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Artikel 18. Juni 2012
NASA und FAA einigen sich auf Regelkatalog für private Weltraumtaxen
Gemeinsame Absichtserklärung soll durch die Festlegung allgemeiner Sicherheitsnormen die Sicherheit von Besatzungen und der Öffentlichkeit bei kommerziellen Raumfahrzeugstarts gewährleisten

Dreamchaser
Oben: Eine künstlerische Darstellung von dem bemannten Raumfahrzeug Dreamchaser, das derzeit, gefördert von der NASA, von der Firma Sierra Nevada Corp. entwickelt wird, beim Anlegen an der Internationalen Raumstation. (Abbildung: Sierra Nevada Corp.)
Die US-Raumfahrtbehörde NASA und die US-Luftfahrtbehörde FAA wollen im Bereich zukünftiger kommerzieller Raumflüge zur Internationalen Raumstation zusammenarbeiten, Verantwortlichkeiten teilen und einen Regelkatalog für solche Flüge festlegen, wie Vertreter der beiden Behörden am 18. Juni bekanntgaben.

NASA-Administrator Charles Bolden und der amtierende FAA-Administrator Michael Huerta gaben heute bekannt, daß sie eine Vereinbarung unterzeichnet hätten, um Normen für die Lizensierung und eine Richtlinie für kommerzielle Missionen zur ISS zu erstellen. In dem Maße wie die aufstrebende Weltraumindustie weiterwächst, werden NASA und FAA die Sicherheitsnormen für staatliche und nichtstaatliche Flüge in die niedrige Erdumlaufbahn koordinieren.

"Ich bin wirklich sehr zufrieden, hier zusammen mit FAA-Administrator Huerta verkünden zu können, daß wir eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet haben, die festlegt, wie wir den sicheren Transport von staatlichen und privaten Besatzungen regeln werden", erklärte Bolden gegenüber Reportern in einer Pressekonferenz.

Diese Erklärung hilft dabei, Grundregeln für US-amerikanische Raumflüge festzulegen, um die Sicherheit von Besatzungen an Bord von Raumfahrzeugen und die Öffentlichkeit sicherzustellen.

"Die Regierung Obama erkennt den wissenschaftlichen, technologischen und ökonomischen Nutzen in der Erhaltung der Führungsrolle, die die Vereinigten Staaten in der Raumfahrt und der Weltraumerkundung innehat", sagte Huerta. "Diese Absichtserklärung zwischen der FAA und der NASA verfolgt diese elementaren nationalen Interessen weiter und weitet sie aus."

Im Sinne dieser Absicht soll die FAA die Lizenzen an kommerzielle Unternehmen vergeben, die die Sicherheitsnormen für den Start und den Wiedereintritt ihrer Raumfahrzeuge erfüllen, erläuterte Huerta. Für Flüge, die von amerikanischen Astronauten unternommen werden, wird die NASA für die Einhaltung der Sicherheit der Mission und der Besatzung verantwortlich sein.

"Dies ermöglicht es beiden Behörden, über die Jahre die Erfahrungen und die gelernten Lektionen umzusetzen", meinte Bolden.

CST-100 Falltest
Oben: Die Raumkapsel CST-100 von Boeing bei einem erfolgreichen Falltest am 3. April 2012 über dem ausgetrockneten Delamar Lake bei Alamo im US-Bundesstaat Nevada. (Photo: Boeing)
Die unterzeichnete Absichtserklärung stellt einen wichtigen Schritt in der Einführung eines funktionierenden Gesetzesrahmens für die kommerzielle Raumflugindustrie dar.

"Diese wichtige Vereinbarung zwischen der FAA und der NASA wird unsere gemeinsamen Ziele in der kommerziellen Raumfahrt voranbringen", erklärte der US-Minister für Transportwesen Ray LaHood in einer Stellungnahme. "Durch die Zusammenarbeit gewährleisten wir klare und einheitliche Normen für die Industrie."

Mehrere private Unternehmen bauen derzeit neue Raumfahrzeuge, mit denen NASA-Astronauten und andere zahlende Passagiere zur Internationalen Raumstation und anderen geplanten Zielen in der niedrigen Erdumlaufbahn gebracht werden sollen. Das kommerzielle Personentransportprogramm der NASA (CCDev) hat zum Ziel, die Entwicklung dieser Raumfahrzeuge durch ensprechende Vergabe von Fördermitteln und gesetzliche Vereinbarungen zu fördern.

Die Unternehmen, die Fördermittel in der dritten und letzten Runde des CCDev bekommen sollen, sollen nach Angaben von Bolden Mitte Juli bekanntgegeben werden.

Die FAA soll für die Regulierung und Lizensierung aller amerikanischen Unternehmen und Einzelpersonen verantwortlich sein, die im kommerziellen Raumtransportsektor aktiv werden, um eine sichere Umgebung am Boden und im nationalen Luftraum während Start und Wiedereintritt zu gewährleisten, erklärte Huerta.

Gemäß der Behördenvertreter hat die FAA bisher 207 erfolgreiche Starts lizensiert, darunter zwei suborbitale kommerzielle bemannte Raumflüge im Jahr 2004 und den kürzlich erfolgten Start der unbemannten Frachtkapsel DRAGON von SpaceX zur Internationalen Raumstation.

Quelle: Space.com
Bearbeitet von: Matthias Pätzold

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letzte Änderung am 21. Juni MMXII