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Artikel 25. Juni 2002
NASA startet NOAA-17 (M)
Umweltsatellit soll Meeres-, Atmosphären- und Wetterforschung betreiben - neuester Teil der großen erdumspannenden NOAA-Flotte

NOAA-17 in der Erdumlaufbahn
Oben: Künstlerische Darstellung von NOAA-17 in der Erdumlaufbahn. (Photo: NASA/GSFC)
Ein neuer Umweltsatellit, der die Wettervorhersage verbessern und Umweltereignisse auf der ganzen Welt aufzeichnen soll, raste gestern abend nach einem perfektem Start vom Luftwaffenstützpunkt Vandenburg in Kalifornien in's All. Das Raumfahrzeug der Nationalen amerikanischen Behörde für Meeres- und Atmosphärenforschung NOAA-17 (M) hob um 20:23 Uhr auf der Spitze einer Titan II Trägerrakete der US-Luftwaffe von der Startrampe ab. Etwa sechseinhalb Minuten später trennte sich der Satellit von der zweiten Stufe der Titan II.

Kurz nach dem Start verfolgten die Flugleittechniker den Fortschritt des Raumfahrzeugs mit Echtzeittelemetriedaten, die vom amerikanischen Bahnverfolgungs- und Datenübermittlungssatellitensystem TDRS weitergeleitet wurden. Etwa 30 Minuten nach dem Start, erhielten die Techniker Daten des Satelliten über die Bodenstation im McMurdo Sund in der Antarktis, die besagten, das sich die Solarzellenflächen des Satelliten erfolgreich entfaltet hatten. Um 21:49 Uhr MESZ schließlich erreichten sie Daten von der Station Oakhanger in England, die bestätigten, daß das Energieversorgungssystem von NOAA-M normal funktionierte. NOAA-M wurde in NOAA-17 umbenannt, nachdem er die Umlaufbahn erreicht hatte.

Start von NOAA-17
Oben: Kurz nach dem Start wurde die Titan II Trägerrakete beim Durchbrechen einer Wolkenschicht beobachtet. (Photo: NASA/KSC)
NOAA-17 ist der dritte in einer Reihe von fünf Umweltsatelliten, die die Erde auf Polarbahnen umrunden (POES) und mit verbesserten Instrumenten zur Bildgewinnung und Erdvermessung die nächsten 10 Jahre betrieben werden sollen.

Wie auch bei den zwei vorangegangenen Satelliten hat NOAA-17's verbessertes Mikrowellenlot zusätzliche Kanäle, die eine verbesserte Temperatur- und Wasserdampfüberwachung in der Troposphäre und der Stratosphäre, besonders bei starker Bewölkung, ermöglichen. Sein fortschrittliches höchstauflösendes Radiometer besitzt einen neuen sechsten Kanal im sichtbaren Bereich, mit dem es möglich ist, zwischen Wolken und Schnee/Eis auf dem Boden zu unterscheiden.

Der Umweltsatellit NOAA-M
Oben: NOAA-M bei der Startvorbereitung auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Vandenburg. (Photo: Russ Underwood, Lockheed Martin Missiles & Space)
Diese neueste Satellitenbaureihe zeichnet sich außerdem durch deutlich mehr Gewicht, Leistung und Computerspeicherkapazität aus, mit denen sowohl die neuen Instrumente wie auch die Verbesserung im Steuerungssystem des Raumfahrzeugs unterstützt werden.

In 21 Tagen wird die NASA die Betriebssteuerung des Satelliten an die NOAA übergeben. Die gesamte In-Orbit Daten- und Instrumentenüberprüfung der NASA wird voraussichtlich um die 45 Tage dauern.

Der NOAA-17 Satellit wurde von Lockheed Martin Raumfahrtsysteme in Sunnyvale, Kalifornien gebaut und vom Goddard Raumflugzentrum der NASA für die nationale Behörde für Meeres und Atmosphärenforschung gestartet.

Wie auch die anderen NOAA Satelliten wird NOAA-17 meteorologische Daten sammeln und die Informationen zu Benutzern auf der ganzen Welt übermitteln um so die Wettervorhersage zu verbessern. In den USA werden die Daten vornehmlich vom nationalen Wetterdienst der NOAA für ihre Langzeit Wetter- und Klimavorhersagen genutzt.

Daten vom NOAA Satelliten werden auch von Wissenschaftlern innerhalb NASAs geowissenschaftlichen Initiative verwendet, um unseren Heimatplaneten besser verstehen und schützen zu können.

Quelle: NASA/KSC


letzte Änderung am 25. Juni MMII