Artikel 4. Februar 2009 |
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ESA-Schwerefeldmission GOCE startet im März
Erdbeobachtungssatellit soll Erdschwerefeld und Meereszirkulationen vermessen
Eine für die Logistik zuständige Vorhut der ESA-ESTEC in den Niederlanden ist bereits im nordrussischen Kosmodrom Plesetsk eingetroffen. Das Ingenieursteam wird Mitte Februar dazustoßen. Der fünf Meter lange Satellit GOCE ( Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer - Erkunder von Gravitationsfeld und stationären Meereszirkulationen) befindet sich seit letztem Oktober auf der Startbasis. Sobald das Ingenieursteam der ESA und Thales Alenia Space vor Ort eintrifft, beginnen die Arbeiten zur Startvorbereitung des Satelliten. Als Hauptlieferant leitete Thales Alenia Space die Konstruktion des GOCE-Satelliten durch ein europäisches Konsortium aus über 40 Unternehmen. Der ESA-GOCE-Projektleiter Danilo Muzi kommentiert das Ereignis: "Das Team kann es gar nicht erwarten, die Startkampagne wieder aufzunehmen und die im vergangenen Herbst unterbrochene Arbeit abzuschließen. Der Start in wenigen Wochen wird die verdiente Belohnung für all die Mühen sein."
Mit seiner ungewöhnlich aerodynamischen Form, mit der er durch die Restatmosphäre schneidet, ist der Satellit speziell für eine Umlaufbahn in nur 250 km über der Erdoberfläche vorgesehen. Mit dem erdnahen Satelliten wird erstmals das Prinzip der Gradiometrie im Weltraum umgesetzt. Dabei werden in kurzen Abständen die Beschleunigungsdifferenzen zwischen mehreren Testmassen im Inneren des Satelliten gemessen, die auf geringfügige Variationen der Erdanziehungskraft reagieren, während er sich um den Planeten herumbewegt. Die von GOCE erfaßten Daten eröffnen uns eine gänzlich neue Dimension der Erkenntnisse über eine der grundlegendsten Naturkräfte der Erde. Genauere Kenntnisse über das Schwerefeld sind eine der wichtigsten Voraussetzungen, um das Wesen unserer Erde besser zu verstehen. Indem sie das Schwerefeld mit noch nie dagewesener Genauigkeit vermißt, sorgt die GOCE-Mission für eine große Bandbreite faszinierender neuer Möglichkeiten in den Bereichen Meeresforschung, Physik der festen Erde, Geodäsie und der Erforschung der Meeresoberfläche. Damit trägt sie maßgeblich dazu bei, den Klimawandel zu verstehen. Quelle:
ESA-Deutschland
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