ein unbemanntes russisches PROGRESS-Raumfahrzeug ist heute Nacht erfolgreich vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan gestartet, um rund zweieinhalb Tonnen an Nahrungsmitteln, Treibstoff, Wasser und Versorgungsgütern zu den Bewohnern der internationalen Raumstation zu liefern.

PROGRESS 12 hob pünktlich um 3:48 Uhr MESZ von seiner zentralasiatischen Startrampe ab, als sich die ISS gerade in 390 km Höhe über dem Südatlantik hinwegbewegte. Weniger als 10 Minuten später hatte der PROGRESS seine vorläufige Umlaufbahn erreicht und seine Sonnenzellenflächen und Navigationsantennen wurden erfolgreich entfaltet.

An Bord der ISS waren Expedition 7 Kommandant Jurij Malentschenko und NASA ISS-Wissenschaftsoffizier Ed Lu bereits in ihrer Schlafphase, als der PROGRESS in den Orbit aufstieg.

Der neue PROGRESS-Transporter soll Sonntag Morgen um 5:45 Uhr MESZ am hinteren Andockport des SWESDA-Moduls anlegen. Ein weiterer PROGRESS-Versorgungsfrachter, der im Februar an der Station angekommen war, hatte, gefüllt mit Müll, gestern von der Station abgelegt und war später in die Erdatmosphäre gelenkt worden, wo er verglühte.

PROGRESS 12 ist beladen mit Versorgungsgütern für Malentschenko und Lu und mit experimentalausrüstung für den spanischen ESA-Astronauten Pedro Duque, der am 18. Oktober zusammen mit der Expedition 8 Besatzung, Kommandant Michael Foale und Sojus-Pilot und Flugingenieur Alexander Kaleri, an Bord von Sojus TMA-3 zur ISS starten soll. Duque wird acht Tage an Bord der ISS verbringen, wo er auf Basis einer kommerziellen Vereinbarung zwischen der europäischen Raumfahrtagentur und der russischen Luft- und Raumfahrtbehörde wissenschaftliche Experimente durchführen soll. Duque soll dann am 28. Oktober zusammen mit Malentschenko und Lu zur Erde zurückkehren.

Unter den Versorgungsgütern an Bord von PROGRESS 12 ist auch ein Satellitentelephon und ein GPS-Positionsbestimmungsgerät, das Lu, Malentschenko und Duque in dem unwahrscheinlichen Fall einsetzen werden, daß sie wie die Expedition 6 im Mai weit enfernt von der geplanten Landestelle niedergehen.

Der neue PROGRESS hat auch persönliche Gegenstände und Ausrüstung für Foale und Kaleri an Bord, die rund 200 Tage an Bord bleiben sollen.