Nach der Abreise der Raumfähre ATLANTIS sind Kommandant Fjodor Jurtschichin und Flugingenieur Oleg Kotow in dieser Woche zum täglichen Routinebetrieb an Bord der Internationalen Raumstation zurückgekehrt, während der jüngst eingetroffene Flugingenieur Clay Anderson damit begann, wissenschaftliche Experimente durchzuführen.

Die ATLANTIS ist am 22. Juni in Kalifornien gelandet, nachdem sie ein neues steurbordseitiges Tragwerksegment und einen Satz Solarzellenflächen zur ISS geliefert hatte. Zusammen mit dem Shuttle ist Sunita Williams zur Erde zurückgekehrt, die sechs Monate lang auf dem Orbitalkomplex gelebt und gearbeitet hatte. Anderson kam am 10. Juni mit der Raumfähre auf der Station an und löste Williams ab.

Anderson's erste wissenschaftliche Tätigkeit war es, jüngeren Fernsehzuschauern zu demonstrieren, wie Newton's Gesetze bei Sportaktivitäten Anwendung finden, selbst unter Mikrogravitation, wie sie im All herrscht.

Am Montag begann Anderson mit einem Ernährungsexperiment. Er sammelte Blut- und Urinproben und begann damit, alles was er zu sich nimmt, zu erfassen. Das Experiment verfolgt den Verlauf von vielen Vitaminen und Mineralien, die wichtig für eine gute Gesundheit sind. Es ist die bislang umfassendste Untersuchung im Flug über physiologische Veränderungen während Langzeitraumflügen. Außerdem führten Anderson und Kotow eine medizinische Notfallübung durch und Jurtschichin tauschte einen der drei Sender am russischen Kommunikationssystem REGUL aus.

Die Besatzung inspizierte das Licht- und Stromversorgungssystem und führte am Dienstag eine routinemäßige Inspektion der Fenster im russischen SWESDA-Modul durch.

Der Mittwoch bestand nur aus Forschung. Jedes Besatzungsmitglied führte medizinische Tests und die periodische Bestimmung der Finess durch und arbeitete mit einer Reihe von russischen Experimenten. Kotow verbrachte zwei Stunden mit Widerstandsmessungen an den russischen Computersystemen im Servicemodul SWESDA. Die zwei Hauptcomputeranlagen funktionieren weiterhin gut, wobei je zwei der drei Stränge im Betrieb sind.

Anderson hat am Donnerstag ein Akustikdosimeter getragen, um die Lärmbelastung in der Station zu überprüfen. Er arbeitete außerdem mit dem Handschuhkasten für Schwerelosigkeitsforschung, wobei er erfolglos versuchte, einen Dichtigkeitstest durchzuführen. Die Untersuchung des Problems läuft noch. Jurtschichin und Kotow arbeiteten zwei Stunden lang mit dem russischen Profilaktika-Experiment, bei dem Möglichkeiten erforscht werden, wie man den Langzeiteinwirkungen der Schwerelosigkeit auf den Körper entgegenwirken kann. Jurtschichin arbeitete auch mit dem Strahlungsdetektionsexperiment Matrioschka, und Kotow sortierte medizinische Ausrüstung ein.