pawel Winogradow bei Ladearbeiten im ATV ALBERT EINSTEIN.  (Photo: NASA)
Die Stationsbewohner hatten heute auch mehrere Gelegenheiten, die Welt unter ihnen im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms durch ISS-Besatzungen zu beobachten und zu photographieren. Photos der Besatzung versorgen Forscher mit wertvollen Einblicken in einige der dramatischsten Ereignisse auf der Erdoberfläche. Die Besatzung hatte zuletzt Bilder vom Feuer im West-Fork-Komplex in Südcolorado geschossen, das am Montag allein rund 30.400 Hektar zerstört hatte. Die Photos der Besatzung werden im Netzportal für Astronautenphotographie der Erde verfügbar gemacht.
Derweil ging die Forschung an Bord der Station mit wissenschaftlichen Nutzlasten wie dem Kapillarströmungsexperiment weiter, die vom Boden aus überwacht werden können mit nur geringfügigem Eingriff durch die Stationsbesatzung. Speziell diese Studie untersucht, wie Fluide in der Mikroschwerkraftsumgebung über Oberflächen mit komplexer Geometrie strömen. Ergebnisse dieser Studie sollen die Rechnermodelle verbessern helfen, mit denen Fluidleitungssysteme und Treibstofftanks für zukünftige Raumfahrzeuge konstruiert werden sollen.
Derweil begann das Robotikteam am Missionsleitzentrum in Houston mit der Einrichtung des Feinmanipulators für Sonderzwecke (DEXTRE) für einige Tests an der Außenseite der Station. Techniker am Boden sollten am späten Dienstag Abend den zweiarmigen kanadischen Robotmechaniker anweisen, einige Werkzeuge aus seinem Werkzeuggürtel zu entnehmen. Die Woche über soll DEXTRE dann einige Schrauben entfernen und Klappen öffnen, um zu demonstrieren, daß der Robot eingesetzt werden kann, um Zugriff auf die ferngesteuerten Stromregelmodule an einem der Tragwerksegmente zu bekommen.

24. Juni 2013, Montag
Die Expedition 36 Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin beendeten heute um 22:06 Uhr MESZ einen sechs Stunden und 34 Minuten dauernden Außeneinsatz, als sie die Luke zum Kopplungs- und Schleusenmodul PIRS der ISS schlossen.
Der Außeneinsatz hatte mit dem Öffnen derselben Luke um 15:32 Uhr MESZ begonnen.
Russischer Außeneinsatz
Oben: Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin bei ihrem Außeneinsatz an der Außenseite der Internationalen Raumstation.  (Photo: NASA TV)
Jurtschichin und Missurkin absolvierten diese Exkursion, um die Station für die Ankopplung eines neuen russischen Moduls Ende des Jahres vorzubereiten.
Während des Außeneinsatzes tauschten sie als vorbeugende Maßnahme ein alterndes Fluidregelventil des Kühlsystems des russischen Segments am Modul SARJA aus. Sie brachten außerdem Kabelhalterungen an, in die bei einem späteren Außeneinsatz Stromkabel verlegt werden sollen, ein früher Schritt hin zum Austausch von PIRS mit dem neuen Mehrzwecklabormodul NAUKA. NAUKA soll eine Kombination aus Forschungslabor, Luftschleuse und Kopplungsstelle sein, die Ende des Jahres mit einer PROTON-Trägerrakete gestartet werden soll.
Jurtschichin und Missurkin holten auch zwei wissenschaftliche Experimente ein und brachten ein neues an.
Der Außeneinsatz war der 169., der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet war, außerdem der sechste für Jurtschichin und der erste für Missurkin.
Jurtschichin trug den ORLAN-MK-Raumanzug mit den roten Streifen, während Missurkin den mit den blauen trug. Beide waren mit NASA-Helmkameras ausgerüstet, um Nahaufnahmen ihrer Arbeit zu liefern.
Dies war der zweite von bis zu sechs russischen Außeneinsätzen, die ffür dieses Jahr geplant sind. Für Juli sind außerdem zwei US-Außeneinsätze geplant, die von Chris Cassidy und Luca Parmitano durchgeführt werden sollen.
Russischer Außeneinsatz
Oben: Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin bei Arbeiten am Modul SARJA. (Photo: NASA TV)
Derweil unterstützten die anderen vier Expedition 36 Besatzungsmitglieder, Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano, die Außenarbeiter vom Inneren der Station und setzten ihre Arbeit mit einer breiten Pallette von wissenschaftlichen und wartungstechnischen Aufgaben fort.
Während des Außeneinsatzes waren Cassidy und Winogradow in ihrer SOJUS TMA-08M isoliert, das am Modul POISK angekoppelt ist, da die Luken zu den anderen Bereichen geschlossen waren. Parmitano und Nyberg konnten sich indes frei im US-Segment der Station bewegen, da ihre SOJUS TMA-09M am Modul RASSWET am Nadir-Stutzen des Moduls SARJA angekoppelt ist.
Parmitano und Nybergführten einen Sehtest für das Gesunderhaltungssystem der ISS durch. Die gesammelten Daten wurden dann zur weiteren Analyse durch Mediziner am Boden, die die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen untersuchen, zur Erde übertragen.
Nyberg arbeitete auch mit dem Fortschrittlichen Kolloidexperiment (ACE), das Flüssigkeiten mit mikroskopisch kleinen Teilchen, sogenannten Kolloiden, beobachtet und untersucht, wie ihre physikalischen Eigenschaften in der Schwerelosigkeit aussehen.

21. Juni 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation beschloß ddie Arbeitswoche heute mit medizinischen Experimenten und einem Trockenlauf zum Außeneinsatz, der am Montag stattfinden soll.
Jurtschichin und Missurkin
Oben: Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin, die am Montag den Außeneinsatz betreiten werden.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin legten heute ihre ORLAN-Raumanzüge an und absolvierten einen "Trockenlauf" in Vorbereitung auf ihren Außeneinsatz am Montag an der Außenseite des russischen Segments der ISS. Dieser Trockenlauf diente als Abschlußtest der ORLAN-Systeme, wobei die Kosmonauten den Sitz der Anzüge und ihre Mobilität innerhalb des Schleusenmoduls PIRS testeten.
Jurtschichin und Missurkin sollen die Luke von IRS am Montag um 15:35 Uhr MESZ öffnen, um eine sechstündige Exkursion zu beginnen. Während des Außeneinsatzes sollen die beiden Kosmonauten unter anderem ein Fluidregelventil am Modul SARJA austauschen, Kabel des automatischen Rendezvoussystems KURS für die Ankunft des Mehrzweckforschungsmoduls NAUKA Ende des Jahres überprüfen und Kabelklemmen montieren, in die später Stromkabel vom US-Segment der Station zu NAUKA verlegt werden sollen. Sie sollen Außerdem Handgriffe für zukünftige Außenbordaktivitäten anbringen und Experimente von der Außenseite SWESDAs einholen.
Dies wird der sechste Außeneinsatz für Jurtschichin, der den Anzug mit den roten Streifen tragen wird, während Missurkin für den ersten Außeneinsatz seiner Karriere den ORLAN mit den blauen Streifen tragen soll. Es wird der 169. Außeneinsatz sein, der dem Aufbau und der Wartung der ISS gewidmet ist und der dritte in diesem Jahr.
Kommandant Pawel Winogradow assistierte Missurkin und Jurtschichin mit dem "Trockenlauf" und arbeitete dann weiter an einer Inspektion der Fenster in SWESDA, wo er alle Fehlstellen photographierte, die er fand.
ISS-Besatzung in KIBO
Oben: Die Besatzung der ISS hat sich im Labormodul KIBO versammelt, um einen Tribut an Valentina Tereschkowa auf Video aufzunehmen aus Anlaß des 50. Jahrestages ihres Fluges mit Wostok 6 am 16. Juni. Von unten links gegen den Uhrzeigersinn: Pawel Winogradow, Karen Nyberg, Alexander Missurkin, Fjodor Jurtschichin, Chris Cassidy und Luca Parmitano.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano begannen ihren Arbeitstag kurz nach dem Wecken um 8 Uhr MESZ mit dem Nehmen von Blutproben für die Humanforschungseinrichtung, um die Anpassung ihrer Körper an die Schwerelosigkeit zu dokumentieren. Parmitano führte die üblichen Tests an den Blutproben durch und lagerte sie dann im Labortiefkühlschrank der ISS, MELFI, um sie für spätere Analysen auf der Erde zu konservieren.
Nyberg verbrachte einen Teil ihres Morgens an einer Experimenteneinrichtung, die als Gerät zur Untersuchung von kritischen Flüssigkeiten und Kristallisation (DELIC) bezeichnet wird, und die Phasenübergänge von transparenten Stoffen in der Mikroschwerkraft untersucht. Nyberg installierte den Hochtemperatureinsatz von DELIC, der Wasser nahe seines kritischen Zustands untersucht (kritischer Zustand: Druck und Temperatur, bei der gerade eben kein diskreter Phasenübergang von flüssig nach gasförmig stattfindet, also die beiden Phasen nicht mehr zu unterscheiden sind; für Wasser: Druck = 221,29 bar, Temperatur = 374,15 °C; Anm. d. Übersetzers). Ergebnisse dieses Experiments könnten die Wirtschaftlichkeit im Umgang mit Fluiden und die Behandlung organischer Abfälle bei zukünftigen Raumflügen jenseits der Erdumlaufbahn verbessern. DELIC soll ebenfalls die Entwicklung superkritischer Wassereaktoren zur Abfallbehandlung hier auf der Erde unterstützen und zur Entwicklung von sauberen Technologien im Bereich der  Erzeugung von Strom und der Abfallbeseitung führen.
Nyberg führte auch eine technische Überprüfung der Geräte des Optische-Kohärenz-Tomographen durch, der für zukünftige Augenuntersuchungen eingesetzt werden soll. Mit dieser Technologie sollen hochauflösende Photos von Strukturen im Auge gewonnen werden.
Parmitano
Oben: Während seiner Freizeit an Bord der ISS spielt Luca Parmitano auf einem Keyboard-Instrument im Knotenmodul UNITY Musik.  (Photo: NASA)
Parmitano schloß seinen 48 Stunden dauernden Versuchslauf für das japanische Biorhythmus-Experiment ab, das die täglichen Schwankungen der Herzfunktionen eines Astronauten während eines Raumflugs mit einem kleinen tragbaren Elektrokardiographen untersucht. Parmitano lud die Daten der medizinischen Sensoren, die er die letzten 48 Stunden getragen hatte, herunter und übertrug sie zur Erde, ebenso wie die Daten von Nybergs Versuchslauf aus der letzten Woche.
Flugingenieur Chris Cassidy mischte drei Probenmodule für langsames Wachstum für einen anstehenden Versuchslauf des Tests Binärer Kolloidlegierungen C1 (BCAT-C1), der einen Blick auf Kolloide, mikroskopisch kleine Teilchen, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind, wirft. Ergebnisse dieses Experiment könnten zu Verbesserungen bei der Lagerdauer von Haushaltsprodukten, Nahrungsmitteln und Medikamenten führen.
Cassidy richtete später eine Kamera in der Luftschleuse QUEST als vorbereitende Maßnahme für den Außeneinsatz, den er und Parmitano im Juli durchführen sollen, ein.
Über das Wochenende werden die Stataionsbewohner Gelegenheit haben, sich zu entspannen und mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen. Die Stationsbewohner werden außerdem die wöchentlichen Haushaltsarbeiten verrichten und ihre täglichen zweieinhalb Stunden Fitneßübungen absolvieren, mit denen der Muskel- und Knochendichteschwund, der in der Schwerelosigkeit auftritt, minimiert werden sollen.
Am Sonntag soll die Besatzung letzte Außeneinsatzvorbereitungen absolvieren. Missurkin und Jurtschichin werden ein letztes Mal den Arbeitsablaufplan für ihren Außeneinsatz durchgehen und die Herrichtung ihrer Außeneinsatzwerkzeuge und -ausrüstung abschließen. Winogradow soll derweil die Luken zum europäischen ATV ALBERT EINSTEIN schließen, das letzten Samstag am Komplex eingetroffen war. Die Luken sollen am Dienstag wieder geöffnet werden, um das Entladen der rund 6,5 Tonnen Fracht fortzusetzen.

20. Juni 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation haben heute eine breite Pallette an naturwissenschaftlichen und technischen Experimenten unterstützt, während gleichzeitig die Vorbereitungen für den russischen Außeneinsatz in der nächsten Woche im Umfang anzogen.
Nyberg und Parmitano
Oben: Karen Nyberg wird von Luca Parmitano mit Ultraschall  für die Wirbelsäulen-Ultraschall-Studie untersucht.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg von der NASA und Luca Parmitano von der ESA begannen ihren Arbeitstag mit gegenseitigen Ultraschalluntersucungen für die Wirbelsäulen-Ultraschall-Studie. Medizinische Forscher haben festgestellt, das Astronauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit bis zu drei Prozent größer werden und bei der Rückkehr zur Erde wieder zu ihrer normalen Körpergröße zurückkehren. Die Wirbelsäulen-Ultraschall-Untersuchung soll diesen Mechanismus und den Einfluß dieser Größenänderung verstehen helfen, während gleichzeitig die medizinische Abbildungstechnologie und die Techniken für deren Anwendung an Bord der Station wie auch auf der Erde voranbringen. Mediziner setzen die Trainingsmethoden, die für die ISS-Besatzung entwickelt wurden, bereits ein, wenn sie Ultraschalluntersuchungen in entlegenen Gebieten durchführen müssen.
Im Anschluß warf Nyberg einen Blick auf das Experiment über Eingeschränkte Dampfblasen im Schrank für Integrierte Fluidexperimente (FIR), wo sie die wissenschaftlichen Nutzlasten inspizierte und photographierte. Dieses Experiment wirft einen Blick auf die Physik der Verdampfung und der Kondensation in der Abwesenheit von Schwerkraft. Ergebnisse dieser Studie könnten zu effizienteren Kühlsystemen im All und auf der Erde führen.
Parmitano erreichte derweil die Halbzeit bei seinem Versuchslauf von Biorhythmus 48 Std., einer Studie der japanischen Raumfahrtbehörde über die kirkadischen Schwankungen der Herzfunktionen eines Astronauten im All, die einen kleinen digitalen Elektrokardiographen einsetzt. Parmitano lud die Daten von dem mobilen EKG, das er die letzten 24 Stunden getragen hatte, herunter und initialisierte den nächsten 24-Stunden-Meßlauf.
Den ganzen Tag über nahmen Nyberg und Parmitano Nahrung nach einer bestimmten Ernährungsvorschrift für die Studie Pro K ein, die die Annahme untersucht, daß eine Ernährung mit einem verringerten Verhältnis von tierischem Protein zu Kalium zu einer Verringerung des Knochenmineralverlustes bei Langzeitraumflügen führt.
Cassidy in der CUPOLA
Oben: In der CUPOLA visiert Chris Cassidy mit einer Photokamera einen Punkt auf der Erdoberfläche 400 km unter ihm an.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy verbrachte einen Teil seines Tages mit einer Inventur der Batterien und kleinen Treibstofftanks der drei fußballgroßen Experimentalsatelliten für Synchronisiertes Positionshalten, Anfliegen und Reorientieren (SPHERES). Stationsbesatzungen seit Expedition 8 haben mit diesen Satelliten experimentiert, um Techniken zu testen, die zu Fortschritten bei automatisierten Kopplungen, Satellitenwartung, Raumfahrzeugmontage und Notreparaturen im All führen könnten. In jüngster Zeit hat die Besatzung die SPHERES mit Multifunktionstelefontechnologie für ferngesteuerten Betrieb und stereoskopischen Minikameras für Relativnavigation auf der Basis eines optischen Modells aufgewertet.
Cassidy, Nyberg und Parmitano rundeten ihren Tag mit dem Entladen eines Teils der rund 6,5 Tonnen Fracht aus dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug ALBERT EINSTEIN ab, das am Samstag am Servicemodul SWESDA angelegt hatte.
Im Vorfeld eines geplanten sechsstündigen Außeneinsatzes durch die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin schloß Kommandant Pawel Winogradow die Luken zwischen dem PROGRESS M-18M und dem Kopplungsmodul PIRS, welches von den Kosmonauten bei ihrer Exkursion als Luftschleuse verwendet werden soll.
Assistiert von Winogradow bewegten Jurtschichin und Missurkin ihre ORLAN-Raumanzüge in PIRS hinein, um das Anlegen für eine Trockenübung am Freitag vorzubereiten, bei der sichergestellt werden soll, daß die Anzüge richtig sitzen und einsatzbereit sind. Jurtschichin verbrachte auch Zeit mit der Reinigung von Lüfterblenden und Staubfiltern in PIRS.
Während des Außeneinsatzes, der am Montag um 15:35 Uhr MESZ beginnen soll, sollen die beiden Raumfahrer Arbeiten an der Außenseite SWESDAs verrichten, darunter den Austausch eines Fluidregelventils und die Montage von Kabelklemmen, in die später Stromkabel vom US-Segment der Station zum neuen Mehrzweckforschungsmodul NAUKA verlegt werden sollen, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll. Sie sollen Außerdem Handgriffe für zukünftige Außenbordaktivitäten anbringen und Experimente von der Außenseite SWESDAs einholen.
Dies wird der sechste Außeneinsatz für Jurtschichin und der erste für Missurkin.

