Missionsberichte
Shuttle-Abfertigungsberichte
Terminplan
STS-92/DISCOVERY;
Aufstellung
über die planmäßigen Countdownunterbrechungen;
Aktivitäten
der Mannschaft am Starttag.
Aktuelle Statusberichte:
Missionsberichte:
24.
Oktober 2000, Dienstag, 13. Missionstag
Die
Raumfahrer der DISCOVERY bereiteten sich heute nach dem Aufstehen erneut
auf das Bremsmanöver und den Wiedereintritt vor. Die Wetterverhältnisse
in Kalifornien haben sich merklich gebessert, nachdem gestern noch am Rande
des Sicherheitsparameters von 55 km Regenschauer niedergegangen waren.
Für heute wurden drei Landemöglichkeiten bestimmt, eine am KSC
und zwei in Edwards:
in Orbit 201 mit Bremsmanöver
um 21:21 Uhr und Landung um 22:28 am KSC;
in Orbit 202 mit Bremsmanöver
um 22:52 Uhr und Landung um 23:59 auf EAFB;
in Orbit 203 mit Bremsmanöver
um 0:29 Uhr und Landung um 1:35 auf EAFB;
(alle Zeiten MESZ).
Mit
unverändert schlechten Wetterverhältnissen in Florida schied
die erste Möglichkeit praktisch von selbst aus, so daß auf eine
Landung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Edwards hingearbeitet wurde.
Um
22:51 Uhr wurden dann die Triebwerke von DISCOVERYs Orbital-Manövriersystem,
mit dem Heck in Flugrichtung weisend, gezündet und das Abbremsmanöver
des Space Shuttles mitten über dem indische Ozean nördlich von
Madagaskar eingeleitet. Der Wiedereintrittskurs führte DISCOVERY erst
südlich über den Ozean, dann östlich an Australien vorbei
in den Pazifik herüber Richtung Hawaii. Diese Inselgruppe wurde südlich
passiert bevor das Shuttle auf die westamerikanische Küste zusteuerte.
Der Kurs führte ebenfalls südlich der vor der kalifornischen
Küste liegenden Inseln Santa Rosa und Santa Cruz vorbei, bevor das
amerikanische Festland genau über Los Angeles erreicht wurde. Ab hier
ging DISCOVERY in die letzte Einflugkurve über, die sie geradewegs
auf die Landebahn von Edwards AFB brachte. Um Punkt 5:00 Uhr MESZ setzte
das Hauptfahrwerk auf dem Asphalt auf, eine Minute später hatte der
Bremsschirm das zum Flugzeug mutierte Raumfahrzeug zum Stillstand gebracht.
Damit
hatte DISCOVERY in 12 Tagen, 21 Stunden und 43 Minuten und 202 Erdumrundungen
insgesamt 8,5 Millionen Kilometer zurückgelegt.
23.
Oktober 2000, Montag, 12. Missionstag
Der
heutige Tag brachte keine Verbesserung der Wettersituation in Florida und
auch in Kalifornien wurden in einer Entfernung von 50 km von Edwards Regenschauer
gemeldet. Jedoch scheinen sich die Verhältnisse an der Ausweichlandebahn
deutlich schneller zu verbessern als in Florida. Für heute abend bieten
sich insgesamt vier Landemöglichkeiten; jeweils zwei in Florida und
zwei in Kalifornien. Aufgrund der Wettersituation wurde aber auch heute
auf eine Landung verzichtet, so daß die Mannschaft ihre Vorbereitungen
für den Wiedereintritt erneut Rückgängig machen mußte.
22.
Oktober 2000, Sonntag, 11. Missionstag
Flugdirektor Leroy Cain
hat heute entschieden, DISCOVERY noch wenigstens einen weiteren Tag im
All zu belassen, da ein Hochdrucksystem über dem Meer östlich
von Cape Canaveral starke Winde erzeugt, die die Seitenwindgeschwindigkeiten
an der Rollbahn des KSC auf nicht akzeptable hohe Werte hält. Nach
Einschätzung der Wetterdienste wird dies auch die nächsten zwei
Tage so bleiben. So werden jetzt auch Landemöglichkeiten
am Ausweichort, der US-Luftwaffenbasis Edwards in Kalifornien in Erwägung
gezogen. Für eine Landung am Montag gäbe es zwei Landemöglichkeiten
in Florida und drei in Kalifornien. Das Wetter in Kalifornien ist aber
ebenfalls nicht optimal, scheint aber eher besser zu werden, als in Florida.
Die
Mannschaft hat den Tag hauptsächlich entspannt verbracht und sich
mit ihren Familien über Computer unterhalten.
21.
Oktober 2000, Samstag, 10. Missionstag
Den heutigen Tag haben die
Astronauten damit verbracht, aus einem Raumfahrzeug in der Umlaufbahn ein
Wiedereintrittsfahrzeug zu machen. Ausrüstung, die während des
Aufenthalts in der Schwerelosigkeit benötigt wurde, wurde verstaut
und für das Wiedereinsetzen der Schwerkraft gesichert. Kommandant
Duffy und Pilotin Melroy überprüften und testeten die Triebwerke
des Manövriersystems. Mehrere Interviews wurden gegeben, darunter
ein 20-minütiges mit japanischen Reportern im Johnson Raumfahrtzentrum
in Houston. An diesem Tag wurden zwei Landemöglichkeiten in Cape Canaveral
ins Auge gefaßt.
20.
Oktober 2000, Freitag, 9. Missionstag
Nach
6 Tagen, 21 Stunden und 23 Minuten hat heute um 17:08 Uhr MESZ DISCOVERY
wieder von der internationalen Raumstation ISS abgelegt. Zu diesem Zeitpunkt
befand sich die ISS gerade ost-nordöstlich von Brasiliens Hauptstadt
Brasilia. Das Ablegen wurde eingeleitet, indem kräftige Federn Stion
und Shuttle voneinander weg drückten. Einige Meter entfernt von der
Station benutzte Pilotin Melroy dann die Manövriertriebwerke um den
Shuttle weiter von der Station weg zu bewegen. Die Station lag zu diesem
Zeitpunkt parallel zur Erdoberfläche und bewegte sich seitlich in
Flugrichtung. Der Shuttle, dessen Nase zur Erde hinab und die rechte Flügelspitze
in Flugrichtung zeigte, fiel zuerst hinter die Station und manövrierte
dann abwärts.
