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Artikel 5. September 2002
Japan testet Raumfährentechnologie
Versuche mit unbemanntem Lande- und Startsystem auf dem Kiribati Archipel

Raumfähre Hope-X
Oben: So in etwa sollte das japanische unbemannte Shuttle, Hope-X genannt, aussehen. Das Projekt ist aber inzwischen eingestellt worden. (Abbildung: Space.com)
Japans Raumfahrtagentur plant, im nächsten Monat ein unbemanntes Lande- und Startsystem zu testen, von dem man hofft, daß es eines Tages in einer wiederverwendbaren Raumfähre oder anderen Raumfahrzeugen Anwendung finden wird, wie am Donnerstag Vertreter der NASDA erklärten.

Die fünfteiligen Versuche beginnen nächsten Monat auf der Weihnachstinsel im mikronesischen Archipel Kiribati und werden irgendwann im nächsten Jahr mit einer weiteren Testreihe fortgesetzt.

Junichi Moriuma von der nationalen Raumfahrtentwicklungsagentur (NASDA), erklärte, bei den Versuchen werde ein unbemanntes Flugzeug verwendet, das mit dem experimentellen System für Landung und Start in steilem Winkel ausgerüstet sei.

Das System war ursprünglich dafür gedacht, in Japans Hope-X Projekt eingesetzt zu werden, welches im Jahr 1980 in's Leben gerufen worden war, um eine unbemannte, wiederverwendbare Raumfähre zu entwickeln.

Japan hatte ursprünglich geplant, Hope-X im Jahr 2004 erstmalig zu starten, aber das Projekt wurde vor zwei Jahren gestoppt, nachdem es vier Jahre hinter den Zeitplan zurückgefallen war. Dieser 20-Tonnen Shuttle sollte eigentlich mit der im eigenen Land entwickelten H-2 Trägerrakete gestartet werden, aber das Programm wurde von technischen und finanziellen Problemen geplagt.

Takaaki Akuto vom nationalen Laboratorium für Luft- und Raumfahrtstechnik meinte, daß die jetzt anstehenden $23.7 Millionen teuren Tests, die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, für zukünftige Raumfahrtprogramme durchgeführt werden und keinen Bezug mehr zum Hope-X Programm hätten.

Obwohl Japan bereits eine unbemannte Sonde in die Mondumlaufbahn gebracht hat und danach trachtet, in den Markt für kommerzielle Satellitenstarts vorzudringen, ist sein Raumfahrtprogramm voll von Problemen.

Erst letzte Woche hatte eine Serie von technischen Schwierigkeiten die Agentur zweimal dazu gezwungen, den Startcountdown zum Start der neuesten H-2 Trägerrakete abzusagen. Der Start ist nun für den 10. September vorgesehen.

Quelle: Space.com, Associated Press


letzte Änderung am 5. September MMII