19. Juni 2013, Mittwoch
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute wissenschaftliche Experimente aus dem jüngst eingetroffenen europäischen Frachtraumfahrzeug ausgeladen und die Vorbereitungen für einen Außeneinsatz in der nächsten Woche fortgesetzt.
Nyberg und Cassidy
Oben: Karen Nyberg und Chris Cassidy sprechen mit Schülern am Kansas Cosmosphere in Hutchinson.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano verbrachten einen großen Teil ihres Tages mit dem Entladen eines Teils der rund 6,5 Tonnen Fracht, die an Bord des Automatischen Transferfahrzeugs ALBERT EINSTEIN zur Station gebracht worden waren. Der europäische Frachter hatte am Samstag Nachmittag am Servicemodul SWESDA angelegt, nachdem er bereits am 5. Juni vom europäischen Weltraumbahnhof bei Kourou im südamerikanischen Französisch-Guyana gestartet war.
Eines der Gegenstände, die heute aus dem ATV-4 geholt wurden, war ein Experiment, das als "Studie zu Grundlagen und Anwendbarkeit der Stabilität von Emulsionen" (FASES) bezeichnet wird. Parmitano plazierte das Experiment im Fluidwissenschaftlichen Labor der Station, um eine Untersuchung über das Verhalten von Emulsionen in einer schwerelosen Umgebung zu beginnen. Emulsionen sind Mischungen von zwei oder mehr Flüssigkeiten, die sich nicht ineinander lösen und somit keine gemeinsame Phase bilden. Eine Mikroschwerkraftsumgebung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, die grundlegenden Mechanismen der Stabilität von Emulsionen zu untersuchen, und dabei Vorgänge offenzulegen, die normalerweise von der Schwerkraft überdeckt werden. Ergebnisse von FASES könnten zur Herstellung von stabileren und langlebigeren Emulsionen führen, und die Lagerdauer von vielen Produkten hier auf der Erde erhöhen.
Cassidy tauschte ein Seil am Verbesserten Widerstandsfitneßgerät (ARED) aus, eines der Geräte, an dem die Stationsbewohner ihr tägliches zweistündiges Fitneßprogramm absolvieren, mit dem der Knochen- und Muskelschwund, der bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit auftritt, minimiert werden soll.
Nyberg auf ARED
Oben: Karen Nyberg bei Fitneßübungen auf dem Fitneßgerät ARED Im Knotenmodul TRANQUILITY. ARED erzeugt mit Unterdruckzylindern Kraft, die die Kraft von Gewichten simuliert, die die Astronauten stemmen sollen.  (Photo: NASA)
Nachdem er die Akkus in den US-Raumanzügen aufgeladen hatte, sprach Cassidy zusammen mit Nyberg mit Schülern, die am Kansas Cosmosphere in Hutchinson zusammengekommen waren. Die zwei Astronauten beantworteten Fragen zum Leben und Arbeiten im All und berichteten über einige der wichtigsten Forschungsprogramme an Bord des Orbitallabors.
Kommandant Pawel Winogradow begann seinen Tag mit dem Einbau eines Kopplungsmechanismusses in die Luke des Kopplungsmoduls PIRS, um den Stutzen für das Ablegen des Transporters PROGRESS M-18M und die Ankunft von PROGRESS M-20M im Juli vorzubereiten. Anschließend verrichtete er routinemäßige Wartungsarbeiten an der Toilette im russischen Segment der ISS und lud Daten des Experimentes IDENTIFIKATION herunter, das die dynamischen Lasten aufzeichnet, die bei Ereignissen wie Kopplungen und Bahnmanövern auf die Station wirken.
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin konzentrierten sich heute auf weitere Vorbereitungen für ihren geplanten Außeneinsatz am 24. Juni. Sie überprüften die Kommunikationssysteme in den ORLAN-Raumanzügen und brachten amerikanische Helmkameras und -lichter an ihnen an. Die beiden Kosmonauten gingen außerdem die Abläufe beim Schleusenvorgang für ihren Ausstieg durch, der am Montag Nachmittag um 15:35 Uhr MESZ erfolgen soll, durch. Während der Exkursion, die am Montag um 15:35 Uhr MESZ beginnen soll, sollen die beiden Raumfahrer Arbeiten an der Außenseite SWESDAs verrichten, darunter den Austausch eines Fluidregelventils und die Montage von Kabelklemmen, in die später Stromkabel vom US-Segment der Station zum neuen Mehrzweckforschungsmodul NAUKA verlegt werden sollen, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll. Sie sollen Außerdem Handgriffe für zukünftige Außenbordaktivitäten anbringen und Experimente von der Außenseite SWESDAs einholen.
Um 15:05 Uhr MESZ wurden die Triebwerke des ATVs für sechs MInuten und 47 Sekunden gefeuert, um die Antriebsfähigkeit des ATVs zu testen, während es an SWESDA angekoppelt ist, und die Station auf die richtige Umlaufbahn für den sechsstündigen Flug des PROGRESS M-20M zu bringen, der am 27. Juli starten soll. Diese "Test"-Bahnanhebung hat die Höhe der Station um 500 Meter im Apogäum (erdfernster Bahnpunkt) und um 3 km im Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) angehoben und die ISS auf eine Höhe von 427,3 x 404 km gebracht.
Nur wenige Minuten früher hatten russische Flugleittechniker Kommandos an den die Erde umkreisenden PROGRESS M-19M gesandt, ein Bremsmanöver einzuleiten, das ihn rund eine Stunde später beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik auseinanderbrechen und verglühen ließ. Der PROGRESS, der am 26. April mit rund 2,6 Tonnen an Versorgungsgütern an der Station eingetroffen war, war nach dem Entladen mit Müll beladen worden und hatte am 11. Juni von SWESDA abgelegt, um Platz für die Ankunft des ATVs ALBERT EINSTEIN zu machen.

18. Juni 2013, Dienstag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute ihre Aufmerksamkeit auf den jüngst eingetroffenen europäischen Frachter, medizinische Experimente und Vorbereitungen für einen russischen Außeneinsatz in der nächsten Woche gelenkt.
Erster Blick in's ATV
Oben: Ein Besatzungsmitglied hat diesen Blick in das Innere des ATVs ALBERT EINSTEIN eingefangen, nachdem die Luken geöffnet waren. Rechts ist der Belüftungsschlauch zu erkennen, der für eine Umwälzung der Luft im Inneren sorgen soll.  (Photo: NASA TV)
Um 10:40 Uhr MESZ heute Morgen öffneten Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Luca Parmitano die Luken zum Automatischen Transferfahrzeug 4 (ATV-4) ALBERT EINSTEIN, das am Samstag Nachmittag am Servicemodul SWESDA angelegt hatte. Das ursprünglich für gestern vorgesehene Öffnen war verschoben worden, weil die Missionsleiter noch eine mögliche Kontamination erörtert hatten und ultimativ beschlossen, daß die Besatzung 21 Frachtbeutel wegen eines möglichen Befalls mit Schimmel desinfizieren sollten.
Nach dem Öffnen der Luken und einer schnellen Videodurchsicht des Inneren von ALBERT EINSTEIN durch Parmitano, ging Winogradow gleich daran, Belüftungsschläuche zu verlegen, um die Luft im Inneren umzuwälzen und zu reinigen, so daß die Besatzung später in das Raumfahrzeug einsteigen und mit dem Entladen der 6,5 Tonnen Fracht beginnen konnte.
Parmitano sprach derweil mit Isabelle Kumar von Euronews, um die Zuschauer über den aktuellen Stand bezüglich des ATVs zu informieren und Fragen über das Leben und Arbeiten an Bord der Station zu beantworten.
Da Parmitanos Arbeitsplan wegen der Verzögerung beim Öffnen des Frachters angepaßt werden mußte, sprang Flugingenieur Chris Cassidy für ihn bei einer Ultraschalluntersuchung der Wirbelsäule von Flugingenieurin Karen Nyberg ein. Medizinische Forscher haben festgestellt, das Astronauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit bis zu drei Prozent größer werden und bei der Rückkehr zur Erde wieder zu ihrer normalen Körpergröße zurückkehren. Die Wirbelsäulen-Ultraschall-Untersuchung soll diesen Mechanismus und den Einfluß dieser Größenänderung verstehen helfen, während gleichzeitig die medizinische Abbildungstechnologie und die Techniken für deren Anwendung an Bord der Station wie auch auf der Erde voranbringen. Mediziner setzen die Trainingsmethoden, die für die ISS-Besatzung entwickelt wurden, bereits ein, wenn sie Ultraschalluntersuchungen in entlegenen Gebieten durchführen müssen.
Im Anschluß verbrachte Nyberg einige Zeit mit der Untersuchung von Wasserproben aus dem Wasserrückgewinnungssystem mit dem Analysegerät für den Gesamtanteil organischen Kohlenstoff (TOCA) auf mikrobiologische Verunreinigungen.
Cassidy inspizierte als nächstes die tragbare Notfallausrüstungen an Bord der Station, darunter die Feuerlöscher und tragbaren Atemgeräte, und lud danach in Vorbereitung auf einen Außeneinsatz, den er und Parmitano im Juli durchführen sollen, die Akkus in den US-Raumanzügen auf.
Parmitano spricht mit Euronews
Oben: Luca Parmitano spricht mit Euronews.  (Photo: NASA TV)
Cassidy rundete seinen Arbeitstag mit dem Einjustieren von Videokameras und Punktscheinwerfern für das Kapillarströmungsexperiment innerhalb des Handschuhkastens für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) ab, um Forschern am Boden bessere Bilder von den Experimenten liefern zu können. Die Daten von diesem Experiment soll die Konstruktion von Fluidsystemen zur Durchleitung von Flüssigkeiten, wie Treibstoffen, flüssigem Stickstoff und Wasser in der Mikroschwerkraft verbessern helfen. Wenn man verstehen lernt, wie Kapillarströmungen funktionieren und wie groß die Volumenströme in der Mikroschwerkraft sind, könnten Geräte entwickelt werden, die Flüssigkeiten von einem Behälter in einen anderen "umpumpen", ohne dafür eine Pumpe mit beweglichen Teilen verwenden zu müssen.
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin setzten ihre Vorbereitungen für einen Außeneinsatz in der nächsten Woche fort. Die beiden Kosmonauten unterzogen sich heute einem Herzfitneßtest, bevor sie daran gingen, ihre ORLAN-Raumanzüge auf ihre Größe anzupassen und die Ventile der Anzüge zu überprüfen. Während der Exkursion, die am Montag um 15:35 Uhr MESZ beginnen soll, sollen die beiden Raumfahrer Arbeiten an der Außenseite SWESDAs verrichten, darunter den Austausch eines Fluidregelventils und die Montage von Kabelklemmen, in die später Stromkabel vom US-Segment der Station zum neuen Mehrzweckforschungsmodul NAUKA verlegt werden sollen, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll.
Die Stationsbewohner hatten auch den Tag über verschiedene Gelegenheiten im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms durch Stationsbesatzungen den Planeten unter ihnen zu photographieren. Durch die Umlaufbahn der ISS hatten sie einen exzellenten Blick auf nachtleuchtende Wolken im Norden und auf verschiedene Hauptsstädte, darunter Kingston auf Jamaika, Ulan-Bator in der Mongolei und Moroni auf den Komoren. Die Photos der Besatzung werden im Netzportal für Astronautenphotographie der Erde verfügbar gemacht.
Der Transporter PROGRESS M-19M, der am 11. Juni von der Station abgelegt hatte, um Platz für das ATV ALBERT EINSTEIN zu machen, beendet eine Woche Freiflug in gutem Abstand von der ISS, wo technische Tests durchgeführt wurden. Nachdem der PROGRESS als Ziel zur Kalibrierung bodengestützer Radaranlagen genutzt wurde, werden russische Flugleittechniker ihn am Mittwoch um 14:52 Uhr MESZ abbremsen, um ihn beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zum Verglühen zu bringen.
Ebenfalls für Mittwoch um 15:05 Uhr sollen die Triebwerke des ATVs für sechs Minuten und 47 Sekunden gezündet werden, um die Antriebsfähigkeit des ATVs zu testen und die Station auf die richtige Umlaufbahn für den sechsstündigen Flug des PROGRESS M-20M zu bringen, der am 27. Juli starten soll. Diese "Test"-Bahnanhebung soll die Höhe der Station um 500 Meter im Apogäum (erdfernster Bahnpunkt) und um 3 km im Perigäum (erdnächster Bahnpunkt) anheben und die ISS auf eine Höhe von 427,3 x 404 km bringen.

