Artikel 25. September 2008 |
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Shenzhou 7 gestartet
Dritter bemannter Raumflug beginnt mit drei Mann Besatzung erfolgreich vom Startzentrum Jiuquan - erster Außeneinsatz geplant
Auf der Spitze der rund 60 Meter hohen Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 2F startete die SHENZHOU 7 heute gegen 15:10 Uhr MESZ vom Satellitenstartzentrum Jiuquan in der chinesischen Provinz Gansu. Dies ist die dritte bemannte chinesische Raumfahrtmission, fünf Jahre nachdem das Land mit Yang Liwei ihren ersten Bürger in die Umlaufbahn gebracht hatte. Das Land ist die dritte Nation, die eine eigenständige bemannte Raumfahrt entwickelt hat. Zhai Zhigang, Liu Boming und Jing Haipeng, alle 42, stellen die erste Drei-Mann- Besatzung dar, die China auf eine Weltraummission schickt. Alle drei sind Kampfpiloten in der chinesischen Befreiungsarmee. "Der erfolgreiche Start stellt den ersten Sieg der SHENZHOU 7 Mission dar", erklärte der chinesische Staatspräsident Hu Jintao nach dem Start, wie Xinhua berichtete. "Im Namen des Zentralkommitees der Partei, dem Staatsrat und der zentralen Militärkommission, möchte ich meine wärmsten Glückwünsche an alle Arbeitskräfte und Armeeangehörigen, die an dieser Mission beteiligt sind, aussprechen." Die auf fünf Tage angesetzte Mission soll am 28. September in der inneren Mongolei landen. Erster Außeneinsatz
Der Außeneinsatz wird ein Test der technologischen Fähigkeiten China's sein, insbesondere ihres neuentwickelten Raumanzugs FEITAN, der nach offiziellen Angaben 30 Millionen Yüen (ca. 3 Millionen Euro) gekostet haben soll. Der Anzug wurde entworfen, um dem Raumfahrer eine atembare Atmosphäre, Sauerstoff, Temperaturregelung und Kommunikation zur Verfügung zu stellen. Er schützt ihn außerdem vor Strahlung, Mikrometeoriten und anderen schädlichen Partikeln im All. China hat angekündigt, den Raumflug live zu übertragen, als Zeichen der Zuversicht und Transparenz. Die chinesischen Raumfahrer sollen "während der ganzen Mission von russischen Experten unterstützt werden", zitiert die Associated Press Wang Zhaoyao, den Sprecher des chinesischen bemannten Raumfahrtprogramms. "Die erfolgreiche Kooperation bei der SHENZHOU 7 Mission wird günstige Bedingungen für zukünftige Kooperationen zwischen unseren beiden Nationen schaffen." Das SHENZHOU-Raumfahrzeug basiert auf der russischen SOJUS, wurde aber von den chinesischen Ingenieren modernisiert und verbessert. Das Raumfahrzeug beinhaltet ein Orbitalmodul, ein Besatzungmodul und ein Servicemodul, das den Antrieb und andere lebenswichtige Systeme beinhaltet. Nur das Besatzungsmodul kehrt am Ende der Mission intakt zur Erde zurück. Historischer Schritt
Der Flug von SHENZHOU 7 folgt dem erfolgreichen Flug von SHENZHOU 6 vom Oktober 2005, der bereits zwei chinesische Astronauten für fünf Tage in's All gebracht hatte. Der erste bemannte Raumflug überhaupt, die SHENZHOU-5-Mission von 2003, hatte China nach Rußland und den USA zur dritten Nation gemacht, die mit eigenen Mitteln einen Menschen in's All gebracht hatte. Aktualisierung (nach SpaceflightNow.com): Die SHENZHOU 7 hat am späten Donnerstag Abend seine Triebwerke eingesetzt, um einen rund 345 km hohen Orbit zu erreichen, auf dem das Raumfahrzeug bis mindestens Sonntag die Erde umrunden soll. Das Bahnmanöver erfolgte um 22:05 Uhr MESZ. Es hob das Perigäum (erdnächster Punkt der Bahn) von SHENZHOU 7 von 200 auf 345 km an, so daß sie nun in einer nahezu kreisförmigen Bahn fliegt. Die Trägerrakete vom Typ Langer Marsch 2F hatte das Raumfahrzeug rund 10 Minuten nach dem Start auf einer elliptischen Umlaufbahn abgesetzt. Der kreisförmige Orbit hilft dabei die richtigen Landegelegenheiten am Sonntag festzulegen. Die dreiköpfige Besatzung beendete ihren ersten Tag im All kurz nach dem Bahnanhebungsmanöver. Sie werden am Freitag Morgen wieder geweckt werden, um ihren ersten vollen Tag im Weltraum zu beginnen, der möglicherweise den für die Mission geplanten Außeneinsatz sehen wird. Quelle:
Space.com, China Daily
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