45
Minuten nach dem Ablegen wurden dann die Triebwerke des Orbital-Manövriersystems
gezündet, die den Raumgleiter auf eine niedrigere, schnellere Umlaufbahn
brachten und so endgültig von der Station trennte.
Nach
erfolgreichem Abflug von der Station hat die Besatzung einige Interviews
mit Radio und Fersehstationen, wie CNN
gegeben. Landung ist für Sonntag geplant.
19.
Oktober 2000, Donnerstag, 8. Missionstag
Heute
hat sich die Aktivität der DISCOVERY-Besatzung wieder in das Innere
der Station verlagert. Die Astronauten haben weitere elektrische Anschlüsse
zwischen der Station und der neu montierten Zenith-1-Trägerstruktur
verlegt und weitere Versorgungsgüter und Ausrüstung vom Shuttle
in die Station geschafft.
Die
Missions Spezialisten Bill McArthur und Leroy Chiao benutzten ihre Laptops,
um die im Z-1 installierten 300kg-Gyroskope, auch Regelmomentenkreisel
(CMG) genannt, zu testen. Die Gyroskope werden benötigt um die
Station auszurichten und deren Lage einzuregeln, nachdem das US-Labormodul
DESTINY im Januar zur Station hinzugefügt sein wird. Für den
Test wurden die Gyros auf eine Geschwindigkeit von 100 Umdrehungen
pro Minute gebracht, in erster Linie, um Geschwindigkeit und Stromverbrauch
zu bestimmen. Im Regeleinsatz werden die Kreisel dann mit 6000 Umdrehungen
pro Minute gefahren. Bei dem Test wurde auch die Funktion der Kreiselheizungen
überprüft. Diese sollen eine optimale Betriebstemperatur der
Kreisel sichern und mögliche Beschädigungen durch zu tiefe Temperaturen
verhindern. Im Vorfeld hatte es mit den Heizungen kleinere Probleme gegeben
(siehe unten: 22. 08. ).
Da
die Tests und das Umladen von Vorräten in das Kontrollmodul SARJA
länger als geplant dauerte, wurde das Verlassen der Station auf Freitag
Nachmittag verschoben. Dadurch verzögerte sich auch das Ablegen von
der ISS um 90 min auf 17:09 Uhr MESZ am Freitag. Diese Verschiebung hat
aber keinen Einfluß auf die weiteren Aktivitäten nach dem Ablegen.
Pilotin
Pam Melroy und MS Jeff Wisoff nahmen Proben von den Oberflächen innerhalb
der Station, die auf Biokontamination überprüft werden sollen,
das heißt, man will wissen, inwiefern sich Kleinstlebewesen auf den
Oberflächen niederlassen und dort vermehren können - dies ist
wichtig in Hinblick darauf, wie häufig die Stationsbesatzung zu "Eimer
und Putzmittel" greifen muß, um eine genügend hygienische Arbeits-
und Wohnumgebung zu erhalten. Melroy und Wisoff beseitigten ebenso eine
Verstopfung in einer der Toiletten (für das große Geschäft).
18.
Oktober 2000, Mittwoch, 7. Missionstag
Der
8. Missionstag war zugleich der letzte, der einen Außeneinsatz vorsah.
Mike Lopez-Alegria und Jeff Wisoff verbrachten insgesamt 6 Stunden und
56 Minuten, zwischen 17 Uhr und 23:56 Uhr MESZ, außerhalb der Raumfähre.
Auf dem Program standen diesmal eine Rettungsübung mit einem neuartigen
Hilfsgerät, SAFER genannt, mit dem ein Astronaut während eines
Außeneinsatzes (EVA), für den Fall, daß seine Sicherheitsleine
unterbrochen wird und er von der Station wegtreibt, sich selbst zur Station
und der Luftschleuse zurückmanövrieren kann. Der kleine Rettungsrucksack
wird dabei mit Stickstoff betrieben, der für den nötigen Rückstoß
sorgt. Wisoff und Lopez-Alegria führten jeweils Flüge über
15 Meter mit dem SAFER-Rucksack durch. Sie waren dabei jeweils durch eine
Leine gesichert und wurden vom jeweiligen Kollegen, der sich auf dem Robotarm
eingeklinkt hatte, überwacht.
Zuvor
hatten beide bereits weitere Montagearbeiten am Z-1 und am Andockstutzen,
an dem das Labormodul DESTINY im Januar angekoppelt werden soll, durchgeführt.
Dabei hatte Lopez-Alegria mit einer speziellen Pistole die Halteklammern
des Kopplungsmechanismusses auf ihre Funktion hin überprüft.
Außerdem wurde ein Ablagetisch (Z1 Tray) an der Trägerstruktur
angebracht, über den später die Stromversorgung für das
Labormodul laufen soll.
Aus
Zeitgründen mußte eine weitere Rettungsübung, bei der Techniken
zur Bergung eines handlungsunfähigen Astronauten getestet werden sollten
gestrichen werden.
Nach
dem Weltraumspaziergang führten Kommandant und Pilotin das letzte
Bahnänderungsmanöver durch. Wieder wurde die Station um gut 2,7
km angehoben, so daß sie während dieser Mission insgesamt mehr
als 7,5 km an Flughöhe gewonnen hat.
(Photo:
NASA)
17.
Oktober 2000, Dienstag, 6. Missionstag
Der
dritte Tag der externen Montagearbeiten wurde wieder von Leroy Chiao und
Bill McArthur bestritten. Diesmal benötigten sie 6 Stunden und 48
Minuten, von 16:30 Uhr bis 23:18 Uhr MESZ, um zwei Gleichstromwandler zu
installieren, Kabelverbindungen zu legen und eine weitere Werkzeugkiste
anzubringen.
Nach
Verlassen des Shuttles durch die Luftschleuse im vorderen Teil der Ladebucht,
widmeten sich die beiden Astronauten dem Anbringen der zwei Gleichstromwandler
(DDCU) an der Z-1-Trägerstruktur. Diese Wandler sollen nach der Montage
der Photovoltaik-Module ab Ende nächsten Monats den von den Solarzellen
gelieferten Strom auf die richtige Stationspannung einstellen. Chiao und
McArthur schnallten sich dafür wieder am Ende des Robotarms fest,
dessen Steuerung sich heute Koichi Wakata und Mike Lopez-Alegria teilten.