17. Juni 2013, Montag
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hatte heute alle Hände voll mit Aktivitäten in Zusammenhang mit der vorgestern erfolgten Ankunft eines europäischen Frachters, mit Robotik, mit wissenschaftlichen Experimenten und mit Vorbereitungen für einen anstehenden Außeneinsatz zu tun.
Cassidy steuert Robotfahrzeug
Oben: Chris Cassidy steuert von einem Mobilrechner an Bord der ISS aus ein Robotversuchsfahrzeug auf der Erde.  (Photo: NASA TV)
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Luca Parmitano verbrachten ihren Morgen mit Dichtigkeitsprüfungen an der Kopplungsstelle am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA, wo das Automatische Transferfahrzeug ALBERT EINSTEIN am Samstag um 16:07 Uhr MESZ angelegt hatte. ALBERT EINSTEIN, der am 5. Juni vom europäischen Weltraumbahnhof bei Kourou im südamerikanischen Französisch-Guyana gestartet war, hat rund 6,5 Tonnen an Versorgungsgütern zur Station gebracht, darunter wissenschaftliche Experimente, Ersatzteile, Treibstoff, Wasser und Luft. Die für Montag Morgen vorgesehene Öffnung der Luken wurde verschoben, während die Missionsleiter darüber diskutieren, ob die Besatzung drei Frachtbeutel desinfizieren muß, die im Verdacht stehen entweder von Schimmel oder Bakterien befallen zu sein, auch wenn keines von beidem eine Gefahr für die Besatzung darstellt.
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin konzentrierten sich heute auf Vorbereitungen für ihren für Montag, 24. Juni geplanten Außeneinsatz. Während dieser Exkursion sollen die beiden Raumfahrer Arbeiten an der Außenseite SWESDAs verrichten, darunter den Austausch eines Fluidregelventils und die Montage von Kabelklemmen, in die später Stromkabel vom US-Segment der Station zum neuen Mehrzweckforschungsmodul NAUKA verlegt werden sollen, das Ende des Jahres zur Station gestartet werden soll.
Jurtschichin und Missurkin hatten ihren Tag mit der Herrichtung ihrer ORLAN-Raumanzüge begonnen. Anschließend studierten sie ihre Arbeitsstelle und die Wege dorthin zu gelangen, beides durch die Fenster der Station gut sichtbar, ebenso wie in einem graphischen Rechnerprogramm.
Jurtschichin rundete seinen Tag mit dem Meeresbeobachtungsexperiment SEINER ab, während Missurkin mikrobiologische Testausrüstung vorbereitete.
Robotfahrzeug K10
Oben: Das Robotversuchsfahrzeug K10 am Ames-Forschungszentrum in Kalifornien, das von Cassidy während eines Versuchslaufes im Rahmen des Oberflächen-Telerobotik Experiments ferngesteuert wurde.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieurin Karen Nyberg verrichtete einige routinemäßige Wartungsarbeiten im Knotenmodul TRANQUILITY und im Labormodul DESTINY, bevor sie zusammen mit Parmitano mit dem hauptverantwortlichen Wissenschaftler des Wirbelsäulen-Ultraschall-Experimentes sprach, bei dem sie diese Woche als Probanden dienen werden. Medizinische Forscher haben festgestellt, das Astronauten bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit bis zu drei Prozent größer werden und bei der Rückkehr zur Erde wieder zu ihrer normalen Körpergröße zurückkehren. Die Wirbelsäulen-Ultraschall-Untersuchung soll diesen Mechanismus und den Einfluß dieser Größenänderung verstehen helfen, während gleichzeitig die medizinische Abbildungstechnologie und die Techniken für deren Anwendung an Bord der Station wie auch auf der Erde voranbringen.
Im Anschluß verrichtete Parmitano einige routinemäßige Wartungsarbeiten am Verbesserten Widerstandsfitneßgerät (ARED), eines von mehreren Fitneßgeräten, die die Stationsbewohner für ihre täglichen Fitneßübungen nutzen können, mit denen der bei Langzeitaufenthalten in der Schwerelosigkeit auftretende Muskel- und Knochendichteschwund minimiert werden sollen.
Flugingenieur Chris Cassidy führte den ersten Test überhaupt durch, wie ein Besatzungsmitglied im All einen Roboter auf der Oberfläche eines Himmelskörpers, wie einem Mond, Planeten oder Asteroiden, fernsteuern kann. Nachdem er die Benutzerschnittstelle des Oberflächen-Telerobotikexperiments und die Verfahren zur seiner Bedienung durchgegangen war, steuerte Cassidy das Robotfahrzeug K10 am Ames-Forschungszentrum in Kalifornien, um das Aufstellen eines Radioteleskops zu simulieren. Telemetrie, Echtzeitvideo von dem Robotfahrzeug und virtuelle Geländeinformationen gaben Cassidy vollen Überblick über die Aktivitäten des Fahrzeugs während des Versuchslaufs. Diese Technologiedemonstration soll auch Kommunikationsverzögerungen aufgrund großer Entfernungen untersuchen, die die Möglichkeiten eines Astronauten einschränken, die Kontrolle über ein automatisiertes Robotfahrzeug zu behalten, wenn dieses in schwieriges Gelände kommt.

15. Juni 2013, Samstag
Das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 (ATV-4) hat am Samstag um 16:07 Uhr MESZ automatisch am hinteren Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA angelegt. Das ATV mit dem Eigennamen ALBERT EINSTEIN war am 5. Juni auf der Spitze einer ARIANE 5ES Trägerrakete gestartet und trägt Versorgungsgüter, Experimentenausrüstung, Ersatzteile und Betriebsstoffe für die ISS an Bord.
Ankunft von ATV-4
Oben: Das ATV-4 ALBERT EINSTEIN kurz vor dem Anlegen am Servicemodul SWESDA (links oben im Bild), beobachtet von einer Videokamera auf dem Tragwerk der ISS.  (Photo: NASA TV)
Das ATV-4, das vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet war, ist das schwerste europäische Raumfahrzeug überhaupt. Der gut 12 Tonnen schwere Transporter lieferte 2479 kg an Trockenfracht, Experimentenausrüstung und Ersatzteilen, 860 kg an Treibstoff für das Servicemodul SWESDA, 2580 kg an Treibstoff für Bahnanhebungen und Ausweichmanövern, 570 kg an Wasser und 100 kg an Sauerstoff und Luft am Außenposten an.
SWESDAs Kopplungsstutzen war vier Tage zuvor frei geworden, als der mit Müll beladene russische Transporter PROGRESS M-19M abgelegt hatte. Beim Ablegen des PROGRESS hatten sich die Außenkameras des Frachters auf Navigationssensoren am Kopplungsstutzen SWESDAs gerichtet. Die gemachten Bilder sollten zeigen, ob die Sensoren bei der Ankunft des PROGRESS Ende April durch eine nicht ausgeklappte Navigationsantenne des automatischen Rendezvoussystems KURS beschädigt wurden oder nicht.
Der PROGRESS umkreist die Erde nun auf einer Bahn abseits der ISS, wo Russische Ingenieure Tests an dem Raumfahrzeug durchführen, bevor es am Dienstag abgebremst wird, um beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.
ALBERT EINSTEIN soll bis Ende Oktober an der Raumstation verbleiben. Der dann mit Müll beladene Transporter soll nach dem Ablegen ebenfalls abgebremst und in der Atmosphäre über dem Pazifik zum Verglühen gebracht werden. An der ISS wird das ATV außerdem zusätzlichen Lagerplatz und bewohnbares Volumen für die Besatzung zur Verfügung stellen.

14. Juni 2013, Freitag
Parmitano und Cassidy
Oben: Luca Parmitano und Chris Cassidy sprechen vom Innern der Luftschleuse QUEST mit Schülern der Cascade Gemeindeschule in Shoreline im US-Bundesstaat Washington.  (Photo: NASA TV)
Zwei NASA-Astronauten und ein ESA-Astronaut hatten heute frei und konnten sich entspannen, bevor morgen das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 (ATV-4) ankommt. Das auf den Namen ALBERT EINSTEIN getaufte ATV war letzte Woche gestartet und hat heute seine Bahn weiter der der ISS angepaßt, um morgen Nachmittag um 15:46 Uhr am Servicemodul SWESDA anlegen zu können.
Flugingenieurin Karen Nyberg soll die Ankunft des ATVs photographieren und auf Video aufzeichnen. Die Flugingenieure Luca Parmitano und Alexander Missurkin sollen den Anflug überwachen, bereit zur Durchführung von Abbruchszenarien, falls dies erforderlich sein sollte. Flugingenieur Chris Cassidy soll nach dem Anlegen Nyberg und Parmitano beim Entladen helfen.
Das nächste große Ereignis für die Expedition 36 Besatzung ist der Außeneinsatz am 24. Juni, mit dem die Station für die Ankunft eines neuen russischen Labormoduls vorbereitet werden soll. Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin haben heute ihre ORLAN-Raumanzüge und Werkzeuge im Kopplungsmodul PIRS überprüft, aus dem sie für ihre sechstündige Exkursion aussteigen sollen.
Das Mehrzwecklabormodul NAUKA soll gegen Ende des Jahres auf der Spitze einer russischen PROTON-Trägerrakete gestartet werden. NAUKA soll am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen SWESDAs, der zur Zeit noch von PIRS belegt ist, festgemacht werden.
Das letzte Mal, daß eine PROTON ein Stationsmodul in die Umlaufbahn gebracht hat, war das Servicemodul SWESDA im Juli 2000, das dritte Stationsmodul. Das erste Stationsmodul SARJA wurde im November 1998 ebenfalls mit einer PROTON gestartet.
Kommandant Pawel Winogradow setzte seine Arbeit am laufenden russischen Plasmakristallexperiment fort. Die Studie zeichnet die Vorgänge bei der Bildung von Plasmakristallen und die zugehörigen Parameter, wie Gasdruck, Hochfrequenzstrahlungsleistung und die Größe der Staubteilchen auf.
Missurkin arbeitete weiter mit dem Experiment MATRIOSCHKA, das die Strahlungsumgebung im Innern der Raumstation und die Strahlungsabsorption durch die Besatzungsmitglieder mißt.

13. Juni 2013, Donnerstag
Die sechs Expedition 36 Besatzungsmitglieder warten weiter auf die Versorgungsgüter eines neuen Frachters, der am 5. Juni von Kourou in Französisch-Guyana gestartet war. Das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN soll am Samstag um 15:46 Uhr MESZ an der ISS anlegen.
Parmitano auf COLBERT
Oben: Luca Parmitano absolviert Fitneßübungen auf dem Laufband COLBERT im Knotenmodul TRANQUILITY.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Luca Parmitano verbrachten den Morgen mit dem Üben von Rendezvousabläufen und Abbruchszenarien für das ATV. Techniker und Ingenieure am Boden sehen derweil die Photos durch, die der abfliegende PROGRESS M-19M vom Kopplungsstutzen am Servicemodul SWESDA geschossen hat, um zu bestimmen, ob seine nicht ausgefahreren Navigationsantenne beim Anlegen eine Beschädigung an den Reflektoren des Stutzens verursacht hat. Das ATV benötigt die Reflektoren für seinen lasergesteuerten Endanflug.
Währenddessen arbeitete Flugingenieurin Karen Nyberg am Morgen mit einem laufenden Fluidphysikexperiment, dem Kapillarströmungsexperiment. Am Nachmittag inspizierte sie das Laufband COLBERT und füllte einen Fragebogen aus, mit dem sie ihre Vorschläge für eine Verbesserung der Inspektion notierte.
Flugingenieur Chris Cassidy schoß Photos von Proben vom Test Binärer Kolloidlegierungen (BCAT). BCAT untersucht das Verhalten von mikroskopisch kleinen Feststoffteilchen in einer Flüssigkeit. Ergebnisse des Experiment könnten zu Verbesserungen bei Herstellungsverfahren auf der Erde führen. Danach reinigte er Filter im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung oder tauschte sie aus und photographierte sie, um ihren Zustand zu dokumentieren.
Im russischen Segment der Station arbeiteten Kommandant Pawel Winogradow und Alexander Missurkin zusammen am laufenden Plasmakristallexperiment. Diese Studie dokumentiert die Vorgänge bei der Bildung von Plasmakristallen und die zugehörigen Parameter, wie Gasdruck, Hochfrequenzstrahlung und die Größe der Staubteilchen.
Winogradow überprüfte auch die russischen Mobilrechner und rekonfigurierte die Kommuniaktionsausrüstung. Missurkin arbeitete mit dem Experiment MATRIOSCHKA, das die Strahlungsumgebung im Innern der Raumstation und die Strahlungsabsorption durch die Besatzungsmitglieder mißt.
Missurkin bereitete auch zusammen mit Flugingenieur Fjodor Jurtschichin weiter den gemeinsamen Außeneinsatz am 24. Juni vor, für den sie Werkzeuge und Ausrüstungsgegenstände zusammensuchten. Das Duo soll für sechs Stunden die Station verlassen, um die ISS für die Ankunft des neuen russischen Mehrzwecklabormoduls NAUKA vorzubereiten, das Ende des Jahres auf der Spitze einer russischen PROTON-Trägerrakete gestartet werden soll. NAUKA soll am zur Erde gerichteten (Nadir-) Kopplungsstutzen SWESDAa angekoppelt werden und PIRS ersetzen.

12. Juni 2013, Mittwoch
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung hatte heute einen freien Tag, nachdem sie gestern das Ablegen des Versorgungsfrachters PROGRESS M-19M überwacht hatten. Frei haben sie allerdings wegen des Rußlandtages, an dem das Land den Tag seiner Souveränität im Jahr 1990 feiert.
Nyberg auf ARED
Oben: Karen Nyberg bei Fitneßübungen auf dem ARED im Knotenmodul TRANQUILITY. Besatzungsmitglieder der ISS müssen täglich zweieinhalb Stunden Fitneß absolvieren, um den in der Mikroschwerkraft auftretenden Knochen- und Muskelschwund zu minimieren.  (Photo: NASA)
Europas viertes Auromatisches Transferfahrzeug ALBERT EINSTEIN ist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation, an der es am 15. Juni ankoppeln soll. Heute wurden zwei Rendezvousmanöver ausgeführt, die seine Umlaufbahn der der Station weiter angleicht.
Die Flugleittechniker sahen sich derweil die Aufnahmen vom Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA an, den der PROGRESS gestern freigemacht hatte. Als der Frachter Ende April an der ISS abgekommen war, hatten die Besatzungsmitglieder berichtet, daß sie wöhren der Kopplung ein schabendes Geräusch gehört hätten. Eine der KURS-Navigationsantennen hatte sich nach dem Start nicht ausgeklappt, konnte aber schließlich nach dem Ablegen ausgeklappt werden.
Die Aktivitäten an Bord der Station gingen dennoch weiter, wobei die Besatzungsmitglieder eine Fitneßauswertung vornahmen, Experimente überprüften und Wartungsarbeiten verrichteten.
Flugingenieur Luca Parmitano assistierte Flugingenieur Chris Cassidy, der auf ein Fahrradergometer stieg. Parmitano maß Cassidys Blutdruck für die Fitneßauswertung während dieser seine Übung absolvierte. Flugingenieurin Karen Nyberg maß ebenfalls ihren Blutdruck als Teil einer regelmäßigen medizinischen Untersuchung und nahm Speichelproben von sich, die sie anschließend in einem der Labortiefkühlschränke einlagerte.
Kommandant Pawel Winogradow arbeitete mit dem laufenden russischen Experiment "Plasmakristall". Diese Studie zeichnet die Vorgänge zur Bildung von Plasmakristallen auf, wie auch deren Parameter wie Gasdruck, die Hochfrequenzstrahlung und die Größe der Staubteilchen.
Flugingenieur Alexander Missurkin assistierte Winogradow bei der Arbeit an Plasmakristall. Er setzte außerdem das Sauerstofferzeugungssystem ELEKTRON unter Druck und nahm seine Fitneßübungen auf dem verbesserten Widerstandsfitneßgerät (ARED) auf Video auf.
Flugingenieur Fjodor Jurtschichin arbeitete mit russischer Lebenserhaltungsausrüstung, bei der er einen Schlauch austauschte. Er richtete außerdem eine Kamera ein, die seine Fitneßübungen auf dem ARED auf Video aufzeichnete.
Alle drei Kosmonauten hatten außerdem Zeit, um private Gespräche mit ihren Familienangehörigen zu führen.
 
