Artikel 11. Februar 2003 |
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Das älteste Licht im Universum
Ein NASA-Satellit hat die bislang genauesten Aufnahmen vom Nachglühen des Urknalls angefertigt Die NASA hat am 11. Februar das beste "Babyphoto" unseres Universums, das jemals angefertigt wurde, gemacht. Diese Aufnahme enthält derart atemberaubende Details, daß es eine der wichtigsten wissenschaftlichen Ergebnisse der letzten Jahre sein könnte. Die Wissenschaftler nutzten für die Gewinnung des neuen kosmischen "Portraits", das das als kosmische Hintergrundstrahlung bezeichnete Nachglühen des Urknalls zeigt, die Wilkinson Mikrowellenanisotropiesonde (WMAP) der NASA.
Eine der größten Überraschungen, die in den Daten auf die Forscher wartete, war die erste Generation von Sternen, die in unserem Universum geleuchtet haben - Lichter, die sich 200 Millionen Jahre nach dem Urknall entzündet haben und damit viel früher, als die Wissenschaftler bisher gedacht haben. Zusätzlich bestimmt das neue Abbild das Alter des Universums auf präzise 13,7 Milliarden Jahre bei einem bemerkenswerten geringen Fehler von nur einem Prozent.
"Diese Zahlen stellen einen Meilenstein dahingehend dar, wie wir unser Universum sehen," meint Dr. Anne Kinney, NASA-Direktorin für Astronomie und Physik. "Dies ist ein echter Wendepunkt in der Kosmologie." Das Licht, das wir heute als kosmische Hintergrundstrahlung sehen, ist 13 Milliarden Jahre unterwegs gewesen, um zu uns zu gelangen. In diesem Licht befinden sich unendlich kleine Muster dessen, was sich später in großen Galaxienhaufen und den riesigen Strukturen, die wir heute um uns herum sehen, manifestierte. Die Muster in dem Nachglühen des Urknalls wurden 380.000 Jahren nach dem Urknall in der Hintergrundstrahlung eingefroren, eine Zahl, die durch die jüngsten Beobachtungen festgestellt werden konnte. Diese Muster sind winzige Temperturunterschiede innerhalb des außerordentlich gleichmäßig gestreuten Mikrowellenlichtes, in das das Universum getaucht ist, und das nun eine Temperatur von 2,725 Grad Kelvin (-270,445°C) repräsentiert. WMAP löst diese feinen Temperaturunterschiede von bis zu +/- 200 Millionstel eines Grades, die die als "Anisotropie der kosmischen Hintergrundstrahlung" bezeichnete Ungleichverteilung beschreiben, auf. Bereits 1992 wurde diese Anisotropie von der Raumsonde COBE aufgenommen, doch lag die Auflösung dieser Aufnahmen weit unter der von WMAP und ließ nur eine Ahnung dessen zu, was WMAP uns heute präsentiert.
WMAP wird für weitere drei Jahre den kosmischen Mikrowellenhintergrund beobachten und seine Daten werden neue Einblicke in die Theorie des inflationären Universums und der Natur der dunklen Energie gewähren. "Dies ist der Beginn einer neuen Stufe im Studium des frühen Universums," erklärt Prof. David N. Spergal, Angehöriger des WMAP Teams von der Universität Princeton im US-Bundesstaat New Jersey. "Wir können dieses Abbild nicht nur dazu verwenden, die Eigenschaften des uns direkt umgebenden Teils des Universums zu bestimmen, sondern auch dafür, die Vorgänge in den ersten Momenten des Urknalls zu verstehen." WMAP ist zu Ehren von David Wilkinson von der Universität Princeton benannt, einem
weltweit bekannten Kosmologen und WMAP Teammitglied, der im September 2002
verstarb. Quelle: NASA-Science Artikel |