Artikel 16. Januar 2013 |
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Bigelow Aerospace darf aufblasbares Modul an der ISS testen
Start voraussichtlich 2015 mit SpaceX DRAGON - Bigelow plant erste kommerzielle Station für 2017
Der neue Raum, der an der ISS angebracht werden soll,, das sogenannte Bigelow Expandierbare Aktivitätsmodul (BEAM), soll für mindestens zwei Jahre am Orbitallabor verbleiben. Während dieser Zeit sollen die Astronauten an Bord die Umgebungsbedingungen innerhalb des Moduls überwachen und eine Reihe von Variablen wie Temperatur, Druck und Strahlungsniveau aufzeichnen. Nach Angaben der Firma versprechen sich die Verantwortlichen von Bigelow Aerospace davon, den Nutzen von aufblasbaren Weltraumhabitaten zu bestätigen. Bigelow bekommt für die Bereitstellung des BEAM $17,8 Millionen (€13,3 Millionen) von der NASA. Das Modul soll im Jahr 2015 im zusammengefalteten Zustand mit einer DRAGON-Raumkapsel von SpaceX zur ISS gestartet werden.
Raumfahrtindustrie in der Erdumlaufbahn Der Nutzen eines aufblasbaren Weltraumhabitats würde sich dann in dem Modul BA-330 von Bigelow Aerospace offenbaren, das wesentlich größer als das BEAM sein wird. Ein einziges BA-330 Habitat soll ein Nutzvolumen von 330 Kubikmetern bieten und in der Lage sein, bis zu sechs Astronauten zu unterstützen, wie Bigelow erklärte. Bigelow Aerospace treibt die Arbeit für die Alpha-Station voran, die sie als die "erste kommerzielle Raumstation der Geschichte" bezeichnet. Die Station soll am Anfang aus zwei BA-330 Modulen bestehen. Die Firma plant, die beiden Module bis Ende 2016 fertiggestellt zu haben. Die Alpha-Station soll nur die erste in einer Reihe von kommerziellen Raumstationen sein, die Bigelow im All errichtet, wenn die Nachfrage danach steigt und die Industrie in der Erdumlaufbahn zur vollen Reife erwächst.
"Nationen wie Japan, Kanada, Brasilien, dem Vereinigten Königreich, den Niederlanden und Schweden könnten so die Zukunft ihrer bemannten Raumfahrtprogramme sichern und die Größe ihrer Astronautenkorps dramatisch vergrößern. Kleinere Länder mit bislang keiner Erfahrung auf dem Sektor, wie Singapur oder den Vereinigten Arabischen Emiraten könnten so auf schnelle und erschwingliche Weise ihre ersten Schritte in's All tun", wie ein Dokument von Bigelow Aerospace erläutert. Die Kosten privater Raumstationen "Der Schlüssel, um das Potential dieser Gelegenheiten freizusetzen, ist Erschwinglichkeit", führt das Unternehmen weiter aus und listet die Kosten auf, die eine erdrutschartige Veränderung gegenüber den historischen Raumfahrtkosten darstellen. Die Preisliste sieht wie folgt aus: - Astronautenflugkosten: $26,25 - $36,75 Millionen (€19,6 - €27,45 Millionen) für einen 60-tägigen Aufenthalt, abhängig vom gewählten Taxiraumfahrzeug; Eine Kundenbasis für das All
Kunden, die exklusiven Zugang und Kontrolle über ihr eigenes Stück Stationsvolumen und Anlagen wünschen, können für $25 Millionen ein Drittel eines BA-330-Moduls (rund 110 Kubikmeter, oder so viel wie ein komplettes ISS-Stationsmodul) für einen Zweimonatszeitraum von Bigelow mieten. "Ganz gleich ob der Kunde die NASA, ein internationaler Kundenkreis, ein Unternehmen oder eine reiche Einzelperson ist, Bigelow Aerospace steht bereit, seine robuste erschwingliche Technologie wirksam einzusetzen, um außerordentliche bemannte Raumfahrtmission durchzuführen", schließt das Dokument von Bigelow. Bigelow Aerospace ist im Besitz von Robert Bigelow, einem Unternehmer, der ein Vermögen mit Immobilien und Hotels gemacht hat. Neben kommerziellen Raumstationen in der Erdumlaufbahn kann sich der Unternehmer auch Stationen auf dem Mond vorstellen, die mit der Aufblastechnik arbeiten. SpaceX und Boeing planen ihre ersten bemannten Testflüge in 2015 (DRAGON) bzw. 2016 (CST-100). Die Entwicklung der kommerziellen bemannten Raumfahrzeuge wird von der NASA in der dritten Phase der Förderung (CCiCap) mit insgesamt $1,1 Milliarden (€820 Millionen) bezuschußt (einschließlich Sierra Nevada Corp., die den DREAMCHASER entwickeln). Für die Testflüge wollen die Unternehmen, wie sie kürzlich bekanntgaben, firmeneigene Testpiloten einsetzen. Dafür stehen ihnen eine Reihe ehemaliger NASA-Astronauten zur Verfügung, die vor allem in den letzten drei Jahren bei der US-Raumfahrtbehörde ausgeschieden und bei den Unternehmen eingestiegen sind. Quelle:
Space.com, Spaceflight Now
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