Zurück zur Startseite
Statusbericht Mittwoch, 21. November 2001
ISS-Statusbericht 45/2001
Expedition 3 Besatzung

Während ihres 103. Tages an Bord der internationalen Raumstation haben Expedition 3 Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deschurow und Flugingenieur Michail Tjurin am Mittwoch mit der Inbetriebnahme des unbemannten Progress-Versorgungsfahrzeugs begonnen. Dies ist die Vorbereitung für die bevorstehende Akopplung des Transporters.

Der PROGRESS, der am hinteren Andockport des SWESDA-Moduls angedockt ist, ist der fünfte, der die Station besucht hatte. Er wird am Donnerstag um 17:06 Uhr MEZ ablegen, um dann abgebremst zu werden und danach in der Erdatmosphäre zu verglühen. Damit wird Platz für den PROGRESS 6 geschaffen, der am Montag um 19:24 Uhr vom Kosmodrom Baikonur in Kasachstan starten und am Mittwoch, 28. November, um 20:45 Uhr MEZ an der ISS anlegen soll.

Das Expedition 3 Trio hat auch mit den Vorbereitungen für ihre baldige Rückkehr zur Erde, nach vier Monaten Aufenthalt im All, begonnen. Sie haben angefangen, Ausrüstung zusammenzupacken und die Station für die Ankunft der Raumfähre ENDEAVOUR bereit zu machen, deren Start zur Mission STS-108 vom Kennedy Raumfahrtzentrum für den 30. November um 1:41 Uhr MEZ geplant ist. Die ENDEAVOUR wird von Dominic Gorie kommandiert. Als Pilot fungiert Mark Kelly und Linda Godwin und Daniel Tani werden als Missionsspezialisten an Bord sein.

Der eigentliche Zweck der Mission ist aber, die Expedition 4 Besatzung der ISS, bestehend aus Kommandant und Kosmonaut Jurij Onufrienko und den amerikanischen Flugingenieuren Dan Bursch und Carl Walz, zur Station und die Expedition 3 Besatzung zurück zur Erde zu bringen. Außerdem werden während des Fluges Godwin und Tani einen Außeneinsatz durchführen, bei dem Wärmeschutzdecken über den Beta-Kardanantriebseinrichtungen der 72 Meter langen Solarzellenflächen des Photovoltaikmoduls der ISS angebracht werden sollen.

Mit den Antriebseinrichtungen lassen sich die Flächen nach der Sonne hin ausrichten und nachführen, um so ein Maximum an Energie für die Raumstation zu gewinnen.

Flugleittechniker am Missionsleitzentrum in Houston haben bei diesen Geräten zeitweise einen Anstieg des Stromverbrauchs registriert, der mit den hohen Temperaturschwankungen in Zusammenhang gebracht wurde, die entstehen, wenn sich die Station in den Erdschatten hinein und wieder aus ihm heraus bewegt. Das Anbringen der Wärmeschutzabdeckungen soll diese Temperaturschwankungen abmildern und dadurch die Stromspitzen bei der Bewegung der Flügel eliminieren.

Die Raumfahrer werden sich durch ENDEAVOURs Luftschleuse in den Weltraum begeben, dann mit dem Manipulatorarm der Fähre etwa 15 Meter die Trägerstruktur emporgehoben werden, und die restlichen 9 Meter zur Spitze des P6-Trägers mit den Decken Hand über Hand weiterklettern, wo sie ihre Arbeit aufnehmen werden.

An Bord der Station nehmen humanphysiologische Experimente weiter eine zentrale Rolle in den wissenschaftlichen Tätigkeiten der Besatzung ein und autonome Materialforschung in Mikroschwerkraftsumgebung häuft weiterhin in einer Reihe von Bereichen Experimentalzeit an.

Während an Bord alle Systeme im normalen Betriebszustand laufen, bewegt sich die ISS in einer durchschnittlichen Höhe von 397 km in gut 92 Minuten pro Umlauf um die Erde.

Quelle: ISS-Statusreport der NASA


letzte Änderung am 11. November MMII