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Statusbericht Freitag, 17. September 2004
ISS-Statusbericht 52/2004
Expedition 9 Besatzung

Nahezu zwei Wochen an Fehlersuche und Reperaturbemühungen zahlten sich heute für die Expedition 9 Besatzung aus, als sie eine an Bord befindliche sauersofferzeugende Anlage wieder in Betrieb nehmen konnte.

Die Arbeit an der ELEKTRON-Anlage, einem Gerät, das aus Abwasser Sauerstoff gewinnt, war eine von mehreren Wartungsmaßnahmen, die in dieser Woche von Kommandant Gennadi Padalka und ISS-Wissenschaftsoffizier Mike Fincke durchgeführt wurden.

Unter Anleitung der russischen Flugleittechniker hatte Padalka das Flüssigkeitsmodul mit einem von ihm in der letzten Woche mit Ersatzteilen instandgesetzen ausgetauscht. Das ELEKTRON arbeitet jetzt ohne den Gasanalysator, der während der Fehlersuche ausgebaut worden war. Das Fehlen des Gasanalysators beeinträchtigt zwar nicht die Leistung des Geräts, Sauerstoff zu erzeugen, erfordert aber, daß die Besatzung den Betrieb der Anlage genauer im Auge behalten muß. Die Flugleittechniker wiesen die Besatzung an, das ELEKTRON abzustellen, bevor sie heute Nacht zu Bett geht, damit die Daten, die während des heutigen Betriebs gewonnen wurden ausgewertet werden können.

Die Besatzung hatte bereits Anfang der Woche eine Reihe von Leitungen der ELEKTRON-Anlage durchgespült und gereinigt, wie auch eine Trägerplatte gesäubert und den Gasanalysator ausgebaut. Während das ELEKTRON abgeschaltet war, war die Stationluft mit Sauerstoff aus dem PROGRESS-Transporter, der am Komplex angedockt ist, aufgefrischt worden. Die Station hat einen Vorrat an Sauerstoff sowohl in eigenen Tanks, in den PROGRESS-Tanks und in sauerstoffproduzierenden Kerzen, der für einige Monate vorhält, wenn dies notwendig sein sollte.

In der Zwischenzeit tauschte Fincke einen Kunstoffschlauch aus, über den der raum zwischen den Glasscheiben des Fensters im US-Labormodul DESTINY belüftet wird. Nachdem er den Druck zwischen den Scheiben herabgesetzt hatte, ersetzte er den Schlauch und brachte eine Schutzabdeckung an. Der alte Schlauch war beschädigt worden und hatte Luft in den Bereich eindringen lassen.

Die Besatzung hat mit den ersten Vorbereitungen für ihre Heimreise im nächsten Monat begonnen. In dieser Woche testeten sie das UKW- und KW-Kommunikationssystem des Sojus-Raumfahrzeugs, das sie zur Erde zurückbringen soll. Die Kommunikationstests wurden mit den NASA-Bodenstationen des White Sands Testgeländes, des Dryden Flugforschungszentrums und der Wallops Flugversuchseinrichtung durchgeführt, was diesen NASA-Einrichtungen erlaubt, als Ergänzung zu den russischen Hauptkommunikationseinrichtungen am Boden eingesetzt zu werden.

Fincke nahm außerdem mit einen Kamkorder alle durch die Stationsfenster sichtbaren Bereiche der US-Stationsteile aufgenommen. Das Video wurde zum Boden übertragen, damit die Ingenieure den Zustand der Bauteile beurteilen können.

Zu den wissenschaftlichen Aktivitäten der Besatzung in dieser Woche gehörte die Arbeit mit dem Experiment zur fortschrittlichen Ultraschalldiagnose in Mikroschwerkraft. Unterstützt von Experten am Boden führten sie mit der Ausrüstung Körperabtastungen durch, um die Verfahren zu üben. Sie fuhren außerdem damit fort, Informationen für die Wechselwirkungsuntersuchung zu gewinnen, eine computerunterstützte Untersuchung, die den Forschern dabei helfen soll, die interpersonellen Beziehungen zwischen Besatzungsmitgliedern und den Leuten in den Bodenleitstellen während Langzeitflügen zu studieren.

Aus einer Höhe von 353 km konnte Fincke spektakuläre Photos von Hurrikan Ivan schießen, während dieser die karibische See durchquerte um schließlich an der US-amerikanischen Golfküste an Land zu gehen. Diese Bilder können unter http://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/station/crew-9/ndxpage46.html online betrachtet werden.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 20. September MMIV