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Artikel Dienstag, 10. September 2002
Japan startet erfolgreich neuen Trägerraketentyp
H-2A bringt zwei Satelliten in die Umlaufbahn - Programm von Pannen geplagt

Japans Trägerrakete

H-2A
Japans neuste H-2A Trägerrakete hob am Dienstag von einer entfernt liegenden Startrampe mit zwei Satelliten und der Hoffnung der japanischen Nation, in den Wettbewerb um den kommerziellen Raketenstartmarkt einsteigen zu können, ab.

Die zweistufige, 57 Meter hohe Rakete startete pünktlich bei klarem Wetter vom Raumfahrtzentrum Tanegashima, das auf einer kleinen Insel vor der Südküste der südjapanischen Insel Kyushu liegt.

Junichi Moriuma, ein Sprecher der japanischen Raumfahrtagentur, erklärte, daß der Start gut verlaufen sei. Jubel kam auf, als die schwarz-weiß-orange in den blauen Himmel aufstieg. Der wichtigste Moment kam innerhalb der ersten 30 Minuten nach dem Start kommen, als die Satelliten in die Umlaufbahn entlassen wurden.

H-2A auf der

Startrampe
Oben: Die japanische Trägerrakete H-2A auf der Startrampe des Raumfahrtzentrums Tanegashima, südlich von Kyushu. (Photo: Space.com)
Die Verantwortlichen erklärten daraufhin die erfolgreiche Durchführung der Mission, nachdem sowohl der Datenrelaistestsatellit und eine experimentelle Nutzlast, USERS genannt, die Umlaufbahn erreicht hatten. Beide Ereignisse konnten von an BOrd befindlichen Kameras eingefangen und dokumentiert werden.

Ein erfolgreicher Start der im eigenen Land entwickelten und gebauten Trägerrakete ist entscheidend für Japans Raumfahrtprogramm, das von einer Reihe von Pannen, Kostenüberschreitungen und Zeitplanverzögerungen geplagt wurde.

Die H-2A ist das Kernstück von Japans Raumfahrtprogramm, und konzentriert alle Hoffnungen Japans auf sich, in den Markt für kommerzielle Satellitenstarts vorzustoßen. Dies war die dritte H-2A; die erste war im August 2001 und die zweite im Februar diesen Jahres gestartet worden.

Aber Japan, das bereits mit der Entsendung einer Sonde in die Mondumlaufbahn erfolgreich war, hatte Schwierigkeiten damit, seine Raketentechnologie zu vervollkommnen und war weit hinter die Konkurrenz aus den amerikanischen Delta- und Atlas-, sowie den europäischen Ariane-Trägerraketen zurückgefallen.

Ebenso sieht es sich nun mit China einem neuen Rivalen gegenüber, das bereits sehr ambitionierte Pläne angekündigt hat, Menschen in's All zu schicken. Obwohl bereits japanische Astronauten auf den amerikanischen Raumfähren mitgeflogen sind, hat Japan selbst kein eigenes bemanntes Raumfahrtprogramm.

Japan's H-2A Programm kann bestenfalls als holperig bezeichnet werden. Trotz des Erfolges des ersten Start, endete der Februar-Start in einem Fehlschlag, bei dem eine der Sonden im All verloren ging.

DRTS
Oben: Der Datenübertragungssatellit DRTS, der am Dienstag mit der dritten japanischen H-2A Trägerrakete in die Umlaufbahn gebracht wurde. DRTS soll bei der Übertragung des Datenflußes zwischen der ISS und der Erde helfen. (Abbildung: Space.com)
Testcountdowns für diese Rakete mußten zweimal abgesagt werden, da die Ingenieure ein Problem mit einem Treibstoffventil entdeckt hatten, sowie mit einem Meßgerät, das den Durchfluß von flüssigem Sauerstoff zu den Triebwerken überwacht.

Im Juli mußte die NASDA ein Triebwerk der umgerechnet 87 Millionen Euro teuren Rakete komplett auswechseln, da Fehler in den Ventilen und den Dichtungen zwischen den Raketenstufen aufgetreten waren.

An Bord der am Dienstag gestarteten Rakete waren ein Kommunikationssatellit, der bei der Übertragung von Sendungen zwischen der internationalen Raumstation und der Erde helfen soll, sowie eine Experimentalsonde zum Test von Wiedereintrittstechnologien.

Trotz der Rückschläge haben japanische Raumfahrtfunktionäre für die nächsten drei Jahre zehn weitere Starts angekündigt.

Ein nächster Start ist bereits im Zeitraum zwischen dem 1. November und dem 31. Dezember geplant und ein Start Anfang nächsten Jahres soll Japan's ersten Spionagesatelliten in die Umlaufbahn bringen.

Allerdings müssen für die Nutzung der Trägerrakete noch kommerzielle Kunden gefunden werden.

Quelle: Space.com


letzte Änderung am 12. September MMII