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![]() ![]() Artikel 4. Januar 2005 |
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Ein Jahr im Mars-Dienst
Mars Rover SPIRIT feiert Jubiläum auf dem roten Planeten - und noch immer kein Ende der Mission in Sicht
Als erster von zwei Marserkundungsfahrzeugen (MER), die auf dem Mars niedergegangen sind - der zweite, OPPORTUNITY, landete drei Wochen später - hat SPIRIT schon frühzeitig einige Hürden in der eher mittelmäßigen Landezone überwunden, um vollkommen neues Gelände zu finden. "Die bemerkenswerte Geschichte des Tages ist, daß diese Fahrzeuge immer noch wissenschaftliche Entdeckungen machen", meinte Steve Squyres, der hauptverantwortliche Wissenschaftler von der Cornell Universität, während einer Pressekonferenz am 3. Januar, die zum Jahrestag einberufen worden war. "SPIRIT ist in etwas vollständig anderes hineingefahren ... ein geologisch komplett anderes Gelände." Nachdem SPIRIT vier Kilometer quer durch den Krater Gusow, seiner Landestelle, gefahren ist, erreicht er nun auf der Suche nach mehr seltsamen Felsen, wie sein jüngstes Forschungsobjekt "Wunschstein", allmählich höhere Regionen in den Columbia Hügeln. Die Mineralogie von Wunschstein war ganz anders als die der anderen Steine in der Umgebung und in der Ebene von Gusow. Ein anderes Ziel der letzten Zeit, ein Fels namens Clovis, faszinierte die Forscher, weil er Goethit enthält, ein Mineral, das auf der Erde nur in der Gegenwart von Wasser auftritt. "Ganz klar: Der Nachweis von Goethit in den Columbia Hügeln und die Anzeichen dafür, daß bei ihrer Bildung eine große Menge an Wasser im Spiel war ist die entscheidende Nachricht [von SPIRIT]", meint Matt Golombek, Mitglied des wissenschaftlichen Roverteams, in einem Telefoninterview. "Wir haben etwas gefunden, das eindeutig naß gewesen war." Ein unerwarteter Mars
"Wir visierten Landestellen an, die speziell wegen ihrer möglichen wässrigen Vergangenheit ausgesucht worden waren", erklärte Golombek, der drei Jahre damit verbracht hatte, die richtigen Landestellen für die beiden Rover zu finden, "und was wir auf den ersten zwei Kilometern im Krater Gusow gefunden hatten, enthielt absolut gar keinen Hinweis auf Wasser." Mitglieder des Rover-Teams erklärten, daß die Landestelle von SPIRIT wegen ihres Aussehens ausgesucht worden war, das vermuten ließ, daß der Krater Gusow einstmals ein See gewesen sein könnte. Aber die wissenschaftlichen Instrumente von SPIRIT verzeichneten hauptsächlich Basaltstein, das wahrscheinlich bei dem Einschlag, der den Krater geformt hatte, pulverisiert und über die Region verteilt worden war. "Im wesentlichen war die Oberfläche dort nicht das , was wir uns erhofft hatten", meinte Golombek. "Es war schwer, die Tatsache zu akzeptieren, daß wir uns auf einer Basaltebene befanden." Aber zum Glück für Golombek und die anderen Marsforscher hat SPIRIT Räder. Und los geht's!
Die Fähigkeit von SPIRIT und OPPORTUNITY, der unmittelbare Umgebung um ihren Landestellen entfliehen zu können, mag ihre wichtigste Eigenschaft sein. Während OPPORTUNITY vom Krater Eagle zum Krater Endurance und von da aus weiter zu seinem Hitzeschild gedüst ist, fuhr SPIRIT kontinuierlich auf die Columbia Hügel zu, wo er immer weiter hochklettert. Ohne ihre Räder wären die Rover keine Rover, und obwohl sich bei SPIRIT's einem Rad bereits Alterserscheinungen zeigen, hat der Roboter seine Bewegungsfreiheit behalten, von der die Wissenschaftler glauben, daß sie der Schlüssel für seinen wissenschaftlichen Erfolg ist. "Das ist ja das wunderbare daran", sagt Golombek. "Wenn du die Stelle nicht magst, an der du gelandet bist, fährst du einfach zu einer, die du besser magst." Das Erklimmen der Hügel Wissenschaftler mögen die Columbia Hügel am Krater Gusow. In der Region hat man ältere Steine gefunden, die eine Geologie aufweisen, die sich von dem, was man bisher in Gusow gefunden hat, grundlegend unterscheidet. Squyres und seine Kollegen sind nun bestrebt zu bestimmen,wie sich die Chemie des Gesteins in den verschiedenen Regionen der Hügel unterscheidet. Die Forscher sind nicht sicher, wodurch sich die Hügel gebildet haben, oder ob einige ihrer interessanteren Untersuchungsobjekte (wie "Wunschstein") durch einen Meteoriteneinschlag, einem Vulkanausbruch oder auf eine andere Art entstanden sind. "Wir möchten diese Gesteinstypen anhand ihrer Mineralien bestimmen", erklärt
Golombek. "Wir haben zwar noch nicht den richtigen Überblick, aber den kriegen wir
noch!" Quelle: Space.com |