Artikel 4.September 2003 |
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Begegnungen einer anderen Art?
Wie kommt es,daß immer wieder Asteroiden und Kometen unserer Erde gefährlich nahe kommen? - Und welche Forschungen betreiben ESA und NASA in dieser Richtung?
Der ESA-Satellit mit dem Infrarot-Weltraumobservatorium (Infrared Space Observatory - ISO) hat aufgezeigt, daß es vielleicht bis zu zwei Millionen Asteroiden größer als einen Kilometer im sogenannten "Asteroidengürtel" des Sonnensystems gibt. Gravitationseinwirkungen der Planeten können sie aus ihrer Bahn stoßen, wodurch sie in Richtung Sonne fallen, die Erdumlaufbahn kreuzen und dabei sogar möglicherweise mit der Erde kollidieren können. Die Planeten des Sonnensystems wurden in einem Sturm von asteroidähnlichen Objekten geboren, der vor 4,6 Milliarden Jahren begann und etwa 500 Millionen Jahre dauerte. Nicht alle der Asteroiden wurden in den Planeten aufgenommen, weshalb die Überbleibsel heute noch immer die Sonne umkreisen. Die meisten befinden sich im Asteroiden-"Hauptgürtel" zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter. Ironischerweise gefährdet dieser Prozess, der wichtige organische Verbindungen auf die Erde gebracht hat und damit wahrscheinlich zur Entstehung des Lebens beigetragen hat, es heute. Iinzwischen gibt es zwingende Beweise dafür, daß das Aussterben der Dinosaurier durch den Einschlag eines Asteroiden an der Küste der mexikanischen Halbinsel Yukatan beschleunigt wurde.
Kometen werden als die Grundbausteine des Sonnensystems angesehen, und die Kometenjagd-Mission ROSETTA der ESA soll dabei helfen, herauszufinden, ob das Leben auf der Erde durch "Kometensaat" entstanden ist. ROSETTA wird im Februar 2004 zum Kometen Tschurjumow-Gerasimenko starten.
Hunderte kleinerer Kometen werden jedes Jahr entdeckt, von denen die meisten jedoch durch die große Schwerkraft in die Sonne gelenkt werden. Sie werden als "sonnenstreifende" Kometen bezeichnet, die meist vollständig in der heißen Sonnenatmosphäre verdampfen. Die ESA/NASA-Sonnenbeobachtungs-Raumsonde SOHO von zur ist zum größten Kometenentdecker der Astronomiegeschichte geworden. Mit dem Forschungsgerät LASCO, welches ursprünglich zur Beobachtung von Sonneneruptionen entwickelt wurde, kann SOHO die größere Sonnenumgebung überwachen und ist daher eine der wichtigsten Stützen in der ESA-Kometenforschung. Quelle: Original ESA-Pressemitteilung |