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Artikel 16. September 2008
China's nächster bemannter Raumflug schon nächste Woche
Chinesische Raumfahrtbehörde gibt Namen der Besatzung bekannt - 42-jähriger Luftwaffenpilot wird ersten Außeneinsatz durchführen

Shenzhou 7
Oben: Eine graphische Darstellung von SHENZHOU 7 im All, wenn Zhai Zhigang seinen Außeneinsatz durchführt. (Abbildung: Chinesische Raumfahrtbehörde CNSA)
China hat die Identität seines ersten Raumfahrers offengelegt, der in's All austeigen soll, sowie die seiner Flugkollegen, die mit ihm zusammen zum dritten bemannten chinesischen Raumflug starten sollen. Der Start soll bereits in der nächsten Woche erfolgen, wie staatliche chinesische Medien berichten.

Der Chinesische Luftwaffenpilot Zhai Zhigang, 42, wird während der anstehenden Raumflugmission SHENZHOU 7 der erste chinesische Außenbordraumfahrer sein. Wie die englischsprachige chinesische Zeitung People Daily Online am Dienstag berichtete, werden beim Start am 25. September vom Satellitenstartzentrum Jiuquan in der chinesischen Provinz Gansu auch Liu Boming und Jing Haipeng an Bord sein.

Zhai, der verheiratet ist und ein Kind hat, wird bei seinem Ausstieg einen rund 11 Millionen Euro (100 Millionen Yüen) teuren Raumanzug tragen. Bei seinem auf 40 Minuten angesetzten Außeneinsatz soll er einen kleinen Satelliten aussetzten, der in der Lage ist, Bilder, die mit einer CCD-Kamera aufgenommen wurden, zur Erde zu übertragen.

Die Besatzung von SHENZHOU 7 ist die größte chinesische bislang. Das Land hatte im Jahr 2003 mit Yang Liwei an Bord von SHENZHOU 5 ihren ersten Astronauten gestartet. Eine Zwei-Mann-Besatzung bestehend aus Fei Junlong und Nie Haisheng folgte mit SHENZHOU 6 im Oktober 2005.

Wie Zhai sind auch Liu und Jing 42 Jahre alt und Kampfpiloten in der Volksbefreiungsarmee, wie AFP berichtet. Sie dienten als Ersatzmannschaft bei der SHENZHOU 6 Mission.

Nach China's Fernsehsender CCTV soll SHENZHOU 7 in den Abendstunden des 25. September starten und am 28. wieder landen.

China ist die dritte Nation nach Rußland und den USA, die Raumfahrzeuge und Trägerraketen entwickelt hat, mit denen Menschen in's All geschickt werden können. Das Raumfahrtprogramm ist ein Ausgangspunkt für den Nationalstolz und ein Symbol für das technische Können Chinas.

Die SHENZHOU-Raumfahrzeuge basieren konzeptionell auf den russischen Sojus, wurden aber von den chinesischen Ingenieuren modernisiert und modifiziert. Sie bestehen aus drei Segmenten, einer Mannschaftskapsel, einem Orbitalmodul und einem Servicemodul, und verwendet Solarzellenflügel zur Energieerzeugung.

Das Orbitalmodul hat seine Eigenen Solarzellen und kann anders als bei den russischen Sojus unabhängig vom Mannschafts- und Servicemodul in der Umlaufbahn verbleiben. Aber die SHENZHOUs kehren genauso wie die Sojus zur Erde zurück und landen unter Fallschirmen und unter Einsatz von Bremsraketen auf den Ebenen der inneren Mongolei.

Chinesische Raumfahrtfunktionäre haben in der Vergangenheit immer wieder gesagt, daß der schrittweise Einstieg des Landes in die bemannte Raumfahrt auf die Errichtung einer bemannten Raumstation im Jahr 2010 hinauslaufe. Zwei weitere Folgemissionen, SHENZHOU 8 und SHENZHOU 9 sollen dafür weitere Beiträge liefern, wie die China Daily berichtet.

Während China sich für den Start von SHENZHOU 7 rüstet, ist das Land auch dabei seinen derzeitigen Kader aus 14 Raumfahrern, auch "Taikonauten" genannt, zu verdoppeln. Wie die staatlichen Medien berichten, hat eine neue Klasse von Astronauten bereits mit dem Training begonnen und soll weitere 14 Raumfahrer zum bestehenden chinesischen Korps hinzufügen.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 18. September MMVIII