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Bericht 1. September 2009
Funkkontakt zu Chandrayaan-1 verloren
Indischer Mondorbiter antwortet nicht mehr - Mission gilt nun nach 14 Monaten als verloren

Chandrayaan-1 am Mond
Oben: Diese künstlerische Darstellung zeigt den indischen Mondorbiter Chandrayaan-1 beim Abtasten der Mondoberfläche. Drei der elf Instrumente wurden von der europäischen Raumfahrtagentur ESA beigesteuert. (Abbildung: ISRO)
Die indische Raumfahrtbehörde hat bekanntgegeben, daß sie am Samstag letzter Woche den Kontakt mit ihrem Mondorbiter Chandrayaan-1 verloren hat. Die Mission, die meisten ihrer wissenschaftlicher Ziele erreicht hat, hat unter anderem drei europäische Instrumente an Bord.

Der Funkkontakt mit Chandrayaan-1 war um 22 Uhr MESZ am 28. August abgebrochen.

Das Weltraumkommunikationsnetzwerk der indischen Weltraumforschungsorganisation ISRO in Byalalu bei Bangalore in Indien hatte während der vorangegangenen Umläufe Daten von Chandrayaan-1 bis 20:55 Uhr MESZ erhalten. Die Telemetrie, die von der Sonde übermittelt wurde, wird derzeit noch analysiert, um den Zustand der Untersysteme zu bestimmen.

Chandrayaan-1 war am 22. Oktober 2008 vom Satish Dhawan Raumfahrtzentrum bei Sriharikota in Indien gestartet worden. Der Satellit hatte 312 Tage im Mondorbit verbracht und dabei den Erdtrabanten rund 3400 mal umrundet. Dabei hat er eine riesige Menge an Daten mit seiner Sammlung aus elf Instrumenten zusammengetragen.

Indiens erste Mission über die Erdumlaufbahn hinaus wurde von der ISRO geleitet. Die ESA hat die Bereitstellung der drei europäischen Instrumente an Bord koordiniert und unterstützt. Die drei Instrumente sind das Chandrayaan-1 Röntgenspektrometer (C-1XS), der Sub-Kilo-Elektronenvolt-Atomreflektionsanalysator (SARA) und SIR-2, ein Nahinfrarotspektrometer. Die ESA assistierte der ISRO auch in Bereichen, wie der Flugdynamik und unterstützt die Datenarchivierung und -verarbeitung. Als Ergebnis der Zusammenarbeit werden ESA und ISRO die Daten ihrer jeweiligen Instrumente teilen. Zu den übrigen internationalen Partnern der Mission gehören Bulgarien und die USA.

Quelle: ESA
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 3. September 2009