Lopez-Alegria übernahm die erste Hälfte und steuerte die beiden
draußen befindlichen Monteure zunächst in die Ladebucht, wo
sie die mehr als 60 kg schweren Wandler aus ihren Starthalterungen herauslösten.
Damit ließen sie sich dann zum Z-1 fahren, wo sie diese Wandler an
den vorgesehenen stellen montierten und mit den entsprechenden Kabeln verbanden.
Danach wandten sie sich dem frisch angekoppelten PMA-3 Andockstutzen zu.
Bereits
in der Nacht hatten Flugleittechniker der Station in Houston die Steuersequenzen
ausgelöst, die 16 Bolzen und Halteklammern dazu veranlassten, in die
Schließposition einzurasten und so eine dauerhafte feste Verbindung
zwischen dem UNITY-Modul und dem neuen Andockport PMA-3 herzustellen. Bei
dem heutigen Weltraumspaziergang wurden nun noch Stromleitungen zwischen
PMA-3 und der Station, sowie zwischen PMA-3 und PMA-2 verlegt. letzteres
ist notwendig, da bereits im nächsten Monat die Raumfähre ENDEAVOUR
am neuen Andockstutzen anlegen soll.
Zuletzt
brachten die Weltraumspaziergänger noch eine weitere Werkzeugkiste
am Z-1 an und füllten sie mit Werkzeug und Einzelteilen, die die STS-96
Astronauten Tammy Jernigan und Dan Barry bei ihrem Außeneinsatz im
May an der Außenseite von UNITY zurückgelassen hatten.
Nach
der Rückkehr in den Shuttle führten Brian Duffy und Pamela Melroy
das zweite von drei Bahnänderungsmanövern durch. Wieder wurde
innerhalb einer halben Stunde eine Serie von 1,4-Sekunden- Impulsen mit
den Düsen der Manövriertriebwerke des Shuttles ausgelöst,
die die Station um weitere 2,5 km anhoben.
16.
Oktober 2000, Montag, 5. Missionstag
Am
heutigen Montag absolvierten Jeff Wisoff und Mike Lopez-Alegria den zweiten
von insgesamt vier Außeneinsätzen der STS-92-Misson. Insgesamt
7 Stunden und 7 Minuten, von 16:15 Uhr bis 23:22 Uhr MESZ, benötigten
die beiden Missionsspezialisten, um den neuen Andockstützen PMA-3
mit Hilfe des den Robotarm bedienenden Koichi Wakata, aus dem Laderaum
des Shuttles an die vorgesehene Stelle am Knotenmodul UNITY zu bringen
und dort zu montieren. Zunächst lösten die beiden Astronauten
die Halteklammern, die den Adapter auf dem Befestigungsrahmen in der Ladebucht
festgehalten hatten. Dann hob Wakata den PMA-3 langsam und vorsichtig unter
den wachsamen Augen seiner Kollegen aus dem Laderaum heraus und zur vorgesehenen
Kopplungsstelle an der UNITY, gegenüber der Z-1-Trägerstruktur,
herüber. In der Zwischenzeit lösten Wisoff und Lopez-Alegria
am Z-1 einige Halteklammern, an denen bei der nächsten Mission die
großen Photovoltaikmodule angeflanscht werden sollen. Danach bewegten
sie sich wieder auf die andere Seite von UNITY herüber um Wakata beim
Ankoppeln des PMA-3 einzuweisen. Nachdem sich der Andockstutzen an der
richtigen Position befand, löste die Pilotin Pam Melroy mit ihrem
Laptop die erste von vier Kopplungssteuersequenzen aus, mit denen Klammern
und Bolzen am UNITY-Modul und am PMA-3 zum Einrasten gebracht werden und
so den Adapter an seiner Befestigungsposition sichern. Die übrigen
drei Steuersequenzen werden am Dienstag vom Boden aus, von den Flugleittechnikern
der Station, zur Ausführung gebracht, nachdem sich die Temperaturen
der Dichtungen am Andockstutzen und an UNITYs einheitlichen Kopplungsmechanismus
nahezu angeglichen haben. Am Ende des Weltraumspaziergangs waren somit
insgesamt gut 10 Tonnen an zusätzlichem Gerät an der Station
angefracht, wodurch ihre Gesamtmasse auf insgesamt 80 Tonnen angestiegen
ist.
Nach
der Rückehr von Wisoff und Lopez-Alegria zurück an Bord, führten
Kommandant Duffy und Pilotin Melroy das erste von drei geplanten Bahnkorrekturmanövern
für die Station durch. Mit insgesamt 18 Feuerstößen von
je 1,4 Sekunden Dauer aus den Manövriertriebwerken des Shuttles, verteilt
über einen Zeitraum von 30 Minuten, wurde die Bahnhöhe der Station
um 2,7 Kilometer angehoben.
Am
heutigen Morgen wurden außerdem von der Stationsleitung in Houston
aus zwei Plasmaentladungseinheiten (PCU), die am Z-1 angebracht sind, erfolgreich
in Betrieb gesetzt. Die Einheiten dienen dem Zweck, elektrostatische Ladung,
die sich auf der Station sammelt, mittels Xenon-Gas von der Station abzuleiten
( sozusagen das "Erdungskabel" der Station, nur daß es im freien
Raum keinen Körper gibt, gegen den man erden könnte, weshalb
man die elektrischen Ladungen auf Xenon-Gas überträgt und dieses
von der Station wegbläst.).
15.
Oktober 2000, Sonntag, 4. Missionstag
6
Stunden und 28 Minuten dauerte der erste Außeneinsatz von Leroy Chiao
und Bill McArthur am heutigen Tag. Er begann um 16:27 Uhr und endete um
22:55 Uhr. In dieser Zeit haben die Astronauten die Z-1-Trägerstruktur
auch von außen elektrisch mit der Station verbunden. 10 Verbindungsleitungen
wurden angeschlossen, um Strom für Heizungen und Stromkreise auf der
Trägerstruktur zur Verfügung zu stellen. Ebenso wurden zwei Kommunikationsantennen
versetzt und montiert und eine Werkzeugkiste für zukünftige Außenarbeiten
an der Struktur angebracht. Unterstützt wurden sie dabei von ihrem
japanischen Kollegen Koichi Wakata, der wieder den Robotarm steuerte, vornehmlich
um die am anderen Ende eingehakten Astronauten zwischen der Ladebucht und
der Station hin und her zu bewegen.
