Am Ende ihrer elften Woche in der Umlaufbahn sind die Mitglieder der Expedition 6 Besatzung mit dem Auspacken der neuen Lieferung von Vorräten beschäftigt, während die Missionsleitung auf der Erde eine Planung für ihre restliche Zeit im All aufstellt.

Ein russisches PROGRESS-Versorgungsfahrzeug hatte am Dienstag um 15:49 Uhr MEZ am hinteren Andockport des SWESDA-Moduls angelegt und eine Tonne an Lebensmitteln, Treibstoff, Kleidung und anderem Material geliefert, mit denen Kommandant Ken Bowersox, Flugingenieur Nikolai Budarin und NASA ISS Wissenschaftsoffizier Donald Pettit ohne weiteres bis Juni an Bord verbringen können. Die Schotts zwischen dem PROGRESS und der Station wurden am Dienstag Abend geöffnet und das Entladen begann am Mittwoch Mittag.

Unter der Ausrüstung, die mit dem russischen Frachtraumer zur Station gekommen war, befanden sich auch zwei Stromversorgungsmodule, die für die Instandsetzung des Mikroschwerkraftshandschuhkastens (MSG) im US-Labormodul DESTINY sind. Der MSG, der von der europäischen Raumfahrtagentur ESA zusammen mit dem Marschall Raumflugzentrum (MSFC) der NASA in Huntsville, Alabama, entwickelt wurde, ist seit letztem November außer Betrieb, nachdem ein Stromversorgungsregler und ein austauschbares Elektronikmodul ausgefallen waren. Die Module waren beim letzten Besuch auf der Station (STS-113) zur Reparatur bei der ESA zur Erde zurückgebracht und nach einer Abnahmeprüfung am MSFC in den PROGRESS verladen worden.

Flugleittechniker diskutieren zur Zeit eine mögliche Bahnanhebung mit den Triebwerken des PROGRESS, die am Dienstag erfolgen soll. Wenn dem Manöver zugestimmt werden soll, würde die Station um 11 km von 384 auf 395 km mittlere Bahnhöhe angehoben werden. Dies würde die Station auf die richtige Höhe für ein Rendezvous mit dem neuen Sojus Rückkehrfahrzeug bringen, das Ende April gestartet werden soll.

Pettit baute am Mittwoch die neuen Komponenten in den Handschuhkasten ein, aber als er den Kasten einschaltete, flog eine Sicherung heraus. Nutzlastleittechniker berichteten, daß diese Reaktion ähnlich war, wie das, was im NOvember beobachtet worden war, kurz bevor das MSG ausgefallen war und sie wiesen Pettit an, den Kasten wieder abzuschalten, um die neuen Komponenten zu schützen. Die Suche nach einer Lösung des Problems durch Spezialisten von der ESA und dem MSFC wird über das Wochenende weitergehen.