Artikel 19. Dezember 2008 |
||||
NASA könnte Missionsanforderungen für HUBBLE-Wartung zugunsten von ARES 1-X ändern
ENDEAVOUR würde nach ATLANTIS's Start auf Rampe 39A gerollt, statt gleichzeitig auf Rampe 39B zu stehen - Umbau von Rampe B für ARES 1 könnte dann planmäßig verlaufen
Bevor die NASA die ARES 1-X, ein Prototyp der ARES 1 Mannschaftsstartrakete, die ihr Debut in 2015 haben soll, starten kann, muß die Behörde erst permanente Modifikationen an einer der zwei Shuttle-Startrampen des Kennedy Raumfahrtzentrums (KSC) in Florida vornehmen. Die anstehende HUBBLE-Wartungsmission erfordert nach der gegenwärtigen Planung, daß beide Startrampen zur Verfügung stehen: eine von der aus die Raumfähre ATLANTIS zur Reparaturmission aufbricht, und die andere, um gegebenenfalls die Raumfähre ENDEAVOUR zu einer Rettungsmission zu starten, sollte die ATLANTIS in ernste Schwierigkeiten geraten. Von der Bahn des Weltraumteleskops aus, ist die ATLANTIS nicht in der Lage zur Internationalen Raumstation zu fliegen, um sie als sicheren Hafen aufzusuchen. Die derzeitige Planung sieht vor, daß während der Vorbereitungen für den Start der STS-125 am 12. Mai 2009 die ATLANTIS die Startrampe 39A besetzt und die ENDEAVOUR die Rampe 39B. Aber nun überlegen die Verantwortlichen, ob man erst die ATLANTIS starten und danach die ENDEAVOUR zur Rampe 39A herausrollen solle, wie Jeff Hanley, der Leiter des Constellation Programms am Johnson Raumfahrtzentrum der NASA berichtet. Dies würde die Startrampe 39B für die notwendigen Umbauten zur Herrichtung für den Start der ARES 1-X freimachen. Das Constellation Programm beinhaltet die Anlagen und Fluggeräte, die die NASA benötigt, um das Space Shuttle zu ersetzen, das 2010 außer Dienst gestellt werden soll, und um Menschen auf den Mond zurückzubringen. Um das geplante Startdatum 11. Juli für den ARES 1-X Flug einhalten zu können, wird Hanley zufolge bis Februar eine Entscheidung gefällt werden müssen, ob die HUBBLE-Wartungsmission beide oder nur eine Startrampe nutzen wird. Bill Gerstenmaier, der beigeordnete NASA-Administrator für Weltraumoperationen, und Jim Shannon, der Space Shuttle Programmleiter, werden entscheiden, ob die ENDEAVOUR rechtzeitig genug nach dem Start der ATLANTIS in den startbereiten Zustand versetzt werden kann, eine Option, von der die NASA bisher nicht ausgegangen ist. Die Aussicht, daß ARES 1-X erneut durch die HUBBLE-Wartungsmission verzögert werden könnte, hat dazu geführt, daß man einen erneuten Blick auf diese Option wirft. "Ich denke, man kann mit Bestimmtheit davon ausgehen, daß wenn Rampe B im Mai '09 für STS-125 benötigt wird, werden wir ARES 1-X nicht im Juli starten können", erklärte Hanley. "Wir arbeiten sehr eng mit den Shuttle-Leuten zusammen, um uns zu koordinieren. Wir versuchen alles was wir können die Überlappung, die auftreten kann, wenn die Shuttle-Leute beide Rampen brauchen, zu verringern."
Während das Constellation-Team auf die Entscheidung zum ARES 1-X Testflug wartet, arbeitet es an anderen Ausrüstungsmodifikationen, die für das ARES 1 Programm notwendig sind. Das Team hat zum Beispiel elektronische Anlagen auf den Startplattformen eingebaut, obwohl diese Systeme offiziell noch nicht zum Constellation Programm übertragen wurden. "Die Leute haben tief geschürft und eine Menge gefunden, was man im voraus machen kann", meinte Hanley. "Wir nehmen jede Gelegenheit wahr, die wir finden können." Die NASA hat sich auf einen ehrgeizigen Dreitagesplan für das Herausrollen und Starten der ARES 1-X eingelassen, von dem Hanley glaubt, daß man ihn einhalten kann, oder zumindest nahezu. In der Zwischenzeit arbeitet die NASA an weiteren Constellation-Meilensteinen, darunter die vorläufige Konstruktionsabnahme der ARES 1 im Frühjahr oder Frühsommer und die Freigabe der ersten Vertragsphase für die Schwerlastträgerrakete ARES 5, die für die Rückkehr von Astronauten zum Mond benötigt wird. Die abschließende Ausschreibung für Anträge wird in der Woche vom 21. Dezember veröffentlicht, wie Doug Cooke, der stellvertrende beigeordnete Administrator des Missionsdirektorats für Erkundungssysteme am NASA-Hauptquartier in Washington, erklärte. Die NASA ersucht auch die Industrie Stellung zu einem Ausschreibungsentwurf für die erste Vertragsphase des ALTAIR-Mondlanders, der mit der ARES 5 gestartet und vier Astronauten auf der Mondoberfläche absetzen soll, zu nehmen. Die abschließende Ausschreibung für Anträge wird im Januar erwartet. Quelle:
Space.com
|