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Artikel 4. März 2010
US-Senatorin schlägt Verlängerung des Space-Shuttle-Programms vor
Raumfähren sollen bis 2012 weiterfliegen - auch neuer Schwerlastträger soll entwickelt werden

DISCOVERY auf 

der Startrampe
Oben: Am 3. März wurde die Raumfähre DISCOVERY für ihre vorletzte Mission STS-131 auf die Startrampe 39A gerollt. Sollte die neue Gesetzesvorlage durchkommen, könnten in den nächsten zwei Jahren noch weitere Missionen für die Raumfähren drin sein. (Photo: NASA/KSC)
US-Senatorin Kay Bailey Hutchison, Republikanerin aus Texas, hat am Mittwoch eine Gesetzesvorlage eingebracht, die die NASA beauftragen würde, die Raumfähren zwei Jahre länger zu fliegen, als es die bislang geplante Außerdienststellung in diesem Jahr vorsieht.

Die vorgeschlagene Verordnung würde von der Raumfahrtbehörde auch verlangen, Optionen für eine Schwerlastträgerrakete zu studieren, die bis 2013 US-Astronauten zur Internationalen Raumstation und bis Ende 2018 auch über die niedrige Erdumlaufbahn hinaus bringt.

Hutchisons Gesetzesvorlage würde, falls sie angenommen wird, einen Rückschlag für US-Präsident Obamas Plan bedeuten, die US-Raumfähren nach vier weiteren Flügen außer Dienst zu stellen und danach auf Rußland angewiesen zu sein, um schlußendlich kommerzielle US-Firmen zu nutzen, um Besatzungen und Fracht zum orbitalen Außenposten zu transportieren.

Diese kommerziellen Raumfahrzeuge würden den Platz des von der NASA geführten Programms zur Ersetzung der Shuttles durch das bemannte Erkundungsfahrzeug ORION und seiner ARES I Trägerrakete einnehmen. Nach dem Obama-Plan soll das Constelletion- Programm, das die Entwicklung von ORION und ARES beaufsichtigt, abgebrochen werden.

"Wir müssen die Lücke in der bemannten US-Raumfahrt schließen, oder uns der Realität stellen, daß wir beim Zugang zum All vollkommen abhängig von den Russen sind, bis die nächste Generation der [bemannten] Raumfahrzeuge entwickelt ist", erklärte Hutchison in einer Presseerklärung vom 3. März 2010. "Wenn das Space-Shuttle- Programm beendet wird, werden Rußland und China die einzigen Nationen auf der Welt sein, die in der Lage sind, Menschen in's All zu schießen. Das ist nicht akzeptabel."

Die Gesetzesvorlage, die als "Verordnung zur Sicherung und Verbesserung der bemannten Raumtransportbefähigung" bezeichnet wird, sieht vor, zwischen 2010 und 2012 zusätzliche $3,4 Millionen auszugeben, um die Shuttles weiterfliegen zu lassen.

Der NASA-Haushaltsentwurf, den Obama dem Kongreß am 1. Februar vorgelegt hat, beinhaltet $989 Millionen für das Shuttle-Programm in 2011 und $86 Millionen in 2012, Mittel, die hauptsächlich für das Herunterfahren des 30 Jahre alten Programms vorgesehen sind.

Die Gesetzesvorlage, die von Hutchison vorgelegt wurde, würde erfordern, daß die NASA ihre verbliebenen vier Shuttle-Missionen, die nach der derzeitigen Planung im Oktober abgeschlossen sein sollen, auseinanderzieht, und möglicherweise zusätzliche Missionen hinzufügt.

Ein Pendant zu der Gesetzesvorlage soll in der nächsten Woche auch im Repräsentantenhaus durch die Abgeordneten Suzanne Kosmas (Demokraten, Florida) und Bill Posey (Republikaner, Florida) vorgelegt werden.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 7. März MMX