Bericht 5. Dezember 2002 | ||||||||
2003 fliegen drei weitere ESA-Astronauten zur ISS
Teilnahme an zwei Sojus-Taximissionen und einer Space Shuttle Mission
Der erste dieser Flüge ist für April geplant, wenn der spanische ESA-Astronaut Pedro Duque mit einer russischen Sojus zu einer 10-Tage-Mission startet. Im Juli nimmt der Schwede Christer Fuglesang an der US-Raumtransportermission STS-116 teil, bevor dann im Oktober der Niederländer André Kuipers in die Fußstapfen seines Kollegen Duque tritt und ebenfalls mit einer Sojus zu einer 10-tägigen Mission aufbricht. Die beiden ESA-Astronauten, die als Flugingenieure an den Sojus-Missionen teilnehmen, werden im Rahmen umfassender wissenschaftlicher Forschungsprogramme Experimente durchführen, die nach der Bekanntgabe von Forschungsgelegenheiten durch die ESA von europäischen Wissenschaftlern vorgeschlagen wurden. Außerdem dienen diese Missionen dem Austausch der Sojus-Kapsel, die jeweils für sechs Monate an der ISS angedockt ist und der Bordmannschaft für den Notfall als Rettungsfahrzeug dient.
Die geplanten Missionen dienen für die europäische Weltraumforschung einem doppelten Zweck. Zum einen ermöglichen sie europäischen Wissenschaftlern die Nutzung der Forschungseinrichtungen an Bord der ISS, zum anderen bereiten sie die europäischen Astronauten auf ihre künftige Rolle vor, wenn 2004 das europäische Columbus-Labor an der Station befestigt wird.
Die ESA will außerdem Satellitenvideo- und 3D-Anzeigetechnologie einsetzen, um den Menschen auf der Erde, vor allem jungen Leuten, einen "hautnahen" Einblick in die Raumfahrt zu vermitteln. Im Rahmen des Bildungsprogramms der ESA sollen Kommunikationsexperimente durchgeführt werden.
Christer Fuglesang wurde 1957 in Stockholm geboren. Der promovierte Teilchenphysiker wurde ebenfalls 1992 für das Europäische Astronautenkorps ausgewählt und ausgebildet. 1995 wurde er als Mitglied der Reservemannschaft für die Mission Euromir 95 ausgewählt. Später wurde er von der ESA als Hauptastronaut zur Betriebsabschnittsunterstützung der Expedition 2 Besatzung ans Johnson Space Center der NASA abgestellt. Die Mission STS-116 wird Fuglesangs Raumflugdebüt sein. André Kuipers wurde 1958 in Amsterdam geboren. Als Arzt hat er eingehende physiologische Forschung auf raum- und luftfahrtmedizinischem Gebiet betrieben. Von 1991 an war er für die Koordinierung und Durchführung der umfassenden Physiologieexperimente der ESA für Weltraummissionen verantwortlich. Ferner hat er lebenswissenschaftliche Experimente für die Parabelflugkampagnen der ESA koordiniert. Dem Europäischen Astronautenkorps gehört Kuipers seit 1999 an. Auch er wird zum ersten Mal an einem Raumflug teilnehmen. |