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Bericht 20. Oktober 2008
Die Grenze unseres Sonnensystems
NASA startet IBEX - Sonde soll die Grenze zum Interstellaren Raum untersuchen

Start von IBEX
Oben: Die PEGASUS-Trägerrakete mit der Raumsonde IBEX unmittelbar nachdem sie vom L-1011 Trägerflugzeug ausgeklinkt wurde. (Photo: NASA)
Die Mission zur Erkundung der Interstellaren Grenze (IBEX) ist am Sonntag um 19:47 Uhr MESZ vom Kwajalein Atoll im Pazifischen Ozean gestartet worden. IBEX wird das erste Raumfahrzeug sein, daß die dynamischen Wechselwirkungen an der Grenze des äußeren Sonnensystems zum Interstellaren Raum abbildet und kartiert.

Das Raumfahrzeug trennte sich um 19:53 Uhr von seiner PEGASUS-XL-Trägerrakete, die zuvor vom L-1011 Trägerflugzeug ausgeklinkt und gezündet worden war. Unmittelbar nach der Abtrennung begann es die Komponenten für die Steuerung der bordeigenen Systeme hochzufahren. Die Raumfahrzeug-Betriebsgruppe ist währenddessen dabei die Subsysteme der Raumsonde zu überprüfen.

"Nach einer 45-tägigen Periode zur Anhebung der Bahn und Überprüfung des Raumfahrzeugs wird das Raumfahrzeug seine aufregende wissenschaftliche Mission beginnen", erklärte IBEX-Missionsleiter Greg Frazier vom Goddard Raumflugzentrum (GSFC) der NASA in Greenbelt, US-Bundesstaat Maryland.

Ebenso wie ein impressionistischer Maler ein Bild aus unzähligen Farbstrichen komponiert, wird IBEX eine Abbildung des äußeren Sonnensystems aus den Einschlägen hochenergetischer Partikel, den sogenannten energiereichen neutralen Atomen, erstellen.

IBEX
Oben: Raumsonde IBEX in einer künstlerischen Darstellung. (Abbildung: NASA/GSFC/Walt Feimer)
Diese Partikel werden in der Grenzregion des Sonnensystems erzeugt, wenn der 1,6 Millionen km/h schnelle Sonnewind, der in alle Richtungen von der Sonne aus fortgeblasen wird, auf das Medium des interstellaren Raukes trifft. Es ist wichtig diese Region zu studieren, da sie einen großteil der gefährlichen kosmischen Strahlung abhält, die sonst den Raum um die Erde herum überflutete.

"Niemand hat bisher eine Abbildung von den Wechselwirkungen am Rand des Sonnensystems gesehen, wo der Sonnenwind auf den Interstellaren Raum prallt", meinte der hauptverantwortliche Wissenschaftler von IBEX David McComas vom Südwest- Forschungsinstitut in San Antonio, Texas. "Wir wissen, daß wir überrascht sein werden. Es ist ein bißchen so wie bei den ersten Wettersatellitenbildern. Davor mußte man noch das globale Wettermuster aus den Daten von ein paar Wetterstationen ableiten. Aber mit den Bildern von den Wettersatelliten kann man sehen, wie sich Hurrikans bilden und Fronten, die sich aufbauen und über das Land ziehen."

IBEX ist die letzte in einer Reihe von geringkostenden, schnell entwickelten NASA- Missionen kleiner Erkundungsraumfahrzeuge. Das Südwest-Forschungsinstitut hat die IBEX-Mission zusammen mit einem Team aus nationalen und internationalen Partnern entwickelt. Das GSFC verwaltet das Explorer Programm für das Direktorat für Wissenschaftsmissionen der NASA in Washington.

Quelle: NASA Presseerklärung 08-262
Bearbeitet von: Matthias Pätzold


letzte Änderung am 25. Oktober MMVIII