Bericht 7. März 2009 |
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KEPLER-Teleskop startet in's All auf der Suche nach erdähnlichen Planeten
Sonde soll 100.000 Sterne nach Begleitern bis zu Erdgröße hinunter absuchen - Antwort auf die große Frage nach Leben im All erwartet
"Es war ein atemberaubender Start", meinte der KEPLER-Projektleiter James Fanson vom Strahlantriebslabor (JPL) der NASA in Pasadena, Kalifornien. "Unser Team ist begeistert, Teil von etwas so bedeutungsvollem für die menschliche Rasse zu sein; KEPLER wird uns helfen zu verstehen, ob unsere Erde einzigartig ist, oder ob es noch andere da draußen gibt." Die Ingenieure empfingen um 6:11 Uhr MEZ am Samstag Morgen ein Signal von KEPLER, nachdem das Teleskop sich von der ausgebrannten dritten Stufe der Trägerrakete getrennt hatte und in seine endgültige heliozentrische Umlaufbahn eingetreten war, auf der es der Erde in 1529 Kilometern Entfernung nachfolgt. Das Raumfahrzeug generiert sich seinen Strom über die eigenen Solarzellenflächen. KEPLER ist jetzt an dem perfekten Ort, um mehr als 100.000 Sterne nach Anzeichen für Planeten abzusuchen", erklärte William Borucki, der hauptverantwortliche Wissenschaftler der Mission am Ames Forschungszentrum der NASA in Moffett Field, Kalifornien. Borucki hat bereits 17 Jahre lang an dem Projekt gearbeitet. "Jeder hier ist ganz aufgeregt, daß unser Traum endlich Wirklichkeit geworden ist. Wir sind kurz davor zu erfahren, ob andere Planeten wie die Erde in unserer Galaxis allgegenwärtig sind."
Die ersten Planeten, die von KEPLER's "Montageband" laufen werden, werden wohl die stattlichen "heißen Jupiter" sein, Gasgiganten, die sehr nah und sehr schnell ihre Sterne umkreisen. Die NASA-Weltraumteleskope HUBBLE und SPITZER werden dann in der Lage sein, diese Planeten im Anschluß zu untersuchen, und mehr über ihre Atmosphären in Erfahrung zu bringen. Planeten in Neptungröße werden vermutlich als nächstes entdeckt werden, gefolgt von felsigen Planeten in der Größe der Erde. Die Entdeckung und Bestätigung von echten erdähnlichen Planeten, von der Größe der Erde und in Umlaufbahnen um sonnenähnliche Sterne mit einer Entfernung wo flüssiges Oberflächenwasser und möglicherweise auch Leben existieren kann, wird vermutlich erst in frühestens drei Jahren zu erwarten sein. Bodengestützte Teleskope werden ebenfalls zu der Mission beitragen, in dem sie einige der Entdeckungen nachprüfen. Am Ende wird KEPLER uns einen ersten Eindruck von der Anzahl erdgroßer Planeten in unserer Milchstraße, und der Anzahl der theoretischerweise bewohnten Planeten vermitteln. Selbst wenn wir keine Planeten wie die Erde finden, wäre das für sich selbst genommen schon eine wichtige Aussage. Es würde bedeuten, daß wir möglicherweise allein in unserer Galaxis sind", meinte Borucki. In dem Maße wie diese Mission voranschreitet, wird KEPLER auf seiner Umlaufbahn um die Sonne weiter und weiter hinter der Erde zurückfallen. NASA's SPITZER-Teleskop, das vor über fünf Jahren in dieselbe Umlaufbahn geschossen worden war, ist inzwischen mehr als 100 Millionen Kilometer hinter der Erde. KEPLER ist eine Mission des Discovery-Programms der NASA. Die wissenschaftliche Leitung liegt beim Ames Forschungszentrum, ebenso wie die Verantwortlichkeit für die Entwicklung der Bodensysteme, den Missionsbetrieb und die wissenschaftliche Datenanalyse. Das JPL verwaltet die Entwicklung der KEPLER-Mission. Ball Aerospace & Technologies Corp. aus Boulder im US-Bundesstaat Colorado ist für die Entwicklung der Flugsysteme und die Unterstützung des Missionsbetriebs verantwortlich. NASA's Startdienstleistungsprogramm am Kennedy Raumfahrtzentrum (KSC) in Florida hat die Startvorbereitung geleitet, darunter die Nutzlastintegration und die Zertifizierung der Delta-2 Trägerrakete für die Verwendung durch die NASA. Quelle:
Strahlantriebslabor der NASA (JPL)
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