Während
der ersten Stunde des Weltraumspaziergangs bereiteten die Astronauten ihre
Arbeit vor, holten Werkzeuge und Hilfsmittel aus der Ladebucht und sicherten
sich mit Fußbändern und Leinen. Nach dem Anschluß des
ersten Kabelsatzes zwischen Station und Z-1, versetzten sie die S-Band-Antennenuntereinheit
(SASA) von ihrer Position, an der sie für den Start befestigt war,
zu einer anderen vorläufigen Stelle, an der sie verbleibt, bis sie
während der Mission STS-97 Ende November erneut versetzt und in Betrieb
genommen wird. Nach der Installation eines zweiten Kabelsatzes aus vier
Verbindungen wurde die Weltraum-Boden-Antenne (SGANT) montiert und ihre
Antennenschüssel entfaltet. Die Antenne war ebenfalls für den
Strt an einer vorläufigen Position am Z-1 montiert worden, von dem
die Astronauten sie nun umverlegt haben. Als letztes wurde die Werkzeugkiste,
die an dem Befestigungsrahmen des PMA-3-Andockstutzens in der Ladebucht
des Shuttles für den Start angebracht war, am Z-1 montiert. Während
der ganzen Zeit des Außeneinsatzes wurden Chiao und McArthur von
ihren Kollegen Wisoff und Lopez-Alegria unterstützt, die als eine
Art "Choreographen" fungierten und die Kollegen in den Anzügen zu
den richtigen Stellen dirigierten und mit hilfreichen Tips versorgten.
Nach
Abschluß des Weltraumspaziergangs wurden die Raumanzüge überprüft
und die Batterien wieder aufgeladen, so daß sie für den morgen
stattfindenden Außeneinsatz von Jeff Wisoff und Mike Lopez-Alegria
einsatzfähig sind.
14.
Oktober 2000, Samstag, 3. Missionstag
Nach
dem erfolgreichen Andockmanöver am Freitag um 19:45 Uhr wurde das
äußerste Shott zur Station um 22:30 von Mike Lopez-Alegria geöffnet.
Eine dreiviertel Stunde später öffnete Lopez-Alegria auch das
Schott zum Knotenmodul UNITY und Kommandant Duffy, gefolgt von Leroy Chiao
und Pilotin Pamela Melroy, "betrat" die Station. Die Mannschaft begann
daraufhin weitere Versorgungsgüter für die erste ständige
Besatzung vom Shuttle zur Station herüber zu schaffen.
In
der Zwischenzeit setzten Bill McArthur und der Japaner Koichi Wakata an
den Kontrollen im hinteren Bereich des Flugdecks den mechanischen Robotarm
erneut in Betrieb. Mit dem Arm führten Wakata und McArthur, der Ersatzmann
Wakatas für die Bedienung des Robotarms, einen Kameraschwenk über
die Station und die offene Ladebucht des Shuttles durch.
Die
Flugleittechniker beschlossen, keine weitere Zeit in die Untersuchung des
Ausfalls des Ku-Band-Übertragungssystems des Shuttles aufzuwenden.
Da der Verlust des Systems nur eine Verringerung der Übertragungsleistung
von Live-TV-Bildern von Bord des Shuttles bedeutet, was aber nicht von
entscheidender Bedeutung für das Gelingen der Mission ist, verzichtete
man zugunsten wichtigerer Dinge auf den Versuch einer Reparatur des Systems.
Die Mannschaft war dennoch in der Lage, Bilder vom Andocken und Betreten
der Station über alternative Kommunikationskanäle zur Erde zu
senden. Während des Fluges werden sich noch ein paar weitere Gelegenheiten
für die Übertragung von TV-Bildern ergeben. Die Flugleittechniker
in Housten benutzen außerdem eine Standbildleitung, die alle paar
Sekunden aktualisiert wird, um den Aktivitäten an Bord zu folgen.
Nach
Ende der Schlafperiode um 12:17 Uhr, Begann die Mannschaft mit der Vorbereitung
für das Anbringen der neun Tonnen Großkomponenten, die in der
Ladebucht des Shuttles warteten. Zuerst bewegte Koichi Wakata mit dem Robotarm
die Z-1-Trägerstruktur aus dem Laderaum heraus um ihn mittels eines
in den USA entwickelten Anflanschsystems auf das Knotenmodul UNITY aufzusetzen
und zu verbinden. Einige Stunden zuvor hatten die Flugleittechniker der
Station die Steuerung und Energieversorgung des generellen Andockmechanismusses
in Betrieb gesetzt. Das Anflanschen
der Trägerstruktur, die als Traggerüst
für Lageregelungskreisel, Kommunikationsgerätschaft und als Befestigung
für Solarzellenflächen dienen soll, fand allerdings zwei Stunden
hinter dem ursprünglichen Zeitplan statt, da ein Kurzschluß
im Schaltkreis eines Gerätes, das Wakata benötigte, dieses lahmlegte
und dieses erst durch ein anderes ersetzt werden mußte. Während
des Andockvorgangs beobachtete Wakatas Kollege Lopez-Alegria die Annäherung
von Z-1 an das Knotenmodul durch die Sichtluke im UNITY-Modul, um den Japaner
korrekt einzuweisen. Das Anflanschen von Z-1 fand so um 20:20 Uhr statt
und das Flanschsystem, das im Verlauf des Aufbaus der Station noch 100
Mal eingesetzt werden wird, funktionierte fehlerlos.
Da
man sich bereits hinter dem Zeitplan befand, wurde von der Missionsleitung
beschlossen, daß der ursprünglich vorgesehen Transport einiger
Ausrüstungsgegenstände vom Shuttle in das Stationsmodul Sarja
auf den 9. Missionstag verschoben werden muß.
Im
Innern der Station öffneten Pamela Melroy und Jeff Wisoff die Luke
zum frisch angeflanschten Z-1-Träger und schlossen Erdungskabel zwischen
der Station und dem Tragwerk an. Danach verließ die Mannschaft die
Station und Kommandant Duffy verschloß das Schott zur Station luftdicht.
Danach begann die Prozedur zur Verringerung des Kabinendrucks im Shuttle
als Vorbereitung für die Weltraumspaziergänge von Leroy Chiao
und Bill McArthur. Das langsame Absenken des Druckes ist notwendig, damit
die Astronauten nach und nach den Stickstoff, der noch in ihrer Körperflüssigkeit
gelöst ist, ausatmen können, bevor sie sich in die Raumanzüge
zwängen. Dies verhindert das auftreten der gefährlichen Taucherkrankheit.
