Eine multinationale Taxi-Besatzung ist heute auf der internationalen Raumstation angekommen, hat ein frisches Sojus-Rückkehrfahrzeug abgeliefert und einen achttägigen Aufenthalt mit gemeinsamen Aktivitäten zusammen mit den ständigen Bewohnern des Außenpostens begonnen.

Zwei Tage nach ihrem Start vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan haben der russische Kommandant Jurij Gidsenko, der italienische Flugingenieur Roberto Vittori und der südafrikanische Geschäftsmann Mark Shuttleworth um 9:56 Uhr heute morgen ihr Sojus TM-34 Raumfahrzeug am Nadirport des SARJA-Moduls der ISS angelegt, gerade als diese sich über Zentralasien befand.

An Bord der ISS pflegte der Expedition 4 Flugingenieur Dan Bursch, seines Zeichens Flottenkapitän der US-Navy, die Tradition, die Schiffsglocke im UNITY-Modul zu läuten, um so zum Ausdruck zu bringen, daß Besucher auf der Station eingetroffen sind. Zusammen mit Bursch überwachten Kommandant Jurij Onufrijenko und Flugingenieur Carl Walz das Andockmanöver.

Nur wenige Meter weiter, am Andockmodul PIRS, ist das alte Sojus TM-33 Raumfahrzeug geparkt, das letzten herbst von einer anderen Besatzung zur ISS geflogen worden war. Gidsenko, Vittori und Shuttleworth werden früh am 5. Mai mit dieser Kapsel wieder auf den kasachischen Steppen landen.

Gidsenko, der seinen dritten Raumflug unternimmt, ist das erste frühere Besatzungsmitglied der ISS, das zum Orbitalkomplex zurückkehrt. Er war der Pilot der Expedition 1 Besatzung, die im November 2000 als erste auf der Station gelebt hat. Vittori ist ein Berufsastronaut der europäischen Weltraumagentur und fliegt aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der italienischen Raumfahrtagentur und der russischen Luft- und Raumfahrtagentur Rosaviacosmos auf seinem ersten Raumflug mit. Shuttleworth ist ein südafrikanischer Unternehmer der seinen Flug aufgrund einer vertraglichen Vereinbarung mit Rosaviacosmos mitmacht.

Gidsenko, Vittori und Shuttleworth werden während ihres Aufenthaltes Experimente und Bildungsmaßnahmen durchführen.

Etwa anderthalb Stunden nach dem Andocken, nachdem die Dichtigkeitstests erfolgreich abgeschlossen worden waren, wurden um 11:25 Uhr MESZ die Schotts geöffnet und die sechs besatzungsmitglieder begrüßten einander. Glückwünsche wurden den zwei Besatzungen von russischen, italienischen, südafrikanischen Funktionären und solchen von der ESA aus dem russischen Missionskontrollraum in Koroljew bei Moskau übermittelt.