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Statusbericht Dienstag, 3. August 2004
ISS-Statusbericht 43/2004
Expedition 9 Besatzung

Zwei Raumfahrer der internationalen Raumstation haben heute die Willkommensmatte für ein neues Frachtraumfahrzeug ausgerollt. Expedition 9 Kommandant Gennadi Padalka und NASA ISS Wissenschaftsoffizier Mike Fincke verbrachten viereinhalb Stunden außerhalb der Station mit dem Austauschen von Experimenten und der Montage von Gerätschaften, die für die Ankunft des europäischen Automatischen Transferfahrzeugs (ATV) benötigt wird, dessen Jungfernflug zur ISS im nächsten Jahres erfolgen soll.

Das ATV ist ein unbemannter Frachttransporter, wie das russische PROGRESS Versorgungsfahrzeug, das aber eine um das zweieinhalbmal größere Frachtkapazität besitzt. Das ATV der ESA soll seinen ersten Start auf der Spitze einer ARIANE 5 Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guyana im Oktober 2005 durchführen. Zusätzlich zu dem Transport von Fracht, darunter Treibstoff, Wasser, Sauerstoff und Stickstoff, kann es außerdem die Station auf eine größere Bahnhöhe schießen. Wie der PROGRESS wird das ATV verglühen, wenn es wieder in die Erdatmosphäre eintritt. Während des Außeneinsatzes arbeiteten Padalka und Fincke in ihren ORLAN-Raumanzügen problemlos an der Außenseite des russischen Servicemoduls SWESDA. Die beiden verließen das Andock- und Schleusenmodul PIRS um 8:58 Uhr MESZ und begannen sofort mit ihrer Arbeit am russischen Segment.

Die Besatzungsmitglieder bewegten sich zum Endkegel von SWESDA, wo sie einen weithin offenen Arbeitsraum vorfanden. Der PROGRESS 14 Transporter hatte bereits am Freitag von hier abgelegt.

Ihre erste Aufgabe war der Austausch eines Experiments, SKK genannt, das Werkstoffe der Weltraumumgebung aussetzt, mit einem frischen Probenbehälter. Sie tauschten auch das KROMKA Experiment aus, das die Verunreinigungen durch die Abgase der Steuerdüsen des Servicemoduls mißt.

Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf die Vorbereitung der Station für die Ankunft von ATVs durch die Montage von neuer Rendezvous- und Andockgerätschaften. Sie brachten zwei Antennen an und tauschten drei Laserreflektoren mit drei moderneren Version als denen, die mit SWESDA im Jahr 2000 gestartet worden waren, aus. Ein dreidimensionaler Reflektor, der drei andere alte Reflektoren ersetzt, wurde außerdem installiert.

Während sie sich im Andockbereich aufhielten, trennte die Besatzung ein Kabel für eine Kamera, die kaputt gegangen war und bei einem zukünftigen Außeneinsatz ausgetauscht werden wird. Die Besatzung holte auch ein weiteres Werkstoffexperiment, PLATAN-M, ein. Sie kehrten mit PLATAN-M, KROMKA 2, SKK2 und den sechs alten Reflektoren im Schlepptau zum PIRS-Modul zurück.

Während sie am Heck des Servicemoduls arbeiteten, näherten sich die drei 270kg schweren Steuermomentenkreisel (CMG), die die Lage des Orbitallabors im All regeln, ihrem Sättigungsgrad, ein Zustand der erwartet worden war. Die Station wurde in freie Drift versetzt, während die Raumfahrer ihre Arbeit fortsetzten. Entsprechend setzte die S-Band-Kommunikation zeitweise aus, als Energiesparmaßnahmen ausgeführt wurden.

Gegen 11:15 Uhr MESZ wurden die Raumfahrer, die zu diesem Zeitpunkt etwa 40 Minuten ihrem Arbeitsplan voraus waren, angewiesen, den Bereich zu räumen. Sobald sie sich weiter nach vorne bewegt hatten, wurden die Steuerdüsen am Servicemodul betätigt, um die Lage der Station neu auszurichten und die S-Band-Kommunikation wiederherzustellen.

Nachfolgend, gegen 12 Uhr, übernahmen die CMGs wieder die Lageregelung der Station und die Steuerdüsen des Servicemoduls konnten abgestellt werden. Die Raumfahrer kehrten danach wieder an ihre Arbeit am Heck der ISS zurück.

Die Besatzung beendete den Außeneinsatz mit dem Schließen des Schotts um 13:28 Uhr MESZ. Dies war der 55. Außeneinsatz zum Aufbau und zur Wartung der Station, der 30., der von der Station selbst ausging, der fünfte für Padalka und Finckes dritter.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 4. August MMIV