Artikel 25.Oktober 2001 |
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Wo sind die Außerirdischen?
Unsere Galaxis sollte mit fremden Zivilisationen angefüllt sein, doch wo sind sie? - Das Paradoxon von Fermi könnte die Erklärung liefern
Fermi gab diese Bemerkung von sich, während er mit seinen Kollegen beim Essen über die Möglichkeit redete, daß die Galaxis von vielen hochentwickelten Völkern bewohnt sei. Sie meinten, daß es nur vernünftig sei, anzunehmen, daß wir eine Menge kosmischer Gesellschaft hätten. Aber irgendwo zwischen einem Satz und dem nächsten, wurde Fermis beweglichem Verstand klar, daß wenn dieses wahr wäre, würde dies etwas sehr Grundsätzliches bedeuten. Wenn da tatsächlich eine Menge außerirdische Zivilisationen wären, dann hätten sich einige davon ausbreiten müssen. Fermi erkannte, daß jede Zivilisation, die über einen bescheidenen Grad an Raumfahrttechnologie und über einen weniger bescheidenen Grad an imperialistischen Ambitionen verfügt, in der Lage wäre, die Galaxis sehr schnell zu kolonisieren. Innerhalb von nur zehn Millionen Jahren könnte jedes Sternensystem unter den Deckmantel des Imperiums gebracht werden. Zehn MIllionen Jahre mag lang klingen, tatsächlich aber ist es eine vergleichsweise kurze Zeit, wenn man bedenkt, daß unsere Galaxis ungefähr Zehntausend Millionen Jahre alt ist. Die Kolonisierung der Milchstraße dürfte von daher eine leichte Übung sein. Was Fermi also sofort erfaßt hatte, war, daß die Außerirdischen mehr als genug Zeit hatten, um sich über die Galaxis auszubreiten. Schaut man sich aber um, so sieht man keine eindeutigen Hinweise auf ihre Anwesenheit. Dies veranlaßte Fermi die (für ihn) auf der Hand liegende Frage zu stellen: "Wo sind sie denn alle?" Dies hört sich zunächst etwas lächerlich an. Die Tatsache, daß keine Außerirdischen hier auf unserem Planeten umher wandeln, scheint offensichtlich zu bedeuten, daß es auch keine von ihnen in den Weiten unserer Galaxis gibt. Sicherlich gibt es eine Erklärung für das, was als Fermi-Paradoxon bekannt geworden ist. Es muß irgendeinen Weg geben, unsere offensichtliche Einsamkeit in einer Galaxis, von der wir annehmen, daß sie nur so von kleveren Kerlchen wimmelt, zu erklären.
Folgerichtig haben Wissenschaftler innerhalb und außerhalb der SETI-Gemeinde
andere Argumente hervorgezaubert, um den Konflikt beizulegen, daß die Außerirdischen
eigentlich überall sein sollten, wir aber bisher nicht in der Lage waren, sie zu finden. Sie
gaben technische und soziologische Argumente zu bedenken, warum sich die Aliens nicht
in der Nachbarschaft zeigten. Einige bestanden aber auch darauf, daß es überhaupt gar
kein Paradoxon gäbe: der Grund, warum wir nichts von ihnen sähen, wäre schlicht, daß
es sie gar nicht gibt! Quelle: Space.com |