11. Juni 2013, Dienstag
Der mit Müll beladene Frachter PROGRESS M-19M hat heute um 15:58 Uhr MESZ vom Servicemodul SWESDA der ISS abgelegt. Kommandant Pawel Winogradow hatte die Luken zum russischen Frachter bereits am Montag geschlossen. Der PROGRESS war sechseinhalb Wochen lang an der ISS angekoppelt.
ISS
Oben: Die Abbildung zeigt die Stellen an der ISS, an der die verschiedenen russischen Raumfahrzeuge angekoppelt sind. Der PROGRESS M-19M (hier mit "Progress 51" bezeichnet) hat heute den hinteren Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA freigemacht.  (Abbildung: NASA)
Der PROGRESS M-19M war am 26. April mit rund 2,7 Tonnen Nahrungsmitteln, Treibstoff und Ausrüstung für die Stationsbesatzung an der ISS angekommen. Er war zwei Tage zuvor vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan aus gestartet. Nach Erreichen der Erdumlaufbahn zeigte sich allerdings, daß sich eine der Antennen des automatischen Rendezvoussystems KURS nicht ausfahren ließ.
Beim Ablegen des PROGRESS heute richteten sich die Außenkameras des Frachters auf Navigationssensoren am Kopplungsstutzen SWESDAs. Die gemachten Bilder sollen zeigen, ob die Sensoren bei der Ankunft des PROGRESS durch die eingeklappte Navigationsantenne beschädigt wurden oder nicht. Diese Sensoren werden für die Ankopplung des europäischen Frachtraumfahrzeugs ALBERT EINSTEIN benötigt, das am 15. Juni ankommen soll.
Der PROGRESS M-19M soll die Erde noch für ein paar Tage in sicherer Entfernung von der ISS umkreisen, damit Techniker und Ingenieure einige Tests durchführen können. Anschließend soll er abgebremst werden und beim Eintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglühen.
Derweil nähert sich das ATV-4 weiter der Station an und wartet darauf die nun freie Kopplungsstelle zu besetzen. Das ATV ALBERT EINSTEIN war am 5. Juni auf der Spitze einer Ariane 5 Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana gestartet.
Das ATV-4 hat 2479 kg an Trockenfracht, Experimentenausrüstung und Ersatzteilen, 860 kg an Treibstoff für das Servicemodul SWESDA, 2580 kg an Treibstoff für Bahnanhebungen und Ausweichmanövern, 570 kg an Wasser und 100 kg an Sauerstoff und Luft an Bord.

10. Juni 2013, Montag
Ein mit Müll beladener russischer Frachter soll am Dienstag um 15:59 Uhr MESZ vom hinteren Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA ablegen. Kommandant Pawel Winogradow schloß heute die Luken zum PROGRESS M-19M.
Nyperg, Cassidy und Parmitano
Oben: Karen Nyberg, Chris Cassidy und Luca Parmitano sprechen mit Schülern in Douglas.  (Photo: NASA TV)
Nach dem Ablegen soll der PROGRESS noch ein paar Tage für technische Versuche in der Umlaufbahn verbleiben, bevor er abgebremst wird und beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre über dem Pazifik verglüht. Die Übertragung des Abkoppelvorgangs beginnt auf NASA TV um 15:30 Uhr MESZ.
Der freie Kopplungsstutzen an SWESDA soll wieder belegt werden, wenn das Automatische Transferfahrzeug 4 (ATV-4) ALBERT EINSTEIN am 15. Juni dort automatisch anlegt. Das am 5. Juni gestartete ATV-4 bringt Versorgungsgüter, Betriebsstoffe und Experimente zur Station.
Die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin und Alexander Missurkin bereiteten derweil ihre ORLAN-Raumanzüge für einen Außeneinsatz am 24. Juni vor. Das Duo soll bei dem sechsstündigen Außeneinsatz die Internationale Raumstation für das russische Mehrzwecklabormodul NAUKA vorbereiten, das Ende des Jahres auf einer PROTON-Trägerrakete gestartet werden soll. NAUKA soll am zur Erde gerichteten Kopplungsstutzen (Nadir-Port) SWESDAs angekoppelt werden, der derzeit noch vom Kopplungsmodul PIRS belegt ist.
Die NASA-Astronauten Karen Nyberg und Cassidy, sowie der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano sprachen heute mit Schülern einer Schule in Douglas im US-Bundesstaat Massachussetts. Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe, die Schüler auf der Erde mit den Astronauten im All verbindet, um Programme aus Naturwissenschaft, Technologie, Ingenieneurswissenschaften und Mathematik (STEM) zu fördern.
Zuvor hatten alle sechs Besatzungsmitglieder eine Notfallübung absolviert. Das Training an Bord ermöglicht es der Besatzung die Kommunikation und die Koordination während eines simulierten Notfallszenarios zu üben. Bei der Übung waren sie in ständigem Kontakt mit den Missionsleitzentren in Moskau und Houston. Im Anschluß besprachen die Besatzungsmitglieder die Ergebnisse der Übung mit den Experten am Boden.
Cassidy arbeitete mit der Ausrüstung im Schrank für integrierte Fluidexperimente. Er konfigurierte das Lichtmikroskopmodul für das Fortschrittliche Kolloidexperiment, wobei er Teile, wie Linsen und eine Kamera, überprüfte und einbaute.
Den ganzen Tag über hatten Nyberg und Parmitano mit Klempnerarbeiten innerhalb der Station zu tun. Zuerst baute Nyberg einen Druckschlauch aus der Urinverarbeitungsanage im Knotenmodul TRANQUILITY aus. Später tauschte Parmitano ein Urin-Aufnahmeadapter und ein Filter im Sanitär- und Hygienebereich TRANQUILITYs aus.

7. Juni 2013, Freitag
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation hat heute eine arbeitreiche Arbeitswoche mit wissenschaftlichen Experimenten, den Vorbereitungen für einen anstehenden Außeneinsatz und einer Reihe von Wartungsarbeiten beschlossen.
Luca Parmitano
Oben: Luca Parmitano bei einer Pressekonferenz der ESA zu der er zugeschaltet wurde.  (Photo: NASA TV)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano nahmen am Experiment Pro K teil, bei dem Ernährungswissenschaftler die Wirksamkeit von Ernährungsänderungen auf die Minderung des Knochendichteschwunds, der in der Mikroschwerkraft auftritt, untersuchen.
Nyberg nahm auch Proben von verschiedenen Stellen auf der Oberfläche ihres Körpers für das Experiment MIKROBIOM und lagerte die Proben in einem der Labortiefkühlschränke für eine spätere Analyse am Boden ein. Das Experiment MIKROBIOM untersucht die Auswirkungen von Raumflügen sowohl auf das menschliche Immunsystem, als auch auf das Mikrobiom (die Gesamtheit der Mikroben, die ständig in und auf einem menschlichen Körper leben).
Flugingenieur Chris Cassidy überprüfte die Dichtigkeit der Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Experimentalnutzlasten im japanischen Labormodul KIBO. Er verrichtete auch routinemäßige Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem, wobei er einen Aufbereitungstank austauschte.
Später hatte Parmitano einige Zeit zur Verfügung, um Fragen von italienischen Reportern während einer Pressekonferenz der ESA zu beantworten.
Chris Cassidy
Oben: Chris Cassidy bei der Durchführung von Dichtigkeitstests an der Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Experimentalnutzlasten in KIBO.  (Photo: NASA)
Kommandant Pawel Winogradow verrichtete eine Reihe von Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station und arbeitete mit einem Experiment, das die Bildung von Plasmakristallen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin sammelten Werkzeuge und Geräte für ihren Außeneinsatz am 24. Juni zusammen. Bei der Exkursion sollen die Raumfahrer die Station durch das Kopplungsmodul PIRS verlassen, um ein Durchflußregelventil am Modul SARJA auszutauschen, Klammern für die bei einem späteren Außeneinsatz erfolgende Verlegung von Kabeln anbringen, mehrere Außenexperimente am Servicemodul SWESDA einholen und gegen neue ersetzen, und von der Wärmeisolierung an der Außenseite des russischen Segments Proben nehmen und Photos schießen, um ihren Zustand zu bestimmen.
Nyberg, Parmitano und Jurtschichin, die am 29. Mai auf der Station eingetroffen waren, hatten auch heute wieder Zeit für Orientierung und Einweisungen zur Verfügung, um sich mit ihren neuen Heim in der Erdumlaufbahn vertraut machen zu können.
Nach dem erfolgreichen Start am Mittwoch Abend setzte das ATV-4 ALBERT EINSTEIN seinen zehntägigen Flug zur Station weiter fort. Das erste Bahnmanöver, mit dem die Bahn des ATV genauer eingerichtet werden soll, soll am Montag erfolgen. Der Flug soll seinen Höhenpunkt mit dem Ankoppeln am Servicemodul SWESDA am 15. Juni um 15:46 Uhr MESZ finden.

6. Juni 2013, Donnerstag
Die sechsköpfige Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation arbeitete heute mit wissenschaftlichen Experimenten, bereitete einen anstehenden Außeneinsatz vor und nahm an weiteren Orientierungsaktivitäten teil, während das vierte europäische Automatische Transferfahrzeug nach einem erfolgreichen Start am Mittwoch Abend seinen Flug zum Außenposten fortsetzt.
Nyberg und Parmitano
Oben: Karen Nyberg (unten) und Luca Parmitano posieren während ihrer Freizeit für ein Photo mit Früchten.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano setzten ihre Beteiligung an einer Reihe von biomedizinischen Experimenten fort, darunter Augenuntersuchungen als Teil der Studie zur Augengesundheit. Die gesammelten Daten wurden zur Erde übertragen, um dort von medizinischen Experten auf die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen analysiert zu werden.
Nyberg und Parmitano nahmen auch am Experiment Pro K teil, bei dem Ernährungswissenschaftler die Wirksamkeit von Ernährungsänderungen auf die Minderung des Knochendichteschwunds, der in der Mikroschwerkraft auftritt, untersuchen.
Cassidy arbeitete mit den Flugleittechnikern am Boden zusammen, um ein Problem mit der Mittellinien-Kopplungskamerasystem zu lösen, das für das Ankoppeln von Raumfahrzeugen benötigt wird. Das Problem wurde auf ein fehlerhaftes Videokabel zurückgeführt.
Kommandant Pawel Winogradow überprüfte das Beleuchtungssystem im russischen Segment der Station, lud die Satellitentelephone auf und arbeitete mit einem russischen Experiment, das die Bildung von Plasmakristallen in der Mikroschwerkraft untersucht.
Die Flugingenieure Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin gingen die Arbeitsabläufe für den nächsten russischen Außeneinsatz am Montag, 24. Juni durch. Während der Exkursion sollen die Außenarbeiter durch das Kopplungsmodul PIRS aussteigen, um ein Fluid-Durchflußregelventil am Modul SARJA auszutauschen, Klammern für die bei einem späteren Außeneinsatz erfolgende Verlegung von Kabeln anbringen, mehrere Außenexperimente am Servicemodul SWESDA einholen und gegen neue ersetzen, und von der Wärmeisolierung an der Außenseite des russischen Segments Proben nehmen und Photos schießen, um ihren Zustand zu bestimmen.
Nyberg, Parmitano und Jurtschichin, die am 29. Mai auf der Station eingetroffen waren, hatten auch heute wieder Zeit für Orientierung und Einweisungen zur Verfügung, um sich mit ihren neuen Heim in der Erdumlaufbahn vertraut machen zu können.
Nach dem erfolgreichen Start am Mittwoch Abend setzte das ATV-4 ALBERT EINSTEIN seinen zehntägigen Flug zur Station weiter fort. Das erste Bahnmanöver, mit dem die Bahn des ATV genauer eingerichtet werden soll, soll am Montag erfolgen. Der Flug soll seinen Höhenpunkt mit dem Ankoppeln am Servicemodul SWESDA am 15. Juni um 15:46 Uhr MESZ finden.
Um den hinteren Kopplungsstutzen für die Ankunft des ATVs freizumachen, gehen die Vorbereitungen für das Ablegen des Transporters PROGRESS M-19M am Dienstag um 15:59 Uhr MESZ weiter. Derv PROGRESS soll zunächst in eine Parkumlaufbahn in guter Entfernung von der ISS gesteuert werden, wo russische Ingenieure Tests durchführen wollen, um das russische Bodenradarsystem zu kalibrieren, bevor der PROGRESS schließlich am 19. Juni abgebremst wird, um beim Wiedereintritt in der Erdatmosphäre über dem Pazifik zu verglühen.
Wenn der PROGRESS abfliegt, werden seine Außenkameras ihren Blick auf Navigationssensoren am Kopplungsstutzen SWESDAs richten, um zu bestätigen, daß die Sensoren beim Anlegen des PROGRESS' am 26. April durch eine nicht entfaltete Navigationsantenne des Transporters nicht beschädigt wurden. Diese Sensoren werden benötigt, damit das ATV am 15. Juni richtig anlegen kann.
Sollte beim Ablegen irgendwelche Schäden an den Reflektoren festgestellt werden, oder eine Beschädigung der Reflektoren in einem Abbruch des Anflugs des ATVs resultieren, werden Jurtschichin und Missurkin ihren Außeneinsatz am 24. Juni dahingehend abändern, daß sie dide fehlerhaften Reflektoren ersetzen. Ersatzreflektoren wurden mit der SOJUS TMA-09M letzte Woche mit zur Station gebracht.

