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Statusbericht Freitag, 5. März 2004
ISS-Statusbericht 12/2004
Expedition 8 Besatzung

Expedition 8 Kommandant Michael Foale stellte heute das Vakuum zwischen den zwei Glasscheiben des zu wissenschaftlichen Zwecken genutzten Fensters im Raumlabor DESTINY wieder her. Die Arbeit am Fenster stand in Zusammenhang mit fortgesetzten Reparaturen, nachdem im Januar eine kleine Undichtigkeit an der internationalen Raumstation festgestellt worden war.

Zusammen mit Flugingenieur Alexander Kaleri schloß er eine Prozedur ab, durch die jegliche kondensierte Feuchtigkeit, die sich während des Austausches des beschädigten Kunststoffschlauches, über den der Scheibenzwischenraum im Vakuum gehalten wird, zwischen den beiden Scheiben angesammelt haben könnte, entfernt wurde. Mit der Prozedur wurde gegen 16:20 Uhr MEZ begonnen und beendete sie gegen 19 Uhr. Die abschließenden Schritte, die bezüglich der Reparatur noch verbleiben, sind die Anfertigung einer Abdeckung, die den Schlauch vor unbeabsichtigter Berührung schützen soll, sowie der Einbau eines neuen Überbrückungsschlauches, der mit dem PROGRESS 13 Transporter zur Station geliefert worden war.

Kaleri setzte die Untersuchung der immer wieder auftretenden Ausfälle des Elektron Sauerstofferzeugungssystem im Servicemodul SWESDA fort. Das System, das Sauerstoff aus Wasser gewinnt, ist einer von mehreren Mechanismen, der Atemluft zur Verfügung stellt. Heute haben Kaleri und Flugleittechniker in Moskau das System wiederholt in Betrieb gesetzt, um so Bläschen aus dem System zu spülen. Während die Reparaturen andauern, wurde die Stationsluft mit Sauerstoff aus dem PROGRESS-Transporter aufgefrischt. Außerdem stehen auch sauerstoffproduzierende Kanister zur Verfügung, die aber zur Zeit nicht eingesetzt werden.

Der Anfang der Woche bestand für Foale und Kaleri aus Freizeit und leichten Pflichtübungen, nachdem sie in der vorangegangenen Woche den ersten Zwei-Mann-Außeneinsatz ohne eine dritte Person im Innern der Station durchgeführt hatten. Die beiden konnten beinahe drei Viertel der geplanten Aufgaben absolvieren, bevor Kaleri berichtete, daß sich Wassertropfen in seinem Helm bildeten und seine Anzugstemperatur etwas hoch sei. Nach dem vorzeitigen Abbruch des Außeneinsatzes entdeckten die beiden schnell einen Knick in einer der Schläuche von Kaleris Kühlanzug. Der Knick wurde begradigt und das Wasser konnte wieder frei fließen.

Die Besatzung arbeitete auch mit mehreren wissenschaftlichen Experimenten, insbesondere mit dem Proteinkristallwachstumsexperiment PromISS. Am Mittwoch verstauten sie dann die Experimentprobe nach einer erfolgreichen 30-tägigen Wachstumsphase im AQUARIUS Inkubator.

Auf der regelmäßig donnertags stattfindenden Besprechung der ISS- Missionsleitung diskutierten die russischen und amerikanischen Leiter den Status bezüglich des winzigen Druckabfalls in den zwei Heliumsystemen, die die Treibstofftanks und -leitungen der Sojus TMA-3 unter Druck setzen. Der Druckabfall war zuerst im System 2 bemerkt worden, nachdem die Sojus im Oktober an der Station angekommen war und wurde während eines Triebwerkstests, der in Vorbereitung für den Außeneinsatz durchgeführt worden war, auch für System 1 bestätigt. Russische Flugleittechniker sind nun der Ansicht, daß der Druckabfall kein Problem darstelle. Der Abfall war nur sehr sehr gering und somit kein Grund vom normalen Wiedereintritts- und Landeverfahren abzuweichen.

In der Zwischenzeit berichteten Flugleittechniker in Houston, Anfang der Woche kurzzeitige Anstiege in der elektrischen Spannung und in den Vibrationen eines der Lageregelungskreisel (CMG) der Station beobachtet zu haben. Die Anstiege seien am CMG3 aufgetreten, eines der drei im Betrieb befindlichen CMGs auf der Station, nachdem am Dienstag als Teil des Bahnanhebungsmanövers, das mit den Triebwerken des PROGRESS ausgeführt wurde, ein dazu notwendiges Lageänderungsmanöver der ISS durchgeführt worden war. Im Augenblick arbeiten alle drei CMGs wieder normal und zeigen keine ungewöhnlichen Stromschwankungen; dennoch fahren die Flugleittechniker damit fort, die Aufzeichnung der jüngsten CMG-Betriebsdaten auszuwerten. Angetrieben mit Strom aus den Solarzellenflächen sorgen die CMGs für eine kontinuierliche Lageregelung der Station ohne dafür den begrenzten Treibstoffvorrat der ISS angreifen zu müssen.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 8. März MMIV