Zurück zur Startseite Mars
Zurück zur Startseite Zurück zur Mars-Indexseite
Artikel 15. Dezember 2009
Mars-Mission wird vorangetrieben, um im Jahr 2016 losgehen zu können
Demnächst Ausschreibung der Instrumente für NASA-ESA Kooperation - Missionen für die Jahre 2016, 2018 und die 2020-er Jahre vorgesehen

Oben: Oben: Der Entwurf eines Künstlers zum Mars-Orbiter, der für 2016 vorgesehen ist. (Abbildung: NASA)
Die Luft- und Raumfahrtbehörde der USA (National Aeronautics and Space Administration - NASA) und die Europäische Raumfahrtagentur (ESA) wollen nächsten Monat die erste Ausschreibung für wissenschaftliche Instrumente veröffentlichen, die bei einer Mars-Orbitermission zum Einsatz kommen sollen, welche für 2016 vorgesehen ist. Dies lässt eine engere Zusammenarbeit in einem gemeinsam ausgerichteten Mars-Explorationsprogramm erkennen.

Diese Bekanntgabe, welche in dieser Form das erste Mal geschieht, wird Angebote für eine Reihe an Sensoren ersuchen, die dazu entwickelt werden, Spurengase aufzusuchen und Konzentrationen von Methan in der Mars-Atmosphäre darzustellen.

Methan ist ein Schlüsselindikator für biologische und geologische Aktivität. Wissenschaftlern zufolge kann es von lebenden Organismen produziert werden oder durch natürliche Prozesse entstehen, wie zum Beispiel bei der Oxidation von Eisen.

Der Fokus bei einer ersten gemeinsamen Mission eines neuen Robot-Explorationsprogramms soll auf das Geheimnis gerichtet werden, welches das Methan auf dem Mars umgibt.

Die Bekanntgabe wird Pläne der NASA und der ESA für ein gemeinsames Mars-Programm näher an dessen Realisierung heranführen. Sie wird Mitte Januar erwartet.

Die beiden Raumfahrtorganisationen haben die "Initiative zur gemeinsamen Exploration des Mars" (Mars Exploration Joint Initiative) schon früher diesen Jahres ins Leben gerufen. Sie legt die Pläne für kombinierte Missionen in den Jahren 2016, 2018 und 2020 dar, die in den 2020-er Jahren schließlich zu einer Mars-Probenrückkehrmission (Mars Sample Return Mission - MSRM) führen sollen.

Die Missionen werden die bereits seit langem im Verzug befindliche ExoMars-Architektur mit NASA's Wissen zur Wiedereintritt-, Sinkflug- und Landetechnologie miteinander vermählen.

Das Mars-Abkommen wurde unterzeichnet, als die NASA und die ESA damit Mühe hatten, ihre eigenen Explorationspläne finanziert zu bekommen.

Der Spurengas-Orbiter würde im Januar 2016 auf einer von der NASA bereitgestellten Atlas 5-Rakete gestartet werden. Er würde dann neun Monate später mit Nutzlasten der Vereinigten Staaten und Europa am Mars ankommen. Die von Europa geführte Sonde würde Elemente eines früheren ExoMars-Orbiters mit Plänen der NASA für eine Wissenschaftsmission im Jahr 2016 verbinden.

Gemäß einer Vorschau auf die Januar-Bekanntgabe gehen Verantwortliche davon aus, nächsten Juli erfolgversprechende Instrumentenvorschläge auswählen zu können.

Europa führt auch gerade eine Studie über ein kleines Vorführmodell durch, um seine eigenen Wiedereintritts-, Sinkflug- und Landesysteme zu testen. Falls die ESA sich die finanziellen Mittel für dieses Projekt sichern kann, könnte das Vorführmodell Huckepack auf dem ExoMars-Spurengas-Orbiter eine Wetterstation auf dem Mars zur Landung bringen.

Der ExoMars-Rover, der von der ESA 2005 genehmigt wurde, würde dann während der nächsten Gelegenheit auf einem Marsflug Anfang 2018 auf einer weiteren Atlas 5-Rakete starten. Er würde landen, indem er ein von der NASA gebautes Himmelskran-System (sky crane system) verwendet. Dieses System wird derzeit für die Marswissenschaftslabor-Mission (Mars Science Laboratory Mission - MSLM) entwickelt, die für 2011 vorgesehen ist.

Die NASA plant einen kleineren Rover, der mit ExoMars im Jahr 2018 gestartert werden soll, um die Bewohnbarkeit des Planeten zu erforschen und um Proben für eine künftige Probenrückkehr-Mission zu sammeln.

Unter diesem Abkommen würde im Jahr 2020 eine weitere, bis jetzt noch undefinierte, gemeinsame Mission folgen.

Quelle: Spaceflight Now
Bearbeitet von: Joachim Dietlicher


letzte Änderung am 4. Januar MMX