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Statusbericht Freitag, 9. Juli 2004
ISS-Statusbericht 39/2004
Expedition 9 Besatzung

An Bord der internationalen Raumstation konzentrierte sich die Arbeit der Expedition 9 Besatzung in ihrer 12. Woche im All auf wissenschaftliche Experimente, Problemsuche bei den Raumanzügen und routinemäßigen Wartungsaufgaben.

Kommandant Gennadi Padalka und ISS-Wissenschaftsoffizier Mike Fincke richteten ihre Aufmerksamkeit auf eine humanwissenschaftliche Untersuchung, mit der medizinische Daten besser und schneller zum Boden übertragen werden sollen. Die Anwendung könnte auch auf der Erde Nutzen finden und Ärtzten in Krankenhäusern schnellere Verletzungsdiagnosen bei Patienten an entfernt gelegenen Orten ermöglichen.

Das fortschrittliche Ultraschallexperiment, das von Padalka an seinem "Patienten" Fincke getestet wurde, wurde in der Mitte der Woche durchgeführt. Es zeigte, daß die Übertragung der Daten an einen Flugarzt auf schnelle Weise durchgeführt werden kann. Das verspricht Gutes für Anwendungen auf der Erde, wie für Erstdiagnosen von Unfallopfern. Selbst Leute mit geringer Ausbildung im Bereich erster Hilfe könnten so Informationen über den Zustand einer Person von einer weit entfernten Stelle an Ärzte übermitteln, die die Daten des Verletzten noch vor seinem Transport in ein Krankenhaus auswerten können. Frühdiagnose und Behandlung durch solch eineTelemedizin könnte letztlich Leben retten.

Fincke arbeitete auch mit der Hilfe der Missionsleitzentrale an der Fehlerbeseitigung bei den amerikanischen Raumanzügen. Die Weltraummobilitätseinheiten (EMU) haben Kühlungsprobleme, die nach und nach auf Pumpen innerhalb der Anzüge zurückgeführt werden konnten. Diese Pumpen sorgen für die Zirkulation von Wasser durch den Anzug, um dem Raumfahrer die richtige Temperatur zu bereiten. Weitere Arbeiten um das Problem genauer zu spezifizieren sind für die Woche ab dem 19. Juli geplant. Ersatzteile, mit denen die Anzüge repariert werden können, sollen mit dem nächsten PROGRESS-Transporter am 11. August gestartet werden. Der neue PROGRESS soll am 14. August an der Station anlegen. Das zur Zeit angedockte Fahrzeug PROGRESS 14 soll am 30. Juli abgekoppelt werden.

Der nächste Außeneinsatz, bei dem wieder russische ORLAN-Raumanzüge verwendet werden sollen, ist für den 3. August geplant. Während dieses Einsatzes wird die Besatzung wissenschaftliche Experimente anbringen und andere einholen, sowie den die Außenseite des SWESDA-Andockports für den ersten Flug und die Ankunft eines europäischen Automatischen Transferfahrzeuges (ATV) im Oktober nächsten Jahres vorbereiten.

Zum Ende der Woche simulierte die Besatzung während einer Notfallübung ein Feuer an Bord und spielte den kompletten Notfallplan zusammen mit den Flugleittechnikern in Houston und Moskau durch. Derartige Übungen werden regelmäßig an Bord des Komplexes durchgeführt, um die Besatzung auf solche Notfälle vorbereitet zu halten.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 16. Juli MMIV