In den Raumanzügen wird üblicherweise eine reine Sauerstoffatmosphäre
mit einem Druck von 300 mbar zur Verfügung gestellt.
13.
Oktober 2000, Freitag, 2. Missionstag
Den
ersten Tag im All hat die Mannschaft mit der Überprüfung und
Inbetriebnahme der verschiedenen auf dieser Mission benötigten Ausrüstungsgegenstände
verbracht. Dabei stellte sich heraus, daß alles, bis auf ein Ku-Band-Übertragungssystem,
in einwandfreiem Zustand ist. Die Fehlfunktion des Ku-Band-Senders, dessen
Sendeantenne sich in der Ladebucht des Space Shuttles befindet, beeinträchtigt
zwar nicht den Ablauf und den Erfolg der Mission, bedeutet aber, daß
erheblich weniger Live-Aufnahmen von den Tätigkeiten der Astronauten
zur Erde übertragen werden können.
DISCOVERY
befandt sich heute morgen in einer Entfernung von 2700 Km hinter der Station
und schließt pro Umlauf um 323 km auf. Kommandant Duffy und Pilotin
Melroy haben heute zweimal die Triebwerke in Betrieb gesetzt und so die
Annäherungsgeschwindigkeit an die Station eingestellt. Im Laufe des
Tages werden die Triebwerke des Orbital-Manövriersystems noch mehrmals
gezündet, bis sich der Shuttle nur noch knapp 15 km hinter der Station
befindet. Hier beginnt die eigentliche, ab 16:07 Uhr von Kommandant Duffy
durchgeführte, entgültige Annäherung an die Station, die
mit dem Andocken um 19:45 Uhr MESZ ihren Höhepunkt findet.
Ab
Sonntag finden dann die Außeneinsätze statt, bei denen die Missionsspezialisten
Leroy Chiao, Bill McArthur, Jeff Wisoff und Michael Lopez-Alegria Montagearbeiten
an der Z-1-Trägerstruktur, dem Andockadapter PMA-3, den Regelmomenten-Kreiseln
und dem Ku-Band-Kommunikationssystem für die Station (nicht das, das
jetzt ausgefallen ist, das ist das des Shuttles) durchführen werden.
12.
Oktober 2000, Donnerstag, 1. Missionstag
Space
Shuttle DISCOVERY ist um 1:17 Uhr MESZ erfolgreich von der Startrampe 39
A des Kennedy Raumfahrtzentrums gestartet. Dies markiert den Beginn der
100. Weltraumreise eines amerikanischen Space Shuttles. Das Ziel der Mission,
die internationale Raumstation ISS, befand sich zu diesem Zeitpunkt in
370 km Höhe über dem indischen Ozean östlich von Indien.
Knapp neun Minuten nach dem erfolgreich durchgeführten Start, also
kurz nach dem Abschalten der Haupttriebwerke begann die Besatzung damit
den Shuttle für den Aufenthalt in der Umlaufbahn vorzubereiten. Die
Ladebuchttore wurden geöffnet und Computer und Ausrüstung auf
dem Flugdeck wurden in Betrieb gesetzt, bevor die Mannschaft sich auf die
erste Schlafperiode von 6:17 bis 12:17 Uhr MESZ vorbereitete. Kommandant
Brian Duffy und Pilotin Pamela Melroy werden dann mit einigen Triebwerksstößen
den Orbit in einer Höhe von nur 320 km so einstellen, daß die
Raumfähre sich der Station optimal annähern kann. Das Andocken
ist für Freitag 19:43 Uhr MESZ geplant. Der Tag der Annäherung
wird mit Vorbereitungen verbracht. So muß der Robotarm in Betrieb
genommen werden und die Raumanzüge, die Leroy Chiao, Bill McArthur,
Jeff Wisoff und Mike Lopez-Alegria während ihrer Außeneinsätze
tragen werden, überprüft und vorbereitet werden.
Shuttle-Abfertigungsberichte:
11.
Oktober 2000, Mittwoch
Der Start von Space Shuttle
DISCOVERY mußte erneut verschoben werden, weil das Inspektionsteam,
das routinemäßig nach dem Befüllen des Haupttanks den Shuttleaufbau
nach Eis und Gegenständen untersucht, einen knapp 18 cm langen Arretierungsstift
auf einer Treibstoffleitung zwischen Shuttle und Haupttank entdeckt hat.
Stifte dieser Art werden üblicherweise zum Befestigen von mobilen
Wartungsplatformen verwendet. Da die Ingenieure des Inspektionsteams befürchten,
daß der Stift während des Starts den Shuttle beschädigen
könnte, wurde der Countdown während der standardmäßigen
T-20min-Unterbrechung gestoppt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Mannschaft
bereits an Bord und mußte den Shuttle wieder verlassen. Für
das Entfernen des Stiftes muß die drehbare Wartungsplattform wieder
an den Shuttle herangefahren werden. Ebenso wurden die kryogenen Treibstoffe
wieder aus den Tanks entladen.
Die Mechaniker erwarten,
den Stift gegen 8:30 Uhr MESZ heute morgen geborgen zu haben. Die Wartungsplattform
kann dann um 10 Uhr wieder vom Shuttleaufbau wegbewegt werden. Erneutes
Befüllen der Treibstofftanks ist für 15:52 Uhr geplant. Der Countdown
beginnt um 10:21 Uhr wieder bei der Marke T-11h. Damit wird der Start,
so nichts mehr dazwischen kommt, heute Nacht um 1:17 Uhr MESZ erfolgen.
10.
Oktober 2000, Dienstag
Schlechtes Wetter mit Windgeschwindigkeiten
über 80 km/h verhinderten heute nacht einen Start. Die Countdownuhr
wurde gestoppt und auf T-11H zurückgestellt. Heute nacht soll ein
neuer Startversuch unternommen werden. Für den Startzeitpunkt um 1:40
MESZ am 11. Oktober wurde heute morgen um 10:44 MESZ die Countdownuhr wieder
gestartet.
Für heute sind die
Wetterverhältnisse besser. Windgeschwindigkeiten nur noch zwischen
25 und 35 km/h aus NNO, Temperatur um die 20°C, rel. Luftfeuchtigkeit
65%, Bewölkung:
vereinzelt bis aufgelockert zwischen 900 und 1800
Metern.
