Artikel 31. März 2011 |
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Zwei Jahre GOCE
Kartierung des Schwerefelds der Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit
Das neue Geoid wurde heute anlässlich des vierten internationalen GOCE-Nutzer-Workshops vorgestellt, der an der Technischen Universität München veranstaltet wird. Medienvertretern und Wissenschaftlern aus aller Welt wurde ein beispielloser Blick auf das Schwerefeld der Erde geboten. Referenzdaten für die Messung von Meeresströmungen, Meeresspiegeländerungen und Eisbewegungen Das Geoid ist die gedachte Oberfläche eines globalen Ozeans ohne Gezeiten und Strömungen, der allein durch die Schwerkraft geformt wird. Es liefert wichtige Referenzdaten für die Messung von Meeresströmungen, Meeresspiegeländerungen und Eisbewegungen, die alle durch den Klimawandel beeinflusst werden. Prof. Reiner Rummel, ehemaliger Leiter des Instituts für Astronomische und Physikalische Geodäsie an der Technischen Universität München erklärte: "Wir empfangen einen steten Strom ausgezeichneter Gradiometerdaten von GOCE und sind mit jedem neuen Zweimonatszyklus in der Lage, das von GOCE erstellte Modell des Schwerefelds weiter zu verbessern.
Während des zweitägigen Workshops werden Wissenschaftskreisen die jüngsten Informationen über die Leistungen des Satelliten sowie Einzelheiten über dessen Datenprodukte und Nutzerdienste vorgestellt. Zudem werden die Teilnehmer erörtern, wie das von GOCE erstellte Geoid Ozean- und Klimastudien voranbringen und zum besseren Verständnis der inneren Strukturen der Erde beitragen wird. Erweiterung des Wissens über die Entstehung von Erdbeben So helfen die von GOCE gesendeten Daten des Schwerefelds bei der Erweiterung des Wissens über die Entstehung von Erdbeben wie jüngst in Japan.
GOCE wurde im März 2009 gestartet und hat bereits über 12 Monate lang Daten über das Schwerfeld zusammengetragen. Prof. Volker Liebig, ESA-Direktor für Erdbeobachtungsprogramme, erklärte: "Dank einer außergewöhnlich geringen Sonnenaktivität konnte GOCE in einer niedrigen Umlaufbahn verbleiben und seine Messungen bereits sechs Wochen früher als geplant aufnehmen. Dadurch steht noch genügend Treibstoff zur Verfügung, um die Messungen des Schwerefelds noch bis Ende 2012 fortzuführen, wodurch die Missionszeit verdoppelt wird und das von GOCE erstellte Geoid noch präziser wird." GOCE hat mehrere Premieren in der Erdbeobachtung aus dem Weltraum vorzuweisen, darunter sein Gradiometer mit sechs hochsensiblen 3D-Beschleunigungsmessern. GOCE befindet sich auf der für einen Erdbeobachtungssatelliten bisher niedrigsten Umlaufbahn, um die bestmöglichen Messdaten über das Schwerefeld der Erde zu erstellen. Das Design des schlanken Satelliten, der 1 Tonne auf die Waage bringt, ist einzigartig. Mit einem innovativen Ionentriebwerk ausgerüstet Zudem ist GOCE mit einem innovativen Ionentriebwerk ausgerüstet, mit dem der atmosphärische Widerstand ausgeglichen werden kann.
Prof. Liebig erklärte weiter: "In der frühen Entwurfsphase war GOCE fast noch Science Fiction. Nun hat sich gezeigt, dass es sich um eine hochmoderne Mission handelt." GOCE-Missionsleiter Rune Floberghagen von der ESA fügte hinzu: "Die Mission hat nun eine sehr bedeutende Phase erreicht. Wir sind gespannt auf die kommenden Monate, wenn das von GOCE erstellte Geoid dank weiterer Daten noch an Genauigkeit gewinnt und somit für die Nutzer noch wertvoller wird." Quelle:
ESA-Pressebericht
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