5. Juni 2013, Mittwoch
Das vierte europäische Automatische Transferfahrzeug (ATV-4) ist heute am späten Abend um 23:52 Uhr MESZ auf der Spitze einer Ariane 5ES Trägerrakete für einen Zehn-Tage-Flug zur Internationalen Raumstation gestartet.
Gut anderthalb Stunden nach dem Start entfaltete das ATV-4 seine Solarzellen, mit denen es seinen Betriebsstrom aus Sonnenlicht generiert.
Start des ATV-4
Oben: Start der Ariane 5ES zum Flug VA 213 mit dem ATV ALBERT EINSTEIN unter der Nutzlastkappe vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana.  (Photo: ESA-CNES-Arianespace/Photo Optique Vidéo CSG)
Mit einem Startgewicht von knapp 20 Tonnen war das ATV mit dem Eigennamen ALBERT EINSTEIN, benannt nach dem berühmten Mathematiker und Physiker, das schwerste Raumfahrzeug, das je mit einer Ariane 5 gestartet wurde. An Bord hat es gut 6,5 Tonnen an Versorgungsgütern für die Station, die es abliefert, wenn es am Samstag, 15. Juni am hinteren Kopplungsstutzen des Servicemoduls SWESDA anlegt.
Darunter sind 2479 kg an Trockenfracht, Experimentenausrüstung und Ersatzteilen, 860 kg an Treibstoff für das Servicemodul SWESDA, 2580 kg an Treibstoff für Bahnanhebungen und Ausweichmanövern, 570 kg an Wasser und 100 kg an Sauerstoff und Luft.
Bevor das ATV-4 an der Station anlegen kann, muß zunächst erst der russische Transporter PROGRESS M-19M von SWESDA ablegen. Dies soll am Dienstag, 11. Juni um15:53 Uhr MESZ erfolgen.
Wenn der PROGRESS abfliegt, werden seine Außenkameras ihren Blick auf Navigationssensoren am Kopplungsstutzen SWESDAs richten, um zu bestätigen, daß die Sensoren beim Anlegen des PROGRESS' am 26. April durch eine nicht entfaltete Navigationsantenne des Transporters nicht beschädigt wurden. Diese Sensoren werden benötigt, damit das ATV am 15. Juni richtig anlegen kann.
An Bord der Station konzentrierten sich die sechs Expedition 36 Besatzungsmitglieder heute auf Forschung, Wartung und Orientierungsaktivitäten.
Die Flugingenieure Chris Cassidy, Karen Nyberg und Luca Parmitano führten heute Augenuntersuchungen im Rahmen des Gesunderhaltungssystems durch. Die gewonnenen Daten wurden anschließend zum Boden übertragen, wo Arbeitsgruppen des medizinischen Dienstes diese analysieren, um die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Sehvermögen zu untersuchen.
Cassidy verrichtete auch Wartungsarbeiten an der Brennkammer im Mehrzweckschrank für kleine Experimentalnutzlasten und reinigte die Lüftergrille im japanischen Labormodul KIBO.
Nyberg und Parmitano hatten auch einige Zeit für Orientierungsaktivitäten und Einweisungen durch Cassidy zur Verfügung, der bereits seit Ende März auf der Station ist.
Nyberg, Parmitano und Flugingenieur Fjodor Jurtschichin, die am 28. Mai auf der Station eingetroffen waren, haben in den ersten Wochen täglich Zeit zur Verfügung, um sich mit ihrem neuen Heim und seinen Systemen vertraut zu machen.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin arbeiteten heute mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Lecks in einem der Stationsmodule testet.

4. Juni 2013, Dienstag
Die sechs Raumfahrer der Expedition 36 an Bord der Internationalen Raumstation waren heute mit wissenschaftlichen Experimenten beschäftigt und haben gelagerte Gegenstände umgeordnet, um Platz für zusätzliche Fracht zu schaffen, die mit einem europäischen Frachter am Mittwoch Abend starten soll.
Nyberg und Cassidy
Oben: Karen Nyberg und Chris Cassidy sprechen mit Medien in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy begann seinen Tag  mit der Herrichtung des Schranks für Integrierte Verbrennungsexperimente (CIR) für eine weitere Runde von Experimenten, die Verbrennungsvorgänge in der Schwerelosigkeit untersuchen. Cassidy tauschte eine Gasflasche innerhalb der Einrichtung aus. Der CIR beinhaltet optische Meßgeräte, eine Brennkammer, Brennstoff- und Oxidatorzufuhrregelung, sowie fünf verschiedene Kameras.
Derweil tauschten die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano das Analysegerät für den organischen Gesamtkohlenstoffanteil (TOCA) aus, mit dem das wiederaufbereitete Wasser auf organische Verunreinigungen getestet wird. Im Anschluß analysierte Nyberg mit dem neuen TOCA eine Wasserprobe vom Wasserrückgewinnungssystem (WRS).
Nyberg und Cassidy nahmen eine Pause von ihrer jeweiligen Arbeit, um mit dem Fernsehsender WCCO-TV aus Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota zu sprechen. Die zwei NASA-Astronauten sprachen mit dem Reporter aus Nybergs Heimatstaat über das Leben und Arbeiten an Bord des Außenpostens.
Danach verrichtete Cassidy routinemäßige Wartungsarbeiten am Verbesserten Widerstandsfitneßgerät (ARED), bei dem er die Rollen des Schwingungsdämpfungssystem schmierte.
Parmitano und Nyberg arbeiteten auch die zweite Hälfte des Tages zusammen, um Fracht aus der Z1-Kuppel auf dem Knotenmodul UNITY auszulagern, um dort Platz für neue Versorgungsgüter zu schaffen, die Mitte des Monats mit dem europäischen Automatischen Transferfahrzeug 4 (ATV-4) ALBERT EINSTEIN zur ISS geliefert werden sollen.
Winogradow und Jurtschichin
Oben: Pawel Winogradow bekommt im Knotenmodul UNITY von Fjodor Jurtschichin die Haare geschnitten.  (Photo: NASA)
Beladen mit gut 7 Tonnen an Versorgungsgütern für die Besatzung der ISS soll das 12 Tonnen schwere ATV-4 am Mittwoch Abend um 23:52 Uhr MESZ auf der Spitze eine Ariane 5 Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana starten. Die Live-Übertragung vom Start beginnt auf den Webseiten von ESA, NASA und Arianespace um23:15 Uhr MESZ. Die Wettervorhersage sieht den ganzen Tag über Regenschauer.
Cassidy rundete seinen Tag mit dem Mischen von einigen langsamen Wachstumsproben für einen anstehenden Versuchslauf des Tests Binärer Kolloidlegierungen (BCAT-C1) ab, der einen Blick auf Kolloide, mikroskopisch kleine Teilchen, die in einer Flüssigkeit suspendiert sind, wirft. Ergebnisse von diesem Experiment könnten zu Verbesserungen bei der Lagerdauer von Haushaltsprodukten, Nahrungsmitteln und Medikamenten führen.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin verbrachten einen Großteils ihres Morgens mit dem Experiment BAR, das Methoden und Instrumente zum Aufspüren von Lecks in einem der Stationsmodule testet.
Winogradow arbeitete auch für die russische Studie URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan versucht URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen auf der Erde zu dokumentieren und vorherzusagen.
Missurkin arbeitete später mit Flugingenieur Fjodor Jurtschichin zusammen, um nach der Anwesenheit von schädlichen Verunreinigungen im Servicemodul SWESDA zu suchen. Die zwei Kosmonauten verwendeten dafür das Gegenmaßnahmensystem, um Luftproben auf Kohlenmonoxid, Formaldehyd und Ammoniak zu testen.
Als neueste Besatzungsmitglieder, die gerade eine fünfeinhalbmonatige Dienstzeit an Bord der Station begonnen gaben, hatten Jurtschichin, Nyberg und Parmitano auch heute wieder Zeit für Orientierungsaktivitäten, um sich mit der Station und ihren Systemen vertraut zu machen.

3. Juni 2013, Montag
Die sechs Expedition 36 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation haben heute wissenschaftliche Experimente durchgeführt und Vorbereitungen für die anstehende Ankunft eines europäischen Frachters getroffen, während die drei neuesten Bewohner ihre Orientierungsaktivitäten fortsetzten.
Cassidy mit Kameras
Oben: Cris Cassidy hält G1-Kameras in einem Lagerbeutel hoch, die jetzt entsorgt werden können, da neue bessere Kameras und Enkoder eingesetzt werden.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy arbeitete mit dem Test Binärer Kolloidlegierungen (BCAT), der mikroskopisch kleine Teilchen in einer Flüssigkeit, Kolloide genannt, untersucht, um zu lernen, wie man intelligentere, fortschrittlichere Werkstoffe auf der Erde entwickeln kann.
Cassidy setzte auch seine Beteiligung am Experiment Pro K fort, bei dem Ernährungswissenschaftler die Effektivität von Ernährungsänderungen auf die Verminderung des Knochenschwundes bei Astronauten im All untersuchen.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin arbeitete mit dem Experiment SPRUT-2, das das Verhalten der Flüssigkeiten in einem Besatzungsmitglied in der Mikroschwerkraft untersucht.
Missurkin arbeitete auch für die russische Studie URAGAN. Benannt nach dem russischen Wort für Hurrikan versucht URAGAN die Entwicklung von natürlichen und menschgemachten Katastrophen auf der Erde zu dokumentieren und vorherzusagen.
Die neuesten Stationsbewohner, die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin, Karen Nyberg und Luca Parmitano gingen mit Winogradow zusammen die Notfallausrüstung und -verfahren durch.
Nyberg hatte auch etwas Zeit für Orientierung und Ausbildung durch Cassidy, der seit März an Bord des Außenpostens ist.
Nyberg, Jurtschichin und Parmitano, die am 28. Mai an Bord eingetroffen waren, haben in den nächsten paar Wochen jeden Tag etwas Zeit zur Verfügung, um sich mit ihrem orbitalem Heim vertaut zu machen.
Parmitano und Missurkin führten einen Test mit einer Fernsehübertragungsausrüstung durch, die bei der geplanten Ankopplung des europäischen Automatischen Transferfahrzeugs 4 ALBERT EINSTEIN am 15. Juni am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA eingesetzt werden soll. Parmitano und Missurkin sollen den Anflug des ATV-4 und seine Systeme während der letzten Phase von Rendezvous und Ankopplung überwachen.
Derweil laufen auf der Startrampe in Kourou in Französisch Guyana an der nordwestlichen Küste Südamerikas die letzten Vorbereitungen für den für Mittwoch geplanten Start des ATV-4. Der Start soll am Mittwoch Abend um 23:52 Uhr MESZ erfolgen und einen zehntägigen Flug zur ISS beginnen. Die derzeitigen Wettervorhersagen sehen allerdings Gewitter über Kourou zum Startzeitpunkt.

31. Mai 2013, Freitag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute Forschungs- und Wartungsarbeiten durchgeführt und ist die Rollen und Verantwortlichkeiten in Notfällen durchgegangen. Damit hat sie eine ereignisreiche Woche abgeschlossen, die die Ankunft von drei neuen Besatzungsmitglieder gesehen hat.
Cassidy in LEONARDO
Oben: Cris Cassidy bei Arbeiten im Permanenten Mehrzweckmodul LEONARDO, dem Lagerraum der Station.  (Photo: NASA)
Die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano haben heute ein Luftströmungsmeßgerät verwendet, um die Luftzirkulation im internationalen Segment der ISS zu messen. Die Überwachung und Wartung des modulübergreifenden Belüftungssystems zur Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsregelung ist wichtig, damit es der Besatzung angenehm ist und sie vor gefährlichen Ansammlungen von Kohlendioxid geschützt ist, die sich in der Abwesenheit von Schwerkraft in Ecken bilden können.
Danach maß Nyberg mit einem Multimeter den Isolationswiderstand des Gradientheizofens im KOBAIRO-Schrank des Labormoduls KIBO. Dieser elektrisch betriebene Ofen, der aus einer Vakuumkammer und drei unabhängig beweglichen Heizelementen besteht, wird eingesetzt, um hochqualitative Kristalle aus Schmelzen zu erzeugen.
Nybergs NASA-Kollege an Bord des Komplexes, Flugingenieur Chris Cassidy, verrichtete einige routinemäßigen Wartungsarbeiten am Wasserrückgewinnungssystem der Station, wobei er einen Wiederaufbereitungstank austauschte.
Cassidy setzte auch seine Beteiligung am Experiment Pro K fort, bei dem Ernährungswissenschaftler die Effektivität von Ernährungsänderungen auf die Verminderung des Knochenschwundes bei Astronauten im All untersuchen.
Nach dem Mittagessen kamen Cassidy, Nyberg und Parmitano mit ihren russischen Kollegen, Kommandant Pawel Winogradow und den Flugingenieuren Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin, zusammen, um ihre Rollen und Veranwortlichkeiten im Falle einer Notsituation durchzusprechen.
Jurtschichin in UNITY
Oben: Fjodor Jurtschichin gibt Daten auf einem Rechner im Knotenmodul UNITY ein.  (Photo: NASA)
Winogradow arbeitete auch am Transporter PROGRESS M-19M, den er mit Müll belud, der mit dem Transporter verglühen soll, wenn dieser am 11. Juni von der Station ablegt und anschließend über dem Pazifik in die Erdatmosphäre wiedereintritt. Der Abflug von PROGRESS M-19M macht den Kopplungsstutzen am Servicemodul SWESDA frei für die Ankunft des Automatischen Transferfahrzeugs 4 ALBERT EINSTEIN der ESA, das am Mittwoch um 23:52 Uhr MESZ von Kourou in Französisch-Guyana starten und am 15. an der ISS anlegen soll.
Missurkin führte derweil einen weitere Beobachtung für das Erdbeobachtungsexperiment RELAXATION durch, das chemisch-luminiszente Reaktionen in der Erdatmosphäre untersucht.
Jurtschichin verbrachte den größten Teil seines Tages innerhalb der SOJUS TMA-09M, die ihn, Nyberg und Parmitano am Dienstag in nur sechs Stunden zur Station gebracht hatte. Jurtschichin aktualisierte ein Verfahrensablaufhandbuch und entlud Fracht aus dem Raumfahrzeug.
Als neueste Besatzungsmitglieder, die gerade eine fünfeinhalbmonatige Dienstzeit an Bord der Station begonnen gaben, hatten Jurtschichin, Nyberg und Parmitano auch heute wieder Zeit für Orientierungsaktivitäten, um sich mit der Station und ihren Systemen vertraut zu machen.
Über das Wochenende wird die Bordbesatzung Gelegenheit haben, sich zu entspannen und mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen. Die Stationsbewohner werden auch die wöchentlichen Haushaltsarbeiten erledigen und ihr tägliches zweieinhalbstündiges Fitneßprogramm gegen den Muskel- und Knochenschwund, das bei Langzeitaufenthalten im All auftritt, fortführen.