Die Wahrscheinlichkeit,
daß auch heute nacht schlechtes Wetter den Start verhindert, liegt
bei 70%; bei einer weiteren Verschiebung um 24h (Start morgen nacht) bei
40% und bei einer Verschiebung um 48h (Start übermorgen nacht) bei
30%.
9.
Oktober 2000, Montag
Nach Austausch des möglicherweise
fehlerhaften Treibstoffventils am Wochenende und einer Überprüfung
eines Abtrennbolzens am Haupttank ist für heute nacht die frühest
mögliche Startgelegenheit von den Projektleitern avisiert worden.
Start kann daher gegen 2:05 MESZ erfolgen, sofern das Wetter mitspielt
und keine weiteren technischen Probleme auftreten.
6.
Oktober 2000, Freitag
Der
für heute Nacht vorgesehene Start mußte verschoben werden, da
ein Ventil zur Unterdrückung von niederfrequenten Druckschwingungen
im Treibstofffluid zu träge reagierte. Diese Ventile verhindern, daß
sich solche Druckschwankungen auf das Fluid in der Brennkammer übertragen
und somit Schwankungen im Schub auslösen. Das möglicherweise
fehlerhafte Ventil wird nun ausgetauscht und am Wochenende überprüft.
Der Start findet nun frühestens am Dienstag morgen um 2:05 Uhr MESZ
statt.
4.
Oktober 2000, Mittwoch
Gestern um 6 Uhr MESZ wurde
der Countdown für Space Shuttle Mission STS-92 bei T-43 h eingeleitet.
Der Verlauf des Countdowns entspricht im Wesentlichen dem Verlauf von STS-106,
deshalb bitte hier
darüber nachlesen. Bislang verlaufen die Startvorbereitungen nach
Plan. Das Wetter ist ein leichtes Problem. Hurrikan Keith befindet sich
inzwischen weit abseits in der Bucht von Campeche vor der Küste Mexicos.
Sorge bereitet aber tropische Feuchtigkeit, die über das Kap hereinbrechen
könnte. Im Augenblick liegen die Chancen für einen Startabruch
wegen schlechten Wetters bei 40%, bei einer Verschiebung um einen Tag ebenfalls
und bei zwei Tagen sogar bei 60%. Die drehbare Wartungsplattform wird am
5. um 7:30 Uhr vom Shuttle weggedreht. Das Befüllen des Haupttanks
findet von 18:30 bis 21:30 MESZ statt.
26.
September 2000, Dienstag
Die
Vorbereitungen für den Start von Space Shuttle DISCOVERY auf Startrampe
39A gehen weiterhin gut voran. Ein weiterer Helium-Dichtigkeitstest erbrachte
keine weiteren Undichtigkeiten. Die Leckagen an den Haupttriebwerken konnten
erfolgreich beseitigt werden. Versiegelungsarbeiten am Heckteil des Shuttles
sind im Gange.Überprüfung der Flugbereitschaft beginnt morgen
nacht (europäische Zeit). Vorbereitungen für die Installation
der Sprengvorrichtungen (um den Shuttle von den Boostern und vom Haupttank
zu lösen ) am Donnerstag laufen.
18.
September 2000, Montag
Nach
einem Wochenende, an dem Sturmvorbereitungen getroffen wurden, wurden heute
die Vorbereitungen für den Start von DISCOVERY wieder aufgenommen.
Die ursprünglich für das Wochenende vorgesehenen Arbeiten mußten
am Samstag für die Möglichkeit einer Rückführung des
Shuttles in das VAB zurückgestellt werden. Am Sonntag aber war die
Gefahr durch Hurrikan Gordon vorbei. Die Betriebsleitung des KSC hat den
Arbeitsplan am Shuttle entsprechend angepasst und arbeitet weiter auf einen
Start am 5. Oktober hin. Über das Wochenende sind am KSC etwa
61 mm Niederschlag und Windgeschwindigkeiten bis 87 km/h gemessen worden.
Auf der Rampe wurden Windgeschwindigkeiten bis 52 km/h gemessen.
Links:
Die Besatzung von STS-92 nach der standardmäßig durchgeführten
Countdowngeneralprobe und Notfallübung. Von links: Pilotin Pamela
Ann Melroy, Kommandant Brian Duffy und die Missionsspezialisten Michael
Lopez-Alegria, Peter J.K. “Jeff” Wisoff, Leroy Chiao, William S. McArthur
Jr. und der Japaner Koichi Wakata. (Photo: NASA/KSC)
Die
Zenith-1 (Z-1) -Trägerstruktur wurde am Samstag in die Ladebucht des
Shuttles eingeladen und die Nutzlastbuchttore werden heute geöffnet
um ein Testen der Nutzlast zu ermöglichen. Heute bereiten Techniker
den Austausch eines Meßwertaufnehmers an DISCOVERYs rechtem Orbital-Manövriertriebwerk
(OMS) vor. Sowohl der Austausch des Meßsensors und eine Dichtigkeitsüberprüfung
am Schließventil der Treibstoffleitung der Hilfsenergieeinheit 2
sind beide für morgen Mittag vorgesehen.
11.
September 2000, Montag
Space
Shuttle DISCOVERY ist heute um 8 Uhr aus dem Montagebereich 3 des Montagegebäudes
herausgefahren worden und hat die Startrampe 39A gegen 14:15 Uhr erreicht.
Die Vorbereitungsarbeiten an der Rampe werden bis Mitte der Woche andauern.
Ingenieure werden morgen einen Betriebstest aller drei Hilfsenergieeinheiten
(APU) durchführen. Am Donnerstag wird die rotierende Wartungsplattform
um den Shuttle herumbewegt. Die siebenköpfige Mannschaft trifft morgen
am KSC für die Durchführung der abschließenden Countdown-Generalprobe
ein. Die Zenith-1 (Z-1) -Trägerstruktur wird heute in den Nutzlastbehälter
eingelassen und am Mittwoch zur Startrampe 39A zum Einladen in den Orbiter
verbracht werden.
1.
September
Im
Montagegebäude ist die Überprüfung der Verbindungsleitungen
von Space Shuttle DISCOVERY weiter in Gange. Nächste Woche werden
die Mechaniker die letzten Vorbereitungen für die Überführung
der Fähre zur Startrampe 39 A abschließen. Die Z-1 Trägerstruktur
soll am 11. Sept. in den Nutzlastbehälter eingeladen werden. Abfahrt
zur Startrampe ist für den 13. Sept. vorgesehen mit anschließendem
Einbau in die Shuttle-Ladebucht.
