Nach einer Missionszeit von vier Wochen hat die zweiköpfige Besatzung der internationale Raumstation die Phase der Orientierung und des sich mit dem neuen Heim Vertrautmachen beendet und ist nun voll in den Betriebsplan eingebunden, der die ganze Bandbreite der Aktivitäten wiederspiegelt, denen sie während der verbleibenden fünf Monate in der Umlaufbahn nachgehen sollen.

An jedem Tag in dieser Woche haben Expedition 7 Kommandant Jurij Malentschenko und NASA ISS Wissenschaftsoffizier Ed Lu einer Vielzahl von Wartungstätigkeiten durchgeführt, mit denen ihr Heim in der Umlaufbahn in gutem Zustand gehalten werden soll, von der Überwachung der Lebenserhaltungssysteme bis zur Überprüfung der Luft- und Trinkwasserqualität.

In der kommenden Woche planen die Missionsleiter, daß die Besatzung eine Speicherbatterie im Servicemodul SWESDA austauschen soll. Als Übung für einen Notfallaußeneinsatz, sollen Malentschenko und Lu die amerikanischen Raumanzüge alleine an- und wieder ablegen. Während des Trainings für den Flug hatten die beiden immer Hilfe beim An- und Ablegen der Mobilititätseinheiten für Außeneinsätze. Geplant sind während ihres Aufenthalts auf der ISS allerdings keine Außeneinsätze.

Die wissenschaftliche Mission der Expedition 7 Besatzung wurde ebenfalls in dieser Woche in Angriff genommen. Malentschenko nahm an russischen biomedizinischen Experimenten teil, mit denen der Einfluß der Mikroschwerkraftumgebung auf die Blutzellenanzahl und die Körpermasse beurteilt werden soll, während Lu eine neue Reihe von Versuchsläufen mit im Handschuhkasten für Mikrogravitationsforschung (MSG) begonnen hat.

Das MSG ist ein abgedichteter Behälter im Labormodul DESTINY, der Experimente beherbergt, die Stoffe einsetzen, die von der Umwelt der Raumstation ferngehalten werden sollen. InSPACE, die Untersuchung der Struktur von paramagnetischen Aggregaten kolloidaler Emulsionen, die bereits von der Expedition 6 begonnen worden war, studiert, wie sich magnetisierbare Teilchen verhalten, wenn ein magnetisches Feld gepulst ein- und ausgeschaltet wird.

Wissenschaftler hoffen, damit bessere Fluide für Systeme, die regelmäßig magnetischen Feldern ausgesetzt sind, z. B. für Kraftfahrzeugbremsen und Schwingungsdämpfungssystemen, und neue Anwendungen für Schwingungsdämfungssysteme von Gebäuden in erdebebengefährdeten Gebieten zu entwickeln.