30. Mai 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung der Internationalen Raumstation hat heute den ersten vollen Arbeitstag als sechsköpfige Besatzung absolviert, wobei sie Experimente aus den Bereichen Verbrennung, Physik und medizinische Forschung in der Mikroschwerkraft des Orbitallabors unterstützten.
Cassidy arbeitet mit BASS
Oben: Cris Cassidy arbeitet mit dem Experiment BASS im Labormodul DESTINY.  (Photo: NASA TV)
Nach der täglichen Planungskonferenz mit den Flugleitteams auf der ganzen Welt begann Flugingenieur Chris Cassidy seinen Tag mit dem Einrichten des Handschuhkastens für Mikroschwerkraftsforschung für einen weiteren Versuch für das Experiment über das Verbrennen und Verlöschen von Feststoffen (BASS). Die Ergebnisse von BASS könnten zu Verbesserungen bei der Auswahl von Raumfahrzeugwerkstoffen, den Strategien für das Löschen plötzlich auftretender Feuer an Bord von Raumfahrzeugen und verbesserten Rechnermodellen, die bei der Konstruktion von Brandmelde- und Feuerlöschsystemen hier auf der Erde eingesetzt werden, führen.
Cassidy brachte auch einige Dosimeter an verschiedenen Stellen in der ISS an, die die Strahlung messen soll, der die Besatzung ausgesetzt ist.
Während des ganzen Tages folgte Cassidy einer vorgeschriebenenDiät und dokumentierte seine Mahlzeiten für das Experiment Pro K, so daß Ernährungswissenschaftler die Effektivität von Ernährungsänderungen zur Verminderung des Knochendichteschwunds, der in der Mikroschwerkraft auftritt, bestimmen können.
Flugingenieurin Karen Nyberg arbeitete im japanischen Labormodul KIBO, wo sie die Dichtigkeit einer Stickstoffgasversorgungsleitung zur Brennkammer des Mehrzweckschranks für kleine Nutzlasten überprüfte.
Flugingenieur Luca Parmitano arbeitete an der Einrichtung des drahtlosen Netzwerks an Bord der Station, wobei er einen Beschleunigungsmesser in das Netzwerk einband, um die Daten von Fitneßübungen auf dem neuen russischen Laufband im Servicemodul SWESDA aufzuzeichnen.
Nyberg in KIBO
Oben: Karen Nyberg arbeitet im Labormodul KIBO.  (Photo: NASA TV)
Kommandant Pawel Winogradow verbrachte seinen Morgen mit dem Austausch von Verbindungsstücken an den Pumpen im russischen Segment der Station. Später arbeitete er mit dem Coulombkristallexperiment, das Daten über das Verhalten von geladenen Teilchen in der Mikroschwerkraft sammelt. Die Ergebnisse dieser Studie könnten bei zukünftigen Raumfahrzeugen und fortschrittlichen photovoltaischen Zellen zur Anwendung kommen.
Flugingenieur Alexander Missurkin arbeitete mit dem Experiment MATRIOSCHKA. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen untersucht MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station. Missurkin arbeitete auch mit dem Erdbeobachtungsexperiment RELAXATION, das chemisch-luminiszente Reaktionen in der Atmosphäre untersucht.
Der dritte Kosmonaut an Bord, Flugingenieur Fjodor Jurtschichin, konzentrierte sich heute auf das Entladen der Fracht aus der SOJUS TMA-09M, mit der er, Nyberg und Parmitano zur Station gekommen sind. Jurtschichin rundete seinen Tag mit dem Trocknen der SOKOL-Fluganzüge und Handschuhe ab, die er und seine Besatzungskollegen in der SOJUS getragen hatten.
Als neueste Besatzungsmitglieder gerade zu Beginn ihres fünfeinhalb Monate dauernden Aufenthaltes an Bord der Station hatten Jurtschichin, Nyberg und Parmitano auch Zeit für Orientierungsaktivitäten zur Verfügung, um zu lernen, sich auf ihrem neuen Heim in der Umlaufbahn zurechtzufinden und sich mit den Systemen des Außenpostens vertraut zu machen. Nyberg und Parmitano diskutierten außerdem ihre neuen Rollen und Verantwortlichkeiten mit Cassidy, der zusammen mit Winogradow und Missurkin seit Ende März auf der Station ist.
Die Bewohner der Station hatten den Tag über auch mehrere Gelegenheiten, die dynamischen Ereignisse auf dem Planeten unter ihnen für das laufende Erdbeobachtungsprogramm für ISS-Besatzungen zu photographieren, darunter auch den tropischen Sturm Barbara vor der Pazifikküste Mexikos. Die Photos der Besatzung können auf dem Portal für Astronautenphotos von der Erde eingesehen werden.

29. Mai 2013, Mittwoch
Der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, die NASA-Astronautin Karen Nyberg und der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano sind heute früh zu ihren Besatzungskollegen auf der ISS gestoßen, als die Luken zwischen ihrer SOJUS TMA-09M und der Station um 6:14 Uhr MESZ geöffnet wurden.
Willkommen an Bord
Oben: Nach dem Öffnen der Luken zwischen den Raumfahrzeugen haben sich alle Besatzungsmitglieder im Servicemodul SWESDA für eine Willkommenszeremonie versammelt. Vorne in hellblau die Neuankömmlinge Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano, dahinter Alexander Missurkin, Cris Cassidy und Kommandant Pawel Winogradow.  (Photo: NASA TV)
Die SOJUS mit den drei neuen Flugingenieuren hatte um 4:10 Uhr MESZ am Miniforschungsmodul RASSWET angekoppelt, nach einem nur sechsstündigen Flug von der Startrampe bis zum Orbitalkomplex. Das Trio war um 22:31 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet, um den über nur vier Erdumrundungen gehenden Express-Flug zu beginnen.
Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin, die bereits seit dem 29. März auf der ISS sind, hießen die neuen Besatzungskollegen an Bord ihres Heims in der Erdumlaufbahn willkommen. Alle sechs Besatzungsmitglieder nahmen anschließend an der traditionellen Willkommenszeremonie teil, bei der per Videoleitung auch die Familienmitglieder und Missionsverantwortlichen von Baikonur aus zugeschaltet waren.
Die Expedition 36 wird als sechsköpfige Besatzung bis September zusammenarbeiten, wenn Winogradow, Cassidy und Missurkin an Bord der SOJUS TMA-08M zur Erde zurückkehren. Ihre Abreise markiert den Beginn der Expedition 37 unter dem Kommando von Jurtschichin, der zusammen mit Nyberg und Parmitano als dreiköpfige Besatzung bis zum Start dreier weiterer Flugingenieure an Bord bleiben wird. Jurtschichin, Nyberg und Parmitano sollen im November zur Erde zurückkehren.
Während der fünfeinhalb Monate an Bord der Station als Expedition 36 und 37 sollen die Besatzungsmitglieder fünf Außeneinsätze ausführen, um die Station auf die Ankunft des russischen Mehrzwecklabormoduls NAUKA im Dezember vorzubereiten, ebenso wie einen Außeneinsatz am 9. November, bei dem die olympische Fackel aus der Station herausgetragen werden soll.
Die Besatzung wird außerdem die Ankunft mehrerer Frachtraumfahrzeuge begrüßen können: Das europäische ATV-4 ALBERT EINSTEIN im Juni, den PROGRESS M-20M im Juli und das japanische HTV-4 im August. Sie könnten auch die Ankunft der kommerziellen Frachter CYGNUS von Orbital Sciences Corp. und DRAGON von SpaceX erleben.
Ankunft von SOJUS TMA-09M
Oben: Die SOJUS TMA-09M kurz vor dem Anlegen am Miniforschungsmodul RASSWET.  (Photo: NASA TV)
Neben der Herausforderung, die Besuche der vielen Raumfahrzeuge und sechs Außeneinsätze geregelt zu bekommen, wird die Besatzung ein umfangreiches Portfolio an wissenschaftlichen und technologischen Experimenten zu bearbeiten haben. Unter den Untersuchungen, die der Liste aus bereits über 1600 Studien, die auf der ISS durchgeführt wurden, hinzugefügt werden sollen, ist das Quantitative Hüft-CT (QCT) Experiment, das Gegenmaßnahmen zur Vermeidung des Knochendichteverlustes auswerten wird, der bei Langzeitraumflügen auftritt. Das Experiment, das eine 3D-Analyse einsetzt, um detaillierte Informationen über die Qualität der Hüftknochen der Astronauten zu gewinnen, soll auch das Verständnis der Osteoporose hier auf der Erde verbessern.
Die Stationsbesatzung wird auch weiterhin das Pflanzenwachstum untersuchen, was zu effizienteren Ernten auf der Erde führen und dabei helfen kann herauszufinden, wie Astronauten bei zukünftigen Langzeitmission im All ihre eigenen Lebensmittel ziehen können. Die Besatzung soll auch ein neues tragbares Gasanalysegerät testen, mit dem die Atmosphäre innerhalb des Raumfahrzeugs überwacht werden soll, und Verbrennungsexperimente fortführen, die von ihren Vorgängern begonnen wurden. Das Studium des Verhaltens von Flammen im All könnte einen direkten Einfluß auf zukünftige Raumflüge haben und zu saubereren, effizienteren Verbrennungsmotoren hier auf der Erde führen.
Dies ist der vierte Raumflug für Jurtschichin. Er flog bereits im Oktober 2002 mit der Raumfähre ATLANTIS zur Station. Er nahm danach zweimal an Langzeitmissionen auf der ISS teil, erst als Mitglied der Expedition 15 Besatzung im Jahr 2007, dann als Expedition 24/25 Besatzungsmitglied im Jahr 2010. Jurtschichin hat während seiner insgesamt 371 Tage im All bereits fünf Außeneinsätze absolviert.
Für Karen Nyberg ist dies der zweite Raumflug. Sie besuchte die Station im Jahr 2008 als Besatzungsmitglied der Raumfähre DISCOVERY im Rahmen der Mission STS-124, bei der das japanische Labormodul KIBO und der japanische Robotarm zur ISS geliefert und angekoppelt wurde.
Start von SOJUS TMA-09M
Oben: Der Start der SOJUS TMA-09M vom Kosmodrom Baikonur um 22:31 Uhr MESZ am Dienstag Abend.  (Photo: NASA TV)
Für Parmitano, einem Major der italienischen Luftwaffe, ist dies der erste Raumflug. Er war im Jahr 2009 von der ESA als Astronautenkandidat ausgewählt worden und hatte im Jahr 2011 seine Zulassung als Astronaut erhalten.
Als Sinnbild für den Vorstoß zu neuen Grenzen und die Suche nach neuen Entdeckungen wurde die Mission des Italieners auf den Namen „Volare“ (it. fliegen) getauft. Der ISS-Flug des ESA-Astronauten wurde im Rahmen einer bilateralen Übereinkunft zwischen der NASA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI vereinbart.
Sein wissenschaftliches Programm, das das Spektrum der verschiedenen Forschungsgebiete auf der ISS widerspiegelt, umfaßt etwa 20
ESA-Experimente auf den Gebieten der Medizin und der Biologie, der Fluidphysik, den Werkstoffwissenschaften und der Technologiedemonstration.
Zu Parmitanos Aufgaben gehört es auch, mit seiner Arbeit im All Bildungstätigkeiten zu unterstützen und Kinder für den Weltraum zu begeistern. Im Rahmen des internationalen Wettbewerbs Mission-X werden Kinder weltweit dazu angehalten, fit zu bleiben und sich für eine gesunde Lebensweise zu entscheiden. Für die Älteren bietet sich die Teilnahme am europäischen Wettbewerb Space Robotics, für den ferngesteuerte Roboter zum Entladen eines nachgebauten ATV ALBERT EINSTEIN entworfen werden sollen.
Parmitano wurde als erstem der sechs im Jahr 2009 eingestellten neuen ESA-Astronauten eine Mission zugeteilt. Drei weitere neue ESA-Astronauten werden derzeit für ihre Langzeitmissionen an Bord der ISS ausgebildet:
Alexander Gerst (Expedition 40/41, Start im Mai 2014),
Samantha Cristoforetti (Expedition 42/43, Start im November 2014) und
Timothy Peake (Expedition 46/47, Start im November 2015).
Andreas Mogensen und Thomas Pesquet sollen zwischen 2015 und 2017 zum Einsatz kommen.

27. Mai 2013, Montag
(Feiertag in den USA - Memorial Day - leider kein Statusbericht verfügbar.)

24. Mai 2013, Freitag
Die drei Expedition 36 Besatzungsmitglieder, die derzeit an Bord der Internationalen Raumstation leben und arbeiten, haben heute eine weitere arbeitsreiche Woche angefüllt mit wissenschaftlichen Experimenten abgeschlossen, während sich drei weitere Besatzungsmitglieder in Kasachstan auf ihren Start zum orbitalen Außenposten vorbereiten.
Besatzung von SOJUS TMA-09M
Oben: Die drei Besatzungsmitglieder der SOJUS TMA-09M vor ihrem Raumfahrzeug. Von links: Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano.  (Photo: NASA/Victor Selentsow)
Flugingenieur Chris Cassidy erntete einige der Pflanzen aus dem Setzling-Wachstums-Experiment. Dieses beobachtet, wie Pflanzen im All wachsen, was nicht nur für das Studium des Wachstums von Pflanzen auf der Erde wichtig ist, sondern auch dafür, wie Astronauten auf zukünftigen Weltraummissionen ihr eigenes Essen anbauen können.
Cassidy führte auch einige Überprüfungen an Experimentalschränken im Labormodul COLUMBUS durch und schoß ein paar Detailphotos vom Alpha-Magnetspektrometer, so daß die Teams am Boden analysieren können, wie das wissenschaftliche Instrument arbeitet.
Kommandant Pawel Winogradow setzte die Arbeit zum Aufbau des neuen Laufbandes im russischen Segment der Station fort, wobei er einen leisen Lüfter installierte und testete, der zu dem Gerät gehört.
Winigradow testete auch die Videoausrüstung, die während des Anflugs des europäischen ATVs 4 im Juni und der Kopplung der SOJUS TMA-09M am Mittwoch Morgen eingesetzt werden soll.
Flugingenieur Alexander Missurkin verrichtete einige routinemäßige Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station, wobei er das Belüftungssystem reinigte und Staubfilterkartuschen austauschte.
Derweil bereiten sich am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan drei neue Expedition 36 Besatzungsmitglieder darauf vor, zu ihren Kollegen zu stoßen. SOJUS-Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sollen an BOrd der SOJUS TMA-09M am Dienstag Abend um 22:31 Uhr MESZ starten und sechs Stunden später nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen.

23. Mai 2013, Donnerstag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation wendete sich heute wieder verstärkt der wissenschaftlichen Arbeit zu, nachdem sie mehrere Tage mit dem Aufbau eines neuen Laufbandes beschäftigt war. Der Besatzung bot sich außerdem während eines Überfluges die Gelegenheit, die Tornadoschäden um Oklahoma City herum zu photographieren, aber eine Wolkenschicht bedeckte das Gebiet.
Chris Cassidy
Oben: Chris Cassidy spricht mit Schülern der Talbot Innovationsmittelschule in Fall River über das Experiment SPHERES.  (Photo: NASA TV)
Kommandant Pawel Winogradow richtete das laufende russische Coulombkristallexperiment ein und arbeitete damit. Die Studie untersucht die Dynamik geladener Makropartikelsysteme in einem Magnetfeld unter Mikroschwerkraftsbedingungen. Die Ergebnisse der Studie könnten für zukünftige Raumfahrzeuge und fortschrittlichen Solarzellen vewendet werden.
Flugingenieur Chris Cassidy verbrachte einige Zeit mit dem Langzeitexperiment SPHERES. Das Experiment wird zusammen mit Studenten durchgeführt, die für die bowlingkugelgroßen Satelliten Algorhitmen schreiben. Die freifliegenden Satelliten sollen dabei so programmiert werden, daß sie Manöver ausführen, die möglicherweise bei zukünftigen Raumflugmissionen angewendet werden können.
Cassidy sprach heute erneut mit den Schülern der Talbot Innovationsmittelschule in Fall River im US-Bundesstaat Massachussetts. Dieses Gespräch, bei dem die Schüler Fragen über das Leben im All stellten, wurde über NASA TV übertragen. Das Gespräch gestern wurde über Amateurfunk geführt.
Die Raumstation hat seit dieser Woche ein neues Laufband, das das ältere Laufband mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS) im Servicemodul SWESDA ersetzt. Flugingenieur Alexander Missurkin hatte unterstützt von Winogradow das alte TVIS abgebaut und zerlegt und durch das neue TVIS ersetzt.
Missurkin testet das neue Laufband noch durch bevor es seinen Betrieb als Fitneßgerät aufnimmt. Es wurde im April mit dem Transporter PROGRESS M-19M zur ISS geliefert. Das alte TVIS wurde vorübergehend eingelagert.
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan bereiten sich unterdessen drei weitere Expedition 36 Flugingenieure auf ihren Flug zur ISS vor. SOJUS-Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sollen am Dienstag Abend um 22:31 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-09M starten. Die SOJUS soll dann sechs Stunden später nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen.

