Artikel Samstag, 7. September 2002 | |
Schwerkraftfeld der Erde kartographiert
Amerikanisch-deutsche GRACE Mission voller Erfolg - in 14 Tagen genauere Daten, als in den letzten 30 Jahren Die geringauflösende Abbildung repräsentiert bereits eine zehnfache Verbesserung gegenüber früheren Karten, erklärten Wissenschaftler des gemeinsamen amerikanisch-deutschen Mission zur Erforschung des Erdschwerefeldes und des Erdklimas (GRACE). Frühere Karten waren langsam und mühsam aus einer Kombination von Satelliten- und bodengestützten Daten zusammengepuzzled worden. "Es hat 30 Jahre gedauert, um das zu bekommen, was wir bisher hatte," sagte Mike Watkins, Projektwissenschaftler der Mission am Laboratorium für Strahlantriebe (JPL) der NASA. "In nur vierzehn Tagen hat GRACE mehr gebracht." Aufgrund von Unterschieden in Dichte und Materialen, aus denen die Erde besteht, ist ihr Schwerefeld voller Beulen. Großflächige Massenbewegungen, wie auch abschmelzende Gletscher, können ebenfalls das Feld verändern. Die neuen Karten zeigen die Variationen im Schwerefeld in einer Auflösung von 1000 km und größer als Kleckse. Vorläufige Karten, mit Daten weiterer 35 Tage, haben diese Auflösung auf etwa 500 km reduziert. Gestartet im März umkreisen die GRACE Zwillingssatelliten TOM und JERRY die Erde 16 mal am Tag in 500 km Höhe.Voneinander 220 km entfernt mißt ein präzises Mikrowellenentfernungsmeßsystem ständig die Distanz zwischen mit einer Genauigkeit, die dem Zehntel des Durchmessers eines Haares entspricht. Diese Fähigkeit, zusammen mit der Technik des globalen Ortsbestimmungssystems (GPS), erlaubt es den Wissenschaftlern am Boden Veränderungen in der Geschwindigkeit und Entfernung zwischen den in Deutschland gebauten Raumfahrzeugen aufzuzeichnen. Diese Veränderungen sind die direkte Folge von Unterschieden in der Masseverteilung in der Erdoberfläche und den daraus resultierenden Variationen in der Schwereanziehung. Zum Beispiel sorgt eine Region mit höherer Schwerkraft dafür, daß jedes der beiden Raumfahrzeuge abwechselnd beschleunigt und wieder abgebremst wird, wenn es darüber hinwegzieht. Eine verbesserte Programmversion, die im Oktober in die Satelliten hochgeladen werden soll, soll die Genauigkeit noch weiter verbessern. Zum Jahresende hin hoffen die Wissenschaftler im Monatsabstand Schwerefeldkarten herausgeben zu können, die hundertmal besser sind, als was zur Zeit zur Verfügung steht. Quelle: Space.com |