Statusbericht Freitag, 25. Januar 2002 |
ISS-Statusbericht 5/2002
Expedition 4 Besatzung Expedition 4 Kommandant Jurij Onufrijenko und Astronaut Dan Bursch beendeten heute
einen 5 Stunden und 59 Minuten dauernden Arbeitseinsatz außerhalb der internationalen
Raumstation, bei dem sie sechs Düsenstrahlabweiser am Heck von SWESDA anbrachten,
eine Anlage zur Bestimmung der Materialablagerung durch die Steuerdüsen ausgetauscht
und eine Amateurfunkantenne und ihre Anschlüsse montiert. Sie brachten außerdem drei
Werkstoffexperimente und ein physikalisches Experiment an der Außenhaut von SWESDA
an. Während Onufrijenko und Bursch außerhalb arbeiteten, blieb Astronaut Carl Walz im
Innern zurück und half bei der Koordinierung der Tätigkeiten und bediente den Robotarm
der Station, den CANADARM2, um dessen Kameras eine Beobachtung der Aktivitäten zu
ermöglichen. Dies war der 33. Außeneinsatz für den Aufbau der Raumstation und der
achte, der von der Station selbst ausging. Onufrijenko und Bursch trugen die russischen
ORLAN-Raumanzüge, während sie sechs Abgasstromabweiser um die
Lageregelungstriebwerke am Heck des SWESDA-Moduls anbrachten. Die Abweiser sind
dazu gedacht, die Ablagerung von Abgaspartikeln an der Außenhülle der Station nach der
Betätigung der Steuerdüsen zu vermindern. Die Raumfahrer bauten außerdem ein Experiment namens KROMKA ab, das in der
Nähe einer der Düsengruppen plaziert war. Das Experiment fängt Stoffe von den
Gasstößen der Düsen ein. Es wird Anfang Mai an Bord des Sojus-Raumfahrzeugs zur
Erde zurückgebracht werden. Durch die Untersuchung der eingefangenen Stoffe
gewinnen die Ingenieure ein besseres Verständnis über die Natur der Ablagerungen.
Onufrijenko und Bursch brachten ein nahezu gleiches neues KROMKA-Experiment an
demselben Platz an. Die Untersuchung der Materialproben von diesem Experiment, wird im
Vergleich zum ersten Aufschluß über die Wirksamkeit der Düsenabweiser geben, die die
Raumfahrer angebracht haben. Ebenfalls brachten die Weltraummonteure eine
Amateurfunkantenne und die zugehörigen Anschlüsse am Heck von SWESDA an. Die
Antenne ist die zweite von vieren, die einmal um das Ende der Station angebracht sein
werden. Die erste Antenne war von Onufrijenko und Walz bei ihrem Außeneinsatz am 14.
Januar montiert worden. Onufrijenko und Bursch brachten auch ein physikalisches Experiment namens PLATAN
an der Außenhüle von SWESDA an. PLATAN soll niedrigenergetische schwere Atomkerne
von der Sonne und von außerhalb des Sonnensystems einfangen. Dazu installierten sie
noch an SWESDA drei Werkstoffexperimente, abgekürzt SKK, von dem russischen Namen
dafür. Die Experimente untersuchen die Wirkung der extremen Weltraumumgebung auf eine
breite Palette von Werkstoffen. Zuletzt brachten die Raumfahrer noch Seilführungen an
den Handgriffen an SWESDA. Diese Seilführungen, "Schweineschwänze" genannt, halten
die Sicherungsseile der Raumfahrer davon ab, umherzuschlagen und Experimente und
Ausrüstung an der Außenseite der Station zu beschädigen. Während des gesamten
Außeneinsatzes haben sie Photos von ihren Arbeiten angefertigt.
Quelle: ISS-Statusreport der NASA |