22. Mai 2013, Mittwoch
Das Expedition 36 Trio setzte heute laufende Fluidwissenschaftliche Arbeit und den Aufbau eines neuen Laufbandes fort. Am Boden in Kasachstan bereiteten sich drei weitere Besatzungsmitglieder auf ihren Start am 28. Mai und der Ankunft an der Internationalen Raumstation vor.
Kapillarströmungsexperiment
Oben: Chris Cassidy arbeitet mit dem Kapillarströmungsexperiment, das das Verhalten von Fluiden in der Schwerelosigkeit untersucht.  (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy setzte seine Arbeit mit dem Kapillarströmungsexperiment 2 fort, auch Schaufelspalt genannt. Er arbeitete mit Wissenschaftlern am Boden zusammen, die das Verhalten einer gefärbten Flüssigkeit in einem speziell gestalteten Experimentalaufbau analysieren. Die Studie untersucht, wie Fluide in der Mikroschwerkraft an einer Oberfläche entlangfließen. Dies könnte die Konstruktion von Fluidleitungssystemen, wie die Treibstoffversorgung zukünftiger Raumfahrzeuge, verbessern.
Cassidy sprach auch mit Studenten vom Florida Institut für Technologie, wobei er Fragen beantwortete, wie das Leben im All ein Besatzungsmitglied psychisch und physisch beeinflußt. Später sprach er über Amateurfunk mit Schülern der Talbot Mittelschule aus Fall River im US-Bundesstaat Massachussetts.
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin waren heute den dritten Tag mit dem Aufbau des neuen Laufbandes mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS) beschäftigt, das im April mit dem PROGRESS M-19M zur Station geliefert worden war. Das Duo hatte am Montag das alte Laufband abgebaut und zerlegt.
Auf dem TVIS im Servicemodul SWESDA können die Besatzungsmitglieder Fitneßübungen absolvieren, die sie nicht nur fit halten, sondern auch den in der Schwerelosigkeit auftretenden Muskel- und Knochendichteschwund minimieren können. Das TVIS wird regelmäßiger Wartung unterzogen und ist mit Kreiseln und Stabilisatoren ausgestattet, mit denen die dynamischen Kräfte, die auf die Station und ihre Systeme wirken, gedämpft werden können.
Die Konsole für die Wärmeregelungs- und elektrischen Systeme (SPARTAN) hat berichtet, daß der Stromkanal auf dem Tragwerkmodul P6, der am 10. Mai Gegenstand einer Außeneinsatz-Reparatur war, jetzt wieder volle Leistung abgibt.  Die Außenarbeiter Chris Cassidy und Tom Marshburn hatten ein Ammoniakleck am P6 beseitigt, nachdem die Stromversorgung in dem Bereich abgeschaltet worden war, um den Stromkanal 2B zu schützen.
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan bereiten sich drei neue Expedition 36 Besatzungsmitglieder, SOJUS-Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano auf ihren Flug zur ISS vor. Sie sollen am 28. Mai um 22:31 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-09M starten und sechs Stunden später nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen.

21. Mai 2013, Dienstag
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin bauen im Servicemodul SWESDA ein neues Laufband auf. Flugingenieur Chris Cassidy war mit Experimenten und Wartung im Internationalen Segment der Station beschäftigt. Außerdem führte das Trio eine Notfallübung durch und besprach anschließend die Ergebnisse mit den Experten am Boden.
Vulkan Pawlof
Oben: Der Vulkan Pawlof wurde hier während des vierten Tages seines Ausbruchs von der ISS aus photographiert (Photo: NASA)
Am Montag hatten Winogradow und Missurkin das alte Laufband in SWESDA abgebaut. Das neue Laufband war bereits am 26. April mit dem PROGRESS M-19M angeliefert worden.
Das Laufband mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS) ermöglicht es der Besatzung, Fitneßübungen zur Minimierung des Muskel- und Knochendichteschwund, der in der Mikroschwerkraft auftritt, durchzuführen. Das TVIS wird regelmäßiger Wartung unterzogen und ist mit Kreiseln und Stabilisatoren ausgestattet, die die dynamischen Lasten, die auf die Station und ihre Systeme übertragen werden, minimieren sollen.
Flugingenieur Chris Cassidy reinigte und schmierte den Trinkwasserspender im Labormodul DESTINY. Später arbeitete er mit dem Kapillarströmungsexperiment und untersuchte sein Auge fernangeleitet für das Experiment FUNDOSKOP.
Nach dem Mittagessen simulierte das Trio einen Notfall ausgelöst durch ein Ammoniakleck, um ihre Rollen und Verantwortlichkeiten zu üben. Notfallübungen sind Teil des Trainings an Bord, durch das die Astronauten mit den Notfallverfahren, der Kommunikation mit dem Boden, der Sicherheitsausrüstung und Fluchtwegen vertraut gemacht werden sollen. Sie diskutierten anschließend die Ergenisse der Übung mit den Experten am Boden.
Während die Internationale Raumstation die Erde umrundet, führt sie ihre Bahn über Gegenden auf der Erde hinweg, die von geographischem Interesse sind. Mehrere laufende Studien nutzen den Vorteil des besonderen Aussichtspunktes und die Besatzungsmitglieder photographieren die Oberflächenmerkmale für die Studien am Boden. Heute ergaben sich Gelegenheiten zur Beobachtung der Chihuahua-Wüste in Mexiko, Damaskus in Syrien, Sarajewo in Bosnien, Georgien, den Vulkan Pawlof auf den Aleuten und einiger der Überflutungsgebiete in Mosambik.
Derweil bereiten sich am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan die drei übrigen Besatzungsmitglieder, Fjodor Jurtschichin, Karen Nyberg und Luca Parmitano auf ihren Start am 28. Mai um 22:31 Uhr MESZ mit der SOJUS TMA-09M vor. Sie sollen sechs Stunden später nach nur vier Erdumläufen am Miniforschungsmodul RASSWET anlegen.

20. Mai 2013, Montag
Die Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation begann ihre Woche mit dem Auseinandernehmen eines Laufbandes und der Arbeit an wissenschaftlichen Geräten. Drei weitere Besatzungsmitglieder zählen derweil die Tage bis zu ihrem Start am 28. Mai in einer SOJUS herunter.
Setzling-Experiment
Oben: Chris Cassidy arbeitet mit dem Pflanzen-Wachstums-Experiment (Photo: NASA TV)
Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin verbrachten den größten Teil des Tages mit dem Zerlegen eines Laufbandes im Servicemodul SWESDA. Es soll durch ein anderes ersetzt werden, das am 26. April mit dem Transporter PROGRESS M-19M zur Station geliefert wurde.
Das Laufband mit Schwingungsdämpfungssystem (TVIS) ermöglicht es der Besatzung, Fitneßübungen zur Minimierung des Muskel- und Knochendichteschwund, der in der Mikroschwerkraft auftritt, durchzuführen. Das TVIS wird regelmäßiger Wartung unterzogen und ist mit Kreiseln und Stabilisatoren ausgestattet, die die dynamischen Lasten, die auf die Station und ihre Systeme übertragen werden, minimieren sollen.
Flugingenieur Chris Cassidy arbeitete den ganzen Tag über um internationalen Segment der Station. Er öffnete den Integrierten Experimentalschrank für Verbrennungsforschung (CIR) im Labormodul DESTINY und tauschte einen Treibstoffbehälter und Zündspitzen aus.
Der CIR ermöglicht die sichere Beobachtung und Untersuchung der Verbrennung von Brennstoffen und anderen Materialien im All. Der Schrank ist Teil eines größeren Systems, das Fluid- und Verbrennungseinrichtung genannt wird, die auch den Integrierten Experimentalschrank für Fluidforschung (FIR) beinhaltet.
Am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan bereiten sich derzeit drei weitere Flugingenieure für ihren Start am 28. Mai und der Ankopplung am ISS-Modul RASSWET noch am selben Tag vor. SOJUS-Kommandant Fjodor Jurtschichin und die Flugingenieure Karen Nyberg und Luca Parmitano sollen die SOJUS für einen Start um 22:31 Uhr MESZ besteigen und nach nur sechs Stunden Flugdauer und vier Erdumläufen anlegen.
Dies wird Jurtschichins dritter Langzeitaufenthalt auf der Raumstation. Seine ersten beiden Dienstzeiten waren mit der Expedition 15 in 2007 und den Expeditionen 24 und 25 im Jahr 2010. Er flog auch mit der Raumfähre ATLANTIS im Rahmen der elftägigen Mission STS-112 zur Station, bei der das Tragwerksegment S1 montiert wurde.
NASA-Astronautin Nyberg flog zuletzt mit der Raumfähre DISCOVERY im Jahr 2008 zur Station. Während der nahezu zwei Wochen langen Mission STS-124 lieferte und montierte die Besatzung das japanische Labormodul KIBO.
Für den italienischen ESA-Astronauten Luca Parmitano ist dies der erste Raumflug. Er ist der erste aus der im Jahr 2008 ausgewählte neueste Gruppe des europäischen Astronautenkorps, der zur ISS fliegt. Ihm folgen im nächsten Jahr der Deutsche Alexander Gerst und die Italienerin Samantha Cristoforetti. Im Jahr 2015 soll der Brite Timothy Peake zur ISS starten.

17. Mai 2013, Freitag
Das Trio aus Expedition 36 Besatzungsmitgliedern an Bord der Internationalen Raumstation hat heute ihre Arbeitswoche mit Verbrennungsexperimenten und biologischer Forschung beschlossen, während drei weitere Besatzungsmitglieder ihre Vorbereitungen fortsetzten, in weniger als zwei Wochen zu ihren Kollegen in der Umlaufbahn zu stoßen.
Setzling-Experiment
Oben: Chris Cassidy arbeitet mit Setzlingen der Acker-Schmalwand (Schotenkresse) bei einem Experiment, das das Wachstum von Pflanzen untersucht (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy begann seinen Tag mit dem Experiment zum Wachstum von Setzlingen, bei dem er Acker-Schmalwand-Pflanzen erntete, die am Samstag zu wachsen begonnen hatten, als die Kassetten mit den Setzlingen durch ein Kommando vom Boden bewässert wurden. Cassidy lagerte die jungen Sprößlinge schnell im ISS-Labortiefkühlschrank MELFI, um sie für Analysen auf der Erde zu konservieren. Während Langzeitraumflügen jenseits der niedrigen Erdumlaufbahn könnten Pflanzen für die Raumfahrer eine regenerative Quelle für Nahrung und eine zusätzliche Methode für die Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff darstellen, daher untersuchen Forscher das Wachstum von Acker-Schmalwand-Setzlingen (auch Schotenkresse genannt), um zu verstehen, wie man Pflanzen am effektivsten in Lebenserhaltungssystemen einsetzen kann.
Im Anschluß startete Cassidy ein Experiment, das Verbrennen und Verlöschen von Feststoffen (BASS) genannt wird. BASS untersucht eine breite Pallette von Stoffen daraufhin, wie sie in der Mikroschwerkraft brennen und schließlich verlöschen. Die Ergebnisse von BASS könnten zu Verbesserungen bei der Auswahl von Raumfahrzeugwerkstoffen, den Strategien für das Löschen plötzlich auftretender Feuer an Bord von Raumfahrzeugen und verbesserten Rechnermodellen, die bei der Konstruktion von Brandmelde- und Feuerlöschsystemen hier auf der Erde eingesetzt werden, führen.
Das Experiment BASS wird im Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung (MSG) ausgeführt, welcher es der Besatzung ermöglicht, eine breite Pallette von Experimenten, darunter solche, wo es um Flüssigkeiten, Verbrennung oder Gefahrstoffe geht, durchzuführen.
BASS
Oben: Am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung im Labormodul DESTINY arbeitet Chris Cassidy mit dem Verbrennungsexperiment BASS.  (Photo: NASA TV)
Während Cassidy an seine Experimente noch richtig Hand anlegte, ging das Testen des Amin-Schwingbett im Hintergrund weiter. Diese Technologiedemonstration testet ein kleineres effizienteres Kohlendioxidfiltersystem, als das, das derzeit auf der Station im regulären Einsatz ist. Größe und Effizienz sind Schlüsselfaktoren bei der Konstruktion des Raumfahrzeugs ORION, mit dem die NASA Astronauten über die niedrige Erdumlaufbahn hinaus bringen will.
Im Servicemodul SWESDA installierten Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin ein Steuerpult für das europäische Automatische Transferfahrzeug 4 ALBERT EINSTEIN. Das ATV-4 soll mehrere Tonnen an Versorgungsgütern zur Station bringen, wenn es am 15. Juni am hinteren Ende von SWESDA anlegt. Der Start des ATV-4 auf der Spitze eine Ariane 5 Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ist füfr den 5. Juni geplant.
Winogradow inspizierte und photographierte auch Abdeckbleche im Modul SARJA, welches im Jahr 1998 als erste Komponente der Raumstation gestartet worden war. Der Kommandant verrichtete auch routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem in SWESDA.
Derweil setzten die drei Besatzungsmitglieder, die die Stationsbesatzung wieder vervollständigen sollen, ihre letzten Startvorbereitungen am Kosmodrom Baikonur in Kasachstan fort. der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, die NASA-Astronautin Karen Nyberg und der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano legten heute ihre SOKOL-Fluganzüge an und stiegen im Integrationswerk von Startplatz 254 in ihre SOJUS TMA-09M ein, um zu testen, ob alles sitzt und sie alle Aufgaben in der Kapsel ausführen können. Das Trio machte sich mit den Anzeigeinstrumenten, Steuereinrichtungen und anderen Systemen des Raumfahrzeugs vertraut. Sie sollen am 28. Mai zu einem beschleunigten Flug starten, der sie in sechs Stunden nach nur vier Erdumläufen zur ISS bringt.
Um die Station in die richtige Umlaufbahn für die Ankunft von Jurtschichin, Parmitano und Nyberg zu bringen, wurden in der Nacht um 4:21 Uhr MESZ die Triebwerke des PROGRESS M-17M am hinteren Ende des Servicemoduls SWESDA füfr 15 Minuten und 4 Sekunden gefeuert. Durch das Manöver wurde das Apogäum (erdfernster Punkt der Bahn) um 3,9 km auf 421,2 km und das Perigäum (erdnächster Punkt) um 1,8 km auf 410 km Höhe anheben.
Am Wochenende wird die Besatzung Gelegenheit haben zu entspannen und mit ihren Familienangehörigen auf der Erde zu sprechen. Die Bewohner der Station werden außerdem Hausarbeiten erledigen und ihre täglichen zweieinhalb Stunden Fitneßübungen absolvieren, die den Verlust an Muskelmasse und Knochendichte minimieren sollen, die typischerweise auf Langzeitraumflügen auftreten. Derweil werden die nächsten Expedition 36 Flugingenieure vor dem Kosmonautenhotel der traditionellen Flaggenzeremonie beiwohnen, bei der die russische, die amerikanische, die italienische und die Fahne des Gastlandes Kasachstan gehißt werden.

