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![]() ![]() Artikel 26. Oktober 2009 |
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Höhlen auf dem Mars könnten Mikroben schützen - oder auch Astronauten
Interessant für die Erforschung, oder auch als Schutz für künftige Raumfahrer vor schädlichen Einflüssen
Anzeichen unterirdischer Tunnel wurden bereits früher auf Marsbildern gefunden. Die neuen Beweisaufnahmen deuten aber noch mehr darauf hin, sagte Glen Cushing, ein Physiker des Geologischen Dienstes der Vereinigten Staaten (U.S. Geological Survey), der die möglichen Höhlen entdeckt hat. Solch ein unterirdisches System könnte Schutz für zukünftige, den Mars besuchende Astronauten bieten. Es könnte ebenso einen schützenden Lebensraum für jegliche eventuellen Marsmikroben, vergangene oder gegenwärtige, zur Verfügung stellen. Cushings stellte seine Funde kürzlich auf einer Versammlung des Geologischen Dienstes der Vereinigten Staaten vor. Lavaröhren und -dachluken In hochauflösenden Bildern, die von Raumfahrzeugen aufgenommen wurden, die den Roten Planeten umkreisen, fand Cushing in erloschenen Lavaströmen des Marsvulkans "Arsia Mons" Anzeichen einer Anzahl von "Einsturz-Bodensenken". Die Bodensenken scheinen eine Reihe von langen Furchen mit ausgeprägten Merkmalen in der Oberfläche zu sein. Diese Merkmale sehen wie Dachluken-Eingänge zu tunnelartigen Gebilden aus. Die Furchen sind mehr als 100 km lang und bis zu 100 Meter breit. Die scheinbaren Dachluken sehen aus, als ob sie bis zu 50 oder 60 Meter breit sind. Cushing erklärte, daß sich die Furchen wahrscheinlich gebildet haben, als sich während einer sehr alten Eruption eine feste Decke aus abgekühltem Material über einem Lavakanal geformt hatte. Als der Ausbruch vorbei war, blieb ein Tunnel, oder "Lavaröhre", übrig. Teile der Decke stürzten vermutlich irgendwann ein, sodaß sich die Dachluken-Eingänge bildeten. Diese Merkmale, die eine Höhle vermuten lassen, unterscheiden sich von einer Anzahl von schwarzen Flecken, die "Die sieben Geschwister" benannt wurden. Die sieben Geschwister wurden 2007 entdeckt und von ihnen vermutete man auch, daß sie mögliche Eingänge zu einem Höhlensystem seien. "Was an diesen (neu entdeckten Merkmalen) besonders ist, ist, daß sie näher an der Oberfläche liegen und kleiner sind", führte Cushing SPACE.com aus. Er fügte hinzu, daß aufgrund der Tatsache, daß sich diese kleineren Tunnel näher an der Oberfläche befinden, sie einfacher zu erforschen wären. Sie könnten möglicherweise auch für zukünftige bemannte Missionen genutzt werden. Schutz für das Leben
"Höhlen können menschliche Forscher vor einer Anzahl an gefährlichen Einflüssen schützen, die auf der Marsoberfläche existieren", meinte Cushing. "Falls Höhlen nicht für Langzeitaufenthalte von Menschen genutzt werden, müssen Forscher entweder reichlich Schutzbehausungen selbst transportieren, oder diese vor Ort bauen." Aus dem gleichen Grund, wie sie auch guten Schutz für Menschen bieten würden, haben die Höhlen auch das Potenzial, Anzeichen für mikrobisches Leben zu enthalten. Im Existenzkampf des Lebens "gibt es zahlreiche Gefahren auf der Marsoberfläche", wie zum Beispiel Strahlung, extreme Temperaturen und Staubstürme, sagte Cushing. "Höhlen schützen tatsächlich vor all diesen Dingen." Aus den gleichen Gründen kommen Höhlen dafür mehr in Frage, irgendeinen Nachweis von vergangenem Leben zu bewahren. "Höhlen gehören wahrscheinlich zu den einzigen Plätzen auf dem Mars, wo Sie sich tatsächlich davon überzeugen können, ob es mögliche Beweise über vergangenes Leben gibt", erklärte Cushing. Obwohl die Rover, die sich derzeit auf der Marsoberfläche befinden, zu weit entfernt sind, um zu versuchen, eine Nahaufnahme dieser möglichen Höhlen zu bekommen, denkt Cushing, daß die Höhlen für zukünftige Missionen ein klares Ziel sein werden. "Eines Tages werden Robotforscher wahrscheinlich Höhlen wie diese besuchen und
uns eine völlig neue, verborgene Welt zeigen", führte Cushing aus. Quelle:
SPACE.com
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