31.
August 2000
Orbiter
DISCOVERY wurde mit dem Haupttank verbunden und die Überprüfungen
der Verbindungstellen beginnen heute. Techniker beginnen in der nächsten
Woche mit der Inspektion der Meßwertaufnehmer an den Triebwerken
des Orbitalmanövriersystems. Die Inspektion soll sicherstellen, daß
die Sensoren mit dem richtigen Drehmoment angezogen wurden.
Arbeiten an der Z-1-Trägerstruktur
gehen gut voran. Die vier Heizgeräte sind wieder in der Struktur installiert
und erfolgreich getestet worden. Die Struktur soll am 11. September in
den Nutzlastbehälter geladen werden. Überführung zur sTratrampe
39 A ist für den 13. September vorgesehen.
28.
August 2000
Nachdem der Orbiter DISCOVERY
letzten Donnerstag in den Zwischengang des Montagegebäudes gerollt
worden ist, ist er in den Montagebereich 3 gehoben worden und mit dem Haupttank
und den Feststoffraketen verbunden worden. Das Anschließen der elektrischen
und mechanischen Verbindungen ist noch im Gange und die Schnittstellenüberprüfung
soll soll morgen beginnen. Heute hat die Programmleitung beschlossen, daß
DISCOVERY nicht vor dem Start von Space Shuttle ATLANTIS zur Startrampe
39 A verbracht werden soll. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um zu
vermeiden, daß sich während der Wirbelsturmsaison zwei Shuttles
auf den Startrampen befinden und so mögliche hohe Windgeschwindigkeiten
Schäden an den Fluggeräten verursachen.
Sollte ATLANTIS am 8. September
erfolgreich starten, wird DISCOVERY am 11. September zur Startrampe 39
A überführt. Die Space Shuttle Programmleitung erwartet nicht
daß diese Änderung im Abfertigungsplan, einen Einfluß
auf den geplanten Start von STS-92 am 5. Oktober haben wird.
24.
August 2000
Orbiter DISCOVERY, aufgeladen
auf den Orbiter-Transporter, wurde heute um 19:00 MESZ vom Arbeitsbereich
3 des Orbiter-Abfertigungsgebäudes zum Montagegebäude überführt.
Hier wird heute Nacht DISCOVERY mit dem Haupttank und den Feststoffraketen
zusammengefügt. Überprüfung der Verbindungsstellen beginnt
am Wochenende. Überführung zur Startrampe 39 A soll gemäß
Planung am 30. August erfolgen, soweit die Programmleitung nicht anders
entscheidet.
22.
August 2000
Nach der gestrigen Überführung
von Bucht 1 in Bucht 3 des Abfertigungsgebäudes verbleibt DISCOVERY
zunächst auf dem Transportfahrzeug liegend im Innern von Bucht 3,
während Änderungsarbeiten in Bucht 1 begonnen haben. Discovery
wird vorerst nicht vor Donnerstag das Abfertigungsgebäude zum Montagegebäude
verlassen, um dort mit dem Haupttank und den Startraketen verbunden zu
werden. Weiterhin wird die Entwicklung der Wetterlage aufmerksam verfolgt,
während der Ablauf der weitern Abfertigung des Shuttles geplant wird.
In der Abfertigungseinrichtung
für Raumstationskomponenten wurden die Thermostate der Heizgeräte
der Regelmomentenkreisel ausgebaut und zu Einstellungsarbeiten zum Hersteller
versandt. Damit soll ein zuverlässiger und sicherer Betrieb der Kreisel
auch bei sehr niedrigen Temperaturen sichergestellt werden. Dementsprechend
wurde die Planung dahingehend geändert, daß die Z-1 Trägerstruktur
in der zweiten Septemberwoche zur Startrampe angeliefert wird. Dies soll
keine Verschiebung des Starttermins am 5. Oktober bedeuten.
21.
August 2000
Orbiter DISCOVERY wurde
heute von Bucht 1 nach Bucht 3 des Abfertigungsgebäudes überführt,
wodurch nun geplante Modifikationen an der Abfertigungsbucht 1 durchgeführt
werden können. DISCOVERY wird voraussichtlich bis Mitte nächster
Woche in Bucht 3 verbleiben, bis NASA Manager eine Bewertung der laufenden
Nutzlast- und Bodenabfertigungstätigkeiten durchgeführt haben.
Ebenso wird die Wetterentwicklung in den Tropen genau beobachtet, während
die Abfertigung des Shuttles in senkrechter Position weiter geht. Abhängig
von diesen Bewertungen, wird DISCOVERY voraussichtlich diese Woche zum
Montagegebäude überführt werden, um dort mit dem Haupttank
und den Feststoffraketen verbunden zu werden.
Ingenieure und Techniker
der Internationalen Raumstation untersuchen zur Zeit ein Problem mit den
Regelmomentenkreisel der Z-1 Trägerstruktur. Diese Kreisel sind Teil
des Lageregelungssystem der Raumstation. Es geht dabei um die Sicherstellung
der Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit der Kreisel bei extrem
niedrigen Temperaturen. Sollten Korrekturarbeiten an deiesen Geräten
durchgeführt werden müssen, könnte dies zu einer Verzögerung
bei der Anlieferung der Nutzlast zur Startrampe von Ende August auf die
zweite Septemberwoche bedeuten. Bisher ist nicht sicher ob sich dies auch
den geplanten Starttermin von DISCOVERY am 5. Oktober auswirkt.
18.
August 2000
Orbiter DISCOVERY soll jetzt
Mitte nächster Woche zum Montagegebäude überführt werden.
Der Orbiter wird am Montag die Bucht 1 des Abfertigungsgebäudes verlassen,
aber noch nicht direkt zum VAB sondern erst in die zur Zeit leer stehende
Bucht 3 gefahren. Man will so Zeit gewinnen, um das Risiko, zwei Fähren
gleichzeitig während der Wirbelsturm-Saison auf den Startrampen zu
haben, abschätzen zu können. Außerdem gibt das den ISS-Ingenieuren
mehr Zeit, ein Wärmeproblem mit den Sensoren innerhalb der Regelmomentenkreisel
der Z-1 Trägerstruktur zu überprüfen. Ebenso können
so Modifikationen an der Abfertigungsbucht 1 durchgeführt werden.