16. Mai 2013, Donnerstag
Die dreiköpfige Expedition 36 Besatzung an Bord der Internationalen Raumstation unterstützte heute botanische und komplexe fluidphysikalische Experimente, während sie auf die Ankunft dreier weiterer Besatzungsmitglieder in knapp zwei Wochen warten.
Daumen hoch
Oben: Daumen hoch von Chris Cassidy für die neue Besatzung des Raumschiffs Enterprise während eines Gesprächs über Googl Hangout (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy verbrachte den größten Teil seines Morgens mit dem Test Binärer Kolloidlegierungen 4, das die Bildung von Kristallen in gutdurchmischten Proben mikroskopisch kleiner Kugeln in einer Flüssigkeit untersucht. Cassidy schoß mehrere Photos der Probe, die einige Jahre lang ungestört geblieben war, damit die Forscher in der lage sind zu bestimmen, ob sich darin eine Phasentrennung ereignet hat. Er mischte außerdem einige Proben mehr, um die Reaktion über einen Zeitraum von einer Woche zu beobachten. Ergebnisse aus diesem Experiment könnten zu Fortschritten bei einer breiten Pallette von Technologien der nächsten Generation führen, wie z. B. Hochgeschwindigkeitsrechner und fortschrittliche optische Geräte.
Cassidy führte auch einige Einrichtungsarbeiten für das Setzling-Wachstums-Experiment durch, das die Auswirkungen der Mikroschwerkraft auf das Pflanzenwachstum untersucht. Während Langzeitraumflügen jenseits der niedrigen Erdumlaufbahn könnten Pflanzen für die Raumfahrer eine regenerative Quelle für Nahrung und eine zusätzliche Methode für die Umwandlung von Kohlendioxid in Sauerstoff darstellen, daher untersuchen Forscher das Wachstum von Acker-Schmalwand-Setzlingen (auch Schotenkresse genannt), um zu verstehen, wie man Pflanzen am effektivsten in Lebenserhaltungssystemen einsetzen kann.
Cassidy unterbrach seine Arbeit, um an einem Gespräch mit der Besetzung des neuen Star-Trek-Films “Star Trek Into Darkness” teilzunehmen. Der Flugingenieur sprach mit den Schauspielern Chris Pine, Alice Eve und John Cho, sowie Regisseur J. J. Abrams und Produzent Damon Lindelof über das Leben und das Arbeiten an Bord der Raumstation.
Vor dem Abflug
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-09M beantworten Fragen von Reportern vor dem Abflug nach Baikonur. Von links: Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano. (Photo: NASA)
Auf der russischen Seite der Station nahmen Kommandant Pawel Winogradow und Flugingenieur Alexander Missurkin am Experiment INTERAKTION teil, das die Auswirkungen von persönlichen, kulturellen und nationalen Unterschieden auf die Besatzungsmitglieder untersucht.
Missurkin lud auch Daten von dem Experiment MATRIOSCHKA herunter. Benannt nach den traditionellen verschachtelten russischen Puppen analysiert MATRIOSCHKA die Strahlungsumgebung an Bord der Station.
Winogradow reinigte währenddessen die Staubfilter und verrichtete routinemäßige Wartungsarbeiten am Lebenserhaltungssystem im Servicemodul SWESDA.
Derweil flogen die drei Besatzungsmitglieder, die die Besatzungsstärke der ISS wieder auf sechs bringen soll, vom Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau in Rußland zum Kosmodrom Baikonur in Kasachstan, wo sie die letzten Startvorbereitungen treffen sollen. Der russische Kosmonaut Fjodor Jurtschichin, die NASA-Astronautin Karen Nyberg und der italienische ESA-Astronaut Luca Parmitano sollen spätabends am 28. Mai mit der SOJUS TMA-09M starten und nur sechs Stunden später an der ISS anlegen.
Die drei Besatzungsmitglieder sollen am Freitag ihre SOKOL-Fluganzüge ein erstes Mal anlegen, um zu prüfen, wie gut sie passen, und auch in die SOJUS einsteigen, um sich mit den Anzeige- und Steuersystemen in der Kapsel vertraut zu machen.
Um die Station in die optimale Höhe und Position für die Ankunft von Jurtschichin, Nyberg und Parmitano zu bringen, sollen am Freitag Morgen um 4:21 Uhr MESZ die Triebwerke des angekoppelten PROGRESS M-19M für 15 Minuten und 4 Sekunden gefeuert werden. Das Bahnanhebungsmanöver soll das Apogäum (erdfernster Punkt der Bahn) um 3,9 km auf 421,2 km und das Perigäum (erdnächster Punkt) um 1,8 km auf 410 km Höhe anheben.

15. Mai 2013, Mittwoch
Die drei Expedition 36 Besatzungsmitglieder an Bord der Internationalen Raumstation gingen heute wieder einem normalen Arbeitsalltag nach, nachdem sie den gestrigen Tag frei hatten, indem sie sich heute auf Forschung und einer Reihe wissenschaftlicher Experimente konzentrierten.
Cassidy arbeitet mit BASS
Oben: Chris Cassidy arbeitet am Handschuhkasten für Mikroschwerkraftsforschung mit dem Verbrennungsexperiment BASS (Photo: NASA TV)
Flugingenieur Chris Cassidy arbeitete mit dem Experiment über Verbrennung und Verlöschen von Feststoffen (BASS), das eine breite Pallette von Stoffen daraufhin untersucht, wie sie in der Mikroschwerkraft verbrennen und verlöschen. Die Ergebnisse von BASS könnten zu Verbesserungen bei der Auswahl von Raumfahrzeugwerkstoffen, den Strategien für das Löschen plötzlich auftretender Feuer an Bord von Raumfahrzeugen und verbesserten Rechnermodellen, die bei der Konstruktion von Brandmelde- und Feuerlöschsystemen hier auf der Erde eingesetzt werden, führen.
Cassidy aktualisierte auch die Notfallhandbücher für Ammoniakunfälle auf der ganzen Station und nahm Wasserproben, die er mit dem Analysegerät für den organischen Gesamtkohlenstoffanteil (TOCA) testete.
Flugingenieur Alexander Missurkin arbeitete mit dem Experiment IDENTIFICATION, das die dynamischen Lasten untersucht, die bei Ereignissen wie Kopplungen und Bahnmanövern auf die Station wirken.
Kommandant Pawel Winogradow konzentrierte sich auf eine Reihe von Wartungsarbeiten im russischen Segment der Station, wobei er bei Bedarf Rücksprache mit Spezialisten am russischen Missionsleitzentrum in Koroljow hielt.
Cassidy, Wonogradow und Missurkin hatten alle auch Zeit für ihre 2,5 Stunden Fitneßübungen zur Verfügung, die helfen sollen, die Auswirkungen des Langzeitaufenthaltes in der Schwerelosigkeit des orbitalen Außenpostens abzumildern.
Die Pumpen- und Volumenstromregeleinheit (PFCS), die am Samstag von Cassidy und Expedition 35 Flugingenieur Tom Marshburn während des fünf Stunden und 30 Minuten dauernden Außeneinsatzes eingebaut worden war, wird weiterhin von den Flugleittechnikern überwacht, hat aber bislang keine Anzeichen für eine Undichtigkeit gezeigt und funktioniert wie vorgesehen.
Am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau bereiten sich die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin, Karen Nyberg und Luca Parmitano weiter auf ihren Start am 28. Mai zur Station mit der SOJUS TMA-09M vor. Sie sollen am Donnerstag für die letzten Vorbereitungen und dem Start zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen.

14. Mai 2013, Dienstag
Expedition 36 Kommandant Pawel Winogradow und die Flugingenieure Chris Cassidy und Alexander Missurkin durften nach den Außeneinsatzaktivitäten vom Wochenende und der Abreise ihre Besatzungskollegen in der Nacht mit der SOJUS TMA-07M heute auf dem orbitalen Außenposten etwas Freizeit genießen. Die Besatzungsmitglieder werden am Mittwoch wieder ihren normalen Arbeitsplan aus Forschung und Wartung aufnehmen.
Besatzung von SOJUS TMA-09M im Kosmonautikmuseum
Oben: Die Besatzung von SOJUS TMA-09M im Moskauer Kosmonautikmuseum. Von links: Karen Nyberg, Fjodor Jurtschichin und Luca Parmitano (Photo: NASA)
Cassidy soll diese Woche seine Arbeit mit dem Experiment über Verbrennung und Verlöschen von Feststoffen (BASS) fortsetzen, das eine breite Pallette von Stoffen daraufhin untersucht, wie sie in der Mikroschwerkraft verbrennen und verlöschen. Die Ergebnisse von BASS könnten zu Verbesserungen bei der Auswahl von Raumfahrzeugwerkstoffen, den Strategien für das Löschen plötzlich auftretender Feuer an Bord von Raumfahrzeugen und verbesserten Rechnermodellen, die bei der Konstruktion von Brandmelde- und Feuerlöschsystemen hier auf der Erde eingesetzt werden, führen.
Expedition 35 Kommandant Chris Hadfield und die Flugingenieure Tom Marshburn und Roman Romanenko sind in der Nacht um 4:31 Uhr MESZ mit ihrer SOJUS TMA-07M in der südkasachischen Steppe gelandet. Russische Bergungsteams waren vor Ort, um den Raumfahrern aus der Kapsel zu helfen und sie bei der Wiederanpassung an die Schwerkraft nach 146 Tagen im All zu unterstützen.
Nach dem Ablegen der SOJUS TMA-07M bemerkten die Spezialisten für das Wärmeregelungssystem in Houston einen Druckabfall in den Ammoniakspeichern des Tragwerkmoduls P6, wie er auch schon beim Ammoniakleck am letzten Donnerstag aufgetreten war. Der Stromkanal 2B, der für den Außeneinsatz am Samstag abgeschaltet worden war (aber noch nicht wieder zur Lastaufnahme in das Stromversorgungssystem integriert wurde) wurde vorsorglich abgeschaltet. Die ganze Nacht über wurde allerdings weder eine Leckage an der neueingebauten Pumpen- und Volumenstromreglereinheit entdeckt, noch wiesen irgendwelche Daten auf eine Undichtigkeit hin. Die Wärmeregelungssystemspezialisten vermuten jetzt, daß dies durch sich absetzende Flüssigkeiten in der Verrohrung der Pumpe und durch das Verschieben der Flüssigkeit von einem internen Tank in einen anderen aufgrund der Kräfte, die beim Ablegen der SOJUS aufgetreten sind, verursacht wurde. Es werden zwar noch weitere Daten gesammelt, aber die Spezialisten sind inzwischen überzeugt, daß das System weiterhin dicht ist.
Derweil bereiten sich am Gagarin Kosmonautenausbildungszentrum im Sternenstädtchen bei Moskau die Expedition 36 Flugingenieure Fjodor Jurtschichin, Karen Nyberg und Luca Parmitano auf ihren Start zur ISS am 28. März mit der SOJUS TMA-09M vor. Jurtschichin, Nyberg und Parmitano sollen am Donnerstag zum Kosmodrom Baikonur nach Kasachstan fliegen.

13. Mai 2013, Montag
M
Ablegen der SOJUS TMA-07M
Oben: Die SOJUS TMA-07M kurz nach dem Ablegen vom Miniforschungsmodul RASSWET (Photo: NASA TV)
it dem Ablegen der SOJUS TMA-07M mit Expedition 35 Kommandant Chris Hadfield und den Flugingenieuren Roman Romenenko und Tom Marshburn an Bord begann um 23:08 Uhr MESZ heute abend offiziell die Expedition 36 Besatzung unter dem Kommando von Pawel Winogradow. Zusammen mit den Flugingenieuren Chris Cassidy und Alexander Missurkin soll er noch bis September auf der Station bleiben. Am 28. Mai sollen die Flugingenieure Fjodor Jurtschichin, Karen Nyberg und Luca Parmitano zu ihnen stoßen und die Expedition 36 komplettieren, wenn ihre SOJUS TMA-09M nur sechs Stunden nach dem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan am Modul RASSWET anlegt.
Hadfield hatte am Sonntag in einer kleinen Zeremonie das Kommando über die Station an Pawel Winogradow übertragen.







Terminplan Expedition 36 Besatzung
Ablegen von SOJUS TMA-07M(Ende von Expedition 35) 13. Mai 2013, 23:08 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-07M 14. Mai 2013, 4:31 Uhr MESZ
Start von Sojus TMA-09M (ISS-33S) 28. Mai 2013, 22:41 Uhr MESZ
Anlegen von Sojus TMA-09M an ISS 29. Mai 2013, 4:10 Uhr MESZ
Start von ATV-4 ALBERT EINSTEIN 5. Juni 2013, 23:52 Uhr MESZ
Ablegen von PROGRESS M-19M
11. Juni 2013, 15:58 Uhr MESZ
Anlegen von ATV-4 ALBERT EINSTEIN
15. Juni 2013
Außeneinsatz EVA-R1
24. Juni 2013, 15:35 Uhr MESZ (6:34 Std.)
Außeneinsatz EVA-US1 9. Juli 2013, 14:02 Uhr MESZ (6:07 Std.)
Außeneinsatz EVA-US2 16. Juli 2013, 13:57 Uhr MESZ (1:32 Std.)
Ablegen von PROGRESS M-18M 25. Juli 2013, 22:43 Uhr MESZ
Start von PROGRESS M-20M 27. Juli 2013, 22:45 Uhr MESZ
Anlegen von PROGRESS M-20M 28. Juli 2013, 4:26 Uhr MESZ
Start von HTV-4
3. August 2013, 21:48 Uhr MESZ
Anlegen von HTV-4 9. August 2013
Außeneinsatz EVA-R2 16. August 2013
Außeneinsatz EVA-R3 22. August 2013
Ablegen von HTV-4 4. September 2013, 18:20 Uhr MESZ
Ablegen von SOJUS TMA-08M (Ende von Expedition 36)
11. September 2013, 1:37 Uhr MESZ
Landung von Sojus TMA-08M 11. September 2013, 4:58 Uhr MESZ
nnb: Datum noch nicht bekannt

Alle Zeiten, wenn nicht anders vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ), bzw. Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ)
Alle Photos: NASA

Quelle: NASA ISS-Statusberichte, NASA Webseite (NASA Human Spaceflight, Station Section)


letzte Änderung am 16. September MMXIII