Bericht 12. November 2007 |
||
Nahpassierender Asteroid erweist sich als künstlich
Raumsonde Rosetta löst Fehlalarm des Kleinplanetenzentrums aus Das Kleinplanetenzentrum (MPC), die weltweite Registrierungs- und Anlaufstelle bezüglich Informationen über neuentdeckte Asteroiden, hatte letzte Woche Alarm geschlagen. In einer E-Mail an professionelle Observatorien gab es bekannt, daß ein bislang unbekannter Asteroid die Erde um nur 5600 km verfehlen würde!
Aber dann machte Denis Denisenko vom Weltraumforschungsinstitut (IKI) Moskau eine interessante Entdeckung. Er bemerkte, daß die Bahn des einfliegenden Asteroiden haargenau der Flugbahn der ESA-Raumsonde ROSETTA gleicht, für die am 13. November 2007 ein Vorbeiflug an der Erde ansteht. Die Raumsonde war Anfang Mai 2004 vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch Guiana gestartet worden; Ihr Ziel ist der Komet Tschurjumow-Gerasimenko in 675 Millionen Kilometern Entfernung von der Sonne, bei dem sie in eine Umlaufbahn eintreten soll. Um dorthin zu gelangen benötigt das 700 Millionen Euro teure Raumfahrzeug 10 Jahre, in denen es seine Geschwindigkeit durch drei Vorbeiflüge an der Erde und einem am Mars nach und nach erhöht. Denisenkos Entdeckung kam nicht zu früh; die Königlich-Britische Astronomische Gesellschaft war bereits dabei eine Verlautbarung vorzubereiten, die am Montag hätte veröffentlich werden sollen. In einer redaktionellen Mitteilung ließ das MPC verlautbaren: Der Kleinplanet 2007 VN84 existiert nicht und seine Bezeichnung wird gestrichen Der Zwischenfall, zusammen mit früheren NEOCP-Mitteilungen der
WMAP-Raumsonde, zeigt in besonderem Maße den beklagenswerten Zustand bei der
Verfügbarkeit von Positionsdaten von entfernten künstlichen Objekten (ob in der Erd- oder
Sonnenumlaufbahn). Die Seite über Beobachtungen Entfernter Künstlicher Satelliten
(DASO) listet eine Reihe solcher Objekte auf und sollte zumindest einigermaßen
regelmäßig durch fünf unterschiedliche Quellen aktualisiert werden, aber oftmals stehen
die Daten innerhalb der notwendigen Zeiträume nicht zur Verfügung. Eine einzige Quelle
für Informationen über alle künstlichen entfernten Himmelsobjekte wäre deshalb sehr
wünschenswert. Quelle:
Space.com
|