Mechaniker haben die Gewichts-
und Schwerpunkttests am Mittwoch beendet und den Orbiter gestern auf das
Transportfahrzeug geladen. Letzte Vorbereitungen für den Roll-Out
am Montag werden getroffen.
16.
August 2000
Techniker haben die abschließenden
Arbeiten im Vorderteil des Orbiters beendet und die Energieversorgung von
Discovery wurde heruntergefahren. Als Vorbereitung für den Roll-Out
aus dem OPF werden heute Gewichts- und Schwerpunktsüberprüfungen
durchgeführt. Morgen wird Discovery auf den Orbiter-Transporter geladen
für die Überführung zum Montagegebäude am 21. August.
In der Zwischenzeit gehen
die letzten Überprüfungen der Z-1 Trägerstruktur in der
Abfertigungseinrichtung für Stationsteile weiter, bevor die Nutzlast
in den speziellen Nutzlastbehälter eingesetzt wird. Gemäß
Planung soll der Z-1 Träger am 28. August zum Startplatz überführt
werden. Discovery am 30. August.
7.
August 2000
Als
Teil der Abschlußarbeiten im Heckbereich haben die Techniker heute
die Inspektion der Haupttriebwerksventile beendet. Die Abschlußarbeiten
gehen an der Luftschleuse, sowie im Bug- und Heckbereich weiter.
4.
August 2000
Abschließende
Arbeiten im Mittschiffsbereich des Orbiters sind beendet und die Ladebuchttüren
der DISCOVERY geschlossen. Die Techniker arbeiten weiter im Bug- und Heckteil.
Discovery soll voraussichtlich am 21. August in das Montagegebäude
überführt werden.
Terminplan STS-92/DISCOVERY
Beginn Abfertigung im OPF |
27. 12. 1999 |
Überführung zum
VAB |
21. 8. 2000 |
Überführung des
Shuttles zur Startrampe 39 A |
11. 9. 1999 |
abschließende Countdown-Generalprobe |
14. - 15. Sept. 2000 |
Helium Dichtigkeits-Test |
21. Sept. 2000 |
Befüllen der an Bord
befindlichen Tanks |
23. Sept. 2000 |
Überführung der
Nutzlast zur Startrampe |
13. Sept. 2000 |
Verladen der Nutzlast in
die Ladebucht |
14. Sept. 2000 |
Flugbereitschaftsabnahme
der Haupttriebwerke |
25. Sept. 2000 |
Versiegelungsarbeiten am
Heckgehäuse beendet |
26. Sept. 2000 |
Flugbereitschaftsabnahme
der Raumfähre |
27. Sept. 2000 |
Installation der Sprengvorrichtungen |
28. Sept. 2000 |
Startbereitschaftsabnahme |
28. Sept. 2000 |
Nutzlastbuchttore für
den Flug geschlossen |
2. Okt. 2000 |
Beginn Countdown |
3. Okt. 2000, 6 Uhr MESZ |
Start verschoben wegen fehlerhaftem
Druckventil |
5. Oktober 2000 |
Start verschoben wegen schlechten
Wetters |
9. Oktober 2000 |
Start verschoben wegen frei
herumliegendem Befestigungsstiftes |
10. Oktober 2000 |
Befüllen des Haupttanks
beginnt |
11. Okt. 2000, 15:52 Uhr
MESZ |
Start |
12.
Okt. 2000, 1:17 Uhr MESZ |
Andocken an Station |
14. Okt.2000, 19:45 Uhr
MESZ |
Außeneinsatz EVA 1 |
15. Okt. 2000, 16:27 Uhr
MESZ |
Außeneinsatz EVA 2 |
16. Okt. 2000, 16:15 Uhr
MESZ |
Außeneinsatz EVA 3 |
17. Okt. 2000, 16:30 Uhr
MESZ |
Außeneinsatz EVA 4 |
18. Okt. 2000, 17:00 Uhr
MESZ |
Ablegen von Station |
20. Okt.2000, 19:45 Uhr
MESZ |
Landung |
25.
Okt. 2000, 0:00 Uhr MESZ |
Übersicht über die planmäßigen
Countdownunterbrechungen für STS-92
T-Zeitpunkt |
Dauer der Unterbrechung |
Unterbrechung beginnt |
Unterbrechung endet |
T-27 Std. |
8 Std. |
3. 10., 22 Uhr |
4. 10., 6 Uhr |
T-19 Std. |
4 Std. |
14 Uhr |
18 Uhr |
T-11 Std. |
12 Std., 42 Minuten |
5. 10., 2 Uhr |
11. 10., 10:21 Uhr |
T-6 Std. |
1 Std. |
15:21 Uhr |
16:21 Uhr |
T-3 Std. |
2 Std. |
19:21 Uhr |
21:21 Uhr |
T-20 Min. |
10 Minuten |
12. 10., 0:01 Uhr |
0:11 Uhr |
T-9 Min. |
46 Minuten |
0:22 Uhr |
1:08 Uhr |
Übersicht über die Tätigkeiten
der STS-92 Mannschaft am Starttag (11./12. 10. 2000)
Ostküstenzeit |
Mitteleuropäische Zeit |
|
6:42 Uhr |
12:42 Uhr |
Wecken der Mannschaft |
*14:17 Uhr |
20:17 Uhr |
Imbiß und Photo |
14:47 Uhr |
20:47 Uhr |
Wetterbriefing (KOM, PLT,
MS2) |
14:47 Uhr |
20:47 Uhr |
Anlegen der Startanzüge
(MS1, MS3, MS4, MS5) |
*14:57 Uhr |
20:57 Uhr |
Anlegen der Startanzüge
(KOM, PLT, MS2) |
*15:27 Uhr |
21:27 Uhr |
Abfahrt zur Startrampe |
*15:57 Uhr |
21:57 Uhr |
Ankunft im Weißraum
und Einstieg in’s Shuttle |
*17:12 Uhr |
23:12 Uhr |
Schließen der Mannschaftsluke |
*19:17 Uhr |
1:17 Uhr, 12. Oktober 2000 |
Start |
* Durch Kameras übertragene
Ereignisse (Zeiten können leicht variieren)
Alle Zeiten, wenn nicht anders
vermerkt, Mitteleuropäische Zeit (MEZ)
Alle Photos: NASA
Quelle:
NASA
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