Zurück zur Startseite Allgemein
Zurück zur Startseite Zurück zur Allgemein-Indexseite
Artikel 7. Mai 2002
Russische Proton startet DIRECTV Satelliten
23. erfolgreiche kommerzielle Mission bestätigt Wettbewerbsfähigkeit des Trägersystems - DIRECTV-5 überträgt spanische Programme nach USA und Lateinamerika

Kunden des DIRECTV Dienste in den Vereinigten Staaten werden bald ihr digitales Signal von einem am letzten Dienstag vom Kosmodrom Baikonur in Ksachstan gestarteten Satelliten empfangen können.

Start der

Proton
Oben: Die Proton-K mit dem Satelliten DIRECTV-5 startet vom Kosmodrom in Baikonur (Photo: Space.com)

Auf der Spitze von Rußlands Arbeitspferd Proton-K reitend wurde der DIRECTV-5 etwa sechseinhalb Stunden nach seinem Start am 7.Mai um 19 Uhr MESZ erfolgreich in der Erdumlaufbahn abgesetzt. Diese rein kommerzielle Mission wurde von der Gesellschaft Internationale Startdienste (ILS) unterhalten.

Der von der Firma Space Systems/Loral in Palo Alto in Kalifornien gebaute Satellit der Baureihe 1300 soll im Juli in Betrieb genommen werden und dann den DIRECTV-6 ersetzen, der als Ersatz im Orbit genutzt wird. Insgesamt hat DIRECTV nun 7 Satelliten in seiner Flotte.

Der neue DIRECTV-5 wird auf 119° West positioniert und grundsätzlich zur Übertragung von Fernsehprogrammen in spanischer Sprache genutzt werden, ebenso wie für zusätzliche Lokalfernsehübertragungen und Breitband-Hochauflösungsprogramme für spezielle Marktbereiche.

DIRECTV-5 auf

der Spitze der Proton
Oben: Der Fernsehsatellit DIRECTV-5 wird im Abfertigungsgebäude des Kosmodroms auf die Spitze der Proton montiert. (Photo: Space.com)

"DIRECTV-5 wird unsere Satellitenflotte mit zusätzlicher Redundanz im Orbit ausstatten und die Verwendung der Frequenzen auf dem Orbitalplatz 119 maximieren," erklärt David Baylor, Vizepräsident von DIRECTV, Inc. "Der neue Satellitwird unsere Möglichkeiten erweitern, die Programme für bereits vorhandene Kunden zu verbessern, und auf einer begrenzten Basis die Anzahl der Märkte zu vergrößern, auf denen wir lokale Kanäle anbieten."

Geplant von Space Systems/Loral ist dieser kommerzielle Schuß in's All der vierte Start in drei Monaten für ILS, die sowohl über mit der russischen Proton, als auch mit der amerikanischen Atlas Trägerraketenfamilie starten läßt.

Für DIRECTV-5 ist das ein Vorteil, denn er sollte ursprünglich mit einem Atlas-Träger gestartet werden, aber zu dem Zeitpunkt, als der Satellit bereit zum Start war, stand keine Atlas zur Verfügung, wie Eric Laursen, Vizepräsident von ILS, der den Start kommentierte, erklärte. Daraus folgend wurde der Satellit für den Start mit der Proton umkonfiguriert und etwa ein Jahr später gestartet.

In Zahlen war dies die 23. kommerzielle Mission für eine Proton, der achte von Loral gebaute Satellit, der mit einer Proton gestartet wurde und der 29., der von ILS in's All gebracht wurde.

Die gemeinsame Geschichte von ILS und Loral geht nun über mehr als 20 Jahre und basiert auf fortgesetztem Vertrauen.

Die vom staatlichen Forschungs- und Produktionszentrum Chrunitschew und RKK Energija in Moskau gebaute Proton-K mit ihrer Block DM Oberstufe war ursprünglich für einen Start am Montag vorgesehen, aber ein in letzter Minuter aufgetretenes Problem mit der Telemetrie, hervorgerufen durch den Ausfall eines Bauteils in der Startelektronik am Boden, führte zu einer 24stündigen Verschiebung.

Startabbruch für

die Proton
Oben: Wegen eines Problems mit der Telemetrie mußte der Start der Proton-K am Tag zuvor abgebrochen werden und der Träger auf der Startrampe 24 Stunden warten. (Photo: Space.com)

Anfängliche Berichte, daß der Startabbruch durch einen Fehler des DIRECTV-Satelliten verursacht worden sei, stellten sich als Irrtum heraus, wie Laursen während der Startübertragung am Dienstag sagte.

Es zeigte sich, daß das Telemetrieproblem etwa sieben Minuten vor dem Start aufauchte und als klar wurde, daß der Start nicht fortgesetzt werden konnte, ordnete der Startleiter den Abbruch an. Als dies bekannt wurde, reagierte der Leiter des Raumfahrzeugteams mit der Betätigung eines Schalters auf seiner Konsole, mit dem Angezeigt wird, daß er nicht startbereit sei, da schließlich der Start abgesagt worden sei, erklärte Laursen.

Irgendwie sei dies durch die englischsprachigen Kommunikationskanäle gelangt und so fälschlicherweise zunächst vom Startkommentator als Grund für den Startabbruch genannt worden.

Am Dienstag waren dann die Probleme gelöst und die Verwirrung vergessen, und der wieder aufgenommene Countdown führte zu einem erfolgreichen Start.

Quelle: Space.com


letzte Änderung am 10. Mai MMII